DE3729982A1 - Photoelektrische bahnkantenregelung fuer die seitenfuehrung von materialbahnen aus transparenten stoffen - Google Patents
Photoelektrische bahnkantenregelung fuer die seitenfuehrung von materialbahnen aus transparenten stoffenInfo
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Description
Bei der Auf- und Abwicklung und der Verarbeitung von bahnförmigen
Materialien werden photoelektrische Bahnkanten-Regelanlagen
verwendet. Sie bestehen aus einem photoelektrischen Sensor der
die Bahnkante oder eine Bezugslinie innerhalb des Druckbildes auf
der Bahn erfaßt. Eine nachfolgende Signalverstärkung setzt das
Sensorsignal in Stellsignale um, die auf ein hydraulisches oder
motorisches Verstellsystem wirken.
In der Regel wird der photoelektrische Sensor auf eine hälftige
Verdeckung durch die Bahn eingestellt, was der Regel-Mitte
entspricht. Abweichungen von der Regel-Mitte werden registriert
und ausgeregelt.
Neben undurchsichtigen Bahnmaterialien finden auch transparente
Bahnmaterialien Anwendung. Besonders, wenn das Bahnmaterial fast
glasklar ist, entstehen eine Reihe von Problemen mit einer
sicheren Erfassung der Bahnkante durch den Sensor, da nur wenig
Lichtunterschiede durch die Bahn hervorgerufen werden.
Die zu messenden Transparenzunterschiede sind teilweise so
gering, daß man zu besonderen - meist elektronischen - Maßnahmen
kommt, um genügende Signalunterschiede herauszufiltern.
Es sind Regelungsformen bekannt, die einen Vergleichslichtstrahl
verwenden. Dabei wird ein Lichtstrahlenbündel durch die
transparente Bahn geschickt, ein zweites mißt die
Lichtverhältnisse an einem unverdeckten Lichtkanal. Aus dem
Vergleich beider Signale wird ein Signalwert der Transparenz
gewonnen.
Anschließend wertet man nur die Signaländerungen des
Differenzsignals aus. Es sind weiterhin Regelanlagen bekannt,
die im vergleichenden Meßweg einstellbare Blenden besitzen, die
ein Ausbalancieren beider Lichtwege benutzen, um die
Signaldifferenz herauszufiltern. Als Blenden kommen Irisblenden,
Rosetten- oder Scheibenblenden oder auch Grau- bzw. Farbfilter
hierfür in Frage.
Weiterhin sind Regeleinrichtungen bekannt, bei denen der messende
und der vergleichende Meßkanal wechselseitig an einen
nachgeschalteten Verstärker geführt wird, was den Vorteil hat,
daß man nur einen Verstärker benötigt. Derartige Einrichtungen
werden meist als "Chopper-Verstärker" bezeichnet. Die Choppung
der beiden Lichtwege wird entweder mechanisch durch Sektorblenden
oder rein elektrisch durch frequenzgesteuerte Schaltstufen
erzeugt.
Letztere Regelmethoden sind besonders in der Analysenmessung
bekannt.
Ein dauerndes Umschalten der Signalwege läßt zwangsläufig
Regelpausen entstehen. Besonders bei schnellaufenden Bahnen führt
das zum Nachteil. Bei Analysenmessungen dagegen mögen Pausen
zulässig sein, bei schnell reagierenden Bahnregelungen sind sie
schwerlich anwendbar. Infolgedessen kann die 2-Kanal-Meßmethode
allein nicht befriedigen.
Im laufenden Produktionsprozeß gezogene, transparente
Materialbahnen sind auch nicht völlig gleichmäßig transparent,
sondern weisen Stoffdichteunterschiede auf. Bei schnellaufenden
Materialbahnen entsteht im messenden Lichtweg ein Signalrauschen.
Dieses Signalrauschen darf aber nicht zu Stellsignalen führen.
Während bei photoelektrischen Analysengeräten die beiden
Lichtmeßwege mit Hilfe einer Kompensationsblende am Anfang der
Messung einmal eingestellt werden können oder auch eine
elektrische Einstellung durch ein Potentiometer vorgenommen
werden kann, ist dies bei schnellaufenden Materialbahnen nicht so
ohne weiteres anwendbar.
Insbesondere kann der messende Lichtweg, der die Mittellage der
transparenten Bahn erfaßt, nicht auch gleichzeitig die
Transparenz ausmessen und ein Kompensationssignal bilden.
Wird ein einkanaliger Verstärker benutzt, was meist der Fall ist,
dann entstehen durch das wechselseitige Anschalten von 2
Signalen, dem Bahnsignal und dem Transparenz-Signal,
Umschaltzeiten.
Nach jeder Umschaltung muß der Verstärkereinrichtung eine gewisse
Beruhigungszeit gelassen werden, was zu Regelpausen führt. Eine
derartige Regelung kann nicht gerade als ideal bezeichnet werden.
Die Regelpausen können auch Bahnschwingungen hervorrufen, die aus
den Umschaltzeiten der Chopperverstärker herrühren können.
Derartige Regelungen dürften als recht "unruhig" bezeichnet
werden. Für eine Analysenmessung spielt ein solches Verhalten
keine Rolle, weil die Meßergebnisse meist über eine Zeit
integriert werden. Für schnellaufende Bahnen muß man nach anderen
Regelverfahren ausschauen, die solchen Verzögerungen nicht
unterworfen sind, sondern ununterbrochen im Regeleingriff sind.
In der vorliegenden Erfindung werden deshalb 3 Lichtmeßwege
verwendet, die alle gleichzeitig ohne Unterbrechung im
Meßeingriff sind.
Die 3 Meßkanäle bestehen aus 3 Lichtquellen (L-1 bis L-3), denen
3 Lichtsensoren (S-1 bis S-3) gegenüberstehen. Jeweils eine
Lichtquelle L-1 bis L-3 und die Sensoren S-1 bis S-3 bilden einen
Meßweg.
Die 3 Meßwege haben unterschiedliche Aufgaben. Der Meßweg 1, in
der Mitte angeordnet, dient der Erfassung der Bahnkante also der
Lage der transparenten Bahn. Der Meßweg 2 mit dem Sensor S 2
erfaßt die Verschmutzungs- und Lichtverhältnisse der umgebenden
Atmosphäre. Lichtweg 3 mit Sensor S 3 durchdringt die transparente
Bahn und ermittelt die Intensitätsminderungen des Lichtes durch
die Bahn.
Jedem Meßkanal ist ein separater Verstärkerkanal nachgeschaltet.
Eine Choppung der Verstärker wird also vermieden, da nicht nur
ein Verstärker, der wechselseitig verwendet wird, sondern deren 3
vorhanden sind.
Die Anordnung der 3 Lichtwege ist in der Fig. 1 dargestellt.
Alle 3 vorstehend beschriebenen Meßkanäle mit zugehörigen
Meßverstärkern werden nun logischen und regeltechnischen
Beziehungen zueinander ausgewertet, wobei dies zu logischen
Schaltsignalen oder auch zu Regelfunktionen führen kann.
In Fig. 1 sind die 3 Lichtquellen mit L-1 bis L-3 bezeichnet,
denen die 3 Sensoren, bezeichnet mit S-1 bis S-3 gegenüberstehen.
Die 3 so gebildeten Meßwege sind in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet, das als 3-fach-Gabel-Lichtschranke oder aber auch als
3-fach-Lichttaster ausgebildet sein kann, die in ihrer Lage
festzustellende Materialbahn ist mit "MB" bezeichnet. Die im
Meßweg 3 festgestellte Transparenz der Materialbahn MB ist mit
"mf" benannt.
Die Lichtbündel der 3 Meßwege können einen unterschiedlichen
Durchmesser haben. In der Fig. 1 ist die Ausführung einer
3-fach-Gabel-Lichtschranke dargestellt. Die von der rechten Seite
in die Gabel-Lichtschranke hereinragende Materialbahn MB ist
oberhalb der Gabel-Lichtschranke noch einmal dargestellt, wobei
sie zur Hälfte in das Lichtstrahlenbündel des Meßweges 1
hineinragt, bis sie den Meßweg zur Hälfte verdeckt. Dies ist die
Lage, welche die Materialbahn mit Hilfe der Regelung beibehalten
soll. Die beiden weiteren Meßwege sind rechts und links vom
Hauptmeßweg, dessen Durchmesser größer dargestellt ist,
angeordnet. Die darüber befindliche Skizze zeigt die Lage der
Lichtbündelflecke auf der Materialbahn MB.
Eine kleine Zeigeranordnung darüber gibt Aufschluß über die
möglichen Bahnpositionen von Null nach 1, die die Regelung
erfassen kann.
Gemäß Fig. 1 ist der Meßweg 3 immer von der transparenten
Materialbahn MB verdeckt. Der Meßweg 1 ist der hauptsächlichste
Meßweg, der die Lage der Bahn erfaßt und der Meßweg 2 ist
normalerweise ständig frei. Er eignet sich zur Erfassung der
Umgebungs-Lichtverhältnisse, Sensorverschmutzung und des
Temperaturverhaltens der verwendeten Bauelemente.
In Fig. 2 sind die den Sensoren S-1 bis S-3 nachfolgenden
Verstärker dargestellt. Jeder Sensor verfügt über einen eigenen
Verstärker, dessen Verstärkung einstellbar ist. Die Signale der
drei Verstärker, die mit 1, 2 und 3 gekennzeichnet sind, leiten
die Meßsignale zu den Differenzstufen (4 und 5) weiter. Am
Ausgang der beiden dargestellten Differenzstufen ist eine
Auswerte-Schaltung (6) dargestellt, die aus ihren beiden
Eingangssignalen a und b einen Quotienten nach folgender
Beziehung bildet:
a/(a-b)
Die aus den drei Sensorsignalen s 1 bis s 3 gewonnenen Ergebnisse
können durch logische Rechenvorgänge theoretisch belegt werden.
Anhand der nachfolgend beschriebenen Formeln können die
Auswirkungen der drei Meßwege zueinander verfolgt werden.
Zur Erläuterung des Verfahrens werden diese Rechenvorgänge
nachfolgend beschrieben. In der Beschreibung werden die folgenden
Formelbezeichnungen und Formelfaktoren verwendet:
Zunächst wird man die Sensorsignale s 1 bis s 3 berechnen. Hierbei
sind alle inviduellen Unterschiede zwischen den drei Meßkanälen
durch die Faktoren a 1, a 2 und a 3 zu berücksichtigen.
s 2 = a 2 * ϕ (1)
s 3 = a 3 * ϕ * (1 - mf) (2)
s 1 = a 1 * d * (1 - mf * bp) (3)
Den Sensoren S-1 bis S-3 (Fig. 1) sind Verstärkereinheiten 1, 2
und 3 (Fig. 2) nachgeschaltet. Nach der Verstärkung werden die
Differenzsignale gebildet. Demzufolge ergeben sich an den
Eingängen der Quotientenstufe die folgenden Signale:
(s 2 * v 2) - (s 1 * v 1) (4)
(s 3 * v 3) - (s 1 * v 1) (5)
Das am Ausgang der Quotientenstufe zur Verfügung stehende Signal
kann durch folgenden Berechnungsgang ermittelt werden:
aus (6) folgt:
Durch Einsetzen von Gleichung (1), (2) und (3) erhält man:
Wenn die folgende Abgleichbedingung für den Sensor gegeben ist:
a 1 * v 1 = a 2 * v 2 = a 3 * v 3 = k (9)
dann ist daraus für S zu folgern:
Somit ist das Signal "S" nur noch von der Bahnposition (bp)
abhängig.
In Fig. 3 wird das Arbeitsprinzip der Quotientenstufe dargestellt.
Die Quotientenstufe arbeitet nach dem Prinzip der Impulsweiten-
Modulation. Die Eingangsspannungen Ua und Ub werden wechselweise
über die beiden Transistoren T-1 und T-2 auf den Eingang einer
Integratorstufe geschaltet.
Die am Eingang des Integrators verfügbaren Signale unterliegen
folgenden Bedingungen:
Wenn Ua immer größer ist als 0 Volt und Ub immer kleiner ist
als 0 Volt, bestimmt Ua die Länge der fallenden Flanke und Ub
die Länge der steigenden Flanke des Sägezahnsignals am Ausgang
des Integrators.
Am Ausgang des nachgeschalteten Schmittriggers (ST) entsteht dann
ein Rechtecksignal, dessen Frequenz und Tastverhältnis nur durch
die Eingangssignale beeinflußt wird.
Aus diesem Signal wird mit einem Tiefpaßfilter (Tp) das
Ausgangssignal gewonnen, welches dem arithmetischen Mittelwert
des Rechtecksignals entspricht.
Die Berechnung der Ausgangsspannung kann nun wie folgt
vorgenommen werden:
Als Voraussetzung ist gegeben: Ua(t) < 0 und Ub(t) < 0
Annahme: Die Spannungen Ua(t) und Ub(t) ändern sich während
einer Umsetzungsperiode nicht oder nur sowenig, daß sie durch
die konstanten Spannungen Ua und Ub ersetzt werden dürfen.
Dann gilt, wenn T-1 leitend ist:
und wenn T-2 leitend ist:
Da die Spannungen, bei denen der Schmitt-Trigger schaltet,
konstant sind, ergibt sich für die steigende Flanke eine Zeit
von:
und für die fallende Flanke:
wobei Uh die Hysterese-Spannung des Schmitt-Triggers ist.
Da die Ausgangsspannung aus der Rechteckspannung durch
Mittelwer-Bildung entsteht, gilt für sie:
mit Up: Amplitude der Rechteckimpulse.
Durch Einsetzen von Gl. (13) und (14) in Gl. (15) erhält man:
Dieses Ergebnis weist nach, daß mit der vorbeschriebenen
Anordnung der 3 Meßwege, bestehend aus 3 Lichtquellen, 3 Sensoren
und 3 nachgeschalteten Verstärkern, die auf eine gemeinsame
Dividier- und Quotientenbildungsstufe arbeiten, die
Signalaufbereitung soweit fehlerfrei zu machen ist, daß nur noch
die Bahnposition entscheidend ist.
Alle anderen Fehlerfaktoren sind ausgeschaltet worden, so daß sie
die eigentlichen Stellsignale nicht beeinflussen.
Während sich die vorstehenden Betrachtungen zunächst auf eine
Nutzung von stetigen Gleichspannungssignalen bezogen, kann bei den
geringen, zur Verfügung stehenden Signalen bei transparenten
Signalen ein Interesse bestehen, sogenanntes Wechsellicht zu
benutzen, was die Signalaufbereitung wesentlich erleichtert.
In der Fig. 4 ist deshalb eine Anordnung dargestellt, die
benötigt wird, um aus den Wechsellichtsignalen weiter
verarbeitbare Auswertesignale zu bilden.
Die Lichtquellen L-1 bis L-3 (Fig. 1) werden in diesem Fall
moduliert betrieben. Die modulierten Signale werden von den
Sensoren S-1 bis S-3 (Fig. 1) empfangen und in den jeweiligen
Verstärkern 1 bis 3 (Fig. 4) verstärkt. Um aus den verstärkten
Wechsellichtsignalen die Nutzsignale zu gewinnen, sind
Demodulatorstufen (4, 5 und 6) einzufügen. Das Nutzsignal
durchläuft einen nachgeschalteten Tiefpaß (7, 8 oder 9), der die
Restwelligkeit noch ausfiltert.
Die 3 demodulierten Signale werden nun wieder der
Auswerteschaltung zugeführt, die in Fig. 2 bereits beschrieben
ist. Jedoch ist die Auswerteelektronik noch um einige Zusätze
erweitert.
Die Signalverarbeitung nach Fig. 2 führt in den Fällen:
- a) Materialbahn nicht in den 2 Sensorenwegen 1 und 3
- b) Alle 3 Sensorenwege sind durch die Bahn abgedeckt
zu unzulässigen Betriebsbedingungen der Quotientenstufe, weil
beide Signaleingänge a und b auf null stehen.
Durch eine zusätzliche Differenzschaltung (10) als Komperator mit
Schwellwertausgang (11) kann dieser Situation entgegengewirkt
werden.
Das Ausgangssignal der Schwellwertstufe steuert zwei
elektronische Umschalter 14 und 15 an. Umgeschaltet wird, wenn
alle 3 Lichtmeßwege offen oder verdeckt sind.
Die Umschaltung bewirkt nun, daß zwei Potentiometer (12 und 13),
die von Hand einstellbar sind, eine Signalspannung vorgeben, die
die Meßkanäle soweit wieder aufsteuert, daß die Regelung greift.
Die vorstehende Zusatzeinrichtung hat also die Funktion einer
"Fangschaltung", die vorübergehend wirksam wird, wenn extreme
Materialbahnlagen gegeben sind.
Auch die Funktion dieser Fangschaltung ist durch logische
Nachweise zu belegen. Die Differenzstufe (10) bildet:
(s 2 * v 2) - (s 3 * v 3) = k * ϕ * mf (17)
Das aus der Differenzstufe gewonnene Signal wird immer dann zu
Null, wenn einer der oben angeführten Fälle
- a) alle Sensoren offen (mf scheinbar gleich 0)
- b) alle Sensoren verdeckt (mf scheinbar gleich 0)
auftritt. Es wird vorausgesetzt, daß die Abgleichbedingung,
Gleichung (9) erfüllt ist. Der Komperator (11), der dieses Signal
überwacht, schaltet die elektronischen Umschalter 14 und 15 um.
Dadurch wird anstelle des Sensorsignals s 3 das Sensorsignal s 2
reduziert, um den am Potentiometer (13) eingestellten Wert der
Differenzstufe (17) zuzuführen.
Das Potentiometer (13) ist so einzustellen, daß das durch das
Potentiometer abgeschwächte Sensorsignal s 2 ungefähr so groß ist,
wie das Signal s 3 bei einer vorhandenen Materialbahn "MB" sein
würde.
Im Falle, daß alle 3 Sensoren S-1 bis S-3 von der Materialbahn
verdeckt werden, wäre eine Fehlfunktion ohne diese
Zusatzeinrichtung nicht zu vermeiden. Mit Hilfe des
Potentiometers (12) kann aber auch in diesem Fall eine
Signalspannung so vorgegeben werden, daß die Regelung noch
richtig arbeitet.
Bei Verwendung von undurchsichtigem Material könnte die
Lichtquelle L-3 und der Sensor S-3 entfallen. Der universellen
Ausbildung der Regelung wegen wird man den Meßkanal beibehalten,
jedoch für diesen Fall ausschalten. In diesem Fall braucht die
Regelelektronik nur noch Signaländerungen, die durch
Temperaturänderungen oder Verschmutzung auftreten, auszugleichen.
Beim Einfädeln einer neuen Materialbahn oder beim Auslauf einer
Materialbahn kann von den beiden oben angeführten Zuständen der
Zustand a) "alle 3 Sensoren unverdeckt", auftreten.
Die Zustände a) und b) können auch entstehen, wenn zwei Bahnen
mit Versatz aneinander geklebt worden sind.
Anstelle der oben beschriebenen Fangschaltung kann auch eine
Speicherstufe verwendet werden (Fig. 5), die die letzte Abweichung
der Bahnposition vor dem Eintreten der Sonderzustände a) und b)
speichert und somit für die richtige Reaktion der Regelung sorgt.
An den Signalspeicher können LED-Leuchtzeilen oder auch
Meßinstrumente angeschlossen werden, die die vorherige Bahnlage
anzeigen. Auf diese Weise erspart man sich ein Neueinrichten der
Produktionsmaschine.
Es besteht auch die Möglichkeit, das von der durch den Sensor
laufenden transparenten Bahn erzeugte Signalrauschen zu benutzen,
um die Sonderzustände a) und b) voneinander zu unterscheiden und
daraus ein Richtungssignal abzuleiten. Das Signalrauschen ist im
Normalbetrieb immer in 2 Meßkanälen vorhanden, nämlich in den
Meßkanälen 1 und 3. Aus den zu verstärkenden Rauschsignalen kann
dann durch logische Feststellung der verdeckten oder offenen
Meßkanäle auch in den Sonderzuständen a) und b) das
Richtungssignal für Regelung abgeleitet werden.
Während man die 3 photoelektrischen Meßwege mit ihren
nachgeschalteten Meßverstärktern, die vorwiegend zur
Signalbildung und Verstärkung benötigt werden, unverändert lassen
wird, können die rein logischen und regeltechnischen Aufgaben,
insbesonders die rein rechnerischen, von Mikrocomputern per
Software nachgebildet werden.
Vom Mikrocomputer werden die gebildeten und aufbereiteten
Eingangssignale an den 3 Ausgängen der 3 Tiefpaßfilter übernommen
und im Mikrocomputer weiter verarbeitet, der dann ein stetig
vorhandenes Stufensignal an die Stellglieder ausgibt.
Gleichzeitig ist es möglich, Fehlfunktionen und Fehlermeldungen
auf der Softwareseite zu erfassen und zu verarbeiten.
Besonders trifft dies auf die Speicherung der Auslaufsignale zu,
wenn die Materialbahn zur einen oder anderen Seite ausläuft oder
eine Materialbahn mit einem Klebeversatz aneinander gekoppelt
wurde.
Vom Mikrocomputer können also software-seitig die Funktionen
einer "Fangschaltung" besonders gut und einfach verwirklicht
werden.
Ebenso vermag der Mikrocomputer per Software speichern, wo
zuletzt sich die Bahnposition befunden hat. Auch über einen
größeren Zeitraum wie sie bei Rollenwechsel, bei Arbeitspausen,
Schichtwechseln oder bei Nacht-Stillegungen gegeben sind, ist
diese Speicherung möglich.
In solchen Fällen hat die Regeleinrichtung ein Gedächtnis, das am
folgenden Tage ein Neueinrichten der Produktionsmaschine erspart.
Weil ein Teil der vorstehenden Regeleinrichtung von einem
Mikrocomputer per Software übernommen werden kann, wurde es
notwendig, die regeltechnischen Vorgänge ausführlich zu
beschreiben. Dabei wurden die Rechenvorgänge, die der
Mikrocomputer per Software zu übernehmen hat, formelmäßig
gebildet.
Wesentlich ist dabei, daß die zum Betrieb des Mikrocomputers
erforderliche Software, zwangsläufig diese Rechenschritte und
Rechenvorgänge aufweisen muß.
Software ist von Betriebssystemen abhängig, d. h. die
Niederschrift von zugehörigen Programmen ist aufbaumäßig und
befehlsmäßig vom Betriebssystem geprägt. Nicht aber vom
Betriebssystem abhängig ist der Aufbau und Fortgang der
Rechenvorgänge, die in der heutigen Zeit in allen üblichen
Betriebssystemen und Programmiersprachen verwirklichbar sind.
Infolgedessen gehören die vorstehend dargelegten Rechenmethoden
zu den Grundvoraussetzungen für den Betrieb der Regeleinrichtung,
wenn sie unter Anwendung von Mikrocomputern verwirklicht wird.
Selbstverständlich läßt sich der eigentliche Rechenteil der
vorbeschriebenen Regeleinrichtung auch mit elektronischen
Schaltstufen und IC′s ausführen.
Claims (7)
1. Photoelektrische Bahnkantenregelung für die Regelung der
Seitenführung von Materialbahnen, vorwiegend aus transparenten
Bahnmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lageregelung ein
photoelektrisches Fühlersystem verwendet wird, das aus 3
Lichtquellen und 3 Sensoren besteht, denen 3 einstellbare
Meßverstärkerkanäle nachgeschaltet sind, deren 3 Ausgangssignale
Summierstufen zugeführt werden, die Eingangssignale für eine oder
mehrere Dividierstufen bilden, in denen die Quotientensignale der
Eingangssignale gebildet werden und diese die Stelleinrichtungen
der Bahnführung steuern.
2. Photoelektrische Bahnkantenregelung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die 3 Fühlereinrichtungen zur Feststellung
der Seitenlage der Materialbahn, wobei Meßkanal 1 zur Aufgabe
hat, die Lage der Bahnkante oder eine Bezugslinie innerhalb der
Bahn zu erfassen, während Meßkanal 2 die Umgebungslicht
verhältnisse, Sensorverschmutzung und das Temperaturverhalten der
verwendeten Bauelemente und Meßkanal 3 die Transparenz oder
Stoffdichte des Materials erfaßt.
3. Photoelektrische Bahnkantenregelung nach Anspruch 1 und
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Signalen der 3
Meßstrecken der Fühler logische Lageinformationen abgeleitet
werden, die sowohl stetige Regelsignale als auch Schaltsignale
erzeugen.
4. Photoelektrische Bahnkantenregelung nach Anspruch 1 und
nachfolgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Rechenschaltungen,
wie Dividierstufen und Quotientenstufen sowie die logischen
Richtungsschaltstufen durch die Software eines Mikrocomputers
gebildet werden.
5. Photoelektrische Bahnkantenregelung nach Anspruch 1 und
nachfolgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die photoelektrischen
Fühlereinrichtungen mit Gleichlicht oder Wechsellicht betrieben
werden.
6. Photoelektrische Bahnkantenregelung nach Anspruch 1 und
nachfolgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die photoelektrischen
Fühlereinrichtungen als 3-fach-Gabellichtschranken oder als
3-fach-Reflexionstaster ausgebildet sind.
7. Photoelektrische Bahnkantenregelung nach Anspruch 1 und
nachfolgenden, dadurch gekennzeichnet, daß von den
Summiersignalen, Stellsignale abgeleitet werden, die bei einem
Auslaufen der Materialbahn zur einen oder anderen Seite die in
den 3 Meßwegen entstehen, eine Komperatorschaltung beeinflussen,
die elektronische, automatische Umschalter betätigen, die
hilfsweise und vorübergehend einstellbare, fest vorgegebene
Eingangssignale vorgeben, bis die Materialbahn wieder in den
Regelbereich eingelaufen ist und die die Funktion einer
Fangschaltung erfüllen.
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DE3729982A1 true DE3729982A1 (de) | 1989-03-16 |
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DE19873729982 Ceased DE3729982A1 (de) | 1987-09-08 | 1987-09-08 | Photoelektrische bahnkantenregelung fuer die seitenfuehrung von materialbahnen aus transparenten stoffen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3729982A1 (de) |
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