DE3705761A1 - Schlauchloser fahrzeugluftreifen - Google Patents
Schlauchloser fahrzeugluftreifenInfo
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- B60C1/0008—Compositions of the inner liner
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Description
Die Erfindung betrifft einen schlauchlosen Fahrzeugluftreifen nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Diese Fahrzeugluftreifen sind an der Innenseite der Karkasse, wenn
sie als PKW-Reifen verwendet werden, mit einer ein- oder doppellagigen,
wenig gasdurchlässigen Innenschicht, und wenn sie als LKW-
Reifen verwendet werden, mit einer Zwischenschicht aus einer Karkassengummimischung
und einer wenig gasdurchlässigen Innenschicht versehen,
wobei die Kautschukmischung aus einem vernetzbaren Elastomeren
von verhältnismäßig hoher Gasundurchlässigkeit besteht.
Bekannte, bewährte Kautschukmischungen für eine solche Innenschicht
bestehen aus Butyl- oder Halobutylkautschuk. Der typische Durchlässigkeitskoeffizient
für Stickstoff nach DIN 53 536 beträgt für
einen 100% Halobutylkautschuk ca. 1,1 × 10-17 m²/s · Pa.
Eine solche Innenschicht hat zu gewährleisten, daß die Druckluft mit
dem erforderlichen Druckwert und dem notwendigen Volumen andauernd
im Fahrzeugluftreifen vorhanden ist und erhalten bleibt. Langzeitlich
gesehen diffundiert jedoch stets eine geringe Luftmenge.
Die Nachteile des bekannten Butylkautschuks sind seine schwierige
Verarbeitbarkeit, seine verhältnismäßig hohen Rohstoffkosten und die
Gefahr der Haftungsschädigung, wenn Butylkautschukmischungsreste in
Verarbeitungsmaschinen die sogenannten Haftkautschukmischungen verunreinigen.
Ein weiterer erheblicher Nachteil des Butylkautschuks
ist seine Nichteignung für das Vernetzen durch ein Bestrahlungsverfahren,
weil sich der Butylkautschuk dabei zersetzt bzw. Neigung
zeigt, sich zu zersetzen.
Ziel der Erfindung ist es, einen schlauchlosen Fahrzeugluftreifen in
Bezug auf eine geeignete Kautschukmischung für die Innenschicht zu
verbessern.
Nach dem Aufsatz "Spezialkautschuke auf Basis von 1,2- und 3,4-
Polydienen" von K.H. Nordsiek in der Zeitschrift "Kautschuk + Gummi
Kunststoffe, 35. Jg. Heft 12/82 Seiten 1032 bis 1038, insbes. Seiten
1036/1037" bezüglich der Diffusionseigenschaft einer elastischen
Sperrschicht, wird nach Bild 16 Polyisopren mit erhöhter 3,4 (1,2)-
Addition als gering luftdurchlässig genannt.
Bekannt sind des weiteren nach DE-A-33 10 118 Integralkautschukmischungen,
die Polyisoprene betreffen, die durch 1,2- und 3,4-
Polymerisation der Diene erhalten werden und Isopren/Styrol-
Copolymerisate betreffen, die durch 1,2- und 3,4-Polymerisation
der Diene und statistische Copolymerisation von Styrol erhalten
werden, um diese zum Abdichten gegen Gas, z. B. als Innenschicht
eines schlauchlosen Reifens, zu verwenden.
Nachteilig ist eine solche Kautschukmischung insofern, da die Gasundurchlässigkeit
bei höheren Temperaturen, z. B. Erwärmung des Reifens
im Reifenbetrieb, erheblich stärker zunimmt, als dies bei typischen
gebräuchlichen Butylkautschukmischungen der Fall ist. Die bei höheren
Temperaturen ungünstige Gasdurchlässigkeit ist für den Reifen schädlich
und daher zu vermeiden.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Kautschukmischung mit einer
hohen Gasundurchlässigkeit für die Reifeninnenschicht vorzusehen, die
zum einen gut verarbeitbar und kostengünstig sowie unschädlich bei
möglicher Verunreinigung mit anderen Mischungsbestandteilen ist und bei
der zum anderen die Gasundurchlässigkeit bei höheren Temperaturen
weniger stark zunimmt und sich nicht schädlich für den Reifen auswirkt
und die durch ein Bestrahlungsverfahren vulkanisierbar ist, ohne
daß sich Zersetzungsschädigungen zeigen.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Innenschicht eines schlauchlosen Fahrzeugluftreifens aus einer Kautschukmischung
besteht, die bis zu 100 Teile eines synthetischen Polyisoprens
mit einem erhöhten Anteil von mehr als 60% an 3,4-Struktur
enthält sowie 10 bis 80 Teile eines verstärkten Füllstoffes und
10 bis 50 Teile eines Weichmachers aufweist.
Weiterhin werden übliche Alterungsschutzmittel und Prozeßhilfsstoffe,
wie z. B. Kleberharze, verwendet. Die Kautschukmischung ist durch
Elektronenbestrahlung vernetzbar und/oder vorvernetzbar.
Die Gasdurchlässigkeit einer solchen 3,4-Polyisopren enthaltenden
Kautschukmischung ist gleich gut wie die bei Innenschichten von
schlauchlosen Fahrzeugluftreifen verwendeten 100% Halobutylkautschukmischungen.
Die Vorteile der Kautschukmischung nach der Erfindung
gegenüber den bekannten Innenschichtmischungen sind zum einen die
gute Verarbeitbarkeit und die ohne weiteres mögliche Vernetzung und/
oder Vorvernetzung durch Elektronenstrahlen.
Zum anderen können durch die Verwendung der Kautschukmischung nach
der Erfindung als Innenschicht die schlauchlosen Fahrzeugluftreifen
für LKWs ohne oder mit verhältnismäßig dünner Zwischenschicht zwischen
der Karkasse und der Innenschicht gebaut werden. Die vorgeschlagene
Kautschukmischung übt weniger Einfluß aus im Sinne einer Haftungsminderung
von Gummi an Stahlcord, als dies von Butylkautschukmischungen
bekannt ist. Letzteres ist auch der Grund, weswegen LKW-Reifen mit einer
Zwischenschicht aus einer Haftungsmischung, die beispielsweise für die
Karkassengummierung vorgesehen ist, ausgerüstet werden. Die 3,4-
Polyisopren enthaltende Kautschukmischung ist vergleichbar gut wie ein
Naturkautschuk zu verarbeiten und ist daher weitaus weniger problematisch
in verfahrenstechnischer Hinsicht.
Die Verwendung der neuen Kautschukmischung ist ferner kostensenkend,
weil die Rohstoffkosten günstiger sind als vergleichbare Butylmaterialien
für die Innenschicht und weil die Innenschichtdicke durch Verwendung
der neuen Kautschukmischung in geringer Dicke verwendet werden
kann.
Des weiteren sind Verunreinigungen der sogenannten Haftgummimischungen,
insbes. die, die für die Karkassen- und Verstärkungsgürtelgummierung
verwendet werden, mit Verarbeitungsresten der neuen 3,4-Polyisopren
enthaltenden Kautschukmischung vollkommen unschädlich, wobei eine
Verschmelzung des weiteren ungefährlich ist. Die Haftungsschädigung ist
im wesentlichen unerheblich bzw. vernachlässigbar gering. Das Aufarbeiten
eines Verbandes, der aus einer Innenschicht und einer Zwischenschicht
besteht, so wie er an LKW Karkassen vorgesehen wird, ist unproblematisch,
da ein solcher Verband in Bezug auf seine Schichten
nicht voneinander getrennt werden muß, weil die Kontaktberührung zwischen
den Materialien der Schichten ungefährlich ist.
Die neue, synthetisches Polyisopren mit erhöhtem Anteil an 3,4-Struktur
enthaltende Kautschukmischung weist die Eigenschaft auf, daß die Gasdurchlässigkeit
bei höheren Temperaturen, wie sie im Reifenbetrieb
entstehen, wenig hoch zunimmt und insoweit vergleichbar mit Butylmischungen
ist, deren Nachteile jedoch vermeidet.
Ein wesentlicher Vorteil bei der neuen Kautschukmischung besteht darin,
daß sie strahlungsvernetzbar bzw. - vorvernetzbar ist. Die neue Kautschukmischung
zersetzt sich nicht unter der Einwirkung der Elektronenstrahlen,
wie das bei der Butylmischung der Fall ist, und sie zeigt auch keine
Neigung zur Zersetzung.
Die Elektronenbestrahlungsmethode, vgl. dazu B. Slade, Elastomerics,
117(11) 34, 1985, wird zur Erhöhung der Steifigkeit von Halbzeugen
und damit zur Verbesserung der Konfektionierbarkeit verwendet.
Butylmischungen reagieren auf Bestrahlung durch Absinken der Mooney-
Viskosität, wohingegen die Viskosität der Kautschukmischung nach der
Erfindung bei Behandlung mit Elektronenstrahlen ansteigt.
Die synthetisches Polyisopren mit erhöhtem Anteil an 3,4-Struktur
enthaltende Kautschukmischung kann auch durch Verwendung bekannter
Schwefel-Beschleuniger-Systeme oder Peroxide vernetzt werden.
Die Erfindung wird wie folgt an einem Ausführungsbeispiel erläutert:
Zusammensetzung (100 Teile pro
100 Teile Kautschuk)
100 Teile Kautschuk)
Synthetisches Polyisopren (IR)
mit 3,4-Anteil50 phr Chlorbutylkautschuk50 phr Ruß N 660 verstärkend60 phr
mit 3,4-Anteil50 phr Chlorbutylkautschuk50 phr Ruß N 660 verstärkend60 phr
Zink Oxid (ZnO) 3 phr
Stearin Säure 2 phr
Weichmacheröl10 phr
Sulfenamid Beschleuniger 1 phr
Schwefel 1 phr
Das vernetzte Vulkanisat nach dieser Zusammensetzung weist folgende
physikalische Eigenschaften auf:
Die Härte in Shore A gemessen beträgt 50, der Elastizitätmodul M 300 beträgt 3,5 MPA, die Bruchdehnung ist größer als 600 und die Festigkeit ist größer als 10 MPA.
Der Durchlässigkeitskoeffizient für Stickstoff nach DIN 53 536 beträgt 1,2 · 10-17m²/s · Pa. Dieser Durchlässigkeitskoeffizient ist vergleichbar mit einer analogen Mischung, die 100% Halobutyl enthält. Das Vulkanisat aus einer Kautschukmischung, die synthetisches Polyisopren mit erhöhten Anteil an 3,4-Struktur enthält, ist als eine gering gasdurchlässige Innenschicht für schlauchlose Fahrzeugluftreifen mit den vorher angegebenen physikalischen Eigenschaften mit Vorteil einsatzfähig.
Die Härte in Shore A gemessen beträgt 50, der Elastizitätmodul M 300 beträgt 3,5 MPA, die Bruchdehnung ist größer als 600 und die Festigkeit ist größer als 10 MPA.
Der Durchlässigkeitskoeffizient für Stickstoff nach DIN 53 536 beträgt 1,2 · 10-17m²/s · Pa. Dieser Durchlässigkeitskoeffizient ist vergleichbar mit einer analogen Mischung, die 100% Halobutyl enthält. Das Vulkanisat aus einer Kautschukmischung, die synthetisches Polyisopren mit erhöhten Anteil an 3,4-Struktur enthält, ist als eine gering gasdurchlässige Innenschicht für schlauchlose Fahrzeugluftreifen mit den vorher angegebenen physikalischen Eigenschaften mit Vorteil einsatzfähig.
Claims (3)
1. Schlauchloser Fahrzeugluftreifen mit einer ein- oder mehrlagigen
Karkasse, insb. Radialkarkasse, die innen von einer Kautschukschicht
bedeckt ist, die aus einem vernetzbaren Elastomeren hoher Gasundurchlässigkeit
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht
aus einer Kautschukmischung gebildet ist, die bis zu
100 Teile eines synthetischen Polyisopren mit einem erhöhten Anteil
von mehr als 60% an 3,4-Struktur enthält sowie 10 bis
80 Teile eines verstärkenden Füllstoffes und 10 bis 50 Teile eines
Weichmachers aufweist und durch Elektronenbestrahlung vernetzbar
ist.
2. Schlauchloser Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kautschukmischung durch Elektronenbestrahlung vorvernetzbar
ist.
3. Schlauchloser Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als verstärkende Füllstoffe in GPF-Ruß oder
aktive Kieselsäure oder ein Füllstoff mineralischen Ursprungs oder
Verschnitte aus den genannten Füllstoffen vorliegen.
Priority Applications (5)
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DE19873705761 DE3705761A1 (de) | 1987-02-24 | 1987-02-24 | Schlauchloser fahrzeugluftreifen |
IT8819423A IT1215886B (it) | 1987-02-24 | 1988-02-16 | Pneumatico senza camera d'aria per veicoli. |
GB8803952A GB2203161B (en) | 1987-02-24 | 1988-02-19 | A tubeless pneumatic vehicle tyre |
FR888802074A FR2611210B1 (fr) | 1987-02-24 | 1988-02-22 | Pneumatique de vehicule sans chambre a air |
BE8800211A BE1001049A5 (fr) | 1987-02-24 | 1988-02-23 | Pneus a chambre incorporee pour vehicules. |
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DE19873705761 DE3705761A1 (de) | 1987-02-24 | 1987-02-24 | Schlauchloser fahrzeugluftreifen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3705761A1 true DE3705761A1 (de) | 1988-09-01 |
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Family Applications (1)
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Country Status (5)
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FR (1) | FR2611210B1 (de) |
GB (1) | GB2203161B (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2685666A1 (fr) * | 1991-12-31 | 1993-07-02 | Michelin & Cie | Bourrelets de pneumatiques sans chambre a air et leurs procedes de realisation. |
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US3868344A (en) * | 1971-02-18 | 1975-02-25 | Nat Distillers Chem Corp | Oil extended molecular weight controlled alfin gums |
DE3310118A1 (de) * | 1982-05-28 | 1983-12-01 | Chemische Werke Hüls AG, 4370 Marl | Vulkanisierbare massen |
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- 1987-02-24 DE DE19873705761 patent/DE3705761A1/de not_active Withdrawn
-
1988
- 1988-02-16 IT IT8819423A patent/IT1215886B/it active
- 1988-02-19 GB GB8803952A patent/GB2203161B/en not_active Expired - Fee Related
- 1988-02-22 FR FR888802074A patent/FR2611210B1/fr not_active Expired - Lifetime
- 1988-02-23 BE BE8800211A patent/BE1001049A5/fr not_active IP Right Cessation
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GB8803952D0 (en) | 1988-03-23 |
FR2611210B1 (fr) | 1992-08-21 |
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Legal Events
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8141 | Disposal/no request for examination |