DE3707235C2 - Antiblockierregelsystem - Google Patents
AntiblockierregelsystemInfo
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- B60T2250/00—Monitoring, detecting, estimating vehicle conditions
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antiblockierregelsystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
Es ist bekannt, auch bei Fahrzeugen mit Allradantrieb ein Antiblockier
regelsystem einzusetzen (DE-OS 35 05 268). Es sind auch bereits Antiblockier
regelsysteme bekannt, die die Fahrzeugverzögerung messen und die Fahrzeug
verzögerung z. B. durch Bildung der Differenz der Fahrzeugverzögerung und
der Radverzögerung bei der Regelung verwenden (ATZ 71 (1969), Heft 6,
S. 181-189, insbesondere S. 184).
Dem Artikel ATZ 1995, Heft 9, Seiten 395 bis 400, ist zu ent
nehmen, daß bei allradangetriebenen Fahrzeugen ein zu großer
Radschlupf bzw. ein verzögerter Wiederanlauf des Rades durch
die Wirkung des Motorschleppmoments auf sehr niedrigen Reibwerten
eintreten kann. Dieses Problem kann durch eine geeignete
Drosselklappenanstellung während eines Antiblockier
regelvorgangs gelöst werden.
Aus der US 4,033,634 ist bekannt, die Längsverzögerung
während eines Bremsvorgangs durch einen zweistufigen Ver
zögerungsschalter zu messen. Abhängig von der Stellung
dieses Schalters wird die Steigung der Fahrzeugreferenz
geschwindigkeit während eines Antiblockierregelvorgangs gewählt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die ABS-Funktion
bei allradangetriebenen Fahrzeugen insbesondere auf niedrigem
homogenen Reibbeiwert zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Funktion des ABS immer gewähr
leistet und es wird ein erheblicher Gewinn an Lenkbarkeit und Stabilität
erzielt.
In dem Anspruch 1 ist eine Methode beschrieben, wie ein bei Fahrzeugen
mit solchem Antrieb auftretendes Motorschleppmoment, das das Fahrverhalten
des Fahrzeugs negativ beeinflußt, reduziert werden kann. Hierzu wird bei
Erkennen des Schleppmoments
zumindest eine Achse vom Antrieb abgekoppelt.
Ein funktionsfähiges Antiblockierregelsystem wird bereits bei Verwendung
eines Verzögerungsschalters mit zwei Schaltzuständen erzielt, in dem z. B.
bei einem durch den Fahrzeugverzögerungsschalter festgestellten geringen
Reibbeiwert (VF<0,3-0,5 g) eine geringe Abnahme des Referenzgeschwin
digkeitssignals, z. B. entsprechend 0,6 g vorgegeben wird, während bei fest
gestelltem hohen Reibbeiwert (VF<0,5-0,5 g) die Abnahme des Referenz
geschwindigkeitssignals z. B. wie üblich mit 1 g erfolgt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Antiblockierregelsystem im Prinzip,
Fig. 2 ein an allen Rädern angetriebenes Fahrzeug,
Fig. 3 eine Schaltung zur Bildung des Referenzgeschwindigkeits
signals und des Schlupfsignals,
Fig. 3a und 3b Diagramme mit Gegenüberstellung ohne und mit Anwendung
der Erfindung,
Fig. 4 die möglichen zusätzlichen Methoden zur Schleppmomenten
beseitigung,
Fig. 5 Schaltung zur Schleppmomentenbeseitigung.
In Fig. 1 sind nur zwei Radgeschwindigkeitssensoren mit 1 und 2 bezeichnet,
die z. B. dem rechten Vorderrad und linken Hinterrad zugeordnet sein können.
Deren Signale werden einer Auswerteschaltung 3 zugeführt, die unter anderem
einen Block 3a für die Bildung des Referenzgeschwindigkeitssignals und
einen Block 3b zur Bildung des Schlupfsignals beinhalten. Von der Auswerte
schaltung werden Magnetventile 5 und 6 (z. B. 3/3-Ventile) zur Brems
druckvariation an dem rechten Vorderrad und dem linken Hinterrad an
gesteuert. Die entsprechenden Glieder für die andere Fahrzeugdiagonale sind
der Einfachheit halber nicht dargestellt. Ein Schalter 4 z. B. ein Queck
silberschalter dient der Feststellung, ob die augenblickliche Fahrzeugver
zögerung über oder unter einem Fahrzeugverzögerungswert von z. B. 0,4 g
liegt. Er liefert beispielsweise bei VF<0,4 g ein Signal S an die Refe
renzbildung 3a.
Fig. 2 zeigt das an allen Rädern 20 bzw. 21 angetriebene Fahrzeug. Ein An
triebsmotor ist mit 22 und zwei den Achsen zugeordnete Sperrdifferentiale
sind mit 23 und 24 bezeichnet. Ein den Motor 22 mit den den Sperrdifferen
tialen 23 und 24 verkoppelndes Sperrdifferential ist mit 25 bezeichnet.
Zwischen Motor und dem Sperrdifferential ist eine Kupplung 26 eingeschaltet.
Die Kopplung des Sperrdifferentials 25 auf die beiden Achsen kann unter
schiedlich groß sein.
In Fig. 3 werden die Signale VR₁ und VR₂ der Sensoren 1 und 2 einem Block 30
zugeführt, der daraus den Maximalwert gewinnt und dieses maximale Signal
dem eigentlichen Referenzbildungsblock 31 zuführt. Diesem wird zusätzlich
noch das Signal S des Verzögerungsschalters 4 zugeführt. Der Block 31 bil
det aus dem Vmax und den je nach Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des
Signals S wirksamen negativen Steigungen der Fahrzeuggeschwindigkeit (z. B.
entsprechend 1 g oder 0,6 g) das Referenzgeschwindigkeitssignal und gibt
dieses an einen Schlupfsignalblock 32 weiter. Dort wird aus dem Referenz
geschwindigkeitssignal Vref und den Radgeschwindigkeiten (gezeigt fur VR₂)
ein Schlupfsignal λ gebildet, wenn der Abstand zwischen dem Referenzsignal
und dem Radgeschwindigkeitssignal eine gewisse Relation aufweist. Das
λ-Signal wird zur Beeinflussung des Magnetventils (mit) ausgenutzt.
Fig. 4 zeigt an zwei Situationen (4a und 4b bzw. 4C und 4d) und jeweils
gegenübergestellt die Auswirkung ohne die erfindungsgemäße Ausbildung
(gestrichelt) und die Wirkung mit der Erfindung (ausgezogen).
In Fig. 4a ist der Verlauf der Fahrzeuggeschwindigkeit VF und der Radge
schwindigkeit VR bei Anbremsen mit geringem Drucküberschuß auf niedrigem µ
gezeigt. Man erkennt, daß die Radgeschwindigkeit wegen der geringeren
Abnahme (0,6 g) der Referenzgeschwindigkeit VRef bei der Erfindung sehr
viel schneller auf die Fahrzeuggeschwindigkeit zurückgeführt wird als ohne
Anwendung der Erfindung bei (1g). Den zugehörigen Druckverlauf zeigt
Fig. 4b.
In Fig. 4c sind die der Fig. 4a entsprechenden Verläufe für einen typischen
Regelzyklus während des Bremsvorgangs auf niedrigem Reibbeiwert gezeigt.
Hier wird noch deutlicher, daß das Rad ohne Anwendung der Erfindung (ge
strichelt) in einen hohen Schlupf läuft, während es bei Anwendung der
Erfindung (ausgezogen) sehr früh wieder zur Fahrzeuggeschwindigkeit VF
rückgeführt wird. Auch hier sind in Fig. 4d die zugehörigen Druckverläufe
PR dargestellt.
Fig. 5 zeigt zwei zusätzliche Möglichkeiten der Schleppmomentbeseitigung,
die getrennt oder gemeinsam angewendet werden können. Wird bei der erfin
dungsgemäßen Ausbildung in einem Block 50 festgestellt, daß das Motor
schleppmoment das Rad in einen höheren Schlupf bringt, so wird entweder
die Motordrehzahl auf einen vorgegebenen Wert von z. B. 3000 Umdrehungen
pro Minute angehoben oder der Motor abgekuppelt. Die Motordrehzahlanhebung
wird durch einen Block 51 bewirkt, der ein die Drosselklappe 52 über
brückendes Ventil auf Durchlaß steuert und somit die Drehzahlerhöhung be
wirkt. Das automatische Auskuppeln wird über einen Block 54 gesteuert, der
ein Magnetventil 55 ansteuert und damit eine Druckquelle 56 mit einem
Zylinder 57 verbindet, wodurch das Kupplungspedal 58 betätigt wird, das
über einen weiteren Zylinder die Kupplung löst.
Claims (3)
1. Antiblockierregelsystem für ein Fahrzeug, das wenigstens
zeitweise durch Einschalten von Sperren mit Allradantriebswert,
enthaltend Radsensoren zur Ermittlung der Radgeschwindigkeiten,
eine Auswerteschaltung, der die Signale der Radsensoren
zugeführt werden, und einer Bremsdrucksteuereinheit,
die aufgrund des Radbewegungsverhaltens der Räder den Brems
druck im Sinne des Vermeidens eines Radblockierens regelt,
wobei eine Schlupfregelung verwendet wird, wofür eine der
Fahrzeuggeschwindigkeit angenäherte Referenzgeschwindigkeit
gebildet wird und ein Fahrzeugverzögerungsgeber vorgesehen
ist, der ein wenigstens zwei Schaltstellungen aufweisender
Verzögerungsschalter (4) ist, dessen Schaltzustand in den
Instabilitätsphasen jeweils die Abnahme der Referenzgeschwindigkeit
VRef bestimmt, und wobei bei zusätzlichem Auftreten
eines Motorschleppmoments der Motorantrieb wenigstens
teilweise abgekoppelt wird.
2. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei zusätzlichem Auftreten eines Motorschleppmoments die Leerlaufdrehzahl
angehoben wird.
3. Antiblockierregelsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei zusätzlichem Auftreten eines Motorschleppmoments der Motorantrieb
wenigstens teilweise abgekoppelt wird.
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DE19873707235 DE3707235C2 (de) | 1987-03-06 | 1987-03-06 | Antiblockierregelsystem |
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DE3707235A1 DE3707235A1 (de) | 1988-09-15 |
DE3707235C2 true DE3707235C2 (de) | 1996-05-23 |
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Family Applications (1)
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DE19873707235 Expired - Fee Related DE3707235C2 (de) | 1987-03-06 | 1987-03-06 | Antiblockierregelsystem |
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1987
- 1987-03-06 DE DE19873707235 patent/DE3707235C2/de not_active Expired - Fee Related
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