DE3720706A1 - Pannenlauf-tragring - Google Patents
Pannenlauf-tragringInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein luftbereiftes Fahrzeugrad, das eine
Felge mit etwa mittigem Tiefbett und einen innerhalb des Reifenhohlraumes
angeordneten, aus einem Polsterring und einem radial
äußeren Versteifungsring bestehenden Tragring für den Pannennotlauf
aufweist, der sich radial innen im Felgentiefbett abstützt
und dessen Seitenflächen mit Abstand zu den Reifenwülsten angeordnet
sind.
Ein solches Rad ist aufgrund der DE-OS 35 07 046 bekannt. Der
dort als Notlaufring bezeichnete Versteifungsring besteht aus Metall.
Der Polsterring kann mehrstückig aus einzelnen Polstern
zusammengesetzt sein. Um nach beiden Seiten hin dem Gummipolster
Freiraum einzuräumen, den es bei Zusammenstauchung einnehmen kann,
sind die Seitenflächen des elastischen Polsters im Abstand von den
benachbarten Reifenwülsten angeordnet. Der Notlaufring überragt
mit beiden Rändern das Gummipolster. Bei Verwendung in Tiefbettfelgen
wird dort vorgeschlagen, daß die Breite des Gummipolsters
kleiner sei als die lichte Weite des Tiefbettes, so daß zu beiden
Seiten ein so großer Teil des Felgentiefbettes frei bleibt, daß
dort der jeweilige Reifenwulst zur Montage eintauchen kann. Die
axiale Fixierung des Polsters gegenüber der Felge und des Versteifungsringes
gegenüber dem Polster wird durch radiale Vorspannung
erreicht.
Trotz der erreichten Verbesserung ist aber die radiale Einfederung
für den auch im Notlauf (=Pannenlauf) erwünschten Komfort noch zu
klein. Als gravierendster Nachteil hat sich gezeigt, daß im Notlauf
sowohl das Polster gegenüber der Felge, als auch der Metallring gegenüber
dem Polster langsam axial wandert, so daß keine großen Notlaufstrecken
erzielt werden. Zwar konnte die axiale Wanderung durch Erhöhung
der radialen Vorspannung verringert werden, wobei aber das
radiale Federverhalten weiter verhärtet und damit noch schlechter wurde.
Aufgabe der Erfindung ist es, an einem Fahrzeugrad mit einem Tragring
für den Pannennotlauf die radiale Einfederung im Notlauf zu
vergrößern und die axiale Verschieblichkeit der Notlaufelemente
vollständig zu unterbinden. Dabei soll das Fahrzeugrad auch bei
Verwendung einer einteiligen Felge montierbar sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Polsterring
am radial außen gelegenen Kopf seine größte Breite hat, am
Kopf formschlüssig den Versteifungsring axial festlegt, am radial
innen gelegenen Fuß formschlüssig innerhalb des Felgentiefbetts
festgelegt ist, zwischen Kopf und Fuß konkav gewölbt ist und eine
Verjüngung zeigt und im Inneren mindestens eine hohle Kammer aufweist.
Die Aushöhlung des Polsterringes bewirkt in den verbleibenden Ringwänden
bei gleicher äußerer Belastung höhere Spannungen und damit
Verformungen. Die Wandstärken werden so dünn wie möglich gewählt.
Dabei müssen allerdings Mindestwandstärken eingehalten werden,
die nicht nur durch die Werkstoffdruckfestigkeit sondern auch - da
die Polsterringwände weder gegenüber dem Reifen noch gegenüber der
Felge geführt sind - durch die erforderliche Beulfestigkeit bestimmt
sind. Überdies wird durch die Aushöhlung des Polsterringes dem Material
zusätzlich zur bekannten Ausbaumöglichkeit nach außen auch
noch die nach innen gegeben.
Der taillierte Querschnitt des Polsterringes, der zwischen Kopf
und Fuß konkav gewölbt ist und eine Verjüngung, d. h. eine schmalste
Stelle aufweist, erleichtert nicht nur das Vorbeigleiten eines
Wulstes in das Tiefbett während der Montage, sondern ergibt auch
eine definierte Beulorientierung: Bei Überlastung können die Polsterringwände
sich nur nach axial innen ausbeulen. Durch die leichte
Biegebeanspruchung in den Seitenwänden und die schmale Taille
wird die radiale Einfederung besonders groß.
Wie nach dem erwähnten Stand der Technik bekannt, so ist auch hier
der Versteifungsring relativ breit ausgeführt, so daß im Notlauf
die Pressung zwischen der Reifeninnenwand und dem Versteifungsring
klein bleibt. Erfindungsgemäß aber überkragt der Versteifungsring
den Polsterring zumindest nicht wesentlich. Dazu weist der
Polsterring seine größte Breite am radial außen gelegenen Kopf auf.
Von der Verjüngung aus kommend soll die Polsterringbreite über der
radialen Bauhöhe nicht linear, sondern überproportional ansteigen.
Der breite Kopf dient der zuverlässigen Radialkrafteinleitung vom
Versteifungsring auf den Polsterring und ermöglicht durch Ausbildung
entsprechender Nasen auch in axialer Richtung den Formschluß
zwischen den beiden Ringen. Erst dadurch, daß der breite Kopf von
radial kleiner Erstreckung ist, wird eine unerwünschte Versteifung
des Polsterringes vermieden.
Axiale Verschiebungen zwischen Versteifungsring und Polsterring
einerseits und zwischen Polsterring und Felge andererseits werden
durch beidseitigen Formschluß vollständig unterbunden. Um trotz
größerer lichter Weite des Tiefbettes gegenüber der Fußbreite des
Polsterringes den axialen Formschluß des Polsterringes im Felgentiefbett
zu erreichen, wird das Tiefbett zweckmäßigerweise zumindest
auf einer Seite durch einen Absatz abgestuft. Auf der anderen
Seite kann der axiale Formschluß durch einen ähnlichen Absatz
erreicht werden. Es ist aber auch möglich, wofür lediglich in Kauf
genommen werden muß, daß nach dem Aufziehen des Tragringes nur noch
auf einer Seite das Tiefbett zur Wulstmontage zur Verfügung steht,
zur axialen Festlegung des Polsterringes auf der anderen Seite den
radial inneren Bereich der das Tiefbett begrenzenden Wand selbst
heranzuziehen. Diese besonders einfache Konstruktion läßt sich
in der Weise montieren, daß auf einteilige Felgen zunächst der
Wulst, für den nach der nachfolgenden Montage des Tragringes das
Tiefbett nicht mehr zur Verfügung stehen wird, unter Ausnutzung
des Tiefbettes über das Felgenhorn der einen Seite, wo sich ein
Absatz zur Festlegung des Tragringes befindet, gehoben wird, daß
dieser Wulst bis auf die Sitzfläche auf der Seite geschoben
wird, daß dann der Polsterstreifen in die Vertiefung des Tiefbettes
eingelegt wird und dort zu einem vorzugsweise randoffenen
Ring gewunden wird, daß dann der Versteifungsring auf den Polsterring
aufgezogen wird und schließlich der zweite Wulst unter Ausnutzung
des frei gebliebenen Teiles des Tiefbettes über das Felgenhorn
gehoben und auf seine Felgensitzfläche geschoben wird.
Durch den Verzicht auf die Reifenmontagemöglichkeit von der anderen
Seite her wird der Raum geschaffen für einen die Seitenführungsstabilität
im Notfall günstig beeinflussenden, nach radial
innen hin verbreiterten Tragringfluß.
Die elastisch weichere Aufhängung des Versteifungsringes gegenüber
der Felge zieht als unerwünschten Nebeneffekt eine Absenkung
der Eigenfrequenz nach sich. Dabei drohen größere Störungen durch
Schwingungsresonanz. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß die Masse
des Versteifungsringes gesenkt wird. Dazu ist der Vesteifungsring
aus faserverstärktem Werkstoff, vorzugsweise glasfaserverstärktem
Kunststoff gebildet.
Die radial äußere Fläche des Versteifungsringes ist zweckmäßigerweise
leicht ballig ausgeführt und insbesondere an beiden Rändern
dabei so auf die Innenwölbung des Reifens abgestimmt, daß Kantenpressungen
im Notlauf vermieden werden.
Zu einer guten Lenkpräzision gehört neben einem möglichst verzögerungsarmen
Ansprechen auch eine hohe Reproduzierbarkeit. Der
funktionale Zusammenhang zwischen einer Kraft am Lenkrad und dem
Tempo der dadurch bewirkten Fahrtrichtungsänderung sollte möglichst
wenig durch Änderungen anderer Zustandsgrößen beeinflußt
werden, um für den Fahrer in jeder Situation berechenbar zu bleiben.
Damit beim Überfahren von Fahrbahnen, wo die linke Spur über
einen - insbesondere im Reibungsbeiwert - anderen Belag führt
als die rechte, auch beim Bremsen und Beschleunigen die Lenkung
möglichst wenig gestört wird, operieren alle moderen Lenkungen
mit allenfalls kleinen positiven, häufig sogar negativen Lenkrollradien.
Das Optimum ist von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich
und hängt von der Gewichtsverteilung, der Vorspur, dem Sturz
dem Nachlauf, der Übersetzung des Lenkgetriebes sowie davon ab,
ob eine Servolenkung eingebaut ist und ob die lenkenden Achsen
angetrieben sind oder nicht.
Unter dem Lenkmoment eines Rades wird im folgenden das Produkt
aus der am Reifen angreifenden Längskraft mal dem Lenkrollradius
verstanden. Damit die Lenkung auch im Notlauf, also bei platten
Reifen, in der dem Fahrer gewohnten Weise reagiert, sollen die
Lenkmomente durch den Wechsel vom Normallauf zum Notlauf keinesfalls
ihre Orientierung und möglichst auch nicht ihren Betrag
ändern. Da bei allen modernen Lenkungen die Lenkachsen der gelenkten
Räder in der Vorderansicht gegenüber der Senkrechten um den
Winkel α nach innen gespreizt sind, ändern sich bei Verkleinerung
der Abrollradien r a neben den Rollwiderständen R im allgemeinen
auch die Lenkrollenradien r s und die Lenkmomente M R .
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine
Änderung der Lenkmomente M R nach dem Wechsel vom Normal- zum Notlauf
dadurch vermieden, daß die axiale Mitte der am Versteifungsring
radial außen gelegenen Notlauffläche gegenüber der axialen
Mitte der Reifenlauffläche um ein nach axial innen positiv gezähltes
Maß a versetzt ist, wobei gelten soll
und p der Index für den Zustand mit normalem Reifenluftdruck und
n der Index für den Notlaufzustand ohne Reifenluftdruck ist. Mit
der Axialverschiebung a wird dem im Notlauf erhöhten Rollwiderstand
R n ein im Betrag verringerter Lenkrollradius r s, zur Seite
gestellt, so daß die Lenkmomente jedes Rades unverändert bleiben.
Speziell für Radaufhängungen mit dem Lenkrollradius Null
wird der Axialversatz a₀ der Notlaufflächenmitte gegenüber der
Reifenlaufflächenmitte nach axial innen gefordert, wobei gelten
soll
Da die Rollwiderstände relativ große Streubreiten haben, ist
für die Verwirklichung von im Notlauf unveränderten Lenkmomenten
der Lenkrollradius
besonders geeignet.
Der geforderte Axialversatz a bzw. a₀ wird vorzugsweise nicht im
Notlauf-Tragring realisiert, sondern in dessen Fixierung an der
Felge. Hiermit kann der Tragring selbst symmetrisch gestaltet
sein, so daß es keine Rolle spielt, mit welcher Orientierung der
Polsterring aufgezogen wird. Verwechslungen bei der
Radmontage, die zu einem instabilen Notlauf führen könnten, sind
dadurch grundsätzlich ausgeschlossen. Dementsprechend muß der Tiefbettbereich
der Felge, in dem sich der Tragring abstützt, gegenüber
der Laufflächenmittelebene um das Maß a bzw. a₀ nach axial
innen versetzt angeordnet sein.
Mit dem bevorzugten neutralen Lenkrollradius r s,p =0, ergibt sich
aufgrund des positiven Spreizwinkels α unabhängig von allen anderen
Lenkungsdaten ein positives a. Auch bei betragsmäßig geringen
Lenkrollradien bleibt das Vorzeichen von a positiv, d. h. der
Tragring soll asymmetrisch, und zwar nach axial innen versetzt,
angeordnet sein. Dabei wird vorzugsweise der Polsterring axial
innen durch die das Tiefbett nach axial innen begrenzende Wand
selbst und axial außen durch einen Absatz im Felgentiefbett, außerhalb
dessen das Tiefbett zur Montage des zweiten Wulstes auch
nach der Tragringmontage frei bleibt, formschlüssig festgelegt.
Der innerhalb der Felge asymmetrisch angeordnete Tragringfluß beansprucht
nämlich zusammen mit dieser Art der Festlegung in der
Felge besonders wenig Bauraum. Bei dieser Konstellation ist die
eine Seite, von der aus Reifen und Tragring montiert werden, die
axial äußere.
Bei betragmäßig großen negativen Lenkrollradien r s,p wird eine
negative Axialverschiebung a gefordert, der Tragring also tatsächlich
nach axial außen hin versetzt. Die eine Seite, von der aus
Reifen und Tragring montiert werden, ist dann die axial innere.
In den Fällen, wo aus wirtschaftlichen Gründen die Felgenform für
die Notlaufoptimierung nicht zur Disposition steht und dadurch die
Lage des Tragringfußes in der Felge nicht frei gewählt werden kann,
wo insbesondere der Axialversatz zwischen Tragringmitte und Laufflächenmitte
festliegt, dort kann mit
die gewünschte Lenkmomentkonstanz auch allein durch die Wahl
eines geeigneten Abrollradius für den Pannenlauf r a,n erreicht
werden, sofern r a,n <r a,p . Ein symmetrisch angeordneter Tragring
(a =0) läßt die Lenkmomentenkonstanz nur bei negativem
Lenkrollradius r s,p zu. Der Außenradius des die Notlauffläche
tragenden Versteifungsringes ist um die mittlere Reifenwandstärke
geringer als der Abrollradius im Notlauf r a,n .
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Fahrzeugrad mit einem
Tragring im Querschnitt,
Fig. 2 ein ähnliches Fahrzeugrad im Querschnitt,
jedoch mit einer anderen Variante des Tragringes
Fig. 3 ein erfindungsgemäßes Fahrzeugrad im Querschnitt
mit einer Felge, deren Hörner nach
radial innen weisen,
Fig. 4a eine Reifenaufhängung mit erfindungsgemäßem
Fahrzeugrad, dessen Reifen aufgepumpt ist
und
Fig. 4b die gleiche Radaufhängung mit plattem Reifen.
Das in Fig. 1 dargestellte Fahrzeugrad weist einen Luftreifen
1, eine Felge 2 und einen Tragring 3 bestehend aus einem Polsterring
4 und einen Versteifungsring 5 auf. Die Felge zeigt zwischen
den beiden Wulstsitzflächen 6 ein Tiefbett 40. Im axial
inneren Bereich 7 des Tiefbettes 40 stützt sich der Polsterring
4 mit seinem Fuß 8 ab. Der axial äußere Bereich 9 des Tiefbettes
bleibt frei und ist so groß bemessen, daß der axial äußere
Reifenwulst 10 zur Montage eintauchen kann. Der Tragringfuß
8 weist zwei große Aufstandsflächen 12, 13 auf, von denen sich
die axial innere 12 gegen eine das Tiefbett begrenzende Wand 14
und die axial äußere 13 sich gegen einen Absatz 15 in der Felge
2 abstützt, der die beiden Tiefbettbereiche 7 und 9 voneinander
trennt. Im radial mittleren Bereich verfügt der Polsterring 4 über
zwei Wände 16, die durch eine Hohlkammer 17 voneinander getrennt
sind. Die Außenkontur beider Wände zeigt eine Verjüngung 22. Beide
Wände 16 erweitern sich radial außen kelchartig und werden von
dem Steg 18 zusammengehalten. An seinem Kopf 35 erreicht der Polsterring
seine größte Breite. An beiden axialen Rändern zeigt
der Kopf 35 Freistellungen 19, durch die die Tragkraft übertragende
Fläche des Steges von den Führungskräfte übertragenden Nasen
20 getrennt sind. Durch die Freistellungen 19 lassen sich die
Nasen 20 zur Montage des Versteifungsringes 5 leichter nach
radial innen drücken. Der Versteifungsring 5 ist im wesentlichen
hohlzylinderförmig, an der radial äußeren Seite 21, die als Notlauffläche
dient, jedoch leicht ballig. Der Versteifungsring 5
besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Der Reifen 2 ist
mit Nasen 23, die in entsprechende Felgennuten eingreifen, gegen
Abspringen gesichert.
Die Fig. 2 zeigt den gleichen Fahrzeugluftreifen 1 auf der gleichen
Felge 2, jedoch mit einer anderen Ausführung des Tragringes
3. Die beiden Wände 16 sind hier durch einen zusätzlichen Zwischensteg
24 zur Erhöhung der Beulfestigkeit miteinander verbunden,
so daß sich hier zwei Hohlkammern 17, 25 ergeben, die
radial geschichtet sind.
In dieser Tragringvariante umgreift der Versteifungsring 5 den
Polsterring 4 und nicht umgekehrt, wie im vorherigen Ausführungsbeispiel.
Zu diesem Zweck verfügt der Versteifungsring 5
axial außen über Borde 26, die überdies die radiale Steifigkeit
des Versteifungsringes 5 erhöhen. Um bei der Montage und
im Betrieb jedes Verkanten zu unterbinden, sind die den axialen
Formschluß gewährleistenden Anlageflächen 28 durch eine Verjüngung
27 freigestellt. Der hier dargestellte Versteifungsring 5
besteht aus einer mit Siliciumcarbidfasern verstärktem Aluminium-
Magnesium-Legierung.
Das in Fig. 3 dargestellte Fahrzeugrad weist einen Luftreifen
1 auf, dessen Wülste 29 die Felge 2 radial innen umgreifen. Damit
die Wülste 29 die nach radial innen weisenden Felgenhörner 30 bei
der Montage überwinden können, zeigt die Felge 2 auf jeder Seite
ein Hochbett 31. Im Betrieb wird dieser Bauraum durch zusätzliche
Ringe verschlossen, was jedoch nicht Gegenstand der Erfindung und
deshalb nicht dargestellt ist. Axial zwischen den beiden Hochbetten
31 befindet sich ein nach radial außen offenes Tiefbett 32,
in dem ein Tragring 3 bestehend aus einem Polsterring 4 und einem
Versteifungsring 5 gelagert ist.
Um die formschlüssige Verbindung zwischen dem Felgentiefbett 32
und dem Tragringfuß 8 möglichst wenig durch Reibungskräfte zu
überlagern, weist der Fuß 8 vier voneinander getrennte Berührflächen
und zwar zwei große Aufstandsflächen 11 und zwei Führungsflächen
12, 13 auf. Die Aufstandsflächen 11 sind in axialer Richtung
zur Abriebverminderung geriffelt.
Radial außen schließt sich an den Fuß 8 eine Verjüngung 22 an.
Weiter radial außen verbreitert sich der Polsterring 4 wieder
und erreicht an seinem Kopf 35 seine größte Breite. Im radial
mittleren und äußeren Bereich ist der Polsterring 4 zur Erhöhung
seiner radialen Nachgiebigkeit hohl. Der Steg 18 ist in diesem
Ausführungsbeispiel besonders dünn gehalten, da ein Großteil
der axialen Zugspannung im Versteifungsring 5 aufgefangen werden
soll, der mit seinen Borden 26 bei leichtem Preßsitz den
Polsterring 4 an dessen Kopf 35 formschlüssig umgreift.
An seiner radial inneren Oberfläche 41 zeigt auch der Versteifungsring
5, wie schon der Polsterring 4 in dessen Aufstandsfläche
11, axiale Rillen 42. Insbesondere bei entsprechender
Formgebung der gepaarten Bauteile 4, 5 ergibt sich so Formschluß auch
für Kräfte in Umfangsrichtung.
Um die Ansprechverzögerung der Lenkung zu verringern weist der
Versteifungsring 5 auf seiner Notlauffläche 33 in Umfangsrichtung
verlaufende Rillen 34 auf. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen
Ausführungsbeispielen ist hier der Felgenkranz symmetrisch
und der Tragring 3 symmetrisch angeordnet.
Die symmetrische Gestaltung ergibt an gelenkten Achsen nur bei
negativem Lenkrollradius im Notlauf ein dem Fahrer gewohntes
Lenkverhalten. Demgegenüber eignen sich Fahrzeugräder mit nach
axial innen versetzten Tragringen, wie sie die beiden vorherigen
Ausführungsbeispiele zeigen, auch an gelenkten Rädern mit neutralem
oder leicht positivem Lenkrollradius. Selbstverständlich
kann der Tragring auch in herkömmlichen Felgen, deren Hörner
nach außen weisen, symmetrisch und genauso selbstverständlich
in den modernen Felgen, deren Hörner nach innen weisen, asymmetrisch
angeordnet werden.
Die Fig. 4 zeigen eine Radaufhängung einer nicht angetriebenen,
gelenkten Achse und zwar die Fig. 4a mit aufgepumpten Reifen 1
und die Fig. 4b mit plattem Reifen 1. Durch die vom Fahrzeughersteller
vorgegebene Achsgeometrie, insbesondere durch den
Spreizwinkel α zwischen der Radmittelebene 36 und der Lenkachse
37, ist der Durchtrittspunkt p p der Lenkachse 37 durch die Aufstandsfläche
38 im aufgepumpten Zustand (Fig. 4a) festgelegt.
Der Schnitt der Radmittelebene 36 schneidet die Aufstandsfläche
38 im Punkt Q p . Die Punkte P p und Q p fallen in diesem Ausführungsbeispiel
im aufgepumpten Zustand zusammen, so daß der Lenkrollradius
gleich 0 ist. Im Notlauf, wie ihn die Fig. 4b zeigt, sinkt
der Reifen 1 so weit ein, bis er durch den Tragring 3, der in
der Felge 2 formschlüssig verankert ist, gestützt wird. Dabei
stellt sich notwendigerweise ein kleinerer Abrollradius r a,n
ein als im aufgepumpten Zustand (r a,p ), wodurch sich ein nach
axial innen verschobener Durchtrittspunkt P n der Lenkachse
durch die Aufstandsfläche 38 ergibt. Um eine Lenkmomentänderung
zu verhindern ist der Tragring 3 gegenüber dem Reifen 1
um das Maß a nach axial innen versetzt, wobei a gerade so groß
ist, daß im Querschnitt der Schnitt der Notlaufflächenmittelebene
39 mit der Aufstandsfläche 38 im Punkt Q n wieder mit P n
zusammenfällt, der Lenkrollradius also unverändert Null beträgt.
Diese Lehre läßt sich sinngemäß auch dort anwenden, wo sich der
Winkel α zwischen der Lenkachse 37 und der Radmittelebene 36
durch die im Notlauf weitere Ausfederung unter Sturzänderung
geringfügig ändert.
Die Erfindung ermöglicht sowohl hinsichtlich des Federungskomforts
als auch der vom Fahrer auf das Lenken zu verwendenden
Aufmerksamkeit einen so bequemen Notlauf, daß mit platten Reifen
mehrere hundert Kilometer gefahren werden können.
Claims (9)
1. Luftbereiftes Fahrzeugrad, das eine Felge mit etwa mittigem
Tiefbett und einen innerhalb des Reifenhohlraumes angeordneten,
aus einem Polsterring und einem radial äußeren Versteifungsring
bestehenden Tragring für den Pannennotlauf aufweist, der sich
radial innen im Felgentiefbett abstützt und dessen Seitenflächen
mit Abstand zu den Reifenwülsten angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polsterring (4) am radial außen gelegenen
Kopf (35) seine größte Breite hat, am Kopf formschlüssig den
Versteifungsring (5) axial festlegt, am radial innen gelegenen
Fuß (8) formschlüssig innerhalb des Felgentiefbetts (40) festgelegt
ist, zwischen Kopf (35) und Fuß (8) konkav gewölbt ist
und eine Verjüngung (22) zeigt und im Inneren mindestens eine
hohle Kammer (17) aufweist.
2. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Versteifungsring (5) an seiner radial inneren Kontaktfläche (41)
zum Polsterring (4) Rillen (42) in vornehmlich axialer
Richtung aufweist.
3. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Versteifungsring (5) aus faserverstärktem Werkstoff gebildet
ist.
4. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Versteifungsring
(5) aus glasfaserverstärktem Kunststoff gebildet
ist.
5. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polsterring (4) an seinem Fuß (8) mindestens zwei voneinander
getrennte Flächen (12, 13) zur Anlage an der Felge (2) aufweist.
6. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem
Hohlkammerprofil ein offener Ring (4) gewunden ist, daß der offene
Ring (4) durch den Versteifungsring (5) lösbar zusammengehalten
ist und, daß die Stoßstelle des offenen Ringes (4) undicht ist,
einen gedrosselten Luftdruckausgleich zwischen dem Reifeninneren
und der/den Kammern (17, 25) des offenen Ringes (4) bewirkend.
7. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, das mit negativem Lenkradradius (r s,p )
aufgehängt ist und dessen Notlauffläche symmetrisch zur Laufflächenmitte
liegt, dadurch gekennzeichnet, daß für den Abrollradius
im Notlauf r a,n gilt:
8. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale
Mitte (39) der am Versteifungsring (5) radial außen gelegenen
Notlauffläche (21) gegenüber der axialen Mitte (36) der Reifenlauffläche
(38) um ein nach axial innen positiv gezähltes Maß a
versetzt ist, wobei
9. Fahrzeugrad nach Anspruch 1, das mit neutralem Lenkrollradius
r s,p aufgehängt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Mitte
(39) der Notlauffläche (21) gegenüber der axialen Mitte (36) der
Reifenlauffläche (38) um das Maß a₀ nach axial innen versetzt ist,
wobei
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720706 DE3720706A1 (de) | 1987-06-23 | 1987-06-23 | Pannenlauf-tragring |
FR8808373A FR2617097B1 (fr) | 1987-06-23 | 1988-06-22 | Roue de vehicule sur pneumatique, avec bague porteuse pour fonctionnement en cas de panne |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720706 DE3720706A1 (de) | 1987-06-23 | 1987-06-23 | Pannenlauf-tragring |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3720706A1 true DE3720706A1 (de) | 1989-01-05 |
Family
ID=6330118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873720706 Ceased DE3720706A1 (de) | 1987-06-23 | 1987-06-23 | Pannenlauf-tragring |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3720706A1 (de) |
FR (1) | FR2617097B1 (de) |
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