DE3705811C1 - Vorrichtung zur Schlaffseilverhinderung bei Seilwinden,insbesondere solchen fuer Bauaufzuege - Google Patents
Vorrichtung zur Schlaffseilverhinderung bei Seilwinden,insbesondere solchen fuer BauaufzuegeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schlaffseil
verhinderung bei Seilwinden, insbesondere solchen für Bau
aufzüge, mit mindestens einem um eine parallel zur Seil
trommelachse vorgesehene Achse schwenkbaren Schwenkhebel,
mit einer am freien Ende des Schwenkhebels um ihre Achse
frei drehbar gelagerten Walze, deren beide Enden von der
Seiltrommelachse den gleichen Abstand
aufweisen, mit einer auf den Schwenkhebel einwirkenden
Feder, welche die Walze in Anlage am Seil hält, und mit
einem am Schwenkhebel vorgesehenen Betätigungsteil, das
mit einem den Windenmotor steuernden Schalter zusammen
wirkt.
Bei einer derartigen bekannten Vorrichtung zur Schlaff
seilverhinderung (DE-PS 11 70 126) sind am freien Ende
des Schwenkhebels zwei Walzen parallel zueinander ange
ordnet, zwischen denen das Seil hindurchgeführt ist.
Durch eine Feder und ein zusätzliches Gewicht wird auf
den Schwenkhebel ein Drehmoment ausgeübt, welches eine
der Walzen in Anlage an dem Seil hält. Die zweite Walze
ist praktisch immer wirkungslos. Die Achsen der beiden
Walzen sind parallel zu der Seiltrommelachse angeordnet.
Es hat sich nun herausgestellt, daß sich bei geringer
Seilzugkraft das Seil auf der Seiltrommel nicht geordnet
aufwickelt. Bei geringer Seilzugkraft wird nämlich das
Seil je nach seiner Schlagrichtung von der am Seil an
liegenden Walze in einer Richtung abgelenkt und spult
sich dann nur an einem Ende der Seiltrommel auf. Geringe
Seilzugkräfte treten hauptsächlich bei leichten Bauauf
zügen auf, bei denen man bemüht ist, das Gewicht des
Lasthakens oder des Ladegeschirrs so gering wie möglich
zu halten, damit die Nutzlast möglichst groß sein kann.
Ohne Nutzlast ist die Seilzugkraft verhältnismäßig klein.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zur Schlaffseil
verhinderung (US-PS 18 48 972) ist ein Schwenkrahmen vor
gesehen, der an seinem freien Ende eine sich parallel zur
Seiltrommelachse erstreckende Achse trägt. Auf dieser
Achse ist eine Seilrolle drehbar und in Achsrichtung ver
schiebbar gelagert. Es kann sich infolgedessen die Seil
rolle während des Aufwickelns des Seiles auf der Seil
trommel parallel zur Seiltrommel verschieben. Da diese
Verschiebebewegung jedoch allein durch das über die Seil
rolle geführte Seil bewirkt wird, tritt bei geringen Seil
zugkräften ebenfalls das Problem auf, daß die Seilrolle
nicht mehr auf der Achse verschoben wird, sondern an
einer Stelle der Achse stehen bleibt und dann das Seil
nicht mehr geordnet auf die Seiltrommel aufgewickelt
wird. Im übrigen kann die Achse im rauhen Baubetrieb
verschmutzen und verrosten, so daß hierdurch eine axiale
Verschiebung der Seilrolle behindert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Schlaffseilverhinderung bei Seilwinden, insbeso
dere solchen für Bauaufzüge, der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, bei der auch bei geringen Seilkräften eine
geordnete Aufwicklung des Seiles auf der Seiltrommel
sichergestellt ist.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die
Walzenachse um eine durch ihre Mitte und die Mittel der
Seiltrommelachse senkrecht zu beiden Achsen verlaufende
gedachte Achse gegenüber der Seiltrommelachse in Schlag
richtung des Seiles um einen Winkel verdreht angeordnet ist, der etwa halb
so groß wie der Schlagwinkel des Seiles ist.
Bei der neuen Vorrichtung verläuft also die Walzenachse
nicht parallel sondern schräg zur Seiltrommelachse. Es
wurde festgestellt, daß durch diese Schrägstellung der
Walzenachse das Seil auch bei sehr geringen Seilzugkräf
ten durch die Walze nicht mehr in einer Richtung abgelenkt
wird. Es wird hiermit eine geordnete Aufwicklung des Sei
les auf der Seiltrommel sichergestellt, wobei sich Seil
windung neben Seilwindung legt. Die Richtung, in der die
Walzenachse gegenüber der Seiltrommelachse geneigt sein
muß, hängt von der jeweiligen Schlagrichtung des Seiles
ab.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be
steht darin, daß im Schwenkbereich der Walze eine als An
schlag dienende Klemmleiste stationär angeordnet ist, die
sich in Anschlagstellung der Walze parallel zur Walzen
achse erstreckt, derart, daß in Anschlagstellung der
Walze das Seil zwischen Walze und Klemmleiste festklemm
bar ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die geord
nete Aufwicklung des Seiles auf der Seiltrommel auch dann
erhalten bleibt, wenn nur noch eine sehr geringe Seilzug
kraft auf das Seil wirkt, oder wenn z. B. beim Transport
der Seilwinde überhaupt keine Seilzugkraft mehr vorhanden
ist. Dank der Festklemmung des Seiles zwischen Walze und
Klemmleiste kann sich dann das Seil unter Eigenspannung
oder anderen Kräften nicht unkontrolliert von der Seil
trommel lösen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand von zwei in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen, näher er
läutert. Es zeigt
Fig. 1 die Seiltrommel und die Walze in Seitenansicht
unter Weglassung anderer Bauteile,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Seiltrommel und Walze in
Richtung II der Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht eines Seilstückes,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbei
spieles in Betriebsstellung,
Fig. 5 eine Seitenansicht dieses Ausführungsbeispieles
in Ruhestellung,
Fig. 6 eine Ansicht des ersten Ausführungsbeispieles in
Richtung VI der Fig. 4,
Fig. 7 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbei
spiels in Betriebsstellung,
Fig. 8 eine Seitenansicht dieses Ausführungsbeispieles
in Ruhestellung,
Fig. 9 eine Ansicht dieses Ausführungsbeispieles in Rich
tung IX der Fig. 7.
Anhand der Fig. 1-3 soll zunächst das der erfindungs
gemäßen Vorrichtung zugrundeliegende Prinzip erläutert
werden. Die Seiltrommel 1 ist um die Seiltrommelachse A
drehbar und wird von einem nicht dargestellten Windenmotor
angetrieben. Auf der Seiltrommel 1 kann das Seil 2 in meh
reren Lagen aufgewickelt werden. Eine Walze 3 bildet einen
wichtigen Bestandteil der Vorrichtung zur Schlaffseilver
hinderung. Die Walze 3 ist am freien Ende eines Schwenk
hebels angeordnet, auf den nachfolgend bei Beschreibung
der in den Fig. 4-6 bzw. 7-9 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele noch näher eingegangen wird. Die Walze 3
ist um ihre Achse A 1 frei drehbar, zweckmäßig unter Zwischen
schaltung von Kugellagern, gelagert. Um beim Aufwickeln
des Seiles über die ganze Breite der Seiltrommel 1 annä
hernd gleiche Verhältnisse zu schaffen, sollen die beiden
Enden der Walzenachse A 1 von der Trommelachse A jeweils
den gleichen Abstand R aufweisen. Noch genauer ausgedrückt,
soll die Walzenachse A 1 im Bereich der beiden Seiltrommel
flansche A jeweils den gleichen Abstand von der Seiltrom
melachse A aufweisen. Um bei geringen Seilzugkräften eine
geordnete Aufwicklung des Seiles 2 auf der Seiltrommel 1,
bei der Seilwindung neben Seilwindung liegt, sicherzustel
len, ist die Walzenachse A 1 nicht parallel sondern schräg
zur Seiltrommelachse angeordnet. Hierbei ist die Walzen
achse A 1 um eine durch ihre Mitte und die Mitte der Trom
melachse A verlaufende gedachte Achse A 2, die zu der Walzen
achse A 1 und der Trommelachse A senkrecht verläuft, ver
dreht angeordnet, wie dies insbesondere aus Fig. 2 er
sichtlich ist. Die Richtung, in welche die Walzenachse A 1
gegenüber der Trommelachse A verdreht sein muß, hängt von
der Schlagrichtung des Seiles 2 ab. Die Verdrehung erfolgt
immer in Schlagrichtung des Seiles, d. h. bei einem links
gedrehten Seil in linker Drehrichtung gegen den Uhrzeiger
sinn und bei einem rechtsgedrehten Seil in rechter Dreh
richtung im Uhrzeigersinn. In Fig. 1 und 2 ist die Anord
nung bei einem linksgedrehten Seil gezeigt.
Der Winkel μ, um den die Walzenachse A 1 gegenüber der Seil
trommelachse A verdreht angeordnet ist, ist im wesentlichen
abhängig von der Seilkonstruktion. Es wurde festgestellt,
daß der Winkel μ etwa halb so groß sein muß wie der Schlag
winkel α des Seiles.
Anhand der Fig. 3 ist erkennbar, was hier unter Schlag
winkel α verstanden wird. Es handelt sich um den Winkel,
den eine Tangente T an die äußeren Litzen L des Seiles 2
mit der Seilachse S einschließt. Da die Schlaglänge oder
Windungshöhe bei den üblichen, für Bauaufzüge verwendeten
Seilen etwa sechsmal dem Seildurchmesser entspricht, be
trägt der Schlagwinkel α etwa 26°. Demnach sollte der
Winkel μ etwa 13° groß sein.
Gemäß Fig. 4-6 ist ein Schwenkhebel 4 vorgesehen, der
vorzugsweise um die Seiltrommelachse A schwenkbar ist.
Dieser Schwenkhebel 4 trägt an seinem freien Ende 4 a die
Walze 3, deren Achse A 1 gegenüber der Seiltrommelachse A
in der oben beschriebenen Weise schräggestellt ist. Um
diese Schrägstellung zu verdeutlichen, ist in den Fig.
6 bis 9 die Lage der Walze 3 verzerrt dargestellt. Zur
Lagerung der Walzenachse A 1 kann am anderen Ende der Seil
trommel 1 ein weiterer Schwenkhebel 4′ vorgesehen sein.
Der erste Schwenkhebel 4 ist mit einem Betätigungsteil 5
versehen, welches mit einem Schalter 6 zusammenwirkt. Der
Schalter 6 ist im Stromkreis des Windenmotors angeordnet.
Wenn das Betätigungsteil 5 den Schalter 6 berührt, wird
der Windenmotor stillgesetzt. Ferner wirkt auf den Schwenk
hebel 4 eine Drehfeder 7 ein, welche auf den Schwenkhebel 4
ein Drehmoment in Richtung B ausübt. Hierdurch wird die
Walze 3 an das Seil 2 angedrückt.
Im Schwenkbereich der Walze 3 ist ferner eine als Anschlag
dienende Klemmleiste 8 stationär angeordnet. Die Klemmlei
ste 8 ist hierbei in gleicher Weise wie die Walzenachse A 1
gegenüber der Seiltrommelachse A schräggestellt, so daß
sich die Klemmleiste 8 in Anschlagstellung der Walze 3
parallel zur Walzenachse erstreckt. Auf diese Weise ist
das Seil 2 bei jedem beliebigen Aufwickelgrad auf der
Seiltrommel zwischen der Walze 3 und der Klemmleiste 8
festklemmbar.
Um die Klemmwirkung zu erhöhen, weist die Klemmleiste 8
zweckmäßig an ihrer der Walze 3 zugekehrten Seite einen
Belag aus Gummi oder einem gummiähnlichen Material auf.
Durch die Klemmung des Seiles 2 zwischen Walze 3 und Klemm
leiste 8 wird verhindert, daß sich das Seil 2 auf der
Seiltrommel 1 lockert, wenn bei der Montage, der Demon
tage, dem Umbau oder dem Transport des Bauaufzuges keine
Zugkraft auf das Seil einwirkt.
Bei dem in Fig. 4-6 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Seiltrommel 1 teilweise von einem stationären Ge
häuse 9 umgeben. Die Klemmleiste 8 ist mit diesem Gehäuse 9
verbunden.
Bei dem in Fig. 7-9 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Walzenachse A 1 gegenüber der Seiltrommelachse A
in der gleichen Weise angeordnet, wie es oben anhand der
Fig. 1-3 beschrieben wurde. Bei dem in Fig. 7-9 dar
gestellten Ausführungsbeispiel ist die Seiltrommel 1 von
einem um die Seiltrommelachse A schwenkbaren Schutzgehäuse
10 umgeben. An diesem Schutzgehäuse 10 ist die Walze 3 ge
lagert. Die beiden Seitenflansche 10 a des Schutzgehäuses
10 wirken dabei als "Schwenkhebel". Mit dem Schutzgehäuse
10 ist ein Betätigungsteil 11 verbunden, welches mit dem
im Stromkreis des Windenmotors angeordneten Endschalter 12
zusammenwirkt. Das schwenkbare Schutzgehäuse 10 weist nur
einen schmalen Schlitz 13 zum Durchtritt des Seiles 2 auf,
so daß ein sehr guter Unfallschutz geschaffen wird. In ähn
licher Weise, wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbei
spiel, ist eine stationäre Klemmleiste 8′ vorgesehen, die
mit der Walze 3 zusammenwirkt. Die Klemmleiste 8′ ist über
geeignete Mittel 14 mit dem nicht dargestellten Tragge
stell der Seilwinde fest verbunden. Eine Zugfeder 15, die
auch durch eine Drehfeder ersetzt sein kann, übt auf das
Schutzgehäuse 10 ein Drehmoment in Richtung B aus und
drückt damit die Walze 3 gegen das Seil 2. Beim Schlaff
werden des Seiles verschwenkt das Schutzgehäuse 10 im
Uhrzeigersinn. Hierdurch drückt das Betätigungsteil 11
auf den Schalter 12 und setzt den Windenmotor still.
Gleichzeitig wird das Seil 2 zwischen Klemmleiste 8′ und
Walze 3 geklemmt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Schlaffseilverhinderung bei Seilwinden,
insbesondere solchen für Bauaufzüge, mit mindestens
einem um eine parallel zur Seiltrommelachse vorgesehene
Achse schwenkbaren Schwenkhebel, mit einer am freien
Ende des Schwenkhebels um ihre Achse frei drehbar ge
lagerten Walze, deren beide Enden von der Seiltrommel
achse den gleichen Abstand aufweisen, mit einer auf den
Schwenkhebel einwirkenden Feder, welche die Walze in
Anlage am Seil hält und mit einem am Schwenkhebel vor
gesehenen Betätigungsteil, das mit einem den Windenmotor
steuernden Schalter zusammenwirkt, dadurch gekennzeich
net, daß die Walzenachse (A 1) um eine durch ihre Mitte
und die Mitte der Seiltrommelachse (A) senkrecht zu bei
den Achsen (A, A 1) verlaufende gedachte Achse (A 2)
gegenüber der Seiltrommelachse (A) in Schlagrichtung
des Seiles (2) um einen Winkel ( μ ) verdreht angeordnet
ist, der etwa halb so groß wie der Schlagwinkel ( α )
des Seiles (2) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkhebel (4, 4′; 10 a) um die Seiltrommel
achse (A) schwenkbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schwenkbereich der Walze (3) eine als Anschlag
dienende Klemmleiste (8, 8′) stationär angeordnet ist,
die sich in Anschlagstellung der Walze (3) parallel
zur Walzenachse (A 1) erstreckt, derart, daß in Anschlag
stellung der Walze (3) das Seil (2) zwischen der Walze
(3) und Klemmleiste (8, 8′) festklemmbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmleiste (8, 8′) an ihrer der Walze (3) zu
gekehrten Seite einen Belag aus Gummi oder gummiähnli
chem Material aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Klemmleiste (8) an einem die Seiltrommel
(1) zumindest teilweise umgebenden stationären Gehäuse
(9) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel (1) von
einem um die Seiltrommelachse (A) schwenkbaren Schutz
gehäuse (10) umgeben ist, an welchem die Walze (3) dreh
bar gelagert ist.
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