Die Erfindung bezieht sich auf eine Walze der dem
Oberbegriff des Anspruchs entsprechenden Art.
Eine solche Walze ist aus der DE-OS 33 43 313 bekannt.
Die Abstützung des Endes des Querhaupts ist hierbei durch
ringförmige Abstützböcke gebildet, die in der Glocke an
geordnet sind und das Lager umgeben. Die Stützkräfte werden
also vom Ansatz der Hohlwalze radial über das Lager und die
Abstückböcke in die äußere Stützkonstruktion, z.B. den Ma
schinenständer, abgeleitet.
Das hat zwar den Vorteil, daß auf die Glocke in einer
durch die Achse gehenden Ebene keine Kantmomente ausgeübt
werden, doch führt die Übereinanderanordnung von Lager und
Abstützung zu einer in dieser Richtung erheblichen Abmessung.
Dazu trägt bei, daß die Abstützung in der mit dem Ende
des Querhaupts verbundenen und somit dessen Biegebewegungen
mitmachenden Glocke angeordnet ist und deren Bewegungen also
ebenfalls erfährt. Da sie die Stützkräfte in den feststehenden
Maschinenständer oder eine vergleichbare Stützkonstruktion zu
übertragen hat, muß eine Maßnahme zum Ausgleich der Bewegungen
getroffen sein. Vergleichbare Abstützungen sind daher als
Pendellager mit Kugelflächen ausgebildet, welches zwar keine
Drehbewegungen zuläßt, wohl aber Verkantungen der gelagerten
Teile in einer durch die Achse gehenden Ebene. Ein solches
Pendellager hat notwendig eine gewisse radiale Bauhöhe. Da
es nicht erwünscht ist, daß das Pendellager über den Umfang
der Hohlwalze vorsteht, bleibt nur die Möglichkeit, die er
hebliche radiale Abmessung sich nach innen erstrecken zu
lassen, wodurch die Durchmesser des Endes des Querhaupts und
des Ansatzes eine Beschränkung erfahren, die im Sinne einer
biegefesten Konstruktion untunlich ist.
Auch hat natürlich ein das Lager noch umgebendes
Pendellager einen großen Durchmesser und ist entsprechend
aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walze
der dem Oberbegriff des Anspruchs entsprechenden Art so
auszugestalten, daß die mit der Anordnung der Abstützung
radial außerhalb des eigentlichen Lagers einhergehenden Be
schränkungen nicht mehr gegeben sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
Kennzeichen des Anspruchs wiedergegebenen Merkmale gelöst.
Es ist hierdurch erreicht, daß die Glocke bzw. das
Lager um die sonst von dem Pendellager eingenommene radiale
Strecke nach außen rücken können, so daß sich der mögliche
Durchmesser des Ansatzes und des Endes des Querhauptes ver
größert. Das Pendellager, auf welchem sich die Glocke in
einem Maschinenständer oder dergleichen abstützt, kann in
seinem Außendurchmesser leicht unter dem der Hohlwalze
bleiben, was aus konstruktiven Gründen wichtig ist.
Der spielfreie Sitz der Lagerglocke auf einer
"Stützlänge" ist erforderlich, um das Kantmoment abzufangen,
welches durch den axialen Abstand des Lagers und des Pendel
lagers zustande kommt, insofern das Lager in dem Bereich
der Lagerglocke mit dem größeren Innendurchmesser auf die
Lagerglocke bei Belastung der Walze eine radiale Kraft aus
übt, die mit einem dem Abstand entsprechenden Momentenarm
in dem Bereich der Lagerglocke mit dem kleineren Innen
durchmesser, wo also das Pendellager sitzt, wirkt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt.
Sie zeigt einen Teillängsschnitt durch das linke
Ende einer erfindungsgemäßen Walze.
Die in der Zeichnung als Ganzes mit 10 bezeich
nete Walze umfaßt ein feststehendes Querhaupt 1 in Ge
stalt eines im wesentlichen massiven und zylindrischen
Trägers, um welchen eine Hohlwalze 2 umläuft, die mit
ihrem Innenumfang 3 Abstand von dem Außenumfang 4 des
Querhaupts 1 beläßt. Der zylindrische Zwischenraum zwi
schen dem Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 und dem Außen
umfang 4 des Querhaupts 1 ist in eine auf der Seite des
Walzspalts 7, d.h. auf der Seite einer Gegenwalze 8, ge
legene Längskammer 5 (Druckkammer) und eine auf der ge
genüberliegenden Seite gelegene Längskammer 6 (Leckkam
mer) unterteilt, und zwar durch am Querhaupt angeordnete,
am Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 dichtend anliegende
Längsdichtungen 9, die zu beiden Seiten des Querhaupts 1
an dessen breitester Stelle angeordnet sind und von
denen in der Zeichnung nur die vordere Längsdichtung 9
zu sehen ist. Die Längskammern 5, 6 haben also etwa die
Gestalt zylindrischer Halbschalen, und es ist die Längs
kammer 5 (Druckkammer) an beiden Enden durch Endquer
dichtungen 11 geschlossen. Die Endquerdichtungen 11 ha
ben in dem Ausführungsbeispiel die Form von Halbringen,
die sich über die obere Hälfte des Querhauptes 1 er
strecken und mit ihrem Außenumfang am Innenumfang 3
der Hohlwalze 2 anliegen. Die Endquerdichtungen 11 sind
an Führungsstiften 12 geführt, die sich senkrecht zur
Achse des Querhauptes 1 in der Wirkebene erstrecken,
d.h. in der Ebene, in der die Resultierende der von der
Druckflüssigkeit in der Längskammer 5 ausgeübten Kräfte
liegt. Diese Wirkebene fällt in vielen Fällen mit der
Verbindungsebene der Achse der Hohlwalze 2 und der
Achse der Gegenwalze 8 zusammen.
Die Endquerdichtung 11 hat einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt und liegt mit einer Flanke an
einem Absatz 13 des Querhauptes 1 an, mit der anderen
Flanke an der Flanke 14 eines von dem Führungsstift 12
auf dem Querhaupt 1 festgehaltenen Halterings 15.
Die Längsdichtungen 9 auf den beiden Seiten bilden
mit den an den beiden Enden der Hohlwalze 2 angebrachten
Endquerdichtungen eine geschlossene Druckkammer 5, die
über eine isolierte Zuleitung 16, die in einen Einlaß 17
an der Oberseite des Querhauptes 1 mündet, mit Druck-
und Wärmeträgerflüssigkeit versorgt werden kann. Die
Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit strömt in der Längs
kammer 5 gemäß der Zeichnung nach rechts, tritt nahe dem
dortigen Ende der Längskammer 5 durch einen Querkanal in
die Leckkammer 6 über und strömt in dieser wieder von
rechts nach links, um an einem Auslaß 18 und einem nicht
dargestellten Auslaßkanal wieder abgesaugt zu werden.
Die Leckkammer 6 ist manchmal auch mit Druckflüssigkeit
gefüllt. Sie hat dann ebenfalls Endquerdichtungen. Der
Druck in der Leckkammer 6 ist dann allerdings geringer
als der in der Druckkammer 5. Für die Ausübung des Li
niendrucks im Walzspalt 7 ist die Differenz der Drücke
in den beiden Kammern 5, 6 maßgebend.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel jedoch ist
die Leckkammer nach links nicht durch eine Endquerdich
tung abgeschlossen. Es kann also Druckflüssigkeit an
dem Auslaß 18 vorbei nach links über die Flanke 13 hin
aus übertreten. Damit die Hauptmenge in der Leckkammer
6
verbleibt, ist ein Abweisring 19 vorgesehen, der anströ
mende Flüssigkeit wieder in die Leckkammer 6 zurück
lenkt, wo sie über den Auslaß 18 abgeführt wird.
An der Hohlwalze 2 ist stirnseitig ein hülsen-
oder buchsenartiger Ansatz 20 befestigt, der die Hohl
walze 2 fortsetzt und dessen Außenumfang 23 einen ge
ringeren Durchmesser als der Außendurchmesser der Hohl
walze 2 besitzt. Der Innenumfang 21 des Ansatzes 20 be
läßt einen geringen Abstand zum Außenumfang 22 des aus
der Hohlwalze 2 hervorragenden Endes des Querhauptes 1.
Es ist also ein Abstandsraum 24 gebildet, in welchen
geringfügige Anteile der Druck- und Wärmeträgerflüssig
keit aus der Leckkammer 6 übertreten können, wenn sie
den Abweisring 19 überwunden haben. Eine wesentliche
Strömung kann in dem Abstandsraum 24 jedoch nicht statt
finden, weil dieser am in der Zeichnung linken Ende durch
eine als Ganzes mit 25 bezeichnete Gleitringdichtung
verschlossen ist. Die Gleitringdichtung 25 umfaßt den
eigentlichen Gleitring 26, der an seinem Innenumfang
Abstand vom Querhaupt 1 beläßt, den Gegenring 27, der
mit der Stirnseite des Ansatzes 20 verbunden ist, einen
Führungsring 28, der den Gleitring 26 in der richtigen
Position hält und der über einen Metallbalg 29 abge
dichtet ist. Der Metallbalg 29 ist an seinem einen
axialen Ende dicht mit dem Führungsring 28 verbunden,
an dem anderen axialen Ende mit einem Haltering 31, der
in einer zylindrischen Ausnehmung 32 einer als Ganzes
mit 30 bezeichneten Lagerglocke befestigt ist. Die La
gerglocke 30 ist in dem Ausführungsbeispiel zweiteilig
ausgeführt und besitzt einen Bereich 33 größeren Innen
durchmessers, der der Hohlwalze 2 zugewandt ist und
einen geringfügig kleineren Außendurchmesser als diese
aufweist, sowie einen daran anschließenden Bereich 34
kleineren Innen- und Außendurchmessers, der mit seinem
zylindrischen Innenumfang 35 auf den zylindrischen End
teil 1′ des Querhauptes 1 spielfrei aufgeschoben ist.
Diese Anordnung ergibt eine Stützlänge 36, die die
Fluchtung zwischen der Achse des Querhauptes und der
Achse der Lagerglocke 30 aufrechterhält, auch wenn die
Lagerglocke 30 außerhalb des Bereichs 34 radial belastet
wird. Eine solche Belastung kommt durch das Lager 40 zu
stande, welches in dem Bereich 33 der Lagerglocke 30
zwischen dessen Innenumfang 37 und dem Außenumfang 23
des Ansatzes 20 angeordnet ist und auf welchem die Hohl
walze 2 an der Lagerglocke 30 drehbar abgestützt ist. Da
sich das Querhaupt 1 innerhalb der Hohlwalze 2 bei Be
lastung durchbiegt und die Lagerglocke 30, da sie ja
über die Stützlänge 36 fest mit dem Querhaupt 1 ver
bunden ist, dieser Durchbiegung folgt, die Hohlwalze 2
aber nicht, sind die Lager 40 als Pendellager ausgebil
det, die Fluchtfehler zwischen den Flächen 23 und 37
ausgleichen können.
Die äußeren Kräfte werden in das aus der Hohlwalze
2 vorstehende Ende 1′ des Querhauptes 1 in dem Bereich 34
der Lagerglocke 30 eingeleitet, und zwar durch das auf
dem dortigen Außenumfang 38 der Lagerglocke 30 angeord
nete Pendellager 39, welches aber im Gegensatz zu dem
Pendellager 40 kein Drehlager ist, da ja die Lagerglocke
30 ebenso wie das Querhaupt 1 stillsteht. Da der Außen
umfang 38 des Bereichs 34 der Lagerglocke 30 einen we
sentlich geringeren Durchmesser als die Hohlwalze 2 auf
weist, kann erreicht werden, daß der Außendurchmesser
des Pendellagers 39 ebenfalls noch kleiner ist als der
Außendurchmesser der Hohlwalze 2, was aus konstruktiven
Gründen erwünscht ist.
Durch die gezeigte Konstruktion ist es möglich,
den Kreislauf der Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit in
den Längskammern 5 und 6 gänzlich von dem Schmierkreis
lauf für das Lager 40 zu trennen. Die Druck- und Wärme
trägerflüssigkeit kann zwar noch in den Zwischenraum 24
eindringen, jedoch nur bis zu der Gleitringdichtung 25.
Die Schmierflüssigkeit für die Lager 40 wird an dem
Einlaß 41 oben zugeführt und an den Auslässen 46 druck
los, d.h. ohne Staubildung, unten wieder abgesaugt.
Da die Flüssigkeit in dem Zwischenraum 24 steht und nicht
strömt, kühlt sie sich sehr rasch ab, so daß ein nennenswerter
Wärmeübergang in das Lager 40 nicht stattfindet. Hierzu
trägt auch die Isolierung 16′ der Zuleitung 16 bei.
Die Gleitfläche 25′ der Gleitringdichtung 25 ist von
einer Kammer 42′ ringförmig umgeben, die als gemeinsame Leck
ölkammer für an der Gleitfläche 25′ aus dem Zwischenraum 24
und an der Außenseite des Gegenrings 27 aus dem Bereich des
Lagers 40 übertretende, sehr kleine Flüssigkeitsmengen dient,
die abgezogen und verworfen werden. Der Kammer 42′ ist durch
eine Zuleitung 42 Stickstoff zuführbar. Dadurch wird ver
hindert, daß die aus dem Zwischenraum 24 an der Gleitfläche
25′ übertretende Wärmeträgerflüssigkeit mit Luftsauerstoff
in Berührung kommt und auf der Gleitfläche 25′ verlackt.
Der Antrieb der Hohlwalze 2 kann gewünschtenfalls auf
einfache Weise durch ein am Ende der Hohlwalze 2 angeordnetes
Kettenrad und eine darumgeschlungene Kette erfolgen, wie
es bei 43 im unteren Teil der Zeichnung dargestellt ist.
Die Führungslänge 36 muß einen gewissen Wert auf
weisen, damit die Lagerglocke 30 ausreichend gegen die vom
Lager 40 eingeleiteten Kippkräfte abgestützt ist. Die
Stützlänge ist größenordnungsmäßig etwa gleich dem Ab
stand 44 von dem der Hohlwalze 2 zugewandten Ende des zylindri
schen Innenumfangs 35 der Lagerglocke 30 bis zur Mitte des
Lagers 40 und ebenfalls größenordnungsmäßig etwa gleich dem
Abstand 45 von dieser Mitte bis zum Ende der Hohlwalze 2. Es
ergibt sich auf diese Weise die nötige Distanz zwischen
der heißen Zone im Bereich der Längskammern 5 und 6 und
dem Lager 40. Auch erhält der Zwischenraum 24 zwischen dem
Ansatz 20 und dem Ende des Querhauptes 1 dadurch eine ge
wisse Länge, so daß sich etwa noch übertretende Druck- und
Wärmeträgerflüssigkeit in diesem Zwischenraum "totlaufen"
kann und es im Bereich des Lagers 40 nicht mehr zu nennens
werten Strömungen und Wärmetransporten kommt.