DE3705434A1 - Zahnpflegemittel - Google Patents
ZahnpflegemittelInfo
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Description
Die Erfindung betriff ein Zahnpflegemittel hoher Hemmwirkung
auf die Plaquebildung und ausgezeichneter Wirkung
bei der Verhinderung von Karies und peridentaler
Erkrankungen.
Plaque bildet sich auf Zähnen durch Ablagerung bakterieller
Stoffwechselprodukte, z. B. von Dextran, von Bakterien
selbst, Speichelkomponenten, Nahrungsmittelbruchstücken
und dergleichen. Die durch Mundbakterien in der
Plaque gebildeten organischen Säuren und gewissen Proteasen
bilden vermutlich die Hauptursache der Karies und
von peridentalen Erkrankungen. Die Plaque liefert nämlich
geeignete Wachstumsbedingungen für Karies und peridentale
Erkrankungen hervorrufende Bakterien und hält darüber
hinaus für lange Zeit die durch diese Bakterien und
Enzyme gebildeten Säuren, die einen Abbau bzw. eine
Schädigung peridentaler Gewebe bedingen, fest.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, eine Plaquebildung zu
hemmen oder eine einmal gebildete Plaque abzubauen oder
zu entfernen, um Karies und peridentale Erkrankungen zu
verhindern oder zu behandeln.
Es ist bekannt, daß Glukane, z. B. das unter Ausnutzung
von Sacharose als Substrat durch Streptococcus Mutans gebildete
Dextran, eine wichtige Rolle bei der Plaquebildung
spielen. Im Hinblick darauf wurde vorgeschlagen,
Zahnpflegemitteln Bakterizide einzuverleiben. Aus Sicherheitsgründen
ist jedoch der Einsatz von Bakteriziden, insbesondere
in relativ hohen Konzentrationen unerwünscht.
Es ist zwar bekannt, daß Dextranase wirksam eine auf die
Anwesenheit von Streptococcus Mutans zurückzuführende
Plaquebildung zu verhindern vermag, der einem Zahnpflegemittel
einzuverleibenden Dextranasemenge sind jedoch wegen
der hohen Kosten und eines Gleichgewichts mit den
sonstigen Bestandteilen Grenzen gesetzt.
Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein nicht
mit den geschilderten Nachteilen einschlägiger Versuche
behaftetes und sicher einsetzbares Zahnpflegemittel erhöhter
Plaquehemmwirkung zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Zahnpflegemittel,
das als wesentliche Komponenten zur Hemmung einer Plaquebildung
1. N-Palmitoylsarcosinat und/oder N-Myristoylsarcosinat
und 2. Dextranase enthält.
Es hat sich gezeigt, daß eine Kombination von Dextranase
mit N-Palmitoylsarcosinat und/oder N-Myristoylsarcosinat,
bei denen es sich um bekannte Netzmittel zur Erhöhung des
Schäumvermögens pulverförmiger Wasch- und Reinigungsmittel
handelt, infolge Synergismus eine extrem starke Hemmwirkung
auf die Plaquebildung zeigt.
Aus der JP-OS 56-1 23 910 (Kokai) ist es bekannt, daß sich
bei Verwendung von N-langkettigen Acylaminosäuren oder
von deren Salzen mit N-Lauroylsarcosinat in Kombination
mit höheren Alkoholsulfaten oder deren Salzen in einem
speziellen Mengenbereich die Inaktivierung von Dextranase
unter Stabilisierung derselben in Zahnpflegemitteln verhindern
läßt. Aus dieser Literaturstelle geht jedoch
nichts über die Verwendung von Dextranase in Kombination
mit N-Palmitoylsarcosinat oder N-Myristoylsarcosinat hervor.
Obwohl gemäß der genannten Literaturstelle die gemeinsame
Verwendung von Dextranase mit N-Lauroylsarcosinat
vorgesehen ist, zeigt diese Kombination - wie die später
folgenden Versuche ausweisen - keine synergistische Wirkung
bezüglich der Hemmung einer Plaquebildung. Im Gegensatz
dazu zeigt eine erfindungemäße Kombination von
N-Palmitoylsarcosinat und/oder N-Myristoylsarcosinat mit
Dextranase eine hervorragende synergistische Hemmwirkung
auf die Plaquebildung. Auch dies zeigen die später folgenden
Beispiele.
Im folgenden wird die Erfindung näher erläutert. Erfindungsgemäße
Zahnpflegemittel können als Zahnputzmittel,
z. B. Zahnpasten, feuchte Zahnputzmittel, flüssige
Zahnputzmittel, Mundwässer, Tabletten zur Zubereitung
von Gurgelmitteln, Zahnfleischmassagecremes, Kaugummis
und Pastillen, mit N-Palmitoylsarcosinat und/oder N-Myristoylsarcosinat
in Kombination mit Dextranase als wirksamen
Komponenten zur Inhibierung einer Plaquebildung
formuliert und eingesetzt werden.
Typische Beispiele für N-Plamitoylsarcosinat und/oder
N-Myristoylsarcosinat sind deren Alkalimetall-, z. B.
Natriumsalze.
Bezüglich der zugesetzten Menge an N-Palmitoylsarcosinat
und/oder Myristoylsarcosinat gibt es keine besonderen Beschränkungen;
bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen
Zahnpflegemittels beträgt dessen (deren)
Menge zweckmäßigerweise 0,005 bis 5, vorzugsweise 0,001
bis 1,5 Gewichtsprozent. Da erfindungsgemäß N-Palmitoylsarcosinat
und/oder N-Myristoylsarcosinat in Kombination
mit Dextranase verwendet werden, läßt sich eine deutliche
synergistische Hemmwirkung auf die Plaquebildung erzielen.
Wenn dagegen andere N-Acylsarcosinate mit einer Acylgruppe
mit 12 oder weniger Kohlenstoffatomen, z. B. N-Lauroylsarcosinat,
in Kombination mit Dextranase verwendet werden,
stellt sich keine merkliche synergistische Wirkung
auf die Inhibierung einer Plaquebildung ein. Wenn andererseits
die Kohlenstoffatomzahl der Acylgruppe 18
oder mehr beträgt, erreicht man den erfindungsgemäß angestrebten
Erfolg wegen der schlechten Löslichkeit solcher
Acylsarcosinate in Wasser nicht.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Dextranasen lassen sich
aus beliebigen Mikroorganismen gewinnen, solange sie,
d. h. die Dextranasen, nur eine α-1,6-Glukosidaseaktivität
enthalten. Bezüglich der Dextranasemenge in dem Zahnpflegemittel
gibt es keine besonderen Beschränkungen,
wird jedoch eine Dextranase einer Dextranaseaktivität von
1.000.000 Einheiten/g eingesetzt, beträgt deren Menge,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Zahnpflegemittels,
zweckmäßigerweise 0,001 bis 2, vorzugsweise 0,01 bis 1
Gewichtsprozent.
Um die gewünschte synergistische Hemmwirkung auf die
Plaquebildung sicherzustellen, sollte das Gewichtsverhältnis
N-Palmitoylsarcosinat und/oder Myristoylsarcosinat :
Dextranase im Bereich von 1 : 400 bis 200 : 1
liegen.
Ein erfindungsgemäßes Zahnpflegemittel kann neben den
genannten wesentlichen Bestandteilen je nach dem Gebrauchszweck
übliche bekannte Bestandteile enthalten.
Im Falle von Zahnpasten können z. B. Schleifmittel, wie
dibasisches Kalziumphosphat, Kalziumcarbonat, Kalziumpyrophosphat,
unlösliches Natriummetaphosphat, amorphes
Siliziumdioxid, kristallines Siliziumdioxid, Aluminosilikat,
Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid und Harze, Bindemittel,
z. B. Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose,
Alignate, Carageenane, Gummiarabicum und Polyvinylalkohol,
Feuchthaltemittel, wie Polyethylenglykol, Sorbit,
Glycerin und Propylenglykol, erforderlichenfalls von
N-Palmityolsarcosinat und/oder N-Myristoylsarcosinat
verschiedene Netzmittel, wie Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecylbenzolsulfonat,
hydriertes Kokosnußfettsäuremonoglycerid
(Mononatriumsulfat), Natriumlaurylsulfoacetat,
N-Acylglutamat und Sacharosefettsäureester, Süßungsmittel,
wie Saccharinnatrium, Steviocid, Neohesperidyl, Dihydrochalcon,
Glycyrrhizn, Perillartin, P-Methoxyzimtsäurealdehyd,
Isomaltose, Paratinose und kuppelnde Zucker, Geschmacksstoffe,
Konservierungsmittel und sonstige beliebige
Zusätze, mitverwendet werden. Diese Zusätze können
in üblicher bekannter Weise mit Wasser gemischt werden.
Im Falle von Mundspülmitteln, z. B. Mundwasser und dergleichen,
können je nach den Eigenschaften der gewünschten
Produkte beliebige bekannte Zusätze zum Einsatz gelangen.
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können ferner als
wirksame Bestandteile noch Chlorhexidinsalze, lytische
Enzyme, Mutanase, Sorbinsäure, Alexidin, Hinokitiol,
Cetylpyridiniumchlorid, Alkylglycine, Alkyldiaminoethylglycin,
Salze, Allantoin, ε-Aminocapronsäure, Tranexamsäure,
Agulen, Aculen, Vitamin E, wasserlösliche monobasische
oder dibasische Phosphate, quaternäre Ammoniumverbindungen
und Natriumchlorid enthalten.
Infolge der syergistischen Wirkung der Kombination aus
N-Palmitoylsarcosinat und/oder N-Myristoylsarcosinat mit
Dextranase zeigen erfindungsgemäße Zahnpflegemittel eine
hervorragende Hemmwirkung auf die Plaquebildung. Folglich
lassen sich damit Karies und peridentale Erkrankungen
verhindern oder bekämpfen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Hierbei werden insbesondere die Hemmwirkung
verschiedener Rezepturen mit Dextranase in Kombination
mit verschiedenen N-Acylsarcosinaten auf die
Plaquebildung untersucht.
Das jeweilige Testgemisch enthält 40 mg Sacharose und
N-Acylsarcosinat und/oder Dextranase in den in der folgenden
Tabelle angegebenen Mengen jeweils in 4 ml Hirn/
Herz-Infusionsbrühe. In einer anaeroben Vorkultur gezüchteter
Streptococcus Mutans 6715 wird in ein Glasröhrchen
mit dem filtrationssterilisierten Testgemisch inokuliert.
Nach 18-stündiger Inkubation bei 37°C in einem
Winkel von 30° werden die an der Wand des Teströhrchens
haftenden Bakterienzellen durch Beschallung dispergiert,
worauf die Menge an haften gebliebenen Zellen
spektralphotometrisch ermittelt wird.
Zu Vergleichszwecken wird derselbe Versuch mit dem probenfreien
Kulturmedium wiederholt.
Die prozentuale Plaquehemmung errechnet sich aus der
Gleichung:
worin bedeuten:
Xo die beim Vergleichsversuch an der Wand des Teströhrchens haften gebliebenen Plaquemenge und
Xs die in Anwesenheit der Testprobe an der Wand des Teströhrchens haften gebliebene Plaquemenge.
Xo die beim Vergleichsversuch an der Wand des Teströhrchens haften gebliebenen Plaquemenge und
Xs die in Anwesenheit der Testprobe an der Wand des Teströhrchens haften gebliebene Plaquemenge.
Die Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle:
Die Ergebnisse der Tabelle 1 zeigen, daß sich nur bei gemeinsamer
Verwendung von N-Palmitoylsarcosinat oder
N-Myristoylsarcosinat mit Dextranase eine Plaquebildung
auf synergistischem Wege hemmen läßt. Im Gegensatz dazu
stellt sich bei einer Kombination von N-Lauroylsarcosinat
mit Dextranase die gewünschte synergistische Hemmwirkung
nicht ein.
Im folgenden werden Beispiele für verschiedene Zahnpflegemittel
gemäß der Erfindung angegeben. Die Vereinigung
der Bestandteile läßt sich in üblicher bekannter Weise
bewerkstelligen:
BestandteileGewichtsprozent
Kalziumphosphat (zweibasisch)50
Sorbit20
Carageenan 1
Saccharinnatrium 0,1
Natriumlaurylsulfat 1,2
Lauryldiethanolamid 0,5
Parfüm 0,8
Dextranase (800.000 Einheiten/g) 2
Natrium N-Myristoylsarcosinat 0,5
Chlorhexidingluconat 0,01
WasserRest
Gesamt100%
BestandteileGewichtsprozent
Aluminiumhydroxid44
Sorbit30
Carageenan 1
Saccharinnatrium 0,1
Natriumlaurylsulfat 1,2
Lauryldiethanolamid 0,5
Geschmacksstoff 0,8
Dextranase (800.000 Einheiten/g) 2
Natrium N-Myristoylsarcosinat 0,25
Natrium N-Palmitoylsarcosinat 0,25
Natriummonofluorphosphat 0,76
WasserRest
Gesamt100%
BestandteileGewichtsprozent
Aluminiumhydroxid44
Sorbit30
Carageenan 1
Saccharinnatrium 0,1
Natriumlaurylsulfat 1,2
Lauryldiethanolamid 0,5
Geschmacksstoff 0,8
Dextranase (800.000 Einheiten/g) 2
Natrium N-Myristoylsarcosinat 0,5
Cetylpyridiniumchlorid 0,01
Natriummonofluorphosphat 0,76
WasserRest
Gesamt100%
BestandteileGewichtsprozent
Kalziumphosphat (zweibasisch)50
Kalziumcarbonat25
Sorbit10
Natriumlaurylsulfat 1
Saccharinnatrium 0,1
Geschmacksstoff 1
Dextranase (1.000.000 Einheiten/g) 1
Natrium N-Myristoylsarcosinat 0,5
WasserRest
Gesamt100%
BestandteileGewichtsprozent
Ethanol20
Alpha-Olefinsulfonat 0,5
Saccharinnatrium 0,1
Geschmacksstoff 1
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester 1,5
Lauryldiethanolamid 0,5
Dextranase (500.000 Einheiten/g) 3
Natrium N-Myristoylsarcosinat 0,2
WasserRest
Gesamt100%
Diese wäßrige Lösung wird bei Gebrauch mit der zehnfachen
Menge Wasser verdünnt.
BestandteileGewichtsprozent
Gummiarabicum 6
Glukose36
Geschmacksstoff 1
Paratinose36
Dextranase (1.000.000 Einheiten/g) 1
Natrium N-Myristoylsarcosinat 0,1
WasserRest
Gesamt100%
BestandteileGewichtsprozent
Gummigrundlage20
Kalziumcarbonat 2
Dicker Malzsirup15
Pulverzucker60
Geschmacksstoff 1
Dextranase (1.000.000 Einheiten/g) 1
Natrium N-Myristoylsarcosinat 0,1
WasserRest
Gesamt100%
Claims (3)
1. Zahnpflegemittel, das als wesentliche Komponenten zur
Hemmung einer Plaquebildung 1. N-Palmitoylsarcosinat
und/oder N-Myristoylsarcosinat und 2. Dextranase enthält.
2. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge an N-Palmitoylsarcosinat und/oder
N-Myristoylsarcosinat, bezogen auf sein Gesamtgewicht,
0,0005 bis 5 Gewichtsprozent ausmacht.
3. Zahnpflegemittel nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es, bezogen auf sein Gesamtgewicht,
0,001 bis 2 Gewichtsprozent einer eine Dextranaseaktivität
von 1.000.000 Einheiten/g aufweisenden Dextranase
enthält.
Applications Claiming Priority (1)
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JP3623186A JPH0720854B2 (ja) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | 口腔用組成物 |
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DE (1) | DE3705434A1 (de) |
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- 1986-02-20 JP JP3623186A patent/JPH0720854B2/ja not_active Expired - Lifetime
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1987
- 1987-02-20 DE DE19873705434 patent/DE3705434A1/de not_active Ceased
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