DE3727240A1 - Verfahren und vorrichtung zum buendeln von kabelstraengen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum buendeln von kabelstraengenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Bündeln von Kabelsträngen mittels einer
Handhabungseinrichtung.
In der jüngsten Vergangenheit sind die verschiedensten
Ansätze bekannt geworden, Kabelbäume unter Verwendung von
Industrierobotern industriell herzustellen. Unabhängig von
den jeweils angewendeten Herstellverfahren ist jedoch das
Bündeln der Kabelstränge problematisch geblieben, da keine
der bekannten Bündelungs-Methoden für die automatisierte
Durchführung ohne Einschränkung geeignet ist:
So ist es bekannt, die einzelnen Kabelstränge entweder
rein manuell oder unter Verwendung einer teilautomatisier
ten Umwickelungseinrichtung mit einem Textilklebeband zu
umwickeln. Diese Methode ist jedoch kaum für die automati
sierte Bündelung von Kabelsträngen eines auf einem Verle
gebrett aufgespannten Kabelbaums geeignet.
Ferner ist es bekannt, die einzelnen Kabelstränge entweder
wieder rein manuell oder mit einer teilautomatisierten
Abbindepistole mittels Kabelbinder zu bündeln. Die Verwen
dung von Kabelbindern bedingt jedoch vergleichsweise komp
lizierte Werkzeuge, die entsprechend störanfällig sind,
was insbesondere bei der automatisierten Herstellung nach
teilig ist.
Die dritte bekannte Methode, das Einziehen der Kabel in
Schläuche, die die Kabel zu einem Strang zusammenhalten,
ist noch weniger für die Automatisierung des Bündelungs
vorgangs geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Bündeln von Kabelsträngen mittels
einer Handhabungseinrichtung anzugeben, das eine vollauto
matisierte Durchführung ohne großen Aufwand ermöglicht.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren zum Bündeln von Kabel
strängen mittels einer Handhabungseinrichtung, wie eines
Industrieroboters durch folgende Verfahrensschritte ge
kennzeichnet:
An der Handhabungseinrichtung, also beispielsweise dem
Industrieroboter wird eine Klebepistole angebracht. Die
Handhabungseinrichtung positioniert die Klebepistole an
vorgegebenen Punkten des Kabelstrangs, an denen jeweils
eine vorgebbare Menge eines schnellabbindenden Klebstoffs
aufgebracht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat aufgrund dieser Verfah
rensschritte eine Reihe von Vorteilen:
Viele voll- oder teilautomatisierte Anlagen zur Herstel
lung von Kabelbäumen weisen bereits eine Handhabungsein
richtung und insbesondere einen Industrieroboter auf, der
die Verlegewerkzeuge, Abläng-Einrichtungen oder derglei
chen entsprechend den vorgegebenen Aufbau des Kabelbaums
führt. Diese Handhabungseinrichtung bzw. dieser Industrie
roboter kann auch zum Führen der Klebepistole verwendet
werden. Als Klebepistole kann prinzipiell eine bereits
vorhandene Anlage aus dem Bereich der Klebstofftechnologie
verwendet werden, die gegebenenfalls gemäß Anspruch 2
modifiziert wird.
Der Industrieroboter fährt einen vorgegebenen Punkt des zu
bündelnden Kabelstrangs an. Anschließend trägt die Klebe
pistole eine diesem vorgegebenen Punkt zugeordnete Menge
Klebstoff aus.
Damit können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Kabel
stränge programmierbar und vollautomatisch gebündelt wer
den. Insbesondere ist es möglich, jeden Klebepunkt pro
grammgesteuert mit exakt der richtigen Menge Klebstoff zu
bündeln. Die Verwendung einer Handhabungseinrichtung bzw.
eines Industrieroboters ermöglicht zudem die wahlfreie
Bestimmung des geometrischen Orts der Bündelung.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben:
Selbstverständlich ist es möglich, als Klebepistole eine
handelsübliche Klebepistole zu verwenden, wie sie aus dem
Bereich der Klebstofftechnologie bekannt ist. Die Steue
rung der Klebepistole kann in an sich ebenfalls bekannter
Weise durch die Steuerung des Industrieroboters erfolgen.
Für den vorliegenden Anwendungsfall zum Bündeln von Kabel
strängen ist es jedoch besonders vorteilhaft, wenn eine
gemäß Anspruch 2 modifizierte Klebepistole verwendet wird.
Bei einer derart erfindungsgemäß modifizierten Klebepisto
le ist eine Austrageinheit für den Klebstoff vorgesehen,
die zwei bewegliche Teile aufweist. Diese beweglichen
Teile können zangenartig geöffnet und geschlossen werden.
Damit kann der Industrieroboter die Klebepistole mit einer
geöffneten Austrageinheit derart positionieren, daß die
beiden beweglichen Teile den Kabelstrang umgeben. Nach dem
Schließen der Teile umschließen diese den Kabelstrang
derart, daß nicht nur die runde Form des Kabelstrangs beim
Klebevorgang erhalten bleibt, sondern daß darüberhinaus
auch der Klebstoff über den Umfang des Kabelstrangs in Art
einer Umhüllung aufgetragen wird.
Die Verwendung einer gemäß Anspruch 2 ausgebildeten Klebe
pistole ermöglicht die in den Ansprüchen 3 bis 5 angegebe
nen Weiterbildungen der Erfindung.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die beweglichen
Teile der Austrageinheit, d.h. die beiden den Kabelstrang
zangenartig umschließenden Teile während der Abbindezeit
des Klebstoffs geschlossen sind, so daß auch bei äußeren
Störungen die runde Form des Kabelstrangs erhalten bleibt.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn zusätzlich die Klebe
pistole während der Abbindezeit nicht verschoben wird, so
daß ein ungestörtes Abbinden des Klebstoffs unter Bewah
rung der runden Form des Kabelstrangs möglich ist.
Die in den Ansprüchen 3 und 4 gekennzeichneten Verfahren
ermöglichen einen punkt- bzw. bereichsförmigen Auftrag des
Klebstoffs und die entsprechende Herstellung von Klebever
bindungen.
Daneben ist es gemäß Anspruch 5 auch möglich, durch Ver
schieben der Klebepistole längs des Kabelstrangs und
gleichzeitigen Austrag des Klebstoffs eine schlauchartige
Umhüllung des Kabelstrangs herzustellen.
Die in den Ansprüchen 3 bis 5 gekennzeichneten Verfahren
können natürlich auch kombiniert werden, so daß ein und
derselbe Kabelbaum an unterschiedlichen Stellen sowohl
punktförmig als auch schlauchartig mit Klebstoff gebündelt
ist. Die Wahl der einzelnen Bündelungsverfahren ist dabei
entsprechend der Belastung des Kabelbaums etc. möglich.
In jedem Falle ist es jedoch vorteilhaft, wenn als Kleb
stoff ein schnell abbindender Klebstoff, beispielsweise
ein in Anspruch 6 gekennzeichneter Polyamid-Schmelzkleber
verwendet wird, dessen Abbindezeit im Bereich einiger
Sekunden liegt.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
ein Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auf
grund der vorstehenden Beschreibung ohne weiteres aus
handelsüblichen Komponenten möglich, so daß auf die Be
schreibung eines Ausführungsbeispiels verzichtet werden
kann.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Grundgedankens, mittels
eines Industrieroboters eine wahlfreie Klebeverbindung von
Kabelsträngen zum Bündeln derselben herzustellen, sind
selbstverständlich die verschiedensten Modifikationen
möglich:
So kann als Klebepistole eine handelsübliche Klebepistole
mit einen Schmelzkleber, einer zusätzlichen Kühleinrich
tung etc. verwendet werden. Dabei ist es möglich, den
Klebstoffvorrat in einem an die Klebepistole angeflansch
ten Behälter mitzuführen oder den Klebstoff über flexible
Zufuhrleitungen zuzuführen.
Auch ist die Verwendung von schnellabbindenden Zwei- oder
Mehr-Komponentenklebern anstelle von Einkomponenten-
Schmelzklebern möglich.
Die Steuerung der Klebepistole kann durch die Steuerung
des Industrieroboters nach einem vorgegebenen Ablaufpro
gramm, aufgrund einer Sensorerkennung des Kabelbaums oder
durch eine eigene der Klebepistole zugeordnete Steuerein
heit erfolgen, die die Klebstoffmenge nach den verschiede
nen vorstehend erläuterten Kriterien steuert.
Claims (6)
1. Verfahren zum Bündeln von Kabelsträngen mittels einer
Handhabungseinrichtung,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - an der Handhabungseinrichtung wird eine Klebepistole angebracht,
- - die Handhabungseinrichtung positioniert die Klebepisto le an vorgegebenen Punkten des Kabelstrangs,
- - mittels der Klebepistole wird eine vorgebbare Menge eines schnellabbindenden Klebstoffs an dem jeweiligen Punkt des Kabelstrangs aufgebracht.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klebepistole für den Kleb
stoff eine Austrageinheit mit zwei beweglichen Teilen
aufweist, die im geschlossenen Zustand den Kabelstrang
fest umschließen und den Klebstoff über den Umfang des
Kabelstrangs auftragen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 unter Verwendung der Vor
richtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Teile der
Austrageinheit während der Abbindezeit des Klebstoffs
geschlossen sind, so daß eine runde Form des Kabelstrangs
erhalten bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klebepistole während der
Abbindezeit des Klebstoffs stationär gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 unter Verwendung der
Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klebepistole zur Bildung
einer schlauchartigen Umhüllung des Kabelstrangs während
des Austragvorgangs längs des Kabelstrangs verschoben
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoff ein schnell
abbindender Klebstoff, beispielsweise ein Polyamid-
Schmelzkleber verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873727240 DE3727240C2 (de) | 1987-08-14 | 1987-08-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Bündeln von Kabelsträngen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873727240 DE3727240C2 (de) | 1987-08-14 | 1987-08-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Bündeln von Kabelsträngen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3727240A1 true DE3727240A1 (de) | 1989-02-23 |
DE3727240C2 DE3727240C2 (de) | 1997-07-31 |
Family
ID=6333833
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873727240 Expired - Fee Related DE3727240C2 (de) | 1987-08-14 | 1987-08-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Bündeln von Kabelsträngen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3727240C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4321044A1 (de) * | 1993-06-25 | 1995-01-05 | Henkel Kgaa | Anordnung zur Energieverteilung in einem räumlich begrenzten Umfeld |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD105376A1 (de) * | 1973-07-13 | 1974-04-12 | ||
DD148999A1 (de) * | 1980-02-01 | 1981-06-17 | Bernd Keller | Verfahren und einrichtung zur buendelung einzelner draehte zu einem kabelbaum |
-
1987
- 1987-08-14 DE DE19873727240 patent/DE3727240C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DD105376A1 (de) * | 1973-07-13 | 1974-04-12 | ||
DD148999A1 (de) * | 1980-02-01 | 1981-06-17 | Bernd Keller | Verfahren und einrichtung zur buendelung einzelner draehte zu einem kabelbaum |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z.: "Drahtwelt" 10-1983, S. 277-279 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4321044A1 (de) * | 1993-06-25 | 1995-01-05 | Henkel Kgaa | Anordnung zur Energieverteilung in einem räumlich begrenzten Umfeld |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3727240C2 (de) | 1997-07-31 |
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