DE3732807A1

DE3732807A1 - Einstreumaterial fuer kleintiere und verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE3732807A1
Application number: DE19873732807
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Pirotte
Original assignee: PIROTTE FUTTERMITTEL
Current assignee: PIROTTE FUTTERMITTEL
Priority date: 1987-09-29
Filing date: 1987-09-29
Publication date: 1989-04-06
Also published as: EP0310016A3; ATE64268T1; CA1307392C; EP0310016A2; US4924808A; DE3863263D1; ES2022564B3; EP0310016B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Einstreumaterial für Kleintiere, insbesondere Katzenstreu, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.

Einstreumaterial, insbesondere Katzenstreu, wird als Saugmaterial in die Kotstelle des Tiers, also z.B. des Katzenklos, oder auch als Unterlage in der Kiste oder dem Korb verwendet, in der bzw. dem das betreffende Tier seinen Stammplatz hat. Es erfüllt nicht nur den Zweck einer weichen Unterlage, sondern soll auch Ausscheidungen aufsaugen und binden. Übliche Katzenstreu besteht aus mineralischen Spänen oder Fasern oder aus entsprechendem Kunststoffmaterial, also aus Stoffen, die zahlreiche Nachteile mit sich bringen, nämlich Staub, mangelhafte Saugfähigkeit und schwierige Entsorgung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein organisches Einstreumaterial zu schaffen, das hinsichtlich der Meisterung der beschriebenen Schwierigkeiten günstiger ist. Dies wird durch das Einstreumaterial nach dem Anspruch 1 erreicht, das vorzugsweise nach dem Verfahren von Anspruch 2 hergestellt wird.

Beim erfindungsgemäßen Einstreumaterial ist die Grundsubstanz Stroh und damit im Gegensatz zu mineralischen Einstreumaterialien organischen Ursprungs. Aufgrund der Grundsubstanz und des Herstellungsverfahrens ist es mit weniger Staub und wenn doch, dann weniger gesundheitsgefährdendem Staub als mineralische Einstreumaterialien behaftet und deshalb sehr verträglich. Die durch die tierischen Ausscheidungen entstehenden Gerüche werden durch Umwandlung besonders schnell abgebaut. Die unregelmäßigen Bruchstücke weisen eine große Saug-Oberfläche auf und zerfallen unter der Einwirkung von Feuchtigkeit noch weiter, was die Saugfähigkeit zusätzlich erhöht. Aufgrund einer bevorzugten Mindestgröße der Briketts und der schließlichen Bruchstücke zerfallen diese aber nicht unter Staubentwicklung zu Pulver oder Brei, sondern behalten im Betrieb ihre Körnigkeit.

Das erfindungsgemäße Einstreumaterial ist besonders umweltfreundlich. Die Naturfasern werden voll abgebaut. Eine Kompostierung ist ebenso möglich wie die portionsweise Entsorgung über die Haustoilette.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Beschreibung des Herstellungsverfahrens beispielhaft veranschaulicht.

Zur Verwendung kommt normales, gesundes Getreidestroh. Das Stroh wird bis zu einem Wassergehalt zwischen 8% und 14% getrocknet, dann gehäckselt und schließlich in eine Feinvermahlung genommen. Das so gewonnene Strohmehl wird zu Briketts gepreßt, wobei der anfallende Staub über Rüttelsiebe ausgefiltert und pneumatisch abgesaugt wird.

Die Briketts sind zylindrische Körper mit einem Durchmesser von etwa 10 mm und einer Länge in der Größenordnung bis 20 mm. Sie eignen sich in dieser Form noch nicht vollständig als Einstreumaterial. Die Briketts werden deshalb in kleinere unregelmäßige Bruchstücke zerteilt, beispielsweise zertrümmert oder durch Längsdruck auf die zylindrischen Briketts zerquetscht. Auch hierbei wird der Staub teils über Siebe nach unten abgeführt, teils mit der Luft abgesaugt. Bei der Quetschbehandlung entstehen unregelmäßige Scheiben oder Schnipsel von einem bis wenigen Millimetern Dicke, die ein Granulat bilden, das unmittelbar beispielsweise als Katzenstreu verwendet werden kann. Eine Schicht von 5 cm genügt für einige Tage.

Die Briketts sollen nicht kleiner als etwa 8 bis 10 mm, äußerstenfalls 5 mm im Durchmesser sein, da andernfalls die Quetschbehandlung nicht mehr möglich wäre. Die entstehenden Bruchstücke haben auch eine solche Größe, daß sie gut saugen, aber nicht durch die Flüssigkeit wieder in den Mehlzustand zurückgeführt werden. Insgesamt ist die Quellfähigkeit sehr gut, durch Wassereinlagerung kann das Volumen des Einstreumaterials mehr als verdoppelt werden, ohne hierbei in eine Brei- oder Sumpfkonsistenz zu zerfallen.

Claims

1. Einstreumaterial für Kleintiere, zumindest überwiegend bestehend aus gepreßtem Strohmehl, dadurch gekennzeichnet, daß sein Anteil an Strohmehlmaterial aus unregelmäßigen Bruchstücken von Strohmehlbriketts besteht.

2. Verfahren zur Herstellung des Einstreumaterials nach Anspruch 1, bei dem man Stroh zu Mehl vermahlt und das Mehl durch Pressung brikettiert, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der Pressung resultierenden Strohmehlbriketts zu Bruchstücken mit unregelmäßiger Außenfläche zerteilt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mehl zu länglichen Strohmehlbriketts preßt, die man dann durch Aufwendung einer in der Längsrichtung daran angreifenden Kraft zerquetscht.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der Pressung resultierenden Strohmehlbriketts zerschlägt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stroh vor dem Mahlen bis zu einem Wassergehalt von 8 bis 14% trocknet und häckselt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mehl zu Strohmehlbriketts von 8 bis 15 mm Durchmesser preßt, die man zu schräg scheibenförmigen Bruchstücken von 1 bis 4 mm Dicke zerteilt.