DE3722576A1 - Elektrischer schichtwiderstand und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Elektrischer schichtwiderstand und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schicht
widerstand, bei dem ein Substrat einen mit Trennaussparun
gen versehenen Metallfilm trägt, der eine Widerstandsbahn
mit Anschlußbereichen an seinen Enden bildet, sowie auf
ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Unter der Bezeichnung Pt-100 oder Pt-1000 sind Platin-
Schichtwiderstände bekannt, die insbesondere als Tempera
turfühler mit hoher Genauigkeit verwendet werden. Zu
ihrer Herstellung wird auf ein gemeinsames Keramik-Sub
strat ein dünner Platinfilm durch Kathodenzerstäubung
aufgetragen. Danach wird zur Bildung von mäanderförmigen
Widerstandsbahnen überflüssiges Material des Platinfilms
weggeätzt oder mit Hilfe eines Laserstrahls weggebrannt.
Durch Zerschneiden des gemeinsamen Substrats erhält man
einzelne Schichtwiderstände. An den Anschlußbereichen
werden Drähte mittels Thermokompressionsschweißung be
festigt. Aufgrund von Messungen zwischen den Anschluß
drähten können die einzelnen Widerstände entweder nach
Genauigkeitsklassen sortiert oder nachjustiert werden,
z.B. durch Trimmen mittels Laserstrahl.
Bei diesen Schichtwiderständen besteht die Gefahr, daß
die mit dem Metallfilm verbundenen Anschlußdrähte abreis
sen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, als Substrat
ein sehr reines Keramiksubstrat mit besonders glatter
Oberfläche, nämlich ein teures, sogenanntes Dünnfilmsub
strat, zu verwenden, so daß die Haftung zwischen Metall
film und Substratoberfläche einen bestimmten Mindestwert
hat. Außerdem versucht man, die Anschlußdrähte zusätzlich
mechanisch zu sichern, indem über der Drahtanschlußstelle
ein Überzug aus geschmolzener Glasfritte angebracht wird.
Letzteres hat zur Folge, daß die einzelnen Schichtwider
stände schon beim Hersteller mit Anschlußdrähten versehen
und in diesem Zustand versandt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektri
schen Schichtwiderstand der eingangs beschriebenen Art
anzugeben, bei dem die Gefahr einer mechanischen Beschä
digung der Anschlüsse wesentlich geringer ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
jeder Anschlußbereich mit mindestens einer Anschlußaus
sparung versehen ist und ein leitfähiges Anschlußelement
den Metallfilm kontaktiert und durch die Anschlußausspa
rung mit dem Substrat verbunden ist.
Bei diesem Aufbau haftet das Anschlußelement nicht über
den Metallfilm am Substrat. Vielmehr haftet es unmittel
bar an der Substratoberfläche, weil es durch die Anschluß
aussparung hindurchgreift. Dies führt zu einer sehr hohen
mechanischen Beständigkeit. Anschlußdrähte können in
üblicher Weise mit diesen Anschlußelementen verbunden
werden, beispielsweise durch Löten. Dies braucht nicht
beim Hersteller zu geschehen, sondern kann beim Anwender
erfolgen. Hierdurch ergeben sich Vereinfachungen bei
der Herstellung und beim Transport.
Günstig ist es, wenn jeder Anschlußbereich mit einer
Vielzahl von kleinen Anschlußaussparungen versehen ist.
Hierdurch wird eine gute mechanische Befestigung mit
einer sicheren Kontaktierung des Metallfilms gewähr
leistet.
Insbesondere ist das Anschlußelement durch eine einge
brannte Dickschichtpasta gebildet. Diese Dickschichtpasten
sind aus der Dickschichttechnik bekannt und bestehen
aus einem Metallpulver, das mit einem Glasfrittepulver
und einem Träger gemischt ist, der aus Ölen und Lösungs
mitteln bestehen kann. Eine solche Dickfilmpasta ergibt
infolge ihrer Konsistenz eine gute Kontaktierung des
Metallfilms und der Substratoberfläche.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Substrat
ein keramisches Dickschichtsubstrat. In der Dickschicht
technik können billigere Keramiksubstrate mit stärkeren
Verunreinigungen und einer rauheren Oberfläche verwendet
werden. Zwar ergibt sich eine geringere Haftung des Me
tallfilms im Vergleich zu einem Dünnfilmsubstrat. Dies
ist aber zulässig, weil der Metallfilm nicht durch die
Anschlußdrähte belastet wird. umgekehrt ergibt sich in
Verbindung mit der Dickschichtpasta eine besonders gute
Haftung.
In diesem Zusammenhang ist es günstig, daß die Anschluß
aussparungen durch beim Auftragen des Metallfilms auf
das Dickschichtsubstrat verbleibende kleine Löcher gebil
det werden. Denn häufig genügen diese kleinen Löcher,
sogenannte "pinholes", um das Anschlußelement sicher
an der Substratoberfläche zu befestigen.
Besonders empfehlenswert ist es, daß der Metallfilm mit
einer Schutzschicht überzogen ist, die vom Anschlußelement
durchsetzt ist. Diese schützt den Metallfilm vor einer
mechanischen Beschädigung und einem Ablösen vom Substrat,
behindert aber nicht die freie Zugänglichkeit der An
schlußelemente. Sie kann aus Glas, einem Polymer oder
einem anderen geeigneten Material bestehen.
Ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schichtwider
standes, bei dem ein Metallfilm auf ein Substrat, insbe
sondere durch Kathodenzerstäubung, aufgetragen wird und
anschließend durch Materialentfernung Trennaussparungen
erzeugt werden, ist dadurch gekennzeichnet, daß in den
Anschlußbereichen Anschlußaussparungen erzeugt werden
und daß eine pastenartige Anschlußmasse in den Anschluß
bereichen sowohl auf den Metallfilm als auch durch die
Aussparungen auf das Substrat aufgetragen und dann zu
einem Anschlußelement verfestigt wird.
Für die Erzeugung der Anschlußaussparungen können die
gleichen Mittel verwendet werden wie sie für die Trenn
aussparungen schon benutzt worden sind. Insbesondere
können die Anschlußaussparungen gleichzeitig mit den
Trennaussparungen erzeugt werden. Die pastenartige An
schlußmasse stellt die Kontaktierung der gewünschten
Flächen sicher.
Zweckmäßigerweise enthält die Anschlußmasse außer einem
Metallpulver eine Glasfritte und wird durch Einbrennen
verfestigt. Derartige Verfahren sind aus der Dickschicht
technik bekannt.
Ferner sollte die Anschlußmasse im Siebdruckverfahren
aufgebracht werden. Dies ist eine rationelle Verfahrens
weise, insbesondere wenn die einzelnen Widerstandsbahnen
sich noch auf einem gemeinsamen Substrat befinden.
Wenn der Widerstandswert durch zusätzliche Materialent
fernung justiert wird, sollte die Justierung erst nach
dem Aufbringen und Verfestigen der Anschlußmasse erfol
gen. Die durch die Anschlußmasse möglichen Widerstands
änderungen können dann bei der Justierung berücksichtigt
werden.
Günstig ist es auch, daß nach dem Verfestigen der An
schlußmasse bzw. dem Justieren außerhalb der Anschluß
masse eine Glasfritte aufgetragen und dann zur Bildung
eines Glasüberzugs geschmolzen wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen
Schichtwiderstand vor Anbringung der Anschluß
elemente,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt des fertigen
Schichtwiderstandes längs der Linie A-A der Fig.
1,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt des fertigen
Schichtwiderstandes längs der Linie B-B der Fig.
1 und
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen abgewandelten Teil des
Schichtwiderstandes nach Fig. 1.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen elektrischen Schichtwider
stand 1. Dieser besitzt ein Substrat 2 aus Keramik. Es
ist hier als Dickschichtsubstrat mit 96% Al2O3, Rest
Verunreinigungen, wie SiO2, MgO u.dgl., ausgebildet.
Auf dieses Substrat ist ein dünner Metallfilm 3, hier
ein Platinfilm, aufgetragen. Der Auftrag erfolgte durch
Kathodenzerstäubung. Es kommt aber auch jede andere für
Dünnfilme bekannte Auftragsart in Betracht.
Alsdann wurde aus dem Metallfilm 3 an zahlreichen linien
förmigen Trennaussparungen 4 Material entfernt. Diese
Trennaussparungen sind hier als einfache Striche ange
geben. Auf diese Weise ergab sich eine mäanderförmige
Widerstandsbahn 5. An deren Enden befinden sich zwei
Anschlußbereiche 6 und 7. In diesen Bereichen ist durch
Materialentfernung jeweils eine Anschlußaussparung 8
bzw. 9 erzeugt worden. Das Material der Trennaussparun
gen 4 und der Anschlußaussparungen 8 und 9 wurde durch
Wegbrennen mittels Laserstrahl in einem Arbeitsgang vor
genommen. Es kann aber auch durch Ätzen oder auf andere
Weise entfernt werden.
Anschlußelemente 10 und 11 überdecken die Anschlußberei
che 6 und 7. Sie kontaktieren in einem Randbereich 12
den Metallfilm 3 und greifen durch die Anschlußaussparun
gen 8 und 9, wo sie die Oberfläche 13 des Substrats 2
berühren. Diese Anschlußelemente werden in Form einer
Dickfilmpasta durch ein Siebdruckverfahren oder auf ande
re Weise aufgetragen und anschließend eingebrannt. Diese
Dickfilmpasta besteht aus einem Metallpulver, insbesonde
re einer Silberpalladium- oder Goldpalladium-Mischung,
einem Glasfrittepulver und einem Träger, der beispiels
weise aus Äthylzellulose besteht, das in Kienölderivaten
und Phthalatestern gelöst ist. Es können auch kleinere
Mengen von Rhizinusölderivaten und einem Phospholipid
vorhanden sein. Derartige Pasten werden von der Firma
Dupont unter der Typennummer 9308 und 9572 vertrieben.
Die Dickfilmpasta wird anschließend in einem Durchlauf
ofen eingebrannt. Die Temperaturen liegen beispielsweise
zwischen 750°C und 950°C.
Anschließend wird der Schichtwiderstand justiert. Dies
geschieht dadurch, daß der Widerstand über die Anschluß
elemente 8 und 9 mit einem Meßgerät verbunden wird. Als
dann werden zwei Grobjustier-Trennlinien 14 und 15 sowie
eine Feinjustier-Trennlinie 16 in der entsprechenden
Länge gezogen, bis der genaue Widerstandswert erreicht
ist. Durch Trennung einer Spur mittels der Trennlinie 14
ergibt sich beispielsweise ein Widerstandszuwachs von
50 Ohm und durch Trennung einer Spur mittels der Trenn
linie 15 ein Widerstandszuwachs von beispielsweise 2 Ohm.
Durch die Trennlinie 16 läßt sich eine lineare Wider
standsänderung erzielen.
Abschließend wird eine Schutzschicht 17 über die gesamte
Oberfläche, aber unter Aussparung der Anschlußelemente 10
und 11 gelegt. Dies geschieht durch Aufbringen einer
Glasfritte, die anschließend geschmolzen wird. Auf den
freibleibenden Oberflächen der Anschlußelemente können
dann beim Hersteller oder später beim Anwender die An
schlußdrähte angelötet werden. Das Anbringen der Drähte
kann auch durch ein Schweißverfahren erfolgen.
Fig. 4 zeigt einen abgewandelten Schichtwiderstand 101,
dessen Anschlußbereich 106 nicht mit einer einzigen Aus
sparung 8, sondern mit einer Vielzahl von kleinen Lö
chern 108 versehen ist. Diese "pinholes" ergeben sich
in vielen Fällen von allein, wenn der Metallfilm auf
die rauhe Oberfläche des Dickschichtsubstrats aufgetragen
wird.
Es sei noch bemerkt, daß bei der Herstellung eine große
gemeinsame Substratplatte verwendet werden kann, auf
der eine Vielzahl von Widerstandsbahnen mit zugehörigen
Anschlußelementen gleichzeitig erzeugt wird. Erst nach
Fertigstellung werden die einzelnen Schichtwiderstände
durch Zerschneiden des gemeinsamen Substrats voneinander
getrennt.
Claims (12)
1. Elektrischer Schichtwiderstand, bei dem ein Substrat
einen mit Trennaussparungen versehenen Metallfilm
trägt, der eine Widerstandsbahn mit Anschlußbereichen
an seinen Enden bildet, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Anschlußbereich (6, 8; 106) mit mindestens einer
Anschlußaussparung (8, 9; 108) versehen ist und ein
leitfähiges Anschlußelement (10, 11) den Metallfilm
(3) kontaktiert und durch die Anschlußaussparung mit
dem Substrat (2) verbunden ist.
2. Elektrischer Schichtwiderstand nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Anschlußbereich (106)
mit einer Vielzahl von kleinen Anschlußaussparun
gen (108) versehen ist.
3. Elektrischer Schichtwiderstand nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußelement (10,
11) durch eine eingebrannte Dickschichtpasta gebildet
ist.
4. Elektrischer Schichtwiderstand nach einem der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
(2) ein keramisches Dickschichtsubstrat ist.
5. Elektrischer Schichtwiderstand nach Anspruch 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußaussparun
gen (108) durch beim Auftragen des Metallfilms auf
das Dickschichtsubstrat verbleibende kleine Löcher
gebildet werden.
6. Elektrischer Schichtwiderstand nach einem der Ansprü
che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Metall
film (3) mit einer Schutzschicht (17) überzogen ist,
die vom Anschlußelement (10, 11) durchsetzt ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Schicht
widerstandes nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei
dem ein Metallfilm auf ein Substrat, insbesondere
durch Kathodenzerstäubung, aufgetragen wird und an
schließend durch Materialentfernung Trennaussparungen
erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Anschlußbereichen Anschlußaussparungen vorgesehen
werden und daß eine pastenartige Anschlußmasse in
den Anschlußbereichen sowohl auf den Metallfilm als
auch durch die Aussparungen auf das Substrat aufge
tragen und dann zu einem Anschlußelement verfestigt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußaussparungen in einem Arbeitsgang
mit den Trennaussparungen erzeugt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Anschlußmasse außer einem Metallpulver
eine Glasfritte enthält und durch Einbrennen verfe
stigt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschlußmasse im Siebdruck
verfahren aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei
dem der Widerstandswert durch zusätzliche Material
entfernung justiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Justierung nach dem Aufbringen und Verfestigen
der Anschlußmasse erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Verfestigen der Anschluß
masse bzw. dem Justieren außerhalb der Anschlußmasse
eine Glasfritte aufgetragen und dann zur Bildung
eines Glasüberzugs geschmolzen wird.
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