DE3642901A1 - Sondergewinde fuer dentalimplantat - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sondergewinde für die Ver­ ankerung enossaler Dentalimplantate im Kieferknochen. Dentalimplantate dienen zur Verankerung von Einzelkronen, von zahnärztlichen Brückenkonstruktionen, aber auch zur Stabilisierung von Totalprothesen.

Derartige Implantate werden chirurgisch in den Kiefer­ knochen eingesetzt. Zur primären Fixierung von Dental­ implantaten, die mit einem Außengewinde 2 (Fig. 1) ver­ sehen sind, wird im Kieferknochen mit einem geeigneten Schneidwerkzeug, z.B. einem Gewindebohrer, ein Gewinde eingebracht. Bei geeigneten Gewindeformen werden auch Implantate mit selbstschneidenden Gewinden verwendet.

Verläuft die Einheilphase des Implantates, die etwa drei Monate beträgt, ungestört, so ist rund um den Implantat­ körper Knochen angewachsen. Durch die Operation ent­ standene Hohlräume, etwa in den Gewindeflanken, sind dann mit Knochen ausgefüllt.

Bisher bekannte Gewindeformen von Dentalimplantaten be­ rücksichtigen nicht

• - die besondere Belastung der Implantatverankerung (fliegende Lagerung)
• - die unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften (E-Moduln) von Implantat und Knochen
• - die unterschiedlichen Eigenschaften von kortikalem und spongiösem Knochen.

Die Lockerung und damit das Versagen eines Implantates beginnt häufig mit der Bildung von Knochentaschen im zer­ vikalen Bereich 3, in dem sich harter, druckempfindlicher kortikaler Knochen 5 befindet, oder mit osteolytischen Resorptionen um den gesamten Gewindebereich infolge un­ günstiger Lastverteilung bei kaufunktioneller Bean­ spruchung.

Das Verhältnis des Elastizitätsmoduls des Implantat­ werkstoffs E ₂ zum Elastizitätsmodul des kortikalen Knochens E ₁ (Fig. 2 und 3) beträgt etwa 10 : 1. Dadurch übertragen bei einem Gewinde herkömmlicher Form (d.h. mit konstanter Flankengeometrie) die weiter zervikal im korti­ kalen Knochen 5 gelegenen Gewindegänge bei vertikaler Kaubelastung einen wesentlich größeren Kraftanteil als die weiter apikal im spongiösen Knochen 6 gelegenen Gewinde­ gänge. Vorteilhaft wäre dagegen die Lasteinleitung im tiefer gelegenen, d.h. spongiösen Knochenbereich des Implantatlagers. Durch die sich verändernde Gewinde­ flankengeometrie (Fig. 2) kann bei dem hier vorgestellten Gewinde bei vertikaler Last die Lasteinleitung vom zer­ vikalen zum apikalen Bereich verlagert werden. Die sich nach apikal stark vergrößernden wirksamen Gewindeflanken­ flächen vermeiden auch im spongiösen Bereich Über­ lastungen.

Im Falle der horizontalen Kaubelastung (Fig. 3) steht bei Verwendung des beschriebenen Gewindes im zervikalen Bereich eine vergrößerte Fläche senkrecht zur Belastungs­ richtung zur Verfügung. Dadurch vermindert sich die auf­ tretende Spannung in diesem Bereich, was wiederum die Gefahr des Knochenabbaus (Knochentaschenbildung), hervor­ gerufen durch Überlastung, vermindert.

Herzustellen ist ein derartiges Gewinde z.B. mit einem einschneidigen Werkzeug entsprechender Form in Verbindung mit einer Gewindeschneidvorrichtung. Im beschriebenen Fall (Fig. 1) folgt der Gewindegrund einem Kegel mit dem Winkel α, während der Außendurchmesser zylindrisch bzw. kegelig ist (Fig. 1). Steuerbar ist in diesem Fall die Lasteinleitung längs des Implantates über den Winkel α, den Radius r des runden Teils der Gewindeflanken und über die Aufteilung der Außengeometrie in den zylindrischer und kegeliger Bereich der Außengeometrie (siehe Fig. 1).

Claims (1)

1. Sondergewinde für Dentalimplantate, die in den Kiefer­ knochen eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde über die Länge des Implantates eine veränderliche Gewindeflankengeometrie 1 aufweist.