DE3734634A1 - Integriertes verfahren zur elektrochemischen modifizierung von einem chemischen sensor und einen array von chemischen sensoren - Google Patents
Integriertes verfahren zur elektrochemischen modifizierung von einem chemischen sensor und einen array von chemischen sensorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von einzelnen selektiven chemischen Sensoren bzw. von
mehreren derartigen Sensoren in einem Array (im folgenden
Multisensor genannt), wobei nach einem vorgegebenen Plan
die Modifikation des sensitiven Bereichs (z. B. des Gates) in
verschiedenen aufeinanderfolgenden Arbeitsstufen
durchgeführt werden soll.
Bei den herkömmlichen Verfahren werden die Sensoren in
einer Reihe von getrennten Einzelschritten modifiziert.
Diese einzelnen Modifikationen erfordern eine Reihe von
Arbeitsschritten, die sowohl bei der elektrochemischen
Vorbehandlung des Sensors, als auch bei der anschließenden
Abscheidung der selektiven Schicht am Sensor anfallen. Es
sind dies im einzelnen:
- - Auffüllen der elektrochemischen Meßzelle mit der erforderlichen Lösung,
- - Einführen des Sensors in die elektrochemische Meßzelle,
- - Evakuieren der elektrochemischen Meßzelle,
- - Kontaktieren des Sensors parallel zu einer Ballastelektrode, die zusammen im folgenden Arbeitselektrode genannt werden sollen,
- - Anschließen des Potentiostaten an diese Arbeitselektrode,
- - Einstellen der Abscheidungsparameter am Potentiostaten,
- - Überwachen der Ladungsmenge während der Abscheidung,
- - Abschalten des Potentiostaten,
- - Herausnehmen des Sensors aus der elektrochemischen Meßzelle,
- - Abspülen des Sensors mit Hilfe einer Spritzflasche.
Bei weiteren elektrochemischen Modifikationen anderer
Sensoren auf dem gleichen Array, muß jeweils das oben
angegebene Schema der zu durchführenden Arbeitsschritte
wiederholt werden.
Bei diesen herkömmlichen Verfahren besteht die Gefahr,
daß es zur Zerstörung von elektrischen Kontakten, zur
elektrostatischen Aufladung des Sensors, zu unbeabsichtigten
Kontamination der zur modifizierenden Oberfläche und/oder
zur Bildung von Gasblasen im aktiven Bereich des Sensors
kommt. Außerdem ist ein solcher Modifizierungsprozeß sehr
zeitraubend und daher für die kommerzielle Herstellung von
Sensor bzw. Multisensor-Bauelementen wenig geeignet.
Benutzt man dagegen das erfindungsgemäße Verfahren für
die elektrochemische Modifikation von einem einzelnen Sensor
bzw. mehrerer Sensoren, so kann man die Modifikation
schneller mit einer besseren Reproduzierbarkeit und mit
einer niedrigeren Ausfallquote durchführen.
Das Blockdiagramm des Verfahrens zur elektrochemischen
Modifikation ist in der Fig. 1 dargestellt.
Die einzelnen bzw. in einem Array angeordneten
chemischen Sensoren 2 werden mit Hilfe des Demultiplexers 13
und des Rechners 14 parallel zu der Ballastelektrode bzw. zu
dem Ballastelektrodenarray 6 geschaltet und als
Arbeitselektrode bei der potentiostatischen bzw.
galvanostatischen Methode benutzt. Sowohl die Pulsform der
potentiostatischen bzw. der galvanostatischen Abscheidung
als auch die benötigte Ladungsmenge und somit die
Abscheidungszeit werden mit Hilfe des Rechners 14
festgelegt. Der Potentiostat bzw. Galvanostat 12 wird von
Rechner 14 gesteuert. Die erforderliche Ladungsmenge kann von
Stromintegrator 12 gemessen werden (der z. B. im Potentiostat
bzw. Galvanostat der Fa. EGG, Modell 125 bereits eingebaut
ist). Die Ventile werden über die Ventilsteuerung 16
entsprechend dem Modifizierungsplan vom Rechner automatisch
so geöffnet oder geschlossen, daß nur die Lösungen die
Modifikationsschritt notwendig sind. Die Durchflußrate wird
durch den Stickstoffdruck auf die Vorratsbehälter 8 mit Hilfe
eines Regelventils 11 über die Drucksteuerung 15
eingestellt. Es ist von Vorteil, wenn der erforderliche
ständige Wechsel der Lösungen während des Ablaufes für die
verschiedenen Verfahrensschritte automatisch mittels des
erfindungsgemäßen Fluß-Systems erfolgt, das in der Fig. 2
schematisch dargestellt ist.
Mit diesem Fluß-System ist ein kontinuierlicher
Austausch der Lösungen in der elektrochemischen Meßzelle 1
möglich. Dabei ist eine präzise Abstimmung des gesamten
Umschaltesystems der verschiedenen Lösungen und
Flußratenänderungen erforderlich. Es ist möglich, diese
Abstimmung leicht zu realisieren, wenn die Lösungen z. B.
unter einem geringen Druck (z. B. unter Stickstoff) durch die
elektrochemische Meßzelle gefördert werden. Für die
Schaltfunktion 7 können miniaturisierte Magnetventile (z. B.
Angar Scientific Company, Model 401) oder auch Förderpumpen
verwendet werden. Die Steuerung der Magnetventile (Ventil
"auf" oder "zu") erfolgt automatisch entsprechend dem
Modifizierungsplan, der in der Rechnerdatei in Form eines
Programms gespeichert ist. Ebenfalls vom Rechner sollen die
Regelventile für den Druck gesteuert werden. Die Höhe des
Druckes ist ein Maß für die Durchflußrate der Lösungen durch
die Leitung 10 und somit auch durch die elektrochemische
Meßzelle. Die Förderung der Lösungen unter einem geringen
Druck vermeidet die Bildung von Gasblasen in dem aktiven
Bereich des Sensors (z. B. Gate des Transistors), das für
eine reproduzierbare Abscheidung von selektiven Schichten
wichtig ist.
Die Lösungen werden von den Vorratsbehältern 8 in die
elektrochemische Durchflußzelle (z. B. in Teflonschläuchen)
kontinuierlich gefördert und in dem Behälter 9 g (z. B. für
anorganische Lösungen) oder 9 h (z. B. für organische
Lösungen) unter Atmosphärendruck gesammelt. Wie aus der
Fig. 2 zu sehen ist, wird jeweils nur ein Ventil für einen
Schritt geöffnet (z. B. 7 a, wenn die Lösung 9 a in die Zelle
eingeleitet werden soll entsprechend dem ersten
Modifikationsschritt). Nach diesem Schritt erfolgt eine
Spülung des Sensors mit deionisiertem Wasser 9 f, das
folglich die Schließung des Ventils 7 a und eine Öffnung des
Ventils 7 f erfordert. Anschließend schließt Ventil 7 f und es
öffnet sich Ventil 7 b und damit kann der zweite
Verfahrensschritt beginnen. Nach diesem Schema laufen dann
auch alle nachfolgenden Schritte ab. Jeder Wechsel der
Lösung in der Durchflußzelle ist mit einer automatischen
Einstellung der elektrochemischen Parameter, wie z. B.:
Pulshöhe, Pulsbreite, Pulsabstand, Ladungsmenge u. s. w.,
kombiniert, die für den abzulaufenden Prozeß notwendig sind.
Die notwendige Ladungsmenge für die jeweilige Modifizierung
muß während der Vorversuche experimentell festgelegt
werden. Es ist möglich, dieses Verfahren auch für die
Vorversuche anzuwenden.
Für die elektrochemische Modifizierung müssen die
selektiven Bereiche der Sensoren in einer bestimmten
Reihenfolge jeweils mit einer Ballastelektrode des
Ballastelektrodenarrays 6 parallel geschaltet werden.
Zwischen den einzelnen Arbeitsstufen sollte eine
Reinigung der Sensoren erfolgen (z. B. mit deionisiertem
Wasser oder mit einem organischen Lösungsmittel, z. B.
Methanol), da sonst keine reproduzierbare Abscheidung von
selektiven Schichten möglich ist. Während dieses Vorganges
ist der elektrische Schaltkreis geöffnet.
Wenn die chemischen Ablaufprozesse für die verschiedenen
chemischen Modifizierungen in einer Rechnerdatei gespeichert
werden, so ist das ganze Verfahren derart automatisierbar,
daß mit Hilfe des Rechners die Auswahl und die Abscheidung
der selektiven Schichten für die verschiedenen Nachweise der
zu bestimmenden Stoffe vollautomatisch ausgeführt werden
kann.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen integrierten
Verfahrens zur elektrochemischen Modifizierung von
chemischen Sensoren wird am Beispiel eines Suspended Gate
Feldeffekttransistors (SGFET) bzw. eines Arrays von mehreren
SGFETs, die als Multisensor auf einem Chip integriert sind,
wie folgt näher erläutert.
Es ist bekannt, daß durch die elektrochemische
Modifikation des SGFET-Sensors eine Selektivität gegenüber
Gasen, wie z. B.: Alkohol, Benzol, H2 usw., erreicht werden
kann. Für die Herstellung derartiger Sensoren ist es u. a.
erforderlich, den SGFET-Chip auf eine Gehäusehalterung zu
bonden und die leitenden Bereiche des SGFETs, die nicht
modifiziert werden sollen, so mit nichtleitendem
(elektrisch isolierenden) Material zu verkapseln, daß die
Gatebereiche des SGFETs offen bleiben. Hierzu wird der
gebondete Sensor-Chip 2 auf einer Halterung 3 montiert, über
den die selektiven Bereiche des Sensors mit dem Multiplexer
13 und Potentiostat bzw. Galvanostat 12 elektrisch verbunden
werden und in die elektrochemische Durchflußzelle gebracht.
Das SGFET wird ähnlich wie ein MOSFET hergestellt
(J. Janata, R. Huber, Solid State Chemical Sensors,
Acad. Press, Inc. Orlando, Florida, 1985). Der wesentliche
Unterschied zwischen einem MOSFET und SGFET liegt im Aufbau.
Bei einem MOSFET befindet sich die Gateelektrode direkt auf
einem Isolator aus SiO2/Si3N4. Beim SGFET befindet sich
zwischen dem Isolator und dem Gatemetall ein freier Raum,
der mit Luft gefüllt ist. Dieser freie Raum kann nur
hergestellt werden, wenn das Gatemetall auf ein Abstand
bestimmendes Substrat, z. B. Aluminium, aufgesputtert wird, das
später chemisch entfernt werden kann. Da die Haftung von
Edelmetallen auf solchen Schichten nicht gewährleistet ist,
werden meistens noch sogenannte "Haftvermittler" verwendet,
wie z. B. eine Ti/W-Schicht zwischen Aluminium und Platin.
Der Ti/W-"Haftvermittler" diffundiert allerdings in die
Platinoberfläche und führt zur Ausbildung von
nichtleitenden Ti/W-Oxiden im Platin. Aus diesem Grunde
ist es notwendig, die selektiven Bereiche der Sensoren vor
der elektrochemischen Modifizierung elektrochemisch zu
reinigen (M. Josowicz, J. Janata and M. Levy, J. Electrochem.
Soc. 135 (1988) 112).
Die elektrochemische Modifizierung erfordert für jeden
SGFET-Sensor zwei Verfahrensschritte:
- 1. Elektrochemische Vorbehandlung des selektiven Bereichs des Sensors (M. Josowicz, J. Janata and M. Levy, J. Electrochem. Soc. 135 (1988) 112)
- 2. Elektrochemische Abscheidung der selektiven Schichten auf dem selektiven Bereich des Sensors
Bei der potentiostatischen bzw. galvanostatischen
Methode wird das Gate des SGFET wegen seinen kleinen
Abmessungen parallel zu einer Ballastelektrode (z. B. Platin-
Folie) geschaltet. Mit der Ballastelektrode ist es möglich,
die abgeschiedene Schicht sowohl quantitativ (z. B. durch
Messung der abgeschiedenen Schichtdicke mit einem
Profilometer) als auch qualitativ (z. B. durch eine spätere
Überprüfung der abgeschiedenen Schicht mit dem REM, FTIR
oder Raman Spektrometer) zu untersuchen.
In der Fig. 3 ist das erfindungsgemäße Verfahren in Form
eines Zeitdiagrammes dargestellt.
Aus diesem Zeitdiagramm
ist zu ersehen, daß die Flußraten während den Arbeitsstufen
A, C, E und H genau dem elektrochemischen Prozessen angepaßt
sind, wobei während der Arbeitsstufen B, D, F, G und I, wenn
in der elektrochemischen Durchflußzelle die Spülvorgänge
stattfinden, kein Potential an der Arbeitselektrode angelegt
ist.
Die Arbeitsstufen A bis D beschreiben die
elektroschemische Vorbehandlung des Suspended Gatemetalls.
Sind auf einem Chip mehrere SGFET-Sensoren integriert,
so kann diese Vorbehandlung gleichzeitig für alle
Gatemetalle durchgeführt werden. Dazu werden die Gatemetalle
über einen Multiplexer parallel zum Ballastelektrodenarray als
Arbeitselektrode geschaltet.
Im Anschluß daran werden bei allen darauffolgenden
Arbeitsstufen ab E die selektiven Bereiche der Sensoren
einzeln parallel mit der jeweiligen Ballastelektrode des
Ballastelektrodenarrays entsprechend dem Modifizierungsplan
geschaltet. Dies soll am folgenden Beispiel erläutert
werden:
Der erste Sensor eines Arrays sei ein Wasserstoff-
Sensor. Dafür wird eine Palladiumschicht in der Arbeitsstufe
E galvanostatisch (J. Cassidy, S. Pons and J. Janata,
Anal. Chem. 58 (1986) 1757) oder potentiostatisch (I. Eisele,
H. J. Riess, H. Lorenz, M. Peschke, M. Josowicz, J. Janata and
H. D. Liess. J. Electrochem. Soc. 134 (1987) 521C)
abgeschieden.
Im Anschluß daran soll der zweite selektive Bereich des
Sensors als Alkohol-Sensor modifiziert werden. Hierzu ist
eine Polypyrrole-Schicht aus Acetonitril (M. Josowicz and
J. Janata, Anal. Chem. 57 (1985) 514) oder aus Methanol (M.
Josowicz and J. Janata, K. Ashley and S. Pons, Anal. Chem. 59
(1987) 253) abzuscheiden.
In der Arbeitsstufe A erfolgt die elektrochemische Reinigung
des Sensor-Chips 2, insbesondere der Gatemetalle (z. B. aus
Platin). Dabei wird an die Arbeitselektrode ein Rechteckpuls
von 0 bis 2,0 V gegen die Ag/AgCl/3M KCl-Referenzelektrode 5
für 100 ms angelegt. Das Pulsintervall beträgt 5 s. Als
Gegenelektrode 4 wird ein Platin-Draht verwendet. Diese
Vorbehandlung erfolgt in der Lösung 9 a (z. B.: EDTA/NH4OH/
H2O2) nachdem das Ventil 7 a geöffnet worden ist. Die
Förderung von 9 a erfolgt unter minimalem Druck, so daß die
Flußrate etwa 5 ml/min beträgt. Diese Arbeitsstufe dauert
insgesamt etwa 10 min.
In der Arbeitsstufe B, dem Spülvorgang, wird die gesamte
elektrochemische Zelle, d. h. die Elektroden 2, 4, 5 und 6
vom Rechner abgeschaltet, das Ventil 7 a geschlossen und das
Ventil 7 f geöffnet. Daraufhin spült deionisiertes Wasser 9 f
den Sensor-Chip 2 etwa 2 min lang mit einer Flußrate von 5
ml/min.
In der Arbeitsstufe C, einer weiteren elektrochemischen
Nachbehandlung, wird an die elektrochemische Durchflußzelle
wieder eine Zellspannung angelegt. Dabei wird die
Arbeitselektrode cyclovoltammetrisch in einem Bereich von
-0,4 bis +0,4 V mit einer Rampengeschwindigkeit von 100
mV/sec gegen die Ag/AgCl/3M KCl-Referenzelektrode 5 in der
Lösung 9 b (KNO3) konditioniert. Diese Behandlung beginnt
nach dem Öffnen des Ventils 7 b und dauert etwa 10 min. Die
Flußrate der Lösung 9 b beträgt 5 ml/min.
In der Arbeitsstufe D, einem weiteren Spülvorgang, wird die
elektrochemische Durchflußzelle mit deion. Wasser gespült.
Diese Prozedur beginnt mit der Abschaltung der Zellspannung
und wird, wie in der Arbeitsstufe B beschrieben,
durchgeführt.
In der Arbeitsstufe E erfolgt die elektrochemische
Modifizierung des ersten selektiven Bereiches des Sensors.
Dazu wird vom Rechner automatisch der zu modifizierende
Bereich ausgewählt und eingeschaltet. Nachdem die Lösung 9 c
durch Öffnen des Ventils 7 c kurz (z. B. etwa 0,5 min) die
Meßzelle 1 durchgespült hatte, kann mit der
elektrochemischen Modifizierung (z. B. mit einer Palladium-
Abscheidung) begonnen werden. An die Arbeitselektrode wird
ein Potential gegen die Ag/AgCl/3M KCl-Referenzelektrode 5
angelegt, das die Form eines Rechteckpulses von -0,25 V bis
-0,50 V hat; die Pulsdauer beträgt 100 ms, das Pulsintervall
beträgt 5 s. Die Lösung 9 c fließt durch die elektrochemische
Meßzelle mit 0,3 ml/min. Wenn für diese Modifizierung die
festgelegte Ladungsmenge erreicht ist, wird vom Rechner 14
automatisch die Zellspannung an der elektrochemischen
Durchflußzelle abgeschaltet.
In der Arbeitsstufe F, einem weiteren Spülvorgang, wird
ebenso wie bei der Arbeitsstufe B verfahren. Die Ventile 9 c
werden vom Rechner automatisch abgeschaltet und die Ventile
9 f für ca. 10 min eingeschaltet.
In der Arbeitsstufe G, ebenfalls einem Spülvorgang, dieses
Mal aber mit einem organischen Lösungsmittel (z. B. mit
Methanol), wird die elektrochemische Durchflußzelle etwa 2
min lang mit einer Flußrate von 4 ml/min gespült. Der
Vorgang beginnt mit der automatischen Abschaltung des
Ventils 7 f und der Einschaltung des Ventils 7 e.
In der Arbeitsstufe H erfolgt die Modifizierung eines
weiteren selektiven Bereiches des Sensors. Dazu wird vom
Rechner das zu modifizierende Gatemetall des Sensor-Chips 2
ausgewählt und wieder mit einer weiteren Ballastelektrode
des Ballastelektrodenarrays parallel geschaltet und an die
Gegenelektrode 4 und die Referenzelektrode 5 über den
Potentiostaten die erforderliche Zellspannung angelegt.
Nachdem die Lösung 9 d durch Öffnen des Ventils 7 d kurz
(z. B. etwa 1 min) die Meßzelle durchgespült hat, kann mit
der Alkohol-selektiven Modifizierung (z. B. der Polypyrrol-
Abscheidung) begonnen werden. Dazu wird an die
Arbeitselektrode ein Potential gegen die Ag/AgCl/3M KCl in
Methanol-Referenzelektrode angelegt, das die Form eines
Rechteckpulses von 0,6 bis 1,0 V hat; die Pulsdauer beträgt
100 ms, das Pulsintervall 5 s. Die Lösung 9 d fließt durch
die Zelle mit 2 ml/min. Die Abscheidungsrate und die Dicke
der Polypyrrole-Schicht ist für diesen Arbeitsgang
zeitbestimmend. Wenn für diese Modifizierung die festgelegte
Ladungsmenge erreicht wurde, wird vom Rechner 14 die
Zellspannung an der elektrochemischen Meßzelle automatisch
abgeschaltet.
In der Arbeitsstufe I, einem weiteren Spülvorgang, wird
die elektrochemische Durchflußzelle nach Abschalten der
Zellspannung mit Methanol etwa 2 min lang mit einer Flußrate
von 4 ml/min gespült. Dieser Vorgang beginnt mit der
automatischen Abschaltung des Ventils 7 d und Einschaltung
des Ventils 7 e.
Sollen weitere selektive Bereiche des Sensors modifiziert
werden, so ist ähnlich wie in den Stufen H und I
fortzufahren.
Claims (5)
1. Verfahren zur elektrochemischen Modifikation eines
Sensors bzw. von mehreren Sensoren in einem Array, der nach
seiner Modifikation als selektiver chemischer Sensor bzw. als
Multisensor verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein
extern gesteuertes Flußsystem verwendet wird, das eine
Durchflußzelle enthält, in der die elektrochemische
Modifikation in einer Folge von verschiedenen
Arbeitsschritten mit Hilfe eines Rechners vollautomatisch
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die selektiven Bereiche der Sensoren, die elektrochemisch
modifiziert werden sollen, jeweils parallel zu einer
Ballastelektrode mit Hilfe einer Demultiplexerschaltung
geschaltet werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrochemische Abscheidung von
selektiven Schichten potentiostatisch oder galvanostatisch
auf den einzelnen Sensoren des Arrays vollautomatisch vom
Rechner ausgeführt wird, nachdem eine bestimmte
Modifizierung eines bestimmten Sensors mit Hilfe des
Rechners und der Demultiplexerschaltung zugeordnet wurde.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die benötigten chemischen
Modifizierungen von der vorhandenen Datei im Rechner für
verschiedene selektive Nachweise der zu bestimmenden Stoffe
(z. B. Gase) abgerufen werden können, wobei mit Hilfe eines
Rechners die Auswahl der selektiven Schichten in einer
bestimmten Reihenfolge vollautomatisch erfolgt und ausgeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der elektrochemischen Modifikation ein
elektrochemischer Vorbehandlungsschritt vorgeschaltet wird,
bei dem die zu modifizierenden Oberflächen der Sensoren
zusammen mit dem Ballastelektrodenarray gleichzeitig
gereinigt und anschließend konditioniert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734634 DE3734634A1 (de) | 1987-10-13 | 1987-10-13 | Integriertes verfahren zur elektrochemischen modifizierung von einem chemischen sensor und einen array von chemischen sensoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734634 DE3734634A1 (de) | 1987-10-13 | 1987-10-13 | Integriertes verfahren zur elektrochemischen modifizierung von einem chemischen sensor und einen array von chemischen sensoren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3734634A1 true DE3734634A1 (de) | 1989-05-03 |
DE3734634C2 DE3734634C2 (de) | 1989-10-05 |
Family
ID=6338247
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873734634 Granted DE3734634A1 (de) | 1987-10-13 | 1987-10-13 | Integriertes verfahren zur elektrochemischen modifizierung von einem chemischen sensor und einen array von chemischen sensoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3734634A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4023130A1 (de) * | 1990-07-20 | 1992-01-23 | Battelle Institut E V | Verfahren zur herstellung einer ionensensitiven arbeitselektrode eines schwermetallionen-sensors |
DE102009055297A1 (de) * | 2009-12-23 | 2011-06-30 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG, 70839 | Verfahren zum Betreiben eines ISFET-Sensors |
-
1987
- 1987-10-13 DE DE19873734634 patent/DE3734634A1/de active Granted
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Analytical Chemistry, Bd. 58 (1986) S. 514-517 * |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4023130A1 (de) * | 1990-07-20 | 1992-01-23 | Battelle Institut E V | Verfahren zur herstellung einer ionensensitiven arbeitselektrode eines schwermetallionen-sensors |
US5262205A (en) * | 1990-07-20 | 1993-11-16 | Battelle-Institut E.V. | Process for producing the ion-sensitive probe electrode of a heavy-metal-ion sensor |
DE102009055297A1 (de) * | 2009-12-23 | 2011-06-30 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG, 70839 | Verfahren zum Betreiben eines ISFET-Sensors |
US8668822B2 (en) | 2009-12-23 | 2014-03-11 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG | Method for operating an ISFET sensor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3734634C2 (de) | 1989-10-05 |
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