DE3720096A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer fertigen turbinenschaufel aus einem rohen werkstueck - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer fertigen turbinenschaufel aus einem rohen werkstueckInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung einer fertigen Turbinenschaufel aus einem
rohen Werkstück mittels eines über einen Schleifschuh ge
führten Schleifbandes und mit einem auf einer bewegbaren
Plattform angeordneten Werkstückhalter.
Die Herstellung von Turbinenschaufeln ist ein schwieriges
Fertigungsproblem. Turbinenschaufeln haben eine sehr komp
lizierte Form mit räumlich gekrümmten Flächen. Das einzige
bekannte Verfahren zur Herstellung einer Turbinenschaufel
in einem einzigen automatisierten Verfahrensgang besteht
darin, sie durch Präzisionsgießen herzustellen (siehe z. B.
US-PS 45 26 747, 44 89 469). Das Präzisionsgießen von
Turbinenschaufeln ist jedoch sehr teuer und nur sinnvoll,
wenn eine große Zahl gleicher Turbinenschaufeln erzeugt
wird. Auch ist das Bilden der Form für das Präzisionsgießen
ein zeitaufwendiges und im wesentlichen von Hand
auszuführendes Verfahren, das mit den gleichen Nachteilen
verbunden ist, wie die anderen und nachfolgend angeführten
Verfahren zum Herstellen von Turbinenschaufeln.
Es ist üblich, das Herstellverfahren in zwei Stufen
durchzuführen, das Schaffen einer Rohform der Turbinen
schaufel und einer nachfolgenden Präzisionsformgebung.
Bekannte Verfahren zum Fertigstellen von Turbinenschaufeln
schließen ein elektrisches und chemisches Materialabtragen
ein (siehe z. B. US-PS 42 34 397, 41 41 127). Diese Ver
fahren sind wie das Präzisionsgießen oder -schmieden
teuer, zeitraubend und nur bei der Massenproduktion einer
großen Anzahl identischer Turbinenschaufeln wirtschaft
lich.
Eine andere bekannte Methode zum Herstellen von Turbinen
schaufeln besteht im Glätten einer Rohform der Turbinen
schaufel unter Verwendung eines Schleifbandes (siehe z. B.
US-PS 44 73 931, 42 85 108, 40 31 699, 39 25 937, 36 85 219,
27 22 788). Bei dieser Methode wird eine Rohform der
Turbinenschaufel durch Schmieden oder Gießen mit einer Ab
weichung von 5/1000 Zoll von der Endform erzeugt. Die Roh
form wird dann von Hand oder eingespannt in eine Band
schleifmaschine geglättet oder poliert, wobei nicht mehr
als 5/1000 Zoll von der Oberfläche der Rohform entfernt
werden. Die Schaufel muß während der Schleifbehandlung
dauernd mit Meßwerkzeugen (guillotine guages) überprüft
werden, und die genommenen Meßwerte müssen mit einer Meß
werttabelle verglichen werden, um eine genaue Übereinstim
mung mit der speziellen gewünschten Form der einzelnen zu
glättenden Schaufel zu garantieren. Um die bei den bekann
ten Verfahren und Vorrichtungen zum Erzeugen von Turbinen
schaufeln auftretenden Probleme zu verstehen, muß bedacht
werden, daß die Oberfläche der Turbinenschaufelform räum
lich gestaltet werden muß. Diese Abmessungen können in
bezug auf X-, Y-, und Z-Achsen betrachtet werden. Die fer
tige Oberfläche der Turbinenschaufel ist durch mindestens
zwei Kurven definiert, eine in der Z-Y-Ebene und die ande
re in der Z-X-Ebene. Typischerweise ist die Form einer
Turbinenschaufel noch komplexer und durch eine große Zahl
von Kurven in einer entsprechenden Zahl von Parallelebenen
zur Z-Y-Ebene und/oder zur Z-X-Ebene gekennzeichnet. (Bei
den nachfolgenden Ausführungen bedeutet der Ausdruck Z-Y-
Ebene die Z-Y-Ebene und Parallelebenen dazu. In gleicher
Weise bedeutet die Bezeichnung Z-X-Ebene die Z-X-Ebene und
Parallelebenen zu ihr. Die Bezeichnung Z-Y-Kurve bedeutet
eine Kurve in der Z-Y-Ebene, und die Bezeichnung Z-X-Kurve
bedeutet eine Kurve in der Z-X-Ebene.)
Bei bekannten Verfahren und Maschinenwerkzeugen zum Glät
ten von halbfertigen Turbinenschaufeln wird eine Band
schleifvorrichtung verwendet, in welcher ein schmales
Schleifband über eine als Schuh bezeichnete Rolle geführt
ist. Die Achse des Schuhs ist üblicherweise parallel zur
Längsachse oder X-Achse der Turbinenschaufel angeordnet.
Die Rohform der Turbinenschaufel ist auf einer beweglichen
Plattform unterhalb des Schleifbandes befestigt. Das
Schleifband wird in Kontakt mit der zu glättenden Ober
fläche der Schaufel gebracht, und die Schaufel wird mit
tels der beweglichen Plattform gegenüber dem Schuh entlang
der X-Achse bewegt. Während der Bewegung der Turbinen
schaufel entlang der X-Achse wird die Stellung des Schuhs
in der Vertikalachse oder Z-Achse entweder nach einem
Computerprogramm oder durch eine Rolle verstellt, die ent
lang einer Schablone o. dgl. geführt ist. Wenn die Schaufel
ihre Bewegung in Richtung der X-Achse beendet hat, wird
die Schaufel zur Bildung einer Kurve in der Z-X-Ebene
geschliffen. Um die Kurve der Turbinenschaufel in der Z-Y-
Ebene zu definieren, muß die Schaufel entlang der Y-Achse
bewegt werden, und die Stellung des Schuhs in der Z-Achse
muß auch entsprechend eingestellt werden. Typischerweise
wird der beweglichen Plattform durch ein Programm oder
einen Operateur eine Bewegung in der Y-Richtung um eine
zusätzliche Strecke erteilt, die von der zu erzielenden
fertigen Formbeschaffenheit abhängt (d. h. eine Verstellung
um einen kleinen Betrag zur Erzielung einer sehr sauberen
Endform, eine Verstellung um einen größeren Betrag für
eine weniger feine Endform). Dabei macht die Plattform
einen weiteren Durchgang in der X-Richtung und bewegt die
Schaufel gegenüber dem Schuh, während dem Schuh eine pas
sende Bewegung in der Z-Richtung erteilt wird.
Da das Z-X-Profil der Turbinenschaufel entlang der Y-Achse
nicht zwingend konstant sein muß, muß die Bewegung des
Schuhs in der Z-Richtung während jedes Durchganges der
Turbinenschaufel in der X-Richtung nicht notwendigerweise
die gleiche sein wie beim vorangehenden Durchgang. Wenn
ein Computerprogramm zur Steuerung der Z-Bewegung des
Schuhs verwendet wird, kann ein neuer Satz von Punkten
oder Befehlen erforderlich werden.
Dieser Prozeß wiederholt sich, bis die Turbinenschaufel
den Schuh in der X- und in der Y-Richtung ganz passiert
hat. Der Prozeß resultiert in einer Reihe von Schritten
benachbarter Kurven in den Ebenen parallel zu der Z-Y-Ebe
ne (siehe Fig. 1 und 3). Diese Schritte nähern sich den zu
erzielenden Kurven in Parallelebenen zu der Z-Y-Ebene
durch eine Anzahl von Punkten, zwischen denen der Schuh
eine relativ flache Fläche der Schaufel schleift (siehe
Fig. 3). Normalerweise werden zwischen 400 bis 600 Punkte
benötigt, um eine Näherungskurve in einer Z-Y-Ebene zu
definieren. Die Anzahl der zugelassenen Punkte oder
Schritte wird praktisch durch die verwendeten Maschinen
begrenzt. Die bewegliche Plattform und die Stellungen des
Schuhs werden durch Servomotoren gesteuert, die durch ihre
Beschleunigung in der Anzahl von Zeitpunkten, in denen sie
auf einer vorgegebenen Strecke gestartet und gestoppt wer
den können, im Einsatz begrenzt sind. Wenn also das
Schleifen mit dem Schleifband beendet ist, ist die Fläche
der Kurven in den Z-Y-Ebenen angenähert und besteht aus
einer Reihe von ebenen Flächenabschnitten und nicht aus
einer kontinuierlich gekrümmten Fläche. Abhängig von der
Anzahl der verwendeten Punkte oder Schritte kann ein
zusätzlicher Handschliff erforderlich werden. Das Hand
schleifen ist sehr zeitraubend und erfordert die Verwen
dung von Meßwerkzeugen und einen dauernden Vergleich mit
einer Meßtabelle.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Schleifen
von Turbinenschaufeln sehen keine Möglichkeit vor, eine
volle Drehbewegung der Turbinenschaufel um die X-Achse
während des Schleifens vorzunehmen. Nur eine Seite der
Turbinenschaufel kann geschliffen werden, die Schaufel muß
dann umgespannt werden, um die andere Seite zu schleifen.
Die bisher bekannten Bandschleifverfahren und -vorrichtun
gen erlauben also keine vollautomatische Erzeugung der
Turbinenschaufeln, sondern erfordern verschiedene Hand
betätigungen, einschließlich einer zeitraubenden Fertig
stellung in Handarbeit, um die komplizierte Form der
Schaufel sauber fertigzustellen. Außerdem fordern die be
kannten Verfahren, daß das Werkstück vorgefertigt oder zu
nächst eine Rohform der Schaufel hergestellt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Turbinen
schaufel in einem einzigen automatischen Fertigungsschritt
zu schaffen, wobei ein Werkstück in Form eines rohen
Blockes so geschliffen wird, daß die in den Z-X- und Z-Y-
Ebenen erzeugten Kurven vollkommen glatt sind und keinen
Handschliff mehr erfordern.
Die gestellte Aufgabe wird mit einem Verfahren und einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Schuh eine in vertikaler Richtung
verstellbare Drehachse aufweist und die Plattform in zwei
zueinander senkrechten Richtungen in einer Horizontalebene
verstellbar ist, daß eine Einrichtung zum Bewegen der
Schuh-Achse in einer Vertikalrichtung und eine Einrichtung
zur Bewegung der Plattform in zwei zueinander senkrechten
Richtungen in einer horizontalen Ebene vorgesehen sind,
daß der Werkstückhalter eine Spindel mit einer parallel zu
einer dieser Richtungen in der horizontalen Ebene verlau
fenden Achse aufweist, wodurch das Werkstück um diese
Spindelachse drehbar und in der horizontalen Ebene ver
stellbar ist, und daß Mittel zur Synchronisierung der
Bewegung des Schuhs, der Plattform und der Rotation der
Spindel vorgesehen sind.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der Erfindung er
lauben die Fertigstellung von Turbinenschaufeln innerhalb
eines Toleranzbereiches von 10 Mikron, was vergleichbar
ist mit der durch ein Präzisionsgießen erzielbaren Ge
nauigkeit. Im Gegensatz zum Präzisionsgießen können aber
das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung in
sehr kurzer Zeit neu programmiert werden, um eine neue
Turbinenschaufeloberfläche mit der gleichen Präzision zu
erhalten. Dadurch erlauben das Verfahren und die Vorrich
tung nach der vorliegenden Erfindung die wirtschaftliche
Erzeugung von Präzisionsturbinenschaufeln in relativ kur
zer Zeit.
Die vorliegende Erfindung sieht eine Änderung der Stellung
des Schuhs in Richtung der Z-Achse vor, während das Werk
stück den Schuh in Richtung der Y-Achse passiert und
gleichzeitig gedreht wird, dergestalt, daß sich eine voll
kommen glatte und kontinuierliche Relativbewegung von
Werkstück und Schuh ergibt. Dadurch werden alle Ungenauig
keiten in den Z-Y-Kurven der gebildeten Turbinenschaufel
beseitigt. Darüber hinaus sieht die Erfindung eine Vor
richtung und ein Verfahren vor, bei welchen die Achse des
Schuhs in der Z-X-Ebene und in der X-Y-Ebene geneigt ist,
wenn das Werkstück den Schuh in Richtung der X- und der Y-
Achse passiert. Durch dieses Schrägstellen der Schuhachse
wird eine stufenförmige Annäherungsform der Kurven vermie
den. Die sich ergebenden Kurven der Turbinenschaufelober
fläche sind sowohl in der Z-Y- als auch in der Z-X-Ebene
glatt, und die Oberfläche muß keinem Handschliff mehr
unterzogen werden.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist auch
einfacher und schneller als jede andere Methode, eine Tur
binenschaufel mit einem Schleifband herzustellen, weil sie
kein vorgefertigtes Werkstück voraussetzt und nicht so
viele Schritte oder Bestimmungspunkte erforderlich sind,
wie bei den bisher bekannten Verfahren zum Glätten von
Turbinenschaufeln. Bekannte Verfahren zum Schleifen von
Turbinenschaufeln erfordern 400 bis 600 Schritte oder Be
zugspunkte, um eine Annäherung an eine Kurve zu erzielen,
während mit dem vorliegenden Verfahren eine Kurve genau
hergestellt werden kann mit nur vier Schritten oder Be
zugspunkten. Dies ist außerordentlich bedeutend, wenn man
in Betracht zieht, daß man mit der vorliegenden Erfindung
kein vorgefertigtes Werkstück benötigt, sondern eine fer
tige Turbinenschaufel ausgehend von einem blockförmigen
Werkstück herstellen kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden
Zeichnung, die nur Ausführungsbeispiele zeigt, näher er
läutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
Teiles einer typischen Turbinenschaufel,
teilweise im Querschnitt entlang der Z-Y-
Ebene;
Fig. 2 eine Draufsicht in der X-Y-Ebene auf die
in Fig. 1 dargestellte Turbinenschaufel;
Fig. 3 einen Querschnitt in der Z-Y-Ebene der in
den Fig. 1 und 2 dargestellten Turbinen
schaufel nach einem Bandschleifen auf bis
her bekannte Art mit der Annäherungsform
der Kurven in der Z-Y-Ebene;
Fig. 4 eine Seitenansicht des in den Fig. 1 und 2
dargestellten Turbinenblattes mit einem
Profil der Schaufel in der Z-X-Ebene;
Fig. 5 einen Querschnitt in der Z-Y-Ebene einer
ideal fertiggestellten Turbinenschaufel,
deren Oberfläche aus einer Anzahl von
kontinuierlichen Kurvenabschnitten besteht,
mit Angaben der entsprechenden Mittelpunkte
und Winkellängen und eines beliebigen Mit
telpunktes der Schaufel;
Fig. 5a-d der Fig. 5 entsprechende Darstellungen,
welche die Schaufel mit einer Drehung ihres
Mittelpunktes in der Z-Y-Ebene um die Mit
telpunkte der Kurvenabschnitte um deren
entsprechende Winkellängen zeigt;
Fig. 6 ein Diagramm, das den Weg des Turbinen
schaufel-Mittelpunktes in der Z-Y-Ebene
zeigt, wenn die Schaufel entsprechend den
Fig. 5a; 5d gedreht wird;
Fig. 7 eine Seitenansicht des Bearbeitungsvorrich
tung in der Z-X-Ebene;
Fig. 8 eine Seitenansicht der Bearbeitungsvorrich
tung in der Z-Y-Ebene.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind völlig einzigartig und bisher unbekannt, da
sie das Herstellen einer Turbinenschaufel in einem einzi
gen automatisierten Prozeß, ausgehend von einem block
artigen Werkstück erlauben. Wie vorstehend bereits er
wähnt, erfordern bekannte Verfahren und Vorrichtungen das
Vorfertigen einer Turbinenschaufel-Rohform, die dann durch
Schleifen fertiggestellt wird. Die vorliegende Erfindung,
die praktisch ein Schleifverfahren betrifft, kann angewen
det werden, um eine fertige Turbinenschaufel aus einem
völlig rohen Werkstückblock zu schaffen. Es bestehen be
stimmte Ähnlichkeiten zwischen der vorliegenden Erfindung
und den früheren bekannten Verfahren der Fertigstellung
vorgefertigter Werkstücke. Um die wichtigen neuen Merkmale
der vorstehenden Erfindung richtig zu verstehen, wird
während der Beschreibung auf den bisher bekannten Fertig
stellungsprozeß durch Schleifen Bezug genommen. Es muß
aber betont werden, daß die vorliegende Erfindung nicht
auf das Fertigstellungsschleifen begrenzt ist.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung las
sen sich am besten aus zwei Blickrichtungen verstehen.
Zunächst ist da das Problem der Bildung glatter Kurven in
der Z-Y-Ebene (Fig. 3), und zum anderen besteht das Problem
des Glättens der Kurven in den Z-X- und Y-X-Ebenen (Fig. 2
und 4). Beide Probleme werden mit dem Verfahren und der
Vorrichtung nach der Erfindung gelöst.
Was das erste Problem betrifft, das Glätten der Kurven in
der Z-Y-Ebene, wird die Kurve nach den bekannten Verfahren
als eine Reihe von Punkten definiert, die durch gerade
Linien miteinander verbunden sind, wie dies aus Fig. 3 er
sichtlich ist. Dies ist ein übliches Verfahren zur Annähe
rung einer Kurve und, abhängig von der Anzahl der gewähl
ten Punkte, führt es zu einer relativ glatten oder relativ
rauhen Oberfläche. In der Praxis werden gewöhnlich 400 bis
600 Punkte gewählt, was zu einer relativ glatten Fläche
nach dem Schleifen führt. Dieses Verfahren bedeutet aber
zwischen 400 bis 600 Start- und Stopp-Befehle, wenn die
Turbinenschaufel gegenüber dem Schleifschuh bewegt wird,
und die Stellung des Schuhs ist anderseits festgelegt.
Da die Bewegungen des Schuhs und der Turbinenschaufel
mittels Servomotoren bewirkt werden und die Anzahl der
aufeinanderfolgenden, diesen Motoren zugeführten Befehle
sehr groß ist, ist das Verfahren sehr zeitraubend. Nach
der vorliegenden Erfindung wird die gekrümmte Oberfläche
in einer im wesentlichen einzigen fortlaufenden Bewegung
von Anfang bis zum Ende hergestellt, wobei nur eine kleine
Anzahl von Befehlen (Punkten) erforderlich ist, wodurch
viel Verfahrenszeit gespart wird, während gleichzeitig ein
besseres Ergebnis erzielt wird.
Fig. 5 zeigt beispielsweise die ideale Oberfläche einer
typischen Turbinenschaufel im Querschnitt in einer Z-Y-
Ebene. Die komplexe Kurve der Oberfläche kann in verschie
dene Abschnitte unterteilt werden, von denen jeder ein Ab
schnitt (Bogen) eines Kreises R mit einem Mittelpunkt c
und mit einer Winkellänge alpha ist. Die in Fig. 5 bei
spielsweise dargestellte Turbinenschaufelkurve kann in
vier Kreisabschnitte R 1 bis R 4 gegliedert werden, von
denen jeder einen zugehörigen Mittelpunkt c 1 bis c 4 und
eine Winkellänge alpha 1 bis alpha 4 aufweist. Darüber
hinaus kann ein beliebiger Mittelpunkt CR des Turbinen
schaufelquerschnitts gewählt werden. Hypothetisch ist es
möglich, eine vollständig glatte Kurve in der Z-Y-Ebene
mit einem Schleifband zu erzielen, indem man den Mittel
punkt CR der Turbinenschaufel um den Mittelpunkt c über
den Winkel alpha eines jeden Kreisabschnittes R bewegt,
wenn der Schuh V für das Schleifband in der Z-Achse fest
stehend bleibt. Die Fig. 5a-d zeigen, wie das Werkstück
gegenüber dem Schuh V bewegt würde, um den glatten Schliff
zu erzielen. Fig. 6 zeigt schematisch den Weg des Turbi
nenschaufel-Mittelpunkts in der Z-Y-Ebene, wenn die
Turbinenschaufel, also das Werkstück, um den annähernden
Bereich alpha um jeden Kreisabschnitt-Mittelpunkt c ent
sprechend den Fig. 5a-d gedreht wird. Um die Turbinen
schaufel gegenüber dem Schuh zu bewegen, wie dies in den
soeben beschriebenen Figuren dargestellt ist, würde man
eine äußerst komplizierte Vorrichtung benötigen. Eine ein
fache Drehung der Schaufel um ihren eigenen Mittelpunkt CR
würde jedoch keine Schwierigkeiten bringen. Bei dem Ver
fahren und der Vorrichtung nach der Erfindung ist vorge
sehen, die gleiche Relativbewegung der Turbinenschaufel
und des Schuhs, wie sie in den Fig. 5a-5d dargestellt
ist, durch eine synchronisierte Bewegung des Schuhs in der
Z-Richtung mit einer Drehung der Schaufel um eine durch
ihren Mittelpunkt CR gehende Achse auszuführen, wenn die
Turbinenschaufelachse in der Y-Richtung bewegt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung wird am besten anhand
der Fig. 5, 5a-5d und 6 verständlich. Das Verfahren weist
folgende Verfahrensschritte auf:
- (1) Wahl eines beliebigen Mittelpunktes CR des Turbinen schaufelquerschnitts in der Z-Y-Ebene (Fig. 5),
- (2) Festlegung jedes Z-Y-Profiles (d. h. P 1, P 2, P 3 usw., wie in den Fig. 2 und 4 dargestellt) der Turbinen schaufel als eine Reihe von Kreisabschnitten R 1, R 2 usw., von denen jeder einen zugehörigen Mittelpunkt c 1, c 2 usw. und eine zugehörige Winkellänge alpha 1, alpha 2 usw. (Fig. 5), aufweist,
- (3) Bestimmung der Abstände D 1, D 2 usw. vom Schaufel mittelpunkt CR zu jedem Kreisabschnitt-Mittelpunkt c 1, c 2 usw. (Fig. 5a-5d),
- (4) Aufzeichnen des Weges des Schaufelmittelpunktes CR in der Z-Y-Ebene dergestalt, daß der Schaufelmittelpunkt CR sich nacheinander um jeden Kreisabschnitt-Mittel punkt c 1, c 2 usw. über eine Winkellänge alpha 1, alpha 2 usw. bewegt (Fig. 5a-5d und 6), wobei der Weg des Mittel punktes CR aus einer Folge von Kreisabschnitten be steht, die an Endpunkten (Z 1, Y 1), (Z 2, Y 2) usw. in der Z-Y-Ebene miteinander verbunden sind (Fig. 6),
- (5) synchrones Bewegen des Schuhs in der Z-Richtung und der Schaufel in der Y-Richtung und Drehen der Schaufel um ihren Mittelpunkt CR so, daß bei der Drehung der Schaufel um ihren Mittelpunkt CR über einen Winkel alpha n entsprechend dem Kreisabschnitt Rn die Schau fel und der Schuh in der Y- bzw. in der Z-Richtung vom Anfangspunkt (Zn, Yn) entsprechend dem Kreisabschnitt Rn bis zu dem Punkt (Zn+1, Yn+1), der dem Beginn des Kreisabschnittes Rn+1 entspricht, bewegt werden, wobei der Wechsel in der Z-Position gegenüber dem Wechsel in der Y-Position durch eine Kreiskurve mit einem Radius Dn definiert ist (Fig. 5a-5d),
- (6) Wiederholung des letzten Schrittes für jeden Kreis abschnitt R 2, R 3 usw.,
- (7) Verstellen der Stellung der Schaufel gegenüber dem Schuh in der X-Richtung und
- (8) Wiederholung der Schritte (3) bis (8) für jedes Z-Y- Profil, das im Schritt (2) definiert ist, bis die Schaufel fertiggeschliffen ist.
Das vorstehend beschriebene Verfahren wird noch besser
verständlich durch die Beschreibung der Vorrichtung, mit
welcher es ausgeführt wird.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Vorrichtung zur Bewegung der
Turbinenschaufel (Werkstück) in der X-Richtung und in der
Y-Richtung mittels einer beweglichen Plattform 111, auf
der das Werkstück aufgespannt wird. Ein Schuh 105 ist in
der Z-Richtung verstellbar. Die Turbinenschaufel (das
Werkstück) kann mittels einer Spindel 101 um eine Achse A
gedreht werden. Die Bewegung der Turbinenschaufel und des
Schuhs bei der Durchführung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens wird mittels einer bekannten Steuereinrichtung
durchgeführt, die als CNC-Einrichtung bezeichnet wird.
Computer-Numerische-Steuer(CNC)-Einrichtungen sind für
den Betrieb verschiedener Maschinenwerkzeuge bekannt. Mit
solchen Einrichtungen können geradlinige, kurvenförmige
oder schraubenförmige Bewegungen gesteuert werden. Beispielsweise
wird eine Linearbewegung mittels einer CNC-
Einrichtung durch die Eingabe eines X- und eines Y-Wertes
gesteuert. Die CNC-Einrichtung errechnet die Neigung einer
Linie, die von einem Punkt 0,0 bis zu einem Punkt X, Y
verläuft. Während des Betriebs vergrößert die CNC-Einrich
tung die X- und Y-Werte proportional entsprechend der er
rechneten Neigung. Diese X- und Y-Werte können zur Steue
rung verschiedener Teile von Maschinenwerkzeugen verwendet
werden, so daß jeder Teil des Maschinenwerkzeugs gleich
zeitig mit anderen Teilen an seiner entsprechenden Posi
tion erscheint. Eine CNC-Einrichtung für eine Linearsteue
rung kann so zwei Teile eines Maschinenwerkzeuges steuern,
indem sie sie in einem errechneten Verhältnis so führt,
daß sie eine vorgegebene Position X, Y zur selben Zeit in
einem stufenlosen Verfahren erreichen.
Die meisten CNC-Einrichtungen sind auch für eine Bogen
steuerung ausgelegt, wobei drei variable Größen, bei
spielsweise X, Y, R eingegeben werden können. Bei einer
Kreisbewegung errechnet die CNC-Einrichtung die Gleichung
eines Kreises, der den Radius R hat und durch die Punkte
X, Y verläuft. Bei der Ausführung der Kreisbogensteuerung
kann die CNC-Einrichtung die veränderlichen Werte für X
und Y erhöhen oder vermindern, wie dies zur Bestimmung
einer Kreisbahn von Punkt 0,0 zum Punkt X, Y erforderlich
ist, die einen Radius R hat. Es gibt zwei mögliche Wege,
wenn die Endpunkte eines Bogens und ein Radius angegeben
sind, nämlich einen konvexen Weg und einen konkaven Weg.
Die CNC-Einrichtung erlaubt die Wahl zwischen diesen
beiden Möglichkeiten.
CNC-Einrichtungen für eine kreisförmige Bewegungssteuerung
sind praktisch für die Steuerung eines Maschinenwerk
zeuges, das sich auf einem Kreis bewegen soll. Solche Ein
richtungen haben aber noch keine Anwendung beim Schleifen
(oder Herstellen) von Turbinenschaufeln gefunden, da die
Kontur einer Turbinenschaufel einen wechselnden Radius
hat.
Viele CNC-Einrichtungen können auch schraubenförmige Be
wegungen steuern, wobei eine einzige lineare Veränderliche
zu den drei Kreisveränderlichen hinzugefügt wird. Für eine
schraubenförmige Steuerung beginnt also eine CNC-Einrich
tung mit vier Veränderlichen, beispielsweise X, Y, Z und
R. Während des Betriebs vergrößert oder verkleinert die
CNC-Einrichtung die Werte für Z und Y, um einen Kreis in
der Z-Y-Ebene mit einem Radius R zu beschreiben, und ver
größert gleichzeitig den Wert für X von 0 bis X linear, um
den Endwert gleichzeitig mit den Werten für Z und Y zu er
reichen. Dieses Verfahren wird als Schraubensteuerung be
zeichnet, da es allgemein bei Maschinenwerkzeugen verwen
det wird, die einen schraubenförmigen Weg beschreiben soll
len.
Durch die Verwendung einer Schraubensteuerung einer be
kannten CNC-Einrichtung kann die vorstehend beschriebene
Vorrichtung so gesteuert werden, daß die Positionen des
Schuhs für das Schleifband und der Turbinenschaufel in
Übereinstimmung mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren
in einer stufenlosen Bewegung geändert werden können, wo
bei sie eine Kurve mit wechselndem Radius in zwei
Dimensionen beschreiben. Dabei wird die CNC-Einrichtung
dazu verwendet, das Schleifwerkzeug (den Schuh) in der Z-
Achse und das Werkstück (die Turbinenschaufel) in der Y-
Achse in einer Reihe von Kreisbahnen vom Endpunkt eines
Kreisabschnittes bis zu dem Endpunkt des nächsten Kreis
abschnittes zu führen, beispielsweise von dem Punkt Z 1, Y 1
bis zu dem Punkt Z 2, Y 2 in Fig. 6. Die CNC-Einrichtung
erlaubt auch die Veränderung einer linearen Veränderlichen
gleichzeitig mit der Kreisbewegung. Diese lineare Verän
derliche wird verwendet, um gleichzeitig die Turbinen
schaufel (das Werkstück) um ihren Mittelpunkt CR über die
Winkellänge alpha zu drehen, die jedem Kreisabschnitt wie
eingangs beschrieben zugeordnet ist.
Durch den Einsatz einer CNC-Einrichtung für die Ausführung
einer Schraubenbewegung in der Vorrichtung zum Schleifen
einer Turbinenschaufel läßt sich mit dem Verfahren gemäß
der Erfindung die gleiche glatte Oberfläche erzielen, wie
wenn die Turbinenschaufel gegenüber einem stationären
Schleifschuh bewegt worden wäre, wie dies in den Fig. 5a-5d
dargestellt ist. Die Erfindung resultiert also in einer
Z-Y-Kurve, die völlig glatt ist und keinen zusätzlichen
Handschliff erfordert. Mit der vorliegenden Erfindung wird
also das Verfahren der Herstellung einer Turbinenschaufel
sehr vereinfacht, indem die Anzahl von Koordinaten ver
mindert wird, die zur Bestimmung der herzustellenden ge
krümmten Oberfläche erforderlich sind. So müssen bei
spielsweise zum Schleifen der in Fig. 5 gezeigten Ober
fläche nur vier Koordinatensätze in die CNC-Einrichtung
nacheinander eingegeben werden, während nach den früheren
Verfahren zwischen 400 bis 600 Koordinatensätze erforderlich
waren. Beispielsweise definiert der erste Satz von
Koordinaten X, Y, Z und R, der in die CNC-Einrichtung ein
gegeben werden muß, den ersten in Fig. 5 mit R 1 bezeichne
ten Kreisabschnitt, ein zweiter Koordinatensatz definiert
den Kreisabschnitt R 2 usw.
Der zur Erzielung der in den Fig. 5 und 6 eingezeichneten
Kurven in die CNC-Einrichtung einzugebende erste Koordina
tensatz kann sein: die lineare Veränderliche X=alpha 1, die
Winkellänge des ersten Kreisabschnitts. Die Kreisveränder
lichen Y, Z und R sind folgende: Y=Y 2-Y 1, die Änderung in
der Y-Position des in Fig. 6 dargestellten Mittelpunktes
CR der Schaufel; Z=Z 2-Z 1, die Änderung in der Z-Position
des Mittelpunktes CR der Schaufel wie in Fig. 6 dargestellt;
R=D 1, der Radius der Kreisbahn, die der Mittel
punkt CR der Schaufel wie in Fig. 5a dargestellt be
schreibt, welches ist der Abstand des Mittelpunktes CR der
Schaufel von dem Mittelpunkt c 1 des ersten Kreisab
schnitts. Zusätzlich muß eine weitere Veränderliche einge
geben werden, mit welcher die CNC-Einrichtung informiert
wird, daß der zu beschreibende Weg konvex ist, wie in Fig.
6 dargestellt. Mit diesem ersten Satz von Veränderlichen
steuert die CNC-Einrichtung die Vorrichtung zum Schleifen
des in Fig. 5 mit R 1 bezeichneten ersten Abschnittes der
Turbinenschaufel.
Der Schleifbandschuh beginnt seine Bewegung in der Z-Rich
tung, wenn die Plattform, auf welcher die Turbinenschaufel
befestigt ist, in der Y-Richtung bewegt wird, wobei beide
Bewegungen durch die CNC-Einrichtung gesteuert sind, die
gleichzeitig eine Drehung der Turbinenschaufel um ihren
Mittelpunkt CR steuert. Die CNC-Einrichtung steuert den
Schuh so, daß er am Punkt Z=Z 2-Z 1 zur gleichen Zeit ein
trifft, wenn die Turbinenschaufel auf der Plattform den
Punkt Y=Y 2+Y 1 erreicht, und während der gleichen Zeit hat
der Mittelpunkt CR der Turbinenschaufel sich auf einem
Kreisbogen um den Winkel alpha 1 gedreht. An dieser Stelle
wird der CNC-Einrichtung der nächste Satz von Veränder
lichen X=alpha 2, Y=Y 3-Y 2, Z=Z 3-Z 2 und R=D 2 sowie der
Befehl für eine konvexe Bewegung eingegeben. Der nächste
Abschnitt des Z-Y-Profiles der Turbinenschaufel wird an
schließend geschliffen usw. Dieser Vorgang wiederholt
sich, bis das ganze erste Z-Y-Profil fertiggestellt ist.
Dann wird in der Vorrichtung die das Werkstück haltende
Plattform um einen Schritt in der X-Richtung verstellt und
dann das zweite Z-Y-Profil in der gleichen Weise, mög
licherweise mit einem neuen Satz von Veränderlichen, ge
schliffen. Dies wiederholt sich, bis jedes Z-Y-Profil ge
schliffen ist.
Die vorstehende Beschreibung betrifft die erste Form der
vorliegenden Erfindung, die zum Erhalt von glattgeschlif
fenen Kurven in der Z-Y-Ebene eingesetzt werden kann. Um
glatte Kurven in der Z-X-Ebene (Fig. 4) und der Y-X-Ebene
(Fig. 2) ebenfalls zu bekommen, wird eine zweite Form der
Erfindung eingesetzt.
In der vorstehend beschriebenen Vorrichtung wird nach
jedem Durchgang der beweglichen und die Turbinenschaufel
tragenden Plattform in der Y-Richtung die Plattform 111
mit der Turbinenschaufel um einen kleinen Betrag (bestimmt
durch die Breite des Schleifbandes) entlang der X-Achse
verstellt und ein neues Profil in der Z-Y-Ebene geschlif
fen. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrfach, bis auf der
Oberfläche der Turbinenschaufel in der X-Richtung ein
Profil gebildet ist, wie es in den Fig. 2 und 4 dargestellt
ist. Das Verfahren und die Vorrichtung, die nach
folgend beschrieben werden, erlauben ein Glätten dieses
Profils in der X-Richtung, so daß kein Handschliff zum
Ausglätten der Oberfläche der Schaufel nötig ist.
An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, daß beim
Fertigen einer Turbinenschaufel aus einem rohen Werkstück,
also nicht nur beim einfachen Polieren einer vorgefertig
ten Rohform, es ratsam ist, das Schleifband der Vorrich
tung während des Verfahrens zu wechseln. Der Erfinder hat
in der Vorrichtung Schleifbänder der Bezeichnung "norton
norzone" erfolgreich eingesetzt, und es ist empfehlens
wert, daß ein sandbesetztes Band mit der Körnung 24 zum
Schleifen des rohen Werkstückes verwendet wird, bis die
Form in einem Toleranzbereich von 2/1000 bis 3/1000 Zoll
von der Endform erreicht wird, und dann ein Schleifband
mit der Körnung 180 bis 200 einzusetzen und die Turbinen
schaufel fertigzuschleifen mit einem Toleranzbereich von
10 Mikron. Während jeder Schleifoperation sollte der
Schleifstelle natürlich Kühlöl zugeführt werden. Es ist
ratsam, Kühlöl in einer Menge von bis zu 30 Gallonen/Minu
te der Schleifstelle, an welcher der Schuh Kontakt mit dem
Werkstück hat, zuzuführen.
Die Fig. 7 und 8 zeigen die Vorrichtung in Seitenansichten
in der Z-X- und in der Z-Y-Ebene. Eine Spindel 101 zum
Drehen des Werkstückes (die Turbinenschaufel ist nicht
dargestellt) um eine Drehachse A ist senkrecht zu der Z-Y-
Ebene gerichtet. Die Spindel 101 ist auf einer beweglichen
Plattform 111 gelagert, die in der X- und in der Y-Rich
tung verstellbar ist. Über den Schuh 105 ist ein durch
einen Motor 109 angetriebenes Schleifband 107 geführt. Der
Schuh 105, das Schleifband 107 und der Motor 109 können
zusammen in der Z-Richtung, also auf und ab, bewegt wer
den. Diese Bewegung in der Z-Richtung kann mit bekannten
Verstelleinrichtungen 120 durchgeführt werden, von denen
in Fig. 8 eine schematisch dargestellt ist. Üblicherweise
wird die Plattform 111 in der Y-Richtung bewegt, wie dies
in Fig. 8 angezeigt ist, während der Schuh 105 sich in der
Z-Richtung bewegt und die auf der Spindel 101 befestigte
Turbinenschaufel um die Achse A gemäß dem vorstehend be
schriebenen Verfahren gedreht wird. Nach jedem Schliff in
der Z-Y-Ebene wird das Werkstück mittels der Plattform 111
in der X-Richtung verstellt, wie dies in Fig. 7 angezeigt
ist, um dann einen weiteren Schliff in der Z-Y-Ebene aus
zuführen. Die Verstellung der Plattform in der Y- und der
X-Richtung kann mittels bekannter Verstelleinrichtungen
122 und 124 durchgeführt werden, die in Fig. 8 schematisch
eingezeichnet sind.
Zusätzlich zu den vorstehend erwähnten Bewegungen weist
die Vorrichtung auch in Fig. 8 bezeichnete Teile 126, 128
auf, um das Schleifband 107, den Schuh 105 und den Motor
109 gemeinsam um eine Achse U und eine Achse W gleichzei
tig zu drehen. Die U-Achse verläuft senkrecht zur X-Z-Ebe
ne und parallel zur Y-Achse, die durch den Rand des in
Fig. 7 dargestellten Schleifbandes 107 verläuft. Dieser
Rand ist derjenige, der dem bereits geschliffenen Teil
der Turbinenschaufel zugewandt ist, also der hintere Rand,
wenn die Turbinenschaufel entlang der X-Achse bewegt wird.
Der vordere Rand wird auf dem Werkstück entlang der X-Ach
se bewegt. Die W-Achse verläuft parallel zur Z-Achse und
schneidet die U-Achse und die Achse des Schuhs 105, wie
aus Fig. 8 ersichtlich ist. Durch ein Verschwenken des
Schuhs 105 gegenüber der U- und der W-Achse beim Vorbei
lauf der auf der Plattform 111 befestigten Turbinenschaufel
am Schuh 105 in der Y-Richtung wird die Schleiffläche
des Bandes relativ zur Turbinenschaufel eingestellt und es
wird ein Turbinenschaufelprofil in den Z-X- und Y-X-Ebenen
(Fig. 2 und 4) erzeugt, was ohne diese Neigung nicht er
zeugt werden könnte.
Wie vorstehend beschrieben worden ist, wird nach jedem
Vorbeigang der Turbinenschaufel in der Y-Richtung am Schuh
105 die Turbinenschaufel entlang der X-Achse verstellt.
Bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung ist aber der
Schuh in Richtung der U- und der W-Achse geneigt, wenn die
Turbinenschaufel in der Y-Richtung bewegt und um ihren
Mittelpunkt CR gedreht wird. Die Neigung des Schuhs 105 in
diesen beiden Richtungen ist dem wechselnden Profil der
Turbinenschaufel in der X-Richtung angepaßt (siehe Fig. 2
und 4). Wenn die Turbinenschaufel um ihren Mittelpunkt ge
dreht wird, kann die Stärke der Neigung in der U- und W-
Richtung an eine aus Fig. 2 ersichtliche Abschrägung der
Turbinenschaufel in der X-Richtung angepaßt sein.
Zur Steuerung der Schwenkbewegung des Schuhs wird eine
CNC-Einrichtung zur Steuerung der Bewegung der Vorrichtung
und des Werkstückes relativ zueinander verwendet. In die
sem Falle ist es jedoch notwendig, mit sechs Veränderlichen
anstatt vier zu steuern. Um dies zu bewirken, wird eine
CNC-Einrichtung für eine Kreissteuerung und drei Linear
steuerungen erforderlich. Solch eine Einrichtung gibt es
beispielsweise von Siemens (CNC-Gerät Nr. 850). Diese Ein
richtung erlaubt die gleichzeitige Steuerung von drei
Kreisveränderlichen (d. h. X, Y und R) und drei linearen
Veränderlichen, also insgesamt sechs Veränderlichen. Das
verwendete Verfahren schließt das vorstehend beschriebene
Verfahren ein und arbeitet zusätzlich mit zwei Veränder
lichen zum Neigen des Schuhs sowohl in der U- als auch in
der W-Achse. Diese zusätzlichen Veränderlichen zur Steue
rung des Schuhs können durch einen Vergleich der aufein
anderfolgenden Z-Y-Profile der Turbinenschaufel in der X-
Richtung gefunden werden (siehe z. B. P 1 und P 2 in Fig. 2
und 4). Durch Feststellung des Unterschieds im Radius von
entsprechenden benachbarten (in der X-Richtung) Kreis
abschnitten der benachbarten Z-Y-Profile und des Abstandes
zwischen den Profilen kann ein Winkel gamma für einen
Anstieg oder ein Abfallen in der X-Richtung gefunden wer
den. Dieser Winkel wird verwendet, um den Schuh in der U-
Achse zu neigen (siehe z. B. Fig. 4). Auch kann die Neigung
der Kontur der Turbinenschaufel in der Y-X-Ebene um den in
Fig. 2 gezeigten Winkel theta verwendet werden, um eine
passende Neigung des Schuhs in der W-Achse zu bestimmen.
Falls erforderlich, kann der CNC-Einrichtung der Befehl
gegeben werden, die Drehbewegung der Turbinenschaufel an
zuhalten, während ein Verschwenken des Schuhs in der W-
oder U-Achse ausgeführt wird. Anschließend kann die Dre
hung fortgesetzt werden, wenn der Schuh sich in der rich
tigen Stellung zum Schleifen der geneigten Oberfläche der
Turbinenschaufel befindet.
Obgleich die Erfindung im Hinblick auf eine Vielzahl von
Ausführungsbeispielen beschrieben und dargestellt ist, ist
die Erfindung keinesfalls auf die Offenbarung dieser be
vorzugten Ausführungsformen begrenzt, sondern kann auch in
zahlreichen Abwandlungen im Rahmen der Fassung der Patent
ansprüche verwirklicht werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Herstellung einer fertigen Turbinen
schaufel aus einem rohen Werkstück, mit einem umlaufen
den und über einen Schuh geführten Schleifband und
einem auf einer beweglichen Plattform angeordneten
Werkstückhalter, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuh
(105) eine in vertikaler Richtung (Z) verstellbare
Drehachse aufweist und die Plattform (111) in zwei
zueinander senkrechten Richtungen (X, Y) in einer
Horizontalebene verstellbar ist, daß eine Einrichtung
zum Bewegen der Schuh-Achse in einer Vertikalrichtung
(Z) und eine Einrichtung zur Bewegung der Plattform
(111) in zwei zueinander senkrechten Richtungen (X, Y)
in einer horizontalen Ebene vorgesehen sind, daß der
Werkstückhalter eine Spindel (101) mit einer parallel
zu einer dieser Richtungen in der horizontalen Ebene
verlaufenden Achse (A) aufweist, wodurch das Werkstück
um diese Spindelachse drehbar und in der horizontalen
Ebene verstellbar ist, und daß Mittel zur Synchroni
sierung der Bewegung des Schuhs (105), der Plattform
(111) und der Rotation der Spindel (101) vorgesehen
sind.
2. Verfahren zur Herstellung einer fertigen Turbinen
schaufel aus einem rohen Werkstück, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- (1) Wahl eines beliebigen Drehpunktes (CR) des Werk stücks zur Anordnung des Werkstücks auf einer Spindel (101),
- (2) Festlegung einer Mehrzahl von Profilen des Werk stücks in einer entsprechenden Anzahl von Ebenen, die senkrecht zu der Spindelachse (A) verlaufen, wobei jedes Profil aus einer Reihe von Kreisab schnitten (R 1; R 4) mit einem Kreismittelpunkt (c 1- c 4) und einer Winkellänge (alpha 1-4) besteht,
- (3) Messen des Abstandes des Drehmittelpunkts (CR) von jedem Kreisabschnitt-Mittelpunkt (c 1- c 4),
- (4) Eingeben auf einen Datenträger die hypothetischen Bahnen des Drehmittelpunktes (CR) des Werkstücks in jeder dieser senkrecht zur Spindelachse (A) ver laufenden Ebenen, wobei jede dieser hypothetischen Bahnen der Weg des Drehmittelpunktes (CR) ist, den er beschreibt, wenn er nacheinander um jeden der Kreisabschnitt-Mittelpunkte (c 1- c 4) über jede der entsprechenden Winkellängen (alpha 1-4) bewegt wird, und wobei jede dieser hypothetischen Bahnen aus einer Reihe von Kreisabschnitten besteht, die durch eine Reihe von Endpunkten bestimmt sind, wobei jeder Endpunkt einem jeden der Kreisabschnit te zugeordnet ist,
- (5) Synchronisieren
- (a) der Bewegung der Schuhachse (A) in der Vertikalrichtung (Z) und
- (b) der Bewegung des Werkstücks in einer Horizontalrichtung senkrecht zur Spindelachse (A) und
- (c) der Drehung des Werkstücks auf der Spindelachse (a), dergestalt, daß bei einer Drehung des Werkstücks über eine im Schritt (2) definierte Winkellänge (alpha 1 - alpha 4) die Horizontalposition des Werkstücks und die Vertikalposition des Schuhs auf einer Kreisbahn bewegt werden, wobei diese Bahn einen Radius hat, die gleich dem im Verfahrensschritt (3) gemessenen Abstand entspricht, in der entsprechenden Ebene senkrecht zur Spindelachse von dem entsprechenden Endpunkt, welcher der entsprechenden Winkellänge entspricht, bis zu dem nächsten entsprechenden Endpunkt in der Reihe der im Verfahrensschritt (4) definierten Endpunkte,
- (6) Wiederholung des Verfahrensschrittes (5) für jeden aufeinanderfolgenden Kreisabschnitt,
- (7) Verschiebung der Stellung des Werkstücks in einer Horizontalrichtung parallel zur Spindelachse (A) und
- (8) Wiederholung der Verfahrensschritte (5)-(7) für jedes Profil des Werkstücks, bis die Turbinen schaufel fertiggeschliffen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich eine Einrichtung zum Drehen der
Schuhachse um eine Vertikalachse (W) und eine Einrich
tung zum Drehen der Schuhachse um eine Horizontalachse
(U) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeich
net, daß sie zusätzlich eine Einrichtung zum Synchroni
sieren der Drehung der Schuhachse um die Vertikalachse
und die Horizontalachse mit der Drehung der Spindel
(101) und der Bewegung der Plattform (111) aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen
zusätzlichen Verfahrensschritt zwischen den Schritten
(4) und (5), bestehend aus dem Messen des ansteigenden
oder abfallenden Neigungswinkels (gamma) zwischen ent
sprechenden Kreisabschnitten (R 1- R 4) von jedem der be
nachbarten Profile (P 1- P 3),
und nach dem Verfahrensschritt (5) Synchronisieren der
Drehung der Schuhachse um die horizontale und die
vertikale Achse mit der Bewegung des Werkstücks in
einer horizontalen Richtung senkrecht zu der Spindel
achse (A) und der Drehung des Werkstücks um die
Spindelachse, dergestalt, daß die Schuhachse einen
Winkel gleich dem Neigungswinkel (gamma) zwischen
benachbarten Profilen (P) annimmt.
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