DE3726051C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Elektronenspinresonanz-Spektrometer
mit einem in einem Magnetfeld konstanter Stärke und hoher
Homogenität angeordneten, eine Meßprobe enthaltenden Resonator,
dem mittels einer Mikrowellenbrücke Mikrowellen-Energie hoher
Leistung in Form von Mikrowellen-Impulsen zuführbar ist, und
bei dem vom Resonator abgegebene Meßsignale Detektoranordnungen
und einer sich daran anschließenden Signal-Auswerteanordnung
zuführbar sind, wobei vor der Mikrowellenbrücke ein Mikrowellen-
Leistungsverstärker mit nachgeschaltetem Abschwächer angeordnet
ist.
Ein derartiges Spektrometer ist aus dem Aufsatz "An active
microwave delay line for reducing the dead time electron spin
echo spectrometry" von Narayana, abgedruckt in US-Z:Rev. Sci.
Instrum. 53 (5), Seiten 624 bis 626, (1982) bekannt.
Bei dem bekannten Spektrometer ist in der Mikrowellenleitung
zwischen der Mikrowellenquelle und der Mikrowellenbrücke ein
Wanderwellen-Leistungsverstärker angeordnet, dem ein einstell
barer Hochleistungs-Abschwächer nachgeschaltet ist. Mit diesem
üblicherweise von Hand einstellbaren Abschwächer kann jedoch
die Ausgangsleistung des Leistungsverstärkers nur kontinuierlich
eingestellt werden.
Zwar ist bei dem bekannten Spektrometer noch eine Bypass-Leitung
um den Leistungsverstärker herum vorgesehen, die mit einem
10 dB-Koppler ausgekoppelt und hinter dem Leistungsverstärker
mit einem 10 dB-Koppler wieder eingekoppelt wird, und diese
Bypass-Leitung enthält einen Mikrowellenverstärker mit vor- und
nachgeschalteten Mikrowellen-Schaltdioden, diese Schalt
dioden sind jedoch lediglich zum Schalten sehr kleiner Mikro
wellenleistungen geeignet. Trifft nämlich eine von der Bauart
der Diode abhängige zu hohe Mikrowellenleistung auf eine
derartige Schaltdiode, so schaltet diese auch im Sperrzustand
infolge des sich einstellenden Avalanche-Effekts von selbst
durch und wird möglicherweise sogar zerstört. In jedem Falle
ist ein kontrolliertes Schalten einer Mikrowellenleistung mit
hohem Pegel (im W-Bereich) mit einer geradeaus geschalteten
Mikrowellen-Schaltdiode nicht möglich.
Andererseits besteht bei Elektronenspinresonanz(ESR)-Spektro
metern mit gepulster Betriebsweise das Problem, daß die übli
cherweise verwendeten Wanderwellen-Leistungsverstärker eine
gewisse Ausschwingzeit aufweisen, so daß ein Mikrowellen-
"Impuls" (korrekt: burst) an seiner Rückflanke durch einen
"Schwanz" verschliffen wird. Andererseits ist man aber gerade
bei ESR-Spin-Echo-Experimenten sehr daran interessiert, die
physikalische Antwort des Spinsystems der Probe unmittelbar
nach Beendigung des Anregungsimpulses zu messen. Ein Impuls
"Schwanz" vom Wanderwellen-Leistungsverstärker wirkt sich
daher sehr störend aus.
Andererseits ist offensichtlich, daß die bei dem bekannten
Spektrometer vorgesehenen Abschwächer nicht geeignet sind,
dieses Problem zu lösen, weil der manuell einstellbare Abschwä
cher viel zu langsam arbeiten würde, wenn man bedenkt, daß
der Impuls-"Schwanz" am Ausgang des Wanderwellen-Leistungsver
stärkers in der Größenordnung von 60 ns abgeschaltet werden
sollte. Andererseits sind die bei dem bekannten Spektrometer
in der Bypass-Leitung verwendeten Mikrowellen-Schaltdioden in
dieser Anordnung ebenfalls unbrauchbar, weil sie im Ausgang
eines Wanderwellen-Leistungsverstärkers bei Auftreffen eines
Impulses durchschalten, wenn nicht sogar zerstört würden.
Aus der US-PS 38 79 653 ist ein ESR-Spektrometer bekannt, bei
dem ein Klystron einerseits einen Pumpkreis mit hoher Mikro
wellen-Leistung und andererseits einen Beobachtungskreis mit
niedriger Mikrowellen-Leistung speist. Im Pumpkreis dieses
Spektrometers ist zum Schalten der hohen Ausgangsleistung des
Klystrons ein Viertor-Zirkulator angeordnet, dessen erster
Anschluß über einen einstellbaren Abschwächer und einen ein
stellbaren Phasenschieber mit dem Ausgang des Klystrons ver
bunden ist. Ein nachfolgender zweiter Anschluß des Viertor-
Zirkulators ist über eine schaltbare Diode mit einem Sumpf
verbunden. Ein nachfolgender dritter Anschluß ist zum Meß
resonator geführt, während ein weiterer, vierter Anschluß mit
einem Kristalldetektor beschaltet ist. Durch Schalten der
Mikrowellendiode im zweiten Anschluß des Viertor-Zirkulators
kann die ankommende Dauerstrich-Mikrowellen-Leistung geschaltet
werden. Hierzu ist die Mikrowellendiode mit einem externen
Taktgenerator verbunden, der ein Clock-Signal mit einer Frequenz
von 10 MHz erzeugt, um die Schaltdiode periodisch durchzuschal
ten und damit die gewünschten Mikrowellen-Impulse zu erzeugen.
Eine Wechselwirkung mit der im Dauerstrichbetrieb arbeitenden
Mikrowellen-Quelle, nämlich dem Klystron, ist bei diesem
bekannten Spektrometer weder vorgesehen noch erforderlich.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Spektrometer der eingangs genannten Art dahingehend weiterzu
bilden, daß der Ausgangsimpuls des Leistungsverstärkers eine
möglichst steil abfallende Rückflanke erhält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Abschwächer als Schaltstufe ausgebildet ist, bei der ein
Zirkulator eingangsseitig an den Ausgang des Mikrowellen-
Leistungsverstärkers angeschlossen ist, ferner ein nachfol
gender Zirkulatoranschluß mit einer Reihenschaltung einer
über einen Steuereingang schaltbaren Mikrowellen-Schaltdiode
und eines Mikrowellen-Sumpfs beschaltet und ein weiter nachfol
gender Zirkulatoranschluß mit der Mikrowellenbrücke verbunden
ist, und daß der Steuereingang mit einer Einrichtung verbunden
ist, die synchron zur Rückflanke der Mikrowellen-Impulse oder
um weniger als die Ausschwingzeit des Mikrowellen-Leistungsver
stärkers zur Rückflanke verzögert, die Schaltdiode mit einem
durchschaltenden Signal beaufschlagt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese
Weise vollkommen gelöst, weil die in der beschriebenen Weise
angeordnete Schaltdiode nicht Gefahr läuft, von Mikrowellen
Impulsen hoher Leistung durchgeschaltet zu werden. Die Anordnung
der Diode an einem Ausgang eines Zirkulators bewirkt nämlich,
daß bei gesperrt geschalteter Diode die volle Mikrowellen
leistung zum nächsten Ausgang des Zirkulators hin reflektiert
wird, solange man nur Sorge trägt, daß Dioden mit einer Einfüh
rungsdämpfung (insertion loss) verwendet werden, die so gering
bemessen ist, daß die auch im gesperrten Zustand durchlaufende
Mikrowellenleistung keinen Avalanche-Effekt in der Diode
bewirkt.
Im durchgeschalteten Zustand der Diode wird hingegen die
ankommende Mikrowellenleistung in vollem Umfange in den Mikro
wellen-Sumpf weitergeleitet.
Auf diese Weise ist es möglich, bei einem Wanderwellen-Lei
stungsverstärker mit einer Puls-Ausgangsleistung von bis zu
einigen kW die Totzeit, die sich üblicherweise durch den Impuls
"Schwanz" einstellt, von typischerweise 120 ns auf 60 ns zu
reduzieren, wenn man von einem angeschlossenen Resonator mit
einer Güte von 300 ausgeht.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können mehrere
Zirkulatoren in Kaskade zwischen dem Ausgang des Mikrowellen-
Leistungsverstärkers und der Mikrowellenbrücke angeordnet sein.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Amplitude der noch
durchgelassenen Mikrowellenleistung bei durchgeschalteten
Dioden noch weiter vermindert wird, so daß die Mikrowellen
leistung um weit mehr als 40 dB gedämpft werden kann, die im
Impuls-"Schwanz" des Leistungsimpulses noch ankommt.
Ein vergleichbarer Effekt kann auch dadurch erzielt werden,
daß als Zirkulator ein Viertorzirkulator verwendet wird, dessen
erster Anschluß mit dem Ausgang des Leistungsverstärkers,
dessen zweiter und dritter Anschluß jeweils mit einer Schalt
diode und einem Sumpf beschaltet ist und dessen vierter Anschluß
zur Mikrowellenbrücke führt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung. Es versteht sich, daß die vorstehend
genannten und die nachstehend noch erläuterten Merkmale nicht
nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein stark vereinfachtes Blockschaltbild eines
Elektronenspinresonanz-Impuls-Spektrometers;
Fig. 2 ein vereinfachtes Blockschaltbild der Mikrowellen
komponenten des Spektrometers gemäß Fig. 1;
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf zweier Mikrowellen-Impulse
zur Verdeutlichung der parallelen Anwendung von
Mikrowellenkreisen niedriger und hoher Leistung;
Fig. 4 ein weiteres Blockschaltbild zur Erläuterung von
Einzelheiten eines Mikrowellen-Hochleistungs-Kanals
des Blockschaltbildes gemäß Fig. 2;
Fig. 5 ein Blockschaltbild zur Erläuterung weiterer
Einzelheiten einer Schaltstufe, wie sie in Fig. 4
gezeigt ist.
In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt ein Elektronenspinresonanz-
Impuls-Spektrometer, wie es in seiner Grundkonfiguration an
sich bekannt ist. Zwischen den Polen eines Elektromagneten 11
hoher Homogenität befindet sich ein Mikrowellenresonator 12,
in dem die zu untersuchende Probe 13 den magnetischen Feldkompo
nenten des Mikrowellenfeldes und gleichzeitig dem Konstant-
Magnetfeld des Elektromagneten 11 ausgesetzt ist. Eine Mikro
wellenbrücke 14 ist über eine Mikrowellenleitung 15 mit dem
Resonator 12 verbunden, um einerseits Anregungs-Mikrowellen-
Energie in den Resonator 12 zu übertragen und andererseits
vom Resonator 12 reflektierte Meßsignale zu empfangen und
weiterzuverarbeiten. Die Weiterverarbeitung kann alternativ
in einem Detektor 16 üblicher Bauart erfolgen, der an einen
Signalverstärker 17 angeschlossen ist. Der Signalverstärker
17 und zahlreiche weitere Komponenten des Spektrometers 10
sind über Datenleitungen mit einer zentralen Computer-Steuer
einheit 18 verbunden. Zum anderen kann die Signalauswertung
aber auch über einen Quadratur-Detektor 19 erfolgen, der
seinerseits an einen Analog/Digital-Wandler mit Sample-and-
Hold-Stufe angeschlossen ist, und diese Einheit ist ebenfalls
mit einer Datenleitung an die Computer-Steuereinheit 18 ange
schlossen.
Um das Spektrometer 10 im Mikrowellen-Impuls-Betrieb betreiben
zu können, ist eine Pulsprogrammsteuerung 25 vorgesehen, die
über eine Datenleitung mit der Computer-Steuereinheit 18
verbunden ist und ihrerseits die Mikrowellenbrücke 14, den
Analog-Digital-Wandler 20 sowie eine Pulsformerstufe 26 ansteu
ert, die zwischen der Mikrowellenbrücke 14 und einem Wander
wellenverstärker 27 angeordnet ist. Auch der Wanderwellen
verstärker 27 empfängt Steuersignale von der Pulsprogrammsteue
rung 25. Der Ausgang des Wanderwellenverstärkers 27 arbeitet
wiederum auf die Mikrowellenbrücke 14, um Mikrowellen-Hoch
leistungs-Energie zum Resonator 12 zu übertragen.
Weiterhin weist das Spektrometer 10 in üblicher Weise einen
Feldregler 30 auf, der ein Magnet-Netzgerät 31 des Elektromag
neten 11 steuert. Ein Feld/Frequenz-Lock 32 empfängt ein
feldabhängiges Signal sowie ein mikrowellenfrequenzabhängiges
Signal und steuert damit den Feldregler 30, wie dies an sich
ebenfalls bekannt ist.
Insgesamt kann daher durch geeignetes Einstellen der Pulspro
grammsteuerung 25 der Resonator 12 bzw. die darin angeordnete
Probe 13 mit Mikrowellen-Impulsen beaufschlagt werden, wobei
unter "Impulsen" ein zeitlich begrenzter Wellenzug, d. h. ein
Burst zu verstehen ist, dessen zeitlicher Einsatzpunkt, Phase
und Amplitude einstellbar sind. Zur Detektion der empfangenen
Signale werden in entsprechender Weise Hilfssignale von der
Pulsprogrammsteuerung 25 benötigt, um synchron mit den Mikro
wellenimpulsen hoher Leistung die empfangenen Signale detek
tieren und auswerten zu können.
Fig. 2 zeigt die wesentlichen Mikrowellen-Komponenten des
Spektrometers 10.
Ein Klystron 40 oder eine andere geeignete Mikrowellenquelle
ist über einen elektronisch einstellbaren Abschwächer 41 mit
einem ersten Teiler 42 verbunden, in dem die Mikrowellenenergie
in zwei Kanäle aufgeteilt wird. An einen Ausgang des ersten
Teilers 42 ist ein erster Koppler 43 angeschlossen, dessen
Koppelausgang zu einem Pegelregler 44 führt, der wiederum den
Abschwächer 41 steuert. Mittels zweier Eingangssignale für
Dauerstrichbetrieb (CW) und Impulsbetrieb (P) können zwei
Stufen des Abschwächers 41 eingestellt werden. Die dargestellte
Anordnung erlaubt eine Pegelregelung des Klystrons 40, wobei
in einem typischen Anwendungsfall ein Klystron mit maximaler
Ausgangsleistung von 1,2 Watt im X-Band eingesetzt wird, dessen
Ausgangsleistung im Dauerstrichbetrieb (CW) auf 200 mW und im
Impulsbetrieb (P) auf 800 mW eingestellt wird.
Der andere Ausgang des ersten Teilers 42 führt zu einem zweiten
Koppler 45, dessen Koppelausgang auf einen Frequenzregler 46
(AFC) führt. Der Frequenzregler 46 arbeitet mit einem externen
Resonator 47 hoher Güte zusammen und wirkt ausgangsseitig auf
ein Netzgerät 48 des Klystrons 40.
Die Frequenzregelung des Klystrons 40 auf einen externen
Resonator 47 hoher Güte ist deswegen zweckmäßig, weil für
Elektronenspinresonanz-Impuls-Experimente Resonatoren 12
niedriger Güte, beispielsweise dielektrische Resonatoren,
erforderlich sind, weil der Impulsbetrieb eine große Bandbreite
des Resonators 12 erfordert. Aufgrund der sehr niedrigen Güte
des Meßresonators 12 ist eine Frequenzregelung mit dem Meß
resonator 12, beispielsweise um Temperaturdrifterscheinungen
auszugleichen, nicht möglich. Aus diesem Grunde wird der externe
Resonator 47 mit einer Güte von mehreren Tausend eingesetzt.
Der Ausgang des zweiten Kopplers 45 führt zu einem dritten
Koppler 49, dessen Koppelausgang an einen Referenzzweig 50
angeschlossen ist.
Der Ausgang des dritten Kopplers 49 führt zu einem vierten
Koppler 51, dessen Koppelausgang zu dem Feld/Frequenz-Lock 32
geführt ist.
Auf der anderen Seite des Mikrowellenkreises ist an den Ausgang
des ersten Kopplers 43 ein fünfter Koppler 52 angeschlossen,
dessen Koppelausgang zu einem zweiten Teiler 53 führt. Der
zweite Teiler 53 arbeitet auf zwei Monitore 54 und 55 für
Dauerstrichbetrieb (CW) und Impulsbetrieb (P), und die Monitore
54, 55 sind an zweiten Eingängen mit Mikrowellensignalen
beaufschlagt, die aus dem Signalzweig bzw. dem Mikrowellen-
Hochleistungszweig herangeführt werden. Die Monitore 54, 55
dienen dazu, die korrekte Einstellung der Mikrowellen-Komponen
ten, insbesondere die Einstellung der Mikrowellen-Impulse, zu
kontrollieren.
An den Ausgang des fünften Kopplers 52 ist ein sechster Koppler
56 angeschlossen, dessen Koppelausgang zu einem Mikrowellen
zähler 57 führt. Auf diese Weise wird eine kontinuierliche
Anzeige der jeweils eingestellten Mikrowellenfrequenz erreicht.
Die vom ersten Teiler 42 definierten beiden Mikrowellenkanäle
führen, nach der soeben beschriebenen Auskopplung von verschie
denen Signalen für Meß- und Regelzwecke über die Koppler 43,
45, 49, 51, 52 und 56, in der oberen Hälfte der Fig. 2 zu
einem Dauerstrich-Kanal 60 und in der unteren Hälfte der Fig. 2
zu einem Impuls-Kanal 61. Die Ausgänge der genannten Kanäle
60, 61 werden in einem ersten Kombinierer 62 wieder zusammen
geführt und gelangen auf einen ersten Zirkulator 63 der Mikro
wellenbrücke 14, dessen erster Folgeausgang zum Resonator
12 und dessen zweiter Folgeausgang zu einer in Fig. 2 mit 64
symbolisierten Signalverarbeitungseinheit führt.
Der Dauerstrich-Kanal 60 besteht im wesentlichen aus einer
Reihenschaltung eines ersten Abschwächers 70, eines ersten
Phasenschiebers 71 sowie einer ersten Schaltdiode (PIN-Diode)
72, die über einen Steuereingang 73 schaltbar ist.
Demgegenüber weist der Impuls-Kanal 61, dessen nähere Einzel
heiten weiter unten in Fig. 4 noch erläutert werden, im wesent
lichen eine Reihenschaltung einer Pulsformstufe 74 mit Steuer
eingängen 75 und 76, eines zweiten Phasenschiebers 77 sowie
des Wanderwellenverstärkers 27 auf.
Durch die parallele Anordnung des Dauerstrich-Kanals 60 und
des Puls-Kanals 61 sowie deren ausgangsseitiger Vereinigung
im ersten Kombinierer 62 kann nun entweder alternativ im
Dauerstrich-Betrieb oder im Impuls-Betrieb gearbeitet werden,
es können aber auch beide Betriebsarten gleichzeitig zur
Durchführung bestimmter Experimente eingestellt werden.
Ein Beispiel hierfür ist in Fig. 3 dargestellt, wo in Abhängig
keit von der Zeit zunächst als sogenannter "Soft-Impuls" ein
erster Impuls 80 niedriger Leistung (z. B. 50 mW), jedoch langer
Dauer, und anschließend ein zweiter Impuls 81 hoher Leistung,
jedoch geringer Dauer, erkennbar ist, die dem Resonator 12
zugeführt werden.
Fig. 4 zeigt weitere Einzelheiten des Impuls-Kanals 61.
Im Eingang des Impuls-Kanals 61 ist ein dritter Teiler 90 zu
erkennen, der die ankommende Mikrowellenenergie in vier paral
lele und gleichwertige Pulsformkanäle 91a, 91b, 91c und 91d
aufteilt, die ausgangsseitig in einem zum dritten Teiler 90
symmetrischen zweiten Kombinierer 94 wieder zusammengefaßt
werden. Die Pulsformkanäle 91a bis 91d weisen je zwei Steuer
eingänge 92a bis 92d bzw. 93a bis 93d auf.
An den Ausgang des zweiten Kombinierers 94 schließt sich eine
Reihenschaltung eines Mikrowellen-Vorverstärkers 95, des zweiten
Phasenschiebers 77, einer zweiten Schaltdiode 96 mit Steuerein
gang 97, eines siebten Kopplers 98, dessen Koppelausgang zum
Impuls-Monitor 55 führt, des Wanderwellenverstärkers 27, eines
zweiten Abschwächers 99 sowie einer Schaltstufe 100 mit Steuer
eingang 101 an.
Mittels der vier parallelen Pulsformkanäle 91a bis 91d können
beliebige Pulsprogramme zusammengestellt werden. So kann bei
spielsweise im ersten Pulsformkanal 91a ein sogenannter X-Impuls
(0° Phase), im zweiten Pulsformkanal 91b ein sogenannter -X-Im
puls (+ 90° Phase), im dritten Pulsformkanal 91c ein sogenann
ter Y-Impuls (+ 180° Phase) und schließlich im vierten Pulsform
kanal 91d ein sogenannter -Y-Impuls (+ 270° Phase) eingestellt
werden.
Die parallele Anordnung von vier Pulsformkanälen 91a bis 91d
hat den Vorteil, daß die genannten X, -X, Y und -Y-Impulse in
beliebiger Phasenlage zueinander eingestellt werden können.
Innerhalb ein- und desselben Kanals wäre dies nicht möglich,
weil übliche Bauelemente zum Schalten der Phase von Mikrowellen
signalen eine Schaltzeit von wesentlich mehr als 3 ns aufweisen,
so daß sehr enge Phasenbeziehungen auf diese Weise nicht
realisiert werden können. Demgegenüber kann mit parallelen
Kanälen eine sehr enge Phasenlage zueinander, bis hin zur
Phasenlage 0 eingestellt werden.
Die Pulsformkanäle 91a bis 91d weisen bereits Schaltdioden
zum Abschwächen der Mikrowellenleistung auf. Die zweite Schalt
diode 96 mit Steuereingang 97 hinter dem gemeinsamen Ausgang
des zweiten Kombinierers 94 hat darüber hinaus den Sinn, den
Dynamikbereich zu vergrößern, weil der Wanderwellenverstärker
27 z. B. einen Dynamikbereich von 53 dB aufweist, der mit einer
einzigen Schaltdiode nicht überspannt werden kann. Es werden
daher zum Abschwächen und damit zur Ausnutzung des gesamten
Dynamikbereichs des Wanderwellenverstärkers 27 zwei derartige
Schaltdioden in Reihe verwendet, weil übliche Schaltdioden
einen Dynamikbereich von etwa 25 dB aufweisen.
Im Ausgang des Wanderwellenverstärkers 27 befindet sich der
zweite Abschwächer 99, der als Hochleistungs-Abschwächer mit
einem Bereich von beispielsweise 0-60 dB ausgestattet sein kann.
Bekanntlich haben übliche Wanderwellenverstärker die Eigenheit,
daß bei Verstärkung eines Mikrowellen-Impulses am Ende der
Rückflanke ein sogenannter "Schwanz", d. h. ein Ausschwingvor
gang, erscheint. Diese Erscheinung ist bei Elektronenspin
resonanz-Impuls-Experimenten sehr störend. Aus diesem Grunde
ist die Schaltstufe 100 vorgesehen, die die Aufgabe hat, diesen
Impuls-"Schwanz" abzuschneiden.
Fig. 5 zeigt weitere Einzelheiten der Schaltstufe 100, wie
sie in Fig. 4 im Ausgang des Impuls-Kanals 61 zu erkennen ist.
Zwar ist es möglich, zum Schalten bzw. Abschwächen einer
Mikrowellenleistung eine einfache Schaltdiode zu verwenden,
wie dies beispielsweise mit der zweiten Schaltdiode 96 im
Impulskanal 61 der Fall ist, wenn jedoch große Mikrowellen
leistungen geschaltet werden sollen, können sich Probleme
einstellen, weil die Diode durch die eingestrahlte sehr große
Mikrowellenleistung infolge eines sich einstellenden Avalanche-
Effekts von selbst durchgeschaltet wird.
Diese Probleme können mit einer Schaltstufe 100 gemäß Fig. 5
vermieden werden. Statt eine Schaltdiode in den Mikrowellenzweig
zu schalten, wird ein dritter Zirkulator 130 eingesetzt, der
an seinem zweiten Anschluß mit einer vierten Schaltdiode 31
beschaltet ist, die ihrerseits auf einen zweiten Mikrowellen
sumpf 132 führt. Die vierte Schaltdiode 131 kann über den
Steuereingang 101 in den leitenden und in den nicht-leitenden
Zustand versetzt werden.
Wie in Fig. 5 ferner angedeutet, kann die Anordnung der Elemente
130, 131 und 132 auch kaskadiert werden, indem weitere Elemen
tensätze 130a, 131a, 132a in beliebiger Anzahl in Reihe geschal
tet werden.
Die Schaltstufe 100 hat, wie bereits in der Beschreibung zu
Fig. 4 erwähnt, den Sinn, den Hochleistungs-Ausgangs-Impuls
des Wanderwellenverstärkers 27 abzuschneiden, damit dieser
Impuls-"Schwanz" die Elektronenspinresonanz-Experimente nicht
stört. Um dies zu erreichen, wird der Steuereingang 101 zeitlich
synchron mit der Rückflanke des Mikrowellen-Impulses oder
geringfügig gegenüber diesem verzögert, angesteuert. Die vierte
Schaltdiode 131 ist zunächst in Sperrung geschaltet, so daß
der Mikrowellen-Hochleistungs-Impuls über den Zirkulator 130
hinweggeleitet werden kann, weil die gesperrt geschaltete
vierte Schaltdiode 131 den Mikrowellen-Impuls reflektiert,
ohne selbst in den Avalanche-Bereich zu gelangen. Selbstver
ständlich muß man in diesem Zusammenhang darauf achten, daß
die Einführungsdämpfung (insertion loss) der vierten Schalt
diode 131 entsprechend dimensioniert ist, damit sie beim
Reflektieren des Mikrowellen-Hochleistungs-Impulses nicht in
den leitenden Zustand gerät.
Mit der Rückflanke des Mikrowellen-Impulses wird nun die vierte
Schaltdiode 131 in den leitenden Zustand umgesteuert, so daß
der Impuls-"Schwanz" im Zirkulator 130 über die vierte Schalt
diode 131 in den Mikrowellensumpf 132 geleitet wird. Verzögert
man das Durchschalten der vierten Schaltdiode 131 gegenüber
der Rückflanke des Mikrowellen-Impulses etwas, so kann man
sich die Tatsache zunutze machen, daß der Ausgangs-Impuls des
Wanderwellenverstärkers 27 bereits nach sehr kurzer Zeit um
etwa 30 bis 40 dB abgesunken ist, so daß die vierte Schaltdiode
131 nur noch den um 30 bis 40 dB abgesenkten Pegel durchschalten
muß. Für die meisten Elektronenspinresonanz-Experimente ist
dieses Schaltverhalten ausreichend, weil während der kurzen
Zeitspanne zwischen Rückflanke des Mikrowellen-Impulses und
Einschaltung der vierten Schaltdiode 131 die Steilheit der
Rückflanke genügend groß ist.
Selbstverständlich kann dieses Abschneiden des Impuls
"Schwanzes" durch die in Fig. 5 angedeutete Kaskadierung der
Elemente noch verbessert werden.
Claims (3)
1. Elektronenspinresonanz-Spektrometer mit einem in einem
Magnetfeld konstanter Stärke und hoher Homogenität
angeordneten, eine Meßprobe enthaltenden Resonator,
dem mittels einer Mikrowellenbrücke Mikrowellen-Energie
hoher Leistung in Form von Mikrowellen-Impulsen zuführ
bar ist, und bei dem vom Resonator abgegebene Meßsignale
Detektoranordnungen und einer sich daran anschließenden
Signal-Auswerteanordnung zuführbar sind, wobei vor
der Mikrowellenbrücke ein Mikrowellen-Leistungsver
stärker mit nachgeschaltetem Abschwächer angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschwächer als
Schaltstufe (100) ausgebildet ist, bei der ein Zirkulator
(130) eingangsseitig an den Ausgang des Mikrowellen-
Leistungsverstärkers (27) angeschlossen ist, ferner
ein nachfolgender Zirkulatoranschluß mit einer Reihen
schaltung einer über einen Steuereingang (109) schalt
baren Mikrowellen-Schaltdiode (131) und eines Mikro
wellen-Sumpfes (132) beschaltet und ein weiter nachfol
gender Zirkulatoranschluß mit der Mikrowellenbrücke (14)
verbunden ist, und daß der Steuereingang (101) mit einer
Einrichtung verbunden ist, die synchron zur Rückflanke
der Mikrowellen-Impulse (81), oder um weniger als die
Ausschwingzeit des Mikrowellen-Leistungsverstärkers
(27) zur Rückflanke verzögert, die Schaltdiode (131)
mit einem durchschaltenden Signal beaufschlagt.
2. Spektrometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Zirkulatoren (130, 130a) in Kaskade zwischen
dem Ausgang des Mikrowellen-Leistungsverstärkers (27)
und der Mikrowellenbrücke (14) angeordnet sind.
3. Spektrometer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zirkulator (130) ein Viertor
zirkulator ist.
Priority Applications (3)
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Families Citing this family (10)
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