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Die
Erfindung betrifft eine Walze mit einer den arbeitenden Walzenumfang
bildenden umlaufenden Hohlwalze, mit einem diese der Länge
nach durchgreifenden, ringsum Abstand zum Innenumfang der Hohlwalze
belassenden Querhaupt, auf welches an den aus der Hohlwalze hervorragenden
Enden äußere Kräfte aufbringbar sind,
mit in dem Zwischenraum zwischen der Hohlwalze und dem Querhaupt
gebildeten Stützmitteln, über die sich die Hohlwalze
mittels einer Druckflüssigkeit auf dem Querhaupt abstützt,
mit einem an jedem Ende der Hohlwalze axial außerhalb der
Endquerdichtung angeordneten Lager, auf welchem die Hohlwalze gegenüber dem
Querhaupt drehbar abgestützt ist, mit einer einen Bereich
großen Innendurchmessers und einen zum nahe gelegenen Ende
der Walze hin axial benachbarten Bereich geringeren Innendurchmessers aufweisenden
Lagerglocke, wobei die Hohlwalze mit einem im Außendurchmesser
verringerten axialen Ansatz in den Bereich größeren
Innendurchmessers der Lagerglocke eingreift, und wobei zwischen
dem Ende des Ansatzes und der Lagerglocke eine Dichtung gegen den
Austritt zwischen dem Ansatz und dem Querhaupt befindlicher Flüssigkeit
vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum
Betrieb einer derartigen Walze.
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Eine
oben beschriebene Walze ist aus der
DE 36 08 374 A1 bekannt. Sie entspricht bis
auf die Dichtungsausbildung einer üblichen Ausführungsform
einer sogenannten „schwimmenden Walze". Ein kennzeichnendes
Merkmal hierbei ist, dass die durch die Endquerdichtung, die nicht
hermetisch zu dichten braucht, hindurchtretende Leckflüssigkeit
zur Schmierung der außerhalb der Endquerdichtungen angeordneten
Lager dient, auf denen die Hohlwalze auf dem Querhaupt drehbar abgestützt
ist. Die Druckflüssigkeit ist üblicherweise ein
Hydrauliköl, welches, wenn die „schwimmende Walze"
bei normalen Temperaturen betrieben wird, sowohl als Hydraulikflüssigkeit
als auch als Schmierflüssigkeit für die Lager
dienen kann.
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Die „schwimmende
Walze" wird in vielen Fällen auch beheizt eingesetzt, d.
h. es wird das Drucköl auf erhöhte Temperatur
gebracht. Sie eignet sich für eine Beheizung besonders
gut, weil große Querschnitte für den Durchsatz
von Beheizungsflüssigkeit möglich sind und dennoch
bei geeigneter Steuerung des Flüssigkeitsstroms eine gute
Temperaturgleichmäßigkeit über die Warenbahnbreite
erzielbar ist, wenn nämlich in der auf der Seite des Walzspalts
gelegenen Längskammer (Druckkammer) die Druckflüssigkeit
in der einen Richtung längs der Walze strömen
gelassen wird und in der gegenüberliegenden Längskammer
(Leckkammer) in der entgegengesetzten Richtung.
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Die
vorliegende Erfindung ist jedoch keinesfalls auf „schwimmende
Walzen" beschränkt, sondern umfasst allgemein durchbiegesteuerbare
Walzen, beispielsweise auch solche, bei welchen die Hohlwalze über
eine Mehrzahl über die längs der Hohlwalze verteilter,
hydraulischer Stützelemente auf dem Querhaupt abgestützt
ist.
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Bei
all diesen durchbiegesteuerbaren Walzen sind den erzielbaren Temperaturen
Grenzen gesetzt, weil sich die üblichen Druckflüssigkeiten,
die noch gute Schmiereigenschaften für die Lager aufweisen,
bei höheren Temperaturen zersetzen und andererseits Flüssigkeiten,
die höhere Temperaturen vertragen, keine ausreichenden
Schmiereigenschaften aufweisen. Wenn also bei der bekannten Konstruktion
eine Beheizung vorgenommen werden soll und ein und dieselbe Flüssigkeit
sowohl zur Ausübung des Drucks und zur Lieferung der Wärme
als auch zur Schmierung der Lager dient, gibt es eine Grenztemperatur,
die mit den heute bekannten Flüssigkeiten nicht überschritten
werden kann.
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Um
durchbiegesteuerbare Walzen mit möglichst hohen Außentemperaturen
von beispielsweise etwa 240 bis 250°C am Umfang fahren
zu können, wozu Temperaturen der Wärmeträgerflüssigkeit
in den Längskammern im Falle einer schwimmenden Walze bzw.
in den hydraulischen Stützelementen bei einer durchbiegesteuerbaren
Walze von 260 bis 280°C und teilweise darüber
notwendig sind, wird bei der
DE 36 08 374 A1 die Flüssigkeit,
die den Druck erzeugt und die Wärme überträgt,
von der Schmierflüssigkeit für die Lager getrennt
und auch der räumliche Abstand so groß gewählt,
dass keine wesentliche Wärmeübertragung von der
heißen Wärmeträgerflüssigkeit
auf die Schmierflüssigkeit stattfindet. Konstruktiv gelingt
dies bei dieser Walze dadurch, dass das Lager auf der Außenseite
des Ansatzes der Hohlwalze angeordnet und somit von der Wärmeträgerflüssigkeit,
die sich im Innern der Hohlwalze und des Ansatzes befindet, radial
getrennt ist. Dabei verbleibt die eigentliche Menge der Wärmeträgerflüssigkeit
innerhalb der Hohlwalze zwischen den Endquerdichtungen und es treten
allenfalls geringe Mengen in den Zwischenraum zwischen dem Querhaupt
und dem Innenumfang des Ansatzes ein. Es steht jedoch stets Flüssigkeit
vor der am Ende des Ansatzes vorgesehenen Dichtung und es findet
in diesem Bereich keine nennenswerte Strömung längs
der Walzenachse und damit Wärmeübertragung statt.
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Insbesondere
dann, wenn es sich bei der Dichtung, die den zwischen dem Ansatz
und dem Querhaupt gebildeten Raum abdichtet, um eine Gleitringdichtung
handelt, hat sich jedoch gezeigt, dass trotz des Abschirmens der
heißen Wärmeträgerflüssigkeit
von der kühleren Schmierflüssigkeit die Gleitringdichtung
selbst bei Temperaturen unterhalb der maximalen Betriebstemperatur
der Gleitringdichtung zum Versagen neigt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Walze derart weiterzubilden und ein Verfahren zum Betrieb dieser
Walze zu schaffen, bei welcher bzw. mittels welchem die Standfestigkeit
der Gleitringdichtung erhöht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Verfahren und
die in Anspruch 4 wiedergegebene Walze gelöst.
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Bei
den zum Stand der Technik gehörenden Walzen bzw. bei deren
Betriebsverfahren wurde stets zur Verschleißreduzierung
der Gleitringdichtung die Temperatur des Öls, mit welchem
die Gleitringdichtung in Berührung kommt, möglichst
niedrig gehalten. Ein Wärmetausch zum Lager wurde hierzu
unbedingt vermieden.
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Die
Erfindung setzt sich über dieses Vorurteil hinweg und lässt
bewusst zu, dass die Gleitringdichtung mit heißerem Öl
in Berührung kommt. Sie hat erkannt, dass für
die Standfestigkeit der Gleitringdichtung maßgeblich nicht
wesentlich die Temperatur des Öls, mit dem die Gleitringdichtung
in Berührung kommt, ist, sondern dass übermäßiger
Verschleiß durch unterhalb der Gleitringdichtung angereicherte Gase,
die zum Abriss des Schmierfilms und somit zum Trockenlauf der Gleitringdichtung
führen können, hervorgerufen wird.
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Demgemäß sieht
das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass der von
der Dichtung zwischen dem Ansatz und dem Querhaupt abgedichtete
Raum entgast wird.
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In
einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
findet die Entgasung des von der Dichtung zwischen dem Ansatz und
dem Querhaupt abgedichteten Raumes permanent statt.
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In
einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Entgasung zyklisch, d. h. in vorbestimmten Zeitabständen.
Da mit der Entgasung stets ein Übertritt von heißer
Wärmeträgerflüssigkeit zum Lager einhergeht,
hat die zweite Variante den Vorteil, dass durch eine geeignete Auswahl
der Entgasungszyklen der Wärmeübertrag zum Lager auf
ein unvermeidbares Minimum reduziert werden kann, gleichzeitig jedoch
die Anreicherung der Gase auf kritische Werte vermieden wird.
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Zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
umfasst die erfindungsgemäße Walze einen Entgasungskanal,
durch welchen Gas von der Dichtung abströmen kann.
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Bei
einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann der Entgasungskanal den zwischen dem Ansatz und dem Querhaupt
abgedichteten Raum mit einer innerhalb des Querhauptes vorgesehenen
Zuleitung für Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
verbinden.
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Alternativ
oder zusätzlich kann auch ein Kanal vorgesehen sein, der
von der Dichtung zu einem äußeren Volumen führt.
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Um
die Effektivität der Entgasung zu erhöhen, können
Mittel vorgesehen sein, mit denen in dem Entgasungskanal ein Druck
erzeugt wird, der geringer als der Druck in dem zwischen dem Ansatz und
dem Querhaupt abgedichteten Raum ist.
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Die
Mittel können wahlweise oder gleichzeitig eine Saugpumpe,
die an dem Entgasungskanal angeschlossen ist, oder eine Querschnittsreduzierung
der Zuleitung der Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
umfassen, die in dem Bereich vorgesehen ist, in dem der Entgasungskanal
in die Zuleitung einmündet, derart, dass durch die dadurch
hervorgerufene erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
in der Zuleitung ein Saugeffekt in dem Entgasungskanal bewirkt wird.
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Zur
Querschnittsreduzierung kann eine Verringerung des Durchmessers
der Zuleitung vorgesehen sein.
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Vor
allem im Falle einer Nachrüstung kann zur Querschnittsreduzierung
vorzugsweise auch ein in die Zuleitung eingebrachter Strömungskörper
vorgesehen sein.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Entgasungskanal Teil eines Kreislaufs
ist, in dem mit dem Gas abgeführte Druck- und Wärmeflüssigkeit
umläuft. Letztere kann nach der Entgasung wieder der Walze
zugeführt werden.
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Zur
Entgasung ist vorzugsweise ein Ausdehnungsgefäß in
den Kreislauf zugeschaltet, welches – besonders bevorzugt – einen
Ausperltopf umfasst.
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Ferner
ist es möglich, das äußere Volumen in einem
Gasabführsystem vorzusehen, in welchem beispielsweise auch
eine Kühlung oder Reinigung der Wärmeträgerflüssigkeit
erfolgt.
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Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße Walze Mittel
umfassen, mittels welchen die Verbindung zwischen dem Kanal und
dem äußeren Volumen zyklisch hergestellt und unterbrochen
werden kann, um so zu verhindern, dass durch einen stetigen Übertritt
von Wärmeträgerflüssigkeit und Einwirkung auf
die Dichtung Dichtungstemperaturen entstehen, die oberhalb eines
zulässigen Wertes liegen.
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Bei
der Dichtung kann es sich – wie aus dem Stand der Technik
bekannt – um eine Gleitringdichtung handeln.
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Die
Erfindung soll nun anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
weiter erläutert werden. Es zeigen:
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1 einen
Teillängsschnitt durch das linke Ende einer erfindungsgemäßen
Walze
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2 den
Ausschnitt II in 1 in einer vergrößerten
Darstellung, sowie
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Walze in einer 1 entsprechenden Darstellung.
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Die
in der Zeichnung als Ganzes mit 10 bezeichnete Walze umfasst
ein feststehendes Querhaupt 1 in Gestalt eines im wesentlichen
massiven und zylindrischen Trägers, um welchen eine Hohlwalze 2 umläuft,
die mit ihrem Innenumfang 3 Abstand von dem Außenumfang 4 des
Querhaupts 1 belässt. Der zylindrische Zwischenraum
zwischen dem Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 und
dem Außenumfang 4 des Querhaupts 1 ist
in eine auf der Seite des Walzspalts 7, d. h. auf der Seite
einer Gegenwalze 8, gelegene Längskammer 5 (Druckkammer)
und einer auf der gegenüberliegenden Seite gelegene Längskammer 6 (Leckkammer)
unterteilt, und zwar durch am Querhaupt angeordnete, am Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 dichtend
anliegende Längsdichtungen 9, die zu beiden Seiten
des Querhaupts 1 an dessen breitester Stelle angeordnet
sind und von denen in der Zeichnung nur die vordere Längsdichtung 9 zu sehen
ist. Die Längskammern 5, 6 haben also
etwa die Gestalt zylindrischer Halbschalen, und es ist die Längskammer 5 (Druckkammer)
an beiden Enden durch Endquerdichtungen 11 geschlossen.
Die Endquerdichtungen 11 haben in dem Ausführungsbeispiel
die Form von Halbringen, die sich über die obere Hälfte
des Querhaupts 1 erstrecken und mit ihrem Außenumfang
am Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 anliegen. Die
Endquerdichtungen 11 sind an Führungsstiften 12 geführt,
die sich senkrecht zur Achse des Querhauptes 1 in der Wirkebene
erstrecken, d. h. in der Ebene, in der die Resultierende der von
der Druckflüssigkeit in der Längskammer 5 ausgeübten Kräfte
liegt. Diese Wirkebene fällt in vielen Fällen
mit der Verbindungsebene der Achse der Hohlwalze 2 und
der Achse der Gegenwalze 8 zusammen.
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Die
Endquerdichtung 11 hat einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt und liegt mit einer Flanke an einem Absatz 13 des
Querhauptes 1 an, mit der anderen Flanke an der Flanke 14 eines von
dem Führungsstift 12 und dem Querhaupt 1 festgehaltenen
Halterings 15.
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Die
Längsdichtungen 9 auf den beiden Seiten bilden
mit den an den beiden Enden der Hohlwalze 2 angebrachten
Endquerdichtungen eine geschlossene Druckkammer 5, die über
eine isolierte Zuleitung 16, die in einen Einlass 17 an
der Oberseite des Querhauptes 1 mündet, mit Druck-
und Wärmeträgerflüssigkeit versorgt werden
kann. Die Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
strömt in der Längskammer 5 gemäß der
Zeichnung nach rechts, tritt nahe dem dortigen Ende der Längskammer 5 durch
einen Querkanal in die Leckkammer 6 über und strömt
in dieser wieder von rechts nach links, um an einem Auslass 18 und
einem nicht dargestellten Auslasskanal wieder abgesaugt zu werden.
Die Leckkammer 6 ist manchmal auch mit Druckflüssigkeit
gefüllt. Sie hat dann ebenfalls Endquerdichtungen. Der
Druck in der Leckkammer 6 ist dann allerdings geringer
als der in der Druckkammer 5. Für die Ausübung
des Liniendrucks im Walzspalt 7 ist die Differenz der Drücke
in den beiden Kammern 5, 6 maßgebend.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel jedoch ist die Leckkammer
nach links nicht durch eine Endquerdichtung abgeschlossen. Es kann
also Druckflüssigkeit an dem Auslass 18 vorbei
nach links über die Flanke 13 hinaus übertreten.
Damit die Hauptmenge in der Leckkammer 6 verbleibt, ist
ein Abweisring 19 vorgesehen, der anströmende
Flüssigkeit wieder in die Leckkammer 6 zurücklenkt,
wo sie über den Auslass 18 abgeführt
wird. An der Hohlwalze 2 ist stirnseitig ein hülsen-
oder buchsenartiger Ansatz 20 befestigt, der die Hohlwalze 2 fortsetzt
und dessen Außenumfang 23 einen geringeren Durchmesser
als der Außendurchmesser der Hohlwalze 2 besitzt.
Der Innenumfang 21 des Ansatzes 20 belässt einen
geringen Abstand zum Außenumfang 22 des aus der
Hohlwalze 2 hervorragenden Endes des Querhauptes 1.
Es ist also ein Abstandsraum 24 gebildet, in welchen geringfügige
Anteile der Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
aus der Leckkammer 6 übertreten können,
wenn sie den Abweisring 19 überwunden haben. Eine
wesentliche Strömung kann in dem Abstandsraum 24 jedoch
nicht stattfinden, weil dieser am in der Zeichnung linken Ende durch
eine als Ganzes mit 25 bezeichnete Gleitringdichtung verschlossen
ist. Die Gleitringdichtung 25 umfasst den eigentlichen
Gleitring 26, der an seinem Innenumfang Abstand vom Querhaupt 1 belässt,
den Gegenring 27, der mit der Stirnseite des Ansatzes 20 verbunden
ist, einen Führungsring 28, der den Gleitring 26 in
der richtigen Position hält und der über einen
Metallbalg 29 abgedichtet ist. Der Metallbalg 29 ist
an seinem einen axialen Ende dicht mit dem Führungsring 28 verbunden,
an dem anderen axialen Ende mit einem Haltering 31 der
in einer zylindrischen Ausnehmung 32 einer als Ganzes mit 30 bezeichneten
Lagerglocke befestigt ist.
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Die
Lagerglocke 30 ist in dem Ausführungsbeispiel
zweiteilig ausgeführt und besitzt einen Bereich 33 größeren
Innendurchmessers, der der Hohlwalze 2 zugewandt ist und
einen geringfügig kleineren Außendurchmesser als
diese aufweist, sowie einen daran anschließenden Bereich 34 kleineren
Innen- und Außendurchmessers, der mit seinem zylindrischen
Innenumfang 35 auf dem zylindrischen Endteil 1' des
Querhauptes 1 spielfrei aufgeschoben ist. Diese Anordnung
ergibt eine Führungslänge 36, die die
Fluchtung zwischen der Achse des Querhauptes und der Achse der Lagerglocke 30 aufrechterhält, auch wenn
die Lagerglocke 30 außerhalb des Bereichs 34 radial
belastet wird. Eine solche Belastung kommt durch das Lager 40 zustande,
welches in dem Bereich 33 der Lagerglocke 30 zwischen
dessen Innenumfang 37 und dem Außenumfang 23 des
Ansatzes 20 angeordnet ist und auf welchem die Hohlwalze 2 an
der Lagerglocke 30 drehbar abgestützt ist. Da sich
das Querhaupt 1 innerhalb der Hohlwalze 2 bei Belastung
durchbiegt und die Lagerglocke 30, da sie ja über
die Führungslänge 36 fest mit dem Querhaupt 1 verbunden
ist, dieser Durchbiegung folgt, die Hohlwalze 2 aber nicht,
sind die Lager 40 als Pendellager ausgebildet, die Fluchtfehler
zwischen den Flächen 23 und 37 ausgleichen
können.
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Die äußeren
Kräfte werden in das aus der Hohlwalze 2 vorstehende
Ende 1' des Querhauptes 1 in dem Bereich 34 der
Lagerglocke 30 eingeleitet, und zwar durch das auf dem
dortigen Außenumfang 38 der Lagerglocke 30 angeordnete
Pendellager 39, welches aber im Gegensatz zu dem Pendellager 40 kein
Drehlager ist, da die Lagerglocke 30 ebenso wie das Querhaupt 1 stillsteht.
Da der Außenumfang 38 des Bereichs 34 der
Lagerglocke 30 einen wesentlich geringeren Durchmesser
als die Hohlwalze 2 aufweist, kann erreicht werden, dass
der Außendurchmesser des Pendellagers 39 ebenfalls
noch kleiner ist als der Außendurchmesser der Hohlwalze 2,
was aus konstruktiven Gründen erwünscht ist.
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Durch
die gezeigte Konstruktion ist es kann möglich, den Kreislauf
der Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
in den Längskammern 5 und 6 gänzlich von
dem Schmierkreislauf für das Lager 40 zu trennen.
Die Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
kann auch in den Zwischenraum 24 eindringen, jedoch nur bis
zu der Gleitringdichtung 25. Die Schmierflüssigkeit
für die Lager 40 wird an einem Einlass 41 oben zugeführt
und an Auslässen 46 drucklos, d. h. ohne Staubildung,
unten wieder abgesaugt. Da die Flüssigkeit in dem Zwischenraum 24 in
Richtung der Walzenachse steht und nicht strömt, kühlt
sie sich sehr rasch ab, so dass ein nennenswerter Wärmeübergang
in das Lager 40 zunächst nicht stattfindet. Hierzu
trägt auch die Isolierung 16' der Zuleitung 16 bei.
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Die
Gleitfläche 25' der Gleitringdichtung 25 ist
von einer Kammer 42' ringförmig umgeben, der durch
eine Zuleitung 42 Stickstoff zuführbar ist. Dadurch
wird verhindert, dass aus dem Abstandsraum 24 an der Gleitfläche 25' übertretende
Wärmeträgerflüssigkeit mit Luftsauerstoff
in Berührung kommt und auf der Gleitfläche 25' vercrackt.
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Der
Antrieb der Hohlwalze 2 kann gewünschtenfalls
auf einfache Weise durch ein am Ende der Hohlwalze 2 angeordnetes
Kettenrad und eine darum geschlungene Kette erfolgen, wie es bei
der Stelle 43 im unteren Teil der Zeichnung dargestellt
ist.
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Die
Führungslänge 36 muss einen gewissen Wert
aufweisen, damit die Lagerglocke 30 ausreichend gegen die
vom Lager 40 eingeleiteten Kippkräfte abgestützt
ist. Die Führungslänge ist größenordnungsmäßig
etwa gleich dem Abstand von dem der Hohlwalze 2 zugewandten
Ende des zylindrischen Innenumfangs 35 der Lagerglocke 30 bis
zur Mitte des Lagers 40 und ebenfalls größenordnungsmäßig
etwa gleich dem Abstand von dieser Mitte bis zum Ende der Hohlwalze 2.
Es ergibt sich auf diese Weise die nötige Distanz zwischen
der heißen Zone im Bereich der Längskammern 5 und 6 und
dem Lager 40. Auch erhält der Zwischenraum 24 zwischen dem
Ansatz 20 und dem Ende des Querhauptes 1 dadurch
eine gewisse Länge, so dass sich etwa noch übertretende
Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit in diesem
Zwischenraum „totlaufen" kann und es im Bereich des Lagers 40 nicht
mehr zu nennenswerten Strömungen und Wärmetransporten
kommt.
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Wie
insbesondere in 2 erkennbar ist, sind Entgasungkanäle 44, 45 vorgesehen, über
welche im Bereich der Dichtung im Öl angereicherte Gase
entweichen können.
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Der
eine Entgasungskanal 44 erstreckt sich von dem Bereich
des Abstandsraums 24 unterhalb des Metallbalgs 29 bis
in die Zuleitung 16 für die Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit.
Zwar können durch den Entgasungskanal 44 auch
geringe Mengen an heißer Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
zur Dichtung 25 gelangen, überraschenderweise
hat sich aber gezeigt, dass sich die hierdurch hervorgerufene Temperaturerhöhung
der Dichtung nicht negativ auf deren Standzeit aufweist, sondern
die Standzeit durch die Möglichkeit, dass angereicherte
Gase abströmen können, wesentlich erhöht
wird.
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Bei
der in 3 dargestellten Ausführungsform erfolgt
die Ableitung des Gases dadurch, dass in dem Entlüftungskanal 44 und 45 ein
Unterdruck erzeugt wird.
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Dies
geschieht dadurch, dass in dem Bereich, in dem der Entlüftungskanal 44 in
die drucklose Zuleitung 16 für die Druck- und
Wärmeträgerflüssigkeit mündet,
sich in dieser ein Strömungskörper 48 befindet,
welcher eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
an der Einlassöffnung und dadurch einen Unterdruck und
damit einen Saugeffekt bewirkt.
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Der
zweite Entgasungskanal 45 mündet in die Ausnehmung 32 im
Bereich unterhalb des Halterings 31 und führt
durch die Lagerglocke nach außen. An den Auslass 47 des
Entgasungskanals 45 ist eine Leitung angeschlossen, die
Teil eines Kreislaufs K ist. Letzterer umfasst ein Ausdehnungsgefäß AD,
welches etwa durch die Verwendung eines Ausperltopfes sicherstellt,
dass die Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
nicht mit Luftsauerstoff in Berührung kommt, wodurch eine
Vercrackung vermieden wird. In den Kreislauf ist eine Saugpumpe 49 eingeschaltet,
mittels welcher die Absaugeffektivität erhöht
ist. Selbstverständlich kann auch bei dem Entgasungskanal 45 die
Erzeugung des Unterdrucks alternativ oder zusätzlich zu
der Saugpumpe in der für Kanal 44 beschriebenen
Art und Weise geschehen.
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Zwar
begünstigt auch der Entgasungskanal 45 dadurch,
dass durch ihn Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
mit dem Gas abfließen kann, den Zutritt heißer
Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit zur
Dichtung 25, wiederum ist jedoch die Standzeit der Dichtung überraschenderweise
trotz der Temperaturerhöhung verbessert, was auf die Möglichkeit
des Ableitens angereicherter Gase zurückzuführen
ist.
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Die
Menge der durch die Entgasung aus dem Bereich der Hohlwalze 2 in
den Abstandsraum 24 nachströmenden heißeren
Druck- und Wärmeträgerflüssig keit kann
dadurch verringert werden, dass durch geeignete Maßnahmen
erreicht wird, dass mit dem Gas möglichst wenig Druck-
und Wärmeträgerflüssigkeit abgeführt
wird, das Gas also schon vor oder bei der Entnahme weitestgehend
von der Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
getrennt wird.
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Die
Rückführung des Gases und der mit dem Gas abgeführten
Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit bzw.
nur dieser oder nur des Gases kann auch durch Einleitung in den
Abstandsraum 24 durch die Leitung 45 erfolgen,
in dem die Rampe 49 in umgekehrter Wirkrichtung betrieben
wird und sonst die Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit
in den Raum 6 über die Grobdichtung 19 gedrückt
wird. Hierdurch wird ebenfalls die Menge der aus dem Bereich der
Hohlwalze 2 in den Abstandsraum 24 nachströmenden
Druck- und Wärmeträgerflüssigkeit verringert.
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Bei
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die beiden unterschiedlich angeordneten Entgasungskanäle
gemeinsam verwirklicht. Es versteht sich, dass es ebenso möglich
ist, lediglich einen der beiden Entgasungskanäle 44 bzw. 45 zu
verwirklichen.
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- 1
- Querhaupt
- 1'
- Endteil
- 2
- Hohlwalze
- 3
- Innenumfang
- 4
- Außenumfang
- 5
- Längskammer
- 6
- Längskammer
- 7
- Walzspalt
- 8
- Gegenwalze
- 9
- Längsdichtung
- 10
- Walze
- 11
- Endquerdichtungen
- 12
- Führungsstifte
- 13
- Absatz
- 14
- Flanke
- 15
- Haltering
- 16
- Zuleitung
- 16'
- Isolierung
- 17
- Einlass
- 18
- Auslass
- 19
- Abweisring
- 20
- Ansatz
- 21
- Innenumfang
- 22
- Außenumfang
- 23
- Außenumfang
- 24
- Abstandsraum
- 25
- Gleitringdichtung
- 25'
- Gleitfläche
- 26
- Gleitring
- 27
- Gegenring
- 28
- Führungsring
- 29
- Metallbalg
- 30
- Lagerglocke
- 31
- Haltering
- 32
- Ausnehmung
- 33
- Bereich
- 34
- Bereich
- 35
- Innenumfang
- 36
- Führungslänge
- 37
- Innenumfang
- 38
- Außenumfang
- 39
- Pendellager
- 40
- Lager
- 41
- Einlass
- 42
- Zuleitung
- 42'
- Kammer
- 43
- Stelle
- 44
- Entgasungskanal
- 45
- Entgasungskanal
- 46
- Auslass
- 47
- Auslass
- 48
- Strömungskörper
- 49
- Saugpumpe
- AD
- Ausgleichsgefäß
- K
- Kreislauf
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3608374
A1 [0002, 0006]