DE3720655A1 - Diagnostisches verfahren zur bestimmung von infektionen oder von einem befall biologischer substrate durch mikroorganismen - Google Patents
Diagnostisches verfahren zur bestimmung von infektionen oder von einem befall biologischer substrate durch mikroorganismenInfo
- Publication number
- DE3720655A1 DE3720655A1 DE19873720655 DE3720655A DE3720655A1 DE 3720655 A1 DE3720655 A1 DE 3720655A1 DE 19873720655 DE19873720655 DE 19873720655 DE 3720655 A DE3720655 A DE 3720655A DE 3720655 A1 DE3720655 A1 DE 3720655A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- enzyme
- microorganisms
- infestation
- sialidase
- diagnostic method
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/53—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor
- G01N33/573—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor for enzymes or isoenzymes
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/53—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor
- G01N33/543—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor with an insoluble carrier for immobilising immunochemicals
- G01N33/54306—Solid-phase reaction mechanisms
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Immunology (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Hematology (AREA)
- Urology & Nephrology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Cell Biology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Pathology (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein diagnostisches Verfahren zur Bestimmung von
Infektionen oder von einem Befall biologischer Substrate bzw. biologisch
abbaubarer Substrate durch Mikroorganismen.
Es ist bekannt, daß bei verschiedenen Erkrankungen toxisch wirkende aktive
Enzyme vorliegen. Auch wird die Bestimmung der Aktivitäten derartiger Enzyme
für diagnostische Zwecke ausgenutzt. So werden beispielsweise bei Krebserkrankungen
Aktivitätsbestimmungen der alkalischen Phosphatase im Serum des
Patienten durchgeführt. In ähnlicher Weise werden Aktivitätsbestimmungen von
Transaminasen durchgeführt, wenn der Verdacht auf Herzinfarkt oder Hepatitis
besteht.
R. Schauer, P. Roggentin et al., Clinica Chimica Acta, 146 (1985), 119-127,
haben auch empfohlen, die Enzymaktivität bestimmter Sialidasen zur Diagnose
von Infektionen durch Clostridienarten auszunutzen. Die Enzymaktivitäten,
beispielsweise die Sialidase-Aktivität, wurde entweder in den Seren oder den
geschädigten Geweben von Patienten oder in den Seren infizierter Kaninchen
bestimmt. Beispielsweise wurde die Enzymaktivität colorimetrisch mit Perjodsäure-
Thiobarbitursäure unter Verwendung von Sialyl-α(2-3)lactose als Substrat
bestimmt. Eine weitere Methode der Aktivitätsbestimmung von Sialidase
bestand in der Bestimmung eines mit Tritium markierten Substrats, Sialyl-
α(2-3)lactitol.
Alle bisherigen Bestimmungsmethoden für Enzyme basierten auf einer Ermittlung
der Enzymaktivität. Dies erschien einleuchtend, da die toxische Wirkung
von Enzymen durch ihre aktive Natur begründet wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Bestimmung von Mikroorganismen und damit von durch derartige Mikroorganismen
bedingten Infektionen, das eine rasche und sichere, artspezifische
qualitative und quantitative Ermittlung ermöglicht.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß die
Eiweißkomponente von Enzymen, die von den in Betracht gezogenen Mikroorganismen
produziert werden, unabhängig von der bisher für wesentlich erachteten
Enzymaktivität, die als solche nicht artspezifisch ist, bestimmt wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit das in den Patentansprüchen beschriebene
Verfahren.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden Enzyme und/oder deren Abbauprodukte,
wie teilweise proteolytisch abgebaute oder andersartig inaktivierte Produkte,
unabhängig von ihrer Enzymaktivität, bestimmt. Diese Bestimmung erfolgt
unter Verwendung spezifischer Antikörper für das Enzymeiweiß.
Hierzu bedient man sich erfindungsgemäß eines heterogenen Immuno-Assays auf
der Basis von enzymeiweiß-spezifischen Antikörpern.
Unter heterogenem Immuno-Assay wird ein Test verstanden, wie er im Prinzip
für den Spezialfall der Enzymmarkierung in Bergmeyer, Methods of Enzymatic
Analysis (Vol. I), Verlag Chemie, 1983, Seiten 237 bis 244 ("Heteerogeneous
Enzyme-Immunoassays") beschrieben wird. Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße
Verfahren nicht nur mit Enzymmarkierung, sondern auch mit anderen
Markierungsmethoden, wie die radioaktive Markierung, durchgeführt werden.
Bevorzugt ist, schon aufgrund der Möglichkeit, ohne radioaktive Substanzen
zu arbeiten, die Enzymmarkierung, wie sie beispielsweise in Bergmeyer
loc. cit. beschrieben wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden enzymeiweiß-spezifische Antikörper
einer Tierart auf einen festen Träger aufgebracht. Derartige feste Träger
können beispielsweise hierfür übliche Kunststoffmaterialien sein, wie Polyvinylchlorid.
Sie können in Form von Platten oder Granulaten vorliegen. Bevorzugt
sind Titerplatten bzw. Mikrotiterplatten, beispielsweise aus Polyvinylchlorid,
die mehrere Vertiefungen (Wells) aufweisen.
Die fixierten Antikörper werden nun mit der Enzym bzw. Enzymeiweiß enthaltenden
Probe in Kontakt gebracht, wobei eine spezifische Fixierung an dem
Antikörper erfolgt. Nach der Wäsche des so erhaltenen Komplexes Antikörper 1
(AK1)-Enzymprobe wird mit ebenfalls enzym- bzw. enzymeiweiß-spezifischen
Antikörpern einer anderen Tierart (Antikörper 2 bzw. AK2) unter Bildung des
"sandwich"-Komplexes
AK1-Enzym-AK2
behandelt.
Nun erfolgt eine übliche Darstellung des Komplexes AK1-Enzym-AK2, beispielsweise
mit einem für den Antikörper 2 spezifischen, markierten Antikörper
(Antikörper 3, AK3). Hierbei kann es sich um einen radioaktiv markierten
Antikörper oder bevorzugt um einen enzymmarkierten Antikörper, beispielsweise
einen peroxidasekonjugierten Antikörper, handeln.
Der Komplex
AK1-Enzym-AK2-AK3
wird nach der weiteren Wäsche in üblicher Weise dargestellt, beispielsweise
durch Messung der radioaktiven Strahlung oder durch Farbreaktion des Enzyms
(bei dem Beispiel der Peroxidase z. B. Reaktion mit o-Phenylendiamin).
Die Antikörper AK1 und AK2 erhält man durch Beimpfung verschiedener Tierarten
mit einer Lösung des in Frage kommenden gereinigten Enzyms. Beispielsweise
wird der Antikörper AK1 durch Beimpfen von Schafen bzw. Hammeln erzielt
und der Antikörper 2 beispielsweise durch Beimpfen von Kaninchen.
Beim Antikörper AK3 handelt es sich um übliche, markierte Antikörper, die
gegen die Immunoglobuline einer bestimmten Tierart gerichtet und handelsüblich
sind.
Durch die vorliegende Erfindung wird somit ein heterogener Immuno-Assay in
Form eines sandwich-artigen Komplexes auf einem Sorbens ausgebildet. Bevorzugt
wird nach der Verfahrensweise zur Durchführung des sogenannten "sandwich"-
ELISA-Tests vorgegangen, wie er in der Literaturstelle Bergmeyer, loc.
cit. beschrieben wird.
Enzyme als quantitative Marker für die letzte Stufe eines Enzymimmuno-
Assays, wie sie für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden können,
werden beispielsweise von R. Richerich und J. P. Colombo in Klinische Chemie,
4. Aufl., 1978, Karger-Verlag Basel, Seiten 205 bis 208, und in den dort
angegebenen Literaturstellen beschrieben. Die Markierung durch Kopplung mit
Peroxidase kann z. B. gemäß Sternberger L. A. et al., J. of Histochemistry and
Cytochemistry, Vol. 18, Seite 315 (1970), durchgeführt werden.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung des heterogenen Immuno-Assays bzw.
sandwich-Tests und insbesondere ELISA-Tests wird es möglich, Enzyme unabhängig
von ihrer Aktivität zu bestimmen. Dies widerspricht der bisherigen
Gepflogenheit, Enzyme durch ihre Aktivität nachzuweisen. Es ergibt sich der
Vorteil, daß Rückschlüsse von dem Enzym, selbst dann, wenn es inaktiviert
wurde, auf Mikroorganismen gezogen werden können, die das nachweisbare Enzym
erzeugt haben.
Besonders günstig hat sich das erfindungsgemäße Verfahren zum Nachweis von
Sialidase erwiesen, die von verschiedenen Clostridienarten erzeugt wird. Da
nicht die Enzymaktivität, sondern die Eiweißstruktur des Enzyms ermittelt
wird, ist es möglich, verschiedene Clostridienarten bzw. Infektionen, die
durch derartige Arten bewirkt werden, zu differenzieren, da die Antikörper
keine Kreuzreaktion mit den verschiedenen Enzymeiweißarten eingehen. Es ist
somit beispielsweise möglich, zwischen Clostridium perfringens und Clostridium
septicum oder Clostridium sordellii zu unterscheiden. Einige Clostridienarten
rufen den sogenannten Gasbrand hervor (s. o.). Eine rasche und
genaue Differenzierungsmöglichkeit ist hier besonders wichtig; es ist davon
auszugehen, daß heute in der Bundesrepublik Deutschland jährlich ca. 200
Patienten an Gasbrand erkranken und die doppelte Anzahl als klinisch verdächtig
eingestuft wird. Im Katastrophenfalle ist mit einer drastischen Erhöhung
dieser Patientenzahl zu rechnen.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise kann jedoch auch auf die Bestimmung von
Enzymeiweiß verschiedener anderer Mikroorganismen, wie beispielsweise Bakterienarten,
Pilze oder Viren, angewendet werden. Neben den schon erwähnten
Sialidase bildenden Arten von Clostridium, wie Clostridium perfringens,
Clostridium septicum und Clostridium sordellii, ist die erfindungsgemäße
Verfahrensweise beispielsweise auch verwendbar zur Bestimmung von Sialidase
bildenden Trypanosomen, wie T. rangeli (bei Rindern) und T.
cruzi (beim Menschen) oder von Sialidase bildenden Pneumokokken,
wie Diplococcus pneumoniae. Da erfindungsgemäß nicht die Enzymaktivität,
sondern das Enzymeiweiß spezifisch bestimmt wird, ist es
möglich, zwischen den von den verschiedenen Erregerstämmen
erzeugten Sialidasen zu unterscheiden und so auf
Erreger rückzuschließen. Es läßt sich daher auch eine Differenzierung von
den körpereigenen Sialidasen vornehmen. Die erfindungsgemäße Verfahrensweise
ist beispielsweise auch auf die Bestimmung verschiedener Proteasen anwendbar,
die von Pilzen erzeugt werden.
Als Substrate für die erfindungsgemäße Verfahrensweise können Körperflüssigkeiten,
wie Wundsekret, Serum und Gewebeproben (insbesondere bei der Diagnose
des Gasbrandes) sowie Urin- oder Stuhlproben verwendet werden. Für
Stuhlproben ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeinget, da hierdurch
eine Spezifizierung von beispielsweise durch Vibrio cholerae erzeugte
Sialidase und eine Unterscheidung von anderen darmspezifischen Sialidasen
möglich ist.
Selbstverständlich läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur auf
biologische Substrate anwenden, die aus körpereigenen Produkten oder
Körperausscheidungsprodukten stammen. Vielmehr ist es auch zur Bestimmung eines
Mikroorganismenbefalls von biologische Substrate enthaltenden Materialien,
wie Nahrungsmitteln, Arzneilösungen, Abwässern usw. geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders günstig auf die Bestimmung
von Sialidase anwenden, die von Clostridienstämmen, insbesondere von
Clostridium perfringens, erzeugt wird. Es eignet sich daher ganz besonders
zur Diagnose des Gasbrandes (Gasödem).
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, die sich auf die bevorzugte Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Bestimmung von Clostridium perfringens
bezieht, wird zunächst Clostridium perfringens Sialidase isoliert,
wie in der Literatur z. B. Roggentin et al. Z. Bact. Hyg. A 260, 319-328
(1985) beschrieben. Durch subkutane Injektion dieser Sialidase an Schafe und
Kaninchen und Isolieren der gebildeten Antikörper aus dem Serum der geimpften
Tier werden Antikörper vom Schaf bzw. vom Kaninchen, die spezifisch
gegen die Sialidase von Clostridium perfringens sind, gebildet. Die Antikörper
der ersten Tierart (Schaf) werden an einen Kunststoffträger (beispielsweise
PVC in Form einer Mikrotiterplatte) gebunden. Der so an das Sorbens
fixierte Antikörper ist geeignet, Sialidase von Clostridium perfringens aus
einer flüssigen Probe zu binden. Durch Behandeln mit dem aus Kaninchen gewonnenen
Antikörper 2 wird ein sandwich-artiger Komplex
Antikörper 1-Sialidaseeiweiß-Antikörper 2
gebildet, der mit einem mit Peroxidase konjugierten Antikörper gegen
Kaninchenimmunglobuline (beispielsweise von der Gans) kombiniert werden kann.
Durch Entwickeln der Peroxidase mit einer üblichen Peroxidase-Substratlösung
auf der Basis von o-Phenylendiamin wird es möglich, die peroxidase-konjugierten
Antikörper und damit die in der Probe enthaltene Menge an Sialidase
von Clostridium perfringens sichtbar zu machen. Durch Vergleich mit
Standardpräparaten ist eine quantitative Bestimmung möglich.
Allgemein wird es durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise somit möglich,
Enzyme eiweißspezifisch und somit unter Rückschluß auf die erzeugenden
Mikroorganismenarten qualitativ und quantitativ zu bestimmen. Zur quantitativen
Bestimmung werden entsprechende Eich-Substrate verwendet.
Quantitative Erfassung der Sialidase von Clostridium perfringens:
- I. Material: 96 Well-Mikrotiterplatte (PVC, Titertek)
- 1. Antikörper (vom Hammel) gegen Clostridium perfringens Sialidase: 40 µl im
Eppendorf-cup eingefroren, 100fach konzentriert, mit 0,1 M Karbonatpuffer
(pH 9,6) auf 4 ml zu verdünnen, Endkonzentration = 0,01 mg AK-Trockengewicht
pro ml Puffer.
Standards isolierter C. perfringens Sialidase für meßinterne Eichkurve: Je 900 µl pro Eppendorf-cup eingefroren = 3 cups, mit je 50, 5 und 0,5 mU Sialidase pro ml. Probe:- a) Fest: bis zu 600 mg Probenmaterial werden 15 min mit 600 µl 0,15 M phosphatgepufferter Kochsalzlösung (pH 6,8) + 0,05% Tween 20 (= PBS/Tween) geschüttelt, zentrifugiert, und der Überstand wird verwendet.
- b) Flüssig: Die Lösung wird 1 : 2 mit PBS/Tween verdünnt, zentrifugiert, und der Überstand wird verwendet.
- 2. Antikörper (vom Kaninchen) gegen C. perfringens Sialidase: 500 µl im Eppendorf-cup eingefroren, 10fach konzentriert, mit PBS/Tween auf 5 ml zu verdünnen. Endkonzentration = 0,1 mg AK-Trockengewicht pro ml.
- 3. Antikörper (von der Gans) (handelsüblich) gegen Kaninchen-Immunoglobuline (Serva), peroxidase-konjugiert: 10 µl im Eppendorf-cup eingefroren, 1000fach konzentriert und mit PBS/Tween auf 10 ml zu verdünnen.
- 1. Antikörper (vom Hammel) gegen Clostridium perfringens Sialidase: 40 µl im
Eppendorf-cup eingefroren, 100fach konzentriert, mit 0,1 M Karbonatpuffer
(pH 9,6) auf 4 ml zu verdünnen, Endkonzentration = 0,01 mg AK-Trockengewicht
pro ml Puffer.
- Peroxidase-Substratlösung:
8,5 mg o-Phenylendiamin und
10 µl 30% H₂O₂ in
25 ml 0,15 M Phosphat/Citratpuffer pH 5,0 lösen. - II. Gewinnung des Materials:
Clostridium perfringens Sialidase:
C perfringens Stamm A 99 wurde in 3 Schritten (20 ml < 400 ml < 4 l) in "chopped meat medium" + 0,1 mM Sialoglycopeptide (s. Roggentin et al., Z. Bakt. Hyg. A 260: 319-328 [1985]) angezüchtet und nach 12 h durch Zentrifugation geerntet (10 000 g; 20 min; 4°C). Der Überstand wurde durch Druckdialyse eingeengt, mit Ammoniumsulfat gefällt, das Sediment gelöst und über Sephadex G-100 filtriert. Die aktiven Fraktionen wurden gesammelt, eingeengt, gegen aqua bidest. dialysiert und lyophilisiert. Sialidase-Antikörper:
Schafe bzw. Kaninchen wurden wöchentlich mit 100 mU der angereicherten Sialidase subkutan geimpft (6 bis 8 Wochen). Für die erste subkutane Injektion wurde die Enzymlösung (100 µl) mit dem gleichen Volumen Freund'sches Adjuvans homogenisiert. Die weiteren Injektionen erfolgten ohne Adjuvans in der 1., 2., 6. und 7. Woche nach der ersten Injektion. Der Antikörpertiter wurde anhand der Sialidasehemmung verfolgt. Eine Woche nach der letzten Injektion wurden die Tiere ausgeblutet. Das Serum wurde nach Koagultion des Blutes durch Zentrifugieren (500×g, 20 min, 20°C) abgetrennt. IgG-Antikörper- Fraktionen des Immunserums wurden durch Filtration von 50 ml Serumprotionen bei 4°C über Sephadex G-200 (130×7,5 cm), equilibriert mit 50 mM Phosphatpuffer, pH 7, isoliert. Es wurden Fraktionen von 15 ml gesammelt. Die Fraktionen mit Sialidase-hemmender Wirkung wurden gepoolt, auf etwa 50 ml in einer Amicon-Zelle eingeengt, bei 4°C gegen aqua bidest. dialysiert und lyophilisiert. - III. Probenuntersuchung
Die Mikrotiterplatte wurde für 1 Probe nach folgendem Schema beschickt: Die Wells wurden mit dem ersten Antikörper vom Hammel (100 µl/Well) wie folgt beschickt:
A1, A3, A4, A5, A6; es wurde 30 min lang inkubiert.
Anschließend wurden sämtliche Wells A1 bis A6 mit PBS/Tween (200 µl/Well) dreimal 5 min lang gewaschen.
In die Wells A1 und A2 wurde die Probenlösung gefügt. In die Wells A3, A4 und A5 wurden jeweils zu Eichzwecken je 100 µl Sialidase-Standards (50 mU/ml A3; 5 mU/ml A4 bzw. 0,5 mU/ml A5) gefügt, worauf 80 min lang inkubiert wurde.
Die Wells wurden wie vorstehend beschrieben gewaschen, worauf der zweite Antikörper vom Kaninchen in die Wells A1 bis A6 (100 µl/Well) gefügt wurde. Nach 60minütiger Inkubation und erneutem Waschen der Wells, wie vorstehend beschrieben, wurde der dritte Antikörper (von der Gans) in die Wells A1-A6 (100 µl/Well) gefügt, worauf erneut 60 min inkubiert und die Wells gewaschen wurden.
Anschließend wurden die Wells A1-A6 mit dem Peroxidasesubstrat (150 µl/Well) versehen, worauf 30 min inkubiert und jeweils mit 50 µl/Well einer 12,5% Schwefelsäure gestoppt wurde.
Durch Messung der Farbintensität (gelb) bei 492 nm (Mikrotiter-Reader,
Titertek) konnte unter Berücksichtigung der Blindproben (Well A2 und A6) die
Sialidasemenge in dem Well A1 (Probe) durch Vergleich mit den Standards
(Well A3, A4 und A5) bestimmt werden.
Entsprechend diesem Schema konnten 15 weitere Proben auf der gleichen
Mikrotiterplatte getestet werden.
Der gleiche Test wurde mit dem Sialidaseenzym von Clkostridium septicum
durchgeführt. In diesem Falle war die unspezifische Bindung des Probenenzyms
an die Mikrotiterplatte (Well A2) zwar größer als im Falle der Sialidase von
Clostridium perfringens, hatte aber keinen entscheidenden Einfluß auf die
Durchführung des Tests.
Claims (4)
1. Diagnostisches Verfahren zur Bestimmung von Infektionen
oder von einem Befall biologischer Substrate bzw. Materialien
oder biologisch abbaubarer Substrate bzw. Materialien
durch Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die in den Substraten bzw.
Materialien von den Mikroorganismen produzierten Enzymproteine,
unabhängig von einer eventuellen Enzymaktivität
dieser Proteine, durch hetereogenen Immuno-Assay unter
Verwendung proteinspezifischer Antikörper bestimmt.
2. Diagnostisches Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Infektion bzw. einen Befall durch
Enzymproteine ausscheidende Bakterien bestimmt.
3. Diagnostisches Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Befall oder eine Infektion
durch Sialidasen ausscheidende Mikroorganismen bestimmt.
4. Diagnostisches Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Befall oder eine Infektion durch
Sialidasen ausscheidende Clostridienstämme, Trypanosomen
oder Pneumokokken bestimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720655 DE3720655A1 (de) | 1987-06-23 | 1987-06-23 | Diagnostisches verfahren zur bestimmung von infektionen oder von einem befall biologischer substrate durch mikroorganismen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720655 DE3720655A1 (de) | 1987-06-23 | 1987-06-23 | Diagnostisches verfahren zur bestimmung von infektionen oder von einem befall biologischer substrate durch mikroorganismen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3720655A1 true DE3720655A1 (de) | 1989-01-05 |
DE3720655C2 DE3720655C2 (de) | 1989-07-13 |
Family
ID=6330086
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873720655 Granted DE3720655A1 (de) | 1987-06-23 | 1987-06-23 | Diagnostisches verfahren zur bestimmung von infektionen oder von einem befall biologischer substrate durch mikroorganismen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3720655A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4582699A (en) * | 1981-12-23 | 1986-04-15 | Magbon Test Company | Assay of immunoglobulin A protease and the rapid diagnosis of gonorrhea |
-
1987
- 1987-06-23 DE DE19873720655 patent/DE3720655A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4582699A (en) * | 1981-12-23 | 1986-04-15 | Magbon Test Company | Assay of immunoglobulin A protease and the rapid diagnosis of gonorrhea |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3720655C2 (de) | 1989-07-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE4139840B4 (de) | Antigen-Zubereitung zum Nachweis von H. pylori | |
DE60032932T2 (de) | Verfahren zur diagnose einer von einem prionenstamm verursachten übertragbaren subakuten spongiformen enzephalopathie in einer biologischen probe | |
CH627281A5 (de) | ||
Lightowlers et al. | Serological diagnosis of Echinococcus granulosus infection in sheep using cyst fluid antigen processed by antibody affinity chromatography | |
DE202005020939U1 (de) | Kit zur Messung der Aktivierung neutrophiler Zellen | |
DE3016575A1 (de) | Verfahren zur immunologischen bestimmung von enzymen, mittel zur durchfuehrung des verfahrens und seine verwandung | |
DE69730479T2 (de) | Marker und immunologisches Reagens für Dialyse verbundenen Amyloidosis, Diabetes Mellitus und Diabetes Mellitus-Komplikationen | |
EP2459588A1 (de) | Verfahren zum nachweis und zur identifikation eines varianten c. difficile stammes in einer probe | |
DE60035267T2 (de) | Verfahren zur analyse der menge an intraabdominalem fettgewebe | |
DE2644622B2 (de) | Extraktion von Mikroorganismen und diese enthaltende diagnostische Mittel | |
DE69628713T2 (de) | Marker und Reagenz für Diabetes mellitus und Diabetes-mellitus-Komplikationen | |
DE60028059T2 (de) | Verfahren zum nachweis antibiotische überreste | |
DE3720655C2 (de) | ||
DE68925457T2 (de) | Diagnoseverfahren für infektionskrankheiten sowie verfahren zum nachweis und identifizierung von mikroorganismen | |
DE3874741T2 (de) | Immunassay-verfahren. | |
Biswal et al. | Detection of Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) from subclinical caprine paratuberculosis cases of Odisha | |
DE10101792B4 (de) | Verfahren zum Nachweis von Pankreaskarzinom oder chronischer Pankreatitis und Verwendung von Antikörpern | |
DE69814078T2 (de) | Verbessertes Verfahren zur Bestimmung von Allergien | |
EP0842431B1 (de) | Diagnostisches verfahren zur erkennung subklinisch an paratuberkulose erkrankter säuger | |
EP0267356B1 (de) | Verfahren und Testelement zum Auffinden von Zelläsionen | |
DE19758017C2 (de) | Verfahren zum Nachweis von Borna-Disease-Virus (BDV)-Infektionen über den Nachweis zirkulierender Immunkomplexe und hierfür verwendbarer diagnostischer Kit | |
DE69110067T2 (de) | Monoklonale Antikörper gegen nicht-A 1C glykosyliertes Hämoglobin. | |
Orlans et al. | Studies on some soluble antigens of Clostridium welchii types B, C and D. | |
DE3915344A1 (de) | Serumdiagnose-verfahren | |
DE3318761C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DISETRONIC MEDICAL SYSTEMS GMBH, 2300 KIEL, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |