DE3641955A1 - Kolbenmaschine (pumpe oder motor) - Google Patents
Kolbenmaschine (pumpe oder motor)Info
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Kolbenmaschine nach der Gattung des
Hauptanspruchs. Die Steuerquerschnitte derartiger bekannter, soge
nannter schiebergesteuerter Kolbenmaschinen, insbesondere Pumpen, mit
üblicher Umsteuergeometrie werden in den Totpunkten innerhalb sehr
kurzer Zeiten erst entgegen der Förderrichtung (Druckausgleichs
strömung infolge der Kompressibilität des Druckmediums) und dann in
Förderrichtung durchströmt. Die hohen Druckdifferenzen bei den
Druckausgleichsvorgängen bewirken in den Vorsteuernuten Strömungsge
schwindigkeiten, die mehrere hundert Meter pro Sekunde betragen
können. Die Masse des strömenden Druckmediums ist zwar gering,
trotzdem kann die Bewegungsenergie für die schnellen Umsteuervor
gänge nicht vernachlässigt werden. Sie bewirkt jeweils eine verzö
gerte Anpassung der Strömungsgeschwindigkeiten an Änderungen im
Druckgefälle bzw. in der Druckrichtung. Das hat insbesondere den
Nachteil, daß beim Druckwechsel von der Hochdruck- zur Niederdruck
seite (bei Pumpen im inneren Totpunkt) noch über einen kurzen Zeit
punkt Druckmedium aus dem Zylinder auf die Niederdruckseite strömt,
auch wenn der Zylinderdruck schon unter das Niveau des Niederdrucks
gefallen ist. Beim Druckwechsel von der Niederdruck- zur Hochdruck
seite (bei Pumpen im äußeren Totpunkt) strömt über einen kurzen
Zeitpunkt noch Druckmittel aus der Hochdruckleitung in den Zylinder,
auch wenn der Zylinderdruck schon über das Niveau des Hochdrucks an
gestiegen ist. Dies führt zu einer Verfälschung des Druckverlaufs
sowie zu einer Verschlechterung der Zylinderfüllung. Beides erhöht
die Geräuschemission der Pumpe und die Förderstrompulsation.
Die erfindungsgemäße Kolbenmaschine mit den kennzeichnenden Merk
malen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß Zylinder
füllung und Geräuschverhalten der Maschine verbessert werden.
Wesentlich ist dabei die Trennung der Druckausgleichsvorgänge von
den Fördervorgängen im Umsteuerbereich. Insbesondere ergibt sich der
Vorteil, daß - bezogen auf den inneren Totpunkt - der Druckabbau des
Zylinderraums über den Querschnitt eines besonderen Kanals erfolgt.
Durch rechtzeitiges Verschließen dieses Querschnitts wird das uner
wünschte Weiterströmen, das infolge der Bewegungsenergie des Strahls
bei bekannten Pumpen auftritt, unterbunden. Im äußeren Totpunkt er
folgt der Druckaufbau im Zylinderraum über die nächst folgende
Kanalmündung. Durch rechtzeitiges Verschließen dieses Querschnitts
wird auch hier das unerwünschte Weiterströmen verhindert, und das
Ausströmen kann über die Vorsteuernut zum richtigen Zeitpunkt be
ginnen. Drucküberhöhung im Zylinder wird verhindert.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung anhand einer Radialkolbenpumpe
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine
Radialkolbenpumpe, die Fig. 2 bis 5 Abwicklungen von Steuer
zapfen, Fig. 6 eine Abwandlung einer Einzelheit.
In Fig. 1 ist mit 1 das Gehäuse einer Radialkolbenpumpe bezeichnet,
das durch einen Deckel 2 verschlossen ist. In einer mittigen Bohrung
3 des Deckels ist ein Steuerzapfen 4 eingepreßt, auf dem ein Zylin
derkörper 5 rotiert, welcher in einer im Gehäuse 1 angeordneten
Lagerstelle 6 gelagert ist und über einen Zapfen 7 von einer nicht
dargestellten Antriebsmaschine angetrieben ist.
Im Zylinderkörper sind mehrere radialverlaufende Zylinderbohrungen 8
ausgebildet, in denen Kolben 9 dicht gleitend angeordnet sind,
welche sich über Gleitschuhe 10 an der Innenfläche eines Hubrings 11
abstützen. Dieser ist mittels eines Gleitschuhs 14 und einer mit
diesem zusammenwirkenden Gewindespindel 15, die in einem Fortsatz 16
des Gehäuses angeordnet ist und mittels eines Handrads 17 quer zum
Steuerzapfen verschiebbar.
Im Steuerzapfen 4 sind zwei - und hierbei wird insbesondere auf die
Fig. 2 bis 5 verwiesen - Steuerschlitze 19, 20 ausgebildet, die
in derselben radialen Ebene verlaufen und im Bereich der Mündungen
13 der Zylinderbohrungen 8 liegen. In den Steuerschlitz 19 mündet
eine im Steuerzapfen 14 axial verlaufende Bohrung 21, in den Steuer
schlitz 20 mündet ebenfalls eine axial im Steuerschieber 4 verlau
fende Bohrung 22. Der Steuerschlitz 19 ist der Hochdruck-Steuer
schlitz, der Steuerschlitz 20 der Niederdrucksteuerschlitz.
An der in Drehrichtung des Rotors gelegenen Stirnseite des
Steuerschlitzes 19 ist eine kurze, dreieckförmige Steuernut 24
ausgebildet, eine ebensolche Steuernut 25 befindet sich am
Steuerschlitz 20. Sie liegen beide auf der Längsachse der
Steuerschlitze. Etwa in der Mitte des äußeren Totpunkts AT, aber
versetzt zur Achse des Steuerschlitzes 19, befindet sich die Mündung
26 eines Kanals 27, der im Steuerzapfen ausgebildet ist und etwa in
der Mitte des Steuerschlitzes 19 in diesen mündet. Eine ebensolche
Mündung 28 befindet sich in der Mitte des inneren Totpunkts IT und
ebenfalls in derselben radialen Ebene wie die Mündung 26 des Kanals
27. Von der Mündung 28 verläuft im Steuerzapfen ein Kanal 29 und
mündet etwa in der Mitte des Steuerschlitzes 20 in denselben. Im
Bereich der Kanalmündungen weist jede Zylinderbohrung 13 - welche in
den Figuren strichpunktiert dargestellt sind - eine nutförmige Aus
nehmung 30 auf. Die Abstände der Kanalmündungen und der Spitzen der
Steuernuten 24, 25 bzw. der Durchmesser der Mündung der Zylinderboh
rung 13 ist so bemessen, daß dann, wenn die Mündung den Hochdruck
steuerschlitz 19 bzw. Niederdrucksteuerschlitz 20 verläßt, Verbin
dung von der Steuernut 30 zur Kanalmündung 28 bzw. 26 hergestellt
wird, und daß dann, wenn die Ausnehmung 30 die Mündung 28 bzw. 26
eben passiert hat, Verbindung zur nächstgelegenen Steuernut 25 bzw.
24 hergestellt wird. Durch die Ausbildung der Steuernut 30 und der
Kanalmündungen 26, 28, die in ihren Querschnitten sehr klein sind -
werden die Querschnitte der Kanalmündungen nur über einen Winkelbe
reich von wenigen Grad geöffnet. Die beschriebenen Maßnahmen haben
folgenden Zweck: Der Druckabbau in der Zylinderbohrung 13 erfolgt am
inneren Totpunkt IT über die Steuernut 30 und den Kanal 29. Durch
rechtzeitiges Verschließen der Kanalmündung und vor dem Zustande
kommen der Verbindung der Zylinderbohrung 13 zur Steuernut 25 wird
das unerwünschte Weiterströmen, das infolge der Bewegungsenergie des
Druckmittelstrahls bei herkömmlichem Pumpen auftritt, unterbunden.
Das Einströmen in den Niederdruck-Steuerschlitz 20 kann über die
Steuernut 25 zum richtigen Zeitpunkt beginnen, weil die Strömung
nicht erst "umgedreht" werden muß.
Der Druckaufbau am äußeren Totpunkt AT in der Zylinderbohrung 30 er
folgt über den Kanal 27. Druckmittel kann aus dem Hochdrucksteuer
schlitz 19 über diesen Kanal in die Zylinderbohrung 13 eindringen.
Durch rechtzeitiges Verschließen der Kanalmündung 26 wird auch
hier das unerwünschte Weiterströmen verhindert, und das Ausströmen
kann über die Steuernut 30 und die Zylinderbohrung 13 zur Steuernut
24 zum richtigen Zeitpunkt beginnen. Eine Drucküberhöhung in der
Zylinderbohrung 13 wird verhindert. Auf diese Weise ist es möglich,
bei sogenannten schiebergesteuerten Kolbenpumpen - d. h. Kolben
pumpen mit einem Steuerzapfen - Geräusch und Förderstrompulsation
mit geringem Aufwand zu verbessern.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich gegenüber
demjenigen nach Fig. 2 lediglich dadurch, daß hier der dem Kanal 29
entsprechende Kanal 29 A Verbindung nicht zum Niederdruckschlitz 20
hat, sondern in das Innere des Gehäuses führt. Der Kanal 27 hat im
Prinzip wieder denselben Verlauf, d. h. er mündet in den Hochdruck
steuerschlitz 19. Wichtig hierbei ist noch, daß die Kanäle 27, 29
möglichst weit weg von den Steuernuten 24, 25 in die Schlitze 17, 20
münden sollen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich gegenüber
den oben Beschriebenen dadurch, daß nun am Steuerzapfen 4 beidseits
der Steueröffnungen 19, 20 an dessen Umfang verlaufende Nuten 35, 38
ausgebildet sind, die zur Darstellung von Entlastungsdruckdruck
feldern dienen, worauf aber hier nicht eingegangen ist, da dies
nicht erfindungswesentlich ist. Der Kanal 29 B am inneren Totpunkt
mündet nun in diese Ringnut 35. Der Druck in der Ringnut 35 beträgt
etwa 25 bis 35% des Betriebsdrucks der Pumpe. Da nunmehr der Nut
druck wesentlich über dem Niveau der Niederdruckseite liegt, wird
die unerwünschte Entleerung der Zylinderbohrung 13 durch die Bewe
gungsenergie des Spritzstrahls verhindert. Ein weiterer Vorteil ist
die Verbesserung der Schmierung des Steuerzapfens auf der Trag- und
Dichtleiste, sowie eine - gegenüber Entlastung auf Niederdruckniveau
flexiblere Anpassung der Steuerzeiten und wechselnde Betriebsbe
dingungen. Der Kanal 27 entspricht wiederum denjenigen Kanälen nach
obigen Ausführungsbeispielen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5, in
welchem lediglich die am Umfang des Steuerzapfens ausgebildeten
Nuten anders ausgebildet sind. Beidseits der Steuerschlitze sind nun
unterbrochene Nuten 37, 38 bzw. 39, 40 vorgesehen, die jedoch durch
im Steuerzapfen ausgebildete Bohrungen 41, 42 miteinander verbunden
sind. Der Kanal 29 B dringt dabei in die Bohrung 41 ein, in welcher
wiederum ein Druck herrscht, der 25 bis 35% des Betriebsdrucks der
Pumpe beträgt. Dadurch ergibt sich wieder genau dieselbe Funktions
weise wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4.
Wie das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 zeigt, tritt hier an Stelle
der Erweiterung eine zur Bohrung 13 versetzte Bohrung 43 mit ge
ringem Durchmesser.
Selbstverständlich ist die beschriebene Einrichtung auch bei Axial
kolbenmaschinen anwendbar. Hier tritt dann anstelle des Steuer
zapfens 4 - wie allgemein bekannt - ein flacher sogenannter Steuer
spiegel, der prinzipiell dieselben Steuerschlitze aufweist, d. h.
Schlitze, die jetzt in einer flachen Platte ausgebildet sind.
Claims (6)
1. Kolbenmaschine, insbesondere Radialkolbenmaschine, mit in Boh
rungen eines Rotors (5) gleitenden Kolben (9), der mit einem Steuer
glied (4) (z. B. Steuerzapfen oder Steuerspiegel) zusammenwirkt, in
dem im Bereich der Bohrungen ein Niederdruck- und ein Hochdruck
steuerschlitz (19, 20) ausgebildet sind, die mit im Steuerglied aus
gebildeten Steuerkanälen (21, 22) in Verbindung stehen und wobei an
der in Drehrichtung des Rotors liegenden Stirnseite jedes Steuer
schlitzes ein Vorsteuermittel (24, 25) ausgebildet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß von einer Stelle zwischen den Steuerschlitzen (19,
20) (innerer Totpunkt und äußerer Totpunkt) und seitlich versetzt zu
diesen jeweils ein Kanal (27, 29) ausgeht, von denen derjenige (27),
der im Bereich des äußeren Totpunkts (AT) liegt, Verbindung zum
Hochdrucksteuerschlitz hat, derjenige (29), welcher vom inneren Tot
punkt (IT) ausgeht, Verbindung zum Niederdruck - Steuerschlitz (20)
hat, und daß beide Kanalmündungen (26, 28) kurzzeitig periodisch mit
den Kolbenbohrungen (13) in Verbindung treten, bevor diese Verbin
dung zu den Steuernuten (24, 25) haben.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nieder
druckraum der Niederdruck-Steuerschlitz (20) ist.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nieder
druckraum das Maschinengehäuse ist.
4. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nieder
druckraum eine Ringnut (35) ist, die seitlich versetzt zu den
Steuerschlitzen um das Steuerglied herum verläuft und in der ein
wesentlich unter dem Förderdruck liegender Druck herrscht.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß jede Kolbenbohrung (8) eine seitlich versetzte Erweiterung
(30) bzw. Bohrung (43) aufweist, die mit den Mündungen der Kanäle
zusammenwirkt.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorsteuermittel (24, 25) Nuten sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863641955 DE3641955A1 (de) | 1986-12-09 | 1986-12-09 | Kolbenmaschine (pumpe oder motor) |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |