DE3636260C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer
über einen Hauptantriebsstrang permanent angetriebenen Achse
sowie einer antriebsmäßig zuschaltbaren Achse, die in einem
Nebenantriebsstrang angeordnet ist, welcher mittels eines
zwischen zwei Lagen verstellbaren Betätigungsorganes ein-
bzw. ausschaltbar ist, wobei am Betätigungsorgan ein
Aggregat angeordnet ist, welches mittels einer Steuervorrichtung
in Abhängigkeit vom Schlupf der Räder der
permanent angetriebenen Achse automatisch betätigbar ist,
indem die Steuervorrichtung eingangsseitig mit schlupfabhängig
arbeitenden Sensoren verbunden ist.
Bei derartigen Kraftfahrzeugen wird der Nebenantriebsstrang
nur bei besonderen Fahrbedingungen, wie insbesondere bei
schlechter Traktion auf rutschigem Untergrund, zugeschaltet.
Nachdem bei einer Fahrt auf rutschigem Untergrund keine nennenswerte
Verspannung der Antriebsstränge gegeneinander zu
befürchten ist, kann im allgemeinen auf ein Ausgleichsgetriebe
zwischen den Antriebssträngen verzichtet werden. Durch
die automatische Zuschaltung wird ein höherer Komfort erreicht
und die Fahrsicherheit erhöht. Die erforderlichen
Sensoren sind in vielen Fällen beim betreffenden Fahrzeug
bereits vorhanden, da sie dort auch für andere Zwecke eingesetzt
sind. Beispielsweise sind für den Einsatz von Antiblockiersystemen
vorbereitete Kraftfahrzeuge mit Sensoren
für die Raddrehzahlen ausgestattet, deren Signale ohne weiteres
auch zur Schlupferkennung herangezogen werden können.
Schließlich sind zumindest die moderneren Fahrzeugmotoren im
allgemeinen mit elektronischen Steuersystemen ausgerüstet,
deren Mikroprozessor eine hinreichende Kapazität aufweist,
um auch noch solche zusätzlichen Funktionen wie insbesondere
die automatische Zuschaltung eines Nebenantriebsstranges
übernehmen zu können.
Bei einem aus der DE 34 34 395 A1 bekannten Kraftfahrzeug
der eingangs genannten Art steht ein Schieber eines Umschaltventils
in Wirkverbindung mit einem Elektromagneten, welcher
den Schieber zur Zuschaltung des Vierradantriebs entgegen
der Kraft einer Feder in eine definierte Endstellung überführt.
Nach einer Zuschaltung des Vierradantriebs insbesondere
infolge des Auftretens eines Schlupfes der Fahrzeugräder
muß der Schieber des Umschaltventils zur Aufrechterhaltung
des Vierradantriebs ständig beaufschlagt werden. Nach einer
jeweils schlupfbedingten Zuschaltung des Vierradantriebs ist
ein Zurückschalten in den Zweiradantrieb stets nur bei Fahrzeugstillstand
möglich. Der Umstand, daß in dieser Phase
eine Einflußnahme auf den Vierradantrieb gänzlich ausgeschlossen
ist, ist insbesondere in den Fällen von Nachteil,
in denen infolge einer erneuten Änderung der Fahrsituation
und z. B. der Betätigung einer ABS-Bremsanlage ein rasches
Zurückschalten geboten wäre. So kann z. B. bei einer Fahrzeugabbremsung
durch ein Antiblockiersystem nicht ausgeschlossen
werden, daß die antriebsmäßige Kopplung zwischen den beiden
Achsen zwangsläufig eine Rückwirkung von der einen Achse auf
die jeweils andere Achse mit sich bringt und aufgrund dieser
Rückwirkung den Sensoren des Antiblockiersystems an den jeweiligen
Rädern ein in Wirklichkeit nicht vorhandener, zu
großer bzw. zu kleiner Reibschluß mit dem Untergrund vorgetäuscht
wird.
Bei einem in der US 43 73 604 beschriebenen Fahrzeug erfolgt
die Zuschaltung bzw. Abschaltung des Vierradantriebs manuell
über einen Vakuumschalter, der mit einem fluidbetätigten
Servomotor in Form einer Zwei-Kammer-Vakuumdose zusammenwirkt.
Eine automatische Umschaltung und insbesondere eine
vom Schlupf abhängige Betätigung ist nicht vorgesehen.
Bei einer aus der DE 33 39 684 C2 bekannten Schalteinrichtung
ist zur Zuschaltung des Vierradantriebs über ein willkürlich
betätigbares Steuerglied eine Unterdruckdose mit
einer Unterdruckquelle verbindbar. Soll der Vierradantrieb
aufrechterhalten werden, so ist eine permanente Beaufschlagung
der Unterdruckdose erforderlich. Die Unterdruckbeaufschlagung
erfolgt entgegen einer Federkraft, welche sicherstellt,
daß nach einer jeweiligen Unterbrechung der Verbindung
zur Unterdruckquelle stets wiederum eine Rückschaltung
in den Zweiradantrieb erfolgt. Eine schlupfabhängige automatische
Betätigung ist nicht vorgesehen. Es ist lediglich
dafür gesorgt, daß im niedrigsten Getriebegang der Allradantrieb
zugeschaltet ist.
Auch bei einer aus der DE 33 23 820 C2 bekannten Schalteinrichtung
ist wiederum zur Zuschaltung bzw. Abschaltung des
Vierradantriebs eine von einem willkürlich betätigbaren
Steuerventil beaufschlagbare Unterdruckdose vorgesehen. Auch
in diesem Fall ist die Möglichkeit einer willkürlichen Betätigung
dann aufgehoben, wenn der niedrigste Getriebegang
eingeschaltet wird. Schließlich muß auch die Vakuumdose
dieser Schalteinrichtung zur Aufrechterhaltung des Vierradantriebs
bzw. Zweiradantriebs ständig unterdruckbelastet
sein.
Ziel der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem auf konstruktiv besonders
einfache Weise insbesondere auch nach einer schlupfbedingten
Zuschaltung des Vierradantriebs jederzeit und möglichst
verzögerungsfrei nicht nur eine automatische, sondern insbesondere
auch eine manuelle Abschaltung des Vierradantriebs
bzw. Umschaltung auf den Zweiradantrieb möglich ist.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein
jeweils nur zur Verstellung des Betätigungsorgans angesteuertes,
selbsthemmungsfreies Stellmotoraggregat vorgesehen
ist.
Aufgrund dieser Ausbildung ist selbst nach schlupfbedingter
Zuschaltung des Vierradantriebs stets eine erforderlichenfalls
weitgehend verzögerungsfreie Einflußnahme auf den
Vierradantrieb zur Änderung der jeweiligen Betriebsart möglich.
Dadurch wird nicht nur der Fahrkomfort, sondern auch
die Fahrsicherheit weiter erhöht. Von besonderem Vorteil
ist, daß jederzeit die Möglichkeit besteht, den Nebenantriebsstrang
gegebenenfalls, wie z. B. bei einem Ausfall
der Steuervorrichtung bzw. nach einer entsprechenden Einschätzung
der jeweiligen Fahrsituation, manuell ein- bzw.
insbesondere auch abzuschalten.
Neben dieser ständig vorhandenen Möglichkeit einer manuellen
Betätigung ist zusätzlich eine weitgehend verzögerungsfreie
Reaktion auf die Betätigung der Fahrzeugbremse bzw. insbesondere
das Ansprechen eines Antiblockiersystems möglich, wobei
die Abschaltung des Nebenantriebsstranges insbesondere
wiederum unabhängig davon erfolgen kann, wie groß der von
der Steuervorrichtung festgestellte Schlupf der Fahrzeugräder
ist.
Als Betätigungsorgan kann zweckmäßigerweise eine Schalthebelwelle
vorgesehen sein, wobei der gegebenenfalls an der
Schalthebelwelle angeordnete Schalthebel außer zur manuellen
Betätigung auch zur Anzeige des jeweiligen Betriebszustandes
dienen kann.
Eine bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß das Stellmotoraggregat ein pneumatisch
oder hydraulisch beaufschlagbares, doppelt wirkendes Kolben-
Zylinder-Aggregat umfaßt, welches mittels eines von der
Steuervorrichtung gesteuerten Steuerventilaggregates betätigbar
ist, das nach Ansteuerung durch die Steuervorrichtung jeweils
in eine Neutralstellung zurückkehrt, in der sämtliche
Kammern des Kolben-Zylinder-Aggregates drucklos bzw. mit
einem Fluid-Reservoir verbunden sind. Aus der Neutralstellung
des Kolben-Zylinder-Aggregats heraus ist jederzeit eine
erneute, weitgehend verzögerungsfreie Stellung des Betätigungsorgans
möglich. Für eine jeweilige Umschaltung muß nämlich
nicht erst für einen Druckabbau in der betreffenden
Kammer gesorgt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schaltplanartige Darstellung der
Steuervorrichtung sowie des Stellmotor
aggregates, welches durch ein hydraulisches
Kolben-Zylinder-Aggregat sowie ein zugeordnetes
Steuerventilaggregat gebildet wird,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer
hinsichtlich des Steuerventilaggregates abge
wandelten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Stirnansicht und
Fig. 4 einen Längsschnitt des Kolben-Zylinder-Aggregates.
Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug besitzt in grundsätzlich
bekannter Weise ein hydraulisches Drucksystem mit einem
hydraulisches Medium aufnehmenden Vorratsbehälter 1,
welcher mit der Saugseite einer mittels Pumpenmotors 2
angetriebenen Pumpe 3 verbunden ist. Von der Pumpe 3 führt
eine Druckleitung zu verschiedenen Verbrauchern, von denen
das hydraulische Medium über eine Rücklaufleitung zur
Saugseite der Pumpe 3 bzw. in den Vorratsbehälter 1 zurück
strömt.
Ein derartiger Verbraucher wird in Fig. 1 durch ein mittels
Steuerventilaggregat 4 betätigtes Kolben-Zylinder-Aggregat
5 gebildet, welches dazu dient, eine mit dem Kolben des
Kolben-Zylinder-Aggregates 5 verbundene Schalthebelwelle 9
in Achsrichtung zwischen zwei Endlagen zu verstellen, bei
deren Erreichen jeweils ein Endschalter 6 bzw. 7 betätigt
wird. Die Schalthebelwelle bildet das Betätigungsorgan zum
Ein- bzw. Ausschalten eines Nebenantriebsstranges des
Kraftfahrzeuges.
Das Steuerventilaggregat 4 wird im Beispiel der Fig. 1
durch ein 5/3 Wegeventil gebildet, d.h. durch ein Ventil
mit fünf Anschlüssen und drei Schaltstellungen. Das Steuer
organ des Steuerventilaggregates 4 wird durch einen Schieber
gebildet, der mittels Federn in die in Fig. 1 dargestellte
Neutralstellung gespannt wird, in der beide Kammern des
Kolben-Zylinder-Aggregates 5 miteinander sowie der Saug
seite der Pumpe 3 und dem Vorratsbehälter 1 verbunden sind.
Dementsprechend ist das Kolben-Zylinder-Aggregat in der
Neutralstellung des Ventilaggregates 4 selbsthemmungsfrei.
Mittels eines an der Schalthebelwelle 9 gegebenenfalls
angeordneten Schalthebels (nicht dargestellt) kann also
in Neutralstellung des Ventilaggregates 4 der Neben
antriebsstrang gegebenenfalls manuell ein- bzw. abge
schaltet werden. Dies ist insbesondere für den Fall
vorgesehen, daß eine Steuervorrichtung 8, welche zur
selbsttätigen Steuerung des Ventilaggregates 4 und damit
zum selbsttätigen Ein- bzw. Abschalten des Nebenantriebs
stranges dient, ausfallen sollte.
Bei korrekter Funktion schaltet die Steuervorrichtung 8
den Nebenantriebsstrang in Abhängigkeit vom Schlupf der
Räder des Hauptantriebsstranges ein bzw. aus. Dazu werden
Stellmagnete od.dgl. am Schieber des Ventilaggregates 4
kurzzeitig im Sinne einer Verstellung des Schiebers in
Fig. 1 nach oben bzw. unten erregt. Wird der Schieber
beispielsweise aus der dargestellten Neutralstellung
nach oben verschoben, so wird die in Fig. 1 linke Kammer
des Kolben-Zylinder-Aggregates 5 mit der Druckseite der
Pumpe 3 verbunden, während die andere Kammer mit der
Pumpensaugseite kommuniziert. Dementsprechend wird der
Kolben des Kolben-Zylinder-Aggregates 5 zusammen mit der
Schalthebelwelle 9 nach rechts gegen den Endschalter 7
geschoben. Der Schalter 7 gibt sodann ein Signal an die
Steuervorrichtung 8, die daraufhin den Stellmagneten des
Ventilaggregates 4 abschaltet, so daß das Ventilaggregat 4
in die in Fig. 1 dargestellte Neutralstellung zurückkehren
kann. Wird der Schieber des Ventilaggregates 4 in ent
sprechender Weise in Fig. 1 nach unten verstellt, so ver
schieben sich der Kolben des Kolben-Zylinder-Aggregates 5
und die Schalthebelwelle 9 in Fig. 1 nach links und
betätigen den Endschalter 6, dessen Signal daraufhin
bewirkt, daß die Steuervorrichtung 8 durch Abschalten
des Stellmagnetes das Steuerventilaggregat 4 wiederum
in die dargestellte Neutralstellung zurückkehren läßt.
Je nach der eingenommenen Endlage der Schalthebelwelle 9
ist der Nebenantriebsstrang ein- bzw. abgeschaltet.
Damit die Steuervorrichtung 8 erkennen kann, ob ein
Fahrzustand mit übermäßigem Schlupf vorliegt, ist die
Steuervorrichtung 8 eingangsseitig mit verschiedenen
Sensoren verbunden. Die Schlupferkennung erfolgt in
erster Linie entweder über die Ermittlung der Differenz
drehzahl der Fahrzeugräder und/oder über die Ermittlung
des Differenzmomentes der Antriebsräder unter Berück
sichtigung der Fahrzeuggeschwindigkeit und des Lenkrad
einschlages. Dementsprechend besitzt das Fahrzeug Drehzahl
geber für die Räder und/oder Sensoren, deren Ausgangssignale
das an die Antriebsräder übertragene Moment, die Fahrgeschwin
digkeit bzw. den Lenkwinkel wiedergeben.
Zusätzlich kann auch die Fahrzeugbeladung berücksichtigt
werden. Dies ist insbesondere dann leicht möglich, wenn das
Fahrzeug eine pneumatische oder hydropneumatische Federung
aufweist. In diesem Falle kann der Beladungszustand mittels
Drucksensoren bestimmt werden, die auf den Pneumatik- bzw.
Hydraulikdruck des Federungssystemes ansprechen.
Des weiteren kann die Steuervorrichtung 8 eingangsseitig
mit Sensoren bzw. Signalgebern verbunden sein, deren Signale
anzeigen, ob die Zündung des Motors eingeschaltet ist bzw.
ob oder wie schnell der Motor läuft und/oder ob die Fahr
zeugbremse betätigt wird bzw. ein Antiblockiersystem ange
sprochen hat. Bei ausgeschaltetem bzw. stehendem Motor
sowie bei Betätigung der Fahrzeugbremse bzw. beim Ansprechen
des Antiblockiersystems wird der Nebenantriebsstrang abge
schaltet, unabhängig davon, wie groß der von der Steuer
vorrichtung 8 festgestellte Schlupf der Fahrzeugräder ist.
Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß die Steuervorrichtung 8
bei Ansteuerung des Ventilaggregates 4, d.h. beim Ein- bzw.
Abschalten des Nebenantriebsstranges, auch in die Motor- bzw.
Antriebssteuerung eingreift. Beispielsweise kann die Leistung
des Motors durch Verstellung der Drosselklappe oder Zündung
zurückgenommen werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch
eine zwischen Motor und den Antriebssträngen angeordnete
Kupplung kurzzeitig geöffnet werden. Aufgrund dieser Maß
nahmen wird vor allem vor dem Einschalten des Nebenantriebs
stranges ein hinreichender Gleichlauf aller Fahrzeugräder
erreicht, z.B. auch bei durchdrehenden Antriebsrädern und stehenden
Nebenantriebsrädern, so daß das Einschalten des Nebenantriebsstranges
weitestgehend ruckfrei und dementsprechend mit hohem Komfort erfolgt.
Bei Synchronisation der Antriebsachsen braucht kein vollständiger Gleich
lauf erzeugt zu werden.
Aus Gründen des Komforts ist zusätzlich vorgesehen, daß das Abschalten
des Nebenantriebsstranges jeweils mit einer gewissen Verzögerung erfolgt,
nachdem die Steuervorrichtung 8 einen weitestgehend schlupffreien Fahr
zustand festgestellt hat.
Gegebenenfalls kann die Steuervorrichtung 8 auch dazu dienen,
die Kupplung zwischen Motor und Antriebssträngen beim Anfah
ren zu steuern.
Durch die selbsttätige Ein- und Abschaltung des Nebenantriebs
stranges kann gewährleistet werden, daß sich das Antriebs
system des Fahrzeuges in optimaler Weise den jeweiligen
Bedingungen anpaßt, indem der Antrieb des Fahrzeuges bei
guten Fahrbedingungen lediglich über den Hauptantriebsstrang
und bei schlechten Fahrbedingungen über Haupt- und Neben
antriebsstrang, d.h. in der Regel mit Allradantrieb, erfolgt.
Dadurch werden Fahrverhalten, Bergsteigfähigkeit, Zugkraft
und allgemeines Sicherheitsgefühl ganz wesentlich verbessert.
Da der Allradantrieb nur dann eingeschaltet ist, wenn er von
der Fahrsituation her erforderlich ist, kann gegenüber einem
Fahrzeug mit permanentem Allradantrieb Treibstoff gespart
werden, darüber hinaus werden in der Regel auch Komfort
und Handhabung verbessert.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von
derjenigen nach Fig. 1 lediglich durch ein anderes Ventil
aggregat, welches nach Fig. 2 durch zwei 3/2 Wegeventile 4′
und 4′′ gebildet wird, die jeweils in ihre dargestellte
Neutrallage vorgespannt sind, so daß die linke Kammer des
Kolben-Zylinder-Aggregates 5 über das Ventil 4′′ und die
rechte Kammer des Kolben-Zylinder-Aggregates 5 über das
Ventil 4′ miteinander sowie mit der Saugseite der Pumpe 3
bzw. mit dem Vorratsbehälter 1 kommunizieren. Wenn der
Kolben des Kolben-Zylinder-Aggregates mit der Schalthebel
welle 9 in Fig. 2 nach links gegen den Endschalter 6 ver
schoben werden soll, steuert die Steuervorrichtung 8 das
Ventil 4′ an, wobei dessen Schieber in Fig. 2 nach oben
verlagert wird. Damit wird die rechte Kammer des Kolben-
Zylinder-Aggregates 5 mit der Druckseite der Pumpe 3 ver
bunden. In entsprechend umgekehrter Weise verschieben sich
der Kolben und die Schalthebelwelle 9, wenn das Ventil 4′′
angesteuert wird.
Vorangehend wurde angenommen, daß das Kolben-Zylinder-
Aggregat 5 mit hydraulischem Druckmedium arbeitet. Statt
dessen ist es auch möglich, ein pneumatisches Druckmedium
zu verwenden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
das Fahrzeug mit einer pneumatischen oder auch hydropneuma
tischen Federung ausgerüstet ist und ohnehin ein pneumati
sches Drucksystem zur Verfügung steht.
Die Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten des Kolben-Zylinder-
Aggregates 5. Die Schalthebelwelle 9 besitzt ein stufen
förmig verjüngtes Ende, welches als Kolbenstange in den
Zylinder 11 hineinragt und den Kolben 10 trägt. Zur Halte
rung des Kolbens 10 dient eine Schraube, die in eine
Gewindesackbohrung am freien Ende der Schalthebelwelle 9
eingelassen ist, derart, daß der Kolben 10 zwischen einer
Stufe der Schalthebelwelle 9 und einer vom Schraubenkopf
gehalterten Ringscheibe form- und kraftschlüssig fest
gehalten ist. Der Innenraum des Zylinders 11 besitzt an
seinen Stirnenden angeordnete Ringstufen, derart, daß
jeweils ein im Durchmesser verminderter Teilraum gebildet
wird. In den Endlagen des Kolbens 10 werden diese Teil
räume durch die Kolbenstirnseite bzw. einen stirnseitigen
Kragen am Kolben 10 vom übrigen Innenraum des Zylinders 11
abgeschlossen. Dadurch wird die Bewegung des Kolbens 10
beim Erreichen einer Endlage abgebremst. Darüber hinaus
wird der Kolben 10 beim Verlassen einer Endlage relativ
sanft beschleunigt, weil zunächst nur jeweils ein Teil
der Kolbenstirnseite vom Druck des hydraulischen bzw.
pneumatischen Mediums beaufschlagt werden kann. Wenn
beispielsweise in Fig. 4 über den linken Anschluß 12
Druckmedium in den Zylinder 11 geleitet wird, so kann
zunächst nur ein äußerer Ringbereich der Kolbenstirnseite
außerhalb des die Schraube umschließenden kolbenseitigen
Kragens vom vollen Druck beaufschlagt werden.
Claims (8)
1. Kraftfahrzeug mit zumindest einer über einen Hauptantriebsstrang
permanent angetriebenen Achse sowie einer
antriebsmäßig zuschaltbaren Achse, die in einem Nebenantriebsstrang
angeordnet ist, welcher mittels eines
zwischen zwei Lagen verstellbaren Betätigungsorganes ein-
bzw. ausschaltbar ist, wobei am Betätigungsorgan ein
Aggregat angeordnet ist, welches mittels einer Steuervorrichtung
in Abhängigkeit vom Schlupf der Räder der
permanent angetriebenen Achse automatisch betätigbar ist,
indem die Steuervorrichtung eingangsseitig mit schlupf
abhängig arbeitenden Sensoren verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein jeweils nur zur Verstellung des Betätigungsorgans
(9) angesteuertes, selbsthemmungsfreies Stellmotoraggregat
(4, 5) vorgesehen ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (9) auch manuell betätigbar ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Betätigungsorgan (9) eine Schalthebelwelle
vorgesehen ist.
4. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Stellmotoraggregat (4, 5)
ein pneumatisch oder hydraulisch beaufschlagbares,
doppelt wirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat (5) umfaßt,
welches mittels eines von der Steuervorrichtung (8) gesteuerten
Steuerventilaggregates (4 bzw. 4′, 4′′) betätigbar
ist, das nach Ansteuerung durch die Steuervorrichtung
(8) jeweils in eine Neutralstellung zurückkehrt, in der
sämtliche Kammern des Kolben-Zylinder-Aggregates (5)
drucklos bzw. mit einem Fluid-Reservoir (1) verbunden
sind.
5. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Verstellen des Betätigungsorgans
(9) die vom Fahrzeugmotor auf die Antriebsstränge
übertragene Leistung durch die Steuervorrichtung
(8) zurücksteuerbar ist, indem mittels dieser Steuervorrichtung
(8) ausgangsseitig nachgeschalteter Stellvorrichtungen
eine Motorsteuerung bzw. eine zwischen dem
Motor und den Antriebssträngen angeordnete Kupplung im
Sinne einer Leistungsverminderung angesteuert bzw. geöffnet
werden.
6. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (9)
einer Klauenkupplung oder dergl. zwischen dem Haupt- und
dem Nebenantriebsstrang zugeordnet ist.
7. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (8) eingangsseitig
mit Sensoren für die Erkennung der Stellung
des Betätigungsorgans (9), der eingeschalteten Zündung
des Motors, der Motordrehzahl, der Betätigung der Fahrzeugbremse
bzw. des Ansprechens einer Antiblockiervorrichtung,
der Raddrehzahl, der Fahrgeschwindigkeit, des Lenkradeinschlages
und/oder der Fahrzeugbeladung verbunden
ist.
8. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Stellmotoraggregat ein
Stellmotor, Elektromagnete, elektropneumatische oder
elektrohydraulische Stellglieder vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863636260 DE3636260A1 (de) | 1986-10-24 | 1986-10-24 | Kraftfahrzeug mit zumindest einer permanent angetriebenen achse sowie einer antriebsmaessig zuschaltbaren achse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863636260 DE3636260A1 (de) | 1986-10-24 | 1986-10-24 | Kraftfahrzeug mit zumindest einer permanent angetriebenen achse sowie einer antriebsmaessig zuschaltbaren achse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3636260A1 DE3636260A1 (de) | 1988-05-05 |
DE3636260C2 true DE3636260C2 (de) | 1991-08-22 |
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ID=6312420
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863636260 Granted DE3636260A1 (de) | 1986-10-24 | 1986-10-24 | Kraftfahrzeug mit zumindest einer permanent angetriebenen achse sowie einer antriebsmaessig zuschaltbaren achse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3636260A1 (de) |
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