DE3644593A1 - Formwerkzeug zum tiefziehen (thermoformen) und randbeschneiden eines flaechengebildes - Google Patents

Formwerkzeug zum tiefziehen (thermoformen) und randbeschneiden eines flaechengebildes

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Description

Die Erfindung betrifft ein Formwerkzeug zum Tiefziehen und Randbeschneiden eines thermisch in einen plastisch verform­ baren Zustand überführten Flächengebildes, umfassend ein Unterwerkzeug aus einem Grundkörper mit einer nach oben ge­ öffneten Ausnehmung, die oberseitig von einer ringförmigen Schneide ader Stanzplatte umschlossen ist und Führungs- und Bewegungsmittel für einen in der Ausnehmung versenk­ baren Formkörper enthält.
Ein Formwerkzeug der vorgenannten Art ist aus der EP-A- 00 89 444 bekannt. Der Formkörper ist dabei säulenförmig aus­ gebildet und auf Druckfedern in einer sich parallel zu sei­ ner Bewegungsrichtung erstreckenden Führung des Grundkör­ pers abgestützt. Er nimmt dadurch bei geöffnetem Formwerk­ zeug stets die oberste erreichbare Position ein.
Zur Durchführung des Tiefziehens und Randbeschneidens des zuvor in einen plastisch verformbaren Zustand überführten Flächengebildes wird dasselbe zunächst auf die Oberseite des Unterwerkzeuges aufgelegt und mittels des geführten Oberwerkzeuges angepreßt. Dabei wird zunächst eine Rand­ beschneidung des Flächengebildes bewirkt, an welche sich unter Verlagerung des Formkörpers gegen die Kraft einer Druckfeder nach unten eine Deformierung des Flächengebil­ des in der verbliebenen Randzane anschließt. Der eigent­ liche Tiefziehvorgang wird hierdurch zeitlich verzögert und erst eingeleitet, wenn der Formkörper seine unterste Position erreicht hat. Der Tiefziehvorgang beruht bei dem bekannten Formwerkzeug auf der Erzeugung eines Differenz­ druckes zwischen der Unter- und der Oberseite des Flächen­ gebildes und findet seinen Abschluß, wenn alle Teilberei­ che des Flächengebildes an der Formfläche des Oberwerkzeu­ ges zur Anlage gelangt sind.
Das so erhaltene Formteil wird anschließend durch Abkühlung verfestigt und während der Öffnungsbewegung des Formwerkzeu­ ges durch den sich in seine Ausgangslage zurückbewegenden Formkörper aus der Führung des Unterwerkzeuges hochgehoben. Die Ablösung von dem Oberwerkzeug kann dann Schwierigkeiten bereiten, wenn sich die seitlichen Begrenzungsflächen des Formteiles bei großer Tiefe im wesentlichen parallel zu der Führung erstrecken und/oder Hinterschneidungen aufwei­ sen. Das allerdings ist regelmäßig der Fall bei der Her­ stellung tiefgezogener Folien, welche als Bezugsstoffe bei der Herstellung der Armaturenbretter von Kraftfahrzeugen Verwendung finden. Zusätzliche Probleme können sich bei der Ausformung entsprechender Formteile durch die graße Labili­ tät der häufig geschäumten Folien ergeben und zu unerwünsch­ ten Deformierungen führen. Des weiteren führt die Verwen­ dung des vorstehend beschriebenen Formwerkzeuges zwangsläu­ fig zu einer Deformierung der eingesetzten Folien in ihrem Randbereich, was insbesondere dann nicht tolerierbar ist, wenn die Folien aus ästhetischen Gründen mit einer Oberflä­ chenstrukturierung versehen sind.
Aus der DE-OS 29 52 435 ist ein Formwerkzeug zum Herstellen tiefgezogener Formteile aus thermoplastisch erweichten Fo­ lien bekannt, bei dem die Folien während der gesamten Dauer der Umformung randseitig in einem Spannrahmen gehalten wer­ den. Die Umformung erfolgt durch das Anheben eines auf einen ebenen Tisch montierten Formkörpers in die Ebene des Spann­ rahmens, welches nach anfänglichem Überdruck von einem Unter­ druck in der Zwischenzone zwischen dem Formkörper und der Folie begleitet ist. Die Folie legt sich dadurch an die Formfläche des Formkörpers an und erhält die Gestalt des Formteiles. Die Entformung und Randbeschneidung desselben werden in der DE-OS 29 52 435 nicht erwähnt und gestalten sich häufig problematisch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formwerkzeug der eingangs genannten Art zu zeigen, das unter Vermeidung der vorgenannten Schwierigkeiten die problemlose Herstel­ lung, Entformung und Randbeschneidung tiefgezogener Form­ teile großer Abmessungen erlaubt und insbesondere der für die Verkleidung von Armaturenbrettern benötigten Formscha­ len aus mit einer Oberflächennarbung versehenen Folien.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Formwerkzeug der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Füh­ rungsmittel des Unterwerkzeuges eine den Grundkörper und den Formkörper formschlüssig verbindende Verkantungssiche­ rung umfassen und daß die Bewegungsmittel durch ein frei betätigbares Antriebsmittel gebildet sind.
Die Umformung des sich in einem plastisch formbaren Zustand befindlichen Flächengebildes erfolgt durch Ansaugen dessel­ ben an die Formfläche des Unterwerkzeuges, was eine Ober­ flächenbelastung des Flächengebildes durch mechanische Mit­ tel im allgemeinen entbehrlich macht. Die Gefahr des Auf­ tretens einer Oberflächenbeschädigung ist hierdurch deut­ lich reduziert und macht das erfindungsgemäße Formwerkzeug besonders geeignet für die Verarbeitung von Folien, welche mit einer Oberflächenstrukturierung versehen sind und bei­ spielsweise eine lederähnliche Narbung der Oberfläche auf­ weisen. Die grundsätzliche Verwendbarkeit mechanischer An­ drückmittel ist hierdurch naturgemäß nicht ausgeschlossen und kann beispielsweise bei großen Tiefziehverhältnissen und extremen Hinterschneidungen in Hinblick auf die Ver­ meidung von unerwünschten Oberflächenverzerrungen oder Fal­ ten sinnvoll sein. Entsprechende Andrückmittel können im Anschluß an den Formungsvorgang von der Oberfläche des Form­ teiles abgehoben werden, wodurch dieses in seiner Gesamtheit frei von oben zugänglich ist und zur schnelleren Abkühlung der Einwirkung einer Kühlluftströmung ausgesetzt werden kann.
Das Flächengebilde ist während seiner Umformung zweckmäßig in einem Spannrahmen festgelegt, der relativ zu der Formflä­ che absenkbar ist und diese anschließend außenseitig in einem Abstand umschließt. Hierdurch steht eine größere Ma­ terialreserve während der Durchführung der Umformung zur Verfügung, welche es beispielsweise erleichtert, bei gro­ ßen Tiefziehverhältnissen im Bereich von vorspringenden Ecken und Kanten störende Verzerrungen der Oberflächen­ struktur des Flächengebildes zu vermeiden.
Die Randbeschneidung der umgeformten Folie erfolgt noch während diese auf der Formfläche und/oder in dem Spannrah­ men fixiert ist, wodurch eine Querverschiebung relativ zu den Schneidwerkzeugen ausgeschlossen und eine äußerst prä­ zise Dimensionierung und Zuordnung des an dem fertigen Formteil verbleibenden Randstreifens zu demselben gewähr­ leistet ist. Ein vergleichbarer Effekt läßt sich auch oder gegebenenfalls ergänzend erreichen durch die Verwendung einer in ihrem freien Querschnitt nach oben verjüngten Füh­ rungsglocke, welche den Schneidwerkzeugen geringfügig vor­ eilend über den verformten Teil der Folie übergestülpt wird und im Bereich der vorspringenden Ecken außenseitig um­ greift und seitlich fixiert.
Der solcherart erhaltene Randstreifen von gleichmäßiger Breite und von gleichmäßiger Dicke erleichtert die Abdich­ tung, wenn das fertige Formteil in eine zweite Fertigungs­ stufe überführt und hier mit einem Polyurethanschaum hin­ terschäumt wird. Die Gefahr einer unbeabsichtigten Ver­ schmutzung der Sichtseite ist dadurch deutlich reduziert. Erfolgt die Ausformung des Formteiles erst im Anschluß an die Randbeschneidung, dann ergibt sich zusätzlich der Vor­ teil einer besonders gleichmäßigen Abstützung der Randzone durch den Randstreifen, was es begünstigt, Verzerrungen des Formteiles während der Durchführung des Ausformungs­ vorganges zu vermeiden.
Es lassen sich dadurch empfindliche Folien leichter verar­ beiten, wie beispielsweise Folien aus geschäumten Werkstof­ fen.
Die Ausformung des geformten Formteiles setzt eine ausrei­ chende Eigenstabilität der es bildenden Folie und eine dem­ entsprechende Abkühlung derselben voraus. Sie wird bei dem erfindungsgemäßen Formwerkzeug im wesentlichen durch eine in allen Teilbereichen gleichmäßig fortschreitende Absen­ kung des Formkörpers in die Ausnehmung des Unterwerkzeuges bewirkt, wobei die Ablösung des Formteiles von der Formflä­ che dadurch unterstützt werden kann, daß das zuvor im Be­ reich der Entlüftungsbohrungen vorhandene Vakuum beseitigt und gegebenenfalls durch die Erzeugung eines gewissen Über­ druckes zwischen der Oberseite des Formkörpers und der Un­ terseite des Formteiles ersetzt wird. Insbesondere bei der Herstellung sehr großformatiger Formteile, beispielsweise der Verkleidungen für Armaturenbretter, kommt der Wahl des richtigen Druckes und der richtigen Temperatur der einge­ spülten Luft sowie der Wahl der richtigen Absenkgeschwindig­ keit in Hinblick auf die Vermeidung von unerwünschten De­ formierungen des Formteiles eine entscheidende Bedeutung zu. Die anzuwendenden Werte lassen sich nicht pauschal vorher­ bestimmen, sondern erfordern die Durchführung von Vorversu­ chen.
Die randbeschnittenen Formteile können anschließend unter Verwendung von mechanischen Hilfsmitteln aus dem Formwerk­ zeug entnommen und ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung zu­ geführt werden. Der Formkörper wird anschließend in seine Ausgangslage zurückbewegt, womit das Formwerkzeug für die Einleitung eines neuen Arbeitszyklus zur Verfügung steht. Die mit dem erfindungsgemäßen Formwerkzeug erzielte, zügi­ ge und verzerrungsfreie Ausformung hochempfindlicher Folien­ formteile beruht maßgeblich darauf, daß der verwendete Formkörper äußerst feinfühlig und in allen Teilbereichen mit einer präzise vorherbestimmbaren Relativgeschwindig­ keit von der Unterseite des fertigen Formteiles gelöst wer­ den kann. Materialspezifische Überlastungen desselben an einigen wenigen Stellen lassen sich hierdurch zuverlässig unterbinden. Des weiteren ist es möglich, Formkörper zu verwenden, deren Formfläche in kritischen Teilbereichen durch die Oberfläche von unabhängig bewegbaren Verfor­ mungselementen gebildet wird. Diese können gegebenenfalls vor oder nach der Formfläche des eigentlichen Formkörpers von der Unterseite des fertigen Formteiles abgelöst werden. Auch kompliziert gestaltete Formteile mit extremen Hinter­ schneidungen lassen sich so problemlos herstellen.
Die Verkantungssicherung des Formkörpers kann bei dem er­ findungsgemäßen Unterwerkzeug aus wenigstens einer sich quer zur Bewegungsrichtung des Formkörpers erstreckenden, in dem Grund- oder Formkörper gelagerten Welle bestehen, wobei die Welle in größtmöglichem, gegenseitigem Abstand mit Drehmomentaufnehmern versehen und durch diese bei Re­ lativbewegungen durch den jeweils anderen Körper verdreh­ bar ist. Ein die relative Beweglichkeit des Formkörpers behinderndes Verklemmen in dem Grundkörper ist hierdurch unabhängig von der horizontalen Erstreckung beider Teile völlig ausgeschlossen. Insbesondere in bezug auf die Her­ stellung sehr großformatiger Formteile ist das von großem Vorteil. Die zusätzlich an dem Grund- und dem Formkörper vorhandenen, sich parallel zur Bewegungsrichtung erstrec­ kenden Führungsflächen dienen lediglich der Verhinderung eines Seitenversatzes sowie gegebenenfalls der zusätzli­ chen, gegenseitigen Abdichtung.
Sie haben keine Bedeutung für die Verhinderung von Verkan­ tungserscheinungen.
In Hinblick auf die Realisierung einer besonders leicht unterzubringenden, geringen Bauhöhe der Verkantungssiche­ rung hat es sich als vorteilhaft bewährt, wenn die Dreh­ momentaufnehmer aus Zahnrädern gebildet sind, welche mit sich parallel zur Bewegungsrichtung erstreckenden Zahn­ stangen des jeweils anderen Körpers in Eingriff stehen.
Der Antrieb ist zweckmäßig so aufgeteilt, daß für jede der beiden Bewegungsrichtungen des Formkörpers jeweils wenig­ stens eine druckmittelbeaufschlagte Arbeitseinheit vorge­ sehen ist. Eine sehr feinfühlige und dennoch schnelle Re­ lativbewegbarkeit des Formkörpers wird hierdurch erreicht. Als Arbeitsmedium gelangt bevorzugt Druckluft zur Anwen­ dung.
Als Arbeitseinheit kann ein aufblähbarer Balg verwendet wer­ den, der zwischen senkrecht zueinander bewegbaren Flächen des Grund- und des Formkörpers angeordnet ist. Bei minima­ ler Bauhöhe, geringen Beschaffungskosten und großer Funk­ tionssicherheit ergibt sich in diesem Falle eine deutliche Vereinfachung des Abdichtungsproblems. Die Verwendung von Bälgen in Schlauchform, die nach Art von Feuerwehrschläu­ chen aus einem für das Arbeitsmedium undurchlässigen, hoch­ flexiblen Textilmaterial bestehen, hat sich besonders be­ währt. Entsprechende Bälge können gegebenenfalls in Paral­ lelschaltung angeordnet werden und große Formkörper in we­ nigstens einer Richtung völlig untergreifen. Kleine Druck­ änderungen des Arbeitsmediums lassen sich in ihnen leicht realisieren und erleichtern feinfühlige Hubbewegungen. Die Verwendung von Kolben-Zylindereinheiten ist ebenfalls mög­ lich. Sie empfiehlt sich für ein Zusammenwirken mit der Verkantungssicherung.
Durch die Verkantungssicherung des erfindungsgemäßen Un­ terwerkzeuges ist es an sich entbehrlich, der speziellen Anordnungsposition des Antriebsmittels besondere Aufmerk­ samkeit zu widmen. Eine Anordnung im Bereich einer günsti­ gen Krafteinleitungsstelle vermag indessen die Verkantungs­ sicherung in mechanischer Hinsicht zu entlasten und den Verschleiß zu senken. Die Verwendung eines Balges von schlauchähnlicher Gestalt, der den Grund- und den Form­ körper in Richtung ihrer größten Erstreckung aufeinander abstützt, ist unter diesem Gesichtspunkt von Vorteil.
Das erfindungsgemäße Formwerkzeug zeichnet sich bei großer Robustheit und einer kostengünstigen Herstellbarkeit durch eine wackelsichere, äußerst präzise Führung des Formkörpers aus. In Anordnungen, in denen die Bewegungsrichtung senk­ recht ist, ergibt sich zusätzlich ein selbsttätiger Ver­ schleißausgleich. Des weiteren ist die Führung von großer Leichtgängigkeit und erlaubt bei feinfühliger Steuerung der integrierten Hubeinrichtung ein störungsfreies, zügi­ ges Ablösen des Formkörpers von der frisch verformten Fo­ lie. Neben äußerst kurzen Zeiten für den Arbeitstakt er­ gibt sich dadurch eine große Kontinuität in der Qualität der erzeugten Produkte. Durch den Ablöseprozeß des Form­ körpers von der Folie verursachte Schäden werden völlig vermieden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfin­ dungsgemäßen Formwerkzeuges besteht darin, daß es sich ohne Umbauten auf den ebenen Werkzeugtischen der bekann­ ten und allgemein in Gebrauch befindlichen Thermoformma­ schinen montieren läßt. Die Übernahme in vorhandene Pro­ duktionsanlagen ist dadurch erleichtert.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der als Anlage beigefügten Zeichnung weiter erläutert: Es zeigen:
Fig. 1 ein Formwerkzeug der erfindungsgemäßen Art in quergeschnittener Darstellung
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau der in Fig. 1 zur An­ wendung gelangten Verkantungssicherung bei einem großformatigen Formwerkzeug.
Das in Fig. 1 gezeigte Formwerkzeug besteht aus dem Grund­ körper 1, der im wesentlichen die Gestalt eines nach oben offenen Kastens hat und auf dem ebenen Werkzeugtisch einer üblichen Thermoformmaschine festlegbar ist. In der nach oben offenen Ausnehmung des Grundkörpers 1 ist der in senkrech­ ter Richtung verschiebbare Formkörper 3 gelagert. Dieser wird durch einen Hohlkörper gebildet, dessen Innenraum durch nicht dargestellte Anschlußmittel wahlweise unter einen Über- und einen Unterdruck setzbar ist. Der Innenraum des Formkörpers 3 ist durch Entlüftungsöffnungen 14 mit der den Formkörper 3 oberseitig begrenzenden Formfläche 15 verbun­ den. Letztere ist durch die Schneide 2 des Grundkörpers 1 ringförmig umschlossen. Die Schneide 2 hat einen gleichblei­ benden Abstand von der Außenseite der Formfläche 15.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Formkörper von rechteckiger Gestalt. Das ein Anheben und Absenken in den Grundkörper 1 bewirkende Antriebsmittel besteht aus schlauchförmig ausgebildeten Bälgen 5, die den Formkörper und den Grundkörper parallel zu deren größ­ ter gemeinsamer Erstreckung aufeinander abstützen. Die un­ teren gezeichneten Bälge sind alternativ zu dem oberen Einzelbalg mit einem unter Druck stehenden Arbeitsmedium beaufschlagbar, zweckmäßig mit Druckluft. Im rechten und linken Teil der Ausnehmung des Grundkörpers 1 sind an de­ ren Boden die Zahnstangen 9 befestigt.
Mit diesen stehen Zahnräder 8 in Eingriff, welche paarweise an durchgehenden, sich senkrecht zur Zeichenebene erstrec­ kenden Wellen 6 unverdrehbar festgelegt sind. Die Wellen sind an der Unterseite des Formkörpers 3 drehbar gelagert. Sie überbrücken die Ausnehmung des Grundkörpers 1 in größt­ möglicher Länge und erstrecken sich quer zu einem weiteren Paar entsprechend ausgebildeter und gelagerter Wellen, die ebenfalls über Zahnräder mit den Zahnstangen 9 in Eingriff stehen. Die Zusammenfassung wird durch Fig. 2 verdeutlicht. Sie gewährleistet eine leichte Relativbeweglichkeit des Formkörpers 3 in senkrechter Richtung. Dieser wird verkan­ tungssicher und damit in einer präzise definierten Weise geführt, wobei sich verschleißbedingtes Spiel durch die der Bewegungsrichtung des Formkörpers spiegelbildlich geneigt bzw. ansteigend zugeordneten, miteinander in Eingriff ste­ henden Flankenflächen der Zahnräder 8 und der Zahnstangen 9 weitgehend ausgleicht. quer- und Schaukelbewegungen des Formkörpers treten auch am Beginn und Ende der Absenkbewegung nicht mehr auf, was unabhängig von der Form, Größe, Gewichts­ verteilung und Angriffsstelle der Hubeinrichtung immer zutrifft. Die Gestaltungsmöglichkeiten der erzeugbaren Formteile erfahren dadurch eine deutliche Erweiterung, was in Hinblick auf die Ezielung eines geschmackvollen Designs von Vorteil ist.
Zur Funktion ist folgendes ausführen:
Das zu verformende Flächengebilde, beispielsweise eine mit einer Oberflächennarbung versehene Folie aus einem thermo­ plastisch verformbarem Werkstoff wird in einem Spannrahmen randseitig festgelegt und in den Bereich oberhalb des Form­ werkzeuges eingebracht. Die Folie wird anschließend auf Um­ formtemperatur erwärmt, was beispielsweise durch eine tem­ porär in den Zwischenraum eingefahrene Heizeinrichtung er­ folgen kann. Bei Erreichen der vorgeschriebenen Umformungs­ temperatur wird die Heizeinrichtung aus dem Zwischenraum herausgefahren und das Unterwerkzeug nach oben gegen die Folie bewegt, wobei sich letztere, unterstützt durch ein im Bereich der Entlüftungsöffnungen 14 erzeugtes Vakuum an die Formfläche 15 des Formkörpers 3 anschmiegt. Dabei er­ gibt sich zugleich eine Abkühlung des die Folie bildenden Werkstoffes und eine gewisse Stabilisierung der erhaltenen Gestalt.
Der nicht gezeigte Stanzkorb wird anschließend abgesenkt und unter Abtrennung des nicht verwendbaren Randstreifens mit der umlaufenden Schneide 2 in Eingriff gebracht. Der unmittelbar an die Schneide angrenzende Bereich des ferti­ gen Formteiles erfährt hierdurch eine weitere Abkühlung und Stabilisierung in mechanischer Hinsicht. Im nächsten Schritt erfolgt eine Verminderung des Luftdruckes in den beiden zwischen dem Grundkörper 1 und dem Formkörper 3 an­ geordneten, schlauchähnlich ausgebildeten Bälgen sowie eine Erhöhung des Druckes in dem in dem Innenraum des Form­ körpers 3 angeordneten Balg. Das Vakuum im Innenraum des Formkörpers 3 wird zugleich vermindert und durch einen ge­ ringen Überdruck ersetzt. Die Formfläche 15 des Formkör­ pers 3 vermag sich hierdurch leicht von der Innenseite des erhaltenen Formteiles zu lösen, wobei die vollkommen paral­ lele Abwärtsbewegung des Formkörpers 3 eine Verzerrung oder Deformierung des Formteiles ausschließt. Dieses kann somit problemlos entnommen und der nächste Arbeitstakt eingelei­ tet werden.

Claims (12)

1. Formwerkzeug zum Tiefziehen und Randbeschneiden eines thermisch in einen plastisch verformbaren Zustand über­ führten Flächengebildes, umfassend ein Unterwerkzeug aus einem Grundkörper (1) mit einer nach oben geöffne­ ten Ausnehmung, die oberseitig von einer ringförmigen Schneide ader Stanzplatte umschlossen ist und Führungs- und Bewegungsmittel für einen in der Ausnehmung ver­ senkbaren Formkörper enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel (13) eine den Grund- und den Formkörper (1, 3) formschlüssig verbindende Verkantungs­ sicherung (4) umfassen und daß die Bewegungsmittel durch ein frei betätigbares Antriebsmittel (5) gebildet sind.
2. Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkantungssicherung (4) aus wenigstens einer sich quer zur Bewegungsrichtung des Formkörpers (3) erstreckenden, in dem Grund- ader Formkörper (1, 3) ge­ lagerten Welle (6) besteht und daß die Welle (6) in größtmöglichem, gegenseitigem Abstand mit Drehmoment­ aufnehmern (7) versehen und durch diese bei Relativ­ bewegungen von dem jeweils anderen Körper (3, 1) ver­ drehbar ist.
3. Formwerkzeug nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmomentaufnehmer (7) aus Zahnrädern (8) ge­ bildet sind und daß die Zahnräder (8) mit sich parallel zur Bewegungsrichtung des Formkörpers (3) erstreckenden Zahnstangen (9) des jeweils anderen Körpers (1, 3) in Eingriff stehen.
4. Formwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmomentaufnehmer (7) aus Hebeln (10) beste­ hen und daß die von der Welle abgewandten Enden der Hebel (10) in quer zur Bewegungsrichtung beweglichen Kraftaufnehmern (11) des jeweils anderen Körpers gela­ gert sind.
5. Formwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftaufnehmer (11) durch in Führungen ver­ schiebbare Gleitsteine oder Pendelstützen gebildet sind.
6. Formwerkzeug nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens 2 sich senkrecht zueinander und zur Bewegungsrichtung erstreckende Wellen (6) vor­ gesehen sind.
7. Formwerkzeug nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Antriebsmittel (5) durch eine druck­ mittelbaufschlagte Arbeitseinheit (12) gebildet ist.
8. Formwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für jede der beiden Bewegungsrichtungen des Form­ körpers (3) jeweils wenigstens eine druckmittelbeauf­ schlagbare Arbeitseinheit (12) vorgesehen ist.
9. Formwerkzeug nach Anspruch 7 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Arbeitseinheit (12) aus einem auf­ blähbaren Balg besteht.
10. Formwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Balg aus einem nicht dehnbaren, hochflexiblen Flächenmaterial besteht.
11. Formwerkzeug nach Anspruch 9 bis 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Balg schlauchähnlich ausgebildet ist und den Grund- und Formkörper (1, 3) in Richtung ihrer größten Erstreckung aufeinander abstützt.
12. Formwerkzeug nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Verkantungssicherung (4) und das An­ triebsmittel (5) in derselben Ausnehmung enthalten sind.
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