DE3730926A1 - Doppeltwirkender zylinder - Google Patents
Doppeltwirkender zylinderInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem doppeltwirkenden Zylinder nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Es ist bereits bekannt, mit Hilfe von
induktiven Wegsensoren die Auslenkung eines Kolbens eines Zylinders
zu bestimmen. Hierbei wird ein mit dem Kolben bzw. der Kolbenstange
verbundener zusätzlicher Eisenkern relativ zu einem Spulensystem be
wegt. Dabei ragen aber die Sensorteile aus dem Zylinderrohr heraus,
so daß diese bei Betrieb leicht beschädigt werden können. Alternativ
können bei einfachwirkenden Zylindern auch die Sensorteile in einer
Bohrung in der Kolbenstange angeordnet sein. Dies hat aber den Nach
teil, daß der Zylinder aufwendig baut und die mechanische Festigkeit
der Kolbenstange verringert wird.
Der erfindungsgemäße doppeltwirkende Zylinder mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
der Zylinder und das Sensorsystem in besonders einfacher Weise in
einem einzigen Bauteil integriert werden können. Es ist eine ein
fache, genaue analoge Wegmessung in beide Richtungen für den Kol
ben eines doppeltwirkenden Zylinders möglich. Der Zylinder kann als
relativ störunanfällige Steuereinrichtung für eine Hinterradlenkung
eines Fahrzeugs verwendet werden. Der Zylinder baut einfach und re
lativ preisgünstig. Der Kolben weist eine Doppelfunktion auf, er
dient sowohl zur Kraftübertragung als auch als Geber für das Wegmeß
system.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen Zylinders
möglich. Insbesondere durch die konische Ausbildung des Spulenkör
pers ist ein nahezu linearer Verlauf der Meßkurve möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen die Fig. 1 einen doppeltwirkenden Zylinder mit einem Weg
meßsystem, Fig. 2 und 3 je eine Abwandlung des Ausführungsbei
spiels und Fig. 3a eine Einzelheit nach Fig. 3.
In der Fig. 1 ist mit 10 ein doppeltwirkender Zylinder bezeichnet,
der aus einem auf beiden Seiten durch Zylinderköpfe 11, 12 abge
schlossenen, aus nicht magnetisierbarem Material, wie z.B. Austenit,
Bronze, Aluminium, hergestellten Zylinderrohr 13 besteht. Im Zylin
derrohr 13 ist ein Kolben 14 gleitend geführt. Mit Hilfe eines
Dichtrings 15, der in einer etwa in der Mitte der Längsrichtung des
Kolbens 14 ausgebildeten Ringnut 16 angeordnet ist, sind die beiden
Druckräume 17, 18 des Zylinders 10 abgedichtet. Die beiden Kolben
stangen 19, 20 des Kolbens 14 sind in mittigen Bohrungen 21, 22 der
Zylinderköpfe 11, 12 geführt. Ferner sind in den Zylinderköpfen 11,
12 Einlaßbohrungen 23, 24 für die beiden Druckräume 17, 18 des Zy
linders 10 ausgebildet. Beide Kolbenstangen 19, 20 sind durch in Nu
ten 25, 26 der Zylinderköpfe 11, 12 angeordneten Dichtungen 27, 28
abgedichtet.
Der Kolben 14 besteht aus magnetisierbarem Material, wie z.B. Weich
eisen. Es ist aber auch möglich, auf dem Kolben 14 eine der Innen
wand des Zylinderrohrs 13 zugewandten Schicht aus magnetisierbarem
Material aufzubringen oder, wie in Fig. 3 dargestellt, den Kolben
14 a als auf einer Kolbenstange 19 a aufgesetzten Hülse 30 aus magne
tisierbarem Material herzustellen. In der Außenwand des Zylinderroh
res 13 sind zwei Ringnuten 33, 34 ausgebildet, in denen sich je eine
mit dem Kolben 14 in Wirkverbindung stehende Meßspule 35, 36 befin
det. Die Meßspulen 35, 36 sind in Reihe geschaltet und mit einer
nicht dargestellten Wechselspannungsversorgung bzw. einer Auswerte
schaltung, z.B. einem Hybrid oder einem IC (integrierte Schaltung)
verbunden. Die Ringnuten 33, 34 und somit die Meßspulen 35, 36 sind
so lang ausgebildet, daß sie mindestens den jeweiligen Druckraum 17,
18 umfassen, d.h. sie reichen vom Zylinderdeckel bis etwa zur Mitte
des Zylinderrohrs 13. Zwischen den beiden Ringnuten 33, 34 befindet
sich ein Steg 37, dessen Länge kleiner sein soll als die Länge des
Kolbens 14. Vorteilhafterweise sollten die Meßspulen 35, 36 gering
fügig die Zylinderköpfe 11, 12 und den sich in der Mitte des Zylin
derrohrs 13, d.h. den sich in Grundstellung befindlichen Kolben 14
geringfügig überdecken. Der Kolben 14 ist so lang auszubilden, daß
er in seiner jeweiligen maximalen Auslenkung nach links oder rechts,
d.h. wenn er mit seiner jeweiligen Stirnseite am Zylinderdeckel 11
oder 12 anliegt, mit seinem anderen Ende die Meßspule 35 bzw. 36
verläßt.
Es ist auch möglich, die Spulen auf separate Spulenkörper aufzuwic
keln und auf das Zylinderrohr aufzuschieben.
In der sogenannten Grundstellung befindet sich der Kolben 14 in der
Mitte des Zylinderrohrs 13, so daß beide Druckräume 17, 18 möglichst
gleich groß ausgebildet sind, was auch bedeutet, daß der Kolben 14
sich im Bereich des Stegs 37 befindet, und der Kolben 14 beide Spu
len 35, 36 in den dem Steg 37 zugewandten Randbereichen gleich über
decken. Werden die Spulen 35, 36 von einem Wechselstrom durchflossen
so wird ein magnetisches Feld erzeugt, das den Strom behindern möch
te. Bekanntlich wird dieser Effekt als Induktivität bezeichnet. Das
Meßprinzip beruht auf der Veränderung dieser Induktivität durch ei
nen in den Spulen bewegten magnetisierbaren Kern. Dadurch wird das
Magnetfeld verdichtet und so die Induktivität erhöht.
Wenn über die Einlaßbohrungen 23, 24 Druckmittel in den Druckraum 17
bzw. 18 gelangt, so wird der Kolben 14 in der Fig. 1 nach rechts
verschoben. Dadurch wird der Kolben 14 weiter in die Spule 36 hin
eingeschoben und bewirkt dadurch in der Spule 36 eine Erhöhung der
Induktivität. Gleichzeitig wird der Kolben 14 um denselben Betrag
aus der Spule 35 herausbewegt, so daß dadurch die Induktivität der
Spule 35 verringert wird. Da die Spulen 35, 36 in Reihe geschaltet
sind, wird durch diese Gegentaktanordnung die Kennlinie linearisiert
und das Meßsignal gleichzeitig verdoppelt. Es entspricht somit jeder
axialen Lage des Kolbens 14 ein bestimmter von der Spule 36 abgenom
mener elektrischer Wert. Diese Werte werden analog gewonnen und aus
gewertet. Eine gewünschte Stellung des Kolbens 14 kann genau und
leicht reproduzierbar angefahren werden.
Ist der doppeltwirkende Zylinder zur Steuerung in die Hinterradlen
kung oder Vorderradlenkung eines Fahrzeugs eingebaut, so sind die
Kolbenstangen 19, 20 mit dem Lenkgestänge des Fahrzeugs verbunden.
Je nach Auslenkung des Lenkgestänges, ob nach links oder nach
rechts, wird der Kolben 14 verschoben und gelangt somit in den Be
reich der einen oder anderen Spule. Dadurch ist ein exakter Abgriff
der jeweiligen Lenkstellung der Räder des Fahrzeugs und eine exakte,
leicht reproduzierbare Steuerung in zwei Richtungen möglich.
Zur Ausschaltung von Temperaturschwankungen z.B. des Druckmediums
und somit des Kolbens 14, die als Widerstandsänderungen das Meßsi
gnal verfälschen können, können bekannte Methoden angewendet werden.
Hierzu wäre z.B. im Bereich des Zylinderkopfes eine dritte Spule an
zuordnen, die gegenläufig zu den Spulen 35, 36 gewickelt sein müßte.
In Fig. 2 ist eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels dargestellt,
das nach dem sogenannten Transformatorprinzip arbeitet. Gleiche
Teile sind dabei wieder mit gleichen Ziffern bezeichnet. Ergänzend
ist in der Außenwand des Zylinderrohrs 13 a zwischen den beiden Nuten
33, 34, d.h. im Bereich der Grundstellung des Kolbens 14 eine dritte
Nut 40 ausgebildet, in der sich eine dritte Spule 41 befindet. Die
dritte Spule 41 dient beim Transformatorprinzip als Primärspule und
die beiden Spulen 35, 36 dienen als Sekundärspulen. Die Spulen 35,
36 sind parallel geschaltet. Wird wieder der Kolben 14 hin und her
bewegt, so wird die Kopplung zwischen der Primärspule, d.h. der
Spule 41, und einer der Sekundärspulen, d.h. der Spulen 35 bzw. 36,
verändert, wodurch die Induktivität der Spulen 35, 36 verändert
wird. An den Spulen 35 bzw. 36 kann dann direkt die der jeweiligen
Stellung des Kolbens 14 proportionale Spannung abgegriffen werden.
Da bekanntlich der Meßbereich in den jeweiligen Endbereichen der
Spulen von dem gewünschten linearen Verlauf abweicht, ist in Fig. 3
eine Abwandlung mit einem über dem jeweiligen Druckraum 17 bzw. 18
konisch verlaufenden Spulenkörper 44 für die Spulen 35 a bzw. 36 a
dargestellt. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist auf dem Zylin
derrohr 13 b der Spulenkörper 44 angeordnet. Der Boden 45 des Spulen
körpers 44 ist so ausgebildet, daß er im Bereich der Grundstellung
des Kolbens 14 seinen maximalen Durchmesser aufweist und sich zu den
beiden Zylinderköpfen 11, 12 hin konisch verjüngt. Dadurch ist es
möglich, wie in Fig. 3a näher gezeigt, die Windungszahl der Spulen
35 a, 36 a so zu erhöhen, daß der Meßbereich auch in den Randbereichen
der Spulen 35 a, 36 a linear verläuft. Die dritte Spule 41 a ist über
die beiden Spulen 35 a und 36 a, d.h. über beide Druckräume 17, 18 an
geordnet, wodurch die Linearität des Meßbereichs verbessert werden
kann. Ferner ist es möglich bei einer möglichst kurzen Baulänge des
Kolbens 14 und einem möglichst langen Hub, d.h. langem Druckraum,
den Zylinder 10 sehr kompakt und kurz auszubilden.
Selbstverständlich ist es auch möglich zur Verbesserung der Linea
rität die Spulen in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2 in
den Randbereichen mit unterschiedlicher Windungszahl zu wickeln.
Weiterhin ist es möglich die Steigung bzw. die Linearität des Aus
gangssignals durch Variation des Stoffes zu beeinflussen, aus dem
die Zylinderköpfe 11, 12 hergestellt sind. So wird durch nur elek
trisch leitende Stoffe das Ausgangssignal in den Kolbenendlagen (Zy
linderköpfe) stark, durch magnetisierbare Stoffe weniger hoch ver
stärkt.
Claims (10)
1. Doppeltwirkender Zylinder (10), insbesondere für die Betätigung
der Radlenkung eines Fahrzeugs, mit einem Zylinderrohr (13), einem
Kolben (14), Kolbenstangen (19, 20) und einem induktiven Wegaufneh
mersystem, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylinderrohr (13) aus
nicht magnetisierbarem Material und der Kolben (14) mindestens teil
weise aus magnetisierbarem Material besteht und daß im Bereich jedes
Druckraums (17, 18) je mindestens eine Spule (35, 36) an der Außen
wandung des Zylinderrohrs (13) angeordnet ist.
2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwi
schen den Spulen (35, 36) der beiden Druckräume (17, 18) ein Steg
(37) befindet und daß dieser Steg (37) kleiner ist als die Länge des
magnetisierbaren Bereichs des Kolbens (14).
3. Zylinder nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgangsstellung des Kolbens (14) sich im Bereich des Stegs (37)
mittig zwischen den Spulen (35, 36) der beiden Druckräume (17, 18)
befindet.
4. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Spulen (35, 36) in in der Außenwand des Zylinderrohrs
(13) ausgebildeten Nuten (33, 34) angeordnet sind.
5. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Spulen (35, 36) mindestens bis zu den Zylinderköpfen
(11, 12) des Zylinders (10) reichen.
6. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Kolben (14) an seiner Oberfläche eine Schicht aus ma
gnetisierbarem Material aufweist.
7. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Kolben (14) als auf eine Kolbenstange (19 a) aufgesetzte
Hülse (30) aus magnetisierbarem Material ausgebildet ist.
8. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Länge der Druckräume (17, 18) kürzer ist als die Länge
des Kolbens (14).
9. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Spulen (35, 36) mindestens im Bereich eines Endes eine
erhöhte Wicklungszahl aufweisen.
10. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß von der Grundstellung des Kolbens (14) zu seiner jeweiligen
maximalen Auslenkung die Spulen (35, 36) zunehmende Wicklungszahl
aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873730926 DE3730926A1 (de) | 1987-09-15 | 1987-09-15 | Doppeltwirkender zylinder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873730926 DE3730926A1 (de) | 1987-09-15 | 1987-09-15 | Doppeltwirkender zylinder |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3730926A1 true DE3730926A1 (de) | 1989-03-30 |
DE3730926C2 DE3730926C2 (de) | 1992-04-16 |
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ID=6336030
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873730926 Granted DE3730926A1 (de) | 1987-09-15 | 1987-09-15 | Doppeltwirkender zylinder |
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Country | Link |
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Also Published As
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