DE3636554A1 - Verfahren und vorrichtung zum entsticken von stickoxid-beladenen rauchgasen eines mit schwefelhaltigem brennstoff betriebenen dampferzeugers - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entsticken von stickoxid-beladenen rauchgasen eines mit schwefelhaltigem brennstoff betriebenen dampferzeugersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entsticken von
stickoxid-beladenen Rauchgasen eines mit schwefelhaltigem
Brennstoff betriebenen Dampferzeugers, vorzugsweise eines mit
den Abgasen einer Gasturbine als Verbrennungsluft betriebenen
Dampferzeugers, mittels einer Entstickungsanlage, der die
Rauchgase mit der für den Entstickungsvorgang notwendigen
Temperatur unmittelbar aus dem Dampferzeuger zugeführt werden
und der weitere Heizflächen, insbesondere Heizflächen zur
Speisewasser- und/oder Verbrennungsluft-Vorwärmung, nachge
schaltet sind, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Es sind bereits Verfahren und Vorrichtungen zum Entsticken
von stickoxid-beladenen Rauchgasen eines Dampferzeugers be
kannt, bei denen die Entstickungsanlage rauchgasseitig hinter
den Wärmeaustauschflächen zur Wärmerückgewinnung, d.h. am
kalten Ende des Dampferzeugers angeordnet ist. Da derartige
Entstickungsanlagen nur in einem Temperaturbereich zwischen
320 und 450°C arbeiten, ist es erforderlich, bei derartigen
Verfahren bzw. Anlagen das Rauchgas vor der Einleitung in die
Entstickungsanlage auf die erforderliche Betriebstemperatur
aufzuheizen. Für diese Aufheizung muß zusätzlicher Brennstoff
aufgewendet werden, auch wenn ein Teil der in den entstickten
Rauchgasen enthaltenen Wärme rückgewonnen wird. Bei einer
projektierten Anlage betragen die jährlichen Brennstoffkosten
etwa DM 25 Mio.
Um diese erheblichen, für die Rauchgasentstickung aufzu
wendenden Brennstoffkosten zu vermeiden, wurde bereits vorge
schlagen, die Entstickungsanlage mit unmittelbar dem Dampf
erzeuger entnommenen Rauchgasen mit der für den Entstickungs
vorgang notwendigen Temperatur zu beschicken. Hierbei ergeben
sich jedoch erhebliche Nachteile.
Die bisher in der Praxis einsetzbaren Entstickungsanlagen
werden unter Einsatz eines Katalysators mit Ammoniak (NH3)
betrieben, wobei prozeßbedingt ein Ammoniak-Überschuß vor
handen sein muß. Obwohl das zugeführte Ammoniak mit den
Stickoxiden unschädlichen Stickstoff und Wasser bildet, fällt
aufgrund des Ammoniak-Überschusses im entstickten Rauchgas
Ammoniak an. Dieses Ammoniak bildet zusammen mit dem aus der
Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe anfallenden
Schwefeltrioxid Ammonium-Sulfat-Verbindungen, nämlich
Ammoniumsulfat und Ammoniumbisulfat, die aggressiv sind und
deshalb den Einsatz korrosionsbeständiger Materialien für die
nachgeschalteten Heizflächen erfordern. Insbesondere, wenn in
diesen nachgeschalteten Heizflächen die Rauchgastemperatur
den Temperaturbereich zwischen 250 und 150°C durchschreitet,
ergeben sich stark korrosive Bestandteile in Form von Salzen.
Aus diesen Gründen konnte bisher noch keine praktikable
Lösung gefunden werden, um eine Entstickungsanlage unmittel
bar aus dem Dampferzeuger mit Rauchgasen mit der für den Ent
stickungsvorgang notwendigen Temperatur zu beschicken und
dieser Entstickungsanlage druckbeaufschlagte Heizflächen
nachzuschalten, weil druck- und korrosionsbeständige
Materialien zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten für diese
Heizflächen nicht zur Verfügung stehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art und eine Vorrichtung zu seiner
Durchführung zu schaffen, die eine Entstickung der stick
oxid-beladenen Rauchgase eines mit schwefelhaltigem Brenn
stoff betriebenen Dampferzeugers durch Abzug der Rauchgase
mit der für den Entstickungsvorgang notwendigen Temperatur
unmittelbar aus dem Dampferzeuger und die Nachschaltung
weiter druckbeaufschlagter Heizflächen hinter die Ent
stickungsanlage zwecks Erzielung eines guten Wirkungsgrades
gestatten.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die entstickten,
jedoch durch den Entstickungsvorgang mit Ammoniak (NH3) und
durch die Verbrennung des schwefelhaltigen Brennstoffes mit
Schwefeltrioxid (SO3) beladenen Rauchgase zur Bildung von
Ammonium-Sulfat-Verbindungen in einem der Entstickungsanlage
unmittelbar nachgeschalteten Wärmetauscher gezielt abgekühlt
werden, daß zur Wiedergewinnung der bei dieser Abkühlung ent
zogenen Wärme die Temperatur des im Wärmetauscher abgekühlten
Rauchgases weiter abgesenkt und dieses Rauchgas im Wärme
tauscher mit der zur gezielten Abkühlung entzogenen Wärme
wieder aufgeheizt wird, daß die bei der gezielten Abkühlung
gebildeten Ammonium-Sulfat-Verbindungen, soweit sie nicht
bereits im Wärmetauscher abgeschieden werden, in einem
zwischen den wärmeabgebenden und den wärmeaufnehmenden Heiz
flächen des Wärmetauschers angeordneten Filter abgeschieden
werden, und daß das gereinigte Rauchgas anschließend den
nachgeschalteten Heizflächen zugeführt wird.
Da die stickoxid-beladenen Rauchgase unmittelbar aus dem
Dampferzeuger mit der für den Betrieb der Entstickungsanlage
erforderlichen Temperatur im Bereich zwischen 320° und 450°C
abgezogen werden, entfällt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Zufuhr teuren Zusatzbrennstoffes. Die gezielte Abkühlung
des zwar entstickten, jedoch mit Ammoniak und Schwefeltrioxid
beladenen Rauchgases in einem der Entstickungsanlage un
mittelbar nachgeschalteten Wärmetauscher führt zur Bildung
von Ammonium-Sulfat-Verbindungen innerhalb dieses Wärme
tauschers. Diese vorzugsweise in der Form von Salzen an
fallenden Verbindungen werden sowohl aus dem Wärmetauscher
als auch aus dem erfindungsgemäß nachgeschalteten Filter ab
gezogen. Damit die zur gezielten Abkühlung im Wärmetauscher
abgezogene Wärme wiedergewonnen werden kann, erfolgt er
findungsgemäß eine zusätzliche Temperaturabsenkung des den
Wärmetauscher verlassenden Rauchgases, so daß sich eine
Temperaturdifferenz ergibt, die dazu benutzt wird, das zur
Bildung von Ammonium-Sulfat-Verbindungen abgekühlte und
zusätzlich in der Temperatur verringerte Rauchgas mit der
jenigen Wärme wieder aufzuheizen, die zur gezielten Abkühlung
entzogen worden ist. Dieses bis auf die Temperaturdifferenz
durch die zusätzliche Temperaturabsenkung wieder aufgeheizte
Rauchgas kann nunmehr den nachgeschalteten Heizflächen zuge
führt werden. Diese Heizflächen müssen nicht aus korrosions
beständigem Material hergestellt sein, weil das den Filter
verlassende gereinigte Rauchgas frei von Ammoniak und von
Ammonium-Sulfat-Verbindungen ist. Aus diesem Grunde können
auch druckbeaufschlagte Heizflächen nachgeschaltet werden.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens er
folgt die Temperaturabsenkung des im Wärmetauscher gezielt
abgekühlten Rauchgases durch einen weiteren Wärmetauscher,
beispielsweise einen Niederdruck-Speisewasservorwärmer,
dessen anfallende Wärme genutzt wird. Auf diese Weise wird
der durch die zusätzliche Temperaturabsenkung hinter dem
Wärmetauscher anfallende Wärmeverlust auf ein Minimum re
duziert.
Alternativ hierzu ist es gemäß einer Weiterbildung der Er
findung möglich, die Temperaturabsenkung des im Wärmetauscher
gezielt abgekühlten Rauchgases durch Zufuhr eines Fluids vor
zunehmen, beispielsweise durch Zufuhr von kalter Luft oder
kaltem Gas oder durch Zufuhr von Wasser. Während die kalte
Luft bzw. das kalte Gas durch Zumischung die Temperatur des
Rauchgases absenken, senkt das zugeführte Wasser die Rauch
gastemperatur infolge der zu seiner Verdampfung erforder
lichen Verdampfungswärme.
Schließlich ist es bei einer anderen Weiterbildung der Erfin
dung möglich, die Temperatur des im Wärmetauscher gezielt ab
gekühlten Rauchgases durch eine Rauchgas-Entschwefelungs-An
lage abzusenken, die zwischen den Wärmetauscher und den
Filter geschaltet ist. In derartigen Rauchgas-Entschwefe
lungs-Anlagen erfolgt zwangsläufig eine Temperaturabsenkung
der Rauchgase, die bei der Erfindung zu dem voranstehend be
schriebenen Zweck ausgenutzt werden kann.
Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden die gereinigten Rauchgase in an sich bekannter
Weise einer Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage zugeführt, bevor
sie über den Kamin abgeführt werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmetauscher ein
Regenerativ-Wärmetauscher verwendet wird, der bekanntermaßen
aus korrosionsbeständigem Material hergestellt werden kann,
beispielsweise unter Verwendung keramischer Wärmetauschmasse
oder emaillierter Bleche. Der zwischen der wärmeabgebenden
und der wärmeaufnehmenden Heizfläche des Wärmetauschers ange
ordnete Filter wird vorzugsweise als Elektrofilter ausge
bildet.
Auf der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele einer er
findungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt, anhand
denen das erfindungsgemäße Verfahren nachfolgend erläutert
werden soll.
In allen drei Ausführungsbeispielen ist ein Dampferzeuger 1
zu erkennen, der mit schwefelhaltigem Brennstoff, beispiels
weise Kohle oder Öl, betrieben wird, wobei in der Brennkammer
des Dampferzeugers 1 stickoxid-beladene Rauchgase entstehen.
Die dem Dampferzeuger 1 zugeführte Verbrennungsluft kann auch
das Abgas einer einen Stromerzeuger antreibenden Gasturbine
sein, sofern diese Gasturbine mit Luftüberschuß betrieben
wird.
Dem Dampferzeuger 1 ist bei den Ausführungsbeispielen rauch
gasseitig eine Entstickungsanlage 2 nachgeschaltet. In dieser
Entstickungsanlage 2 wird unter Verwendung eines nicht darge
stellten Katalysators den stickoxid-beladenen Rauchgasen
Ammoniak (NH3) zugesetzt, um die Stickoxide in Stickstoff und
Wasser umzuwandeln. Dieser Entstickungsvorgang erfordert
Arbeitstemperaturen zwischen 320 und 450°C und einen
Ammoniak-Überschuß, so daß die die Entstickungsanlage 2 im
wesentlichen ohne Abkühlung verlassenden Rauchgase mit
Ammoniak beladen sind.
Durch die Verbrennung eines schwefelhaltigen Brennstoffes
enthalten die Rauchgase weiterhin Schwefeltrioxid (SO3), das
mit dem Ammoniak aggressive Ammonium-Sulfat-Verbindungen
bildet, wenn das Rauchgas anschließend auf Temperaturen
zwischen 250 und 150°C abgekühlt wird.
Bei allen Ausführungsbeispielen erfolgt diese gezielte Ab
kühlung des zwar in der Entstickungsanlage 2 entstickten,
jedoch durch den Entstickungsvorgang mit Ammoniak (NH3) und
durch die Verbrennung des schwefelhaltigen Brennstoffes mit
Schwefeltrioxid (SO3) beladenen Rauchgases in einem Wärme
tauscher 3. Dieser Wärmetauscher 3 muß deshalb aus korro
sionsbeständigem Material hergestellt werden. Aus diesem
Grunde eignet sich für diesen Wärmetauscher 3 insbesondere
ein Regenerativ-Wärmetauscher, dessen Speichermasse ent
weder aus keramischem Material oder aus emaillierten
Blechen hergestellt ist. Bei den beiden ersten Ausführungs
beispielen wurde angenommen, daß in der wärmeaufnehmenden
Heizfläche 3 a des Wärmetauschers 3 die Rauchgase von der
zwischen 320 und 450°C liegenden Eingangstemperatur auf
eine zwischen 200 und 180°C liegende Ausgangstemperatur
abgekühlt werden. Demzufolge bilden sich im Wärmetauscher 3
Ammonium-Sulfat-Verbindungen, nämlich Ammoniumsulfat und
Ammoniumbisulfat, die durch eine kontinuierliche oder
periodisch erfolgende Reinigung des Wärmetauschers 3 aus
diesem entfernt werden können.
Die Temperatur des im Wärmetauscher 3 gezielt abgekühlten
Rauchgases wird anschließend weiter abgesenkt. Diese
Temperaturabsenkung erfolgt beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 durch einen weiteren Wärmetauscher 4, der beispiels
weise als Niederdruck-Speisewasservorwärmer für den Dampf
erzeuger ausgeführt ist. Die Temperatur des Rauchgases be
trägt beim Ausführungsbeispiel nach Verlassen dieses
weiteren Wärmetauschers 4 noch 170 bis 150°C.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird die Temperatur des
den Wärmetauscher 3 mit 200 bis 180°C verlassenden Rauch
gases durch Zuführung eines Fluids 5 abgesenkt. Bei diesem
Fluid 5 kann es sich entweder um kalte Luft oder kaltes Gas
handeln, das dem wärmeren Rauchgas zugeführt wird und damit
dessen Temperatur absenkt. Alternativ ist es möglich, als
Fluid 5 Wasser in das den Wärmetauscher 3 verlassende
Rauchgas einzuspritzen, das durch seine Verdampfung die
Temperatur des Rauchgases absenkt. Auch beim Ausführungsbei
spiel nach Fig. 2 wird angenommen, daß die abgesenkte
Temperatur des Rauchgases zwischen 170 und 150°C liegt.
Mit dieser Temperatur wird das Rauchgas in beiden Aus
führungsbeispielen durch einen Filter 6 geführt, der vorzugs
weise als Elektrofilter ausgebildet ist. In diesem Filter 6
werden somit diejenigen Ammonium-Sulfat-Verbindungen ab
gezogen, die weder im Wärmetauscher 3, noch im Falle der Aus
führung nach Fig. 1 im weiteren Wärmetauscher 4 abgeschieden
und aus diesen Wärmetauschern 3 und 4 abgezogen worden sind.
Das eine Temperatur zwischen 170 und 150°C aufweisende
Rauchgas wird nunmehr der wärmeaufnehmenden Heizfläche 3 b des
Wärmetauschers 3 zugeführt. Da die Temperatur des Rauchgases
in dieser wärmeaufnehmenden Heizfläche 3 b aufgrund der
zusätzlichen Temperaturabsenkung nach Verlassen der wärmeab
gebenden Heizfläche 3 a geringer ist als die Rauchgas
temperatur in dieser wärmeabgebenden Heizfläche 3 a, wird ein
Großteil der zur gezielten Abkühlung des Rauchgases im Wärme
tauscher 3 abgezogenen Wärme zur Wiederaufheizung des Rauch
gases verwendet. In beiden Ausführungsbeispielen beträgt
demgemäß die Temperatur des Rauchgases nach Verlassen der
wärmeaufnehmenden Heizfläche 3 b des Wärmetauschers 3 290 bis
420°C. Der insgesamt im Wärmetauscher 3 entstehende
Temperaturverlust beträgt demgemäß bei beiden Ausführungsbei
spielen 30°, wobei im Falle des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 1 im Wärmetauscher 4 eine Nutzbarmachung auch dieser
Wärme erfolgt, indem sie beispielsweise zur Vorwärmung des
Speisewassers verwendet wird.
Das auf eine zwischen 290 und 420°C liegende Temperatur auf
gewärmte und von Stickoxiden sowie Ammonium-Sulfat-Ver
bindungen gereinigte Rauchgas wird nunmehr in beiden Fällen
nachgeschalteten Heizflächen 7 zugeführt. Hierbei kann es
sich beispielsweise um die Heizflächen des Speisewasservor
wärmers und des Luftvorwärmers aber auch um andere Heiz
flächen des Dampferzeugers 1 handeln. Infolge der zuvor er
folgten Reinigung des Rauchgases müssen diese nachge
schalteten, druckbeaufschlagten Heizflächen 7 nicht aus
korrosionsbeständigem Material hergestellt werden. Trotz der
im Dampferzeuger 1 entstehenden Stickoxide und trotz der
Bildung von Ammonium-Sulfat-Verbindungen nach der Ent
stickungsanlage 2 können somit für die nachgeschalteten und
druckbeaufschlagten Heizflächen 7 herkömmliche Bauteile ver
wendet werden.
Bei beiden Ausführungsbeispielen wird das die nachge
schalteten Heizflächen 7 mit einer Temperatur zwischen 120
und 150°C verlassende Rauchgas nunmehr einem Kamin 8 zur Ab
leitung in die Atmosphäre zugeführt, wobei es ohne Schwierig
keiten möglich ist, dieses Rauchgas über eine Rauchgas-Ent
schwefelungs-Anlage 9 zu leiten. Eine derartige Rauchgas-Ent
schwefelungs-Anlage 9 ist gestrichelt in Fig. 2 angedeutet. Es
wird üblicherweise eine nach dem Naßverfahren arbeitende An
lage verwendet, die das Rauchgas beim Ausführungsbeispiel mit
einer Temperatur von 100°C verläßt.
Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 erfolgt die Ab
senkung der Temperatur des im Wärmetauscher 3 gezielt auf 150
bis 120°C abgekühlten Rauchgases durch eine Rauchgas-Ent
schwefelungs-Anlage 9. Die Rauchgase verlassen diese Rauch
gas-Entschwefelungs-Anlage 9 mit einer Temperatur zwischen
100 und 70°C und werden anschließend über den Filter 6 in
die wärmeaufnehmende Heizfläche 3 b des Wärmetauschers 3
zurückgeführt. Diesen Wärmetauscher 3 verlassen bei diesem
Ausführungsbeispiel die Rauchgase mit einer Temperatur
zwischen 270 und 400°C. Sie werden auch bei diesem Aus
führungsbeispiel anschließend den nachgeschalteten Heiz
flächen 7 des Dampferzeugers 1 zugeführt, die sie mit einer
Temperatur zwischen 130 und 90°C verlassen, bevor sie an
schließend über den Kamin 8 der Atmosphäre zugeführt werden.
Selbstverständlich sind alle voranstehend genannten
Temperaturen und Temperaturbereiche nur als ungefähre
Temperaturangaben zu verstehen und beispielhaft aufgeführt,
um eine Vorstellung über die in den einzelnen Bauteilen herr
schenden Temperaturen und Temperaturdifferenzen zu ver
mitteln.
Bei allen drei Ausführungsbeispielen sind die durch strich
punktierte Linien eingerahmten Bauteile hervorgehoben, die
einer üblichen, aus Dampferzeuger 1 und nachgeschalteten
Heizflächen 7 bestehenden Anlage zugeordnet werden müssen, um
eine Entstickung der stickoxid-beladenen und durch Ver
brennung eines schwefelhaltigen Brennstoffes entstehenden
Rauchgase zu bewirken, ohne daß die nachgeschalteten und
druckbeaufschlagten Heizflächen 7 aus korrosionsbeständigem
Material hergestellt sein müssen.
- Bezugsziffernliste
1 Dampferzeuger
2 Entstickungsanlage
3 Wärmetauscher
3 a wärmeabgebende Heizfläche
3 b wärmeaufnehmende Heizfläche
4 weiterer Wärmetauscher
5 Fluid
6 Filter
7 nachgeschaltete Heizflächen
8 Kamin
9 Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage
Claims (7)
1. Verfahren zum Entsticken von stickoxid-beladenen Rauch
gasen eines mit schwefelhaltigem Brennstoff betriebenen
Dampferzeugers, vorzugsweise eines mit den Abgasen einer
Gasturbine als Verbrennungsluft betriebenen Dampfer
zeugers, mittels einer Entstickungsanlage, der die Rauch
gase mit der für den Entstickungsvorgang notwendigen
Temperatur unmittelbar aus dem Dampferzeuger zugeführt
werden und der weitere Heizflächen, insbesondere Heiz
flächen zur Speisewasser- und/oder Verbrennungsluft-Vor
wärmung, nachgeschaltet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die entstickten, jedoch durch den Entstickungsvorgang
mit Ammoniak (NH3) und durch die Verbrennung des schwefel
haltigen Brennstoffes mit Schwefeltrioxid (SO3) beladenen
Rauchgase zur Bildung von Ammonium-Sulfat-Verbindungen in
einem der Entstickungsanlage (2) unmittelbar nachgeschal
teten Wärmetauscher (3) gezielt abgekühlt werden, daß zur
Wiedergewinnung der bei dieser Abkühlung entzogenen Wärme
die Temperatur des im Wärmetauscher (3) abgekühlten Rauch
gases weiter abgesenkt und dieses Rauchgas im Wärme
tauscher (3) mit der zur gezielten Abkühlung entzogenen
Wärme wieder aufgeheizt wird, daß die bei der gezielten
Abkühlung gebildeten Ammonium-Sulfat-Verbindungen, soweit
sie nicht bereits im Wärmetauscher (3) abgeschieden
werden, in einem zwischen der wärmeabgebenden Heizfläche
(3 a) und der wärmeaufnehmenden Heizfläche (3 b) des Wärme
tauschers (3) angeordneten Filter (6) abgeschieden werden
und daß das gereinigte Rauchgas anschließend den nachge
schalteten Heizflächen (7) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperaturabsenkung des im Wärmetauscher (3) gezielt abge
kühlten Rauchgases durch einen weiteren Wärmetauscher (4),
beispielsweise einen Niederdruck-Speisewasservorwärmer,
erfolgt, dessen anfallende Wärme genutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperaturabsenkung des im Wärmetauscher (3) gezielt abge
kühlten Rauchgases durch Zufuhr eines Fluids (5) erfolgt,
beispielsweise kalter Luft oder kaltes Gas oder von Wasser
zur Temperaturabsenkung durch Entzug der Verdampfungs
wärme.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperaturabsenkung des im Wärmetauscher (3) gezielt abge
kühlten Rauchgases durch eine Rauchgas-Entschwefelungs-An
lage (9) erfolgt, die zwischen den Wärmetauscher (3) und
den Filter (6) geschaltet ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die gereinigten Rauchgase über
eine Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage (9) dem Kamin (8) zu
geführt werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach minde
stens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Wärmetauscher (3) ein Regenerativ-Wärmetauscher
angeordnet ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach minde
stens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Filter (6) als Elektrofilter ausgebildet ist.
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DE19863636554 DE3636554A1 (de) | 1986-10-28 | 1986-10-28 | Verfahren und vorrichtung zum entsticken von stickoxid-beladenen rauchgasen eines mit schwefelhaltigem brennstoff betriebenen dampferzeugers |
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ID=6312582
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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