DE3725103C1 - Antriebsanordnung in einem vierradgetriebenem Fahrzeug mit einer Kupplung zum zeitweisen Zuschalten der nicht staendig angetriebenen Raeder - Google Patents
Antriebsanordnung in einem vierradgetriebenem Fahrzeug mit einer Kupplung zum zeitweisen Zuschalten der nicht staendig angetriebenen RaederInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung eines
Kraftfahrzeuges mit einer Kupplung selbsttätiger
Überführung in einen Zustand für die Übertragung eines
größeren Drehmomentes, insbesondere zum Antrieb der nicht
ständig angetriebenen Räder, und einen Zustand für die
Übertragung eines kleineren Drehmomentes im Falle, daß die
nicht ständig angetriebenen Räder mit einer höheren
Drehzahl umlaufen als die ständig angetriebenen Räder.
Bei Kraftfahrzeugen besteht der Wunsch, im Falle des
Schlüpfens der ständig angetriebenen Räder eine
Vortriebskraft über die weiteren Räder zu erzeugen. Hierzu
wurden verschiedene Systeme von 4-Radantrieben
vorgeschlagen. So ist es z. B. aus der DE-OS 33 17 247
bekannt, für ein vorderrad-getriebenes Fahrzeug vom
Differential der Vorderachse eine Drehbewegung abzuleiten
und über einen Antriebstrang an die Hinterräder zu leiten.
Dabei ist in den Antriebstrang eine
Flüssigkeitsreibungskupplung eingeschaltet. Auch der
Hinterachse ist ein Differential zugeordnet. Für den Fall,
daß Hinterräder und Vorderräder mit der gleichen Drehzahl
laufen bzw. keine wesentliche Abweichung der Drehzahl der
beiden Achsen gegeben ist, tritt auch keine
Relativbewegung in der Flüssigkeitsreibungskupplung auf.
Die Flüssigkeitsreibungskupplung der bekannten Bauarten
weisen in der Regel ein Gehäuse und eine Welle sowie
zwischen beiden angeordnete Kupplungslamellensätze auf.
Ein Satz von Kupplungslamellen ist drehfest aber axial
verschiebbar mit dem Gehäuse verbunden, während der andere
Satz von Kupplungslamellen der Welle drehfest aber axial
verschiebbar zugeordnet ist. Die Welle ist dabei mit einem
Antriebstrangteil und das Gehäuse mit dem anderen
Antriebstrangteil verbunden. Bei Auftritt einer
Drehzahldifferenz tritt auch eine Relativbewegung der
Kupplungslamellensätze zueinander ein. Die Flüssigkeit,
die im verbleibenden Hohlraum des Gehäuses angeordnet ist,
wird dabei zwischen den Lamellen geschert. Hierdurch baut
sich ein Drehmoment auf. Für den Fall, daß beispielsweise
die Vorderräder des frontgetriebenen Fahrzeuges
durchdrehen, wird ein Moment aufgebaut und an die
Hinterräder weitergeleitet. Wird das Fahrzeug nun
abgebremst und beispielsweise die Vorderräder in die
Blockade überführt, tritt eine Differenzdrehzahl und damit
eine Relativbewegung zwischen den Kupplungslamellen auf.
In diesem Zustand drehen die Hinterräder schneller, als
die Vorderräder und es baut sich ein Drehmoment in der
Kupplung auf, das versucht, die Vorderräder anzutreiben.
Ein solcher Zustand ist gefährlich, denn das Fahrzeug
verliert dabei seine Seitenstabilität. Es kann ausbrechen.
Um solche Zustände zu verhindern, ist bei der bekannten
Lösung beispielsweise vorgeschlagen worden, einen Freilauf
einzusetzen, der bewirkt, daß kein Drehmoment dann
aufgebaut wird, wenn die Hinterräder schneller, als die
Vorderräder laufen. Ein solcher Freilauf ist ein
zusätzliches Bauteil und bedarf damit eines erheblichen
zusätzlichen Bauaufwandes.
Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Antriebsanordnung zu schaffen, die
in beiden Drehrichtungen eine unterschiedliche Drehmoment
charakteristik ermöglicht. Insbesondere soll eine Kupplung
geschaffen werden, die in der Hauptdrehrichtung ein
größeres Drehmoment zum Antrieb aufbaut, die jedoch
gewährleistet, daß in der anderen Drehrichtung kein oder
nur ein unwesentliches Moment übertragbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
dem vom Antrieb der ständig angetriebenen Räder
abgezweigten Antriebstrang zu den nicht ständig
angetriebenen Rädern eine mit einer Förderschnecke
versehene Flüssigkeitskupplung vorgesehen ist, die
mindestens zwei Sätze von Kupplungslamellen, die jeweils
abwechselnd und axial verschiebbar, aber drehfest mit
einem Gehäuse bzw. einer Welle verbunden sind, aufweist,
und deren verbleibender von der Lamellen nicht besetzter
Raum für den Zustand höhere Drehmomentübertragung mit
durch die von der Förderschnecke geförderte Flüssigkeit,
insbesondere höherer Viskosität, beaufschlagbar ist und
zur Überführung in den Zustand niedrigerer Drehmomentüber
tragung durch die entgegengerichtete Förderung der
Förderschnecke zumindest teilweise entleerbar ist.
Die Steuerung der Drehmomentkennung erfolgt hierbei über
die Änderung des Füllungsgrades. Für den Fall des
gewünschten höheren Drehmomentes wird Flüssigkeit in
Richtung auf die Kupplungslamellen transportiert und damit
ein höherer Füllungsgrad erreicht. Bei dem höheren
Füllungsgrad ist ein schnelleres Ansprechen der Kupplung
gegeben. Im neutralen Zustand, daß heißt dann, wenn keine
Relativbewegung zwischen Gehäuse und Welle gegeben ist,
also alle vier Räder des Fahrzeuges im wesentlichen mit
gleicher Drehzahl umlaufen, dreht sich die Förderschnecke
nicht und es wird keine Flüssigkeit in Richtung auf die
Kupplungslamellen und damit in dem die
Flüssigkeitskupplung bildenden Teil der Kupplung
gefördert. Für den Fall, daß eine relative Drehung in
entgegengesetzter Richtung erfolgt, welche beispielsweise
dadurch erzeugt wird, daß die Hinterräder sich schneller
drehen als die Vorderräder, erfolgt sogar eine Förderung
der Flüssigkeit von den Kupplungslamellen weg, d. h. aus
dem die Flüssigkeitskupplung bildenden Teil der Kupplung
hinweg. Hierdurch wird der Füllungsgrad verringert.
Entsprechend der Füllungsgradverringerung reduziert sich
auch das übertragbare Drehmoment. Es wird hierdurch
praktisch ein Freilauf erreicht.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Förderschnecke an die
Welle angeschlossen ist. Die Förderschnecke selbst ist
dabei im axial verlängerten Gehäuse, welches auch die
Kupplungslamellen aufnimmt, untergebracht.
In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die
Förderschnecke unmittelbar Bestandteil der Welle ist.
Hierdurch wird in einfacher Weise ein integriertes Bauteil
erreicht, der zusätzliche Aufwand ist äußerst gering. Es
bedarf nur eines axial verlängerten Gehäuses und einer
axial verlängerten Welle, auf die das Schneckenprofil
aufgebracht ist.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zwischen den
einzelnen Kupplungslamellen, die dem Gehäuse und der Welle
zugeordnet sind, diese in Richtung auf einen
Maximalabstand beaufschlagende Federmittel angeordnet
sind. Die erfindungsgemäße Wirkung der
Drehmomentreduzierung in einer Drehrichtung wird noch
dadurch unterstützt, daß neben der Füllunggradverringerung
auch noch eine Abstandsmaximierung für die
Kupplungslamellen erreicht wird. Mit steigendem
Lamellenabstand sinkt das übertragbare Moment.
Ferner ist vorgesehen die Förderschnecke entweder mit
einem durchgehenden Schneckenprofil oder mit einem
unterbrochenen Schneckenprofil, d. h. propellerartig
auszubilden.
Damit sich während des Ruhezustandes, d. h. in der
neutralen Position, wenn keine Relativbewegung zwischen
dem Gehäuse und der Welle und damit zwischen Gehäuse und
Förderschnecke eintritt, die Flüssigkeit in Richtung der
Förderschnecke verteilen kann, ist zwischen dem
Außenumfang der Schnecke und der Wandung des Gehäuses ein
Spalt vorgesehen. Der Spalt muß aber so bemessen sein, daß
bei einer Relativbewegung auch die gewünschte
Druckerhöhung und damit Förderung von Flüssigkeit in
Richtung auf den die Lamellen aufweisenden Teil der
Kupplung erfolgen kann.
Schließlich ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß zwei Wellen jeweils mit einer
Förderschnecke und je einem Satz von Lamellen versehen
sind, und daß beide gemeinsam in einem Gehäuse aufgenommen
sind, und ihre Lamellen jeweils mit dem Gehäuse
zugeordneten Lamellen abwechselnd angeordnet sind. Bei
einer solchen Ausbildung ist gleichzeitig eine
Differentialfunktion gegeben; es wird also ein separates
Differentialgetriebe überflüssig. Eine solche Kupplung
kann zwischen den nicht ständig angetriebenen Rädern des
Fahrzeuges angeordnet sein. Dabei wird das Gehäuse direkt
von einem Tellerrad angetrieben.
Eine bevorzugte Anordnungsmöglichkeit für die Kupplung ist
im Antriebstrangteil zwischen dem Differentialausgang der
ständig angetriebenen Räder und dem Differentialeingang
der nur zeitweise angetriebenen Räder.
Schließlich ist es auch möglich, zwei Kupplungen
vorzusehen, die jeweils einem nur zeitweise angetriebenen
Rad zugeordnet sind. Sie können dabei in die zu den Rädern
führenden Seitenwellen integriert sein.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Kupplung sowie
Anordnungsbeispiele derselben in einem Fahrzeug sind in
der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Kupplung im Zustand der
Übertragung eines kleinstmöglichen Drehmomentes,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Kupplung im Zustand der
Übertragung des höchstmöglichen Drehmomentes,
Fig. 3 ein Antriebsschema für ein frontangetriebenes
Fahrzeug mit Anordnung der Kupplung zwischen den
Hinterrädern.
Fig. 4 zeigt eine Antriebsanordnung bei der zwei
getrennte Kupplungen jeweils in nicht ständig
angetriebenen Hinterrädern zugeordnet sind und
Fig. 5 zeigt ein frontangetriebenes Fahrzeug, bei dem die
Kupplung dem Vorderachsdifferential unmittelbar
nachgeschaltet ist.
Zunächst wird der Aufbau der Kupplung anhand der Fig. 1
und 2 vom Prinzip her beschrieben. Die Kupplung besteht
aus zwei Bereichen, nämlich dem die eigentliche
Flüssigkeitskupplung 24 bildenden und den den
Förderbereich und Vorratsbereich bildenden Teil 27. Die
Kupplung 17 weist ein Gehäuse 2 auf, in welchem eine Welle
1 gelagert ist. Eine der beiden Stirnwände des Gehäuses 2
ist als Deckel ausgebildet. Zwischen Gehäuse 2 und der
Welle 1 sind Dichtungen 9 angeordnet.
In dem die Flüssigkeitskupplung 24 bildenden Teil der
Kupplung 17 sind zwei Sätze von Kupplungslamellen 3 und 4
vorgesehen. Die Gehäuselamellen 3 sind mit einer
Außenverzahnung versehen und über diese Außenverzahnung in
einer axial verlaufenden Verzahnung in der Innenwandung 26
des Gehäuses aufgenommen. Die Gehäuselamellen 3 und das
Gehäuse 2 sind also drehfest miteinander über die
Verzahnung verbunden, jedoch können die Gehäuselamellen 3
in Axialrichtung in den Verzahnungen bewegt werden.
Zwischen jeweils zwei axial aneinanderanschließenden
Gehäuselamellen 3 sind Distanzierungsfedern 5 vorgesehen,
die die Gehäuselamellen 3 in Richtung auf einen
Maximalabstand beaufschlagen.
Die Welle 1 ist auf ihrer Außenfläche ebenfalls mit axial
verlaufenden Verzahnungen versehen. Auf diesen
Verzahnungen sind Wellenlamellen 4 mit in Bohrungen
angebrachten, entsprechenden Verzahnungen drehfest
aufgenommen. Auch die Wellenlamellen 4 können axial
gegenüber der Verzahnung auf der Welle 1 bewegt werden.
Sie sind ebenfalls über Federn 8 in Richtung eines
Maximalabstandes beaufschlagt. Die Gehäuselamellen 3 und
Wellenlamellen 4 sind abwechselnd angeordnet.
Die Welle 1 ist axial verlängert und trägt auf dem
verlängerten Teil ein Schneckenprofil 25, d. h. sie ist in
diesem Bereich als Förderschnecke 6 ausgebildet. Das
Gehäuse 2 ist ebenfalls axial verlängert und nimmt die
Förderschnecke 6 auf. Zwischen der Gehäusewandung 26 und
dem Außenumfang der Förderschnecke 6 bzw. dem
Schneckenprofil 25 ist ein Spalt vorhanden. Der die
Förderschnecke aufnehmende Teil der Kupplung 17 ist als
Bevorratungsbereich 27 ausgebildet. Die Kupplung 17, d. h.
deren verbleibender Innenraum, der nicht von den
Kupplungslamellen oder dem Schneckenprofil 25 der
Förderschnecke 6 in Anspruch genommen wird, ist teilweise
mit einer Flüssigkeit 7 gefüllt. Die Flüssigkeit 7 ist
eine insbesondere viskose Flüssigkeit, beispielsweise ein
Siliconöl.
Wie aus der Zeichnungsfigur 1 ersichtlich ist, ist die
Steigung der Förderschnecke 6 bzw. deren Schneckenprofil
25 so gewählt, daß bei einer bestimmten Drehrichtung die
Flüssigkeit 7 in Richtung auf die Kupplungslamellen 3, 4,
d. h. in den die Flüssigkeitsreibungskupplung 24 bildenden
Teil der Kupplung 17 gefördert wird.
In Fig. 1 ist der Zustand dargestellt, bei dem die
Kupplungslamellen 3 und 4 sich auf dem maximalen Abstand
befinden und damit ein nur geringes Drehmoment zwischen
beiden bei einer Relativbewegung wirksam wird.
In Fig. 2 ist dargestellt, daß die Flüssigkeit 7 im
wesentlichen aus dem den vorratbildenden Bereich 27, dem
die Förderschnecke 6 zugeordnet ist, in den die
Flüssigkeitsreibungskupplung 24 bildenden Teil der
Kupplung 17 gefördert wurde. Unter diesem Förderdruck und
der erhöhten Füllung sind die Kupplungslamellen 3 und 4
auf einen Minimalabstand zueinander gegen die Kraft der
Distanzierungsfedern 5, 8 bewegt worden. In diesem Zustand
kann bei einer Relativbewegung ein maximales Drehmoment
von der Kupplung 17 übertragen werden.
Zunächst wird anhand der Fig. 5 die Anordnung und
Wirkungsweise der Kupplung 17 erläutert.
Fig. 5 zeigt schematisch ein Fahrzeug 10, daß als
frontangetriebenes Fahrzeug ausgebildet ist. Es weist zwei
Vorderräder 11 und zwei Hinterräder 12 auf. Die
Vorderräder 11 werden über Antriebswellen 18 angetrieben.
Der Motor 13 ist querliegend angeordnet und an diesen ist
ein Schaltgetriebe 14 sowie ein Vorderachsdifferential 15
angeschlossen. Vom Vorderradachsdifferential 15 aus werden
die Vorderräder 11 über die Antriebswellen 18 ständig
angetrieben. Vom Antrieb für das Vorderachsdifferential 15
ist ein Antrieb für eine Kupplung 17, die der
erfindungsgemäßen Kupplung entspricht, abgezweigt.
Beispielsweise ist die Welle 1 der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Kupplung 17 drehmomentmäßig mit dem Abzweig
verbunden. Das Gehäuse 2 der Kupplung 17 ist mit der
Längswelle 20 verbunden. Die Längswelle 20 treibt
beispielsweise das Tellerrad eines Hinterachsdifferentials
16 an. Die beiden Ausgangswellen des
Hinterachsdifferentials 16 sind über Antriebswellen 19 mit
den Hinterrädern 12 verbunden. Für den Fall, daß die
Vorderräder 11 auf einem Untergrund mit niedrigem
Haftbeiwert schlüpfen, führt dieses normalerweise zum
Stillstand des Fahrzeuges, da kein Vortrieb erzeugt werden
kann. In diesem Zustand stehen die Hinterräder 12 still
und die Vorderräder 11 drehen durch. Durch die
drehmomentmäßige Verbindung der Kupplung 17 mit dem
Vorderachsdifferential 15 dreht auch die Antriebswelle 1
der Kupplung schneller als das Gehäuse 2. Das Gehäuse 2
ist drehmäßig mit den Hinterrädern 12 verbunden. Hierdurch
wird beispielsweise im rechtsdrehenden Sinne die Welle 1
der Kupplung 17 und damit die Förderschnecke 6 gegenüber
dem Gehäuse 2 bewegt. Durch diese Bewegung wird die
Flüssigkeit 7 aus dem Vorratsteil 27, in dem die
Förderschnecke 6 angeordnet ist, nach links in Richtung
auf den die Flüssigkeitskupplung bildenden Teil 24 der
Kupplung 17 gefördert. Hierdurch wird der Füllungsgrad in
dem die Flüssigkeitskupplung 24 bildenden Teil erhöht. Als
Folge aus der Füllungsgraderhöhung und unter dem erzeugten
Druck werden die Kupplungslamellen 3 und 4 aufeinanderzu
bewegt. Durch die Spaltverringerung zwischen den
Gehäuselamellen 3 und den Wellenlamellen 4 und die
Füllungsgraderhöhung wird nunmehr ein Moment von der Welle
1 auf das Gehäuse 2 und damit über die Längswelle 20, das
Hinterachsdifferential 16 und die Antriebswellen 19 auf
die Hinterräder 12 übertragen. Es sind also alle vier
Räder des Fahrzeuges 10 angetrieben.
Für den Fall, daß sowohl die Vorderräder 11, als auch die
Hinterräder 12 auf Boden mit gleichem Haftbeiwert laufen,
tritt keine Drehzahldifferenz zwischen beiden auf.
Als Folge hieraus tritt auch keine Drehzahldifferenz
zwischen Gehäuse 2 und Welle 1 und damit der
Förderschnecke 6 zum Gehäuse 2 und der Gehäuselamellen 3
zu den Wellenlamellen 4 auf. Die Gehäuselamellen 3 und
Wellenlamellen 4 werden, da sich der Flüssigkeitsspiegel
nunmehr im gesamten Gehäuse ausbilden kann, auf einen
Maximalabstand bewegt, wobei sich der Füllungsgrad in dem
die Flüssigkeitskupplung 24 bildenden Teil der Kupplung 17
verringert.
Für den Fall, daß das Fahrzeug 10 stark abgebremst wird
und zwar so stark, daß beispielsweise die Vorderräder 11
blockieren und die Hinterräder 12 weiterdrehen, wird
aufgrund der drehmomentmäßigen Verbindung das Gehäuse 2
angetrieben. Der Antrieb des Gehäuses 2 erfolgt dabei
praktisch in der gleichen Drehrichtung als in dem Zustand,
in dem die Kupplung 17 ein Drehmoment von der Welle 1 auf
das Gehäuse 2 überträgt, nämlich dem in Fig. 2
dargestellten Zustand. Dreht beispielsweise das Gehäuse 2
im rechtsdrehenden Sinne gesehen von der Eingangsseite der
Welle 1 aus von den Hinterrädern 12 angetrieben, so
erfolgt ebenfalls eine Relativbewegung zwischen
Förderschnecke 6 und dem Gehäuse 2. Hierdurch wird
Flüssigkeit 7 aus dem die Flüssigkeitskupplung 24
bildenden Teil der Kupplung 17 in den Bereich der
Förderschnecke 6, welcher den Vorratsteil 27 der Kupplung
17 bildet abgefördert. Hierdurch wird der Füllungsgrad
weiter verringert und das übertragbare Moment gegenüber
der neutralen Position noch weiter herabgesenkt.
Aufgrund dieser Anordnung und Ausbildung wird erreicht,
daß nur ein geringer Drehmoment von den weiterdrehenden
Hinterrädern 12 auf die Vorderräder 11 übertragen wird,
daß die Kupplung 17 sich also in einem Zustand befindet,
bei dem sie praktisch kein Drehmoment übertragen kann.
Fig. 4 zeigt in Abweichung vom Antriebsschema für ein
Kraftfahrzeug 10 gemäß Fig. 5 eine Zuordnung der Kupplung
17 zu den Antriebswellen 19 der nur zeitweise
angetriebenen Hinterräder 12. Die Längswelle 20 wird
unmittelbar vom Tellerrad des Vorderachsdifferentiales 15
angetrieben. Die Längswelle 20 selbst treibt dann wieder
ein der Hinterachse zugeordnetes Kegelradwinkelgetriebe
dessen beide Ausgänge mit den zu den Hinterrädern 12
führenden Antriebswellen 19 drehmomentmäßig verbunden
sind. Jedem Hinterrad ist eine eigene Kupplung 17 zugeordnet.
Die beiden Kupplungen 17 erzeugen in Zusammenwirkung eine
Differentialwirkung auch zwischen den beiden Hinterrädern
12, so daß ein Hinterachsdifferential überflüssig wird.
Schließlich wird hierdurch erreicht, daß auch im
Extremfall, nämlich dann wenn sich drei Räder auf einem
Untergrund mit niedrigem Haftbeiwert befinden, zumindest
ein Rad, daß sich im Bereich des höheren Haftbeiwertes
befindet, nämlich ein Hinterrad auf jeden Fall im
Vortriebssinne angetrieben.
Gleiches trifft auch für die Anordnung gemäß Fig. 3 zu.
Der Unterschied zu der Ausbildung gemäß Fig. 4 besteht
darin, daß für die beiden Kupplungen 17 ein gemeinsames
Gehäuse 2 vorgesehen ist. Es sind zwei Wellen 1
vorgesehen. Jede Welle 1 besitzt eine Förderschnecke 6 und
Wellenlamellen 4. Das Gehäuse besitzt einen Satz von
Gehäuselamellen 3. Die Gehäuselamellen 3 sind in Eingriff
mit den beiden Sätzen von Wellenlamellen 4. Das Gehäuse 2
ist darüber hinaus mit einem Tellerrad 21 versehen und wird
über ein Kegelrad 22 von der Längswelle 20 direkt
angetrieben. Es dient damit gleichzeitig als
Hinterachsdifferential 16.
- Bezugszeichenliste
1 Welle
2 Gehäuse
3 Gehäuselamellen
4 Wellenlamellen
5 Distanzierungsfedern für Gehäuselamellen
6 Förderschnecke
7 Flüssigkeit
8 Distanzierungsfedern für Wellenlamellen
9 Dichtung
10 Fahrzeug
11 Vorderrad
12 Hinterrad
13 Motor
14 Schaltgetriebe
15 Vorderachsdifferential
16 Hinterachsdifferential
17 Kupplung
18 Vorderradantriebswelle
19 Hinterradantriebswelle
20 Längswelle
21 Tellerrad
22 Kegelrad
23 Winkelgetriebe
24 Flüssigkeitsreibungskupplung
25 Schneckenprofil
26 Gehäusewandung
27 Vorratsbereich
Claims (12)
1. Antriebsanordnung eines Kraftfahrzeuges mit
selbsttätiger Überführung in einen Zustand für die
Übertragung eines größeren Drehmomentes, insbesondere
zum Antrieb der nicht ständig angetriebenen Räder, und
einen Zustand für die Übertragung eines kleineren
Drehmomentes im Falle, daß die nicht ständig
angetriebenen Räder mit einer höheren Drehzahl
umlaufen, als die ständig angetriebenen Räder,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem vom Antrieb der ständig angetriebenen Räder
(11) abgezweigten Antriebsstrang (20, 19) zu den nicht
angetriebenen Rädern (12), eine mit einer
Förderschnecke (6) versehene Flüssigkeitskupplung
(24) vorgesehen ist, die mindestens zwei Sätze von
Kupplungslamellen (3, 4) aufweist, die jeweils
abwechselnd und axial verschiebbar, aber drehfest, mit
einem Gehäuse (2) bzw. einer Welle (1) verbunden sind
und deren verbleibender, von den Lamellen (3, 4) nicht
besetzter Raum für den Zustand höherer
Drehmomentübertragung mit durch die Förderschnecke (6)
geförderte Flüssigkeit (7), insbesondere höherer
Viskosität, beaufschlagbar und zur Überführung in den
Zustand niedrigerer Drehmomentübertragung durch die
entgegengerichtete Förderung der Förderschnecke (6)
zumindest teilweise entleerbar ist.
2. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderschnecke (6) an die Welle (1)
angeschlossen ist.
3. Antriebsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderschnecke (6) im axial verlängerten
Gehäuse (2) aufgenommen ist.
4. Antriebsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderschnecke (6) Bestandteil der Welle (1)
ist.
5. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den einzelnen Kupplungslamellen (3, 4),
die dem Gehäuse (2) und der Welle (1) zugeordnet sind,
diese in Richtung auf einen Maximalabstand
beaufschlagenden Federmittel (5, 8) angeordnet sind.
6. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderschnecke (6) ein durchgehendes
Schneckenprofil (25) aufweist.
7. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneckenprofil (25) unterbrochen ist.
8. Antriebsanordnung nach einem der Ansprüche 1, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Wandung (26) des die Förderschnecke
(6) aufnehmenden Gehäuseteiles (27) und dem
Außenumfang des Schneckenprofiles (25) ein Spalt
vorhanden ist.
9. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet
durch zwei Wellen (1) mit Förderschnecken (6) und je
einem Satz von Lamellen (4) und einem gemeinsamen
Gehäuse (2) mit einem weiteren Satz von Lamellen (3).
10. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet
durch die Anordnung der Flüssigkeitskupplung (24)
zwischen den nicht ständig angetriebenen Rädern (12)
eines Kraftfahrzeuges (10).
11. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet
durch die Anordnung der Flüssigkeitskupplung (24) im
Antriebsstrangteil zwischen dem den ständig
angetriebenen Rädern (11) und dem den zeitweise
angetriebenen Rädern (12) zugeordneten Differential
(15, 16).
12. Antriebsanordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet
durch die Zuordnung als getrenntes Bauteil jeweils zu
einem der zeitweise angetriebenen Räder (12).
Priority Applications (6)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE3725103A DE3725103C1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Antriebsanordnung in einem vierradgetriebenem Fahrzeug mit einer Kupplung zum zeitweisen Zuschalten der nicht staendig angetriebenen Raeder |
| JP63169197A JPS6436520A (en) | 1987-07-29 | 1988-07-08 | Drive system of four-wheel driving car with joint intermittently connecting wheel driven in non-steady manner |
| GB8816946A GB2207492B (en) | 1987-07-29 | 1988-07-15 | Viscous shear coupling |
| US07/222,276 US4874058A (en) | 1987-07-29 | 1988-07-21 | Viscous shear coupling |
| IT8805196A IT1225141B (it) | 1987-07-29 | 1988-07-26 | Gruppo di trasmissione per veicoli a trazione su quattro ruote con una frizione per l'innesto temporaneo delle ruote non costantemente azionate. |
| FR888810220A FR2618735B1 (fr) | 1987-07-29 | 1988-07-28 | Systeme d'entrainement et coupleur hydraulique pour vehicule a quatre roues motrices avec un accouplement pour faire participer a la propulsion des roues non entrainees constamment |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE3725103A DE3725103C1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Antriebsanordnung in einem vierradgetriebenem Fahrzeug mit einer Kupplung zum zeitweisen Zuschalten der nicht staendig angetriebenen Raeder |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE3725103C1 true DE3725103C1 (de) | 1988-09-08 |
Family
ID=6332614
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE3725103A Expired DE3725103C1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Antriebsanordnung in einem vierradgetriebenem Fahrzeug mit einer Kupplung zum zeitweisen Zuschalten der nicht staendig angetriebenen Raeder |
Country Status (6)
| Country | Link |
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