DE3640542A1 - Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasserInfo
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- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5281—Installations for water purification using chemical agents
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen,
chemisch-physikalischen Aufbereitung von Wasser, insbeson
dere von Trinkwasser, bei welchem dem Rohwasser unter Rüh
ren Fällungs- und/oder Flockungsmittel und Flockungshilfs
mittel zugemischt werden und im Rohwasser gelöste und sus
pendierte Inhaltsstoffe durch Fällung, Flockung und Sedi
mentation abgeschieden werden.
Bei Verfahren zur Aufbereitung von Wasser der angegebenen
Art ist es seither üblich, einen Teil des durch Fällung und
Flockung und Sedimentation gebildeten, sogenannten Flocken
schlamms im Kreislauf zu führen. Eine verbreitete Variante
dieser bekannten Suspensions-Kreislaufverfahren ist das so
genannte Kontaktschlammverfahren, wie es u.a. in der DE-OS
28 02 066 beschrieben ist. Bei diesem Verfahren wird dem
mit Flockungsmitteln und/oder Fällungsmitteln sowie ggf.
mit Beschwerungsmitteln oder Flockungshilfsmitteln versetz
ten Rohwasser in einer Schlammkontaktphase unter Rühren so
genannter Kontaktschlamm zugemischt, der in einer Sedimen
tationszone vom Reinwasser kontinuierlich abgetrennt und in
eine dem Schlammkontakt dienende Reaktionszone zurückgeführt
wird. Die Rückführung von Kontaktschlamm wird bei diesem be
kannten Verfahren für erforderlich gehalten, um für die Fäl
lungsreaktion eine möglichst große Kontaktfläche für die ge
fällten Kristalle zu schaffen und die Bildung größerer, bes
ser sedimentierfähigerer Partikel zu fördern. Das bekannte
Verfahren hat den Nachteil, daß zur Schlammrückführung zu
sätzliche Fördereinrichtungen benötigt werden, die einen
verhältnismäßig hohen Wartungsaufwand verursachen. Nachtei
lig ist bei dem bekannten Verfahren ferner, daß die Funk
tionsfähigkeit des Verfahrensablaufs in starkem Maße von der
Schlammrückführung abhängig ist. Hierbei kommt es nicht nur
auf die Dosierung der richtigen Menge des Rückführschlamms,
sondern insbesondere auch auf seine altersbedingte Qualität
an. So behindert beispielsweise altes Eisenhydroxyd die Kri
stallbildung und die Flockenbildung. Weiterhin ist bei Ver
wendung des bekannten Verfahrens für die Aufbereitung von
Trinkwasser von Nachteil, daß dem Rohwasser zusätzlich zu
frischem Flockungshilfsmittel mit dem Rückführschlamm altes
Flockungshilfsmittel zugegeben wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wasseraufbereitungsver
fahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei ho
her Effektivität einfach durchführbar ist und den Bau-,
Betriebs- und Wartungsaufwand der Aufbereitungsanlage ver
ringert.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Rohwasser nach dem Zumischen der Fällungs- und/oder Floc
kungsmittel in einer separaten Reaktionszone unter Eintrag
von Rührenergie verweilt, daß in der Reaktionszone ohne eine
Zufuhr von sedimentiertem Schlamm frisch ausgefällte und/
oder ausgeflockte Feststoffpartikel in einer Konzentration
in Schwebe gehalten werden, die dem Gehalt des Rohwassers
an ausfällbaren und/oder ausflockbaren Inhaltsstoffen ent
spricht oder ihn überschreitet und daß das Wasser aus der
Reaktionszone in eine Konzentrationszone gelangt, in der
durch Erzeugung eines Schwebebetts der Feststoffgehalt das
Zehn- bis Dreißigfache der kontinuierlich ausgefällten, re
lativen Feststoffmenge beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der überraschen
den Erkenntnis, daß trotz der durch die Rückführung von
sedimentiertem Schlamm erreichten höheren Feststoffkonzen
tration in der Reaktionszone die Fällungs- und Flockungs
reaktion behindert und damit verzögert wird, weil die ein
zelnen Partikel des sedimentierten und zurückgeführten
Schlamms aufgrund ihres Alters erheblich an Aktivität ver
loren haben. Ein weiterer Grund für die Verlangsamung der
Reaktion sind die in dem Rückführschlamm enthaltenen poly
meren Flockungshilfsmittel, die vor der Sedimentation zur
Bildung größerer und damit besser sedimentierfähiger Floc
kenagglomerate zugegeben werden. Diese Flockungshilfsmittel
gelangen mit dem Rückführschlamm in die Reaktionszone und
verkleben dort neugebildete Kristalle, wodurch diese ihre
anfänglich hohe Reaktivität verlieren. Im Gegensatz hierzu
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die besonders
reaktiven Oberflächen der frisch gefällten Kristalle durch
den Eintrag von Rührenergie so intensiv mit den auszufällen
den Wasserinhaltsstoffen in Kontakt gebracht, so daß eine
hohe Reaktivität erreicht wird, welche die durch das Fehlen
von Rückführschlamm bedingte, niedrigere Feststoffkonzentra
tion in der Reaktionszone überkompensiert. Das erfindungsge
mäße Verfahren hat somit den Vorteil, daß - verglichen mit
dem bekannten Schlammkontaktverfahren - die Reaktionsge
schwindigkeit in der Reaktionszone gesteigert und eine voll
ständigere Reaktion erreicht wird und daß auf aufwendige und
wartungsanfällige Einrichtungen zur Rückführung eines Teils
des sedimentierten Schlamms verzichtet werden kann. Die Nach
reaktion in der sich an die Reaktionszone anschließenden Kon
zentrations- oder Flockungszone ist daher bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren sehr gering, so daß keine nennenswerte
nachträgliche Bildung von Feinstpartikeln eintritt, die die
Konzentrations- und Sedimentationszone ungehindert passieren.
Eine nachträgliche Filtration kann daher bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren entfallen oder zumindest erheblich ent
lastet werden; die Filtration hat nur noch eine Sicherheits
funktion.
Die zur Flockenbildung und zur Einbindung feinster Fest
stoffpartikel in die Flocken erforderliche höhere Fest
stoffkonzentration wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch die Ausbildung eines Schwebebetts in einer separaten
Konzentrationszone erreicht. Hierbei hat sich überraschen
derweise gezeigt, daß sich mit Hilfe des Schwebebetts bei
einer vergleichsweise geringen Verweilzeit große, gut sedi
mentierfähige Flockenagglomerate bilden und auch feinste
Feststoffpartikel gut in die Flockenagglomerate eingebunden
werden. Das Schwebebett in der Konzentrationszone trägt so
mit ebenfalls wesentlich dazu bei, daß eine nachträgliche
Filtration des Reinwassers entfallen kann. Durch das Fehlen
einer Schlammrückführung und die gute Regelbarkeit des Schwe
bebetts hat das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin den Vor
teil, daß Lastschwankungen auf der Rohwasserseite von 100
auf 50% oder 125% auch als Stöße verkraftet werden können
und keine nennenswerte Feststofferhöhung im Reinwasser zur
Folge haben. Auch bei einer Filterrückspülung anfallendes
Rückspülwasser mit einem vergleichsweise niedrigen Feststoff
gehalt kann ohne Nachteil für die Funktion des Verfahrens mit
dem Rohwasser oder auch anstelle von Rohwasser aufbereitet
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin den Vorteil,
daß die Konzentration des Flockungshilfsmittels niedrig ge
halten werden kann, was insbesondere bei der Aufbereitung
von Trinkwasser sehr wichtig ist. Außerdem wird dem Wasser
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausschließlich frisches
Flockungshilfsmittel zugegeben, das sich gut mit den Flocken
vernetzt und daher vollständig mit dem sedimentierten Schlamm
wieder abgeschieden werden kann. Lediglich im Bereich des
Schwebebetts der Konzentrationszone ist bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren mit der Erhöhung des Feststoffgehalts auch
ein Anstieg der Konzentration an Flockungshilfsmittel ver
bunden. Dieser Anstieg der Flockungshilfsmittelkonzentration
ist jedoch auf den Bereich des Schwebebetts begrenzt und
fällt an der Überlaufkante zum Sedimentationsbecken wieder
auf den ursprünglich dosierten Konzentrationswert ab. Die
Gefahr einer Überschreitung von bei der Trinkwasseraufbe
reitung vorgeschriebenen Konzentrationswerten ist daher bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht gegeben.
Es wurde weiterhin gefunden, daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bereits eine gute Reinigungswirkung und eine ge
nügend schnelle Reaktion erzielt wird, wenn der Gehalt an
frisch gefällten Feststoffpartikeln in der Reaktionszone
wenigstens 300 g/cbm beträgt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens kann erfin
dungsgemäß darin bestehen, daß der Eintrag von Rührenergie
in der Reaktionszone derart erfolgt, daß eine torusartige
Zirkulationsströmung erreicht wird. Die Umwälzung des Was
sers in der Reaktionszone ist dadurch besonders intensiv
bei vergleichsweise geringem Energieeintrag. Weiterhin
kann erfindungsgemäß durch die Zirkulationsströmung er
reicht werden, daß in einem größeren Bereich der Reaktions
zone eine Feststoffkonzentration hervorgerufen wird, die
das Zwei- bis Fünffache des kontinuierlich aus dem Roh
wasser ausgefällten Feststoffgehalts beträgt. Eine derart
durch hydraulische Wirkung erzielte Steigerung der Fest
stoffkonzentration frisch gefällter Kristalle beschleunigt
den Reaktionsablauf, da sich die Kontaktfläche für die
Fällungsreaktion erhöht.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens kann eine Steigerung der Feststoffkonzentration in
der Reaktionszone durch die Ausbildung eines Schwebebetts
mit Hilfe eines Paddelrührwerks erzielt werden.
Die Verweilzeit des Wassers in der Reaktionszone ist er
findungsgemäß so bemessen, daß die Fällungsreaktion in der
Reaktionszone vollständig ablaufen kann und am Ausgang der
Reaktionszone im wesentlichen beendet ist. In der Praxis
hat sich eine Verweilzeit des Wassers in der Reaktionszone
von 6 bis 8 Minuten als besonders günstig erwiesen.
Die zur Ausbildung der Flocken und zur Einbindung feinster
Feststoffpartikel in die Flocken erforderliche Verweilzeit
des Wassers im Schwebebett beträgt ca. 2 bis 6 Minuten.
Weiterhin hat sich gezeigt, daß eine maximale Durchsatzge
schwindigkeit im Schwebebett von 18 bis 20 m/Stunde ohne
Beeinträchtigung der Reinigungswirkung zugelassen werden
kann. Zur Anpassung an Durchsatzschwankungen ist nach ei
nem weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen, daß die
Höhe des Schwebebetts einstellbar ist. Ebenso kann zur Auf
rechterhaltung des Schwebebetts ein Paddelrührwerk vorge
sehen sein, dessen Drehzahl zum Ausgleich von Änderungen
der Durchsatzgeschwindigkeit regelbar ist.
Die Zugabe des Flockungshilfsmittels erfolgt erfindungsge
mäß vorzugsweise bei hohem Energieeintrag in einer Misch
zone, die dem Schwebebett vorgeschaltet ist. Die Verweil
zeit des Wassers in der Mischzone beträgt ca. 1 Minute.
Die Zugabemenge des Flockungshilfsmittels kann dabei er
findungsgemäß unter 0,5 g/cbm liegen. An das Schwebebett
schließt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
Sedimentationszone mit Schlammabscheidung an, wobei zur
Feinklärung und Abtrennung feinster Feststoffpartikel ein
Abscheider nach dem Prinzip eines Parallelplattenabscheiders
vorgesehen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand ei
nes in der Zeichnung dargestellten Anwendungsbeispiels näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt eine Anlage zur kontinuier
lichen Entkarbonisierung von Trinkwasser. Die Anlage besteht
im wesentlichen aus fünf hintereinander liegenden Behältern
unterschiedlicher Größe, durch die das Rohwasser bei der
Aufbereitung geleitet wird, bevor es als Reinwasser an das
Trinkwassernetz abgegeben werden kann.
Der erste Behälter 1 bildet eine Mischzone, in der das über
eine Leitung 2 zugeführte Rohwasser mit dem Fällungsmittel
Kalkmilch und dem Flockungsmittel Eisen (III)-Chlorid ge
mischt wird. Das Fällungsmittel wird über eine Dosierlei
tung 3 und das Flockungsmittel über eine Dosierleitung 4
zugeführt. Ein Rührwerk 5 sorgt für eine gute Vermischung
des Rohwassers mit dem Fällungs- und Flockungsmittel.
Während die Zugabe des Fällungsmittels zur Einleitung der
Fällungsreaktion erforderlich ist, dient die Zugabe des
Flockungsmittels Eisen (III)-Chlorid zur Verbesserung der
Flockenbildung und zur Konditionierung des ausgefällten
Karbonatschlamms, der dadurch geschmeidiger und transport
fähiger wird. Die Dosiermenge von Eisen (III)-Chlorid rich
tet sich nach dem Eisengehalt des Rohwassers. Ist im Roh
wasser bereits Eisen enthalten, so kann dieses durch vor
herige Oxydation in Belüftungstürmen von Eisen (II)+ in
Eisen (III)+ umgewandelt werden, das dann in der Reaktions
zone als Eisen (III)-Hydroxyd ausgefällt wird. Bei dem be
schriebenen Verfahren sollte die Dosiermenge von Eisen,
dosiert als Eisen (III)-Chlorid, ca. 2,5 g/cbm betragen.
Enthält das Rohwasser bereits Eisen, so kann diese Dosier
menge entsprechend reduziert werden.
Die Zugabe von Eisen (III)-Chlorid erfolgt bereits in der
ersten Mischzone im Behälter 1, damit sich bereits in der
nachfolgenden Reaktionszone kleine Eisenhydroxydflocken
bilden können, die die ausgefällten Partikel schon in klei
nere Verbände zusammenführen. Das frisch gefällte Eisen
hydroxyd behindert die Fällungsreaktion und die Bildung von
Kalciumkarbonatkristallen nicht.
Nach einer Verweilzeit von 30 bis 60 Sekunden gelangt das
mit Fällungs- und Flockungsmittel vermischte Rohwasser aus
dem Behälter 1 in einen Behälter 6, der die Reaktionszone
enthält. In dem Behälter 6 befindet sich ein Rührwerk 7, das
im Wasser eine torusartige Zirkulationsströmung erzeugt. Der
Energieeintrag beträgt dabei etwa 20 W/cbm Behältervolumen.
Die Zirkulationsströmung sorgt für einen schnellen Reaktions
ablauf und ruft in einem größeren Bereich der Reaktionszone
eine Feststoffkonzentration hervor, die das Zwei- bis Fünf
fache des Feststoffgehalts betragen kann, der kontinuierlich
aus dem Rohwasser ausgefällt wird. Die Verweilzeit des Was
sers in der Reaktionszone beträgt 6 bis 8 Minuten. Die Pra
xis hat gezeigt, daß in dieser Verweilzeit die Fällungsreak
tion vollständig ablaufen kann, d.h. alle ausfällbaren In
haltsstoffe ausgefällt werden.
Aus dem Behälter 6 fließt das Wasser zunächst in einen klei
neren Mischbehälter 8, in dem unter Eintrag von Rührenergie
mit Hilfe eines Rührwerks 9 polymeres Flockungshilfsmittel
zugemischt wird, das über eine Dosierleitung 16 zugeführt
wird. Die Verweilzeit im Mischbehälter 8 beträgt etwa 30 bis
60 Sekunden. Die Zugabemenge des Flockungshilfsmittels ist
auf die im Wasser vorhandene Menge an Eisenhydroxyd abge
stimmt und beträgt etwa 0,3 g/cbm. Dieser Wert liegt unter
der Sicherheitsgrenze, die aus Gesundheitsgründen bei Trink
wasser einzuhalten ist. Die Zugabe des Flockungshilfsmittels
im Anschluß an die Reaktionszone hat den Vorteil, daß der
Reaktionsablauf nicht behindert wird, indem das Flockungs
hilfsmittel die Kristallflächen der gefällten Kristalle ver
klebt.
An den Mischbehälter 8 schließt sich ein Behälter 10 an, der
eine Flockungs- und Konzentrationszone enthält. Die Konzen
trationszone wird durch ein Schwebebett gebildet, das bei
geringeren Durchsatzgeschwindigkeiten durch ein Paddelrühr
werk 11 aufrechterhalten wird. Durch das Schwebebett wird
eine Konzentrationszone geschaffen, in der die Feststoffkon
zentration auf das Zehn- bis Dreißigfache ansteigt. Dies ist
erforderlich, um feinste, ungeflockte Feststoffpartikel in
bestehende Flockenverbände zu integrieren und um feine Floc
ken zu größeren Flockenagglomeraten zusammenzubinden. Auf
diese Weiae wird die Sedimentierfähigkeit der in Flocken ein
gebundenen Feststoffe gesteigert und ein hoher Sedimentations
grad erreicht. Im Gegensatz zu dem bekannten Schlammkontakt
verfahren ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine hohe
Feststoffkonzentration nur in der Konzentrationszone unmit
telbar vor der Sedimentation erforderlich, während in den
übrigen Aufbereitungsstufen durch den Verzicht auf Rückführ
schlamm die Feststoffkonzentration gering ist.
Die Höhe des Schwebebetts kann durch ein in der Höhe ver
stellbares Wehr 12 variiert und damit Lastschwankungen an
gepaßt werden. Weiterhin kann durch eine durchsatzabhängige
Drehzahlregelung des Paddelrührwerks 11 ein Zusammenbrechen
des Schwebebettes bei Lastschwankungen verhindert werden. Die
maximale Durchsatzgeschwindigkeit im Schwebebett kann bei
dem beschriebenen Verfahren an 18 bis 20 m/Stunde betragen.
Die Verweilzeit des Wassers im Bereich des Schwebebetts be
trägt etwa 2 bis 6 Minuten.
An der Überlaufkante vom Behälter 10 in den die Sedimenta
tionszone bildenden Schlammsammelbehälter 13 entspricht die
Feststoffkonzentration des Wassers wieder der Feststoff
konzentration beim Eintritt in den Behälter 10. Die erhöhte
Feststoffkonzentration in der Reaktionszone ist also hier
nicht mehr vorhanden. Im Schlammsammelbehälter 13 setzt
sich der größte Teil der gebildeten Flocken ab, wobei der
abgesetzte Schlamm ohne Eindicker bereits einen Feststoffge
halt von etwa 25% erreicht. Zur Abtrennung feiner und fein
ster Feststoffpartikel ist weiterhin ein Parallelplattenab
scheider 14 mit einer Flächenbelastung von 1,5 bis 2 cbm/qm
und Stunde bezogen auf die Summe der vertikal projizierten
Plattenfläche vorgesehen. Aus dem Parallelplattenabscheider
14 gelangt das Reinwasser in einen Reinwasserbehälter 15,
von wo es über eine Filtrierstation in das Trinkwassernetz
eingeleitet werden kann. Die Filtrierstation ist bei dem
beschriebenen Verfahren aus Sicherheitsgründen vorgesehen,
da der Reinheitsgrad des Wassers nach dem Verlassen des
Parallelplattenabscheiders bereits Trinkwasserqualität hat.
Claims (15)
1. Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen
Aufbereitung von Wasser, insbesondere von Trinkwasser,
bei welchem dem Rohwasser Fällungs- und/oder Flockungs
mittel und Flockungshilfsmittel unter Rühren zugemischt
werden und durch Fällung, Flockung und Sedimentation im
Rohwasser gelöste und suspendierte Inhaltsstoffe abge
schieden werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Roh
wasser nach dem Zumischen der Fällungs- und/oder Floc
kungsmittel in einer separaten Reaktionszone unter Ein
trag von Rührenergie verweilt, daß in der Reaktionszone
ohne eine Zufuhr von sedimentiertem Schlamm frisch aus
gefällte oder ausgeflockte Feststoffpartikel in einer
Konzentration in Schwebe gehalten werden, die dem Ge
halt des Rohwassers an ausfällbaren und/oder ausflock
baren Inhaltsstoffen entspricht oder ihn überschreitet
und daß das Wasser aus der Reaktionszone in eine Konzen
trationszone gelangt, in der durch Erzeugung eines Schwe
bebetts der Feststoffgehalt das Zehn- bis Dreißigfache
der kontinuierlich ausgefällten, relativen Feststoffmenge
beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feststoffgehalt in der Reaktionszone wenigstens
300 g/cbm beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Eintrag von Rührenergie in der Reaktions
zone eine torusartige Zirkulationsströmung erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Zirkulationsströmung in einem größeren Bereich
der Reaktionszone eines Feststoffkonzentration hervorge
rufen wird, die das Zwei- bis Fünffache des kontinuierlich
ausgefällten und/oder ausgeflockten Feststoffgehalts be
trägt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Konzentrationszone ein Schwebebett mit einer
Zone höherer Feststoffkonzentration gebildet wird.
6. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verweilzeit des Wassers in der
Reaktionszone so bemessen ist, daß die Fällungsreaktion
am Ausgang der Reaktionszone im wesentlichen beendet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verweilzeit des Wassers in der Reaktionszone 6 bis
8 Minuten beträgt.
8. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verweilzeit des Wassers im Schwe
bebett ca. 2 bis 6 Minuten beträgt.
9. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die maximale Durchsatzgeschwindigkeit
im Schwebebett 18 bis 20 m/Stunde beträgt.
10. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhe des Schwebebetts einstell
bar ist.
11. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung des Schwebe
betts ein Paddelrührwerk vorgesehen ist, dessen Dreh
zahl zum Ausgleich von Änderungen der Durchsatzgeschwin
digkeit des Wassers regelbar ist.
12. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Schwebebett eine sich an die
Reaktionszone anschließende Mischzone zur Zugabe des
Flockungshilfsmittels vorgeschaltet ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugabemenge des Flockungshilfsmittels unter 0,5 g/cbm
liegt.
14. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß sich an die Konzentrationszone eine
Sedimentationszone mit Schlammabscheidung anschließt.
15. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Feinklärung ein Abscheider nach
dem Prinzip eines Parallelplattenabscheiders vorgesehen
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640542 DE3640542A1 (de) | 1986-11-27 | 1986-11-27 | Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863640542 DE3640542A1 (de) | 1986-11-27 | 1986-11-27 | Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3640542A1 true DE3640542A1 (de) | 1988-06-09 |
DE3640542C2 DE3640542C2 (de) | 1991-06-13 |
Family
ID=6314906
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863640542 Granted DE3640542A1 (de) | 1986-11-27 | 1986-11-27 | Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3640542A1 (de) |
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1986
- 1986-11-27 DE DE19863640542 patent/DE3640542A1/de active Granted
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Title |
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Veröffentlichungen der Abteilung u. des Lehrstuhls für Wasserchemie, Leitung Prof. Sontheimer, H. 3, Teil II, Karlsruhe 1967, S.190-191, 201 * |
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CN102554997B (zh) * | 2012-02-20 | 2014-08-13 | 华侨大学 | 一种利用茶叶残渣制作人工浮床材料的方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3640542C2 (de) | 1991-06-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PREUSSAG AG BAUWESEN, 3000 HANNOVER, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PREUSSAG NOELL WASSERTECHNIK GMBH, 64293 DARMSTADT |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PREUSSAG WASSERTECHNIK GMBH, 28359 BREMEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |