DE3728019A1 - Bedeckungen oder bauelemente mit steinartiger struktur sowie verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Bedeckungen oder bauelemente mit steinartiger struktur sowie verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B18/00—Use of agglomerated or waste materials or refuse as fillers for mortars, concrete or artificial stone; Treatment of agglomerated or waste materials or refuse, specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone
- C04B18/04—Waste materials; Refuse
- C04B18/14—Waste materials; Refuse from metallurgical processes
- C04B18/141—Slags
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
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- C04B40/00—Processes, in general, for influencing or modifying the properties of mortars, concrete or artificial stone compositions, e.g. their setting or hardening ability
- C04B40/0025—Processes, in general, for influencing or modifying the properties of mortars, concrete or artificial stone compositions, e.g. their setting or hardening ability obtaining colloidal mortar
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W30/00—Technologies for solid waste management
- Y02W30/50—Reuse, recycling or recovery technologies
- Y02W30/91—Use of waste materials as fillers for mortars or concrete
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
steinartigen Bedeckungen oder Bauelementen unter
Verwendung von Zement, Wasser und wenigstens einem
Füllstoff sowie Erzeugnisse, die gemäß diesem Verfahren
hergestellt werden.
Zum Entrosten von Schiffsrümpfen, Brücken, Gebäuden
sowie verschiedener anderer Bauwerke wird aufgrund der
erheblich besseren Abtragwirkung anstelle von Sand
Kupferschlacke verwendet, die bei der Herstellung von
Rohkupfer anfällt. Wird beispielsweise diese Kupfer
schlacke zum Abstrahlen alter Farben an Ladetanks,
Schiffsrümpfen oder dergl. verwendet, so wird die
Kupferschlacke durch die beim Abstrahlen entfernten
Produkte kontaminiert, wobei diese Kontaminationspro
dukte beispielsweise Blei, Kadmium, Kupfer, Chrom, Zinn
oder andere Schwermetalle sind oder auch hochgiftige
Farbrückstände, beispielsweise Antifoulingfarben, wie
sie zur Verhinderung des Bewuchses des Unterwasser
bereiches von Schiffen verwendet werden.
In zunehmendem Maße bereitet die Beseitigung oder auch
Lagerung wegen der damit verbundenen Umweltbelastung
erhebliche Probleme. Müll- und Schadstoffdeponien
stehen wegen der Gefährlichkeit dieser Abfallprodukte
nicht mehr zur Verfügung, so daß in zunehmendem Maße
ein Entlagerungsproblem entsteht, da beispielsweise
Stahlkonstruktionen wie Brücken oder Schiffsrümpfe
kontinuierlich abgestrahlt werden müssen.
Da die Kupferschlacke in erheblichen Mengen anfällt und
somit prinzipiell kostengünstig ein Material bereit
stellbar wäre, für das jedoch außer der Endlagerung
keine Verwendung gefunden wurde, ist auch überlegt und
versucht worden, diese kontaminierte Kupferschlacke
durch Hochtemperaturbehandlung zu dekontaminieren. Die
Dekontaminierung durch Hochtemperatur erwies sich
einerseits als nicht in vollem Umfange wirksam, d. h.
es waren nach der Behandlung immer noch in merkbarem
Maße Toxide oder Schwermetalle nachweisbar, und ande
rerseits erwies sich diese Behandlung bei den erheblich
anfallenden Mengen als zu kostspielig.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zu schaffen, mit dem die in erheblichen Mengen anfal
lende Kupferschlacke absolut umweltverträglich gelagert
werden kann und darüber hinaus auch noch einer sinnvol
len Verwendung zugeführt werden kann, ohne daß die
Umwelt durch die Kontaminationsprodukte belastet wird.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch,
daß aus Zement und Füllstoff eine Mischung erzeugt
wird, wobei der Füllstoff kontaminierte Kupferschlacke
ist, daß Wasser in einem Kolloidator aufbereitet wird
und die Mischung aus Zement, Kupferschlacke und
aufbereitetem Wasser zu einer homogenen Masse vermischt
und anschließend zu Bedeckungs- oder Bauelementen
geformt wird, die unter Austrocknung der Masse aushär
ten.
Der Vorteil eines derartigen Verfahrens liegt darin,
daß im Gegensatz zu einem Einmischen von kontaminierten
Füllmitteln in ein Wasser-Zement- und gegebenenfalls
Sandgemisch ein auch über lange Zeiträume verlaufendes
Auswaschen der Kontaminationsprodukte nicht stattfin
det, da das erfindungsgemäße Gemisch aus Zement und
kontaminierter Kupferschlacke und in einem Kolloidator
aufbereitetem Wasser gebildet wird. Dadurch wird
erreicht, daß die Mischung zu einer homogenen Masse
verarbeitet werden kann und diese homogene Masse die
kontaminierte Kupferschlacke hermetisch einschließt, so
daß ein Auswaschen auch in geringem Maße selbst über
lange Zeiträume hinweg nicht möglich ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
wird die Mischung aus Zement, Wasser und Kupferschlacke
zusammen in einem Kolloidator gemischt. Durch Verwen
dung eines Kolloidators zur Herstellung der Mischung
wird im Gegensatz zu einer normalen Mischung verschie
dener Komponenten wie Zement, Wasser und Füllstoffen,
die hydraulische Umbindung des Zements erreicht, da
ohne Kolloidator ein Großteil der möglichen Oberflächen
nicht benetzt wird. Nur über eine kolloidale Vermi
schung ist es möglich, die einzelnen Partikeln des
Gemisches mit Wasser zu benetzen, so daß eine Vollhy
dratation möglich ist.
Wird das Gemisch in der fließfähigen, d.h. flüssigen
Phase insgesamt in einem Kolloidator gemischt, werden
Mischprodukte, d.h. Massen geschaffen, die selbst
extrem hohe Kontaminationskonzentrationen in der
Kupferschlacke dauerhaft und sicher einschließen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahres liegt
das Verhältnis zwischen Zement und dem Volumen der
kontaminierten Kupferschlacke des Gemisches wenigstens
zwischen 1 : 1 und 1 : 4, d.h., das Gemisch kann vorteil
hafterweise unterschiedlich eingestellt werden, um auch
auf diese Weise den unterschiedlichen Kontaminations
graden der Kupferschlacke gerecht zu werden, d.h. die
Schadstoffe in der Kupferschlacke können gemäß der
Schadstoffkonzentration eingestellt werden.
Es sei in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, daß der
Einfluß der Umgebung auf die gemäß diesem Verfahren
hergestellten Produkte selbst wieder graduell unter
schiedlich sein kann. Der Einfluß von Regenwasser wird
ein anderer als der Einfluß von Salzwasser oder Säuren
auf das Verfahrensprodukt sein. Unter Berücksichtigung
dieser verschiedenen und möglichen Umwelteinflüsse auf
das Verfahrensprodukt kann gemäß dem Verfahren das
Mischungsverhältnis zwischen kontaminiertem Kupfer
schlackenvolumen und Zement im voranbeschriebenen Sinne
variiert und optimal eingestellt werden.
Neben der umweltbelastungsfreien Einbindung der konta
minierten Kupferschlacke stellte sich der Erfinder die
Aufgabe, die Kupferschlacke auch noch einer sinnvollen
Nutzung nach ihrer Kontamination zuzuführen.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
aus einem ausgehärteten Gemisch von Zement, Wasser und
einem Füllstoff in Form von Kupferschlacke ein Bau-
oder Bedeckungselement gebildet wird, wobei wenigstens
das Wasser kolloidal aufbereitet ist.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Bau- oder Bedeckungs
elements besteht darin, daß anstelle des bisher zum
Herstellen von Bau- oder Bedeckungselementen verwende
ten Sandes als Mischungsbestandteil nun die
kontaminierte Kupferschlacke verwendet werden kann und
diese somit einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird.
Die Bau- oder Bedeckungselemente aus dem erfindungsge
mäßen Gemisch können in Form von Steinen oder Quadern,
wie sie beispielsweise bei der Uferbefestigung von
Flußläufen oder Kanälen verwendet werden, ausgebildet
sein, sie können aber auch in Form beliebiger anderer
Stein oder Plattenformen gebildet werden, wobei auch
Bedeckungen für Fahrwege möglich sind. Selbst Fahrbahn
decken, die bisher aus gewöhnlichem Beton hergestellt
worden sind, können durch Gießen eines entsprechend
großen Bedeckungselements nach dem erfindungsgemäßen
Gemisch hergestellt werden. Darüber hinaus sind auch
Schallabsorbtionswände aus Bauelementen, die nach dem
erfindungsgemäßen Gemisch hergestellt sind, möglich,
ohne daß befürchtet werden muß, daß die daran angren
zenden Räume oder die angrenzende Umgebung schlechthin
von den eingebundenen Kontaminationsprodukten belastet
wird.
Das Verfahren zum Herstellen von steinartigen Bedeckun
gen oder Bauelementen gemäß der Erfindung läuft bei
spielsweise folgendermaßen ab: In einem Kolloidator
bekannter beliebiger Bauart wird Zement, die kontami
nierte Kupferschlacke sowie Wasser gemischt und in eine
homogene Masse überführt. Durch den Kolloidator wird
erreicht, die einzelnen Partikel des Zements mit Wasser
umnetzt werden, so daß eine Vollhydratation möglich
ist. Je höher der Grad der Kolloidierung des Gemisches
im Kolloidator ist, umso höher ist der Grad der festen
Umbindung der kontaminierten Kupferschlacke, so daß die
Kontaminationsprodukte dauerhaft eingebunden werden
können.
Die entstandene Masse wird nach Abschluß des Vermi
schungsvorganges im Kolloidator zu Bedeckungs- oder
Bauelementen geformt, die nachfolgend unter
Austrocknung der Masse über bekannte chemische Reaktio
nen aushärten.
Die gemäß dem Verfahren hergestellten Bedeckungs- oder
Bauelemente können beliebig ausgeformt sein und auch zu
beliebigen Bauzwecken verwendet werden. Die hergestell
ten Bauelemente haben auch den Vorteil gegenüber aus
normalen Betongemischen hergestellte Bedeckungs- oder
Baulemente, daß bei ihnen die normalerweise bei Zement
übliche Schrumpfung während des Aushärtens nicht
stattfindet. Über die hydraulische Bindung des Wassers
in der Phase des hochkolloidalen Zustandes wird eine
Schrumpfung während des Aushärtens weitgehend vermie
den, so daß in bezug auf ihre äußere Ausgestaltung
hochgenaue Bedeckungs- oder Bauelemente hergestellt
werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von steinartigen Bedeckun
gen oder Bauelementen unter Verwendung von Zement,
Wasser und wenigstens einem Füllstoff, dadurch gekenn
zeichnet, daß aus Zement und Füllstoff eine Mischung
erzeugt wird, wobei der Füllstoff kontaminierte Kupfer
schlacke ist, daß Wasser in einem Kolloidator aufberei
tet wird und die Mischung aus Zement, Kupferschlacke
und aufbereitetem Wasser zu einer homogenen Masse
vermischt und anschließend zu Bedeckungselementen
geformt wird, die unter Austrocknung der Masse aushär
ten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung aus Zement, Wasser und Kupferschlacke
zusammen in einem Kolloidator gemischt wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
zwischen Zement- und Kupferschlackenvolumen im Gemisch
wenigstens zwischen 1 : 1 und 1 : 4 liegt.
4. Bau- oder Bedeckungselement mit steinartiger Struk
tur, hergestellt unter Verwendung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bau- und Bedeckungselement aus
einem ausgehärteten Gemisch von Zement, Wasser und
einem Füllstoff in Form von Kupferschlacke besteht,
wobei wenigstens das Wasser kolloidal aufbereitet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873728019 DE3728019A1 (de) | 1987-08-22 | 1987-08-22 | Bedeckungen oder bauelemente mit steinartiger struktur sowie verfahren zu ihrer herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873728019 DE3728019A1 (de) | 1987-08-22 | 1987-08-22 | Bedeckungen oder bauelemente mit steinartiger struktur sowie verfahren zu ihrer herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3728019A1 true DE3728019A1 (de) | 1989-03-02 |
Family
ID=6334250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873728019 Withdrawn DE3728019A1 (de) | 1987-08-22 | 1987-08-22 | Bedeckungen oder bauelemente mit steinartiger struktur sowie verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3728019A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4142999A1 (de) * | 1991-12-24 | 1993-07-01 | Oesterreich Franz | Verfahren zur verfestigung von lockeren metallhaltigen substanzen, verfestigungsvorrichtung sowie verfestigungsprodukt |
-
1987
- 1987-08-22 DE DE19873728019 patent/DE3728019A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4142999A1 (de) * | 1991-12-24 | 1993-07-01 | Oesterreich Franz | Verfahren zur verfestigung von lockeren metallhaltigen substanzen, verfestigungsvorrichtung sowie verfestigungsprodukt |
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