DE3724914A1 - Verfahren zum verbinden von optischen fasern - Google Patents
Verfahren zum verbinden von optischen fasernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Verbinden von mindestens zwei aus Glas bestehenden
optischen Fasern, mit welchem die Fasern an den zu
verbindenden Stellen zur gegenseitigen Berührung gebracht
und durch Wärmezufuhr miteinander verschmolzen werden und
bei welchem die Übertragungseigenschaften der Fasern bzw.
der Verbindungsstelle während des Verbindungsvorgangs
überwacht werden.
Lichtwellenleiter - im folgenden kurz "LWL" genannt -
werden beispielsweise zur Übertragung von Signalen im
fernmeldetechnischen Bereich eingesetzt. Über LWL können
optische Signale dämpfungs- und reflexionsarm übertragen
werden, und zwar ohne Verstärker über relativ lange
Strecken. Der Verbindungs- und Abzweigtechnik kommt daher
eine große Bedeutung zu. An Verbindungs- und
Abzweigstellen sollen nach Möglichkeit keine so großen
Verluste erzeugt werden, daß die Vorteile der
verlustarmen Übertragung über den LWL wieder aufgehoben
werden. Dieses Problem gilt für alle bekannten LWL.
Abzweigstellen im Verlauf von LWL werden beispielsweise
in optischen Daten- oder Signalverteilungsnetzen
benötigt, wenn optische Signale nicht nur in der
Hauptrichtung, sondern über abzweigende LWL auch in
Nebenrichtungen übertragen werden sollen. Dabei ist es
unerheblich, ob ein solches Netz in Sternform oder in
Ringform aufgebaut ist. Die Güte des ganzen Netzes hängt
wesentlich davon ab, daß neben einer einwandfreien
Verbindungs- und Anschlußtechnik auch sichergestellt ist,
daß an den Abzweigstellen keine zu großen Verluste
auftreten.
Die Abzweigstellen von LWL werden auch als "Koppler"
bezeichnet. Für den Aufbau solcher Koppler ist eine Reihe
von Konstruktionen bekannt, wie sie in der Übersicht von
W. Meyer "Verzweigungseinrichtungen in mehrwelligen
optischen Datennetzen" (Mikrowellen-Magazin 1978, Heft 2,
Seiten 153 bis 157) zusammengestellt sind. Von besonderem
Interesse sind wegen ihrer leichten Herstellbarkeit
sogenannte Taper-Koppler, bei denen der Durchmesser einer
als LWL verwendeten Glasfaser im Koppelbereich verjüngt
wird. Nach einem Vorschlag von B. S. Kawasaki und K. O.
Hill "Low-loss access coupler for multimode fiber
distribution networks" (Applied Optics, Vol. 16 (1977),
Seite 1794 f) werden für besonders leicht herstellbare
Koppler dieser Art beispielsweise zwei Fasern
übereinandergelegt, im Kreuzungsbereich bis zur
Erweichung unter Zug erhitzt, so daß sich die
Faserdurchmesser im Kreuzungsbereich verjüngen, und dabei
miteinander verschmolzen. Ein ähnliches Verfahren geht
aus der DE-OS 29 37 580 hervor, mit welchem ein Koppler
zwischen einer Gradientenfaser und einer Kern-Mantel-
Faser hergestellt wird.
Zur Erhitzung der Fasern werden bei den bisher bekannten
Verfahren Flammen verwendet, die sich relativ einfach
einstellen lassen, so daß die aufgebrachte Schmelzenergie
in weiten Bereichen geregelt werden kann. Es ist dabei
aber nicht zu vermeiden, daß sich Wasser und Wasserstoff
aus der Flamme und aus der die Flamme umgebenden Luft in
das Glas einlagern und zu Störungen in den
Verbindungsstellen führen. Die Verbindungsstellen werden
dadurch spröde, so daß sie leicht brechen. Es kann
außerdem eine zusätzliche Dämpfung durch eingelagerte OH-
Ionen auftreten. Das gilt sowohl für die stirnseitige
Verbindung von zwei Fasern als auch für Koppler sowie
Multiplexer und Demultiplexer, die prinzipiell genau so
wie Koppler entsprechend obigen Ausführung hergestellt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem mindestens zwei aus Glas bestehende
optische Fasern auf einfache Weise so miteinander
verbunden werden können, daß Feuchtigkeit und Wasserstoff
nicht in die Verbindungsstelle eindringen können.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs
geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß als Wärmequelle ein zwischen zwei Elektroden gezündeter Lichtbogen verwendet wird,
- - daß die Verbindung in einem von Feuchtigkeit und Wasserstoff befreiten Raum hergestellt wird und
- - daß der Druck des den Lichtbogen und die zu verbindenden Fasern umgebenden gasförmigen Mediums geregelt wird.
Die Energieabgabe des Lichtbogens wird neben der
Elektrodenform, dem Elektrodenabstand, dem elektrischen
Strom, der Umgebungstemperatur und der chemischen
Zusammensetzung des ihn umgebenden gasförmigen Mediums,
wesentlich durch den Druck dieses Mediums bestimmt. Durch
Variation des Druckes läßt sich also die Schmelzenergie
des Lichtbogens in weiten Bereichen, ähnlich wie bei
einer Flamme, einstellen. Bei richtiger Wahl des den
Lichtbogen umgebenden gasförmigen Mediums kann
sichergestellt werden, daß Feuchtigkeit und Wasserstoff
nicht in die Verbindungsstelle eingelagert werden. Das
gasförmige Medium kann dafür beispielsweise getrocknet
werden und es ist auch möglich, den Raum, in dem die
Verbindung durchgeführt wird, beispielsweise mit einem
Edelgas zu füllen oder zu evakuieren. In der so
hergestellten Verbindungsstelle behalten die Fasern also
ihre Eigenschaften mit relativ guter Biegbarkeit bei. Es
wird insbesondere eine Versprödung der Verbindungsstelle
ausgeschlossen, so daß die Bruchgefahr in derselben stark
vermindert ist. Eine Erhöhung der Dämpfung durch
eingelagerte OH-Ionen kann außerdem nicht eintreten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Das Verfahren nach der Erfindung wird an Hand eines in
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 einen mit dem Verfahren hergestellten Koppler in
prinzipieller Darstellung.
In Fig. 1 ist schematisch ein Gehäuse 1 dargestellt, das
hermetisch dicht verschlossen werden kann. In dem Gehäuse
1 befinden sich zwei Klemmeinrichtungen 2 und 3, von
denen mindestens eine in Richtung der Doppelpfeile 4 und
5 verstellbar ist. In die Klemmeinrichtungen 2 und 3
können Fasern aus Glas eingespannt werden, die im Bereich
zwischen den beiden Klemmeinrichtungen 2 und 3
miteinander verbunden werden sollen. Dabei kann eine
stirnseitige Verbindungsstelle hergestellt werden. In
bevorzugter Ausführungsform werden mit der Vorrichtung
aber Koppler und Multiplexer hergestellt.
Im Bereich zwischen den beiden Klemmvorrichtungen 2 und 3
sind Elektroden 6 und 7 angeordnet, zwischen denen
mittels einer Spannungsquelle 8 ein Lichtbogen gezündet
werden kann. In den Hohlraum des Gehäuses 1 kann aus
einem Behälter 9 unter Zwischenschaltung eines Ventils 10
ein Gas eingebracht werden, das vorher getrocknet wurde
und daher frei von Feuchtigkeit und Wasserstoff ist. Der
Druck des Gases innerhalb des Gehäuses 1 kann geregelt
und beispielsweise mittels eines Meßgeräts 11 gemessen
werden.
Zur Herstellung einer Verbindungsstelle zwischen zwei
oder mehr Fasern 12 und 13 aus Glas werden die zu
verbindenden Fasern 12 und 13 in den Klemmeinrichtungen 2
und 3 festgelegt. Danach wird der schematisch angedeutete
Lichtbogen 14 gezündet, so daß die Fasern 12 und 13 im
Bereich des Lichtbogens 14 erwärmt werden und miteinander
verschmelzen. Zur Herstellung eines Kopplers (Fig. 2)
oder Multiplexers mit definierten
Übertragungseigenschaften, werden während der Erhitzung
der Fasern 12 und 13 die Klemmeinrichtungen 2 und 3
auseinandergefahren (mindestens eine wird dabei bewegt),
so daß die Fasern 12 und 13 im erwärmten Bereich
gereckt werden. Um dabei sicherzustellen, daß die
gewünschten Übertragungseigenschaften in der
Verbindungsstelle vorliegen, wird dieselbe während der
Herstellung in Verbindung mittels eines Meßgeräts 15
kontrolliert.
Der Raum innerhalb des Gehäuses 1 kann für die Erzeugung
einer trockenen Umgebung für den Lichtbogen 14 auch
evakuiert werden. Das dann im Gehäuse 1 verbleibende
gasförmige Medium ist ebenfalls frei von Feuchtigkeit und
Wasserstoff. Die zur einwandfreien Herstellung einer
Verbindungsstelle erforderliche Beeinflussung des
Lichtbogens 14 wird vor Arbeitsbeginn durch die Form der
Elektroden 6 und 7, durch deren Abstand von einander,
durch Art und Höhe der angelegten Spannung und durch die
Umgebungstemperatur festgelegt. Von wesentlicher
Bedeutung ist für die Energie des Lichtbogens 14 aber
auch der Druck des gasförmigen Mediums der, wie bereits
weiter oben erwähnt, eingestellt werden kann. Das gilt
sowohl für den Fall, daß aus einem Behälter 9 ein
getrocknetes Gas eingefüllt wird als auch für den Fall,
daß das Gehäuse 1 evakuiert wird. Mit dem geschilderten
Verfahren können zwei Fasern stirnseitig miteinander
verbunden werden. Vorzugsweise werden jedoch Koppler oder
Multiplexer bzw. Demultiplexer mit mindestens zwei Fasern
12 und 13 hergestellt.
Der in Fig. 2 dargestellte Koppler besteht aus zwei
Fasern 12 und 13, die in dem mit A bezeichneten Bereich
miteinander verbunden sind. Sie werden dazu nach
Einspannung in den Klemmeinrichtungen 2 und 3 durch
Erwärmung miteinander verbunden und anschließend durch
das Auseinanderfahren der Klemmeinrichtungen 2 und 3 im
Bereich A im Durchmesser verringert. Ein in Richtung des
Pfeiles 16 ankommendes Lichtsignal wird in dem Koppler
teilweise in Richtung des Pfeiles 17 und teilweise in
Richtung des Pfeiles 18 weitergeleitet.
Durch den Koppler wird eine Teilung der Leistung des in
Richtung des Pfeiles 16 verlaufenden optischen Signals
vorgenommen. Die Leistungsaufteilung kann während der
Herstellung des Kopplers mittels des Meßgeräts 15
eingestellt werden. Es ist dann möglich, jeweils die
gleiche Leistung aber auch unterschiedliche Leistung in
Richtung der Pfeile 17 und 18 laufen zu lassen.
Maßgeblich dafür sind Geometrie und Länge der Koppelzone
(Bereich A) sowie der Grad der Verjüngung der Fasern 12
und 13.
Ein aus den Fasern 12 und 13 bestehender Multiplexer kann
grundsätzlich den gleichen Aufbau wie der Koppler nach
Fig. 2 haben. Im Multiplexer erfolgt die
Leistungsaufteilung wellenlängenabhängig. Wenn
beispielsweise in die Faser 12 Licht der Wellenlänge
1300 mm und in die Faser 13 Licht der Wellenlänge
1550 mm eingekoppelt wird, dann wird nach der Koppelzone
der überwiegende Teil der Lichtenergie beider
Wellenlängen beispielsweise in Richtung des Pfeiles 17
geführt. In Richtung des Pfeiles 18 läuft ein nicht zu
vermeidender Rest. Es kann aber auch jedes andere
wellenlängenabhängige Koppelverhältnis eingestellt
werden. Die Geometrie der Koppelzone wird bei der
Herstellung der Verbindung so vorgegeben, daß
beispielsweise in der Faser 12 eine andere Frequenz als
in der Faser 13 geführt werden kann. Das gleiche gilt
dann, wenn es sich bei dem hergestellten Gebilde um einen
Demultiplexer handelt, der beispielsweise zwei
gleichzeitig geführte Wellenlängen auf zwei Fasern
auftrennt.
In einer Verbindungsstelle werden vorzugsweise zwei
Fasern 12 und 13 miteinander verbunden. Es ist jedoch
genauso gut möglich, mehr als zwei Fasern miteinander zu
verbinden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Verbinden von mindestens zwei aus
Glas bestehenden optischen Fasern, mit welchem die
Fasern an den zu verbindenden Stellen zur
gegenseitigen Berührung gebracht und durch
Wärmezufuhr miteinander verschmolzen werden und bei
welchem die Übertragungseigenschaften der Fasern
bzw. der Verbindungsstelle während des
Verbindungsvorgangs überwacht werden, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß als Wärmequelle ein zwischen zwei Elektroden (6, 7) gezündeter Lichtbogen (14) verwendet wird,
- - daß die Verbindung in einem von Feuchtigkeit und Wasserstoff befreiten Raum hergestellt wird und
- - daß der Druck des den Lichtbogen (14) und die zu verbindenden Fasern (12, 13) umgebenden gasförmigen Mediums geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Raum, in dem die Verbindung hergestellt
wird, mit einem Gas gefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Raum, in dem die Verbindung hergestellt
wird, evakuiert wird.
4. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3 zum stirnseitigen Verbinden von zwei
Fasern.
5. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3 zur Herstellung von Kopplern.
6. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3 zur Herstellung von Multiplexern bzw.
Demultiplexern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873724914 DE3724914A1 (de) | 1987-07-28 | 1987-07-28 | Verfahren zum verbinden von optischen fasern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873724914 DE3724914A1 (de) | 1987-07-28 | 1987-07-28 | Verfahren zum verbinden von optischen fasern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3724914A1 true DE3724914A1 (de) | 1989-02-09 |
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ID=6332494
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873724914 Withdrawn DE3724914A1 (de) | 1987-07-28 | 1987-07-28 | Verfahren zum verbinden von optischen fasern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3724914A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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