DE3701422A1 - Sicherheitsventil - Google Patents
SicherheitsventilInfo
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Classifications
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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- E21B2200/05—Flapper valves
-
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Description
Ein direkt wirkendes Untertage-Sicherheitsventil, das durch
einen vorgewählten Wert einer Druckdifferentialänderung
geschlossen wird, ist durch die US-PS 43 39 001 bekannt.
Diese Patentschrift zeigt einen Balltyp-Sperr-Mechanismus,
der das Ventil offen hält, bis der Wert der Änderung des
Druckes der Fluide in dem Ventil den vorgewählten Wert
überschreitet.
Die Offenbarung aller vorstehend genannten US-Patentschriften
soll zugleich Offenbarung für die in der vorliegenden
Anmeldung beschriebenen Anwendungszwecke sein.
Verschiedene Typen von direkt wirkenden Untertage-Sicherheitsventilen
sind auf dem Markt erhältlich unter der Bezeichnung
"STORM CHOKE", für die in den USA für die Anmelderin
unter der Nr. 6 95 910 ein US-Warenzeichen registriert
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitsventil
zu schaffen, welches den Durchgangsweg für die Fluide
entsprechend vorwählbaren Werten blockiert und öffnet, ohne
daß eine Steuerung des Ventils von außen erforderlich wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 definierten
Merkmale gelöst.
Im Prinzip besteht die Erfindung in einem Sicherheitsventil
der im folgenden beschriebenen Konstruktion für die Installation
in eine Förderleitung. Ein Gehäuse mit einem sich
hierdurch erstreckenden Längsfluß-Durchgangsweg enthält ein
Ventil-Schließsystem, welches in einer ersten Position den
Fluß der Fluide durch den Längsfluß-Durchgangsweg erlaubt
und in der zweiten Position den Fluß der Fluide durch den
Längsfluß-Durchgangsweg blockiert, wobei Mittel zum Klinken
des Ventil-Schließsystems in der ersten Position vorgesehen
sind. Eine Operator-Buchse ist gleitbar im Gehäuse gelagert.
Sie definiert teilweise den Längsfluß-Durchgangsweg durch
das Ventil. Eine Vorrichtung mit einem Antriebskolben ist
gleitbar an der Operatorbuchse angebracht und definiert
teilweise eine Kammer mit variablem Volumen zwischen der
Außenseite der Operator-Buchse und der Innenseite des Gehäuses.
Zum Ausgleich der Drucke der Fluide in der Kammer
und in dem Längsfluß-Durchgangsweg sind Öffnungsmittel
zwischen Kammer und Weg vorgesehen. Der Antriebskolben ist
mit Mitteln zum Lösen der Klinke versehen. Schließlich
newirkt die Konstruktion eine Verstellung oder Verschiebung
des Ventilschließmechanismus von seiner ersten Position in
seine zweite Position, sobald die Klinke gelöst ist.
Zur näheren Erläuterung wird die Erfindung im folgenden
beispielsweise anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese
zeigen in
Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Abbildung
des Sicherheitsventils gemäß der Erfindung in
einer Bohrloch-Komplettierung
Fig. 2A und 2B das Sicherheitsventil in seiner ersten, offenen
Position, teilweise im Schnitt und teilweise
im Aufriß;
Fig. 3A und 3B das Sicherheitsventil, teilweise im Schnitt
und teilweise im Aufriß in seiner zweiten,
geschlossenen Position;
Fig. 4 eine vergrößerte Abbildung im Schnitt der Linie
4-4 von Fig. 2B. Sie zeigt den Klinkenmechanismus;
Fig. 5 eine vergrößerte Abbildung im Schnitt der Linie
5-5 von Fig. 2A. Sie zeigt den Kolben-Mechanismus.
In Fig. 1 ist eine Bohrungskomplettierung 20 mit einem
Futterrohr 28 dargestellt, das sich von der Bohrungs- oder
Erd-Oberfläche bis zu einer nicht dargestellten, Kohlenwasserstoffe
(Hydrocarbon) führenden Formation erstreckt.
Eine Förderleitung 21 ist konzentrisch im Futterrohr 28
angeordnet und erstreckt sich vom Bohrlochkopf 23 durch
einen ProduktionsPacker 22, welcher zwischen der Förder-
Leitung 21 und dem Futterrohr 28 abdichtet. Der Packer 22
leitet die Formations-Fluide wie Erdöl, Erdgas, Wasser u. ä.
durch nichtdargestellte Perforationen in dem Futterrohr 28
in die Förderleitung 21. Die Perforationen sind so angeordnet
und ausgebildet, daß sie das Eindringen der Formationsflüssigkeiten
in das Futterrohr und damit die Förderleitung
erlauben. Flußkontrollventile 24 und 25 an der Bohrloch-Ober
fläche regeln den Fluß der Fluide von der Förderleitung 21.
Eine Bohrlochkopf-Kappe 27 ist auf dem Bohrlochkopf 23
angeordnet, um Servicearbeiten an der Bohrlochkomplettierung
20 über die Förderleitung 21 durch Arbeitsstränge nach der
"wireline" Technik zu ermöglichen, die die Installation und
die Entfernung von verschiedenen Flußkontroll-Geräten im
Bohrloch wie beispielsweise des Sicherheitsventils 30 einschließen.
Andere Service-Arbeiten für das Bohrloch, die
durch die Förderleitung 21 durchgeführt werden können, sind
Messungen von Temperatur und Druck am Bohrlochboden.
Das Untertage-Sicherheitsventil 30 ist in der Förderleitung
21 installiert, um den Fluß der Fluide zum Bohrlochkopf über
die Förderleitung 21 von einer Stelle unten im Bohrloch
(downhole) zu regeln. In die Förderleitung 21 ist ein die
Höhenlage des Ventils 30 im Bohrloch (downhole) bestimmendes
Absetzteil oder Landenippel (Landing-Nipple) 29 als Teil der
Förderleitung 21 eingebaut. Ein Verriegelungsstück oder lock
mandrel 90 ist mit Schlüsseln 91 versehen, um ein angepaßtes
Profil an der Innenseite des Absetzteiles 29 lösbar zu
erfassen. Das Verriegelungsstück 90 ist auch mit Dichtungen
92 an seiner Außenwand
versehen, um zusammen mit der benachbarten Wandung des
Absetzteiles 29 eine Barriere gegen die Fluide zu bilden.
Die Dichtung 92 bewirkt einen Fluß für die Fluide nur innerhalb
der Förderleitung 21 durch das Verriegelungsstück 90
und das daran befestigte Sicherheitsventil 30. Die US Patentschrift
32 08 531 von Jack W. Tamplen zeigt ein Absetzteil
und ein Verriegelungsstück, die für das Sicherheitsventil
gemäß der Erfindung geeignet sind.
In den Fig. 2A und 2B ist das Sicherheitsventil 30 dargestellt,
jeweils links der Achse im Aufriß und rechts der
Achse geschnitten. Beide Figuren stellen zusammen (wenn die
Linien a-a zusammengelegt werden) das ganze Ventil 30 dar
und sind daher bezüglich der Wirkung zusammen zu betrachten.
Das Ventil 30 beinhaltet einen Ventil-Schließmechanismus 31
eines Klappentyps, der durch ein Scharnier 34 so aufgehängt
ist, daß er zwischen seiner ersten, offenen Position (Fig. 2B)
und seiner zweiten, geschlossenen Position (Fig. 3B)
schwingen kann. Eine Schrauben- oder Schneckenfeder 36
(coiled spring) um das Scharnier 34 vermittelt eine Verstellung
der Klappe des Schließmechanismus 31 von ihrer
ersten in ihre zweite Position. Die Operator-Buchse 50 wird
zum Verstellen des Ventil-Schließmechanismus von seiner
zweiten in seine erste Position benutzt. Wie in der US-PS 32 73 588
des W.W. Dollison gezeigt, kann die Operator-Buchse
50 zum Öffnen und Schließen nicht nur von Klappentyp-Ventilschließmechanismen,
sondern auch von Ball- oder Poppet
(Kegel)-Typ-Ventil-Schließmechanismen benutzt werden. Die
Offenbarung der US Patentschrift 32 73 588 soll auch für
alle (Anwendungs-)Zwecke in dieser Anmeldung gelten.
Die Außenseite des Sicherheitsventils 30 ist definiert durch
ein Gehäuse 32, durch das sich der Längsfluß-Durchgang 33
erstreckt. Um Herstellung und Zusammenbau zu erleichtern,
hat das Gehäuse 32 vier Montagegruppen: 32 a, b, c und d. Jede
Montagegruppe des Gehäuses 32 ist im wesentlichen zylindrisch
mit einer sich hindurch erstreckenden Längsbohrung.
Jede Montagegruppe ist über Gewinde mit der jeweils angrenzenden
Montagegruppe verbunden. Passende O-Ring-Dichtungen
sorgen für die Unterbindung eines unerwünschten Austausches
von Fluiden zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Gehäuses
32. Die Längsbohrungen jeder Montagegruppe 32 sind so
konzentrisch angeordnet oder justiert, daß sie teilweise
auch den Längsfluß-Durchgangs 33 bilden oder mitdefinieren.
In Fig. 3A wirkt die Gehäuse-Montagegruppe 32 a als eine
Verbindung zu jeglichem passenden Schließteil wie z. B. der
Schließspindel 90 zum Verankern des Sicherheitsventils 30
innerhalb einer Förderleitung. Vorzugsweise bildet das
Schließteil zusammen mit der Förderleitung eine Dichtung
oberhalb des Sicherheitsventils 30, so daß die durch die
Förderleitung 21 geförderten Fluide nur durch das Sicherheitsventil
30 fließen können.
Die Operator-Buchse 50 ist gleitbar im Gehäuse 32 angeordnet
und bildet einen Ringraum 35 zwischen der Außenseite der
Buchse 50 und der Innenseite des Gehäuses 32. Eine Längsbohrung
51 erstreckt sich durch die Buchse 50 und definiert
teilweise einen Teil des Längsfluß-Durchgangs 33 durch das
Ventil 30. Ein Kolbenmechanismus 60 ist gleitbar an der
Außenseite der Operator-Buchse 50 gelagert zwischen einer
ersten Stopschulter 53 und einer zweiten Stopschulter 54. Um
die Herstellung und den Zusammenbau zu erleichtern, ist die
erste Stopschulter 53 an der Außenseite der Operator-Buchse
50 angebracht durch Nachbearbeitung (machined) oder dergleichen
und steht nach außen ab. Die zweite Stopschulter 54
ist ein Schnappring, der in einer Nute 55 an der Außenseite
der Operator-Buchse 50 eingesetzt werden kann, nachdem der
Kolbenmechanismus 60 auf der Buchse 50 in Position gebracht
worden ist. Die zweite Stopschulter 54 ist in Längsrichtung
versetzt von der ersten Stopschulter 53 angeordnet, um eine
Längsbewegung des Kolbenmechanismus 60 zwischen den beiden
Stopschultern zu erlauben.
Fig. 5 zeigt den Kolbenmechanismus 60 als einen im wesentlichen
hohlen Zylinder mit einer Bemessung, daß der Zylinder
die Operator-Buchse 50 umschließt und in den Ringraum 35
eingepaßt ist. Abdichtungen 61 und 62 sind auf der Außen-
und der Innenseite des Kolbenmechanismus 60 angeordnet, um
den Ringraum 35 in eine erste Fluid-Druckzone 35 a und in
eine zweite Fluid-Druckzone 35 b zu unterteilen. Wenigstens
ein Durchgang 63 ist zur Bildung einer ersten Öffnung oder
eines Öffnungssystems durch den Kolbenmechanismus 60 gebohrt,
um über diese erste Öffnung Fluid-Druck zwischen der
ersten Zone 35 a und der zweiten Zone 35 b auszutauschen oder
zu kommunizieren.
Eine Regulierschraube 64 erstreckt sich teilweise durch den
Kolbenmechanismus 60 in den Durchgang 63 zwischen seinen
beiden Enden. Durch Justieren der Schraube 64 in den Durchgang
bzw. die erste Öffnung 63 kann die Fluid-Menge oder die
Fließrate durch diese Öffnung reguliert werden. Das ist eine
wichtige Eigenschaft, um die Empfindlichkeit des Sicherheitsventils
30 auf Änderungen des Fluid-Druckes innerhalb
des Längsfluß-Durchgangs 33 zu kontrollieren.
Eine zweite Öffnung 37 (oder Öffnungssystem) erstreckt sich
strahlenförmig durch die Operator-Buchse 50, um den Fluid-
Druck zwischen dem Längsfluß-Durchgangsweg 33 und der ersten
Druckzone 35 a zu steuern. Eine O-Ring-Dichtung 37 a wird auf
der Innenseite des Gehäuseteils 32 c getragen und bewirkt
eine Fluid-Barriere mit der Außenseite der Operator-Buchse
50. Die O-Ring-Dichtung 37 a und die Abdichtungen 61 und 62
verhindern zusammen einen Fluid-Austausch mit der zweiten
Zone 35 b, außer durch die erste Öffnung 63. Die ersten und
zweiten Druckzonen 35 a und 35 b sind Kammern mit variablem
Volumen, zum Teil definiert durch den Kolben 60 und den
Ringraum 35. Die erste Öffnung 63 und die zweite Öffnung 37
bewirken einen Ausgleich des Fluid-Druckes zwischen den
Kammern variablen Volumens 35 a, 35 b und dem Längsfluß-
Durchgangsweg 33.
Wenigstens einer, vorzugsweise aber zwei Klinkenfinger 70
sind im Ringraum 35 angeordnet. Ein Ende jedes Klinkenfingers
70 ist durch einen Lagerstift oder Zapfen 71 der
Gehäuse-Montagegruppe 32 c zugeordnet oder an dieser angebracht.
Der Lagerstift 71 erlaubt eine begrenzte Drehbewegung
des Klinkenfingers 70 zwischen der Außenseite der
Operator-Buchse 50 und der Innenseite des Gehäuses 32. Eine
Schulter 72 des Fingers 70 ragt vom Finger 70 in Richtung
auf die Operator-Buchse 50. Eine ringförmige Nut 38 ist auf
der Außenseite der Operator-Buchse 50 angeordnet und für den
Eingriff der Schulter 72 bemessen. Die ringförige Nut 38 und
die Schulter 72 sind örtlich so angeordnet, daß die Operator-
Buchse 50 den Ventil-Schließ-Mechanismus 31 in seiner
ersten Position hält, wenn die Schulter 72 in der ringförmigen
Nut 38 gesichert ist. Finger 70, Lagerstift 71, Schulter
72 und ringförmige Nut 38 enthalten daher einen Teil der
Mittel, die zum Verriegeln des Schließ-Mechanismus 31 in
seiner ersten Position dienen. Durch das Leiten der Verriegelnden
Operator-Buchse 50 gegen das Gehäuse 32 wird
verhindert, daß hohe Strömungsmengen der Fluide durch den
Längsfluß-Durchgangsweg 33 den Ventil-Schließmechanismus 31
in seine zweite Position verstellen. Das Sicherheitsventil
30 kann daher zufriedenstellend in Gasspeicherbohrungen eingesetzt
werden, die sehr hohe Flußwerte haben.
Die Kolbeneinrichtung 60 hat ein Randteil (skirt) 65, das
sich in Längsrichtung in Richtung auf die Klinkenfinger 70
erstreckt. Ein vergrößerter Flansch 66 ist nahe dem unteren
Ende des Randteils 65 vorgesehen, um die Finger 70 erfassen
zu können. Der Flansch 66 hat eine nach innen dünn oder
spitz (tapered) auslaufende Oberfläche 167, die so geformt
ist, daß sie die äußersten Enden der Klinkenfinger 70 an den
den Lagerstiften 71 gegenüberliegenden Enden berühren können.
Die Dicke des Flansches 66 ist so gewählt, daß dieser
Flansch zwischen den Fingern 70 und der Innenseite des
Gehäuses 32 gleiten kann. Diese nach unten gerichtete Bewegung
des Flansches 66 und der daran angebrachten Kolbeneinrichtung
60 verursacht eine leichte Rotation der Finger
70 um den Lagerstift 71. Der Flansch 66 ist so bemessen, daß
er die Klinkenfinger 70 mit der Operator-Buchse 50 in Eingriff
halten kann. Die Schulter 72 ist mit einer leichten
Flanke gefertigt (machined), daß eine aufwärts gerichtete
Kraft auf die Operatorbuchse 50 die Finger 70 von der ringförmigen
Nut 38 wegschwenkt, wenn der Flansch 66 hinter den
Fingern 70 entfernt wird.
Die erste Feder 57 ist auf der Außenseite der Operator-
Buchse 50 zwischen der zweiten Schulter 54 und der Schulter
67 auf der Innenseite des Gehäuses 32 angebracht.
Die erste Feder 57 spannt die Operator-Buchse 50 vor, um den
Ventil-Schließmechanismus 31 in seine erste Position zu
verstellen. Auch die zweite Feder 58 ist auf der Außenseite
der Operator-Buchse 50 zwischen dem Kolbenmechanismus 60 und
der Schulter 68 auf der Innenseite des Gehäuses 32 angeordnet.
Die zweite Feder 58 umgibt die erste Feder 57 konzentrisch.
Die zweite Feder 58 spannt den Kolbenmechanismus
60 so vor, daß dieser die erste Schulter 53 der Operator-
Buchse 50 kontaktiert. Die zweite Feder 58 unterstützt die
erste Feder 57 - wenn der Kolbenmechanismus 60 auf der
ersten Schulter 53 ruht - die Operator-Buchse 50 zu bewegen,
um den VentilSchließmechanismus 31 zu öffnen.
Bei einer mit dem soweit beschriebenen Sicherheitsventil
ausgerüsteten Bohrloch-Komplettierung nach Fig. 1 ist die
Wirkungsweise wie folgt. Das Sicherheitsventil 30 wird
geöffnet, indem durch die Übertage angeordneten Flusskontrollventile
24 und 25 am Bohrlochkopf Fluid-Druck für die
Förderleitung 21 zugelassen wird, um jeglichen Druckunterschied,
der sich über den Ventil-Schließ-Mechanismus 31
bilden könnte, auszugleichen. Derselbe Fluid-Druck wird über
die zweite Öffnung 37 zur ersten Druckzone 35 a und über die
erste Öffnung 63 zur zweiten Druckzone 35 b ausgetauscht bzw.
kommuniziert. Wenn die Drucke der Fluide in den Zonen 35 a und b
gleich sind, werden beide Vorspanneinrichtungen (Federn) 57 und
58 Kraft ausüben und die Operator-Buchse 50 in Längsrichtung
relativ zum Gehäuse 32 verschieben, um den Ventil-Schließ-Mechanismus
31 zu öffnen. Der Kolben 60 bewegt sich während dieser
Zeit zusammen mit der Operator-Buchse 50. Sowie die sich verjüngende
Oberfläche 167 des Flansches 66 die Klinkenfinger 70
berührt, werden die Klinkenfinger 70 geringfügig rotieren und die
Schulter 72 mit der ringförmigen Nut 38 erfassen, um den Ventil-
Schließ-Mechanismus 31 in seine erste Position einzuklinken.
Sobald der Ventil-Schließ-Mechanismus 31 voll geöffnet, also das
Ventil für die Fluide durchlässig ist, wird der Flansch 66 zwischen
den Fingern 70 und dem Gehäuse 32 positioniert, um die
Klinkenfinger 70 mit der Operator-Buchse 50 verbunden zu halten.
Das Sicherheitsventil 30 ist daher geöffnet, wie in den Fig. 2A
und 2B gezeigt, um den Fluß der Fluide zum Bohrlochkopf über
die Förderleitung 21 zu erlauben.
Bei normalen Bohrlochverhältnissen können Änderungen oder Schwankungen
der Strömungsmenge der Fluide durch den Längsfluß-Durchgangsweg
33 erwartet werden. Ebenso können, insbesondere bei
Erdgasbohrungen im normalen Förderbetrieb Veränderungen oder
Schwankungen des Druckes der Fluide erwartet werden. Änderungen
des Druckes im Längsfluß-Durchgang 33 werden nun mit der ersten
Druckzone 35 a über die zweite Öffnung 37 ausgetauscht oder kommuniziert.
Bei entsprechender Wahl der Größe und Zahl der Öffnungen
37 kann sich eine Änderung im Druck der Fluide im Längsfluß-
Durchgangsweg 33 beinahe sofort in der ersten Druckzone 35 a
auswirken. Allerdings kommuniziert nur ein Durchgang (erste
Öffnung 63) mit der zweiten Druckzone 35 b und dieser Durchgang
ist teilweise durch die Schraube 64 blokkiert. Daher reagiert die
zweite Druckzone 35 b nicht so schnell auf Druckänderungen im
Längsfluß-Durchgangsweg 33. Deshalb kann eine Druckdifferenz über
dem Kolben 60 erzeugt werden. Die zweite Feder 58 neigt dazu, den
Kolben 60 mit der ersten Schulter 53 in Kontakt zu halten, obwohl
der Druck der Fluide in der zweiten Druckzone 35 b etwas
höher sein kann als der Druck der Fluide in der ersten
Druckzone 35 a. Deshalb bewirken kleine Änderungen im Druck
oder ein langsamer Wert der Druckänderung innerhalb des
Längsfluß-Durchgangsweges 33 nicht, daß der Kolben 60 die
Klinkenfinger 70 von der Operator-Buchse 50 löst.
Während einer Notfallsituation wie einem Schaden des Bohrlochkopfes
23, können Fluide schnell aus der Förderleitung
21 entweichen. In einem solchen Fall würde der resultierende
rapide Zuwachs der Strömungsmenge durch den Längsfluß-Durchgangsweg
33 eine korrespondierende rapide Abnahme des Druckes
der Fluide verursachen. Wie vorstehend erläutert, ist
die zweite Druckzone 35 b wegen der Regulierschraube 64 nicht
fähig, auf Druckänderungen schnell zu reagieren, weil diese
Schraube 64 den Fluß durch die erste Öffnung 63 begrenzt.
Daher bewirkt ein rapider Druckabfall im Längsfluß-Durchgangsweg
33 eine auf den Kolben 60 einwirkende Restkraft,
die den Kolben 60 in Längsrichtung von den Klinkenfingern 70
wegschiebt.
Die auf den Kolben 60 einwirkenden Restkräfte müssen zuerst
die Kraft der zweiten Feder 58 übersteigen, bevor sie den
Kolben 60 aufwärts zum Kontakt mit der zweiten Schulter 54
gleiten lassen. Die räumliche Trennung der zweiten Schulter
54 relativ zur ersten Schulter 53 ist so gewählt, daß die
vom Kolben 60 zurückgelegte Strecke ausreicht, den Flansch
66 hinter den Fingern 70 wegzubewegen. So wirken Randteil 65
und der Flansch 66 auf dem Kolbenmechanismus 60 als Mittel
zum Lösen des Klinkenmechanismus (Finger 70 und ringförmige
Nut 38), wenn genügend Druckunterschied auf den Kolbenmechanismus
60 einwirkt.
Nachdem der Kolbenmechanismus 60 die zweite Schulter 54
berührt hat und die Klinkenfinger 70 aus der Verbindung mit
der Operator-Buchse 50 gelöst wurden, überwinden die auf
den Kolbenmechanismus einwirkenden Restdruckkräfte die Kraft
beider Federn 57 und 58, und verschieben die Operator-Buchse
50 in Längsrichtung, wodurch die Klappe 31 gelöst und in die
zweite Position verstellt wird. Das Schließen der Klappe 31
wird durch die Schraubenfeder 36 und die Strömung der Fluide
durch den Längsfluß-Durchgangsweg 33 unterstützt.
Durch Veränderung der Eindringtiefe der Regulierungsschraube
64 in die Öffnung 63 kann die Empfindlichkeit des Kolbenmechanismus
60 gegenüber Druckänderungen kontrolliert oder
variiert werden. Ein relativ großer unbehinderter Flußweg
durch die erste Öffnung 63 erfordert eine relativ große
schnelle Druckänderung, um genügend Druckunterschied zu
schaffen, um den Kolbenmechanismus 60 zu bewegen und die
Operator-Buchse 50 zu entriegeln. Ein relativ kleiner behinderter
Flußweg durch die erste Öffnung 63 bedeutet, daß
eine relativ kleine, langsame Druckänderung genügend Druckunterschiede
schaffen kann, um den VentilSchließmechanismus
31 in seine zweite Position zu stellen.
Das Sicherheitsventil 30 kann in jeder geeigneten Förderleitung
verwendet werden, die einen entsprechenden Platz
Untertage (downhole-location) aufweisen, um das Sicherheitsventil
30 aufzunehmen und die Strömung der Fluide hierdurch
zu steuern. Sicherheitsventile der beschriebenen Art können
auch für andere Bohrlochkomplettierungen verwendet werden.
Diese können auch mehrfache Förderleitungen haben oder
lediglich ein Futterrohr 28.
Der Fluß der Fluide durch die erste Öffnung 63 könnte durch
das Plazieren einer entfernbaren Düse in der Öffnung 63
anstelle einer Regulierschraube 64 kontrolliert werden. Bei
einer anderen Ausführungsform des Sicherheitsventils 30 kann
die zweite Feder 58 durch eine kleine Feder ersetzt werden,
die an die Schulter 54 und den Kolbenmechanismus 60 angrenzt
oder ein Widerlager hierz bildet (abutting).
Durch die Erfindung wird ein verbessertes Sicherheitsventil
geschaffen, das auf Druckdifferential-Werte anspricht und
das eine Regulierung der Druckdifferentialwerte ermöglicht.
Bei diesem Sicherheitsventil wird der Durchflußweg lösbar in
einer ersten Position durch ein Klinkensystem offengehalten,
bis der Wert der Druckänderung den vorbestimmten Wert überschreitet.
Für die Ermittlung des Druckunterschiedes werden
der Druck in der Kammer mit variablem Volumen innerhalb des
Ventils und der Druck der Fluide, die durch das Ventil
fließen, miteinander verglichen. Bei einem Sicherheitsventil
mit Druckdifferentialwert- Messung und -Regulierung kann
eine Gaskammer im Ventil mit Mitteln zur Angleichung des
Druckes in der Gaskammer an den Druck der Fluide innerhalb
des Sicherheitsventiles versehen sein. Ein Vorteil des
beschriebenen Sicherheitsventils ist es, daß sich der Durchflußweg
beim Auftreten einer Änderung des vorbestimmten
Wertes des Druckdifferentials schließt (zweite Position) und
sich selbständig wieder öffnet, wenn das Druckdifferential
wieder ausgeglichen ist. Schließlich wird erreicht, daß der
Klinken- und Auslöse- Mechanismus des Sicherheitsventils
kleine Druckdifferenzfluctationen und/oder langsame Änderungen
im Druck der Fluide aufnehmen kann, die durch das
Ventil fließen, ohne daß der Ventilschließmechanismus auf
seine zweite Position verstellt und das Ventil geschlossen
wird.
Claims (16)
1. Sicherheitsventil für die Installation in Leitungen für
Fluide, insbesondere für Leitungen zur Förderung von
Erdgas, Erdöl, Wasser oder dergleichen, bei dem ein
Gehäuse mit einem Ventil-Schließ-Mechanismus direkt in
der Leitung installierbar ist und bei dem der Ventil-
Schließ-Mechanismus zwischen einer die Fluide durchlassenden
und einer die Fluide blockierenden Position
verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse
(32) ein Längsfluß-Durchgangsweg (33) und eine Kammer
(35) vorgesehen sind, und daß durch Vergleich der
Drucke der Fluide im Längsfluß-Durchgangsweg (33) und
in der Kammer (35) eine Kraft (Restkraft) gewonnen und
zur direkt wirkenden Verstellung des Ventil-Schließ-
Mechanismus (31) von einer ersten Position (Durchgang)
in eine zweite Position (Blockie rung) verwendet wird.
2. Sicherheitsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Justierung der Schwelle der Druckdifferenz
oder des Druckdifferentials, bei deren Überschreitung
die Verstellung des Ventil-Schließ-Mechanismus (31)
bewirkt wird, das Volumen der Kammer (35) veränderbar
ist.
3. Sicherheitsventil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch
- a) eine in dem Gehäuse (32) gleitfähig angeordnete Operator- Buchse (50) zur Verstellung des Ventil- SchließMechanismus (31) von einer Position in seine andere Position;
- c) einen Kolbenmechanismus (60), der an der Operator- Buchse (50) gleitbar angebracht ist;
- d) eine Kammer (35) mit variablem Volumen zwischen der Außenseite der Operator-Buchse (50) und der Innenseite des Gehäuses (32);
- e) Mittel (37, 63) zum Druckausgleich zwischen den Fluiden in der Kammer (35) variablen Volumens und im LängsflußDurchgangsweg (33);
- f) Mittel (70) zum Verklinken des Ventil-Schließ- Mechanismus (31) in seiner ersten Position (Durchgang);
- g) ein mit dem Kolbenmechanismus (60) verbundenes Mittel (65) zum Lösen des Klinken-Mechanismus (70);
- g) Mittel zum Verstellen oder Verschieben des Ventil- Schließ-Mechanismus (31) von seiner ersten in seine zweite Position nach Lösung des Klinken- Mechanismus (70);
- j) einen Klinkenfinger (70) des Klinkenmechanismus (70) der zwischen der Außenseite der Operator- Buchse (50) und der Innenseite des Gehäuses (32) drehbar am Gehäuse (32) angebracht ist;
- j) Mittel zum lösbaren Eingreifen der Klinkenfinger (70) in die Operator-Buchse (50);
- k) eine Ausbildung des Kolbenmechanismus (60, 65), durch die der Klinkenfinger (7) mit der Operator- Buchse zusammengehalten wird.
4. Sicherheitsventil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Operator-Buchse (50) eine
ringförmige Nut (38) vorgesehen ist und auf dem Klinkenfinger
(70) eine zur Kontaktierung der Nute (38)
bemessene Schulter (72) mit solcher Bemessung der Nut
(38) und der Schulter (72), daß der Klinkenfinger (70)
lösbar in die Nut eingreifen kann.
5. Sicherheitsventil nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) auf der Außenseite der Operator-Buchse (50) zwei Stop-Schultern (53, 54) angeordnet sind und daß zwischen der ersten Stopschulter (53) und der zweiten Stopschulter (54) der Kolbenmechanismus (60) gleitbar angeordnet ist;
- b) der Kolbenmechanismus (60) die Kammer (35) mit variablem Volumen in eine erste Druckzone (35 a) und eine zweite Druckzone (35 b) teilt;
- c) eine erste Öffnung (63) oder Öffnungsanordnung vorgesehen ist, die sich durch den Kolbenmechanismus (60) erstreckt, um den Druck der Fluide zwischen der ersten und der zweiten Zone (35 a, 35 b) auszutauschen oder kommunizieren zu lassen.
6. Sicherheitsventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) Mittel (57, 58) zum Vorspannen der Operator-Buchse (50) vorgesehen sind, um den Ventil-Schließmechanismus (31) in seine erste Position zu stellen;
- b) Mittel (58) zum Vorspannen des Kolbenmechanismus (60) vorgesehen sind, um die erste Schulter (68) der Operator-Buchse (50) zu kontaktieren.
7. Sicherheitsventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer (35) zwischen der Außenseite der
Operator-Buchse (50) und der Innenseite des Gehäuses
(32) durch einen Ringraum (35) gebildet ist, in dem der
Kolbenmechanismus (60) gleitbar angeordnet ist;
8. Sicherheitsventil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kammer mit dem variablen Volumen
im Ringraum (35) angeordnet ist.
9. Sicherheitsventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Kammer (35) um dem Längsflußdurchgang
(33) ein Ausgleichssystem mit einer zweiten
Öffnung (37) vorgesehen ist.
10. Sicherheitsventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die zweite Öffnung (37) oder das zweite
Öffnungssystem von der Kammer (35) durch die Wandung
der Operator-Buchse (50) in den Längsfluß-Durchgangsweg
(33) erstreckt und einen Austausch oder eine Kommunikation
der Fluide mit den Fluiden im Längsfluß-Durchgang
(33) erlaubt.
11. Sicherheitsventil nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel zum Einstellen oder
Kontrollieren der Fluid-Strömungsmenge durch die erste
Öffnungseinheit (63) vorgesehen sind.
12. Sicherheitsventil nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Innenwandung des
Gehäuses (32) und der Außenwandung der Buchse (50)
außerhalb des Kolbenbereiches (60) Abdichtungen vorgesehen
sind, die vom Gehäuse (32) getragen werden.
13. Sicherheitsventil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer (35) mit variablem Volumen
einerseits durch den Ringraum und andrerseits durch die
Dichtmittel definiert ist.
14. Sicherheitsventil nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klinkenfinger (70) drehbar
an der Innenseite des Gehäuses (32) befestigt ist
und in den Ringraum (35) ragt.
15. Sicherheitsventil nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (60) mit einem
Ansatz (65) versehen ist, der in der ersten Position
(Durchgang) das freie Ende des Klinkenfingers (70)
verklemmt und damit die Schulter (72) des Finger (70)
in der Ringnute (38) hält, bei Verschieben des Kolbens
(60) aber aus dem Bereich des Fingers (70) entfernt
wird und diesen für die Drehbewegung und Ausklinkung
aus der Nut (38) freigibt.
16. Sicherheitsventil nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Operator-Buchse (50)
durch den Kolben (60) soweit verschiebbar ist, daß eine
in der ersten Position im Ringraum (35) angeordnete
Verschlußklappe (31) durch die Wirkung einer Feder (36)
in den Durchgangsweg (33) geschwenkt wird und diesen
versperrt.
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