DE3734327A1 - Durchschusssicheres plattenfoermiges bauteil - Google Patents
Durchschusssicheres plattenfoermiges bauteilInfo
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- E04H—BUILDINGS OR LIKE STRUCTURES FOR PARTICULAR PURPOSES; SWIMMING OR SPLASH BATHS OR POOLS; MASTS; FENCING; TENTS OR CANOPIES, IN GENERAL
- E04H9/00—Buildings, groups of buildings or shelters adapted to withstand or provide protection against abnormal external influences, e.g. war-like action, earthquake or extreme climate
- E04H9/04—Buildings, groups of buildings or shelters adapted to withstand or provide protection against abnormal external influences, e.g. war-like action, earthquake or extreme climate against air-raid or other war-like actions
- E04H9/10—Independent shelters; Arrangement of independent splinter-proof walls
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein durchschußsicheres
plattenförmiges Bauteil, insbesondere zum Schutz von Maschinen und
Apparaten, bestehend aus einem plattenbildenden Werkstoff und durch
schußhemmenden Elementen. - In neuerer Zeit werden durchschuß
sichere plattenförmige Bauteile für den sogenannten Objektschutz, aber
auch für den Personenschutz in Schutzräumen und dergleichen, in
zunehmenden Maße eingesetzt. Insbesondere wird verlangt, daß bei
Mehrfachschuß eines kleinen Bauteilbereiches durch Hartkern-Projek
tile aus Handfeuerwaffen, auch Maschinenwaffen, ein Durchschießen
nicht stattfindet. Mehrfachschuß eines kleinen Bauteilbereiches meint
dabei gezieltes Schießen auf einen Bauteilbereich von etwa 10 cm
Durchmesser. Der Begriff plattenförmig umfaßt im Rahmen der Er
findung ebene und gekrümmte Bauteile, insbesondere einfach und
doppelt gekrümmte Flächentragwerke.
Bei den bekannten durchschußsicheren plattenförmigen Bauteilen (DE-
OS 23 25 921) ist der plattenförmige Werkstoff Stahl in Form von
Blechplatten. Die durchschußhemmenden Elemente sind Ablenkelemente
in Form von entsprechend angeordneten Winkelprofilen aus Stahl. Sie
sind im Zwischenraum zwischen zwei Blechplatten fest angeordnet. Im
Ergebnis sind die bekannten Bauteile verhältnismäßig komplizierte
Aggregate. Das gilt auch für eine andere bekannte Ausführungsform
(FR-OS 25 47 908), bei der die durchschußhemmenden Elemente beweg
lich angeordnet sind. Sie wirken als Auffangelemente dynamisch durch
ihre träge Masse gleichsam wie bei einem Stoßphänomen mit Impulsaus
tausch.
Im übrigen kennt die Praxis für die verschiedensten Zwecke platten
förmige Bauteile aus Beton, z. B. als Deckenplatten, Wandplatten,
Fußbodenplatten und dergleichen. Auch ist es, z. B. bei der Aus
kleidung von Tunnelröhren, bekannt, in einen Beton Fasern einzu
mischen. Die Fasern bestehen aus Metall, z. B. Stahl, Kunststoff,
Glas oder Kohlenstoff. Diese Maßnahmen dienen, phänomenologisch be
trachtet, gleichsam als Mikrobewehrung und bewirken eine ent
sprechende Verbesserung der Qualitätsparameter des Betons in bezug
auf Druck- und Zugfestigkeit. Werden plattenförmige Bauteile aus
Beton einem Mehrfachschuß durch Hartkern-Projektile in einem kleinen
Bauteilbereich ausgesetzt, so kann das plattenförmige Bauteil, gleich
sam wie mit einem druckluftangetriebenen Meißel durchstemmt werden.
Es sind daher solche plattenförmigen Bauteile aus Beton als durch
schußsichere Bauteile bisher nicht eingesetzt worden, es sei denn,
man hat die Bauteile in einer solchen Dicke ausgeführt, daß allein
wegen der Dicke ein Durchschießen mit einem zu befürchtenden Be
schußaufwand nicht stattfinden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes durch
schußsicheres plattenförmiges Bauteil zu schaffen, welches wesentlich
einfacher aufgebaut ist als das eingangs beschriebene Aggregat und
einer Ausrüstung mit Ablenkelementen bzw. Auffangelementen der be
schriebenen Funktion nicht mehr bedarf.
Die Erfindung lehrt, daß zum Zwecke der Durchschußsicherung bei
Mehrfachschuß eines kleinen Bauteilbereiches durch Hartkern-Projek
tile aus Handfeuerwaffen der plattenbildende Werkstoff bei einer
Plattendicke von 60 bis 250 mm aus einem Beton der Festigkeitsklasse
von zumindest 50 nach DIN 1045 besteht, der an sich und für sich
bei dem Mehrfachschuß im beschossenen Bauteilbereich Beschußrisse
und herausfallende Trümmerteile bilden würde, und daß in dem Beton
in gleichmäßiger Verteilung Verankerungsfasern eingebettet sind, und
zwar in einer Menge, die ausreicht, die Beschußrisse zu überbrücken
und die Trümmerstücke zu verankern. Die erforderliche Menge an
solchen Verankerungsfasern läßt sich durch Versuche unschwer er
mitteln. Die Verankerungsfasern können auch im Rahmen der Erfindung
Metallfasern, insbesondere Stahlfasern, Kunststoffasern, Glasfasern
oder Kohlefasern sein.
Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß beim Beschießen eines
plattenförmigen Bauteils aus Beton mit einem Hartkern-Projektil zu
nächst ein Krater entsteht, von dem feine Risse ausgehen, die zu
sammenhängende oder auch mit dem plattenförmigen Bauteil verbundene
Trümmerteile bilden, die sich jedoch bei Mehrfachschuß aus diesem
Zusammenhang lösen und herausfallen. Auf diese Weise kann ein
plattenförmiges Bauteil aus Beton durch Mehrfachbeschuß gleichsam
durchstemmt werden. Die Erfindung beruht auf der überraschenden
Feststellung, daß der Zusammenhang der Trümmerteile erhalten bleibt,
und zwar auch bei Mehrfachbeschuß mit einer sehr großen Zahl von
Hartkern-Projektilen, wenn die Trümmerteile miteinander, wie be
schrieben, durch Fasern verbunden werden. Sie bleiben in dem kleinen
Bereich, der der Beschießung durch Mehrfachbeschuß ausgesetzt wird,
verankert, tragen zur Festigkeit des Bauteils zwar nicht mehr
wesentlich bei, funktionieren jedoch als Ablenkelemente und als
Auffangelemente der eingangs beschriebenen dynamischen Funktion.
Ein Durchschießen eines erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauteils
mit einer zu befürchtenden Anzahl von Hartkern-Projektilen aus einer
Handfeuerwaffe, auch einer automatischen Handfeuerwaffe, ist folglich
nicht mehr möglich. - Die erfindungsgemäßen Bauteile können vorge
fertigt oder in Ortbeton hergestellt werden.
Besondere Betonzusammensetzungen, die sich im Rahmen der Erfindung
bewährt haben, sind Gegenstand der Ansprüche 4, 5, 6 und 7. Im
Rahmen der Erfindung besonders bewährte Fasern sind Gegenstand der
Ansprüche 11, 12, 13 und 14. Auch Mischungen solcher Fasern können
eingesetzt werden. Stets ist es vorteilhaft, daß die Zuschlagstoffe
harte Zuschlagstoffe aus der Gruppe "Basalt, Quarz, Quarzit" oder
Mischungen davon sind, und zwar in einer Körnung von mindestens
4 mm, und daß Zemente Z35 bis 55 nach DIN 1164 eingesetzt sind.
Zur Optimierung trägt es bei, daß dem Beton amorphe Fällungskiesel
säure beigegeben ist, und zwar 4 bis 20 kg/m3, vorzugsweise
7 kg/m3, oder Microsilica (Silicapulver) beigegeben ist, und zwar
20 bis 100 kg/m3, vorzugsweise 40 kg/m3. Es versteht sich, daß in
dem Beton zusätzlich eine Stahlbewehrung, z. B. in Form von Bau
stahlmatten, angeordnet sein kann. Es versteht sich fernerhin, daß
man die erfindungsgemäßen plattenförmigen Bauteile in mehreren Lagen
oder Schichten, auch mit Abstandzwischenraum, anordnen kann. Im
Rahmen der Erfindung liegt es, in dem Abstandzwischenraum andere
Elemente, beispielsweise Kugeln oder dergleichen, anzuordnen.
Claims (14)
1. Durchschußsicheres plattenförmiges Bauteil, insbesondere zum Schutz
von Maschinen und Apparaten,
bestehend aus einem plattenbildenden Werkstoff und durchschuß
hemmenden Elementen,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Durchschußsicherung bei
Mehrfachschuß eines kleinen Bauteilbereiches durch Hartkern-Projek
tile aus Handfeuerwaffen der plattenbildende Werkstoff bei einer
Plattendicke von 80 bis 250 mm aus einem Beton der Festigkeitsklasse
von zumindest 50 nach DIN 1045 besteht,
der an sich und für sich bei dem Mehrfachschuß im beschos
senen Bauteilbereich Beschußrisse und herausfallende Trümmer
teile bilden würde,
und daß in dem Beton in gleichmäßiger Verteilung Verankerungs
fasern eingebettet sind, und zwar in einer Menge, die ausreicht, die
Beschußrisse zu überbrücken und die Trümmerstücke zu verankern.
2. Durchschußsicheres Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Beton eine Plattendicke von etwa 100 mm aufweist.
3. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerbeton die Festigkeitsklasse
B 55 nach DlN 1045 aufweist.
4. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Beton beim Anmachen die Zusammen
setzung
Zement
270 bis 450 kg/m³
Zuschlagstoffe 1850 bis 1500 kg/m³
Stahlfasern 50 bis 150 kg/m³
und im übrigen übliche Zusatzmittel, Zusatzstoffe sowie Anmachwasser
aufweist.
5. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Beton beim Anmachen die Zusammen
setzung
Zement
270 bis 450 kg/m³
Zuschlagstoffe 1850 bis 1500 kg/m³
Kunststoffasern 6 bis 20 kg/m³
und im übrigen übliche Zusatzmittel und Zusatzstoffe sowie Anmach
wasser aufweist.
6. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Beton beim Anmachen die Zusammen
setzung
Zement
270 bis 450 kg/m³
Zuschlagstoffe 1850 bis 1500 kg/m³
Glasfasern 15 bis 45 kg/m³
und im übrigen Zusatzmittel und Zusatzstoffe sowie Anmachwasser
aufweist.
7. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Beton beim Anmachen die Zusammen
setzung
Zement
270 bis 450 kg/m³
Zuschlagstoffe 1850 bis 1500 kg/m³
Kohlenstoffasern 5 bis 30 kg/m³
und im übrigen Zusatzmittel und Zusatzstoffe sowie Anmachwasser
aufweist.
8. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschlagstoffe harte Zuschlagstoffe
aus der Gruppe "Basalt, Quarz, Quarzit" oder Mischungen davon sind,
und zwar mit einer Körnung von mindestens 4 mm, und daß Zemente
Z35 bis 55 nach DIN 1164 eingesetzt sind.
9. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Beton amorphe Fällungskieselsäure
beigegeben ist, und zwar 4 bis 20 kg/m3, vorzugsweise 7 kg/m3, oder
Microsilica (Silicapulver) beigegeben ist, und zwar 20 bis 100 kg/m3,
vorzugsweise 40 kg/m3.
10. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Beton zusätzlich eine Stahlbe
wehrung angeordnet ist.
11. Durchschußsicheres Bauteil nach den Ansprüchen 1 bis 4 und
8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlfasern eine Länge von
maximal 60 mm und eine Dicke von maximal 1 mm und ein Längen-
Dicken-Verhältnis von 50 bis 100 aufweisen.
12. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,5
und 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffasern aus
Kohlenwasserstoffen, z. B. PVC, PAN, PP, bestehen und eine Länge
von maximal 60 mm und eine Dicke von maximal 0,4 mm und ein
Längen-Dicken-Verhältnis von 50 bis 100 aufweisen.
13. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,6
und 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfasern etwa 20 mm
lang sind und einen Durchmesser von etwa 0,2 mm bei einem Längen-
Dicken-Verhältnis von 50 bis 100 besitzen.
14. Durchschußsicheres Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und
7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffasern ca. 10 µ
dick sind und ein Längen-Dicken-Verhältnis von etwa 1000 besitzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734327 DE3734327A1 (de) | 1987-10-10 | 1987-10-10 | Durchschusssicheres plattenfoermiges bauteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734327 DE3734327A1 (de) | 1987-10-10 | 1987-10-10 | Durchschusssicheres plattenfoermiges bauteil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3734327A1 true DE3734327A1 (de) | 1989-04-27 |
DE3734327C2 DE3734327C2 (de) | 1993-01-21 |
Family
ID=6338061
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873734327 Granted DE3734327A1 (de) | 1987-10-10 | 1987-10-10 | Durchschusssicheres plattenfoermiges bauteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3734327A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4114538A1 (de) * | 1991-05-04 | 1992-11-12 | Hochtief Ag Hoch Tiefbauten | Bauwerk mit aufprallschutzeinrichtung |
WO2011067431A1 (es) | 2009-10-20 | 2011-06-09 | Universitat Politècnica De Catalunya | Hormigón de ultra alta resistencia armado con fibras de acero |
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---|---|---|---|---|
DE2325921A1 (de) * | 1973-05-22 | 1974-12-12 | Karl Weber | Schussichere wandung, insbesondere fuer fahrzeuge, einschliesslich flugzeuge |
FR2547906A1 (fr) * | 1983-03-24 | 1984-12-28 | Uop Inc | Bande a surface amelioree d'ebullition germinee et dispositif de refroidissement de composants electroniques |
DE8700379U1 (de) * | 1987-01-09 | 1987-04-30 | Ludwig Freytag Gmbh & Co Kg, 2900 Oldenburg, De |
-
1987
- 1987-10-10 DE DE19873734327 patent/DE3734327A1/de active Granted
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DE4114538A1 (de) * | 1991-05-04 | 1992-11-12 | Hochtief Ag Hoch Tiefbauten | Bauwerk mit aufprallschutzeinrichtung |
WO2011067431A1 (es) | 2009-10-20 | 2011-06-09 | Universitat Politècnica De Catalunya | Hormigón de ultra alta resistencia armado con fibras de acero |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3734327C2 (de) | 1993-01-21 |
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