DE3643979A1 - Deterministisches zugriffsverfahren nach dem tokenprinzip fuer eine datenuebertragung - Google Patents
Deterministisches zugriffsverfahren nach dem tokenprinzip fuer eine datenuebertragungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zugriffs- und Übertragungs
verfahren nach dem Tokenprinzip für eine Datenübertragung
gemäß der Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Für Bussysteme im mittleren und unteren Leistungsbereich, die
neben zentral ausgerichteten Datenübertragungen auch eine
ausgeprägte Kommunikation zwischen mehreren Teilnehmern be
wältigen müssen, werden häufig dezentralisierte, determi
nistische Buszugriffsverfahren, wie das Tokenverfahren
Token = Sendeberechtigung), mit entsprechenden Übertragungs
protokollen benutzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zugriffsver
fahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der ein
vereinfachtes Übertragungsprotokoll, insbesondere bei Ein-
Chip-Microcomputern, einsetzbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist ein Zugriffsverfahren der
eingangs genannten Art die Merkmale des Kennzeichens des
Anspruchs 1 auf.
Um ein einfaches Tokenverfahren auf Ein-Chip-Mikrocomputer-
Basis, beispielsweise auf dem Mikroprozessor 8052 der
Firma Intel, zu realisieren, müssen gegenüber dem standardi
sierten Verfahren gemäß IEEE 802.4 bestimmte Einschränkungen
getroffen werden. Daraus ergeben sich zu IEEE 802.4 folgende
vorteilhafte Unterschiede des erfindungsgemäßen Verfahrens:
- - begrenzter Adreßraum für Teilnehmeradressen: 25 gegenüber 216 bzw. 248
- Nachrichtenprioritäten (gleich Zugriffsprioritäten): 2 gegenüber 4
- - Nachrichtenübertragung mit Hd=4 und/oder Hd=2
- - Tokennachricht mit Hd=2
- - Übertragungsrate 1 Mbit/s
- - einfache Schnittstelle zum Übertragungsmedium
- - Protokoll: Asynchronübertragung mit UART-Zeichen
- - Teilnehmer auf aktiven oder passiven Betriebszustand ein stellbar,
- - aktive Teilnehmer können Token annehmen und verwalten.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen somit
in dem einfachen Übertragungsprotokoll für eine verringerte
Teilnehmerzahl, so daß auch für kleinere Computersysteme ein
komfortables Tokenverfahren zur Verfügung steht. Die Beschrän
kung auf einen kleinen Adreßbereich sowie die geringere An
zahl der Prioritätsstufen ist bei einer Vielzahl von Netzwer
ken für Anwendungen in der Meß- und Prozeßtechnik ohne Nach
teile möglich, da hier andere Übertragungsbedingungen herr
schen, wie bei umfangreichen Datenübertragungen, beispiels
weise in der Bürokommunikation.
Das vereinfachte Tokenprotokoll verfügt über folgende Eigen
schaften und Funktionen:
- - Punkt-zu-Punkt-Nachrichten mit Quittung
- - Nachrichten an alle Teilnehmer ohne Quittung
- - Nachrichtenwiederholung, Nachrichtenüberwachung
- - zwei Nachrichtenprioritäten
- - Tokenwiederholung, Tokenüberwachung
- - Tokenumlaufzeit parametrierbar
- - faire Buszuordnung in beiden Prioritätsstufen bei allen Belastungszuständen
- - beherrscht werden folgende Stör- und besondere Betriebs zustände
- - Zufügen von Teilnehmer
- - Entfernen von Teilnehmer
- - Mehrfachbelegung von Teilnehmeradressen
- - Tokenverlust
- - Mehrfachtoken
- - beliebige Kombinationen von aktiven und passiven Teil nehmern
- - Teilnehmer initialisieren und
- - Selbsttest und Systemdiagnose.
Die Erfindung wird anhand der Figuren erläutert, wobei
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Systemstruktur für Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung,
Fig. 2 eine Darstellung einer Anschaltung eines Teilrechners
an der Datenübertragung,
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild eines Netzwerkes darstellt und
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Übertragungsver
fahrens gemäß der Erfindung ist.
Fig. 1 stellt ein Bussystem mit acht Teilnehmern dar. Vier
Teilnehmer, z. B. mit den Adressen 5, 10, 15 und 20 sind
aktive Teilnehmer.
Aktive Teilnehmer sind Geräte, die selbständig einen Daten
austausch initiieren können. Sie müssen als solche durch
einen besonderen Status gekennzeichnet sein.
Die Teilnehmer mit der Adresse 5, 10 und 20 befinden sich im
sogenannten logischen Ring und sind am Tokenaustausch (Sende
rechtsaustausch) beteiligt. Der vierte aktive Teilnehmer ist
beim dargestellten Beispiel noch nicht in den logischen Ring
aufgenommen worden. Nach dem Zuschalten und nach den durch
geführten Test- und Initialisierungsroutinen hört er mit,
welche aktiven Teilnehmer im logischen Ring vorhanden sind,
und erkennt, zwischen welchen beiden aktiven Teilnehmern er
sich befindet. Sein Vorgänger ist der Teilnehmer mit der
Adresse 10 und sein Nachfolger der mit der Adresse 20. Vom
Vorgänger wird der Teilnehmer 15 in der in festgelegten
Zeitabständen ablaufenden Zuschaltroutine angesprochen und
der Token (Sendeberechtigung) zugeteilt. Der aktive Teilneh
mer mit der Adresse 15 wird damit in den logischen Ring auf
genommen. Da er seinen Nachfolger bereits kennt, kann er den
Token nach Gebrauch direkt an diesen weitergeben, ohne daß
eine Suchroutine ablaufen muß.
Passive Teilnehmer sind einfache Geräte, z. B. Meßumformer,
die nur von den aktiven Teilnehmern beschrieben und gelesen
werden. Sie können von sich aus keinen Datenaustausch initi
ieren. Sie sind auch als passive Teilnehmer durch einen be
sonderen Status gekennzeichnet. In unserem Beispiel sind
drei Teilnehmer mit den Adressen 11, 13 und 30 passiv.
Die Adresse 25 wird als nicht belegt gekennzeichnet, da sich
der Teilnehmer auf einen Aufruf nicht meldet, er ist vom
Übertragungsmedium (Bus) abgekoppelt.
In Fig. 2 ist eine Teilnehmerstation gezeigt, sie stellt die
Kommunikationseinheit den Anschluß einer intelligenten Verar
beitungseinheit an das Übertragungsmedium dar. Sie umfaßt
eine Zentraleinheit mit dem Kommunikationsprozessor (z. B.
dem Intel-Prozessor 8052) der ein vorgegebenes Übertragungs
und Tokenprotokoll für aktive Teilnehmer oder eine Untermenge
des Übertragungsprotokolls für passive Teilnehmer erstellt.
Ferner ist hier eine Schnittstelle zum Anwender (Prozessor
einheit) vorhanden. Die Schnittstelle zum Anwender ist in
einem 2 K-Byte Dual-Port-Speicher realisiert. Sie enthält
einen Verständigungsbereich zur Initialisierung der Kommu
nikationseinheit und zur Koordinierung des Datenaustausches
zwischen der Kommunikationseinheit und dem Anwenderrechner
(Prozeßeinheit PE).
Die Initialisierung der Kommunikationseinheit und die Para
metrierung der Schnittstelle wird vom Anwender je nach Ein
satz bestimmt, mit
- - eigener Adresse
- - Betriebsart
- - Anzahl und Größe der Sende- bzw. Empfangspuffer (maximal je zwei)
- - Umlaufliste und
- - Statusbereich.
Weiterhin ist eine Schnittstelle zum Übertragungsmedium (Bus)
vorhanden. Diese Schnittstelle zum Übertragungsmedium besteht
aus:
- - einem Leitungsübertrager oder Modem, gegebenenfalls redundant ausgeführt,
- - einem Zeichen-Controller UART (beinhaltet Leitungsproto koll) und
- - einem externen Zähler, der als Timer für die IDL-Zeit-Erken nung betrieben wird.
Das Einfach-Tokenprotokoll läßt sich für ein Übertragungspro
tokoll so realisieren, daß zentrale Pollingfunktionen, mit
denen die passiven Teilnehmer von den aktiven abgefragt und
versorgt werden können, erhalten bleiben. In der Fig. 3 ist
eine Kombination von aktiven und passiven Teilnehmern aufge
zeigt. Die passiven Teilnehmer 1, 3, 5, 7 und 8 werden von
aktiven Teilnehmern 4 bzw. 6 abgefragt. Ein zentral initiier
ter Querverkehr ist nicht mehr erforderlich.
Das Tokenprotokoll soll speziell für eine faire Senderecht
verteilung zwischen den aktiven bzw. sendeberechtigten Teil
nehmern sorgen und die möglichen Konfikte auflösen. Der Nach
richtenaustausch zwischen den unterschiedlichen Teilnehmern
im System nach Fig. 4 kann nur von den aktiven Teilnehmern
2, 4, 6 und 9 bei Tokenempfang initiiert werden. Die Sende
berechtigung ist, abhängig von der Nachrichtenpriorität und
Tokenumlaufzeit, zeitlich begrenzt. Sie muß danach an einen
aktiven Nachfolger weitergereicht werden.
Für die Tokenweitergabe wird ein spezieller Aufruf verwen
det, womit die aktiven Teilnehmer die Sendeberechtigung un
tereinander austauschen.
Es wird davon ausgegangen, daß Leseaufträge an die aktiven
Teilnehmer nur quittiert werden, d. h., die angeforderten Da
ten werden abhängig von der Priorität und/oder Tokenumlauf
zeit bei einem nachfolgenden Tokenbesitz als Schreibauftrag
gesendet.
In dem dezentral gesteuerten Tokensystem gewinnt beim Ein
schalten das Gesamtsystem einer der aktiven Teilnehmer das
Senderecht und beginnt sofort mit einem regulären Nachrich
tenzyklus, ohne daß eine gesonderte Anlauf- oder Aktualisie
rungsroutine durchgeführt wird. Im regulären Nachrichtenzyk
lus wird die Teilnehmerliste aufgebaut und weitergeführt.
Die bei einem bestimmten Übertragungsprotokoll festgelegten
Fehlererkennungs- und Fehlerbehandlungsroutinen bleiben
unverändert.
Zu den im beispielhaft angegebenen Übertragungsprotokoll
festgelegten Telegrammformaten kommt eine weitere Nachricht
zur Tokenweitergabe hinzu. Die Tokenweitergabe-Nachricht soll
lediglich mit einer Hammingdistanz von Hd=2 gesichert wer
den. Sie enthält 3 Byte und ist in der Figur dargestellt.
Claims (1)
- Deterministisches Zugriffsverfahren nach dem Tokenprinzip für eine Datenübertragung mit einer Anzahl Teilnehmer an einem Übertragungsmedium (Bus), dadurch ge kennzeichnet, daß
- - aktive und passive Teilnehmer (1 ... 30) am Übertragungs medium (Bus) angeschlossen sind,
- - nur die aktiven Teilnehmer (5, 10, 20, 30) den Nachrichten austausch initiieren und den Token (Sendeberechtigung) weiterreichen,
- - das Übertragungsprotokoll derart ausgebildet ist, daß es auf einem Ein-Chip-Mikroprozessor realisierbar ist,
- - die Datensicherung beliebig mit Hd=4 oder mit Hd=2 (Hammingdistanz) erfolgt, wobei die Tokennachricht mit Hd 2 übertragen wird und
- - jeder aktive Teilnehmer (5, 10, 20) eine Liste der im logischen Ring befindlichen Teilnehmer (5, 10, 20) führt, wobei die Liste bei Störfällen (Tokenverlust) im System eine schnellere Regenerierung des Systems und eine Rekonfi guration bei Hinzufügen oder Entfernen von Teilnehmern ermöglicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863643979 DE3643979A1 (de) | 1986-12-22 | 1986-12-22 | Deterministisches zugriffsverfahren nach dem tokenprinzip fuer eine datenuebertragung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863643979 DE3643979A1 (de) | 1986-12-22 | 1986-12-22 | Deterministisches zugriffsverfahren nach dem tokenprinzip fuer eine datenuebertragung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3643979A1 true DE3643979A1 (de) | 1988-06-30 |
DE3643979C2 DE3643979C2 (de) | 1993-05-19 |
Family
ID=6316927
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863643979 Granted DE3643979A1 (de) | 1986-12-22 | 1986-12-22 | Deterministisches zugriffsverfahren nach dem tokenprinzip fuer eine datenuebertragung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3643979A1 (de) |
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1986
- 1986-12-22 DE DE19863643979 patent/DE3643979A1/de active Granted
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DE4304651C2 (de) * | 1993-02-16 | 2003-04-24 | Sel Alcatel Ag | Netzwerksystem mit asynchronem Zugriffsmechanismus |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3643979C2 (de) | 1993-05-19 |
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