DE3725162A1 - Verfahren zur entgasung eines vakuumbehaelters - Google Patents
Verfahren zur entgasung eines vakuumbehaeltersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entgasung eines
Vakuumbehälters, insbesondere des zwischen einem einen
Speicherkern umschließenden inneren Gehäuses eines Wärme
speichers, insbesondere eines Latentwärmespeichers für
durch Motorabwärme gespeiste Kraftfahrzeugheizungen, und
einem diesen mit Abstand umgebenden äußeren Gehäuse aus
gebildeten Isolierraumes durch Wärmeeinwirkung.
Die Aufrechterhaltung eines Vakuums in einem Behälter
für einen längeren Zeitraum ist verhältnismäßig schwie
rig, wobei einer der Gründe für den allmählichen Abbau
des Vakuums darin zu sehen ist, daß von der dem Behälter
inneren zugewandten Behälterwandung mit der Zeit Gasmole
küle in den Behälterraum austreten. Es handelt sich dabei
insbesondere um verdampfendes Wasser, das an diesen Wän
den anhaftet.
Bei Wärmespeichern für Kraftfahrzeuge besteht das Bedürf
nis, derartige Wärmespeicher mit einem verhältnismäßig
geringem Gewicht und Volumen herzustellen, während ande
rerseits die Lebensdauer derartiger Wärmespeicher etwa
der Lebensdauer des Kraftfahrzeugs entsprechen sollte.
Der Forderung nach geringem Gewicht und geringem Volumen
kommt am besten eine Isolierung durch einen Vakuummantel
entgegen, andererseits stellt sich aus den oben erläu
terten Gründen das Problem, ein wirksames Vakuum gegebe
nenfalls für mehrere Jahre aufrecht zu erhalten.
Um aus dem zwischen dem inneren und dem äußeren Gehäuse
ausgebildeten Vakuumbehälter die Gase zu entfernen, wel
che gegebenenfalls später das Vakuum zerstören könnten,
ist eine Wärmeeinwirkung erforderlich. Diese löst die
innere Oberflächenschicht, die frei werdenden Gase wer
den mit einer Vakuumpumpe abgesaugt. Bei dieser Wärme
einwirkung, auch Entgasung oder Ausheizung genannt, sind
Temperatur und Dauer in umgekehrtem Verhältnis miteinan
der verbunden. In Fachkreisen gilt als Anhaltswert, daß
die erforderliche Entgasungsdauer halbiert wird, wenn
die Wandtemperatur um 10°K steigt.
Als Wärmespeicher für Kraftfahrzeuge kommen insbesondere
Latentwärmespeicher wegen ihres bei einer gegebenen Spei
cherkapazität geringen Bauvolumens und geringen Gewichts
in Frage. Der Speicherkern eines Latentwärmespeichers
ist jedoch gegen Überhitzung empfindlich und sollte
beispielsweise eine Temperatur von etwa 150°C nicht
überschreiten. Es stellt sich somit das weitere Problem,
daß eine verhältnismäßig lange Heizdauer erforderlich
ist, um eine wirksame Entgasung zu erreichen. Mit der
Dauer der Beheizung steigen aber die Herstellungskosten,
die in Grenzen gehalten werden müssen, um derartige Wärme
speicher wirtschaftlich sinnvoll in Kraftfahrzeugen ver
wenden zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Entgasung von Vakuumbehältern der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches einerseits eine wirksame Entga
sung ermöglicht, andererseits den Speicherkern eines La
tentwärmespeichers nicht gefährdet und schließlich eine
verhältnismäßig kurze Verfahrensdauer aufweist, so daß
diese Verfahrensdauer als Kostenfaktor nur geringe Be
deutung besitzt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin,
daß die Oberflächen der dem Isolierraum zugewandten Be
hälterwandung kurzzeitig einer wesentlich über der für
den Speicherkern zulässigen Höchsttemperatur liegenden
Temperatur ausgesetzt werden.
Durch die vergleichsweise hohe Temperatur kann die für
eine wirksame Entgasung erforderliche Dauer der Wärme
einwirkung so kurz sein, daß der Speicherkern davon
unbeeinflußt bleibt.
Diese nur für kurze Zeit im Isolierraum zu erzeugende
hohe Temperatur kann auf verschiedene Weise erzeugt
werden. Beispielsweise kann im Isolierraum unter Ver
wendung nicht-wasserbildender Reaktoren eine explosions
artige, exotherme Reaktion herbeigeführt werden, wobei
beispielsweise Kohlenmonoxid und Sauerstoff explosions
artig zu Kohlendioxid verbrannt und anschließend abge
saugt wird.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die kurzzeitige
Wärmeentwicklung durch eine elektrische Entladung zu
erzeugen.
Noch eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß die kurzzeitige Wärmeentwicklung durch eine
elektrische Widerstandsheizung hervorgerufen wird.
Im Falle einer elektrischen Entladung oder einer elek
trischen Widerstandsheizung kann der Isolierraum während
der Wärmeentwicklung evakuiert werden.
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, daß
feste Brennstoffe in den Isolierraum eingebracht und
gezündet werden, die vorzugsweise die Form von Pulver,
Schnüren oder Folien aufweisen.
Noch eine andere Ausführungsform ist es, daß die zu
entgasenden Oberflächen mit einem brennbaren Material
überzogen und dieses gezündet wird, wozu vorzugsweise
eine brennbare Flüssigkeit auf die zu entgasenden
Oberflächen aufgesprüht wird.
Anhand der nun folgenden Beschreibung der in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung
wird diese näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen schematische Querschnitte durch
das Gehäuse eines Latentwärmespeichers bei verschiedenen
Ausführungsformen der Erfindung.
Das insgesamt mit 10 bezeichnete Speichergehäuse besteht
aus einem inneren Gehäuse 12, in welches eine Zuflußlei
tung 14 und eine Rückflußleitung 16 für ein wärmetrans
portierendes Medium, beispielsweise das Kühlwasser eines
Verbrennungsmotors, münden. Das innere Gehäuse 12 wird
von einem äußeren Gehäuse 18 umschlossen, so daß ein
das innere Gehäuse umgebender Isolierraum 20 gebildet
wird, welcher von den Leitungen 14 und 16 durchquert
wird.
Das innere Gehäuse 12 nimmt den sogenannten Speicherkern
auf, der insbesondere zur Wärmespeicherung schmelzende
Salzgemische oder Salzlösungen enthält.
Um eine hochwirksame Wärmeisolierung zu erreichen, wird
im Isolierraum 20 ein Vakuum erzeugt. Damit dieses Vakuum
dauerhaft aufrecht erhalten werden kann, müssen die dem
Isolierraum 20 zugewandten Oberflächen des inneren Gehäu
ses 12 und des äußeren Gehäuses 18 vor oder während des
Aufbaus des Vakuums entgast werden, wozu eine Wärmeein
wirkung erforderlich ist, die andererseits so gestaltet
sein muß, daß sie sich nicht nachteilig auf den im inne
ren Gehäuse 12 befindlichen Speicherkern auswirkt.
Zu diesem Zweck wird das Speichergehäuse 10 vorgewärmt,
um eine Kondensation der durch die kurzzeitige Wärmeein
wirkung abzudampfenden Oberflächenbeschichtung zu
verhindern. Hierbei wird man möglichst nah an die für
den Speicherkern zulässige Höchsttemperatur herangehen.
Anschließend wird Kohlenmonoxid und Sauerstoff durch
einen Befüll- und Evakuierstutzen 22 in den Isolierraum
20 eingefüllt, worauf die Zündung des Explosionsgemisches
durch eine Zündkerze 24 (Fig. 1) erfolgt. Das entste
hende Kohlendioxid und die von den Wänden abgedampften
Stoffe werden anschließend durch den Befüll- und Eva
kuierstutzen 22 abgesaugt, worauf der Stutzen 22 ver
schlossen wird. Vorzugsweise wird die Temperierung des
Speichergehäuses 10 auf dem Niveau der Vorwärmung gehal
ten, bis der Isolierraum 20 verschlossen ist. Anschlies
send ist der Isolierraum 20 gebrauchsfertig; es können
aber auch noch sogenannte Getter 26 gezündet werden,
die die Fähigkeit zur Langzeitabsorption von noch verblie
benen Gasen oder von Gasen haben, die aus den Wänden
des Speichergehäuses 10 in den Isolierraum 20 eintreten.
In den Fig. 2 und 3 sind Speichergehäuse 10 dargestellt,
die dazu vorbereitet sind, die kurzzeitige Erwärmung der
dem Isolierraum 20 zugewandten Oberflächen durch elek
trische Entladungen zu bewerkstelligen. Hierbei wird
im Prinzip zwischen zwei im Bereich des Isolierraumes 20
angeordneten Elektroden durch Anlegen einer hohen Strom
spannung eine kurzzeitige Entladung herbeigeführt,
wobei die entstehende Wärme an die Wände des Speicherge
häuses 10 abgegeben wird. In Fig. 2 sind im Isolierraum
20 zwei gegenüber dessen Wänden elektrisch isolierte
Elektroden 28 und 30 angebracht. In Fig. 3 dienen das
innere Gehäuse 12 und das äußere Gehäuse 18, die zu
diesem Zweck durch eine elektrische Isolierung 32 von
einander getrennt sind, selbst als Elektroden. Während
und nach dieser Entladung wird der Isolierraum 20 abge
pumpt, wodurch die abdampfenden Gase entfernt werden und
das Vakuum erzeugt wird. Anschließend erfolgt das Ver
schließen des Isolierraumes 20 und gegebenenfalls das
Zünden von Gettern. Die Wirkung der kurzzeitigen Erwär
mung wird hier wie bei allen anderen Ausführungsformen
durch eine Vorwärmung des Speichergehäuses 10 zur Ver
hinderung der Kondensation freiwerdender Gase verstärkt.
Das Speichergehäuse 10 in Fig. 4 ist im Isolierraum 20
mit einem Widerstandsdraht 34 versehen, dessen Enden
36 und 38 elektrisch isoliert durch das äußere Gehäuse
18 nach außen geführt sind, wo an sie die zur kurzzeiti
gen Erwärmung erforderliche elektrische Spannung ange
legt werden kann. Zur Sicherung der Wirkung kann der
Widerstandsdraht 34 im Inneren des Speichergehäuses
10 elektrisch isoliert abgestützt sein, wie dies bei
spielsweise bei 40 und 42 dargestellt ist.
Für andere Verfahrensweisen zur kurzzeitigen Erwärmung
können beispielsweise durch den Befüll- und Evakuier
stutzen feste Brennstoffe in Form von Pulver, Schnüren
oder Folien eingebracht werden, oder es kann ein flüssi
ger Brennstoff auf die dem Isolierraum 20 zugewandten
Oberflächen aufgesprüht werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Entgasung eines Vakuumbehälters,
insbesondere des zwischen einem einen Speicherkern um
schließenden inneren Gehäuse eines Wärmespeichers, ins
besondere eines Latentwärmespeichers für durch Motorab
wärme gespeiste Kraftfahrzeugheizungen und einem diesen
mit Abstand umgebenden äußeren Gehäuse ausgebildeten
Isolierraumes durch Wärmeeinwirkung, dadurch gekennzeich
net, daß die Oberflächen der dem Isolierraum zugewand
ten Behälterwandung kurzzeitig einer wesentlich über der
für den Speicherkern zulässigen Höchsttemperatur liegen
den Temperatur ausgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß im Vakuumbehälter unter Verwendung nicht-wasser
bildender Reaktoren eine explosionsartige, exotherme Re
aktion herbeigeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß Kohlenmonoxid und Sauerstoff explosionsartig zu
Kohlendioxid verbrannt und anschließend abgesaugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die kurzzeitige Wärmeentwicklung durch eine
elektrische Entladung erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die kurzzeitige Wärmeentwicklung durch eine
elektrische Widerstandsheizung erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Vakuumbehälter während der
Wärmeeinwirkung evakuiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß feste Brennstoffe in den Isolierraum eingebracht
und gezündet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die festen Brennstoffe die Form von Pulver,
Schnüren oder Folien aufweisen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zu entgasenden Oberflächen mit einem brenn
baren Material überzogen und dieses gezündet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß eine brennbare Flüssigkeit auf die zu entgasen
den Oberflächen aufgesprüht wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vakuumbehälter vor der
kurzzeitigen Wärmeeinwirkung vorzugsweise bis nah an die
zulässige Höchsttemperatur vorgewärmt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorwärmung bis zum Schließen des evakuierten
Vakuumbehälters aufrechterhalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725162 DE3725162A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Verfahren zur entgasung eines vakuumbehaelters |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873725162 DE3725162A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Verfahren zur entgasung eines vakuumbehaelters |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3725162A1 true DE3725162A1 (de) | 1989-02-09 |
Family
ID=6332648
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873725162 Ceased DE3725162A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Verfahren zur entgasung eines vakuumbehaelters |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3725162A1 (de) |
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- 1987-07-29 DE DE19873725162 patent/DE3725162A1/de not_active Ceased
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