DE3736495C1 - Tauchlanzenschutz - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur
Vermeidung von Ansätzen aus Schmelzbadmaterial im
Bereich der Kuppelstelle zwischen Lanze und Sonde
einer Tauchüberwachungseinrichtung für das Schmelz
bad.
Solche Überwachungseinrichtungen bestehen meist im we
sentlichen aus einer Lanze sowie einer Sonde mit einem
Sensor- und Probenahmeteil, das sich am unteren
Ende der Sonde befindet und einem Papprohr, das
dieses Teil hält und über ein Kontaktrohr an die
Lanze angekuppelt wird, wobei sich die oben offene
Stirnringfläche des Papprohres an eine An
lagefläche der Lanze anlegt. Im Inneren des Papp
rohres befindet sich ein elektrisches Kuppelstück
mit Kontakten, das mit einem entsprechend geform
ten Gegenstück am Kontaktrohr beim Ankuppeln der
Sonde verbunden wird. Beim Betrieb solcher
Einrichtungen, insbesondere in Stahlkonvertern,
treten Verbärungen an der Lanze und der
Anlagefläche des Papprohres auf. Es handelt sich
um Schlacken- und auch Stahlansätze, die als Bären
bezeichnet werden. Die Verbärung entsteht durch
Anspritzen, verursacht durch das Einblasen von
Gasen in den
Konverter. Die untere Fläche der Lanze wird zusätz
lich dadurch verbärt, daß die anfänglich flüssigen
Ansätze vom Mantel der Meßlanze nach unten fließen
und dort erstarren und einen Kragen bilden.
Die Folge solcher Verbärungen an dieser Stelle ist,
daß nach einer Anzahl von Meßfahrten in den Konver
ter und dem damit verbundenen Anwachsen der Ansätze
Schwierigkeiten beim Ankuppeln neuer Sonden eintre
ten, so daß die Längentoleranzen in der Kupplung
überschritten werden, wodurch keine einwandfreie
Kontaktierung mehr erreicht wird, sondern Unter
brechungen und Kurzschlüsse entstehen. Außerdem
kann eine Verbärung des Kontaktrohres selbst, ins
besondere an dessen Einmündung in die Lanze eintre
ten, was zu anderen mechanischen Schwierigkeiten
führt. Die auch thermische Schutzfunktion des Papp
rohres für das Kontaktrohr geht durch Schäden am
Kontaktrohr teilweise verloren. Zur Vermeidung von
Betriebsstörungen der Einrichtung infolge solcher
Kragenbären werden diese regelmäßig bzw. je nach
Erfordernis entfernt. Diese Arbeiten sind in ge
fährlicher Umgebung mit Staub- und Hitzeeinwirkung
durchzuführen und erhöhen die Betriebskosten der
Einrichtung.
Zur Vermeidung dieser Kragenbären ist nach der
europäischen Veröffentlichungsschrift 0 143 498
bereits die Verwendung von elastischen Ringen
zwischen der Lanze und der Sonde vorgeschlagen
worden. Der Einsatz dieser Ringe hat jedoch im
praktischen Betrieb zu erheblichen Schwierigkeiten
geführt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese
Schwierigkeiten zu vermeiden und eine zuverlässi
gere und nachhaltigere Vermeidung der unerwünschten
Ansätze zu erreichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Einrichtung
der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß die
Lanze im Inneren eine Gaszuführung zur Kuppelstelle
enthält, und daß an der Kuppelstelle zwischen Lanze
und Sonde konzentrisch eine Gasleitscheibe
für den Austritt eines Gasstrahles rundum an der
die Kuppelstelle bildenden Unterfläche der Lanze
entlang angeordnet ist.
Damit wird das Prinzip
eines "harten" Gasstrahles benutzt, dessen kine
tische Energie an Schlacken- und Stahlspritzer ab
gegeben wird und diese auf ihrem Fluge an die kri
tische Stelle, hier die Kuppelstelle hiervon ab
lenkt. Auch vom Lanzenmantel herunterlaufende
Schlacken- oder Stahlteile, die im flüssigen Zu
stand an der Lanze adhäsiv haften, werden durch die
Richtungsgebung durch den Strahl abgeschleudert.
Der Gasstrahl liegt in Form eines Ringstrahls
tangential und unmittelbar an der Oberfläche des
unteren Lanzenendes. Im Bereich des Strahlaus
trittes existiert überhaupt keine Strömungsgrenz
schicht, so daß solche anfliegenden Partikel, die
vom Impuls des Strahls nicht vollends abgewiesen
werden können, sofort abgeschoben werden. Strom
abwärts bildet sich eine Strömungsgrenzschicht aus,
die aber in jedem Fall turbulent bleibt.
Die Gasleitscheibe besteht vorteilhaft aus einem
mit dem Schmelzbadmaterial nicht verschweißbaren
Material. Hierfür kommen Kupfer und Kupferlegierun
gen, Graphit und Keramik in Betracht, die sich mit
Stahl nicht verschweißen lassen, wobei die beiden
ersteren auch eine Haftung von Schlacken ausge
zeichnet verhindern oder erschweren. Zweckmäßig ist
die Gasleitscheibe fest mit der Lanze verbunden.
Sie kann aber auch günstig Bestandteil eines die
Sonde mit der Lanze verbindenden Kontaktrohres
sein. Ihre Speisung mit Gas erfolgt aus dem Inneren
des Kontaktrohres durch mehrere radiale Bohrungen.
Bei einer Gestaltung des Kontaktrohres zum Ein
schrauben nach dem Prinzip der Überwurfmutter, bei
dem der Hauptteil des Kontaktrohres nicht gedreht
wird, liegt zwischen dem Hauptteil und dem Gewin
deteil ein Ringspalt, der eine gleichmäßige Vertei
lung des Gases bewirkt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die
Gasleitscheibe aus einer ringförmigen Platte mit
aufgesetzten, Strahlkanäle bildenden Stegen.
Stattdessen kann sie auch in Form von zwei
ringförmigen Platten mit dazwischenliegenden,
Strahlkanäle bildenden Stegen aufgeführt sein.
Hierbei entstehen rechteckförmige Strömungsquer
schnitte. Durch Anschärfen der Stege am Einlauf
entstehen Lavaldüsen, mit denen hohe Strömungs
geschwindigkeiten am Austritt erreicht werden
können.
Eine weitere Verbesserung der Wirkung des Gas
strahles wird erreicht, wenn die Stege zur Bildung
sichelförmiger Kanäle gekrümmt sind.
Außerdem empfiehlt es sich, die Lanzenunterfläche
in die Gasleitscheibe außen anschließend nach oben
gekrümmt auszuführen.
Selbst in Bereichen stärkerer Krümmung der Unter
fläche der Lanze folgt der Strahl der Kontur, bis
die Strömung in einem Gebiet abreißt, das für den
Schutz vor Ansätzen nicht mehr interessiert.
Zweckmäßig beträgt der Speisedruck des Gases am
Eintritt in die Strahlkanäle mindestens 2,6 bar und
wird mindestens so hoch gewählt, daß im engsten
Strömungsquerschnitt der Strahlkanäle die Strö
mungsgeschwindigkeit die Machzahl 1 erreicht.
Als Gas für die Gasstrahlbildung kommt insbesondere
Preßluft, Stickstoff, Argon oder Helium in
Betracht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Tauchlanzenschutzes dargestellt
und zwar in
Fig. 1 in schematischer Wiedergabe einer
Kuppelstelle zwischen Lanze und Sonde,
in
Fig. 2 im Längsschnitt durch eine konstruktive
Ausbildung einer solchen Kuppelstelle und
in
Fig. 3 und Fig. 4 im Querschnitt und in Draufsicht auf
eine Gasleitscheibe mit einseitig auf
eine ringförmige Platte aufgesetzten Stegen.
Ein Kontaktrohr 1 verbindet Lanze 2 und Sonde
3 zu einer Schmelzbadüberwachungseinrichtung. Durch
das Innere der Lanze 2 und das Kontaktrohr 1
wird unter Druck ein Gas zugeführt, das in eine
Ringbohrung 4 zwischen Innenteil 5 und Außen
teil 6 des Kontaktrohres 1 eintritt und von
dort über einen Ringspalt 7 in eine Gasleit
scheibe 8 gelangt. Die Gasleitscheibe 8 besteht
aus einer ringförmigen Platte 9 mit aufgesetzten
Stegen 10, mit deren Oberseite sie an der Unter
fläche 11 der Lanze 2 anliegt. Die Stege 10
sind an ihren radial innen liegenden Enden mit An
schrägungen 12 versehen und bilden Strahlkanäle
13 mit einer Lavaldüse ähnlicher Form. Aus den
Strahlkanälen 13 tritt das Gas in ringförmigem
Strahl aus und streicht mit erheblicher Geschwin
digkeit an der gesamten Unterfläche 11 der Lanze
2 entlang, so daß diese beim Einsatz der Über
wachungseinrichtung vor der Bildung von Ansätzen
geschützt ist.
Claims (10)
1. Einrichtung zur Vermeidung von Ansätzen aus
Schmelzbadmaterial im Bereich der Kuppelstelle
zwischen Lanze und Sonde einer Tauchüberwa
chungseinrichtung für das Schmelzbad, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lanze (2) im
Inneren eine Gaszuführung zur Kuppelstelle ent
hält und daß an der Kuppelstelle zwischen Lanze (2)
und Sonde (3) konzentrisch eine Gasleitscheibe (8) für den
Austritt eines Gasstrahles rundum an der die Kuppelstelle
bildenden Unterfläche der Lanze entlang angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasleitscheibe (8) aus einem, mit
dem Schmelzbadmaterial nicht verschweißbaren Ma
terial besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gasleitscheibe (8) fest mit
der Lanze (2) verbunden ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gasleitscheibe (8) Bestand
teil eines die Sonde (3) mit der Lanze (2) verbindenden
Kontaktrohres (1) ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gas
leitscheibe (8) aus einer ringförmigen Platte mit
aufgesetzten, Strahlkanäle (13) bildenden Stegen (10)
besteht.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasleit
scheibe (8) aus zwei ringförmigen Platten mit
dazwischenliegenden, Strahlkanäle (13) bildenden
Stegen (10) besteht.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stege (10) zur Bildung sichelför
miger Kanäle gekrümmt sind.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanzen
unterfläche an die Gasleitscheibe (8) außen
anschließend nach oben gekrümmt ist.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Speise
druck des Gases am Eintritt in die Strahlkanäle (13)
mindestens 2,6 bar beträgt und mindestens so
hoch gewählt ist, daß im engsten Strömungsquer
schnitt der Strahlkanäle (13) die Strömungsgeschwin
digkeit die Machzahl 1 erreicht.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Gas für
die Gasstrahlbildung Preßluft und/oder Stick
stoff und/oder Argon und/oder Helium Verwendung
findet.
Priority Applications (4)
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- 1988-10-27 JP JP63269625A patent/JPH01149915A/ja active Pending
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