DE3641128C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur pneumatischen
Ermittlung des Innendurchmessers eines im Querschnitt run
den Kanales eines Prüflings nach dem Oberbegriff von An
spruch 1, wie sie beispielsweise aus der DE-OS 19 53 316
als bekannt hervorgeht. Bei der bekannten Meßeinrichtung
sollen kleine hohlzylindrische
Teile einer Einspritzdüse
für Dieselmotoren auf Maßhaltigkeit geprüft werden. Bei
diesen im wesentlichen hohlzylindrischen Teilen ist eine
mechanisch genau bearbeitete Bohrung angebracht, deren
lichter Durchmesser im Bereich von etwa 4 mm liegt. Die
Länge dieser Bohrung, also die Länge des Prüflingskanales
liegt in der Größenordnung des 6- bis 10fachen des Innen
durchmessers; der Prüflingskanal selber ist also relativ
kurz und im übrigen absolut geradlinig. Bei der bekannten
Meßeinrichtung wurde der Prüfling mit seinem Kanal verti
kal stehend in die Meßeinrichtung sowohl zulaufseitig als
auch ablaufseitig dichtend eingebracht. Von oben wurde ein
kegelförmiger oder doppelkonischer Verdrängerkörper über
einen pendelnd herabhängenden Draht in die zu messende
Bohrung eingelassen. Das oberseitige feste Ende des Drahtes
war an der Innenseite eines Metallfaltenbalges angebracht
und konnte in der Höhenlage verändert werden, so daß der
Verdrängerkörper in der Längsposition des Prüflingkanales
verändert werden konnte. Über die Drahteinlaufseite konnte
Luft konstanten Druckes zugeführt werden. Der Verdränger
körper bildet gemeinsam mit der zu messenden Bohrung eine
Drossel, die je nach Größe des Innendurchmessers der Bohrung
eine mehr oder weniger große Drosselwirkung für die hin
durchströmende Luft darstellt. Die am Prüfling abströmende
Luft wurde aufgefangen und einem Luftmengenmesser zugeleitet,
der seinerseits nach dem Prinzip eines Schwebekörper-Mengen
messers arbeitete. Nach einer entsprechenden Eichung des
Luftmengenmessers konnte die gemessene hindurchtretende Luft
menge unmittelbar als Maß für den Innendurchmesser des Prüf
linges gewertet werden. Nachteilig an dem bekannten Meßge
rät ist, daß es aufgrund verschiedener konstruktiver Gegeben
heiten auf relativ kurze und geradlinige Prüflingskanäle be
schränkt ist, die sowohl zulaufseitig als auch ablaufseitig
druckdicht in das Meßsystem einbezogen werden können. Im
übrigen ist die Luftmengenmessung für die Durchmesserbestim
mung von der Viskosität der Luft, also vom Umgebungsluft
druck und von der Lufttemperatur abhängig. Diese Einflüsse
müßten daher in umständlicher Weise jeweils wieder herausge
rechnet werden.
Die DE-PS 7 29 120 zeigt ebenfalls eine Anordnung zur
pneumatischen Innendurchmessermessung von geradlinigen,
relativ kurzen Kanälen. Dabei wird eine dem Innendurch
messer annähernd entsprechende Kugel als Verdränger- oder
Drosselkörper durch den Kanal mittels einer Gewindespindel
hindurchgeschoben. Um die Verschiebespindel herum ist ein
längsgeschlitztes Hüllrohr drübergeschoben. Die Verdränger
kugel greift über einen durch den Längsschlitz radial
nach innen hindurchreichenden Mitnahmestift in die
Gewinderille der Verschiebespindel ein. Das Hüllrohr soll ein
Mitdrehen der Verdrängerkugel mit der Gewindespindel ver
hindern. Die Verschiebespindel ist im Bereich der beiden
Kanalenden zentrisch zum Kanal drehbar gelagert. Auf der
einen Seite des Kanales wird ein Fluid, z. B. Luft in den
Kanal eingeleitet, welches an der anderen Kanalseite ent
weichen kann. Der sich zulaufseitig einstellende Druck
wird gemessen und als Maß für den Innendurchmesser des
Kanales an der jeweiligen Stelle der Verdrängerkugel
gewertet. Die Stellung der Verdrängerkugel innerhalb des
Kanales kann über ein Umdrehungszählwerk für die
Verschiebespindel erfaßt werden. Nachteilig an dieser
Einrichtung ist ihre Beschränkung auf geradlinige und
relativ kurze Kanäle. Außerdem ist die Druckmessung in der
dort gezeigten Anordnung nicht aussagekräftig für den
Innendurchmesser, weil der ablaufseitige Druck bei der dort
gezeigten Konstruktion nicht ohne weiteres mit dem Atmo
sphärendruck gleichgesetzt werden kann.
Ein Beitrag aus der Zeitschrift Bosch technische Berichte
1986, Seite 197 bis 204 befaßt sich mit der pneumatischen
Durchmesserermittlung von längeren Einspritzleitungen. Und
zwar wird der Strömungswiderstand der Einspritzleitung als
Ganzes ohne eingeschobenen Verdrängerkörper nach der Luft
mengenmethode gemessen. Anhand von zur Verfügung
gestellten Eichdiagrammen kann aus der gegebenen Leitungs
länge und aus der ermittelten Luftmenge bei definiertem
Zulaufdruck auf den wirksamen Innendurchmesser der Ein
spritzleitung geschlossen werden. Diese Methode erlaubt es
jedoch lediglich, fabrikneue Einspritzleitungen ähnlicher
Biegeform und gleichen Nenndurchmessers hinsichtlich ihres
Strömungswiderstandes zu klassifizieren, so daß für ein
und denselben Verbrennungsmotor nur Einspritzleitungen
annähernd gleichen Strömungswiderstandes verbaut werden.
Der ermittelte "Durchmesser" ist lediglich eine fiktive
Vergleichsgröße, die nicht an allen Stellen der Ein
spritzleitung gegeben sein muß. Örtlich unterschiedliche
Wandrauhigkeiten, insbesondere im Bereich von Biegungen,
sowie örtliche Querschnittsverengungen, ebenfalls im
Bereich von Biegungen sowie Wandanlagerungen üben störende
Einflüsse auf den Strömungswiderstand aus. Derartige lokal
begrenzte Störfaktoren können mit der bekannten Methode
nicht gezielt ermittelt werden.
Zwar ist es bekannt (vgl. DE-AS 10 43 643), in längeren
Rohrleitungsnetzen, insbesondere wenn die Rohrleitungen
nicht oder nur erschwert zugänglich sind, Beulen oder
andere Querschnittsverengungen an den Rohren dadurch zu
ermitteln und zu lokalisieren, daß eine Kugel an einem
Seil durch einen Rohrleitungsstrang hindurchgezogen wird.
Die Kugel ist über radial abstehende elastische Stifte
innerhalb des Rohres zentriert. An geringfügigeren Quer
schnittsverengungen, die geringer als das Kugelspiel sind,
erhöht sich der mechanische Widerstand zum Durchziehen der
Kugel, die im übrigen auch Rohrkrümmungen zu folgen ver
mag. Die Durchzugskraft wird laufend beobachtet und ein
Ansteigen der Durchzugskraft registriert. Die Stelle
erhöhten Durchzugwiderstandes kann über die laufend ermittelte
Seillänge bis zur Kugel lokalisiert werden. Bei
größeren Querschnittsverengungen, die das Kugelspiel über
steigen, bleibt die Kugel hängen; auch diese Stelle kann
lokalisiert werden. Durch gezielte bauliche Maßnahmen kann
das beschädigte Rohrstück freigelegt und durch ein einwand
freies Rohrstück ersetzt werden.
In der Fabrikation von Rohren ist es ebenfalls bekannt,
die hergestellten Rohrabschnitte auf Maßhaltigkeit zu über
prüfen, in dem ein kolbenartiger Meßdorn pneumatisch durch
den geradlinigen Rohrabschnitt hindurchgeschoben wird. Im
Falle einer Beule oder - bei geschweißten Rohren - eines
Nahtwurzelgrates bleibt der Verdrängerkörper im Rohr
stecken. Umständlich dabei ist der Rücktransport der Meß
dorne von der Austrittsseite der mehrere Meter langen Rohr
abschnitte zu der Zufuhrseite. Ferner ist es im Falle eines
steckengebliebenen Meßdorns mühsam, diesen aus dem Rohr
abschnitt in der entgegengesetzten Richtung aus dem Rohrab
schnitt wieder herauszuholen. Aus diesem Grunde sieht die
DE-PS 35 42 163 vor, den Meßdorn an einem aufgehaspelten
Meßband zu halten, wobei das Meßband während des Durch
schusses des Meßdorns durch das Rohr von der Haspel abge
spult wird. Nach Durchlaufen des Meßdorns wird dieser
austrittseitig in einer gleichachsig zum Prüfling gehal
tenen Auffangrinne aufgefangen und abgestoppt. Der Meßdorn
kann dann über das Meßband aufgrund der rückwärts angetrie
benen Haspel durch das Rohr hindurch wieder in die Ausgangs
lage zurückgeholt werden. In gleicher Weise kann auch im
Schadensfalle, also bei einem Hängenbleiben des Meßdornes
dieser ebenso einfach wieder zurückgeholt werden, wobei
die Losreißkräfte von dem Meßband übertragen werden
müssen. Wenn die Abspullänge des Meßbandes der Rohrlänge ent
spricht, ist das Rohr einwandfrei, ist die Abspullänge bis
zum Haspelstillstand kürzer als das Rohr, so liegt ein
fehlerhaftes Rohr vor.
Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsmäßig zugrunde
gelegte pneumatische Meßeinrichtung dahingehend auszuge
stalten, daß sehr lange, enge, rohrförmige und vor allen
Dingen gebogene Prüflinge damit überprüft werden können,
wobei eine relativ rasche, lokale Durchmesserermittlung
gesondert für jede Längsposition des Prüflings über die
gesamte Prüflingslänge hinweg durchführbar ist und wobei
Viskositätsänderungen der Luft weitgehend irrelevant sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dank der Kugelgestalt des
Verdrängerkörpers ist dieser ohne weiteres auch für geboge
ne Kanäle geeignet. Aufgrund der Aufwicklung des die Ver
drängerkugel halternden Drahtes auf eine druckdicht gekapsel
te Drahthaspel wird das vor der aus Verdrängerkugel und
Prüflingskanal gebildeten Drosselstelle befindliche Volu
men trotz eines langen Verfahrweges des Drahtes sehr klein
gehalten, wodurch der Meßdruck sich sehr schnell an die
jeweiligen Durchmesser- bzw. Drosselverhältnisse anpaßt
und eine rasche fortlaufende Messung möglich ist. Aufgrund
dessen lassen sich auch relativ lange Prüflingskanäle mit
vertretbarem Zeitaufwand vermessen. Aufgrund der Vorschal
tung einer Festdrossel im Anschluß an die Konstantdruckquel
le kommt es zu einer Druckteilerschaltung, wobei in dem
Leitungsbereich zwischen der Festdrossel und der durch die
Verdrängerkugel und den Prüflingskanal gebildeten Meßdrossel
ein dem Innendurchmesser des Prüflingskanales proportiona
ler Druck ansteht. Das Volumen dieses Leitungsbereiches, in
welchem auch die Drahthaspel einbezogen ist, sollte für einen
trägheitsarmen und raschen Meßbetrieb möglichst gering sein,
also möglichst keine Totvolumina aufweisen. Andererseits
soll der Querschnitt innerhalb dieses Leitungsbereiches groß
genug sein, damit keine meßwertverfälschenden Drosselwirkungen
innerhalb dieses Leitungsbereiches entstehen. Viskositätsein
flüsse der Luft werden weitgehend dadurch vermieden, daß als
Meßsignal der Druck in diesem angesprochenen Leitungsbereich
verwertet und auf eine viskositätsabhängige Mengenmessung
verzichtet wird. Im übrigen wäre eine Mengenmessung bei sehr
langen und gebogenen Prüflingen nur sehr umständlich, weil
bei gebogenen Prüflingen deren anderes Ende lagemäßig völlig
undefiniert ist.
Eine noch bessere Beseitigung des Viskositätseinflusses der
Luft kann durch Anwendung einer fluidischen Brückenschal
tung von Drosseln erreicht werden (Anspruch 2).
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den
übrigen Unteransprüchen entnommen werden. Die Erfindung ist
anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungs
beispiele nachfolgend noch erläutert; dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Aus
führungsbeispieles einer pneumatischen Meßein
richtung, teilweise in Schrägdarstellung, teil
weise in Blockschaubild-Darstellung,
Fig. 2 eine schematisierte schaltbildartige Darstel
lung des Ausführungsbeispieles nach Fig. 1 in
gestreckter Anordnung mit der zugehörigen An
gabe des Druckverlaufes entlang dem luftbeauf
schlagten Kanal,
Fig. 3 eine ähnliche Darstellung eines weiteren Aus
führungsbeispieles mit einer pneumatischen
Brückenschaltung von Festdrosseln zur vollstän
digen Kompensation von Viskositätsschwankungen
der Luft,
Fig. 4 ein gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
3 modifiziertes Ausführungsbeispiel einer
pneumatischen Meßeinrichtung, bei dem ein Kom
pensationsdraht in dem auslaufenden Teil des
Prüflings angeordnet ist,
Fig. 5 ein weiteres modifiziertes Ausführungsbeispiel,
bei dem simultan zur Prüflingsmessung eine
Messung an einem Meisterrohr erfolgt,
Fig. 6 einen achsparallelen Querschnitt durch eine
Drahthaspel und ihre Kapselung,
Fig. 7 einen achssenkrechten Querschnitt durch die
Drahthaspel nach Fig. 6 entlang der Schnitt
linie VII-VII, jedoch ohne die Kapselung,
Fig. 8 eine axiale Ansicht der geöffneten Drahthaspel
nach Fig. 6 entlang der Schnittlinie VIII-VIII,
Fig. 9 eine gegenüber der Darstellung nach Fig. 6 etwa
100fach vergrößerte Einzeldarstellung des Außen
umfangs der Drahthaspel (Einzelheit IX in Fig.
6),
Fig. 10 und 11 eine achsparallele Schnittdarstellung (Fig. 10)
und eine Axialansicht (Fig. 11) der Klemmver
bindung zwischen der Hohlwelle der Drahthaspel
und der zugehörigen Steckwelle des Verstellan
triebes,
Fig. 12 ein Meßdiagramm mit mehreren aus einer Wieder
holmessung mit umgekehrter Einspannlage ge
wonnenen Diagrammkurven und einer Ergebniskurve
und
Fig. 13 ein Meßdiagramm von zwei verschiedenen Prüf
lingen gleicher Konfiguration aber unterschied
lichen Innendurchmessers mit der zugehörigen
Angabe des Krümmungsverlaufes über die Länge
hinweg.
Die schematische Übersichtsdarstellung nach Fig. 1 eines ersten und ein
fachen Ausführungsbeispieles einer Meßeinrichtung zeigt als
Konstantdruckquelle 2 eine Überdruckquelle mit einem Druck
luftnetz 3, einem Druckregulierventil 4 und einem Druckspei
cher 5. Im Anschluß an die Konstantdruckquelle ist eine
Festdrossel 12 angeordnet, die bereits Bestandteil der Meß
einrichtung ist. Ein wesentlicher mechanischer Bestandteil
der Meßeinrichtung ist eine druckdicht gekapselte Drahthas
pel 8, die ein möglichst geringes Totvolumen aufweist und
auf die weiter unten noch näher eingegangen werden soll. An
dieser Stelle sei lediglich erwähnt, daß die Drahthaspel mit
einem definiert ansteuerbaren Verstellantrieb 10 versehen
ist und daß die Drehlage der Drahthaspel mit einem Drehstel
lungsgeber 11 feststellbar ist, der die Drehlage der Draht
haspel individuell über mehrere Umdrehungen hinweg anzuge
ben vermag. Auf dem Spulenkörper der Drahthaspel ist geord
net ein dünner Draht 6 aufgewickelt, der an seinem vorderen
Ende eine Verdrängerkugel 7 trägt, die in ihrem Durchmesser
etwas kleiner als der lichte Durchmesser des Prüflings 1,
einer dickwandigen Einspritzleitung für Dieselmotoren, ist.
Es handelt sich dabei um einen räumlich gekrümmten relativ
langen rohrförmigen Körper, der teilweise recht stark ge
krümmt ist und der einen relativ engen Kanal aufweist, der
in den häufigsten Anwendungsfällen im Bereich zwischen 1,5
und 3 mm liegt. Zur Aufnahme des Prüflings ist, mechanisch
der Drahthaspel 8 vorgelagert, ein Spannschlitten 32 vorge
sehen, der parallel zur Drahteinlaufrichtung verschiebbar
gelagert ist. Die Drahthaspel 8 weist an der Austrittsstel
le des Drahtes aus ihrer Kapselung ein Mundstück 42 auf, auf
das der Prüfling mit seinem einen Ende dichtend aufgesetzt
werden kann. Zu diesem Zweck trägt der Spannschlitten 32
etwa lagegleich zu dem Mundstück 42 ein Spannprisma 33, in
welches mittels einer Pratze der Prüfling eingeklemmt wer
den kann. Der Spannschlitten kann mit dem darauf festge
spannten Prüfling in zeichnerisch nicht mehr dargestellter
Weise auf das Mundstück aufgeschoben und darauf dichtend
und bleibend angepreßt werden (Verschieberichtung 34). Die
ganze Drahthaspel 8 einschließlich ihrer Kapselung ist um
einen kleinen Winkelbetrag um die Drehachse der Drahthaspel
(Steckwelle 22) verdrehbar. Durch eine Abhebefeder 35 wird
die Drahthaspel in ungespanntem Zustand entgegen dem Uhr
zeigersinn verschwenkt, wodurch eine druckdichte Verbindung
zwischen der Drahthaspel bzw. ihrer Kapselung einerseits und
der Druckzufuhrleitung auf der vom Mundstück 42 abgewandten Druckeinlei
tung 43 andererseits gelöst wird. Außerdem wird durch die Ab
hebefeder 35 nach dem Entnehmen eines Prüflings aus der Meß
einrichtung ein Endschalter 36 betätigt, der mit seinem Be
tätigungsglied zumindest mittelbar an der Kapselung der
Drahthaspel anliegt. Dieser Endschalter dient der Über
wachung des Spannzustandes eines Prüflinges; solange der
Prüfling noch nicht ordnungsgemäß und stramm in die Meßvor
richtung eingespannt ist, hat der Endschalter 36 noch nicht
seine Ansprechschwelle erreicht; demgemäß sind verschiedene
Funktionen der Meßeinrichtung noch stillgelegt. Beispiels
weise ist die Zufuhr von Luft aus der Konstantdruckquelle
über ein nicht dargestelltes Abschaltventil blockiert; außer
dem ist der Verstellantrieb 10 für die Drahthaspel und die
ganze Auswerteeinrichtung 41 stillgelegt.
Über die Drahthaspel 8 und den Draht 6 kann die Verdränger
kugel 7 beliebig weit in den Kanal des ordnungsgemäß einge
spannten Prüflings hineingelassen werden. Die Verdrängerku
gel 7 stellt gemeinsam mit dem Kanal des Prüflings eine Meß
drossel dar. Der Durchflußwiderstand dieser Meßdrossel ist
mittelbar ein Maß für den Innendurchmesser des Prüflingska
nales. Dieser Durchflußwiderstand wird in der erfindungsge
mäßen Meßeinrichtung bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 dadurch gemessen, daß der Druck zwischen der Festdrossel
12 und der Meßdrossel, gebildet durch die Verdrängerkugel 7
und den Prüflingskanal, mit dem Manometer 13 gemessen wird.
Unabhängig von der abströmenden Luftmenge liefert die Kon
stantdruckquelle 2 einen konstanten Vordruck. Mittels einer
Serienschaltung von Drosseln, nämlich einer Festdrossel 12
und der erwähnten Meßdrossel, kommt es zu einer Druckteilung
in insgesamt drei Stufen, nämlich dem konstanten Druck der
Konstantdruckquelle 2 im Bereich vor der Festdrossel 12,
einem Meßdruck im Bereich zwischen der Festdrossel 12 und
der erwähnten Meßdrossel und einem relativ geringen Druck
im Bereich hinter der Meßdrossel. Der erwähnte Meßdruck wird
- wie gesagt - mittels des Manometers 13 gemessen und in ein
elektrisches Signal gewandelt, welches einer Auswerteeinheit
41 zugeleitet wird. Auch das vom Drehstellungsgeber 11 ge
lieferte Drehstellungssignal ist ein elektrisches Signal,
welches der Auswerteeinheit zugeleitet wird. Diese besteht
im wesentlichen aus einem Rechner 38 mit verschiedenen
Peripheriegeräten, nämlich einem Meßgeräte-Interface, einem
Programmspeicher 39 und einem Plotter 40. Bei sehr lang
samem kontinuierlichem Durchlauf der Verdrängerkugel durch
den Prüflingskanal bei quasi stationären Druckbedingungen
kann gleichzeitig ein Meßschrieb angefertigt werden, der
bei entsprechender Umrechnung bzw. Eichung unmittelbar in
mm Durchmesser des Prüflingkanales, aufgetragen über die
Prüflingslänge, erstellt werden kann. Anstelle eines konti
nuierlichen Durchlaufes ist auch ein "gestufter" Durchlauf
der Verdrängerkugel durch den Prüflingskanal in kleinen
Schritten möglich; an den einzelnen diskreten Meßstellen
muß eine kleine Wartezeit zum Druckausgleich bzw. zum Ab
warten stationärer Druckbedingungen eingehalten werden. Die
Wahl der Schrittlänge muß fallweise empirisch ermittelt
und in den Rechner bzw. sein Programm eingegeben werden.
Insbesondere im Bereich der Krümmungen wird eine enge Schritt
folge zweckmäßig sein, weil - dies wurde als ein erstes Er
gebnis der Messungen mit dem erfindungsgemäßen Meßgerät er
mittelt - der Kanalquerschnitt im Krümmungsbereich sich auf
grund der Verbiegung des Rohres verengt.
In Fig. 2 ist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 noch
weiter vereinfacht und gestreckt dargestellt, gemeinsam mit
einem zugehörigen Druckdiagramm, in welchem der Druckverlauf
entlang dem gestreckt dargestellten, luftbeaufschlagten Ka
nal dargestellt ist. In dem unterhalb der Konstantdruckquel
le 2 und links von der Festdrossel 12 liegenden Diagrammbe
reich kommt eine erste Druckabstufung infolge der Wirkung
des Druckregelventils 4 zustande, die aber für das Meßprin
zip uninteressant ist. Der zwischen dem Druckregelventil 4
und der Festdrossel anstehende Druck, der auch in dem Druck
speicher 5 zwischengespeichert wird, ist der von der Kon
stantdruckquelle 2 gelieferte konstante Luftdruck. Der rechts
von der Festdrossel liegende Diagrammbereich entspricht dem
Meßdruck; dieser kann entsprechend der Durchmesserschwankung
des Prüflingskanales schwanken, was durch die horizontalen
strichlierten Linien oberhalb und unterhalb der voll ausge
zogenen Drucklinie dargestellt sein soll. In dem Teilstück
des Prüflingskanales zwischen der Drahthaspel 8 und der Meß
drossel, gebildet aus der Verdrängerkugel 7 und dem Prüf
lingskanal, kommt es, wie die abfallende Diagrammlinie in die
sem Leitungsbereich veranschaulichen soll, zu einem mehr oder
weniger linearen Druckabfall aufgrund der Drosselwirkung des
relativ engen Prüflingskanales, der außerdem noch durch den
Querschnitt des hineinragenden Drahtes 6 verengt ist. An der
eigentlichen Meßdrossel kommt es zu einem erheblichen Druck
abfall, was durch eine Unstetigkeit in der Drucklinie ver
anschaulicht ist. In dem rechts von der Meßdrossel bzw. der
Verdrängerkugel 7 liegenden Digagrammbereich kommt es zwar
auch aufgrund der Drosselwirkung des relativ engen Prüflings
kanales zu einem kontinuierlichen Druckabfall, jedoch fällt
aufgrund des größeren lichten Querschnittes - es fehlt der
eingelagerte Draht - der Druck in diesem Kanalbereich über
die Länge hinweg langsamer ab als in dem Bereich links von
der Verdrängerkugel 7. Dieser Effekt tritt jedoch spürbar
erst bei Prüflingskanälen mit einem lichten Durchmesser deut
lich unterhalb von 2 mm, beispielsweise bei einem lich
ten Durchmesser von 1,5 mm auf.
Werden derartig enge Prüflingskanäle mit der erfindungsge
mäßen Einrichtung vermessen, so wird in dem Durchmesserauf
schrieb über die Prüflingskanal-Länge hinweg eine schein
bare Konizität aufgezeichnet, die in Wirklichkeit nicht,
zumindest nicht in dem diagrammartig aufgezeichneten Aus
maße gegeben ist. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen,
daß mit zunehmender Eintauchtiefe der Verdrängerkugel in den
Prüflingskanal der drosselnd wirkende Drahtanteil zunimmt und
somit eine größer werdende Drosselwirkung auftritt, die je
doch nicht ausschließlich der Verdrängerkugel 7 zugeschrie
ben werden kann. Dieser Effekt ist jedoch - wie gesagt - nur
bei Kanalquerschnitten unterhalb von 2 mm lichtem Durchmes
ser von meßtechnischer Bedeutung.
Man kann diesen, eine scheinbare Konizität vortäuschenden,
systematischen Meßfehler auf verschiedene Arten kompensieren.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
dies dadurch geschehen, daß zeitlich vor der Vermessung eines
Prüflings 1 eine Vergleichsmessung mit einem Meisterrohr 19
durchgeführt wird, welches mit dem Prüfling hinsichtlich der
Kanallänge des Prüflingskanales und auch hinsichtlich des
Innendurchmessers des Kanales übereinstimmt, welches jedoch
geradlinig ist und einen genau bekannten und auch genau kon
stant bleibenden Innendurchmesser über die Länge hinweg auf
weist. Nachdem es sich hier um ein lediglich zu meßtechnischen
Zwecken hergestelltes Meisterrohr handelt, kann dieses auch
recht dünnwandig und aus einem gut verformbaren Werkstoff
hergestellt sein, bei dem die geforderten Kriterien ohne wei
teres realisierbar sind. Auch bei einem solchen Meisterrohr
wird eine scheinbare Konizität gemessen, die in Wirklichkeit
gar nicht vorhanden ist. Ein Vergleich der Meßkurve, nämlich
des Durchmesserverlaufes über der Länge beim Meisterrohr
einerseits mit der entsprechenden Meßkurve des Prüflings 1
andererseits ergibt dann einen tatsächlichen Durchmesser
vergleich für jede Längsposition des Prüflingskanales. Die
Innendurchmesser/Kanallänge-Meßkurve des Meisterrohres kann
- für jeden Prüflingstyp gesondert - in dem Meßprogramm ab
gespeichert werden, so daß lediglich eine einmalige Messung
eines entsprechenden Meisterrohres durchgeführt zu werden
braucht; beim Vermessen eines konkreten Prüflings kann dann
innerhalb des Rechners der oben erwähnte Vergleich während
der Messung sofort durchgeführt werden, so daß auch bei der
Vermessung von engen Kanalquerschnitten gleich die Ab
weichungen gegenüber dem Meisterrohr aufgetragen werden können.
Auf diese Weise kann also der eine scheinbare Konizität
vortäuschende systematische Meßfehler durch einen Vergleich
mit einer Meisterrohr-Messung kompensiert werden.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist eine andere Mög
lichkeit der Kompensation dieses systematischen Meßfehlers
veranschaulicht. Bevor jedoch darauf näher eingegangen wird,
soll zunächst noch ein anderer Unterschied des Ausführungs
beispieles nach Fig. 3 gegenüber dem nach den Fig. 1 und
2 beschrieben. Und zwar betrifft dieses die Brückenschaltung
14 von Drosseln 15, 16, 17 und der Meßdrossel, gebildet durch
die Verdrängerkugel 7 und den Prüflingskanal. Diese Brücken
schaltung von insgesamt vier Drosseln ist anstelle der ein
zelnen Festdrossel 12 im Ausführungsbeispiel nach den Fig.
1 und 2 angebracht. In Strömungsrichtung 18 teilt sich der
mit Meßluft beaufschlagte Kanal in zwei parallel weiterlau
fende Kanäle, in denen jeweils in Serie hintereinander zwei
Drosseln, nämlich zum einen die beiden Drosseln 15 und 17
und zum anderen die beiden Drosseln 16 und die Meßdrossel
mit der Verdrängerkugel 7 angeordnet sind. Das
Manometer ist als Differenzdruckmanometer 13′ ausgebildet;
es liegt in der quer zur Strömungsrichtung 18 stehenden
Brückendiagonale und mißt die Druckdifferenz der beiden
Strömungskanäle im Bereich zwischen den beiden jeweiligen
Drosseln. Dank dieser Brückenschaltung 14 wird auch ein Vis
kositätseinfluß der Luft auf der Zulaufseite weitgehend aus
geschaltet, so daß leichte Temperaturänderungen in der Luft
oder Umgebungsluftdruckänderungen keinen Einfluß auf das Meß
ergebnis haben.
Die beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 der Meßeinrichtung
realisierte Kompensationsmöglichkeit des systematischen Meß
fehlers besteht darin, daß der Prüfling 1 in zwei unterschied
lichen Einspannlagen zweimal hintereinander vermessen wird.
Dieses zweimalige Messen in unterschiedlicher Einspannlage
ist in Fig. 3 durch die beiden unterschiedlichen Darstel
lungen des Prüflings 1 veranschaulicht. Die damit gewonnenen
Diagrammlinien müssen jedoch von unterschiedlichen Richtungen
her in ein gemeinsames Diagramm aufgetragen werden, so daß
einander entsprechende Längpositionen des Prüflingskanales
im Diagramm an der gleichen Stelle liegen. Diese beiden Dia
grammlinien, von denen die eine einen ansteigenden und die
andere einen abfallenden Verlauf hat, sind in Fig. 12 in
einer strichlierten bzw. in einer strichpunktierten Linie
dargestellt. Aus den Werten dieser beiden Meßdurchgänge kann
dann eine reale, von dem systematischen Meßfehler bereinigte
Diagrammlinie ermittelt werden, die in Fig. 12 in einer
vollen Linie dargestellt ist. Es sei noch im Zusammenhang
mit Fig. 12 erwähnt, daß die jeweiligen Mittelwerte von den
Meßwerten der beiden Meßdurchgänge
durch kurze horizontale Striche angedeutet sind, die mittig
zwischen den beiden entsprechenden Meßlinien liegen. Die
physikalischen Ansätze zur rechnerischen Ermittlung einer
von systematischen Meßfehlern bereinigten Diagrammkurve sind
nun folgende:
- - Der Meßfehler bei einem jeden einzelnen Meßdurchgang ist verschwindend klein, wenn die Verdrängerkugel noch ganz am Anfang des Meßkana les ist und die eintauchende Drahtlänge ebenfalls verschwindend klein ist.
- - Der Fehler innerhalb eines Meßdurchganges ist am größ ten, wenn die Verdrängerkugel sich ganz am Ende des Prüflingskanales befindet und der Prüflingskanal auf der ganzen Länge von dem Haltedraht 6 durchzogen ist.
- - Im gesamten zwischen diesen beiden extremen Meßstellen liegenden Längenbereich des Prüflingskanales liegen die tatsächlichen rechnerisch zu ermittelnden Werte ober halb der von den beiden Meßdurchgängen gemessenen Durch messerwerten.
- - Der tatsächliche, rechnerisch zu ermittelnde Durchmes serwert liegt an jeder Längsposition des Prüflingskana les jeweils um einen konstanten Wert oberhalb des arith metischen Mittelwertes, der aus den beiden gemessenen Durchmesserwerten gebildet ist; das heißt, die tatsäch liche, rechnerisch zu ermittelnde Durchmesser-Diagramm linie liegt äquidistant oberhalb der Mittellinie zwi schen den beiden "geneigten" gemessenen Diagrammlinien.
- - Dieser dem äquidistanten Abstand entsprechende Erhöhungs betrag gegenüber den jeweiligen arithmetischen Mittel werten kann ebenfalls aus den, bei den beiden Meßdurch gängen gewonnenen Werten ermittelt werden, wofür es - je nach Rechneraufwand - unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Der Erhöhungsbetrag ist die halbe scheinbare Durchmesserdifferenz am Anfang oder am Ende des Prüf lingskanales; der Erhöhungsbetrag kann auch als arith metisches Mittel dieser beiden halben scheinbaren Durchmesserdifferenzen errechnet werden. Statistisch noch genauer kann der Erhöhungsbetrag dadurch ermittelt werden, daß aus den Ordinatendifferenzen an allen Meß stellen und von allen Meßstellen das arithmetische Mit tel gebildet und dieses halbiert wird; dieses entspricht dem statistischen mittleren Abstand der beiden gemessenen Diagrammlinien.
Diese physikalischen Ansätze haben sich bei den ersten Mes
sungen mit dem erfindungsgemäßen Meßgerät als realistisch
bestätigt. Der Vorteil der eben geschilderten Kompensations
methode mit zwei Meßdurchgängen in unterschiedlicher Ein
spannlage besteht darin, daß aufgrund einer zweimaligen
Messung zufällige Meßfehler durch Mittelwertbildungen im
Endeffekt sich gegenseitig verringern. Von Vorteil ist außer
dem, daß keine gesonderten Meisterrohre zur Verfügung gestellt
werden müssen, was bei einer großen Vielzahl von Prüflings
typen zu einer großen Anzahl von Meisterrohren führen kann.
Nachteilig ist jedoch bei der geschilderten Methode das Er
fordernis einer zweimaligen Messung, was zumindest im Falle
einer großen Prüflingszahl zu einer zeitlichen Belastung
wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel, welches in Fig. 4 ge
zeigt ist, ist aus diesem Grunde eine weitere Möglichkeit
zur Kompensation des systematischen Meßfehlers veranschau
licht. Und zwar ist dort auch in dem rechts von der Ver
drängerkugel 7 angeordneten Bereich des Prüflingskanales ein Draht,
ein Kompensationsdraht 20 angeordnet, der den gleichen Durch
messer wie der Haltedraht 6 für die Verdrängerkugel aufweist.
Dadurch sind vor und hinter der Verdrängerkugel gleiche
Querschnittsverhältnisse geschaffen, so daß der Durchfluß
widerstand durch den Prüflingskanal von der Position der
Verdrängerkugel 7 unabhängig ist. In dem in Fig. 4 ein
getragenen Druckverlauf ist dies dadurch veranschaulicht,
daß die Druckabfallinie vor und hinter der Verdrängerkugel
7 die gleiche Neigung hat. Der Prüfling 1 ist in Fig. 4
zwar als gerades Rohr dargestellt, es soll sich dabei je
doch trotzdem um einen räumlich gekrümmten Prüfling handeln;
die gestreckte Darstellung ist lediglich mit Rücksicht auf
die innerhalb von Fig. 4 darunter dargestellte örtliche
Druckverlaufskurve gewählt. Der Vorteil von der in Fig. 4
veranschaulichten Kompensationsmethode besteht darin, daß
lediglich ein einziger Meßdurchgang und somit nur ein re
lativ geringer Zeitaufwand erforderlich ist. Nachteilig an
der Methode nach Fig. 4 ist jedoch das zusätzliche Han
tieren mit dem Kompensationsdraht 20, der die Handhabung
erschwert. Insbesondere in dem Fall, wo der Kompensations
draht fest im Bereich der Verdrängerkugel 7 an den Halte
draht 6 angekoppelt ist, können leicht bei Kollision mit
dem heraushängenden Kompensationdraht 20 unkontrollierte
Kräfte auf den Haltedraht 6 ausgeübt werden, die diesen be
schädigen, z. B. ihn anknicken. Dadurch ist ein zügiges Ein
laufen der Verdrängerkugel und des Haltedrahtes 6 in den
Prüflingskanal erschwert.
In Fig. 5 ist schließlich eine weitere Möglichkeit der Kom
pensation des erwähnten systematischen Meßfehlers veranschau
licht. Und zwar ist in der dort gezeigten Brückenschaltung
14′ in beiden Brückenzweigen jeweils eine Drahthaspel 8 bzw.
8′ mit einem Haltedraht 6 bzw. 6′ und einer Verdrängerkugel
7 bzw. 7′ angeordnet. Dem oberen Brückenzweig ist jedoch an
stelle eines Prüflings ein gleichartiges gestrecktes Mei
sterrohr 19 zugeordnet, wogegen in dem unteren Brückenzweig
der eigentliche Prüfling 1 eingespannt wird. Die Kompensa
tion kommt nun dadurch zustande, daß eine Vergleichsmessung
mit einem Meisterrohr simultan durchgeführt wird. Diese Art
der Kompensation ist ähnlich wie die beim Ausführungsbei
spiel nach Fig. 2; dort ist der Vergleich der Messung mit
dem des Meisterrohrs jedoch zeitversetzt, wogegen er beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 simultan erfolgt. Der Vor
teil eines simultanen Meßvergleiches liegt darin, daß der
Vergleich bei identischen Umgebungsbedingungen stattfindet,
was eine höhere Meßgenauigkeit erwarten läßt. Nachteilig
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der höhere appara
tive Aufwand; es werden zwei Drahthaspeln 8 bzw. 8′ mit ent
sprechenden Verstellantrieben und Drehstellungsgebern er
forderlich; unter Umständen können beide Drahthaspeln durch
einen einheitlichen und gemeinsamen Verstellantrieb ange
trieben und ihre Drehlage dementsprechend auch mit nur einem
einzigen Drehstellungsgeber ermittelt werden.
Im Zusammenhang mit den Fig. 6 bis 11 sei nachfolgend
noch näher auf die konstruktive Ausgestaltung der Drahthas
pel 8 bzw. ihrer Kapselung 9 eingegangen. Der eigentliche
Wickelteil der Drahthaspel besteht aus einer Hohlwelle 21
und aus einer darauf aufgeschrumpften scheibenförmigen Wickel
trommel 8, in deren Außenumfang - beim dargestellten Aus
führungsbeispiel ist hierzu ein gesonderter aufgeschrumpf
ter Ring vorgesehen - gewindeartig eingearbeitete Wickel
rillen 44 angebracht sind. In diese Wickelrillen legt sich
der Draht 6 ein. Entscheidend dabei ist, daß der Wickel
durchmesser zum einen bei allen unterschiedlichen Draht
haspeln gleich groß ist, damit die Drahtlängenzuordnung ent
sprechend der Winkelstellung der Drahthaspel für alle un
terschiedlichen Drahthaspeln gleich ist. Ferner ist wich
tig, daß die Wickelrille 44 im Rillengrund breit genug ist,
damit sich der Draht zwanglos bis auf den zylindrischen Ril
lengrund absenken kann. Die Hohlwelle 21
und die scheiben
förmige Drahthaspel 8 sind von einer topfförmigen Kapselung
9 auf der einen Seite und von einem Deckel 9′ umgeben, die
zur Welle hin mittels O-Ringen luftdicht abgedichtet sind.
Tangential zum Umfang der Drahthaspel 8 ist in der Kapselung
9 eine Drahtabzugsbohrung angebracht, die in ein Mundstück
42 zum druckdichten Anschluß des Prüflings übergeht. Zur de
finierten Halterung der Verdrängerkugel 7 innerhalb des Mund
stückes 42 ist dort eine kleine Bohrung vorgesehen, die im
Durchmesser geringer ist als die Verdrängerkugel, so daß sie
einen Anschlag für die Verdrängerkugel in der zurückgezogenen
Position bildet. Die Übergangsbohrung von dem Mundstück 42
zum Umfang der Drahthaspel ist breiter als die Wickelbreite
für den Draht 6. Nachdem jedoch der Draht 6 im Durchmesser
sehr klein ist, beispielsweise 0,15 mm, ist der Abstand der
Wickelrillen 44 sehr gering und die gesamte Wickelbreite
ebenfalls nur klein. Der Durchmesser der Drahthaspel bzw.
des Rillengrundes der Wickelrillen ist so gewählt, daß sich
eine bequem rechenbare Anzahl von Längeneinheiten des Drahtes,
beispielsweise von 25 cm, pro Umdrehung aufwickeln lassen. Am
Außenumfang der Drahthaspel 8 ist diese unter Einhaltung eines
nur sehr kleinen Spaltes von der Kapselung 9 umgeben; der
Spalt ist wesentlich kleiner als der Drahtdurchmesser, so
daß der aufgewickelte Draht unter allen Umständen zwangs
weise innerhalb der Wickelrille gehalten wird. Auch noch
aus einem anderen Grunde ist dafür gesorgt, daß die Draht
haspel 8 den Hohlraum der Kapselung möglichst vollständig
ausfüllt; es soll nämlich ein möglichst geringes Totvolumen
innerhalb der Kapselung entstehen. Überhaupt soll das Luft
volumen in dem Leitungsbereich zwischen der Festdrossel 12
(Fig. 1 und 2) bzw. zwischen der Drossel 16 (Fig. 3 bis
5) einerseits und der durch die Verdrängerkugel 7 und den
Prüflingskanal gebildeten Meßdrossel andererseits möglichst
gering sein, damit beim Fortschreiten der Verdrängerkugel
von einer Meßposition zur nächsten sich die Druckverhältnis
se möglichst schnell auf den neuen Meßort und die dort vor
liegenden Spaltverhältnisse einstellen können. Wenn das Lei
tungsvolumen in dem erwähnten Abschnitt zu groß ist, muß
lange zugewartet werden, bis sich stationäre Verhältnisse
für den neuen Meßzustand eingestellt haben. Bei einer an
sich wünschenswerten großen Schrittzahl würde dies zu einer
sehr langen Meßdauer führen.
Die Drahthaspel 8 ist einschließlich ihrer Kapselung 9 als
auswechselbares Teil nach Art einer Kassette ausgebildet.
Und zwar werden zur Messung unterschiedlicher Innendurchmes
ser von Prüflingen mehrere völlig baugleiche Drahthaspeln
einschließlich Kapselung bereitgehalten, die sich lediglich
durch den Durchmesser der Verdrängerkugel am vorderen Ende
des Drahtes 6 unterscheiden. Mit ein und derselben Ver
drängerkugel ist nur ein relativ kleiner Durchmesserbereich
bestreichbar, so daß zur Abdeckung eines großen Meßbereiches
relativ viele Drahthaspeln mit im Durchmesser eng abgestuf
ten Verdrängerkugeln bereitgehalten werden müssen. Sämt
liche verschiedenartigen Anschlüsse oder Verbindungen der
Drahthaspel mit dem Meßgerät sind daher als schnell lösbare
Verbindungen ausgestaltet.
Da ist zunächst einmal die Drehverbindung der Welle der
Drahthaspel mit dem Verstellantrieb 10 bzw. dem Drehstel
lungsgeber 11. Diese ist - wie gesagt - als Hohlwelle 21
ausgebildet, die auf die Steckwelle 22 des Verstellantrie
bes bzw. des Drehstellungsgebers aufsteckbar ist. Nachdem
nur relativ kleine Kräfte bzw. Drehmomente übertragen zu
werden brauchen, kann es sich um eine kraftschlüssige Kupp
lung handeln, die durch eine Klemmung spielfrei geschlossen
und rasch gelöst werden kann. Um durch das Schließen der
Klemmung nicht ungewollt Umfangskräfte auf die Drahthaspel
ausüben zu müssen, die unter Umständen zu einem Abreißen
der zurückgezogenen Verdrängerkugel 7 oder zu einem Auf
stauen und Verknicken des aufgewickelten Drahtes führen kön
nen, ist die Betätigung der Klemmverbindung so ausgestal
tet, daß sie - auf die Steckwelle 22 bezogen - ausschließ
lich durch axial und/oder durch radial gerichtete Handkräf
te betätigt werden kann. Zu diesem Zweck ist in der Steck
welle 22 eine Längsnut angebracht, in die eine Druckleiste
beweglich eingelassen ist. Die Druckleiste ist durch federn
de Drahtringe, die in kleinen Umfangsnuten liegen, gegen
Herausfallen in Radial- und Axialrichtung gesichert. Am un
teren Ende weist die Druckleiste auf der dem Nutgrund zuge
kehrten Seite einen kleinen Wulst auf, der als Kippkante
24 dient. Am oberen freien Ende der Steckwelle ist eine
Druckschraube 25 angebracht, die achssenkrecht angeordnet
ist und sich außerdem diametral erstreckt. Der gerändelte
Kopf der Druckschraube überragt den Außenumfang der Steck
welle und deren Stirnseite, so daß der Kopf der Druckschrau
be über einen großen Umfang hinweg manuell zugänglich ist.
Durch Verdrehen der Druckschraube kann das freie Ende der
Druckleiste nach außen gedrückt werden, wodurch eine Ver
klemmung der Steckwelle 22 bzw. der Druckleiste 23 inner
halb der Hohlwelle 21 zustande kommt. Beim Lösen der Klemm
verbindung wird die Druckleiste entlastet, wodurch sie durch
die Federringe zurückgezogen wird.
In fluidischer Hinsicht kommt zum einen eine Verbindung der
Drahthaspel mit dem Prüfling über das bereits erwähnte Mund
stück 42 und den Spannschlitten 32 zustande. Am Außenumfang
der Kapselung 9 ist außerdem eine Nase angebracht, in der
ein Druckeinleitungskanal 43 bzw. ein entsprechendes Mund
stück angebracht ist; das Mundstück liegt in einer achspa
rallelen und die Drehachse der Drahthaspel einschließenden
Ebene, so daß bei einer Schwenkbewegung der Drahthaspel um
ihre Achse sich das Mundstück querbewegungsfrei an eine ent
sprechende Gegenfläche anlegen kann. Im Zusammenhang mit
der Erläuterung des Ausführungsbeispieles nach Fig. 1 war
weiter oben auf diesen Punkt schon eingegangen worden.
Das Einschieben des Drahtes 6 in den Prüflingskanal erfolgt
unter Aufrechterhaltung des Druckes in der Meßeinrichtung;
aufgrund der Druckdifferenz über die Verdrängerkugel 7 hin
weg wird der Draht pneumatisch in den Prüflingskanal hinein
gezogen. Es kann jedoch durch eine extreme Querschnittsver
engung innerhalb des Prüflingskanales, beispielsweise durch
eine Beule, ein Schmutzpartikel oder dergleichen zu einem
Verklemmen der Verdrängerkugel kommen. Bei einem Weiterlau
fen des Verstellantriebes in einfahrender Richtung kommt es
dann zu einem Drahtstau, der den Draht 6 aus den Wickelril
len 44 der Drahthaspel aufspringen läßt. Um einen solchen ge
fährlichen Drahtstau frühzeitig erkennen zu können, sind an
der Innenseite des Umfangs der Kapselung 9 isoliert gehalte
ne Kontaktleisten 26 angebracht. Und zwar sind die Kontakt
leisten als kleine eingelassene Bolzen ausgebildet, die un
ter Zwischenschaltung einer hülsenförmigen Isolierung in
einer entsprechenden Bohrung der Kapselung 9 gehalten sind.
Die dem Umfang der Drahthaspel zugekehrt liegende Kontakt
oberfläche der Kontaktleiste ist bündig mit der sonstigen
hohlzylindrischen Oberfläche
der Kapselung ausgebildet, bei
spielsweise gemeinsam mit dieser Oberfläche ausgedreht. Die
Kontaktleiste ist verbunden mit einem an der unten liegenden
Stirnseite der Kapselung angeordneten Kontaktdruckstück,
welches mit einem in der Meßeinrichtung feststehend gehal
tenen federnden Kontaktstück zusammenarbeitet. Von dort führt
eine elektrische Leitung zu der Auswerteeinrichtung 41, die
im Falle eines Masseschlusses an der Kontaktleiste sofort
eine Drehrichtungsumkehr an dem Verstellantrieb 10 veran
laßt, so daß die Verdrängerkugel sofort wieder rückwärts aus
dem Prüflingskanal herausgezogen wird. Der Prüflingskanal
muß anschließend gereinigt werden; durch loses Hindurchrol
lenlassen kleiner Kugeln unterschiedlicher Abmessungen muß
zumindest vorläufig ausgetestet werden, ein wie großer lich
ter Querschnitt an der engsten Stelle des Prüflingskanales
besteht.
Innerhalb der Drehmomentverbindung zwischen der Steckwelle
22 einerseits und dem Verstellantrieb 10 andererseits ist
eine drehmomentbegrenzende Reibungskupplung angebracht, die
im Falle eines Festsitzens der Kugel beim Herausziehen oder
beim Anschlagen der Verdrängerkugel in der zurückgezogenen
Endposition und weiterlaufendem Verstellantrieb schlupft;
dadurch ist beim Zurückziehen der Verdrängerkugel bzw. beim
Aufwickeln des Drahtes 6 ein Schutz des empfindlichen Drahtes
und seiner Verbindung mit der Verdrängerkugel 7 gegeben. Beim
Abwickeln des Drahtes könnte sich ein Drahtstau ergeben, der
- wie dargelegt - rechtzeitig erkannt werden kann. Damit der
Draht jedoch nicht zu weit abgewickelt werden kann - der
Draht 6 könnte an der haspelseitigen Einspannstelle radial
nach außen abgeknickt werden, so daß er sich nicht mehr
flach in die Wickelrille 44 einlegt -, ist die Drahthaspel
8 mit einer mechanischen Drehwegbegrenzung versehen, die
wenigstens eine halbe Umdrehung vor dem vollständigen Abwic
keln des Drahtes 6 anspricht. Diese Drehwegbegrenzung ist
bei dem in den Fig. 6 und 7 gezeigten Ausführungsbei
spiel dadurch geschaffen, daß in die Stirnseite der Draht
haspel 8 eine Plangewinderille 28 eingearbeitet ist. In die in
dichtem Abstand gegenüberstehende achssenkrechte Innenseite
der Kapselung 9 ist eine Radialrille 29 eingearbeitet. An
einem Kreuzungspunkt der beiden Rillen ist eine Sperrkugel
30 eingelegt. Beim Durchdrehen der Drahthaspel in der Kapse
lung 9 "verschraubt" sich die Sperrkugel 9 in der Plangewin
derille und bewegt sich dadurch radial innerhalb der Radial
rille 29. Bei vollständig aufgewickeltem Draht befindet sich
die Kugel radial ganz innen; bei nahezu abgewickeltem Draht
in der Nähe des Außenumfangs. Am Außenumfang ist die Plan
gewinderille 28 durch einen Anschlagstift 31 begrenzt, an
den die Sperrkugel 30 anschlägt und ein Weiterdrehen der
Drahthaspel 8 verhindert. Dadurch ist die haspelseitige Ein
spannstelle des Drahtes 6 gegen unkontrollierten Kraftein
fluß und gegen Deformationen wirksam geschützt.
Abschließend soll noch anhand des Diagrammes nach Fig. 13
ein Meßergebnis, welches mit der erfindungsgemäßen Meßein
richtung gewonnen werden konnte, erörtert werden. In dem
oberen Teil des Diagrammes nach Fig. 13 sind zwei Meßauf
schriebe dargestellt, die den Durchmesserverlauf zweier
Einspritzleitungen gleicher Bauart zeigen. Das vorgegebene
Toleranzfeld für den Innendurchmesser der Einspritzleitungen
ist durch zwei horizontale Striche mit einer angrenzenden
Schraffur angedeutet. Der in vollen Linien dargestellte Meß
aufschrieb hält sich im wesentlichen innerhalb des Toleranz
feldes; diese Einspritzleitung arbeitete im Motorbetrieb
einwandfrei. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf den
unteren Teil des Diagrammes in Fig. 13 hingewiesen, in
welchem über die Länge des Prüflings hinweg der Krümmungs
verlauf als Reziprokwert des Krümmungsradius dargestellt
ist. Die Einspritzleitung stellt sich dar als eine Zusam
mensetzung aus unterschiedlich langen Kreisbogenstücken mit
unterschiedlichen Krümmungen und geradlinigen Abschnitten.
Man erkennt, daß im Bereich der Krümmungen der lichte Quer
schnitt deutlich geringer ist als im Bereich der geradli
nigen Abschnitte; es wird ferner deutlich, daß die Quer
schnittsverengung um so stärker ist, je stärker der Prüf
lingskanal gekrümmt ist. Bisher hat man angenommen, daß bei
dickwandigen Einspritzleitungen der lichte Querschnitt im
Krümmungsbereich vernachlässigbar gering ist. Zumindest gab
es bisher kein zerstörungsfrei arbeitendes Meßverfahren von
vertretbarem Aufwand, welches dieses zu messen erlaubte. An
dem in vollen Linien dargestellten Meßaufschrieb ist im
übrigen eine Konizität erkennbar, die sich jedoch im wesent
lichen innerhalb des Toleranzfeldes hält. Der strichliert
dargestellte Meßaufschrieb gibt zwar - was die geradlinigen
Anteile der Einspritzleitung anlangt - einen im wesentlichen
gleichbleibenden Innendurchmesser an, jedoch liegt dieser
Innendurchmesser in den geradlinigen Anteilen durchweg weit
oberhalb des Toleranzfeldes. Diese Einspritzleitung er
wies sich im Motorbetrieb als nachteilig; es zeigte sich,
daß die Einspritzvorgänge Nachspritzer bei Verwendung die
ser Einspritzleitung hatten.
Um die realisierbare Meßgenauigkeit, die mit dem erfindungs
gemäßen Meßgerät erzielbar ist, deutlich zu machen, sei er
wähnt, daß die Breite des Toleranzfeldes in Fig. 13 zwei
Zehntel Millimeter beträgt. Nachdem die einzelnen Meßpunkte
innerhalb eines wesentlich engeren Bereiches reproduzierbar
sind, kann davon ausgegangen werden, daß die Meßgenauigkeit
mindestens im Bereich eines Zehntels der Breite des Toleranz
feldes, also im Bereich von ± ein Hundertstel Millimeter liegt.
Eine solche Meßgenauigkeit war mit relativ einfachen und
zerstörungsfrei arbeitenden meßtechnischen Mitteln bisher
an räumlich gekrümmten Prüflingen mit derart langen Prüf
lingskanälen nicht möglich.
Claims (12)
1. Einrichtung zur pneumatischen Ermittlung des Innendurch
messers eines im Querschnitt runden Kanales eines Prüflings,
der mit dem Kanal wenigstens mittelbar an eine Konstantdruck
quelle von Unter- oder vorzugsweise Überdruck anschließbar
ist, mit einem in der Länge veränderbaren, druckdicht ge
kapselten Faden, Draht oder dergleichen, der an seinem in
den Kanal des Prüflings hineinragenden freien Ende einen im
Querschnitt ebenfalls runden, den Kanalquerschnitt nahezu
vollständig ausfüllenden Verdrängerkörper trägt, wobei der
Verdrängerkörper an jeder beliebigen Längsposition des Kana
les festgehalten werden kann, ferner mit einer Einrichtung
zur Ermittlung der Drosselwirkung der aus Verdrängerkörper
und Kanal gebildeten Drosselstelle als Maß für den Innendurch
messer des Kanales an der Meßstelle,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) der Verdrängerkörper ist als Verdrängerkugel (7) ausgebildet,
- b) es ist eine druckdicht und mit geringem Tot volumen gekapselte (Kapselung 9, 9′) Drahthaspel (8) mit einem Verstellantrieb (10) und einem Drehstellungsgeber (11) vorgesehen, deren Haspel umfang tangential zum Anfang des Kanales des Prüflings (1) liegt;
- c) zwischen der Konstantdruckquelle und dem Anschluß (Mund stück 42) des Kanales des Prüflings (1) ist eine Fest drossel (12) angeordnet, wobei über ein an den Bereich zwischen der Festdrossel (12) und dem Mundstück (42) angeschlossenes Manometer (13) der Druck in diesem Bereich als Maß für den Innendurchmesser des Kanales meßbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß fluidisch nach der Konstantdruckquelle (2) anstelle der
Festdrossel (12) eine Brückenschaltung (14) von Drosseln
(15, 16, 17) angeordnet ist, deren eine die aus Verdränger
kugel (7) und Kanal gebildete Meßstelle ist, wobei das Mano
meter als Differenzdruck-Manometer (13′) ausgebildet und in
der quer zur Strömungsrichtung (18) liegenden Brückendiago
nalen angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Brückenschaltung (14′) fluidisch parallel zwei
gleichzeitig und gleich schnell antreibbare Drahthaspeln
(8, 8′) und zwei Prüflinge (1, 19) angeordnet sind, von
denen ein Prüfling als mit den übrigen Prüflingen (1) zwar
durchmessergleiches und gleich langes, jedoch geradliniges
Meisterrohr (19) mit genau bekanntem, konstantem Innendurch
messer ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß - von der Drahteinlaufseite des Prüflings (1) aus ge
sehen - in dem jenseits der Verdrängerkugel (7) liegenden
Bereich des Prüflingskanales ein mit dem Kugelhaltedraht
(6) durchmessergleicher Kompensationsdraht (20) angeordnet
ist, der wenigstens der Länge des Prüflingskanales ent
spricht und der bei allen Meßpositionen der Verdrängerku
gel (7) unmittelbar an diese anschließt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompensationsdraht (20) und der die Verdrängerkugel
(7) halternde Draht (6) einstückig zusammenhängen und konti
nuierlich an der Verdrängerkugel (7) ineinander übergehen,
wobei die hohlgebohrte Verdrängerkugel (7)
auf den Draht (6, 20) aufgeschoben und an der Über
gangsstelle an dem Draht (6, 20) festgeklebt oder festge
lötet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompensationsdraht (20) gegenüber dem die Verdränger
kugel (7) halternden Draht als gesondertes Drahtstück ausge
bildet ist, das von der Verdrängerkugel mit dem Fortschrei
ten der Meßposition durch den Prüflingskanal hindurchschieb
bar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahthaspel (8) einschließlich ihrer Kapselung (9,
9′) als auswechselbare Kassette ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der mit einer Hohlwelle (21) versehenen Draht
haspel (8) und einer Steckwelle (22) des Verstellantriebes
(10) eine spielfreie, kraftschlüssige,
manuell schließ- oder lösbare Drehmitnahme (Druckleiste 23)
vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Kapselung (9, 9′) der Drahthaspel (8) an der In
nenseite des Umfangs wenigstens eine elektrisch isoliert
(Isolierung 27) gehalterte Kontaktleiste (26) angebracht ist,
die den bei einem Kugelstau aus dem Wickel der Drahthaspel
(8) aufspringenden Draht (6) kontaktiert.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drahthaspel (8) mit einer mechanischen Drehwegbe
grenzung versehen ist, die wenigstens eine halbe Umdrehung
vor dem vollständigen Abwickeln des Drahtes (6) anspricht.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehwegbegrenzung durch eine mit Endanschlägen
(Anschlagstift 31) versehene Plangewinderille (28) einer
seits und eine Radialrille (29) andererseits in einem sich
gegenüberstehenden Paar achssenkrechter Flächen der Draht
haspel (8) bzw. der Kapselung (9) sowie durch eine an ei
ner Kreuzungsstelle der beiden Rillen (28, 29) eingreifen
de Sperrkugel (30) gebildet ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstellantrieb und/oder die Konstantdruckquelle (2)
nur einschaltbar sind, wenn der Prüfling (1) ordnungsgemäß
mit der Drahthaspel (8) fluidisch und mechanisch verkuppelt
ist.
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FR878716564A FR2607586B1 (fr) | 1986-12-02 | 1987-11-30 | Dispositif pour determiner pneumatiquement le diametre interieur d'un conduit de section circulaire d'une eprouvette |
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- 1987-12-02 GB GB8728221A patent/GB2198236B/en not_active Expired - Fee Related
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GB8728221D0 (en) | 1988-01-06 |
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GB2198236A (en) | 1988-06-08 |
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GB2198236B (en) | 1990-12-05 |
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