DE3723729C2 - Wellendichtung, insbesondere für Wellen von gasgekühlten Generatoren - Google Patents
Wellendichtung, insbesondere für Wellen von gasgekühlten GeneratorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wellendichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die dichte Durchführung einer schnell-rotierenden Welle durch
die Wand eines Gehäuses, in dessen Inneren sich ein Gas unter
vom Umgebungsdruck abweichendem Druck befindet, ist ein in der
Technik seit langem bekanntes Problem. Es tritt insbesondere
bei großen Generatoren auf, in deren Gehäuse sich Wasserstoff
befindet. Dies ist allerdings nur eines von vielen Anwendungs
beispielen für solche Dichtungen.
Nach dem Stand der Technik werden zur Abdichtung solcher Wel
len schwimmende, sich nicht mitdrehende Dichtungsringe benutzt,
welche von einem Dichtungsringhalter an den Flanken und an der
Außenseite vollständig umschlossen sind und denen je nach den
Anforderungen an die Qualität der Dichtung Drucköl aus einem,
zwei oder mehreren Systemen zugeführt wird. Man unterscheidet
dabei sogenannte "Einflußdichtungen" und "Doppelflußdichtungen",
je nachdem ob zur Abdichtung des Wellenspaltes und zur siche
ren Vermeidung von Gasaustausch zwischen den beiden Seiten der
Dichtung ein Druckölkreislauf oder zwei Druckölkreisläufe be
nutzt werden. Außerdem wird nach dem Stand der Technik ein Dich
tungsring gewöhnlich durch Einpressen von Öl in den Spalt zwi
schen Dichtungsring und seiner Halterung gegen die angreifenden
Öl- und Gasdrücke ausbalanciert, wobei zusätzlich die Reibung
zwischen Dichtungsring und Dichtungsringhalter vermindert wird,
was eine ungehinderte radiale Dichtungsringeinstellung gewähr
leistet. Eine solche Dichtung ist beispielsweise in "Journal
of Lubrication Technology", Oct. 1982, Vol. 104/449-453, Art.
"A Study on Thermal Behavior of Large Seal-Ring" v. T. Suganami,
T. Masuda et al, beschrieben.
Aus dem Aufsatz "Die radial wirkende Wellenabdichtung für
wasserstoffgekühlte Turbogeneratoren" von H. Spiess,
Bulletin Oerlikon 1963, Seite 1, aus dem US-Patent
3 999 766 und aus der EP 0 043 860 B1 sind ebenfalls
Wellendichtungen der beschriebenen Art entnehmbar. Bei
allen diesen Wellendichtungen ist ein auf einem Ölfilm auf
einer Welle, deren Durchführung durch ein Gehäuse abzudichten
ist, schwimmender Dichtring von einem gehäuseartigen
Dichtringhalter umfaßt.
Das US-Patent 3 179 423 betrifft die Dichtung für die
Durchführung eines Stabes durch ein Gehäuse einer elektrischen
Sicherung. Diese Dichtung ist nicht mit Öl beaufschlagt.
Die nach dem Stand der Technik allseitig gehalterten
Dichtungsringe erfordern einerseits einen relativ
komplizierten Aufbau
der Halterung und können außerdem nicht problemlos zur Welle
zentriert werden, was besonders bei An- und Abfahrvorgängen
von Nachteil ist. Schon das Eigengewicht des Dichtungsringes
bewirkt, daß der Wellenspalt an der Oberseite der Welle kleiner
ist als an der Unterseite, wobei dieser Effekt insbesondere bei
dem Anfahren mit kalter Welle zu einem erheblichen Ölverbrauch
führt. Außerdem wird für das Ausbalancieren des Dichtungsringes
Öl mit einem Druck benötigt, der oberhalb des Öldruckes der
anderen Dichtölsysteme liegt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine möglichst ein
fach aufgebaute Dichtungsringhalterung zu schaffen, die zusätz
lich den Dichtungsring für Justiermaßnahmen zugänglich beläßt,
wobei die Wellendichtung insgesamt einen möglichst kleinen Ver
brauch an Öl in den verschiedenen Betriebszuständen aufweisen
soll. Außerdem sollen die Spalte an beiden Flanken des Dich
tungsringes mit unterschiedlichen Öldrücken beaufschlagbar sein,
um ein Ausbalancieren zu erleichtern.
Lösung dieser Aufgabe wird eine Wellendichtung mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Durch Tei
lung der Dichtungsringhalterung in eine Führungsplatte und einen
Entlastungsflansch, die mittels Stehbolzen verbunden sind, wird
die Außenseite des Dichtungsringes zugänglich, wodurch eine kon
tinuierliche Nachjustierung oder einzelne Nachjustierungsmaß
nahmen überhaupt erst möglich werden. Durch die erfindungsgemä
ßen Maßnahmen wird die Zufuhr von Dichtöl aus der Führungslat
te in den Dichtungsring nicht beeinträchtigt. Lediglich ist nun
mehr eine Zufuhr von Dichtöl von außen in den Dichtungsring
nicht mehr möglich, weshalb die notwendigen Zuleitungen über
die Führungsplatte in die Flanke des Dichtungsringes münden müs
sen. Dies stellt jedoch, wie anhand der Zeichnung näher erläu
tert wird, kein Problem dar. Natürlich strömt bei der neuen Kon
struktion Öl durch die Spalte zwischen Dichtungsring und Füh
rungsplatte bzw. Entlastungsflansch. Dieser Effekt ist zur Ver
minderung der Reibung durchaus erwünscht und wird ggf. durch zu
sätzliche Öleinspeisung in die Spalte unterstützt, wobei jedoch
die Spalte zur Verminderung des Ölverbrauchs sehr klein gehal
ten werden. Günstig wirkt sich dabei die geteilte Dichtungsring
halterung auch durch Entkopplung der beiden Spalten an den
Flanken des Dichtungsringes aus.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und verschiedene Al
ternativen sind in den Unteransprüchen angegeben. Wie anhand
der Zeichnung näher erläutert wird, lassen sich mit der erfin
dungsgemäßen Halterung sowohl Einflußdichtungen wie auch Dop
pelflußdichtungen verwirklichen.
Ein entscheidender Vorteil der vorliegenden Erfindung kommt in
den Ansprüchen 12 bis 14 zum Ausdruck. Die leichte Zugänglich
keit des Dichtungsringes ermöglicht es nämlich, zu dessen Zen
trierung bzw. zum Ausgleich seines Gewichtes Stützmittel außen
an dem Dichtungsring angreifen zu lassen. Im einfachsten Fall
kann dies durch Auflage an einer Seite und gefederter Abstützung
bzw. Aufhängung an der gegenüberliegenden Seite des Dichtungs
ringes erfolgen. Für eine genauere Nachjustierung nach den je
weiligen Betriebsbedingungen ist es jedoch auch möglich, die
Lage des Dichtungsringes abhängig von der mit Meßfühlern gemes
senen Breite des Wellenspaltes an der Ober- bzw. Unterseite der
Welle kontinuierlich zu regeln, wodurch der Ölverbrauch mini
miert wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt, und zwar zeigen
Fig. 1 einen Längsaxialschnitt durch eine Doppelfluß-Wellendich
tung mit erfindungsgemäßer Halterung des Dichtungsringes,
Fig. 2 einen Längsaxialschnitt durch eine besonders einfache
Einfluß-Wellendichtung und
Fig. 3 schematisch eine Möglichkeit zur Minimierung der Exzen
trizität von Welle und Dichtungsring.
Fig. 1 zeigt eine Doppelfluß-Wellendichtung, bei der die Druck
verhältnisse der einzelnen Ölsysteme dem an sich bekannten
Stand der Technik entsprechen. Zwischen einer Führungsplatte 1
und einem Entlastungsflansch 3 ist ein Dichtungsring 2 angeord
net. Der Entlastungsflansch 3 ist mittels Stehbolzen 4, Kugel
scheiben 4.2 und Feingewinde-Muttern 4.1 an der Führungsplatte 1
befestigt. Auf diese Weise läßt sich der Abstand zwischen Füh
rungsplatte 1 und Entlastungsflansch sehr präzise einstellen.
Die vorliegende Wellendichtung ist insbesondere für die Abdich
tung von mit Wasserstoff gefüllten Generatorgehäusen geeignet
und weist daher zwei getrennte Dichtölsysteme auf. Das eine
Dichtölsystem ist Teil eines geschlossenen Kreislaufes, in dem
das Öl geführt wird, welches mit dem Wasserstoff im Generator
gehäuse in Verbindung kommt und daher mit Wasserstoff gesättigt
ist, im folgenden als H₂-Öl bezeichnet. Das andere Ölsystem
führt Öl, welches mit Luft in Verbindung kommt und daher mit
Luft gesättigt ist, im folgenden als Luft-Öl bezeichnet.
Beide Druckölsysteme befinden sich annähernd auf gleichem Druck,
so daß ein Austausch von Öl zwischen beiden Systemen nur in
sehr geringem Maße stattfindet. Der Öldruck in beiden Systemen
ist jedoch höher als der Gasdruck im Generator, so daß kein Gas
entweichen kann.
Über eine H₂-Ölzuleitung 6.1 und eine H₂-Ölzulaufkammer 6.2 ge
langt H₂x-Öl in eine H₂-Öl-Aufnahmenut 6.3 im Dichtungsring 2.
Von dort gelangt es durch H₂-Öl-Bohrungen 6.4 zu der H₂-Öl-Aus
laßnut 6.5, von wo es durch den H₂-seitigen Wellenspalt 15.1 in
das Generatorgehäuse strömt.
Das Luftöl gelangt über eine Luft-Öl-Zuleitung 7.1, eine Luft-
Öl-Zulaufkammer 7.2 in eine Luft-Öl-Aufnahmenut 7.3 des Dich
tungsringes 2. Diese Luft-Öl-Aufnahmenut kommuniziert mit Luft-
Öl-Kanälen 7.4, 7.5, 7.6, über welche das Luft-Öl zur Luft-Öl-
Auslaßnut 7.7 gelangt, von der es durch den Wellenspalt 15.3
nach außen strömt und in ganz geringem Maße auch durch den Wel
lenspalt 15.2 in Richtung auf die H₂-Öl-Auslaßnut 6.5. Je nach
der Anordnung der Stehbolzen 4 verlaufen diese innerhalb von
Bohrungen durch den Dichtungsring 2. Dabei sind die Bohrungen
so weit, daß sich der Dichtungsring 2 ohne Behinderung durch die
Stehbolzen 4 in radialer Richtung etwas bewegen kann. Die Boh
rungen können, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigt,
in eines der Öl-Versorgungssysteme einbezogen sein. In diesem
Falle werden die Stehbolzen 4 nach außen durch Dichtungen 9 ab
gedichtet.
Natürlich strömt durch die Spalte 10, 13, 14 zwischen Dichtungs
ring 2 und Führungsplatte 1 ein gewisser Anteil des Luft-Öls
bzw. des H₂-Öls. Dieser Effekt ist zur Verminderung der Reibung
nicht unerwünscht, wird jedoch durch sehr präzise Beabeitung
der Oberflächen und sehr kleine Spalte gering gehalten. Außerdem
kann durch Dichtmittel, z. B. eine Lippendichtung 5, verhindert
werden, daß größere Mengen von H₂-Öl durch den Spalt 14 direkt
in das Generatorgehäuse abfließen.
Der Druck im Inneren des Generators und der Öldruck der beiden
Dichtöl-Systeme belastet den Dichtungsring 2 und rückt diesen
gegen den Entlastungsflansch 3. Um hier einen Ausgleich zu
schaffen und auch in den Spalten 11, 12 zwischen Dichtungsring
2 und Entlastungsflansch 3 die Reibung zu verringern, wird dem
Entlastungsflansch 3 über eine Entlastungs-Öl-Zuleitung 8.1
Drucköl zugeführt, welches über Entlastungs-Öl-Ringnuten 8.2
den Spalten 11, 12 zugeführt wird. Auch diese Spalten werden
jedoch sehr kleingehalten, um den Ölverbrauch zu verringern.
Die freie Zugänglichkeit des Dichtungsringes 2 an seiner Außen
seite hat neben dem einfachen Aufbau der Halterung und der
Möglichkeit zur Nachstellung der Spaltbreiten weiterhin den
Vorteil, daß eine Justiervorrichtung angebracht werden kann,
welche Dichtungsring 2 und Welle 15 konzentrisch zueinander
hält. Zwar strömt an der Außenseite des Dichtungsringes Öl durch
die Spalte aus, was natürlich ein Gehäuse nötig macht, jedoch
können innerhalb dieses Gehäuses nunmehr Stütz- oder Justiermit
tel angeordnet werden, die direkt an dem Dichtungsring 2 angrei
fen.
Fig. 2 zeigt eine in bezug auf die Ölzuleitungen sehr viel
einfacher aufgebaute Einflußwellen-Dichtung. Auch diese Dar
stellung ist nur ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfin
dung, die auch Zwischenlösungen zwischen den beiden Ausfüh
rungsbeispielen umfaßt.
Die in Fig. 2 gezeigte Wellendichtung besteht wiederum aus
einem zwischen Führungsplatte 21 und Entlastungsflansch 23
gehalterten Dichtungsring 22. Dieser Dichtungsring 22 weist
Flanken 22.1, 22.2 mit unterschiedlicher Fläche auf, wodurch
die angreifenden Kräfte, wie weiter unten erläutert wird, bes
ser ausbalanciert werden können. Der Entlastungsflansch 23 ist
mittels durch den Dichtungsring 22 durchgeführter Stehbolzen
24 und außerhalb des Dichtungsringes 22 liegender Stehbolzen
25 an der Führungsplatte 21 gehaltert. Durch Abstandshülsen 26,
27 wird der Abstand zwischen Führungsplatte 21 und Entlastungs
flansch 23 festgelegt.
Durch eine Drucköl-Zuleitung 28.1 gelangt Drucköl in eine Druck
ölnut 28.2 in der Führungsplatte 21 und geht von da in eine
Drucköl-Nut 28.4 mit Auskammerung 28.3 im Dichtungsring 22
über. Von dort ab wird das Drucköl auf verschiedene Wege ver
teilt. Es strömt einerseits über Drucköl-Nuten 28.4, 28.5 und
eine Drucköl-Bohrung 28.7 zur Drucköl-Auslaßnut 28.8, von wo
es nach beiden Seiten in den Wellenspalt 35.1, 35.2 strömt.
Ein kleiner Teil des Drucköls strömt ferner durch die Spalte
33, 34 zwischen Führungsplatte 21 und Dichtungsring 22. Durch
die erweiterte Stehbolzendurchführung 28.6 gelangt ferner Druck
öl zu den Spalten 31, 32 zwischen Dichtungsring 22 und Entla
stungsflansch 23. Durch Vergrößerung der Flanke 22.2 des Dich
tungsringes 22 auf der Seite des Entlastungsflansches 23 können
dabei die übrigen an dem Dichtungsring 22 angreifenden Kräfte
ausgeglichen werden, ohne daß ein großer Öldruck benötigt wird.
Um definierte Bedingungen zu schaffen, wird eine Drossel 29 am
Eingang des Spaltes 31 vorgesehen, wobei sich der Spalt in
Strömungsrichtung hinter der Drosselstelle 29 in eine Drucköl
kammer 30 erweitert. Sofern die Entlastung des Dichtungsringes
22 bei verschiedenen Betriebsbedingungen von außen beeinflußbar
sein soll, kann diese Druckölkammer 30 einen Zwischenauslaß 36
mit einer einstellbaren Drossel aufweisen. Durch Einstellung
dieser Drossel kann der an dieser Flanke 22.2 des Dichtungsrin
ges 22 angreifende Druck dann geregelt werden.
Die unterschiedliche Größe der Flanken 22.1, 22.2 beeinflußt
den Zentralbereich 22.3 des Dichtungsringes 22 nicht, der gegen
über einer Doppelfluß-Wellendichtung besonders einfach ausge
führt ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist es wieder
möglich, an dem außen zugänglichen Dichtungsring 22 Stütz- bzw.
Justiermittel angreifen zu lassen.
In Fig. 3 ist schematisch dargestellt, auf welche Weise der
Dichtungsring von außen gestützt bzw. justiert werden kann.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch Welle 41, Dichtungsring
42 und Wellenspalt 43. Im einfachsten Falle einer Abstützung
wird der Dichtungsring 42 durch zwei Vorsprünge 42.1, 42.2
an den beiden Seiten abgestützt. Dies kann vorzugsweise an
einer Seite durch einen festen Auflagepunkt 44 und auf der
anderen Seite durch eine federnde Aufhängung bzw. Abstützung
45 erreicht werden. Schon durch diese einfache Maßnahme kann
der Dichtungsring den Wellenspalt 43 nicht durch sein Eigen
gewicht deformieren.
Durch Meßfühler 48, 49 kann aber auch die tatsächliche Breite
des Wellenspaltes 43 an der Ober- und Unterseite der Welle 41
gemessen werden. Mit diesen Meßwerten kann beispielsweise über
einen Differenzverstärker 50 und eine Signalleitung 51 ein
Servomotor 47 angesteuert werden, der beispielsweise über eine
Zahnstange 46 eine Feder 45 verstellt und dadurch den Dichtungs
ring 42 nachjustiert.
Fig. 3 soll nur schematisch andeuten, welche Möglichkeiten ein
außen zugänglicher Dichtungsring bietet. Die Anbringung von Meß
geräten mit ihren Zuleitungen, beispielsweise kapazitiven oder
induktiven Meßfühlern für verschiedene Zwecke wird ebenso er
leichtert, wie das manuelle oder automatische Nachstellen des
Dichtungsringes bei Verlagerungen der Welle. Dadurch kann der
Ölverbrauch der Wellendichtung erheblich reduziert werden, was
insbesondere beim Anfahren mit kalter Welle und dadurch großem
Wellenspalt 43 erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringt.
Claims (14)
1. Wellendichtung, insbesondere für Wellen von gasgekühlten Ge
neratoren, mit einem die Welle (15; 35; 41) umgebenden, auf
einem Ölfilm schwimmenden, sich nicht mitdrehenden Dichtungs
ring (2; 22; 42), der an seiner Innenseite eine oder mehrere
Dichtöl-Auslaßnuten (6.5, 7.7; 28.8) aufweist, gekenn
zeichnet durch folgende Merkmale:
- a) Der Dichtungsring (2; 22; 42) ist an seiner Außenseite frei zugänglich und mit seinen Flanken unter Belassung kleiner, mit Drucköl beaufschlagbarer Spalten (10, 11, 12, 13, 14; 31, 32, 33, 34) zwischen einer druckseitigen Füh rungsplatte (1; 21) und einem Entlastungsflansch (3; 23) gehaltert.
- b) Die Dichtölversorgung des Dichtungsringes (2; 22; 42) er folgt durch Kanäle (6.1, 7.1; 28.1) und/oder Nuten (6.2, 7.2; 28.2) in der Führungsplatte (1; 21).
- c) Der Entlastungsflansch (3; 23) ist mittels Stehbolzen (4; 24, 25) an der Führungsplatte (1; 21) befestigt, wobei mehrere oder alle Stehbolzen (4; 24) mit Spiel durch Boh rungen im Dichtungsring (2; 22) geführt sind.
2. Wellendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Entlastungsflansch (3) eine zusätz
liche Entlastungs-Öl-Zuleitung (8.1) mündet, die über Entla
stungs-Öl-Ringnuten (8.2) mit dem Spalt (11, 12) zwischen Dich
tungsring (2) und Entlastungsflansch (3) in Verbindung steht.
3. Wellendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spalt (31, 32) zwischen Dichtungsring
(22) und Entlastungsflansch (23) über mindestens einen Verbin
dungskanal (28.6) mit dem (bzw. einem der) Dichtölsystem(e)
(28.5, 28.7, 28.8) im Dichtungsring (22) in Verbindung steht.
4. Wellendichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (22) druck
seitig eine Flanke (22.1) mit kleiner Fläche und an den Ent
lastungsflansch (23) angrenzend eine Flanke (22.2) mit grö
ßerer Fläche aufweist, so daß die an dem Dichtungsring (22)
angreifenden Öl- und Gasdrücke ausbalanciert werden.
5. Wellendichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der äußere Spalt (31) zwischen
Dichtungsring (22) und Entlastungsflansch (23) über eine Dros
selstelle (29) mit dem (bzw. einem der) Dichtölsystem(e) (28.5,
28.7, 28.8) in Verbindung steht.
6. Wellendichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß im äußeren Spalt (31) hinter der Drossel
stelle (29) eine Druckölkammer (30) angeordnet ist, die mit einem
Ölauslaßkanal (36) mit verstellbarer Drossel in Verbindung steht.
7. Wellendichtung nach Anspruch 1, 3, 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß nur eine einzige Drucköl-Zu
leitung (28.1) vorhanden ist, die mit dem Dichtungsring (22)
über eine Drucköl-Nut (28.2) in Verbindung steht, wobei über
Kanäle und Nuten (28.3, 28.5, 28.6, 28.7, 28.8) im Dichtungs
ring (22) das Öl zum Wellenspalt (35.1, 35.2) und zu den Spalten
(31, 32, 33, 34) zwischen Dichtungsring (22) und seinen Halte
rungen (21, 23) zuführbar ist.
8. Wellendichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Wellendichtung
eine Doppelflußdichtung ist mit zwei getrennten Öl-Zuleitungen
(6.1, 7.1) und zwei entsprechend getrennten Ölverteilungs
systemen (6.3, 6.4, 7.3, 7.4, 7.5, 7.6), die in zwei ge
trennten Ölauslaßnuten (6.5, 7.7) münden.
9. Wellendichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Dichtelemente
(5) zur vollständigen oder teilweisen Abdichtung der Spalte
(10, 11, 12, 14; 31, 32, 33, 34) zwischen Führungsplatte
(1; 21), Dichtungsring (2; 22) und Entlastungsflansch (3; 23)
vorhanden sind.
10. Wellendichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Stehbolzen (4)
mittels Feingewindemuttern (4.1) und Kugelscheiben (4.2) eine
präzise Einstellung des Abstandes des Entlastungsflansches (3)
von der Führungsplatte (1) und damit der Spalte (10, 11, 12,
13, 14) ermöglichen.
11. Wellendichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
Entlastungsflansch (23) und Führungsplatte (21) durch Abstands
hülsen (26, 27) bestimmbar ist.
12. Wellendichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich
des Gewichtes des Dichtungsringes (42) und zur Zentrierung von
Welle (41) und Dichtungsring (42) Stützmittel (44, 45, 46, 47)
oder Halterungen an dem Dichtungsring (42) angreifen.
13. Wellendichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dichtungsring (42) an einer Seite
(42.1) auf einem Auflagepunkt (44) aufliegt und auf der gegen
überliegenden Seite (42.2) gefedert (45) aufgehängt oder abge
stützt ist.
14. Wellendichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß Meßaufnehmer (48, 49) zur Mes
sung der Breite des Wellenspaltes (43), vorzugsweise an der
Ober- und der Unterseite des Dichtungsringes (42), vorhanden
sind, welche bei Exzentrizitäten von Welle (41) und Dichtungs
ring (42), z. B. über eine Elektronik (50) und einen Servo
antrieb (46, 47), eine Nachjustierung des Dichtungsringes be
wirken.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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DE19873723729 Expired - Fee Related DE3723729C2 (de) | 1987-07-17 | 1987-07-17 | Wellendichtung, insbesondere für Wellen von gasgekühlten Generatoren |
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1987
- 1987-07-17 DE DE19873723729 patent/DE3723729C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3723729A1 (de) | 1989-01-26 |
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