DE3707963A1 - Elektronisches bandmass - Google Patents
Elektronisches bandmassInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bandmaß gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Bei den bekannten Bandmaßen sind die Längenmarken aufge
druckte, sichtbare Markierungen in Form von Strichen oder
dgl. mit zugeordneten aufgedruckten Zahlen, und es kommt
häufig vor, daß man beim Ablesen einen Fehler begeht, z.
B. einer Markierung eine falsche benachbarte Zahl zuord
net. Bei kritischen Sichtbedingungen kann es auch schwie
rig sein, die Markierungen mit den Zahlen überhaupt richtig
abzulesen. Außerdem muß beim Arbeiten mit den bekannten
Bandmaßen, wenn das Meßergebnis zur Auswertung in ein Da
tenverarbeitungsgerät eingegeben werden soll, von der das
Bandmaß gebrauchenden Person das Meßergebnis über eine
Tastatur oder dgl. in das Gerät eingegeben werden, was
oft nicht einfach und rasch möglich ist, weil sich die
Tastatur an einem entfernten Ort befindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bandmaß zu
schaffen, das zuverlässig das richtige Meßergebnis zur An
zeige bringt und/oder die Möglichkeit bietet, unter Um
gehung einer Tastatur das Meßergebnis direkt in Form von
elektrischen Signalen in ein Datenverarbeitungsgerät ein
zugeben.
Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil
des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen elektronischen Bandmaß werden beim
Herausziehen des Längenmarkenträgers aus dem Gehäuse laufend
elektrische Meßsignale erzeugt, wobei das dem herausgezogenen
Stück des Längenmarkenträgers und damit der vermessenen Länge
entsprechende Meßergebnis dadurch gewonnen wird, daß entweder
die Meßsignale als Einzelsignale beim Herausziehen addiert
und beim Hineinziehen subtrahiert werden oder kodierte Längen
marken benutzt werden, deren Kodierung ihrem jeweiligen Ab
stand vom Trägeranfang entspricht, und die an der Abtastvor
richtung vorbeilaufenden Meßsignale entschlüsselt werden. Da
das Meßergebnis in jedem Falle in Form von elektrischen Sig
nalen bereitgestellt wird, kann es leicht intern in eine am Ge
häuse gut ablesbare Anzeige umgesetzt oder über eine Fernver
bindung auch direkt in ein Datenverarbeitungsgerät oder dgl.
eingegeben werden. Die Anzeige bzw. Eingabe erfolgt betriebs
sicher und sehr schnell, und der Benutzer kann mit relativ
geringer Aufmerksamkeit bei der Handhabung sehr genaue Meßer
gebnisse erhalten.
Die Maßnahme gemäß Anspruch 2 erleichtert das Herausziehen des
Längenmarkenträgers über die zu vermessende Strecke ohne be
sondere Aufmerksamkeit.
Die Maßnahme gemäß Anspruch 3 ermöglicht die Benutzung des er
findungsgemäßen Bandmaßes auch als gewöhnliches Bandmaß.
Die Maßnahmen gemäß Anspruch 4 und 5 machen das erfindungsge
mäße Bandmaß von externen Einrichtungen unabhängig und erleich
tern dessen Bedienung. Dabei gewährleistet die Kleinheit der
im Handel verfügbaren benötigten Bauelemente, daß das Band
maß handlich bleibt. Gemäß Anspruch 6 kann das Bandmaß aller
dings auch, ggf. zusätzlich, an eine externe Anzeige- und/
oder Signalverarbeitungseinrichtung anschließbar sein.
Das Vorliegen des Meßergebnisses in Form von elektrischen
Signalen schafft auch die Möglichkeit, gemäß Anspruch
7 in das Gehäuse ein programmgesteuertes Display zu inte
grieren, das den Benutzer hinsichtlich nacheinander durch
zuführender Meßvorgänge grafisch führt.
Die Unteransprüche 8 bis 13 haben Maßnahmen zum Gegenstand
die im Zusammenhang mit der Bildung, Verarbeitung und
Weitergabe der elektrischen Abtastsignale von Vorteil
sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an
Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. In der Zeich
nung zeigt jeweils schematisch in perspektivischer An
sicht:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Zählung und opto-elektronischer
Abtastung der Längenmarken,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung mit
magnetischen, ggf. kodierten Längenmarken, die
mittels eines Tonkopfes zählbar bzw. ablesbar
sind, und
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung mit
mechanischem Abgriff und anschließender elektro
optischer Umsetzung der abgetasteten Längenmarken
zwecks Zählung.
Bei allen Ausführungsformen ist in ein Gehäuse 1 aus
Gehäuseteilen 1 a und 1 b eine Wickelvorrichtung 2 zum
unter Federzug od. dgl. stattfindenden Aufwickeln eines
hier bandförmigen Längenmarkenträgers 3, der an einem
Ende aus der Wickeldose 2 a etwa tangential herausziehbar
ist. Der Längenmarkenträger 3 besteht aus einem flexiblen
Material, das die für ein Maßband zu fordernden mechani
schen Eigenschaften aufweist und sich überdies als Träger
für die ablesbaren Längenmarken eignet. Er ist an seinem
freien Ende mit einem Stopper 4 versehen, der im voll
zurückgezogenen Zustand des Längenmarkenträgers 3 an einer
Außenkante des Gehäuses 1 zur Anlage kommt und mit dieser
dessen Null-Stellung festlegt.
Die Längenmarken 5 beginnen auf dem voll zurückgezogenen
Längenmarkenträger an einer bei den Ausführungsbeispielen
nahe bei dessen Austrittsstelle aus dem Gehäuse 1 in
diesem angeordneten Abtasteinrichtung 6.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist die Abtasteinrichtung
6 eine opto-elektronische Einrichtung, die auf Licht
anspricht, das an jeder entsprechend gestalteten, vorbei
laufenden Längenmarke 5 durch deren Träger 3 hindurchtritt
bzw. von diesem reflektiert wird, und ein elektrisches
Meßsignal in Form eines Impulses abgibt. Diese Impulse
werden von einem in den Gehäuseteil 1 b eingebauten Zähler
gezählt, und der jeweilige Zählerstand wird, ggf. nach
Umrechnung mittels eines ebenfalls in den Gehäuseteil
1 b eingebauten Mikrocomputers 7, als Anzahl von Längen
einheiten, um die das Ende des Längenmarkenträgers 3
von der Stopperkante 1 c (Fig. 3) des Gehäuses 1 weg heraus
gezogen worden ist, auf einem in den Gehäuseteil 1 b inte
grierten Display 8 zur Anzeige gebracht. Beim Herausziehen
des Längenmarkenträgers 3 erfolgt die Zählung als Addition
und beim Hineinziehen als Subtraktion, so daß der Zähler
stand jederzeit der Strecke zwischen der Gehäuse-Stopper
kante 1 c und dem freien Trägerende entspricht.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von
derjenigen gemäß Fig. 1 dadurch, daß hier die Abtastein
richtung 6 als Magnet- oder Tonkopf ausgeführt ist, der
mit einer magnetischen Schicht auf dem Längenmarkenträ
ger zusammenarbeitet, in der die Längenmarken als Einzel
impulse oder entsprechend ihrem Abstand von dem freien
Trägerende kodiert spurenweise permanent gespeichert
sind. Es kann auf dem Längenmarkenträger 3 die eine
und/oder die andere Art von Längenmarken 5 vorhanden
sein. Bei Längenmarken der ersten Art empfiehlt sich
der Einsatz mehrerer Spuren mit in Längsrichtung versetz
ten Marken zur Erzielung einer problemlosen Auflösung
bei feinster Längenabstufung. Die Einzelmarken werden
wie die Marken bei der Ausführung nach Fig. 1 verarbeitet.
Kodierte Marken werden vor der Anzeige auf dem Display
8 mittels des Mikrocomputers 7 od. dgl. entschlüsselt.
Sie geben die Länge des herausgezogenen Trägerstückes
absolut, d. h. ohne Notwendigkeit des Abzählens unkodier
ter Einzelmarken, und damit noch betriebssicherer an.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist die Abtasteinrichtung
6 ein Sprossenrad, dessen Sprossen 6 a in eine Perforation
des Längenmarkenträgers 3 eingreifen, deren Löcher die
Längenmarken 5 bilden. Damit ist die Anzahl der Umdrehun
gen, die das Sprossenrad beim Heraus- und beim Hineinzie
hen des Trägers -additiv bzw. subtraktiv- durchführt,
ein Maß für die aus dem Gehäuse 1 herausragende Trägerlän
ge. Stirnseitig sind an dem Sprossenrad lichtreflektieren
de Marken 6 b angebracht, deren Teilung im Bedarfsfalle
wesentlich kleiner sein kann, als die Teilung der Sprossen
6 a, so daß mit ihnen eine wesentlich feinere Längenauflö
sung, als durch den Abstand der Perforationslöcher 3 a
vorgegeben, erreichbar ist. Die stirnseitigen Sprossenrad
marken werden von einer in den Gehäuseteil 1 b eingebauten
Reflektionslichtschranke 9 abgetastet, und die dabei er
zeugten unkodierten Einzelimpulse werden wie vorstehend
beschrieben verarbeitet.
Die Versorgung der elektronischen Bauteile mit Energie
besorgen bei allen Ausführungen Batterien 10.
Bei allen Ausführungen kann, wie nur in Fig. 1 angedeu
tet, in das Gehäuse 1 ein Infrarotsender 13 zur Fernüber
tragung der im Gehäuse 1 anfallenden, ggf. errechneten
Daten an eine ortsgebundene Einrichtung, z.B. eine
zentrale EDV, vorgesehen sein. Alle Ausführungen sind
auch mit einer Computerschnittstelle 12 für eine Kabelver
bindung zu einem die anfallenden Daten auswertenden Compu
ter versehen.
Die Breitseite des Gehäuseteils 1 b ist bei den verschiede
nen Ausführungen mit einem Tastenfeld 14 versehen, dessen
Tasten im Zusammenwirken mit dem eingebauten Mikrocompu
ter 7 neben den Funktionen EIN und AUS die Anzeige der
von einem aus dem Gehäuse 1 herausragenden Thermometer
11 gemessenen Umgebungstemperatur und verschiedene Rechen-
und Speicheroperationen, z.B. das Aufaddieren gemessener
Längeneinzelwerte und die Anzeige der Gesamtlänge, ermög
lichen.
Die Temperaturmessung gestattet im Zusammenwirken mit
dem Mikrocomputer 7 oder anderweitigen Recheneinrichtungen
auch eine rechnerische Kompensation von Wärmedehnungen
des Längenmarkenträgers 3. Dies ist ein besonders wichti
ges Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung, weil dadurch
eine weitgehende Unabhängigkeit der mechanischen Eigen
schaften wie Flexibilität, Abriebfestigkeit, Dehnungsfe
stigkeit, Witterungs- und Alterungsbeständigkeit u. dgl.
vom Wärmeausdehnungskoeffizienten für die Auswahl des
Materials für den Längenmarkenträger erreicht wird. Dies
vergrößert wiederum die Anzahl der prinzipiell für den
Zweck als Längenmarkenträger verfügbarer Werkstoffe unter
Einschluß von erheblich kostengünstigeren und ggf. mecha
nisch geeigneteren, als sie sonst zur Erzielung einer
möglichst geringen Wärmedehnung gewählt werden müßten.
Der Längenmarkenträger 3 ist vorzugsweise auch noch mit
mit dem Auge ablesbaren Längenmarken versehen, so daß
das elektronische Maßband bei einem Ausfall der Batterien
oder der Elektronik noch wie ein gewöhnliches Maßband
benutzbar bleibt.
Anstelle des aus der Zeichnung ersichtlichen einfachen
Displays könnte auch ein größeres für eine durch den
Mikrocomputer ermöglichte, ggf. grafisch unterstützte
Bedienerführung eingesetzt werden.
Claims (13)
1. Bandmaß mit einem Gehäuse und einem in diesem aufge
wickelten, gegen eine Rückholkraft aus diesem heraus
ziehbaren flexiblen Längenmarkenträger mit permanen
ten, ablesbaren Längenmarken, die bezüglich der Aus
ziehrichtung des Längenmarkenträgers hinter einer
Bezugsstelle auf diesem über dessen Länge verteilt
sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenmarken (5) mit elektronischen Mitteln
abtastbar eingerichtet sind und in das Gehäuse (1)
eine elektronische Abtasteinrichtung (6; 6, 9) für den
beim Auf- und Abwickeln an ihr vorbeilaufenden Längen
markenträger (3) eingebaut ist, die für jede abgetaste
te Längenmarke (5) entweder ein elektrisches Meßsignal
an einen Meßsignalzähler liefert, der die Meßsignale
beim Herausziehen des Längenmarkenträgers (3) addiert
und beim Hineinziehen desselben subtrahiert, und/oder
mit einer Kodierung der Längenmarken (5), die deren
Abstand von der Bezugsstelle auf dem Längenmarken
träger (3) wiedergibt, ein der Kodierung entsprechen
des elektrisches Meßsignal liefert.
2. Bandmaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtasteinrichtung (6; 6, 9) und der Längenmarkenträ
ger (3) einander so zugeordnet sind, daß sich die
Bezugsstelle auf dem letzteren unter der Abtaststelle
der Abtasteinrichtung (6; 6, 9) befindet, wenn der Län
genmarkenträger (3) bis zur Flucht seiner freien End
kante (4) mit einer gehäuseaußenseitigen Bezugskante
(1 c) in das Gehäuse (1) zurückgezogen ist.
3. Bandmaß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Längenmarkenträger (3) zusätzlich mit einer
mit dem Auge ablesbaren Längenskala versehen ist.
4. Bandmaß nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem
Meßsignalzähler, dadurch gekennzeichnet, daß der Meß
signalzähler zusammen mit einem Display (8) zum Anzei
gen des Zählerstandes in das Gehäuse (1) eingebaut
ist.
5. Bandmaß nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
kodierten Längenmarken, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Display (8) mit Entschlüsselungseinrichtung in
das Gehäuse (1) eingebaut ist.
6. Bandmaß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (12; 13)
zum Fernübertragen des Meßergebnisses an ein Datenver
arbeitungsgerät und/oder an eine Anzeigeeinrichtung
in das Bandmaß integriert ist.
7. Bandmaß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in das Gehäuse (1) ein pro
grammgesteuertes Display für eine ggf. graphisch unter
stützte Bedienerführung hinsichtlich nacheinander
durchzuführender Meßvorgänge eingebaut ist.
8. Bandmaß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennnzeichnet, daß der Längenmarkenträger
(3) ein Magnetband oder ein Magnetdraht ist, das/der
an einem gehäusefesten Magnetkopf (6) vorbeigeführt
ist und auf dem die Längenmarken (5) magnetisch perma
nent gespeichert sind.
9. Bandmaß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Magnetband bzw. der Magnetdraht mit einem Tonträger
hoher Remanenz ausgerüstet ist.
10. Bandmaß nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenmarken (5) als magnetische Rechteckimpul
se aufgezeichnet sind.
11. Bandmaß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Längenmarken (5) mit
durchfallendem oder reflektiertem Licht als
Hell-Dunkel-Kontraste abzeichnen und die Abtasteinrich
tung (6; 6, 9) opto-elektronisch auf diese Kontraste
anspricht.
12. Bandmaß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Fernübertragung des
Meßergebnisses ein Infrarotsender (13) in das Gehäuse
(1) eingebaut ist.
13. Bandmaß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Bandmaß mit einem die
Meßsignalbildung und/oder -verarbeitung im Sinne einer
Wärmedehnungskompensation des Längenmarkenträgers
(3) beeinflussenden Thermometer (11) ausgerüstet ist.
Priority Applications (2)
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ID=6322864
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