DE3707570A1 - Farbmesser fuer die druckindustrie - Google Patents

Description

In der Druckindustrie werden Farbmesser benötigt, um an einer Rotationsdruckmaschine einen einstellbaren Spalt zu einer Walze herzustellen, der eine genaue sektorenweise Regulierung der durchfließenden Druckfarbmenge durch Veränderung der Spaltbreite ermöglicht.

Es sind Farbmesser bekannt geworden, bei denen Querschlitze eingelassen sind, die eine stufenförmige Verstellung einzelner Zonen des Farbmessers ermöglichen, aber an der den Spalt zur Walze bildenden Kante Unterbrechungen in der Größe von ca. 0,2 mm Schlitz­ breite aufweisen. Ferner sind Farbmesser bekannt, bei denen in schmalen Zonen die Dicke des Messers reduziert ist. Hierbei bleibt eine ununterbrochene Kante erhalten, aber durch die verbleibende Verbindung der einzelnen Zonen in der gesamten Messerbreite werden bei Verstellung einer Zone mehrere benachbarte Zonen von dieser Verstellung beeinflußt. Außerdem sind Farbmessersätze aus Einzelsegmenten bekannt, die eine stufenweise Verstellung einzelner Segmente ermöglichen, aber einer sehr kostenaufwendigen präzisen Fertigung bedürfen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Farbmesser herzustellen, bei dem Zonen von ca. 30 mm Breite mit einem unterschiedlichen Spalt zur Walze als die benachbarten Zonen eingestellt werden können, ohne daß die Verstellung einer Zone die Spaltbreite anderer Zonen beeinflußt. Die den Spalt zur Walze bildende Kante soll lediglich durch feinste Schlitze, die keine Druckfarbe durchfließen lassen, unterbrochen sein.

Die Differenz in der Spaltbreite beträgt bis zu 0,3 mm.

Das erfindungsgemäße Farbmesser weist etwa in Breiten­ richtung verlaufende Schlitzungen auf, die an der den Spalt zur Walze bildenden Kante durch plastische Verformung der Farbmesserdicke in ihrer Breite bis auf einen minimalen Spalt reduziert werden.

Bei einer anderen Ausführungsform gehen von den Quer­ schlitzen parallel zur Kante verlaufende kurze Schlitze aus, die eine Reduzierung der Schlitzbreite durch plastische Biegung der durch diese kurzen Schlitze und der Kante gebildeten Lippen ermöglichen.

Durch eine Neigung der Schlitzabschnitte um den Schräglagenwinkel wird bei der plastischen Biegung der Lippen die Schlitzbreite auf der gesamten Länge des Schrägabschnittes auf einen minimalen Spalt reduziert.

Die in Fig. 2.7 dargestellte Anordnung bewirkt bei Verstellung einer Zone eine teilweise Kraftübertragung über die, durch die von den parallelen Querschlitzen gebildeten Stege entstandene, formschlüssige Ver­ bindung auf die benachbarten Zonen, die zu einer Schrägstellung dieser Zonen führt.

Die paarweise Anordnung von konisch aufeinander­ zulaufenden Schlitzen ermöglicht eine Aufteilung des Farbmessers in Hauptabschnitte und Nebenabschnitte. Bei einer Änderung der Spaltbreite eines Hauptab­ schnittes erfolgt eine Schrägstellung des durch die konisch aufeinander zulaufenden Schlitze gebildeten Nebenabschnitts.

Um ein Durchfließen der Druckfarbe durch die Trenn­ schlitze zu verhindern, gleichzeitig aber die Beweglichkeit der einzelnen Zonen zueinander zu erhalten, sind die Schlitze mit einem dauer­ elastischen Werkstoff ausgefüllt und/oder das Farbmesser wird auf seiner Unterseite mit einer elastischen Folie verklebt.

Fig. 1 zeigt ein Farbmesser (1) in Wirkstellung mit der Walze (3), der Farbe (5) und den Stell­ schrauben (2), die die gleiche periodische Anordnung haben wie die durch die Schlitzungen (6) erzeugten Farbmessersektoren und von denen aber nur eine Schraube dargestellt ist.

Fig. 2.1 und Fig. 2.2 zeigen Querschlitzungen (6.3) mit Bereichen plastischer Verformung der Farbmesser­ dicke (1.2).

Fig. 2.3 zeigt eine Schlitzanordnung bei der durch den Abschnitt (6.4) mit dem Neigungswinkel (β) eine Reduzierung der Schlitzbreite im Längenbereich des Abschnitts (6.4) ermöglicht wird.

Fig. 2.4 zeigt eine Schlitzanordnung, die die periodischen Sektoren mit der Breite (d) in einen Hauptabschnitt (e) und einen Nebenabschnitt (c) unterteilt, wobei der kleinere Abstand der Abschnitte (6.5) eine leichte Torsion der Nebenabschnitte (c) um eine Querachse des Farbmessers (1) ermöglicht.

Fig. 2.5 und 2.6 zeigen Ausführungsformen der in Hauptabschnitte (e) und Nebenabschnitte (c) unterteilten Farbmessersektoren, wobei der Nebenabschnitt (c) durch Reibschluß im Schlitzbereich (6.1) bzw. (6.4) bei unterschied­ licher Öffnungsstellung der benachbarten Haupt­ abschnitte (e) tordiert werden kann und somit ein fließender Übergang erzeugt werden kann.

Fig. 2.7 zeigt eine Schlitzanordnung, bei der durch Formschluß zwischen den Hauptabschnitten (e) und den Nebenabschnitten (c) eine Torsion der Nebenab­ schnitte (c) erreicht wird.

Fig. 2.8 zeigt eine Ansicht Y auf die geschlitzte Längsseite des Farbmessers (1) mit unterschiedlichen Öffnungsspalten a ₁ und a ₂ der Hauptabschnitte (e), die einen fließenden Übergang zwischen den Hauptab­ schnitten (e) erzeugen.

• Bezugszeichenliste 1 Farbmesser
  1.1 Kante
  1.2 Verformungsbereich
  2 Stellschraube
  3 Walze
  5 Farbe
  6 Schlitzung
  a Öffnungsspalt
  c Nebenabschnitt der Teilungsbreite
  d periodische Teilungsbreite
  e Hauptabschnitt der Teilungsbreite
  α Neigungswinkel
  β Schräglagenwinkel

Claims (8)

1. Farbmesser (1) für Rotationsdruckmaschinen mit an der den Spalt zur Walze (3) bildenden Kante (1.1) angeordneten und sich in Längsrichtung des Farb­ messers (1) in periodischen Abständen wiederholenden Schlitzungen (6) dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die in die Kante (1.1) mündenden Schlitzungsab­ schnitte (6.1 bzw. 6.4) eine durch plastische Verformung verringerte Schlitzbreite aufweisen.

2. Farbmesser (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die plastischen Verformungen durch Reduzierung der Farbmesserdicke in den Bereichen 1.2 mindestens auf einer Seite neben den Schlitzabschnitten (6.1) in der Nähe der Kante (1.1) angeordnet sind.

3. Farbmesser (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, daß etwa senkrecht zu den Schlitzabschnitten (6.3) kurze Schlitze (6.2) angeordnet sind, die etwa parallel zur Kante (1.1) verlaufen und mit dieser und dem Schlitzab­ schnitt (6.1) eine Fläche bilden, die zumindest partiell plastisch durch Reduzierung der Farbmesser­ dicke verformt ist.

4. Farbmesser (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzung (6) unter einem Schräglagenwinkel (β) schräg von der Kante (1.1) ausgeht und sich dieser Schrägabschnitt (6.4) in einen kurzen parallel zur Kante (1.1) liegenden Parallelab­ schnitt (6.2) und einen längeren senkrecht dazu liegenden Senkrechtabschnitt (6.3) verzweigt und die von diesen Abschnitten (6.2 bzw. 6.4) und der Kante (1.1) eingegrenzten Flächen durch plastische Biegung so verschoben sind, daß die Schlitzbreiten der Schrägabschnitte (6.4) reduziert sind.

5. Farbmesser (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzung (6) die periodische Teilungsbreite (d) in einen Hauptabschnitt (e) und einen Nebenab­ schnitt (c) unterteilt und die Haupt- und Neben­ abschnitte durch Reib- und/oder Formschluß zumindest in der Nähe der Kante (1.1) miteinander verbunden sind.

6. Farbmesser (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß der Formschluß zwischen den Hauptabschnitten (e) und den Nebenabschnitten (c) durch die von den etwa parallelen inneren Querabschnitten (6.6) und den äußeren Querabschnitten (6.5) gebildeten Stegen erfolgt.

7. Farbmesser (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Schlitzungen (6.3) oder (6.5) oder (6.6) im Neigungswinkel (2 α) konisch aufeinanderzu­ laufen.

8. Farbmesser (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzungen (6) mit einem dauerelastischen Werkstoff verschlossen sind und/oder das Farbmesser auf seiner Unterseite zumindest im Schlitzungs­ bereich mit einer elastischen Folie verklebt ist.