DE3644486A1 - Vorrichtung zum entkeimen von lebensmittelbehaeltern - Google Patents
Vorrichtung zum entkeimen von lebensmittelbehaelternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entkeimen von Lebensmit
telbehältern, insbesondere von Bechern aus Kunststoff zur Aufnahme
von Milchprodukten, unter Verwendung eines Entkeimungsmittels, mit
einem Aerosolgenerator mit MHz-Ultraschallwandler zum Erzeugen von
Tröpfchen des Entkeimungsmittels und mit einer Abscheideeinrichtung,
in der die mittels Luftströmung zugeführten Tröpfchen durch Korona
entladung aufgeladen und elektrostatisch auf die Flächen eines Behäl
ters niedergeschlagen werden, wobei die Abscheideeinrichtung aus ei
nem in den Behälter eingreifenden Abscheidekopf mit einer zentralen
von einem Generator gespeisten Spitzenelektrode, aus einer den Behäl
ter umschließenden äußeren Elektrode und aus einer Hilfselektrode am
endseitigen Teil des Abscheidekopfes besteht, die mit der äußeren
Elektrode ein elektrisches Feld bildet.
Aus der Zusatzpatentanmeldung DE 34 40 014 in Verbindung mit der
Hauptpatentanmeldung DE 34 14 268 ist eine derartige Vorrichtung zum
Entkeimen von Lebensmittelbehältern bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, den dabei verwendeten Abscheidekopf
hinsichtlich seiner Funktion weiter zu verbessern. Darüber hinaus
soll der Abscheidekopf eine hohe Sicherheit bei möglicher Zersplit
terung bieten sowie ein leichtes Einrichten und Auswechseln der Spit
zenelektrode ermöglichen.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil der Ansprüche angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert
werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 den Abscheidekopf in seiner bisherigen Ausgestaltung,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie A-B in
Fig. 1,
Fig. 3 und 4 den Abscheidekopf mit den erfindungsgemäßen Verbesse
rungen.
Der Abscheidekopf 2 besteht aus einem Glaskörper 20 mit einer im Zen
trum verlaufenden Spitzenelektrode 3, die von einem Hochspannungsge
nerator gespeist wird. Der Glaskörper 20 wird endseitig von einer
Metallfolie als Hilfselektrode 4 umschlossen. Zwischen den Elektro
den 3 und 4 und einer Gegenelektrode 5 als Masse, die den mit einem
Entkeimungsmittel zu belegenden Behälter aufnimmt, wird das elektro
statische Feld gebildet, durch das die an der Spitzenelektrode 3
durch Koronaentladung aufgeladenen Tröpfchen des Entkeimungsmittels
an der Behälterwand elektrostatisch niedergeschlagen werden.
Die in einem Aerosolgenerator mit MHz-Ultraschallwandler kontinuier
lich erzeugten Tröpfchen des Entkeimungsmittels werden mit Hilfe ei
nes getakteten Luftstromes dem Abscheidekopf 2 zugeführt, wobei sich
die Menge des Entkeimungsmittels über die Taktlänge steuern läßt.
Der Glaskörper 20 des Abscheidekopfes 2 ist als doppelwandiger Kör
per ausgestaltet, in dem der Strömungskanal 2 a für das Entkeimungs
mittel von einem mit erwärmter Luft beaufschlagbaren zweiten Strömungskanal
2 b umgeben ist.
Abscheidekopf 2 und Gegenelektrode 5 werden über nicht gezeigte Betä
tigungsmittel taktweise zwischen einer den Behälter zwischen sich
einschließenden Arbeitsstellung und einer vom Behälter entfernt lie
genden Öffnungsstellung verfahren.
Bei der Beschichtung der Flächen eines Behälters mit größeren Mengen
des Entkeimungsmittels lädt sich die zu beschichtende Isolatorfläche
durch die abgeschiedenen durch Koronaentladung elektrisch aufgelade
nen Aerosoltropfen mehr oder weniger schnell auf, bis durch die Flä
chenladung ein elektrisches Gleichfeld aufgebaut wird, das die Feld
stärke an der Koronaspitze abschirmt. Die Koronaentladung erlischt
dann und beendet die elektrostatische Aerosolaufladung und -abschei
dung.
Nach einer ersten funktionellen Verbesserung der Erfindung kann das
Erlöschen der Koronaentladung und damit die Begrenzung der Abscheide
wirkung dadurch verhindert werden, daß man nach dem meßbaren Rück
gang oder dem Erlöschen des Koronastromes infolge Feldabschirmung
die Polarität der Koronaspitze wechselt, d. h. diese abwechselnd an
positive oder negative Spannung legt. Der Aerosolstrom wird dann ab
wechselnd negativ oder positiv geladen und in beiden Fällen im Feld
zwischen Koronaspitze und Masseelektrode zur dazwischenliegenden Iso
latorfläche geführt und abgeschieden.
Die vorhergehende gegenpolare Flächen-Aufladung bewirkt eine effek
tive Feldstärkenerhöhung, die erst durch weitere Abscheidung allmäh
lich wieder abgebaut wird. Durch periodisches Umpolen der Korona
spitze läßt sich auf diese Weise beliebig viel Feinstaerosol voll
ständig und gleichmäßig an den Behälterflächen abscheiden.
In der hier eingesetzten Geräteanordnung zum Entkeimen von Lebensmit
telbehältern wird der Abscheidekopf 2 von oben in den Behälter ein
geführt, um feinste Aerosoltropfen in Mono- oder Doppelschichten auf
ihren Innenflächen abzuscheiden.
Bei dichtem Aerosolstrom kommt es insbesondere bei Richtungsänderun
gen des Aerosolstroms infolge von Fliehkräften durch den das Aerosol
tragenden Gasstrom sowie durch "Tropfenbombardement" des Abscheide
kopfes 2 zu unerwünschten Aerosolabscheidungen auf dem Abscheide
kopf. Als Folge dieser Abscheidung können größere Tropfen der abzu
scheidenden Flüssigkeit auf die zu beschichtenden Flächen fallen,
was die gleichmäßige Beschichtung beeinträchtigt und das darauffol
gende Abtrocknen oder Fixieren der Schichten verzögert. Um diesem
Mangel abzuhelfen, wird bekanntlich der innen hohle Abscheidekopf 2
mit erwärmter Luft vorgeheizt, damit eventuell angelagerte Tröpf
chen direkt verdampfen können.
Bei der Optimierung dieser Flächenheizung hat sich gemäß einer weite
ren Verbesserung der Erfindung herausgestellt, daß eine Flüssigkeits-
Umlaufheizung aufgrund eines wesentlich besseren Wärmeübergangs ef
fektiver ist als eine Warmluftheizung. Die Höhe der Heiztemperatur
richtet sich aber stets nach der "schwächsten Stelle" am Abscheide
kopf 2, das ist die Stelle, an der der Aerosolstrom mit großer Ge
schwindigkeitskomponente mehr oder weniger senkrecht auf die Ab
scheidekopffläche auftritt ("blinder Fleck"). Hier ist durch effek
tive Luftflächenkühlung und durch gesteigertes "Tropfenbombardement"
die Temperatur an den angeströmten Flächen wesentlich niedriger.
In einer anderen Variante wird der kritische Teil des Abscheidekopfes
2 mit der größten Anlagerungsneigung durch eine elektrische Heizban
dage 15 auf einer höheren Temperatur als der übrige Teil des Abscheide
kopfes gehalten (Fig. 3 und 4).
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Funktionsverbesserung ist dem
Abscheidekopf 2 ein erweiterter Raum 16 vorgelagert, in den ein Zulauf
stutzen 9 für das Entkeimungsmittel radial hineinragt, und an den er
weiterten Raum 16 ist eine umlaufende Auffangsicke 10 angeformt, die
zum Abscheidekopf 2 hin verläuft. Im Hinblick auf eine funktionssichere
Arbeitsweise, und zwar Vermeidung von Tropfenbildung, Verwirbelung und
elektrischen Überschlägen, befindet sich der Zulaufstutzen 9 in einem
definierten Abstand zur Auffangsicke 10. Durch die Verwendung einer sol
chen Auffangsicke 10 wird ein Abtropfen des Aerosols nach unten sicher
verhindert. Das Ableiten der Flüssigkeit geschieht über einen von der
Auffangsicke 10 aus wegführenden Ablaufstutzen 10 a, wodurch die Heizban
dage 15 in Fortfall gelangen kann (Fig. 3 und 4).
In einer abgewandelten Ausführung kann der Abscheidekopf 2 so betrieben
werden, daß das Feinstaerosol von unten gegen die zu beschichtenden
Flächen geführt wird, was ein Abtropfen automatisch verhindert und somit
grundsätzlich keine Beheizung erfordert.
Die in Fig. 1 gezeigte zentrale Anordnung der Hochspannungs-Spitzenelek
trode im Abscheidekopf 2 weist keine Isolierung im Zentralrohr auf, so
daß zur Vorheizung des Abscheidekopfes 2 ein nicht leitendes Medium ver
wendet werden muß. Im Dauerbetrieb kann es in diesem Innenrohr zu Abla
gerungen kommen, die dann Anlaß zu unerwünschten Leckströmen sind.
Als weiteres Merkmal wird deshalb erfindungsgemäß vorgeschlagen, im
Zentrum des Abscheidekopfes 2 ein dichtes Keramikröhrchen 11 anzuord
nen, das am oberen und unteren Ende durch eine Dichtung 12 a, 12 b fest
mit dem Zentralrohr des Abscheidekopfes 2 verbunden ist (Fig. 4). In
dieses Keramikröhrchen 11 wird die Koronaspitze 13 als langer dünner
Draht eingeführt, der am unteren Ende mit einer noch zu optimierenden
freien Länge herausragt. Auf diese Weise sind Längenänderungen und ein
Service-Austausch der Koronaspitze, die über ein flexibles Hochspan
nungskabel zum Generator geführt werden kann, leicht auszuführen.
Auch kann die Spitzenelektrode in Form einer endseitig in das Zentral
rohr des Abscheidekopfes 2 lösbar einsetzbaren oder aufsteckbaren
Spitze 17 ausgestaltet sein, die mit einer im Zentralrohr verlaufenden
Zuleitung 18 in Verbindung gebracht wird. Im Ausführungsbeispiel
(Fig. 3) wird die Spitze 17 von einem Einsatzteil 19 aufgenommen.
Im Einsatz kann nicht ausgeschlossen werden, daß der Abscheidekopf 2,
der aus Glas als elektrischer Isolator gefertigt ist, beschädigt wird.
Um insbesondere bei lebensmitteltechnischen Anwendungen Glassplitter
zu vermeiden, wird der Abscheidekopf 2 gemäß einer letzten erfindungs
gemäßen Verbesserung mit einem reißfesten, hitze- und chemisch bestän
digen Kunststoffüberzug versehen, der in bekannter Weise durch Pulverbe
schichtung und nachträgliches Einbrennen auf den Außen- und Innenflächen
des Abscheidekopfes 2 angebracht wird. Dieser Kunststoffüberzug, der
vorzugsweise transparent ist, sichert außerdem die Metallelektrode 4 des
Abscheidekopfes 2 gegen mechanische, chemische oder elektro-chemische
Korosion und verhindert wegen des hohen elektrischen Widerstandes einen
elektrischen Durchschlag zwischen Abscheidekopf 2 und "Masse"-Elektrode
5 der Apparatur.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Entkeimen von Lebensmittelbehältern, insbeson
dere von Bechern aus Kunststoff zur Aufnahme von Milchprodukten,
unter Verwendung eines Entkeimungsmittels, mit einem Aerosolgene
rator mit MHz-Ultraschallwandler zum Erzeugen von Tröpfchen des
Entkeimungsmittels und mit einer Abscheideeinrichtung, in der
die mittels Luftströmung zugeführten Tröpfchen durch Korona-Ent
ladung aufgeladen und elektrostatisch auf die Flächen eines Be
hälters niedergeschlagen werden, wobei die Abscheideeinrichtung
aus einem in den Behälter eingreifenden Abscheidekopf mit einer
zentralen von einem Generator gespeisten Spitzenelektrode, aus
einer den Behälter umschließenden äußeren Elektrode und aus ei
ner Hilfselektrode am endseitigen Teil des Abscheidekopfes be
steht, die mit der äußeren Elektrode ein elektrisches Feld bil
det, dadurch gekennzeichnet, daß nach einem meßbaren Rückgang
oder nach Erlöschen des Koronastroms die Polarität der Spitzen
elektrode (13) von negativer auf positive Spannung und umgekehrt
schaltbar ist.
2. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1, mit einem den Strö
mungskanal des Abscheidekopfes umgebenden erwärmten zweiten Strö
mungskanal, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Strömungska
nal (2 b) mit erwärmter Flüssigkeit beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bereich des Abscheidekopfes (2) mit der größ
ten Tröpfchenablagerungsneigung über ein elektrisches Heizele
ment (15) auf einer gegenüber der Temperatur des Abscheidekopfes
(2) höheren Temperatur gehalten ist.
4. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Abscheidekopf (2) ein erweiterter Raum (16)
vorgelagert ist und sich zwischen dem Raum (16) und dem Abscheide
kopf (2) eine umlaufende Auffangsicke (10) befindet und daß in den
erweiterten Raum (16) in einem definierten Funktionssicherheitsab
stand zur Auffangsicke (10) ein Zulaufstutzen (9) für das Entkei
mungsmittel radial hineinragt, vorzugsweise bis über die Mitte hin
aus.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf
fangsicke (10) einen Ablaufstutzen (10 a) aufweist.
6. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spitzenelektrode von einem Draht (13) gebildet
ist, der sich in einem im Zentrum des Abscheidekopfes (2) angeord
neten Keramikröhrchen (11) befindet, das endseitig mit dem Zentral
rohr des Abscheidekopfes (2) über Dichtmittel (12 a, 12 b) verbunden
ist.
7. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Spitzenelektrode in Form einer endseitig in das Zen
tralrohr des Abscheidekopfes (2) lösbar einsetzbaren oder aufsteck
baren Spitze (17) ausgestaltet ist, die mit einer im Zentralrohr
verlaufenden Zuleitung (18) in Verbindung bringbar ist.
8. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Abscheidekopf (2) auf seinen Außen- und Innenflächen
mit einem reißfesten, hitze- und chemisch beständigen Überzug ver
sehen ist.
9. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Abscheidekopf (2) derart angeordnet ist, daß das Ent
keimungsmittel vertikal von unten oder horizontal gegen die zu be
schichtenden Behälterflächen geführt wird.
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