DE3712326A1 - Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu deren herstellung und verwendung - Google Patents
Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu deren herstellung und verwendungInfo
- Publication number
- DE3712326A1 DE3712326A1 DE19873712326 DE3712326A DE3712326A1 DE 3712326 A1 DE3712326 A1 DE 3712326A1 DE 19873712326 DE19873712326 DE 19873712326 DE 3712326 A DE3712326 A DE 3712326A DE 3712326 A1 DE3712326 A1 DE 3712326A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- water
- molecular weight
- mol
- soluble
- acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N25/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
- A01N25/26—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests in coated particulate form
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F220/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F220/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
- C08F220/04—Acids; Metal salts or ammonium salts thereof
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Pest Control & Pesticides (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Toxicology (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Dentistry (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- Agronomy & Crop Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
Aus der WO-Anmeldung 85/01736 ist bekannt, Saatgut mit einer Polymerisatmischung
zu beschichten, die hygroskopisch ist. Die Mischung besteht aus
feinteiligen vernetzten Polacrylamiden und feinteiligen vernetzten Polyacrylaten.
Diese Mischungen können gegebenenfalls noch Graphit enthalten.
Das damit beschichtete Saatgut keimt schneller als unbehandeltes.
Nachteilig ist jedoch, daß die hochmolekularen, vernetzten Polymerisate
biologisch praktisch nicht abbaubar sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, weitgehend
biologisch abbaubare Beschichtungsmittel für Saatgut zur Verfügung zu
stellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit wasserlöslichen Copolymerisaten
auf Basis von monoethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3
bis 6 C-Atomen, wenn die Copolymerisate einen K-Wert von 15 bis 120
(bestimmt nach H-Fikentscher am Natriumsalz in wäßriger Lösung bei 25°C,
einem pH-Wert von 7 und einer Polymerkonzentration des Na-Salzes von
1 Gew.-%) haben und
- a) 99,5 bis 80 Mol-% wenigstens einer monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Monocarbonsäure und
- b) 0,5 bis 20 Mol-% wenigstens eines mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen aufweisenden Comonomers, das mindestens eine -CO-OX-Gruppe hat, in der X ein Wasserstoff-, ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetalläquivalent oder eine Ammoniumgruppe bedeutet,
mit der Maßgabe einpolymerisiert enthalten, daß die Summe der Angaben in
Mol-% a) und b) immer 100 beträgt.
Die wasserlöslichen Copolymerisate werden hergestellt durch Copolymerisieren
von Monomerengemischen aus
- a) 99,5 bis 80 Mol-% wenigstens einer monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Monocarbonsäure und
- b) 0,5 bis 20 Mol-% wenigstens eines mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen aufweisenden Comonomers, das mindestens eine -CO-OX-Gruppe hat, in der X = H, ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetalläquivalent oder eine Ammoniumgruppe bedeutet,
in wäßriger Lösung in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren und
gegebenenfalls Reglern, wobei die Summe der Angaben in Mol-% a) und b)
immer 100 beträgt.
Als Komponente a) der wasserlöslichen Copolymerisate kommen monoethylenisch
ungesättigte C₃- bis C₆-Monocarbonsäuren in Betracht.
Geeignete Carbonsäuren dieser Art sind beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure,
Ethacrylsäure, Vinylessigsäure, Allylessigsäure und Crotonsäure.
Vorzugsweise verwendet man als Monomer der Komponente a) Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure. Die Monomeren der Komponente a) sind zu 99,5 bis
80, vorzugsweise 97 bis 83 Mol-% am Aufbau des Copolymerisats beteiligt.
Wesentlicher Bestandteil der Copolymerisate sind die Monomeren der
Komponente b). Hierbei handelt es sich um Comonomere, die mindestens zwei
ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen und mindestens
eine -CO-OH-Gruppe und/oder deren Salz mit einer Alkalimetall-,
Ammonium- oder Erdalkalimetallbase aufweisen. Diese Comonomeren bewirken
im allgemeinen eine Erhöhung des Molekulargewichts der Copolymerisate und
sind zu 0,5 bis 20, vorzugsweise 3 bis 17 Mol-% am Aufbau der
Copolymerisate beteiligt.
Die Comonomeren b) sind erhältlich durch Umsetzung von
- b1) Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid oder deren Gemischen mit
- b2) mehrwertigen, 2 bis 6 C-Atome aufweisenden Alkoholen, wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Polyalkylenglykolen eines Molekulargewichts bis etwa 400, wasserlöslichen Polyalkylenglykolen eines Molekulargewichts über etwa 400 bis 10 000, Polyglycerinen eines Molekulargewichts bis 2000, Polyaminen, Polyalkylenpolyaminen, Polyethyleniminen, Aminoalkoholen, Hydroxy-amino- oder -diaminocarbonsäuren, wie insbesondere Lysin und Serin, wasserlöslichen Copolymerisaten aus Ethylenoxid und Kohlendioxid, Polyvinylalkohol eines Molekulargewichts bis 10 000, Allylalkohol, Allylamin, Hydroxyalkylester mit 2 bis 6 C-Atomen in der Hydroxyalkylgruppe von monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Carbonsäuren oder von gesättigten C₃- bis C₆-Hydroxycarbonsäuren oder deren Mischungen.
Mehrwertige, 2 bis 6 C-Atome aufweisende Alkohole sind beispielsweise
Glykol, Glycerin, Pentaerythrit und Monosaccharide, wie Glucose, Mannose,
Galactose, Uronsäuren, wie Galacturonsäure, und Zuckersäuren, wie Schleimsäure
oder Galactonsäure.
Unter wasserlöslichen Polyalkylenglykolen sollen die Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid, Propylenoxid, n-Butylenoid und Isobutylenoxid oder deren
Gemischen an mehrwertige, 2 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisende Alkohole
verstanden werden, z. B. die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Glykol,
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Glycerin, Anlagerungsprodukte von
Ethylenoxid an Pentaerythrit, Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an
Monosaccharide, sowie die Anlagerungsprodukte von Mischungen der genannten
Alkylenoxide an mehrwertige Alkohole. Bei diesen Anlagerungsprodukten kann
es sich um Blockcopolymerisate von Ethylenoxid und Propylenoxid, von
Ethylenoxid und Butylenoxiden oder von Ethylenoxid, Propylenoxid und
Butylenoxiden handeln. Außer den Blockcopolymerisaten kommen solche
Anlagerungsprodukte in Betracht, die die genannten Alkylenoxide in
statischer Verteilung einpolymerisiert enthalten. Das Molekulargewicht
der Polyalkylenglykole beträgt zweckmäßigerweise bis zu 5000, vorzugsweise
bis 2000. Von den wasserlöslichen Polyalkylenglykolen verwendet man
vorzugsweise Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol und
Polyethylenglykol eines Molekulargewicht von bis zu 1500.
Als Komponente b2) kommen außerdem Polyglycerine eines Molekulargewichts
bis 2000 in Betracht. Vorzugsweise verwendet man von dieser Stoffklasse
Diglycerin, Triglycerin und Tetraglycerin.
Geeignete Polyamine sind beispielsweise bevorzugt Diamine, wie Ethylendiamin,
1,3-Propylendiamin, 1,4-Butylendiamin und 1,6-Hexamethylendiamin
und Melamin. Als Polyalkylenpolyamine kommen beispielsweise Diethylentriamin,
Triethylentetramin, Pentaethylenhexamin, N-(3-Aminopropyl)-1,3-
propandiamin und 3-(2-Aminoethyl)-aminopropylamin in Betracht. Besonders
geeignete Poylethylenimine haben ein Molekulargewicht bis 5000.
Als Komponente b2) kommen außerdem Aminoalkohole, wie Ethanolamin,
2-Aminopropanol-1, Neopentanolamin und 1-Methylamino-2-propanol, in
Betracht.
Als Komponente b2) eignen sich außerdem wasserlösliche Copolymerisate aus
Ethylenoxid und Kohlendioxid, die durch Copolymerisieren von Ethylenoxid
und Kohlendioxid erhältlich sind. Außerdem kommen Polyvinylalkohole eines
Molekulargewichts bis 10 000, vorzugsweise Polyvinylalkohole mit einem
Molekulargewicht bis zu 2000 in Betracht. Die Polyvinylalkohole, die
durch Hydrolyse aus Polyvinylacetat hergestellt werden, können ganz oder
teilweise hydrolysiert sein. Weitere geeignete Verbindungen der Komponente
b2) sind Lysin, Serin, Allylalkohol, Allylamin und Hydroxyalkylester mit 2
bis 6 C-Atomen in der Hydroxyalkylgruppe von monoethylenisch ungesättigten
C₃- bis C₆-Mono- und Dicarbonsäuren.
Die Hydroxyalkylestergruppen dieser Gruppe von Monomeren leiten sich von
mehrwertigen Alkoholen ab, z. B. Glykol, Glycerin, Propandiol-1,2, Propandiol-1,3,
Butandiol-1,4, Butandiol-1,3, Butandiol-2,3, Gemische der Butandiole
oder Propandiole, Hexandiol-1,6 und Neopentylglykol. Die mehrwerigen
Alkohole werden mit monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-
Carbonsäuren verestert. Hierbei handelt es sich um diejenigen Carbonsäuren,
die oben unter a) und b1) genannt sind. Als Komponente b) eignen
sich somit beispielsweise Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxy-n-propylmethacrylat, Hydroxy-n-propylacrylat, Hydroxyisopropylacrylat,
Hydroxy-n-butylmethacrylat, Hydroxyisobutylmethacrylat,
Hydroxyethylmonomaleinat, Hydroxyethyldimaleinat, Hydroxypropylmonomaleinat,
Hydroxypropyldimaleinat, Hydroxy-n-butylmonomaleinat, Hydroxy-n-
butyldimaleinat und Hydroxyethylmonoitaconat. Von den Hydroxyalkylestern
der monoethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren kommen sowohl die
Mono- und die Diester der Dicarbonsäuren mit den oben genannten
mehrwertigen Alkoholen in Betracht.
Außerdem eignen sich Hydroxyalkylester von gesättigten C₃- bis C₆-Hydroxycarbonsäuren,
wie Hydroxyessigsäureglykolmonoester, Milchsäureglykolmonoester
und Hydroxypivalinsäure-neopentylglykolester.
Vorzugsweise werden Comonomere b) aus Maleinsäureanhydrid und Ethylenglykol,
Polyethylenglykol eines Molekulargewichts bis 2000, Glycerin,
Diglycerin, Triglycerin, Tetraglycerin, sowie Polyglycerinen eines
Molekulargewichts bis 2000, Pentaerythrit, Monosacchariden, Neopentylglykol,
α,ω-Diaminen mit 2 bis 6 C-Atomen, α,ω-Diolen mit 3 bis
6 C-Atomen, und Hydroxypivalinsäureneopentylglykolmonoester eingesetzt.
Comonomere, die sich von Ethylenglykol und α,ω-Diolen ableiten, können
z. B. mit Hilfe folgender Formel dargestellt werden:
in der
- X = H, Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppe und
- n = 1 bis 50 bedeutet.
Comonomere b), die durch Umsetzung von Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure
mit α,ω-Diaminen entstehen, können z. B. mit Hilfe folgender Formel
XOOC-CH=CH-CO-NH-CH₂-(CH₂) n -CH₂-NH-CO-CH=CH-COOX (II),
in der
- X = H, Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppe und
- n = 0 bis 4 bedeutet, charakterisiert werden.
Die wasserlöslichen Copolymerisate werden durch Copolymerisieren von
Monomerengemischen aus
- a) 99,5 bis 80 Mol-% wenigstens einer monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Monocarbonsäure,
- b) 0,5 bis 20 Mol-% eines mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen und mindestens eine -CO-OX-Gruppe und/oder deren Salz mit einer Alkalimetall-, Ammonium- oder Erdalkalimetallbase aufweisenden Comonomers in wäßriger Lösung in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren hergestellt.
Die Summe der Angaben in Mol-% der Komponenten a) und b) beträgt immer 100.
Die Copolymerisation wird ausschließlich in wäßrigem, vorzugsweise in rein
wäßrigem Medium durchgeführt. Sie kann nach verschiedenen Verfahrensvarianten
erfolgen, z. B. kann man die Monomeren a) und b) in Form wäßriger
Lösungen diskontinuierlich in einer Batch-Fahrweise polymerisieren.
Außerdem ist es möglich, zunächst einen Teil der Monomeren und einen Teil
des Initiators im Polymerisationsreaktor vorzulegen, unter Inertgasatmosphäre
auf die Polymerisationstemperatur zu erwärmen und dann die
restlichen Monomeren und den Initiator nach Fortschritt der Polymerisation
dem Reaktor zuzugeben. Die Polymerisationstemperaturen liegen im Bereich
von 20 bis 200°C. Bei Temperaturen oberhalb von 100°C arbeitet man in
Druckapparaturen. Vorzugsweise beträgt die Polymerisationstemperatur 40
bis 150°C.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Herstellverfahrens wird zunächst
das Comonomer b) hergestellt, indem man
- b1) Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid oder deren Gemische in einem Reaktor vorlegt und darin mit
- b2) mehrwertigen, 2 bis 6 C-Atome aufweisenden Alkoholen, wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Polalkylenglykolen eines Molekulargewichts bis etwa 400, wasserlöslichen Polyalkylenglykolen eines Molekulargewichts über etwa 400 bis 10 000, Polyglycerine eines Molekulargewichts bis 2000, Polyaminen, Polyalkylenpolyaminen, Polyethyleniminen, Aminoalkohole, Hydroxy-amino- oder -diaminocarbonsäuren, wie Lysin und Serin, wasserlöslichen Copolymerisaten aus Ethylenoxid und Kohlendioxid, Polyvinylalkohol eines Molekulargewichts bis 10 000, Allylalkohol, Allylamin, Hydroxyalkylester mit 2 bis 6 C-Atomen in der Hydroxyalkylgruppe von monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆- Carbonsäuren oder von gesättigten C₃- bis C₆-Hydroxycarbonsäuren oder deren Mischungen.
bei Temperaturen von 50 bis 200°C umsetzt. Diese Umsetzung wird vorzugsweise
in Abwesenheit von Wasser vorgenommen. Anstelle von den unter b1)
genannten Verbindungen kann man jedoch auch die sich davon ableitenden
Mono- oder Diester mit C₁- bis C₄-Alkoholen einsetzen. In diesen Fällen
wird eine Umesterung bzw. Amidierung durchgeführt und vorzugsweise der
dabei entstehende C₁- bis C4-Alkohol aus dem Reaktionsgemisch
abdestilliert. Bei Einsatz von Aminogruppen enthaltenden Verbindungen, die
unter b2) genannt sind, entstehen bei der Umsetzung mit den Mono- oder
Diethern der Säureanhydride gemäß b1) die entsprechenden Amide. Falls bei
der Herstellung der Comonomeren b) Ester der Komponente b1) eingesetzt
werden, so sind dies vorzugsweise Maleinsäuredimethylester, Maleinsäuremonomethylester,
Itaconsäuredimethylester, Maleinsäuremonoisopropylester
und Maleinsäurediisopropylester. Gegebenenfalls können übliche
Veresterungskatalysatoren mitverwendet werden.
Pro Mol der Verbindungen b2) setzt man mindestens 0,5 Mol einer Verbindung
der Komponente b1) ein. Die Temperatur bei der Umsetzung beträgt
vorzugsweise 50 bis 150°C. Die Reaktion wird soweit geführt, daß praktisch
ein quantitativer Umsatz der Komponente b2) gegeben ist. Das Comonomer b)
kann in einer monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Monocarbonsäure
gemäß a) gelöst werden und dann zusammen mit den als Lösungsmittel
dienenden Monomeren gemäß a) der Copolymerisation unterworfen werden.
Das zunächst hergestellte Comonomer b) kann jedoch auch im Reaktionsansatz,
in dem es hergestellt wurde, verbleiben und darin zunächst durch
Zugabe von Wasser bzw. verdünnter wäßriger Natronlauge gelöst werden.
Diese Lösung wird anschließend durch Zugabe der Comonomeren a)
copolymerisiert. Die Copolymerisation der Monomeren a) und b) wird bei
einem pH-Wert der wäßrigen Lösung von 2 bis 9, vorzugsweise von 3 bis 7
durchgeführt. Die Monomeren a) und b), die jeweils Carbonsäuregruppen
enthalten, können in Form der freien Carbonsäuren oder in neutralisierter,
vorzugsweise in partiell neutralisierter Form copolymerisiert werden,
wobei der Neutralisationsgrad 0 bis 100, vorzugsweise 10 bis 85 Mol-%
beträgt. Die Neutralisation erfolgt vorzugsweise mit Alkalimetall- oder
Ammoniumbasen. Hierunter sind beispielsweise Natronlauge, Kalilauge, Soda,
Pottasche oder Ammoniumbasen wie Ammoniak, C₁- bis C₁₈-Alkylamine,
Dialkylamine, wie Dimethylamin, Di-n-butylamin, Dihexylamin, tertiäre
Amine wie Trimethylamin, Triethylamin, Tributylamin, Triethanolamin sowie
quaternisierte Stickstoffbasen, z. B. Tetramethylammoniumhydroxid,
Trimethyllaurylammoniumhydroxid und Trimethylbenzylammoniumhydroxid zu
verstehen. Vorzugsweise verwendet man zum Neutralisieren Natronlauge,
Kalilauge oder Ammoniak. Die Neutralisation kann jedoch auch mit
Erdalkalimetallbasen, z. B. Ca-Hydroxid oder MgCO₃, vorgenommen werden.
Die Copolymerisate können gegebenenfalls als Komponente c) andere, mit a)
und b) copolymerisierbare, wasserlösliche monoethylenisch ungesättigte
Monomere enthalten. Geeignete Monomere dieser Art sind beispielsweise
Acrylamid, Methacrylamid, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Vinylsulfonsäure,
Allylsulfonsäure, Vinylphosphonsäure, Allylphosphonsäure,
Acrylnitril, Methacrylnitril, Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat,
Diethylaminoethylmethacrylat, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylformamid,
N-Vinylimidazol, N-Vinylimidazolin, 1-Vinyl-2-methyl-2-imidazolin, Vinylacetat
sowie Mischungen der genannten Monomeren. Diejenigen Monomeren
dieser Gruppe, die Säuregruppen enthalten, können bei der Copolymerisation
in Form der freien Säuregruppen oder auch in partiell oder vollständig mit
Alkalimetallbasen oder Ammoniumbasen neutralisierter Form eingesetzt
werden. Die basischen Acrylate, wie Dimethylaminoethylacrylat, werden mit
Säuren neutralisiert bzw. quaternisiert und dann der Copolymerisation
unterworfen. Die Monomeren c) sind zu 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 20 Mol-%
am Aufbau der Copolymerisate beteiligt. Sie dienen lediglich zur
Modifizierung der Copolymerisate.
Als Polymerisationsinitiatoren werden vorzugsweise wasserlösliche Radikal-
bildende Verbindungen eingesetzt, z. B. Wasserstoffperoxid, Peroxidsulfate
und Mischungen aus Wasserstoffperoxid und Peroxidsulfaten. Geeignete
Peroxidisulfate sind beispielsweise Lithium-, Natrium-, Kalium- und
Ammoniumperoxidisulfat. Bei Mischungen aus Wasserstoffperoxid und Peroxidisulfat
kann jedes beliebige Verhältnis eingestellt werden, vorzugsweise
verwendet man Wasserstoffperoxid und Peroxidisulfat im Gewichtsverhältnis
3 : 1 bis 1 : 3. Mischungen aus Wasserstoffperoxid und Natriumperoxidisulfat
werden vorzugsweise im Gewichtsverhältnis von 1 : 1 angewendet. Die oben
genannten wasserlöslichen Polymerisationsinitiatoren können gegebenenfalls
auch in Kombination mit Reduktionsmitteln, z. B. Eisen-II-sulfat, Natriumsulfit,
Natriumhydrogensulfit, Natriumdithionit, Triethanolamin und
Ascorbinsäure in Form der sogenannten Redox-Initiatoren verwendet werden.
Geeignete wasserlösliche organische Peroxide sind Beispielsweise Acetylacetonperoxid, Methylethylketonperoxid, tert.-Butylhydroperoxid und
Cumolhydroperoxid. Auch die wasserlöslichen organischen Peroxide können
mit den obenn genannten Reduktionsmitteln eingesetzt werden. Weitere
wasserlösliche Polymerisationsinitiatoren sind Azostarter, z. B. 2,2′-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid,
2,2′-Azobis(N,N′-dimethylen)isobutyramidin-dihydrochlorid,
2-(Carbamoylazo)isobutyronitril und 4,4′-Azobis(4-cyanovaleriansäure).
Man kann die Polymerisation auch mit wasserunlöslichen
Initiatoren, wie Dibenzoylperoxid, Dicyclohexylperoxidicarbonat,
Dilaurylperoxid oder Azoisobutyronitril, starten.
Die Initiatoren werden in Mengen von 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis
7 Gew.-%, bezogen auf die Summe der bei der Polymerisation eingesetzten
Monomeren, angewendet. Die Polymerisationsinitiatorenn können entweder
zusammen mit dem Monomeren oder getrennt davon in Form von wäßrigen
Lösungen kontinuierlich oder absatzweise der zu polymerisierenden Mischung
zugegeben werden.
Die Copolymerisation kann gegebenenfalls auch in Gegenwart von Reglern
durchgeführt werden. Hierfür verwendet man vorzugsweise wasserlösliche
Verbindungen, die entweder in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar sind
oder sich zu mehr als 5 Gew.-% darin bei einer Temperatur von 20°C lösen.
Verbindungen dieser Art sind beispielsweise Aldehyde mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd
und Isobutyraldehyd, Ameisensäure, Ammoniumformiat, Hydroxylammoniumsalze,
insbesondere Hydroxylammoniumsulfat, SH-Gruppen enthaltende Verbindungen
mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, wie Thioglykolsäure, Mercaptoalkohole, wie
Mercaptoethanol, Mercaptopropanol, Mercaptobutanole und Mercaptohexanol,
ein- und mehrwertige Alkohole mit bis zu 6 C-Atomen, wie Isopropanol,
Glykol, Glycerin und Isobutanol. Vorzugsweise in Betracht kommende Regler
sind wasserlösliche Mercaptane, Ammoniumformiat und Hydroxylammoniumsulfat.
Die Regler werden in Mengen von 0 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die
Summe der bei der Polymerisation eingesetzten Monomeren, verwendet. Die
besonders wirksamen Regler, die vorzugsweise in Betracht kommen, werden in
Mengen bis höchstens 15 Gew.-% eingesetzt. Sofern in Gegenwart von Reglern
gearbeitet wird, beträgt die minimale Einsatzmenge 0,2 Gew.-%, bezogen auf
die zu polymerisierenden Monomeren.
Besonders bevorzugt ist die Herstellung von Copolymerisaten aus
- a) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, und
- b) einem der oben genannten Comonomeren der Formel (I) oder (II).
Bei der Copolymerisation der Monomeren a) und b) werden wäßrige
Polymerisatlösungen erhalten, die einen Polymerisatgehalt bis zu 70 Gew.-%
aufweisen. Es ist selbstverständlich auch möglich, stark verdünnte, z. B.
1%ige wäßrige Lösungen herzustellen, jedoch wird die Copolymerisation aus
wirtschaftlichen Erwägungen so geführt, daß man mindestens 20gew.-%ige
wäßrige Copolymerisatlösungen herstellt. Die Lösungen können nach der
Copolymerisation auf einen pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 7 eingestellt
werden, sofern nicht die Polymerisation ohnehin in diesem Bereich
durchgeführt wurde. Die Copolymerisate können durch Eindampfen der
wäßrigen Lösungen gewonnen werden. Sie haben einen niedrigen Restmonomerengehalt
und sind überraschenderweise biologisch abbaubar. Die
biologische Abbaubarkeit der erfindungsgemäßen Copolymerisate beträgt nach
DIN 38 412, Teil 24, Statischer Test (L25) bis zu 100% und liegt in der
Regel zwischen 20 und 95%. Der K-Wert der Copolymerisate (bestimmt nach
H. Fikentscher) beträgt vorzugsweise 20 bis 80.
Die Copolymerisate sind wasserlöslich. Falls sie sich in der freien Säureform
nicht in Wasser lösen, so gelingt es, sie durch partielle oder
vollständige Neutralisation mit NaOH, KOH, Ammoniak oder Aminen in eine
wasserlösliche Form zu überführen. Copolymerisate, deren Alkali- oder
Ammoniumsalze, von denen sich mindestens 20 g pro Liter Wasser bei einer
Temperatur von 20°C lösen, werden im vorliegenden Zusammenhang als
wasserlöslich bezeichnet.
Die Copolymerisate werden als Beschichtungsmittel für Saatgut verwendet.
Bei der Saatgutbeschichtung - hier können sämtliche Getreidearten, wie
Weizen, Roggen, Hafer und Gerste sowie Mais und Lupinen sowie andere
Saatgüter mit einem Polymerfilm umhüllt werden - wird ein schnelleres
Keimen des Saatguts gegenüber dem nichtbeschichteten Saatgut erreicht. Pro
100 kg Saatgut verwendet man 0,1 bis 1 kg der Copolymerisate. Die
Copolymerisate werden vorzugsweise in Form einer verdünnten wäßrigen
Lösung auf das Saatgut gesprüht und bilden dort einen schützenden
Polymerfilm. In den Polymerfilm können feinteilige, inerte Füllstoffe,
z. B. Graphit, Quarz, Talkum oder Bentonit einer Teilchengröße von 20 bis
500 µm eingelagert sein. Die Füllstoffe werden vorzugsweise zusammen mit
der Polymerlösung auf das zu beschichtende Material aufgetragen.
Die in den Beispielen angegebenen K-Werte wurden nach H. Fikentscher,
Cellulosechemie, Band 13, 58-64 und 71-74 (1932) bestimmt, dabei bedeutet
K = k · 10³. Die Messungen wurden am Natriumsalz in wäßriger Lösung bei
25°C, einem pH-Wert von 7 und einer Polymerkonzentration des Na-Salzes von
1 Gew.-% vorgenommen. Sofern erfindungsgemäße Copolymerisate in Form
anderer Salze oder der freien Säuren anfallen, müssen sie von der
Bestimmung des K-Wertes zunächst in die Natriumsalze umgewandelt werden.
Die in den Beispielen angegebenen Molekulargewichte beziehen sich auf das
Zahlenmittel des Molekulargewichts. Die Daten zur biologischen Abbaubarkeit
wurden nach DIN 38 412,Teil 24, Statistischer Test (L25),
bestimmt.
In einem 2 l fassenden Glasreaktor, der mit Rührer, Thermometer, Stickstoffeinleitung
und drei Zulaufgefäßen ausgestattet ist, werden 98 g
(1 Mol) Maleinsäureanhydrid und 0,1 g p-Toluolsulfonsäure vorgelegt und
zusammen mit den in Tabelle 1 angegebenen Mengen eines mehrwertigen
Alkohols unter den ebenfalls in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen und
unter Rühren bis zur vollständigen Veresterung erhitzt. Man kühlt die
Schmelze jeweils auf 20°C ab und gibt dann 200 ml Wasser und gegebenenfalls
die in Tabelle 1 angegebenen Mengen an Regler hinzu und erwärmt die
wäßrige Lösung innerhalb von 20 min unter Hindurchleiten von Stickstoff
auf 80°C.
Die Polymerisation wird anschließend in der Weise durchgeführt, daß man
die jeweils in Tabelle 1 angegebenen ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren
und die äquimolare Menge 25%iger wäßriger Natronlauge über einen
Zeitraum von 4 Stunden und gleich beginnend mit der Monomerenzugabe aus
dem dritten Zulaufgefäß der Initiator, gelöst in 100 ml Wasser, über einen
Zeitraum von 5 Stunden zutropft. Während der Monomeren- und Initiatorzugabe
wird das Reaktionsgemisch unter Stickstoffatmosphäre gerührt. Die
Polymerisation wird bei 80°C durchgeführt. Nach Beendigung der Initiatorzugabe
wird das Reaktionsgemisch noch 1 Stunde bei einer Temperatur von
80°C nachpolymerisiert und nach dem Abkühlen auf 20°C mit 25%iger
wäßriger Natronlauge auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt.
HO-CO-CH=CH-CO-NH-CH₂-(CH₂) n -CH₂-NH-CO-CH=CH-CO-OH (I)
Comonomer Ia: n = 0 in Formel I
In einem 1 l fassenden Glasreaktor, der mit Rührer, Kühler und einem
Zulaufgefäß ausgestattet ist, wird eine Lösung von 1,5 Mol (147 g) Maleinsäureanhydrid
in 350 g Dimethylformamid vorgelegt. Zu dieser Lösung gibt
man bei einer Temperatur von 40°C über einen Zeitraum von 1,5 Stunden eine
Lösung von 0,75 Mol Ethylendiamin in 150 g Dimethylformamid. Die Umsetzung
wird in dem Temperaturbereich von 40 bis 60°C durchgeführt. Die dabei
entstehende Suspension wird noch 1 Stunde nach Beendigung der Ethylendiaminzugabe
bei 60°C gerührt. Die Suspension wird anschließend durch
Abdestillieren von Dimethylformamid unter vermindertem Druck eingeengt und
der verbleibende Rückstand abfiltriert. Der Filterkuchen wird kurz mit
Aceton aufgekocht. Danach filtriert man die Feststoffe ab und trocknet
sie. Man erhält das Comonomer der oben angegebenen Formel I, in der n = 0
ist, in einer Ausbeute von 91%.
Man verfährt wie bei der Herstellung von Comonomer Ia) beschrieben, setzt
jedoch anstelle von Ethylendiamin 0,75 Mol Hexamethylendiamin-1,6 ein. Man
erhält auf diese Weise das Comonomer Ib) in einer Ausbeute von 89%.
In einem 2 l fassenden Glasreaktor, der mit Rührer, Thermometer, Stickstoffeinleitung,
Kühler und zwei Zulaufgefäßen ausgestattet ist, werden
0,5 Mol des Comonomeren Ia, 300 ml Wasser und 2 Gew.-%, bezogen auf
Comonomer Ia und Acrylsäure, vorgelegt und unter Rühren und Durchleiten
von Stickstoff auf eine Temmperatur von 90°C erwärmt. Zur Copolymerisation
fügt man dann über einen Zeitraum von 5 Stunden 1075 g einer 35%igen
wäßrigen Natriumacrylatlösung (4 Mol Natriumacrylat) und über einen
Zeitraum von 6 Stunden 33 g 2,2′-Azo-bis(2-amidinopropan)-dihydrochlorid,
gelöst in 170 ml Wasser zu. Die Copolymerisation wird bei einer Temperatur
von 90°C und unter Hindurchleiten von Stickstoff durchgeführt. Man erhält
eine viskose gelb-braune Lösung, die 1 Stunde nach Beendigung der
Initiatorzugabe noch bei einer Temperatur von 90°C nachpolymerisiert und
anschließend auf 30°C abgekühlt und mit 25%iger wäßriger Natronlauge auf
einen pH-Wert von 6 eingestellt wird. die Zusammensetzung der Monomermischung
während der Copolymerisation beträgt 88,9 Mol-% Acrylsäure und
11,1 Mol-% an Comonomer Ia. Man erhält ein Copolymerisat mit einem K-Wert
von 36,2 und einem Restmonomergehalt an Acrylsäure von 0,1 Gew.-%. Die
biologische Abbaubarkeit beträgt 36%.
Die Copolymerisation des Comonomers Ib wird in gleicher Weise wie oben für
das Comonomer Ia beschrieben, durchgeführt. Der Copolymerisation wird auch
hier eine Monomermischung aus 88,9 Mol-% Acrylsäure und 11,1 Mol-% Comonomer
Ib unterworfen. Man erhält auf diese Weise ein Copolymerisat vom K-Wert
38,7 mit einem Restmonomergehalt von 0,22% Acrylsäure. Die biologische
Abbaubarkeit beträgt 41%.
In einem 2 l fassenden Glasreaktor, der mit einem Rührer, Thermometer und
drei Zulaufgefäßen ausgestattet ist, von denen eines beheizbar und rührbar
ist, werden 500 ml Wasser vorgelegt und auf 90°C erhitzt. Gleichzeitig
werden in dem beheizbaren Zulaufgefäß 98 g (1 Mol) Maleinsäureanhydrid auf
80°C erwärmt und über einen Zeitraum von 3 Stunden portionsweise mit
0,5 Mol Serin versetzt. Nach Zugabe des Serins rührt man das Reaktionsgemisch
in dem beheizbaren Tropftrichter noch 1 Stunde bei 80°C. Danach
ist die Umsetzung des Maleinsäureanhydrids mit Serin zum Comonomer b)
abgeschlosssen.
Die Copolymerisation des Monomeren b) wird dann in der Weise durchgeführt,
daß man über einen Zeitraum von 5 Stunden 1075 g einer 35%igen Natriumacrylatlösung
(4 Mol Natriumacrylat) und die Schmelze des Comonomeren b) und
gleichzeitig beginnend über einen Zeitraum von 6 Stunden 90 g 30%iges
Wasserstoffperoxid, das in 60 ml Wasser gelöst ist, zu der auf 90°C
erwärmten Vorlage unter einem Stickstoffstrom zutropft. Auf diese Weise
wird eine Monomerenmischung aus 88,9 Mol-% Natriumacrylat und 11,1 Mol-%
Vernetzer b) (Umsetzungsprodukt aus Maleinsäureanhydrid und Serin) der
Copolymerisation unterworfen. Im Verlauf der Copolymerisation bildet sich
eine viskose Lösung, die noch 1 Stunde nach Beendigung der Initiatorzugabe
auf eine Temperatur von 95°C erwärmt, danach abgekühlt und durch Zugabe
von 25%iger wäßriger Natronlauge auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt
wird. Man erhält ein Copolymerisat, das einen K-Wert von 43,6 und einen
Restmonomerengehalt an Acrylsäure von 0,13 Gew.-% aufweist. Die biologische
Abbaubarkeit beträgt 43%.
Beispiel 3 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß man zur Herstellung des
Comonomeren anstelle von Serin 0,5 Mol Lysin einsetzt. Bei der Copolymerisation
des Monomerengemisches aus 88,9 Mol-% Natriumacrylat und
11,1 Mol-% des Comonomeren b) aus Maleinsäureanhydrid und Lysin erhält man
ein Copolymerisat mit einem K-Wert von 39,2, das einen Restmonomerengehalt
von 0,19 Gew.-% hat. Die biologische Abbaubarkeit beträgt 36%.
Claims (18)
1. Wasserlösliche Copolymerisate auf Basis von monoethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren mit 3 bis 6 C-Atomen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Copolymerisate einen K-Wert von 15 bis 120 (bestimmt am
Natriumsalz nach H. Fikentscher in wäßriger Lösung bei 25°C, einem
pH-Wert von 7 und einer Polymerkonzentration des Na-Salzes von
1 Gew.-%) haben und
- a) 99,5 bis 80 Mol-% wenigstens einer monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Monocarbonsäure und
- b) 0,5 bis 20 Mol-% wenigstens eines mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen aufweisenden Comonomers, das mindestens eine -CO-OX-Gruppe hat, in der X ein Wasserstoff-, ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetalläquivalent oder eine Ammoniumgruppe bedeutet,
mit der Maßgabe einpolymerisiert enthalten, daß die Summe der Angaben
in Mol-% a) und b) immer 100 beträgt.
2. Wasserlösliche Copolymerisate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das einpolymerisierte Comonomer (b) erhältlich ist durch Umsetzung
von
- b1) Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid oder deren Gemischen mit
- b2) mehrwertigen, 2 bis 6 C-Atome aufweisenden Alkoholen, wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Polalkylenglykolen eines Molekulargewichts bis etwa 400, wasserlöslichen Polyalkylenglykolen eines Molekulargewichts über etwa 400 bis 10 000, Polyglycerinen eines Molekulargewichts bis 2000, Polyaminen, Polyalkylenpolyaminen, Polyethyleniminen, Aminoalkoholen, Hydroxyamino- oder -diaminocarbonsäuren, wasserlöslichen Copolymerisaten aus Ethylenoxid und Kohlendioxid, Polyvinylalkohol eines Molekulargewichts bis 10 000, Allylalkohol, Allylamin, Hydroxyalkylester mit 2 bis 6 C-Atomen in der Hydroxyalkylgruppe von monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Carbonsäuren oder von gesättigten C₃- bis C₆-Hydroxycarbonsäuren oder deren Mischungen.
3. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Copolymerisaten nach den
Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Monomergemische
aus
- a) 99,5 bis 80 Mol-% wenigstens einer monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Monocarbonsäure mit
- b) 0,5 bis 20 Mol-% wenigstens eines mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen aufweisenden Comonomers, das mindestens eine -CO-OX-Gruppe hat, in der X ein Wasserstoff-, ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetalläquivalent oder eine Ammoniumgruppe bedeutet,
in wäßriger Lösung in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren und
gegebenenfalls Reglern copolymerisiert, wobei die Summe der Angaben in
Mol-% a) und b) immer 100 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst
das Comonomer (b) herstellt durch Umsetzung von
- b1) Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid oder deren Gemischen mit
- b2) mehrwertigen, 2 bis 6 C-Atome aufweisenden Alkoholen, wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Polalkylenglykolen eines Molekulargewichts bis etwa 400, wasserlöslichen Polyalkylenglykolen eines Molekulargewichts über etwa 400 bis 10 000, Polyglycerinen eines Molekulargewichts bis 2000, Polyaminen, Polyalkylenpolyaminen, Polyethyleniminen, Aminoalkoholen, Hydroxyamino- oder -diaminocarbonsäuren, wasserlöslichen Copolymerisaten aus Ethylenoxid und Kohlendioxid, Polyvinylalkohol eines Molekulargewichts bis 10 000, Allylalkohol, Allylamin, Hydroxyalkylester mit 2 bis 6 C-Atomen in der Hydroxyalkylgruppe von monoethylenisch ungesättigten C₃- bis C₆-Carbonsäuren oder von gesättigten C₃- bis C₆-Hydroxycarbonsäuren oder deren Mischungen.
bei Temperaturen von 50 bis 200°C und es dann in wäßriger Lösung mit
den Monomeren a) bei Temperaturen bis 200°C copolymerisiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Umsetzungsansatz aus den Komponenten (b1) und (b2) in Form seiner
Schmelze oder ihrer gegebenenfalls teilweise oder vollständig
neutralisierten wäßrigen Lösung dem Polymerisationsansatz zuführt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Comonomer (b) in einer monoethylenisch ungesättigten Carbonsäure gemäß
(a) oder einer gegebenenfalls teilweise oder vollständig
neutralisierten wäßrigen Lösung derselben gelöst und in Form dieser
Lösung der Copolymerisation unterworfen wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
Monomerengemische aus
- a) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und
- b) einem Comonomer aus b1) Maleinsäureanhydrid und b2) Ethylenglykol, Polyethylenglykol eines Molekulargewichts bis 2000, Glycerin, Polyglycerinen eines Molekulargewichts bis 2000, Pentaerythrit, Monosacchariden, Neopentylglykol, α,ω-Diaminen mit 2 bis 6 C-Atomen, α,ω-Diolen mit 3 bis 6 C-Atomen, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolmonoester
der Copolymerisation unterwirft.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
pH-Wert der wäßrigen Lösung während der Copolymerisation 2 bis 9
beträgt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man
Monomerengemische aus
- a) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
- b) einer Verbindung der Formel
in der
X = H, Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppe und
n = 1 bis 120 bedeutet,
der Copolymerisation unterwirft.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man
Monomerengemische aus
- a) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
- b) einer Verbindung der Formel
XOOC-CH=CH-CO-NH-CH₂-(CH₂) n -CH₂-NH-CO-CH=CH-COOX (II),in der
X = H, Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppe und
n = 1 bis 120 bedeutet,
der Copolymerisation unterwirft.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Monomeren a) und b) jeweils in partiell mit Alkalimetall- oder
Ammoniumbasen neutralisierter Form copolymerisiert werden, wobei der
Neutralisationsgrad 10 bis 85 Mol-% beträgt.
12. Verwendung der wasserlöslichen Copolymerisate nach Anspruch 1 als
Beschichtungsmittel für Saatgut.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712326 DE3712326A1 (de) | 1987-04-11 | 1987-04-11 | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu deren herstellung und verwendung |
ES88105372T ES2052628T3 (es) | 1987-04-11 | 1988-04-02 | Copolimeros hidrosolubles, procedimiento para su obtencion y su empleo. |
EP88105372A EP0289787B1 (de) | 1987-04-11 | 1988-04-02 | Wasserlösliche Copolymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
AT88105372T ATE82297T1 (de) | 1987-04-11 | 1988-04-02 | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung. |
DE8888105372T DE3875788D1 (de) | 1987-04-11 | 1988-04-02 | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung. |
CA000563541A CA1334041C (en) | 1987-04-11 | 1988-04-07 | Water-soluble copolymers and their preparation |
US07/179,049 US4897458A (en) | 1987-04-11 | 1988-04-08 | Water-soluble copolymers and their preparation |
JP63087439A JPS63273615A (ja) | 1987-04-11 | 1988-04-11 | 水溶性共重合体、その製法及び用途 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712326 DE3712326A1 (de) | 1987-04-11 | 1987-04-11 | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu deren herstellung und verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3712326A1 true DE3712326A1 (de) | 1988-11-10 |
Family
ID=6325426
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873712326 Withdrawn DE3712326A1 (de) | 1987-04-11 | 1987-04-11 | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu deren herstellung und verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3712326A1 (de) |
-
1987
- 1987-04-11 DE DE19873712326 patent/DE3712326A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3716543A1 (de) | Verwendung von wasserloeslichen copolymerisaten, die monomere mit mindestens zwei ethylenisch ungesaettigten doppelbindungen einpolymerisiert enthalten, in wasch- und reinigungsmitteln | |
DE4004953C2 (de) | ||
EP0672212B1 (de) | Verwendung von hydrolysierten copolymerisaten aus n-vinylcarbonsäureamiden und monoethylenisch ungesättigten carbonsäuren bei der papierherstellung | |
DE2103898A1 (de) | Quaternare Copolymere | |
EP0344591B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Polymerisaten und ihre Verwendung | |
EP0075820A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten aus monoethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren | |
EP0289788B1 (de) | Wasserlösliche Copolymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP0805169A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von im alkalischen löslichen Copolymerisaten auf (Meth) Acrylatbasis | |
EP0290807B1 (de) | Wasserlösliche Copolymerisate, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung | |
EP0289827B1 (de) | Wasserlösliche Copolymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP0289787B1 (de) | Wasserlösliche Copolymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP0944657B1 (de) | Amphiphile pfropfpolymerisate auf basis von n-vinylcarbonsäureamid-einheiten enthaltenden pfropfgrundlagen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung | |
DE3420168A1 (de) | Fussbodenpflege-emulsionen auf basis von ethylencopolymerisat-wachsen | |
EP0349810B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von alkoxylierten, Carboxylgruppen enthaltenden Polymerisaten | |
DE4439978A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Terpolymeren | |
DE3712326A1 (de) | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu deren herstellung und verwendung | |
DE4108170A1 (de) | Verfahren zur herstellung von wasserresistenten folien und beschichtungen und ihre verwendung | |
DE3712317A1 (de) | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu deren herstellung und verwendung | |
DE4033219A1 (de) | Verfahren zum agglomerieren eines polymerpulvers | |
DE2142968C3 (de) | Anionische Papierleimungsmittel | |
EP0746575B1 (de) | Verfahren zur herstellung von copolymerisaten aus vinylestern und monoethylenisch ungesättigten carbonsäuren und ihre verwendung | |
DE3807086A1 (de) | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung | |
DE3807085A1 (de) | Wasserloesliche copolymerisate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung | |
DE3147489A1 (de) | Verfahren zur herstellung von copolymerisaten aus monoethylenisch ungesaettigten mono- und dicarbonsaeuren | |
EP0469429A2 (de) | Wässrige Klebstofflösungen ohne organisches Lösungsmittel |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |