DE4344713A1 - Doppelwandige thermische Isolierung - Google Patents
Doppelwandige thermische IsolierungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine doppelwandige
thermische Isolierung nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1.
Eine derartige thermische Isolierung ist z. B. aus der
EP-209683 B1 bekannt. Sie bildet ein Isoliergehäuse für eine
Hochtemperaturbatterie bzw. Hochenergiebatterie. Solche
Batterien werden bei erhöhten Temperaturen z. B. bei ca.
300°C betrieben und arbeiten z. B. auf der Basis von Na
trium-Schwefel oder Natrium-Nickelchlorid.
Damit die Temperatur der Batterie aufrechterhalten werden
kann, muß die Batterie über ein Gehäuse verfügen, das die
Zellen der Batterie und damit die Batterie gegen die Umge
bung thermisch isoliert. Als besonders effektiv haben sich
Vakuumisolierungen erwiesen, wie sie auch in dem US- Pa
tent 5 137 169 beschrieben sind. Danach besteht das Batte
riegehäuse aus einer doppelwandigen Hülle aus dünnem Edel
stahlblech, wobei jede Hülle vakuumdicht verschweißt ist.
Zwischen den beiden Hüllen ist thermisches Isolationsmate
rial in Form von vorgepreßten Platten eingefügt. Diese
Platten können aus keramischen Fasern, Glasfasern oder aus
pulverförmigen, handelsüblichen Materialien hergestellt
sein.
Durch einen Stutzen, der an der inneren oder äußeren Hülle
angebracht ist, kann der Raum zwischen den beiden Hüllen,
in denen das thermische Isoliermaterial eingebracht ist,
evakuiert werden. Durch das Vakuum wird zwischen den bei
den Hüllen die thermische Isolation des Batteriegehäuses
erheblich verbessert und damit die Wärmeverluste des Be
triebes der Batterie erheblich gesenkt.
Bei der Fertigung solcher Isoliergehäuse hat sich nunmehr
herausgestellt, daß das Evakuieren sehr lange Zeiten benö
tigt, da das Isolationsmaterial zwischen den beiden Hüllen
einen erheblichen Diffusionswiderstand für die Restgase
aufweist. Diese langen Evakuierungszeiten, die je nach
Größe des Batteriegehäuses bis zu zwei Tagen betragen kön
nen, verteuern den Herstellungsprozeß des Batteriegehäuses
erheblich.
In dem US-Patent 5 137 169 werden zwar Maßnahmen beschrie
ben, die zu einer Verkürzung der Pumpzeit führen. So wer
den Isolierplatten mit eingefrästen Kanälen beschrieben,
die die Absaugung der Restgase erleichtern. Diese Kanäle
wirken allerdings nur lokal während größere Teile der Iso
lierplatten von der Maßnahme nicht erfaßt werden. An die
sen Stellen liegt das plattenförmige Isoliermaterial an
den beiden Hüllen vollständig an und sorgt dort weiterhin
für einen Wärmeübergang von dem Isoliermaterial auf das
Hüllenmaterial.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Isolierung der eingangs genannten anzugeben, die verein
facht, insbesondere in verkürzter Zeit herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Pa
tentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung enthalten.
Dadurch daß das Isoliermaterial zwischen den beiden Hüllen
zumindest teilweise bereits in einem oder mehreren dicht
verschlossenen Behältern eingebracht ist, die ihrerseits
z. B. bereits evakuiert sind, werden die Evakuierungszeiten
beachtlich reduziert. Die langen Evakuierungszeiten werden vor
allem auch dadurch bewirkt, daß Restgase relativ fest
an dem plattenförmigen Isoliermaterial bzw. in den Poren
dieses Materials und an den inneren Oberflächen absorbiert
sind. Diese gebundenen Gase sind nur relativ schwierig zu
entfernen. Disorption als auch Diffusion durch das Mate
rial werden aber beschleunigt durch Temperaturerhöhung.
Eine fertig montierte Batterie darf während der Evakuie
rung des Batteriegehäuses aber nicht über 300-350°C er
wärmt werden. Wenn diese Isolierung aber aus vorgefertig
ten, einzelnen, dichtverschlossenen Behältern aufgebaut
wird, so können diese einzelnen Behälter bei wesentlich
höheren Temperaturen, zum Beispiel 500-600°C
gefertigt und evakuiert werden. Bei diesen höheren Tempe
raturen sind die Evakuierungszeiten sehr kurz, da die ab
sorbierten Restgase, beziehungsweise absorbierte Feuch
tigkeit bei diesen Temperaturen sehr leicht zu entfernen
sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Fig. 1
und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Figuren zeigen Querschnitte durch eine doppelwandige
thermische Isolierung, die einen Ausschnitt aus einem Iso
liergehäuse für eine Hochtemperaturbatterie darstellt. Die
Innenwandung ist mit 2 und die Außenwandung mit 1 bezeich
net. Der Raum 3 dazwischen ist evakuiert und enthält stüt
zendes, thermisch isolierendes Material.
Gemäß der Erfindung sind in dem Zwischenraum 3 mehrere
hermetrisch verschlossene taschenförmige Behälter 4 ange
ordnet, die ihrerseits isolierendes Material enthalten.
Diese Behälter 4 sind flächenförmig ausgebildet und ihre Wände
5 sind aus sehr dünnen Metallfolien 5 hergestellte in einer
vorzugsweisen Dicke von weniger als 0,3 mm (z. B. 0,1 mm
Edelstahlfolie). In diese Behälter 4 ist Isoliermaterial
eingeschlossen, das z. B. als Platte vorgeformt ist, in der
Form, daß beim Evakuieren die Behälterwände nicht zusam
menfallen, sondern durch das Isoliermaterial abgestützt
werden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, nicht nur
einen Behälter 4 zwischen die Hüllen 1, 2 des Batteriege
häuses einzubringen, da auch eine dünne Metallfolie sehr
gut die Wärme leitet und so als Wärmebrücke von der inne
ren zur äußeren Hülle dienen könnte. Daher ist es vor
teilhaft die Behälter 4 mit geringer Dicke, zum Beispiel
5 mm dick aufzubauen und zwischen die Wandungen 1, 2 meh
rere dieser flächenartigen Behälter 4 einzubringen, um
eine direkte Wärmeleitung von einer Behälterwand 5 zur
nächsten Behälterwand 5 zu vermeiden. Werden beim Ein
schichten zwischen die Hüllen plattenförmiges Isoliermate
rial zwischen die Behälter 4 gelegt, wird damit ein direk
ter Wärmeübergang von einem Behälter 4 zum nächsten Behäl
ter 4 und damit von der inneren Hülle 2 zur äußeren Hülle
1 vermieden.
Das Batteriegehäuse wird nach dem Einschichten der einzel
nen Behälter 4 und dem vakuumdichten Verschweißen der Wan
dungen 1, 2 in herkömmlicher Weise evakuiert. Da sich nur noch
wenig Isoliermaterial zwischen den Hüllen befindet, das
noch zu evakuieren ist, sind die Evakuierungszeiten bei
diesem Aufbau drastisch verkürzt gegenüber einem Aufbau,
bei dem das thermische Isoliermaterial als Platte zwischen
den Hüllen eingeschoben ist.
Der Aufbau, bei dem sich zwischen der inneren und äußeren
Hülle des Batteriegehäuses ein oder mehrere dieser Behäl
ter befinden-hat den zusätzlichen Vorteil, daß die Behäl
terwände aus zusätzlichen Edelstahlfolien genauso wie eine
Folienisolierung wirken und damit die Wärmeverluste durch
Strahlung reduzieren.
Die beschriebene Anordnung kann auch dazu verwendet wer
den, daß an gezielten, bestimmten Stellen des Batteriege
häuses Behälter 4 eingebracht werden, die über eine va
riable Wärmeleitung verfügen. Isolierungen mit variabler
Wärmeleitung sind z. B. in dem US-Patent 3 167 159 be
schrieben. Die dafür üblicherweise eingesetzten Metallhy
dride, die temperaturabhängig Wasserstoff abgeben und wie
der binden, können z. B. direkt in den einzelnen Behälter 4
zusammen mit dem Isoliermaterial eingebracht werden. Dabei
werden Metallhydride unterschiedlicher Zusammensetzung
verwendet, die Wasserstoff bei verschiedenen Temperaturen
freisetzen, beziehungsweise wieder binden. Bei Verwendung
mehrerer Behälter 4 zwischen den Wandungen 1, 2 kann man
so den Temperaturgradienten von der inneren Hülle 2 zur
äußeren Hülle 1 mit diesen Behältern 4 und den darin ver
wendeten Hydriden einstellen. Wenn die Temperatur im Inneren
des Batteriegehäuses einen bestimmten zulässigen Wert über
schreitet, so wird in den Behältern 4 mit Hydridzusatz die
Wärmeleitung durch die Freisetzung des Wasserstoffs ver
bessert und an diesen Stellen exakt eine Wärmeabfuhr zur
äußeren Wandung 2 gewährleistet. An der äußeren Hülle 1
kann dann durch eine Wasserkühlung die freigesetzte Wärme
abgeführt werden und damit die Kühlung der Batterie reali
siert werden. Durch die Größe der Behälter 4 zwischen den
Hüllen kann man nun genau vorgeben auf welcher Fläche eine
solche Kühlwirkung realisiert werden soll. Wenn die Tempe
ratur im Inneren der Batterie soweit abgesunken ist, daß
sie sich wieder im zulässigen Bereich befindet, sinkt auch
die Temperatur zwischen den Hüllen und damit in den Behäl
tern 4. Damit wird der Wasserstoff von dem Metallhydrid
wieder aufgenommen und gebunden. Die Wärmeleitfähigkeit in
den Behältern 4 wird wieder reduziert und die Isolierung
geht insgesamt wieder in den Zustand der geringeren Wärme
leitfähigkeit über.
Diese Form der Isolierung stellt gewissermaßen eine pas
sive Möglichkeit dar, die Batterie durch eine variable
Wärmeleitfähigkeit in dem Batteriegehäuse bei Bedarf zu
kühlen.
Isolierung und Kühlung der Batterie in dem Gehäuse können
aber auch in Form einer aktiven Kühlung erreicht werden.
Dazu ist der Behälter, beziehungsweise die einzelnen Be
hälter, die sich in dem Bereich zwischen den Wandungen 1,
2 befinden, bei dem eine variable Wärmeleitung installiert
werden soll, mit einem Vorratsgefäß 3 verbunden, in dem
sich das Metallhydrid befindet. Um das Vorratsgefäß ist
eine elektrische Heizung installiert, die z. B. durch ein
elektronisches Batteriemanagement 8 zu und abgeschaltet
werden kann.
Sobald die Batterie die zulässige Höchsttemperatur über
schreitet, wird durch ein Signal des elektronischen Batte
riemanagements 8 die Heizung des Vorratsgefäßes 9 einge
schaltet und das Hydrid auf eine Temperatur gebracht, bei
der Wasserstoff freigesetzt wird. Dieser Wasserstoff flu
tet nun die Behälter 4 und sorgt so für eine Verbesserung
der thermischen Leitfähigkeit. In der bereits oben be
schriebenen Weise wird an diesen Stellen die Wärme besser
nach außen abgeführt und damit die Batterie gekühlt. So
bald die Temperatur der Batterie sich wieder im zulässigen
Bereich befindet, wird die Heizung des Vorratsbehälters 9
abgeschaltet. Dadurch sinkt die Temperatur des Hydrides
wieder unter die Zersetzungstemperatur des Hydrides und
der Wasserstoff wird wieder gebunden. Der Vorratsbehälter
9 für das Hydrid kann sich nun entweder innerhalb des Bat
teriegehäuses befinden wie gezeigt oder zwischen den Hül
len 1, 2 oder außerhalb der Batterie. Befindet sich der
Vorratsbehälter innerhalb oder außerhalb der Batterie, so
muß die Verbindung zu den Behältern durch eine Rohrleitung
7 die die Wandungen 1, 2 durchdringt und dort vakuumdicht
eingeschweißt sein muß, hergestellt werden. In diesem
Fall, daß sich das Vorratsgefäß 9 zwischen den beiden Wan
dungen 1, 2 befindet, muß die Leitung isoliert durch eine
Wandung hindurchgeführt werden. Dies ist in bekannterweise
durch Metallkeramikverbindungen vakuumdicht zu bewerkstel
ligen. Als besonders vorteilhaft hat sich die Anordnung
des Vorratsbehälters 9 innerhalb der Batterie erwiesen, da
bei einem Versagen der elektronischen Regelung und ein
überschreiten der zulässigen Batterietemperatur das Hydrid
die Zersetzungstemperatur überschreitet und so zu einer
Wärmeabfuhr aus der Batterie führt. Damit leistet diese
Anordnung einen Beitrag zur Sicherheit des Batteriesy
stems.
Claims (9)
1. Doppelwandige thermische Isolierung bei der der Raum
zwischen den Wandungen evakuiert ist und thermisches Iso
liermaterial enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Isoliermaterial zumindest teilweise in einem oder mehreren
dicht verschlossenen Behältern befindet.
2. Doppelwandige thermische Isolierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Behälter vor Einbringen
in den Raum zwischen den Wandungen evakuiert ist bzw. sind bzw.
unter reduziertem Druck steht bzw. stehen.
3. Doppelwandige thermische Isolierung nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Behälter vor
gesehen sind, deren Innenräume miteinander in Verbindung
stehen und eine gemeinsame Atmosphäre
besitzen.
4. Doppelwandige thermische Isolierung nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Behäl
ter zumindest zeitweise Wasserstoff enthält bzw. enthalten.
5. Doppelwandige thermische Isolierung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoff aus einem Hy
drid freigesetzt ist.
6. Doppelwandige thermische Isolierung nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Atmo
sphäre bzw. der Atmosphärendruck innerhalb der Behälter
zwecks Änderung der Wärmeisolierungs-Eigenschaft der Be
hälter veränderbar ist.
7. Doppelwandige thermische Isolierung nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter
in dem Raum zwischen den Wandungen gegeneinander wärmeiso
liert angeordnet sind.
8. Doppelwandige thermische Isolierung nach einem der An
sprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch die Ausbildung als
doppelwandiges Isoliergehäuse für eine bei erhöhten Tempe
raturen, beispielsweise bei etwa 300°C, arbeitenden Hoch
leistungsbatterie, insbesondere Natrium-Nickelchlorid-Bat
terie.
9. Doppelwandige thermische Isolierung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Wandung des doppel
wandigen Isoliergehäuses zumindest stellenweise mit einem,
von einem Kühlmedium durchflossenen Wärmetauscher in ther
mischem Kontakt steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4344713A DE4344713A1 (de) | 1993-12-27 | 1993-12-27 | Doppelwandige thermische Isolierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4344713A DE4344713A1 (de) | 1993-12-27 | 1993-12-27 | Doppelwandige thermische Isolierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4344713A1 true DE4344713A1 (de) | 1995-03-09 |
Family
ID=6506394
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4344713A Ceased DE4344713A1 (de) | 1993-12-27 | 1993-12-27 | Doppelwandige thermische Isolierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4344713A1 (de) |
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1993
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