DE3638249A1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen tauchformen von gussstabmaterial - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen tauchformen von gussstabmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tauchformvorrichtung zum
Formen eines Gußstabes durch Anlagern von geschmolzenem
Metall an einen sich bewegenden Kerndraht, insbesondere
zum Formen eines Gußstabes, der sich aus einem Kerndraht
aus einem Metall und einer auf ihn aufgebrachten dünnen
Umhüllung aus einem anderen Metall zusammensetzt.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine herkömmliche
Tauchformvorrichtung 10 mit einem Ofen 12 zur Aufnahme
von geschmolzenem Metall oder Metallschmelze M, einem
Tiegel 14 aus Graphit, der mit dem Ofen 12 über eine
Leitung 16 verbunden ist, einem den Tiegel 14 einschlie
ßenden Tiegelgehäuse 18 aus einem hitzebeständigen Werk
stoff, einem den Tiegel 14 umschlingenden elektrischen
Heizelement 20, einem hermetischen Gehäuse 22, das unten
an das Tiegelgehäuse 18 angeschlossen ist, und einem
Kühlgehäuse 24, das eine Kühlkammer begrenzt und an die
Oberseite des Tiegelgehäuses 18 angeschlossen ist. Der
Boden des Tiegels 14 ist von einem Loch 27 durchsetzt,
in dem eine Büchse 26 angeordnet ist, welche auch mit
dem Boden des Tiegelgehäuses 18 verbunden ist. Im Gehäu
se 22 sind eine Umlenkrolle 28 und drei Paar Klemmrollen
30 angeordnet. Der Ofen 12 ist in einen Druckteil 30′
und einen Einspeiseteil 32 unerteilt, die an ihren unte
ren Enden durch ein Verbindungsstück 34 miteinander ver
bunden sind.
Durch das Gehäuse 22, die Büchse 26 und den Tiegel 14
kann ein Kerndraht W aus Metall hindurchgeleitet werden.
Die Klemmrollen 30 dienen dazu, den Kerndraht W zu rich
ten und nach oben zum Tiegel 14 hin zu bewegen. Somit
wird der Kerndraht W kontinuierlich nach oben durch ein
Bad geschmolzenen Metalls M im Tiegel 14 hindurchbewegt,
so daß das geschmolzene Metall M sich an die Außenfläche
des Kerndrahtes W anlagert und ein Gußstab R entsteht,
wobei das sich an den Kerndraht W anlagernde Metall M zu
einer Umhüllung des Gußstabes R erstarrt.
Zum Ermitteln des Füllstandes der Metallschmelze M im
Einspeiseteil 32 des Ofens 12 ist ein Füllstandssensor
36 vorgesehen. Der Druckteil 30′ des Ofens 12 ist mit
einer nicht dargestellten Quelle für reduzierendes
Druckgas über eine Leitung 38 und einen nicht darge
stellten Membran-Druckregler verbunden. Der Einspeise
teil 32 des Ofens 12 weist eine Einspeiseöffnung 40 auf,
über die aus einer nicht dargestellten Quelle bei Bedarf
geschmolzenes Metall in den Einspeiseteil 32 eingeleitet
werden kann. Der Druckregler ist entsprechend dem Meß
signal des Füllstandssensors 36 so betätigbar, daß er
den Druck im Druckteil 30′ des Ofens 12 in der Weise re
guliert, daß die Metallschmelze M im Einspeiseteil 32
eine im voraus festgelegte Füllhöhe einhält. Der Füll
stand der Metallschmelze M ist im Druckteil 30′ höher
als im Einspeiseteil 32. Es leuchtet ein, daß die Me
tallschmelze M im Tiegel 14 und im Einspeiseteil 32 den
gleichen Füllstand hat. Es ist wichtig, daß die Metall
schmelze M im Einspeiseteil 32 auf der vorbestimmten
Füllhöhe gehalten wird, um sicherzustellen, daß die Dik
ke der Umhüllung des entstehenden Gußstabes R in seiner
Längsrichtung gleichmäßig ist. Bei der Anlagerung wird
geschmolzenes Metall M verbraucht, und der Druck im
Druckteil 30′ wird allmählich erhöht, um die Metall
schmelze M im Einspeiseteil 32 auf der vorbestimmten
Füllhöhe zu halten.
In jüngerer Zeit ist ein Gußstab mit einem Kerndraht aus
einem Metall und einer Umhüllung aus einem anderen Me
tall in der vorstehend beschriebenen herkömmlichen
Tauchformvorrichtung hergestellt worden. Es wurde z.B.
ein Gußstab mit einem Kerndraht aus Stahl und einer Um
hüllung aus Kupfer hergestellt. Insbesondere ist in jün
gerer Zeit der Wunsch entstanden, einen Gußstab mit ei
ner dünnen Umhüllung aus Kupfer herzustellen, also mit
einem kleinen Querschnittsverhältnis zwischen Kupferum
hüllung und Gußstab. Bei der Herstellung eines Gußstabes
mit einem so kleinen Flächenverhältnis beträgt die Füll
höhe oder die Tiefe der Metallschmelze M im Tiegel 14
gewöhnlich mehrere zehn Millimeter, und es ist notwen
dig, daß eine Abweichung vom im voraus festgelegten
Füllstand der Metallschmelze M im Tiegel 14 innerhalb
eines Bereiches von plus minus einigen Millimetern ge
halten wird, um sicherzustellen, daß eine Abweichung bei
der rund um den Kerndraht angelagerten Menge geschmolze
nen Metalls in der Drahtlängsrichtung so klein wie mög
lich bleibt. Der Grund hierfür ist, daß eine Abweichung
bei der Anlagerungsmenge zu einer Abweichung bei der
elektrischen Leitfähigkeit und Zugfestigkeit des entste
henden Gußstabes führen kann.
Das reduzierende Gas wird unter der Kontrolle des Mem
bran-Druckreglers in den Druckteil 30′ eingeleitet, um
den Druck darin zu erhöhen. Druckschwankungen können
höchstens auf ± 0,0098 bar begrenzt werden. Die Füll
standsabweichung der Metallschmelze M im Tiegel 14 ist
daher etwa ± 11 mm aus:
10 000 mm/8,9 (spez. Gewicht von Kupfer) × 0,01
= 11 mm.
Es ist somit ziemlich schwierig, mit der herkömmlichen
Tauchformvorrichtung einen Gußstab herzustellen, bei dem
das Verhältnis der Querschnittsflächen von Kupfer-Umhül
lung und Gußstab relativ klein ist und die elektrische
Leitfähigkeit und die Zugfestigkeit zumindest annähernd
konstant sind. Bei der Herstellung eines Gußstabes mit
relativ großem Verhältnis der Querschnittsflächen von
Kupfer-Umhüllung und Gußstab, z.B. von 60 bis 70%, be
trägt die Füllhöhe oder Tiefe der Metallschmelze im
Tiegel gewöhnlich mehrere hundert Millimeter; eine Ab
weichung von dieser Füllhöhe infolge einer Druckänderung
im Druckteil 30′ ist dann relativ klein. In einem sol
chen Fall hat die Füllstandsschwankung im Tiegel das
Flächenverhältnis von Umhüllung zu Gußstab nicht nach
teilig beeinflußt.
Dem besseren Verständnis einer herkömmlichen Tauchform
vorrichtung dient das Diagramm in Fig. 2, das die Bezie
hung verdeutlicht zwischen der Eintauchzeit des Kern
drahtes im Tiegel und dem Verhältnis des an den Kern
draht angelagerten Metalls zum Gußstab (d.h. dem Ver
hältnis der Querschnittsflächen von Kupfer-Umhüllung und
Gußstab). Wenn ein kleines Flächenverhältnis zwischen 20
und 30% angestrebt wird, braucht die Eintauchzeit nicht
mehr als ein Zehntel der Eintauchzeit betragen, die für
den herkömmlichen Gußstab mit einem Flächenverhältnis
von 60 bis 70% erforderlich ist. Die Tiefe der Metall
schmelze im Tiegel braucht deshalb nicht mehr als ein
Zehntel zu betragen. Eine Verteilung des Flächenverhält
nisses in der Längsrichtung des Gußstabes ist in Fig. 3
mit einer gestrichelten Linie angegeben. In Fig. 3 ist
zu erkennen, daß die Veränderung des Flächenverhältnis
ses relativ groß ist. Der Grund hierfür liegt darin, daß
die Füllhöhe der Metallschmelze im Tiegel relativ stark
schwankt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Tauchformvorrichtung zu schaffen, mit der sich ein Guß
stab herstellen läßt, der ein relativ kleines Verhältnis
der Querschnittsflächen von Umhüllung und Gußstab hat
und dessen elektrische Leitfähigkeit und Zugfestigkeit
zumindest annähernd konstant sind.
Diese Aufgabe ist mit einer Vorrichtung zum kontinuier
lichen Tauchformen eines Gußstabes gelöst, die erfin
dungsgemäß umfaßt:
- a) einen Ofen zur Aufnahme von geschmolzenem Metall,
- b) einen Tiegel mit einer offenen Oberseite und einem Boden sowie einem Kerndraht-Durchlaufbereich, der sich zwischen dem Boden und der Oberseite erstreckt, wobei der Boden von einem sich in senkrechter Rich tung mit dem Kerndraht-Durchlaufbereich deckenden Loch durchsetzt ist,
- c) einen Kanal, der zum Einspeisen des geschmolzenen Metalls in den Kerndraht-Durchlaufbereich des Tiegels diesen mit dem Ofen verbindet,
- d) Einrichtungen zum Aufrechterhalten eines vorbestimm ten Metallschmelze-Füllstandes im Tiegel, damit das geschmolzene Metall vom Ofen durch den Kanal zum Kerndraht-Durchlaufbereich fließt,
- e) eine im Kanal angeordnete Trennwand, in der eine Drosselöffnung von einer vorbestimmten Größe für den Durchlauf des geschmolzenen Metalls ausgebildet ist, um den Metallschmelzefluß vom Ofen zum Kerndraht- Durchlaufbereich zu begrenzen, und
- f) eine Antriebseinrichtung zum Bewegen eines Kerndrah tes mit einer vorgewählten Geschwindigkeit durch das Loch und den Kerndraht-Durchlaufbereich des Tiegels nach oben derart, daß sich zur Ausbildung des Gußsta bes das geschmolzene Metall im Kerndraht-Durchlaufbe reich an den Kerndraht anzulagern vermag.
Bezüglich weiterer Ausbildung und Vorteile der Erfindung
wird auf die Beschreibung und die Ansprüche verwiesen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Tauchformvorrichtung
gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 2 ein Diagramm, in dem die Beziehung zwischen
einer Eintauchzeit eines Kerndrahtes in einem
Tiegel und dem Verhältnis der Querschnitts
flächen von an den Kerndraht angelagertem Me
tall und dem Gußstab dargestellt ist,
Fig. 3 ein Diagramm mit Verteilungskurven für das
Querschnittsflächenverhältnis von Gußstäben in
Längsrichtung,
Fig. 4 einen Fig. 1 ähnlichen Schnitt durch eine
Tauchformvorrichtung gemäß der Erfindung und
Fig. 5 einen Fig. 4 ähnlichen Schnitt durch eine ab
gewandelte Tauchformvorrichtung.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform gemäß der Er
findung einer Tauchformvorrichtung 10 a umfaßt einen Ofen
12 zur Aufnahme von geschmolzenem Metall M, einen Tiegel
14 aus Graphit mit einer offenen Oberseite, der mit dem
Ofen 12 über eine Leitung 16 verbunden ist, ein den Tie
gel 14 einschließendes Tiegelgehäuse 18 aus einem hitze
beständigen Werkstoff, ein den Tiegel 14 umschlingendes
elektrisches Heizelement 20, ein unten an das Tiegelge
häuse 18 angeschlossenes hermetisches Gehäuse 22, und
ein an die Oberseite des Tiegelgehäuses 18 angeschlosse
nes und eine Kühlkammer begrenzendes Kühlgehäuse 24. Der
Tiegel 14 hat einen Boden 46, der von einem Loch 27
durchsetzt ist, in welchem eine Büchse 26 angeordnet
ist, die auch mit dem Boden des Tiegelgehäuses 18 ver
bunden ist. Im Gehäuse 22 sind eine Umlenkrolle 28 und
drei Paar Klemmrollen 30 angeordnet, an denen ein Kern
draht W anliegt. Die unteren Klemmrollen 30 sind mit
einem nicht dargestellten Motor verbunden und von ihm
drehantreibbar, um den Kerndraht W mit einer vorgewähl
ten Geschwindigkeit nach oben zu bewegen. Der Ofen 12
hat einen Druckteil oder -kammer 30′ und einen Ein
speiseteil oder -kammer 32, die beide senkrecht angeord
net und an ihren unteren Enden durch ein Verbindungs
stück 34 miteinander verbunden sind.
Der Tiegel 14 weist eine äußere Umfangswand 48 von zy
lindrischer Gestalt und senkrechter Anordnung auf, deren
unteres Ende mit einem Boden 46 von kreisrunder Gestalt
verschlossen ist, und eine rohrförmige Trennwand 50, die
gleichachsig und mit Zwischenabstand in der Umfangswand
48 angeordnet ist und sich in einer Achse von ihr vom
Boden 46 aus nach oben erstreckt derart, daß zwischen
ihnen eine kreisringförmige oder Ringkammer 52 gebildet
ist. Die oberen Enden der Umfangswand 48 und der Trenn
wand 50 liegen auf gleicher Höhe, und der Durchmesser
der Trennwand 50 beträgt etwa die Hälfte desjenigen der
Umfangswand 48. Die Büchse 26 und die Trennwand 50 sind
gleichachsig zueinander angeordnet derart, daß ein von
der Büchse 26 her in den Tiegel 14 eingeführter Kern
draht W durch eine von der Trennwand 50 begrenzte Mit
telkammer 54 hindurchläuft. Die Mittelkammer 54 bildet
somit einen Kerndraht-Durchlaufbereich.
Die waagerechte Ausgußrinne oder Leitung 16 ist an einem
Ende mit der Außenwand 48 verbunden. In der Nähe des Bo
dens 46 ist die Trennwand 50 von einer kreisrunden Blen
de oder Drosselöffnung 56 durchsetzt, welche die Verbin
dung herstellt zwischen der Ringkammer 52 und der Mit
telkammer 54. Die Drosselöffnung 56 setzt der Strömung
der Metallschmelze M Widerstand entgegen und begrenzt
daher den Metallschmelzestrom von der Ringkammer 52 zur
Mittelkammer 54.
Der Druckteil 30′ des Ofens 12 ist über eine Leitung 38
und einen Membran-Druckregler 62 mit einer Quelle 60 für
reduzierendes Druckgas verbunden, um durch Einleiten von
reduzierendem Gas den Innendruck des Druckteils 30′ zu
erhöhen. Die Füllhöhe des geschmolzenen Metalls M im
Einspeiseteil 32 des Ofens 12 wird mit einem Füllstands
sensor 36 erfaßt, der ein Meßsignal an einen ersten
Regler 64 von herkömmlicher Ausbildung abgibt. Dieser
sendet entsprechend dem Meßsignal ein Steuersignal an
den Druckregler 62 derart, daß der Druck im Druckteil
30′ so steuerbar ist, daß während des Anlagerungsvorgan
ges der Füllstand der Metallschmelze M im Einspeiseteil
32 auf einer vorbestimmten Höhe gehalten wird.
Der Einspeiseteil 32 des Ofens 12 ist mit einer Ein
speiseöffnung 40 versehen, die über ein Stromventil 68
mit einer Quelle 66 für geschmolzenes Metall verbunden
ist. Die Füllhöhe der Metallschmelze M im Druckteil 30′
wird mit einem zweiten Füllstandssensor 70 erfaßt, der
ein Meßsignal an einen zweiten Regler 72 von herkömmli
cher Ausbildung abgibt. Wenn der Metallschmelzespiegel
im Druckteil 30′ auf eine im voraus festgelegte Höhe ab
gesunken ist, sendet der Regler 72 ein Steuersignal an
das Stromventil 68, das dann geöffnet wird, um dem Ein
speiseteil 32 über die Einspeiseöffnung 40 eine vorbe
stimmte Menge geschmolzenen Metalls M zuzuleiten.
Die Arbeitsweise ist folgende: Zuerst wird reduzierendes
Gas in den Druckteil 30′ des Ofens 12 eingeleitet, um
durch Erhöhen von dessen Innendruck den Füllstand der
Metallschmelze M im Einspeiseteil 32 auf eine vorbe
stimmte Höhe zu bringen, damit das geschmolzene Metall M
dem Tiegel 14 zufließt. Folglich fließt das geschmolzene
Metall M von der Ringkammer 52 über die Drosselöffnung
56 zur Mittelkammer 54, in der es somit einen im voraus
festgelegten Füllstand erreicht. In diesem Zustand wird
der Kerndraht W durch die Büchse 26 hindurch in die Mit
telkammer 54 zugeführt und durch die Antriebs-Klemmrol
len 30 mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit nach oben
bewegt derart, daß sich das geschmolzene Metall M an den
sich bewegenden Kerndraht W anlagert und ein Gußstab R
geformt wird. Das an den Kerndraht W angelagerte Metall
wird zur Ausbildung einer Umhüllung des Gußstabes R im
Kühlgehäuse 24 gekühlt und zum Erstarren gebracht. Mit
weiterer Metallanlagerung wird der Druck im Druckteil
30′ allmählich erhöht, um sicherzustellen, daß das ge
schmolzene Metall M im Einspeiseteil 32 auf der vorbe
stimmten Füllhöhe bleibt. Das von der Ringkammer 52 kon
tinuierlich durch die Drosselöffnung 56 hindurch in die
Mittelkammer 54 strömende geschmolzene Metall M gleicht
somit den Verbrauch an Metallschmelze infolge der Anla
gerung in der Mittelkammer 54 aus.
Der Durchmeser der Drosselöffnung 56 ist so festgelegt,
daß während des Anlagerungsvorganges die Metallschmelze
M in der Mittelkammer 54 niedriger steht als in der
Ringkammer 52. Dadurch ist sichergestellt, daß das ge
schmolzene Metall M gezwungen ist, zum Ausgleichen des
angelagerten Metalls von der Ringkammer 52 über die
Drosselöffnung 56 in die Mittelkammer 54 zu fließen. Der
Durchmesser der Leitung 16 ist ausreichend groß, damit
die Füllstände des geschmolzenen Metalls M in der Ring
kammer 32 und im Einspeiseteil 32 gleich sind. Die größ
te Menge an geschmolzenem Metall M, die durch die Dros
selöffnung 56 hindurch in die Mittelkammer 54 fließt,
ist etwas größer als die Menge des angelagerten ge
schmolzenen Metalls M. Ferner ist der Durchmesser der
Drosselöffnung 56 so festgelegt, daß eine Änderung des
Füllstandes der Metallschmelze M in der Mittelkammer 54
mit einer zweckdienlichen Verzögerung gegenüber einer
Änderung des Metallschmelzespiegels in der Ringkammer 52
eintritt.
Selbst wenn bei dieser Anordnung die Füllstände des ge
schmolzenen Metalls M im Einspeiseteil 32 und in der
Ringkammer 52 durch eine Druckänderung im Druckteil 30′
verändert werden, wird diese Füllstandsänderung dank der
Drosselöffnung 56 nicht direkt auf die Metallschmelze M
in der Mittelkammer 54 übertragen. Somit ist auch in ei
nem solchen Falle eine Füllstandsänderung der Metall
schmelze M in der Mittelkammer 54 sehr viel kleiner als
im Einspeiseteil 32 und in der Ringkammer 52. Mit der
Tauchformvorrichtung 10 a läßt sich daher ein Gußstab R
herstellen, bei dem die durch Metallanlagerung ausgebil
dete Umhüllung in seiner Längsrichtung von gleichmäßige
rer Dicke oder Querschnittsfläche ist als bei dem mit
der herkömmlichen Tauchformvorrichtung 10 gemäß Fig. 1
hergestellten Gußstab R. Daher sind auch dann, wenn der
Gußstab ein relativ kleines Verhältnis der Querschnitts
flächen von Umhüllung und Gußstab hat, die Festigkeit
und die elektrische Leitfähigkeit des Gußstabes kon
stant. Außerdem läßt sich die erfindungsgemäße Ausbil
dung der Tauchformvorrichtung 10 a bequem dadurch errei
chen, daß zur herkömmlichen Tauchformvorrichtung 10 ge
mäß Fig. 1 die Trennwand 50 hinzugefügt wird. Die her
kömmliche Vorrichtung ist somit zu niedrigen Kosten
abänderbar. Weil ferner die Drosselöffnung 56 in die
Trennwand 50 des Tiegels 14 in unmittelbarer Nähe zum
Boden 46 eingearbeitet ist, wird durch Einströmen von
geschmolzenem Metall M durch die Drosselöffnung 56 in
die Mittelkammer 54 die Oberfläche der Metallschmelze M
in der Mittelkammer 54 nicht gestört.
In der Tauchformvorrichtung 10 a gemäß Fig. 4 wurde ein
Gußstab hergestellt. Der Durchmesser der Drosselöffnung
56 in der Trennwand 50 betrug dabei 5 mm. Von der Büchse
26 aus wurde in die Mittelkammer 54 ein oberflächenge
reinigter Kerndraht von 7,15 mm Durchmesser eingeführt
und mit einer Geschwindigkeit von 70 m/min. nach oben
bewegt, so daß sich das geschmolzene Metall in der Mit
telkammer 54 an den sich bewegenden Kerndraht anlagerte
und den Gußstab formte. Während des Anlagerungsvorganges
betrug die Tiefe der Metallschmelze in der Mittelkammer
54 55 ± 2 mm, in der Ringkammer 52 81 ± 11 mm. Die mittlere
Füllstandsdifferenz zwischen den beiden Kammern 52 und
54 betrug somit 26 mm. Diese Füllstandsdifferenz wurde
durch den Widerstand hervorgerufen, den die Drosselöff
nung 56 der Strömung entgegensetzte. Dank der Drossel
öffnung 56 wurde eine Füllstandsänderung von 11 mm in
eine Füllstandsänderung von 2 mm in der Mittelkammer 54
gemildert. Wenn der Füllstand der Metallschmelze in der
Ringkammer 52 während einer bestimmten Zeit T (in Sekun
den) auf seiner größeren Höhe gehalten wird, ergibt sich
eine Abweichung D (in mm) vom vorbestimmten Füllstand
(55 mm) in der Mittelkammer 54, indem man das Produkt
aus der Menge E (in cm3/s) an Metallschmelze, die zu
sätzlich in die Mittelkammer 54 einströmt, und der Zeit
T durch die Grundfläche B der Mittelkammer 54 dividiert
(also: D = ET/B).
Eine Verteilung für das Querschnittsverhältnis des so
hergestellten Gußstabes in seiner Längsrichtung ist mit
einer durchgezogenen Linie in Fig. 3 angegeben. Fig. 3
macht deutlich, daß die Veränderung des Flächenverhält
nisses etwa 2% beträgt, wogegen sie bei dem herkömmli
chen Gußstab (mit gestrichelter Linie gezeichnete Kurve)
etwa 7% beträgt.
Die in Fig. 5 dargestellte abgewandelte Tauchformvor
richtung 10 b unterscheidet sich von der Tauchformvor
richtung 10 a gemäß Fig. 4 dadurch, daß anstelle der
rohrförmigen Trennwand 50 eine Trennwand 50 a in Form
einer kreisrunden Platte in der Leitung 16 angeordnet
ist. Die Trennwand 50 a ist an ihrem Umfang unter Abdich
tung an der Innenumfangsfläche der Leitung 16 befestigt.
Die Trennwand 50 a ist von einer Drosselöffnung 56 a
durchsetzt, welche die gleiche Funktion wie die Drossel
öffnung 56 wahrnimmt. Eine andere Anderung besteht dar
in, daß die Leitung 16 von einem elektrischen Heizele
ment oder Heizdraht 74 umschlungen ist, das bzw. der ein
Erstarren des geschmolzenen Metalls beim Hindurchströmen
durch die Leitung 16 verhindert. Wenn die Temperatur des
geschmolzenen Metalls im Tiegel 14 auf 1250°C gehalten
wird, beträgt sie in der Leitung 16, ohne das Heizele
ment 74, 800°C.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Tauchformen eines Guß
stabes,
gekennzeichnet durch
- a) einen Ofen (12) zur Aufnahme von geschmolzenem Metall (M),
- b) einen Tiegel (14) mit einer offenen Oberseite und ei nem Boden (46) sowie einem Kerndraht-Durchlaufbereich (Mittelkammer 54), der sich zwischen dem Boden (46) und der Oberseite erstreckt, wobei der Boden (46) von einem sich in senkrechter Richtung mit dem Kerndraht- Durchlaufbereich (54) deckenden Loch (27) durchsetzt ist,
- c) einen Kanal (16), der zum Einspeisen des geschmolze nen Metalls (M) in den Kerndraht-Durchlaufbereich (54) des Tiegels (14) diesen mit dem Ofen (12) ver bindet,
- d) Einrichtungen (Füllstandssensor 36, Leitung 38, Ein speiseöffnung 40, Gasquelle 60, Druckregler 62, Regelgerät 64, Quelle für Metallschmelze 66, Strom ventil 68, Füllstandssensor 70, Regelgerät 72) zum Aufrechterhalten eines vorbestimmten Metallschmelze- Füllstandes im Tiegel (14), damit das geschmolzene Metall (M) vom Ofen (12) durch den Kanal (16) zum Kerndraht-Durchlaufbereich (54) fließt,
- e) eine im Kanal (16) angeordnete Trennwand (50; 50 a), in der eine Drosselöffnung (56; 56 a) von einer vor bestimmten Größe für den Durchlauf des geschmolzenen Metalls (M) ausgebildet ist, um den Metallschmelze fluß vom Ofen (12) zum Kerndraht- Durchlaufbereich (54) zu begrenzen, und
- f) eine Antriebseinrichtung (Klemmrollen 30) zum Bewegen eines Kerndrahtes (W) mit einer vorgewählten Ge schwindigkeit durch das Loch (27) und den Kerndraht- Durchlaufbereich (54) des Tiegels (14) nach oben derart, daß sich das geschmolzene Metall (M) im Kern draht-Durchlaufbereich (54) an den Kerndraht (W) an lagert und der Gußstab (R) geformt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Tiegel (14) eine äußere Umfangswand (48) aufweist,
die am unteren Ende mit dem Boden (46) verschlossen ist,
die Trennwand (50) von rohrförmiger Gestalt und mit
Zwischenabstand innerhalb der Umfangswand (48) angeord
net ist und sich vom Boden (46) aus nach oben erstreckt
derart, daß die Umfangswand (48) und die Trennwand (50)
eine Ringkammer (52) begrenzen, und daß der Innenraum
der Trennwand (50) den Kerndraht-Durchlaufbereich (54)
bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kanal eine Leitung (16) umfaßt, und die Trennwand
(50 a) in Form einer Platte in der Leitung (16) angeord
net und an ihrem Umfang unter Abdichtung an der Innen
umfangsfläche der Leitung (16) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosselöffnung (56) in der rohrförmigen Trennwand
(50) in der Nähe des Bodens (46) vom Tiegel (14) an
geordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Leitung (16) eine Heizeinrichtung (Heizelement
74) zum Erwärmen des durch die Leitung (16) hindurch
strömenden geschmolzenen Metalls (M) angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP60253185A JPS62112767A (ja) | 1985-11-12 | 1985-11-12 | 浸漬被覆形成装置 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3638249A1 true DE3638249A1 (de) | 1987-05-27 |
DE3638249C2 DE3638249C2 (de) | 1992-04-09 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (3)
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---|---|
US (1) | US4844147A (de) |
JP (1) | JPS62112767A (de) |
DE (1) | DE3638249A1 (de) |
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