DE3725079A1 - Verfahren zur beeinflussung der emission primaerer partikel insbesondere beim schweissen von rohren aus chrom-nickel-stahl od. dgl. und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur beeinflussung der emission primaerer partikel insbesondere beim schweissen von rohren aus chrom-nickel-stahl od. dgl. und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung
der Emission primärer Partikel beim Schweißen von Roh
ren aus Chrom-Nickel-Stahl od. dgl., bei dem im Innern
der Rohre die die Schweißnaht und Wärmeeinflußzone
umfassende Schweißzone mit einem Schutzgas beflutet
oder im Rohrinnern entstehende Dämpfe und Ausgasungen
auf eine Elektrode niedergeschlagen werden und zur
Durchführung des Verfahrens dienende Vorrichtungen.
Es ist bekannt, Rohre insbesondere aus Chrom-Nickel-
Stahl unter Einsatz von Schutzgas zu verschweißen.
Hierbei wird mit Hilfe eines Schutzgasschirmes während
des Lichtbogenschweißens die Schweißnaht und Wärmeein
flußzone vor einer Gasaufnahme aus der umgebenden At
mosphäre geschützt. So ist z.B. in der DE-PS 33 00 382
eine Vorrichtung zur Gasbeflutung von zwei miteinander
zu verschweißenden insbesondere kleinkalibrigen Rohren
beschrieben, bei dem beidseitig zum Gasaustrittskörper
gegen das Rohrinnere abdichtende Stützen angeordnet
sind. Diese Stützen sind als Scheiben ausgebildet, die
an ihrem Umfang durchgehend mit Streifenbürsten aus
z.B. Chrom-Nickel-Stahl besetzt sind. Bei dem Zusammen
schweißen von Rohren aus insbesondere Chrom-Nickel-
Stahl besteht das Problem, daß neben den bekannten
thermischen und chemischen Vorgängen auch primäre Par
tikelemissionen entstehen. Weitere Partikel werden
durch am Rohrinnern anliegende Stützen der Vorrichtung
wie z.B. auch durch die genannten Streifenbürsten er
zeugt. Diese Partikelemissionen können bei Reinstgas
verrohrungen die innere Reinheit des Rohrnetzes erheb
lich beeinträchtigen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und zu dessen Durchführung dienende Vorrichtungen zur
Verhinderung der Emission von primären Partikeln beim
Verschweißen von Rohren insbesondere aus Chrom-Nickel-
Stahl zu schaffen.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch,
daß die Schutzgasbeflutungseinrichtung und/oder die
Elektrode im Rohrinnern abriebfrei geführt wird.
Weitere Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung
werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben und
nachstehend am Beispiel der in den Zeichnungen darge
stellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vor
richtungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine mechanische Gasbeflutungsvorrichtung
zur Beeinflussung der Partikelemission in
einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 2 eine elektrische Vorrichtung zur Beeinflussung
der Partikelemission in einer schematischen
Seitenansicht.
Die Gasbeflutungsvorrichtung 1 nach Fig. 1 besteht aus
einem stabförmigen Grundkörper 7, der koaxial zur
Rohrlängsachse 18 zweier mittels einer Schweißnaht 5 zu
verbindender Rohre 3, 4 verschieblich ist. Die Schweiß
zone ist mit dem Bezugszeichen 6 angedeutet. In dem
stabförmigen Grundkörper 7 ist koaxial zu dessen Mittel
achse 8 ein Sackloch 9 ausgebildet. Der innenseitige
Endabschnitt 10 des Sackloches 9 ist mittels radialer
Wanddurchbrechungen 11 mit der Außenmantelfläche 12
verbunden. Vorzugsweise befinden sich die außenmantel
seitigen Öffnungsabschnitte 14 der Wanddurchbrechungen
11 in dem Abschnitt der Außenmantelfläche 12, der durch
eine in dem Außenmantel 15 ausgebildete nutförmige
Ausnehmung 16 gebildet ist. Der außenseitige Endab
schnitt 13 des Sackloches 9 weist einen Gewindeabschnitt
17 auf. An diesem Gewindeabschnitt 17 kann eine nicht
näher dargestellte Gasversorgungs- oder -entsorgungsein
richtung angeschlossen werden.
Zur Beeinflussung der Emission primärer Partikel kann
durch das Sackloch 9 der Schweißzone 6 ein unter Druck
stehender Gasstrom zugeführt werden, der die Oberfläche
der Schweißzone gleichmäßig kühlt und dabei die Ent
stehung von primären Partikeln verhindert. Es ist aber
auch möglich, in dem Sackloch 9 einen Unterdruck aus
zubilden, wodurch die im Bereich der Schweißzone 6 ent
stehenden primären Partikel in die nutförmige Ausnehmung
16 und von dieser durch die Wanddurchbrechungen 11 in
das Sackloch 9 gesaugt werden, von wo sie über den
außenseitigen Endabschnitt 13 aus dem stabförmigen
Grundkörper 7 entfernt werden können. Die Abstützung der
Gasbeflutungsvorrichtung 1 kann in unterschiedlicher
Weise durchgeführt werden, ohne daß eine Partikelemis
sion erzeugt wird.
Die Abstützung erfolgt mittels Führungseinrichtungen 32
oder 33, die eine abriebfreie Führung der Gasbeflutungs
vorrichtung 1 in dem Rohr 3, 4 ermöglichen. Die Füh
rungseinrichtung 32, die in Fig. 1 durch Strichlinien
dargestellt ist, besteht aus über dem Umfang des Grund
körpers 7 verteilt angeordneten zur Mantelfläche 31
offenen Kanälen 34. Die Kanäle 34 sind entweder mit dem
Sackloch 9 oder aber mit einem besonderen Druckgaskanal
35 verbunden. Sofern die Schweißzone mit Druckgas beauf
schlagt wird, ist es ausreichend, die Kanäle 34 mit dem
Sackloch 9 zu verbinden, wobei dann das aus den Kanälen
34 austretende Druckgas den Grundkörper 7 zur Rohrwand
distanziert hält. Die Führungseinrichtung 33 besteht aus
über dem Umfang des Grundkörpers 7 verteilt angeordneten
Rollen 36 aus einem abriebfesten Werkstoff. Dieser kann
z. B. ein Kunststoff aus Polytetrafluoräthylen sein. Es
ist auch möglich, statt Rollen 36 Kugeln oder Walzen aus
dem gleichen Werkstoff zu verwenden.
Fig. 2 zeigt schematisch eine elektrisch wirkende Vor
richtung 2 zur Beeinflussung der Emission primärer Par
tikel. Diese Vorrichtung 2 besteht aus einer Elektrode
20, die koaxial zur Rohrlängsachse 18 der miteinander zu
verschweißenden Rohre 3, 4 gelagert ist. Innerhalb
der Rohre 3, 4 kann die Elektrode 20 axial verschoben
werden. Zur Lagerung in den Rohren 3, 4 sind Abstützvor
richtungen 22 vorgesehen. Jede Abstützvorrichtung 22
besteht aus im Abstand voneinander angeordneten radial
ausgerichteten Stützstegen 23, die jeweils mittels einer
Muffe 24 miteinander verbunden sind. An den äußeren
Endabschnitten 37 der Stützstege 23 sind Rollen 36
angeordnet, die aus einem abriebfesten Werkstoff, wie z.
B. einem Kunststoff aus Polytetrafluoräthylen bestehen.
Auch in diesem Fall können statt der Rollen 36 Kugeln
oder Walzen verwendet werden. An der einen Abstützvor
richtung 22 ist an den äußeren Endabschnitten der Stütz
stege 23 die Elektrode 20 angeordnet. Diese kann entwe
der zylinderförmig dem Innenquerschnitt des Rohres 3, 4
angepaßt ausgebildet sein oder aber auch aus mehreren
über den Umfang des Rohres 3, 4 verteilten stabförmigen
Elementen bestehen. Die Elektrode 22 ist mittels eines
Koaxialkabels 30 mit einer Hochspannungsquelle 19 ver
bunden. Die Hochspannungsquelle 19 ist in einem Schalt
gehäuse 27 angeordnet, in dem sich ebenfalls ein Masse
verteiler 28 befindet. An den Masseverteiler 28 ist das
Massekabel 29 der Elektrode 20 angeschlossen. Das weite
re Massekabel 26 des Masseanschlusses 21 ist ebenfalls
mit dem Masseverteiler 28 verbunden. Der Masseanschluß
21 besteht aus einer Ringfeder 25, die außenseitig auf
eines der Rohre 3, 4 geklemmt ist. Bei Betrieb der
Vorrichtung 2 wird der wirksame Auffangabschnitt der
Elektrode 20 so verschoben, daß er sich im Bereich der
Schweißzone 6 befindet. Durch die Hochspannungsquelle 19
in Verbindung mit dem Masseanschluß 21 wird in dem Rohr
3, 4 im Bereich der Schweißzone 6 ein derartiges elek
trisches Feld aufgebaut, daß an der Schweißzone 6 emit
tierte primäre Partikel zur Elektrode 20 geleitet
werden und sich an dieser anlagern.
Es ist auch möglich die Gasbeflutungsvorrichtung 1 mit
einer Elektrode 20 zu kombinieren. Hierbei kann die
Elektrode 20 beispielsweise im Bereich der nutförmigen
Ausnehmung 16 angeordnet werden. Die Elektrode 20 kann
hierbei so ausgebildet werden, daß der Gasstrom nicht
behindert wird.
Claims (19)
1. Verfahren zur Beeinflussung der Emission primärer
Partikel beim Schweißen von Rohren aus Chrom-
Nickel-Stahl od. dgl., bei dem im Innern der Rohre
die die Schweißnaht und Wärmeeinflußzone umfassende
Schweißzone mit einem Schutzgas beflutet oder im
Rohrinnern entstehende Dämpfe und Ausgasungen auf
eine Elektrode niedergeschlagen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzgasbeflutungseinrich
tung und/oder die Elektrode im Rohrinnern abrieb
frei geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzgasbeflutungseinrichtung im Rohrin
nern mittels eines Druckgaspolsters von der Rohr
wand distanziert gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzgasbeflutungseinrichtung und/oder die
Elektrode mittels abriebfreier Rollen auf der Rohr
wandung geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich der Schweißzone entstehen
de primäre Partikel an dem Emissionsort elektrosta
tisch abgesaugt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die emittierten primären Partikel mit dem Gas
strom aus dem Rohr entfernt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich der Schweißzone ein Über
druck, Gleich- oder Unterdruck gegenüber der die
Schweißzone umgebenden Schutzgasatmosphäre erzeugt
wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen
stabförmigen Grundkörper (7), in dem koaxial zur
Mittelachse (8) ein Sackloch (9) ausgebildet ist,
dessen innenseitiger Endabschnitt (10) mittels
radialer Wanddurchbrechungen (11) mit der
Außenmantelfläche (12) verbunden ist, dessen
außenseitiger Endabschnitt (13) mit einer
Gasversorgungs- oder -entsorgungseinrichtung
verbindbar ist und in dessen äußerer Mantelfläche
(31) eine Führungseinrichtung (32, 33) zur
abriebfreien Führung der Gasbeflutungsvorrichtung
(1) in einem Rohr (3, 4) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungseinrichtung (32) aus über dem
Umfang des Grundkörpers (7) verteilt angeordneten zur
Mantelfläche (31) offenen Kanälen (34) besteht, die
mit dem Sackloch (9) oder einem Druckgaskanal (35)
verbunden sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung (33) aus über dem Umfang
des Grundkörpers (7) verteilt angeordneten Rollen
(36), Kugeln oder Walzen aus abriebfestem Werkstoff
besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die außenmantelseitigen Öffnungsabschnitte (14)
der Wanddurchbrechungen (11) im Bereich der Schweiß
zone (6) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die außenmantelseitigen Öffnungsabschnitte (14)
der Wanddurchbrechungen (11) in einer in dem Außen
mantel (15) des Grundkörpers (7) ausgebildeten nut
förmigen Ausnehmung (16) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem außenseitigen Endabschnitt (13) des Sack
loches (9) eine Anschlußeinrichtung zum Anschluß
einer Gasversorgungs- oder -entsorgungseinrichtung
ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußeinrichtung als an dem Sackloch
ausgebildeter Gewindeabschnitt (17) als Steckkupplung
oder dgl. ausgebildet ist.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 und 3, gekennzeichnet durch eine Elektrode
(20), die mit einer Hochspannungsquelle (19) und
einem Masseanschluß (21) verbunden in den zu
verschweißenden Rohren (3, 4) im Bereich der
Schweißzone (6) anzuordnen und mittels einer Ab
stützvorrichtung (22) in den zu verschweißenden
Rohren (3, 4) auf einer Gleiteinrichtung abrieb
festem Werkstoff koaxial zur Rohrlängsachse (18)
verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Abstützvorrichtung (22) aus miteinan
der verbundenen, im Abstand voneinander angeordne
ten radial Stützstegen (23) besteht, an deren äus
seren Endabschnitten (37) als Gleiteinrichtung
Rollen (36), Kugeln, Walzen od. dgl. gelagert sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Masseanschluß (21) mit
einem der zu verschweißenden Rohre (3, 4) verbunden
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß der Masseanschluß (21) aus einer Ringfeder
(25) od. dgl. besteht, die um das zu verschweißende
Rohr (3, 4) klemmbar ist und die über ein Masseka
bel (26) mit der Elektrode (20) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hochspannungsquelle (19) in
einem Schaltgehäuse (27) angeordnet ist, in dem ein
Masseverteiler (28) ausgebildet ist, an dem der
Koaxialmantel (29) der Elektrode (20) und das
Massekabel (26) des Masseanschlusses (21)
anschließbar sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 13, 17 und 18,
gekennzeichnet durch die Kombination der Gasbeflu
tungsvorrichtung (1) mit einer Elektrode (20) der
art, daß die Elektrode (20) im Bereich der nut
förmigen Ausnehmung (16) angeordnet und mit einer
Hochspannungquelle (19) und einem Masseanschluß
(21) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725079 DE3725079A1 (de) | 1986-08-21 | 1987-07-29 | Verfahren zur beeinflussung der emission primaerer partikel insbesondere beim schweissen von rohren aus chrom-nickel-stahl od. dgl. und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3628414 | 1986-08-21 | ||
DE19873725079 DE3725079A1 (de) | 1986-08-21 | 1987-07-29 | Verfahren zur beeinflussung der emission primaerer partikel insbesondere beim schweissen von rohren aus chrom-nickel-stahl od. dgl. und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3725079A1 true DE3725079A1 (de) | 1988-03-03 |
DE3725079C2 DE3725079C2 (de) | 1989-05-11 |
Family
ID=25846753
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873725079 Granted DE3725079A1 (de) | 1986-08-21 | 1987-07-29 | Verfahren zur beeinflussung der emission primaerer partikel insbesondere beim schweissen von rohren aus chrom-nickel-stahl od. dgl. und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3725079A1 (de) |
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