DE3634598A1 - Verfahren und vorrichtung zum reaktiven aufdampfen von metallverbindungen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum reaktiven aufdampfen von metallverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum reaktiven Auf
dampfen von Metallverbindungen auf Substrate durch Ver
dampfen mindestens eines Metalls aus einem Verdampfer
tiegel mittels eines Elektronenstrahls in einer aus dem
Reaktionsgas bestehenden Atmosphäre bei Drücken von
höchstens 10-1 mbar, wobei
- a) der Metalldampf in einer den Verdampfer umgebenden Innenkammer erzeugt wird, die gegenüber dem Sub strat eine Blendenöffnung aufweist,
- b) das Reaktionsgas in die Innenkammer eingeleitet wird,
- c) Metalldampf und Reaktionsgas durch die Blenden öffnung in Richtung auf das Substrat geleitet werden,
- d) der Elektronenstrahl in der Innenkammer mit dem Metalldampf und dem Reaktionsgas zu Ionisations zwecken in Wechselwirkung gebracht wird, wobei eine Beschleunigungsspannung von mindestens 20 kV gewählt wird, und
- e) die in der Innenkammer gebildeten bzw. in diese eingeschlossenen negativen Ladungsträger durch eine jenseits der Blendenöffnung und außerhalb des Dampfstroms liegende, gegenüber Masse positiv vorgespannte Elektronenanordnung durch die Blendenöffnung hindurch abgesaugt werden, so daß eine intensive, im Bereich von Blendenöffnung und Elektrode brennende Glimmentladung erzeugt wird.
Bei den Metallen handelt es sich vorzugsweise um solche, die
zu sogenannten Hartstoffen führen, wie beispielsweise
Titan, Zirkonium, Tantal, Vanadium und Hafnium. Bei
den Hartstoffen handelt es sich um Verbindungen mindestens
eines dieser Metalle mit Stickstoff (Nitride), Kohlen
stoff (Karbide) sowie gleichzeitig mit Kohlenstoff
und Stickstoff (sogenannte Karbonitride). Das Ver
fahren ist aber auch für das reaktive Verdampfen
anderer Metalle geeignet, die beispielhaft mit Sauer
stoff zu Oxiden umgesetzt werden.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung ist
durch den Aufsatz von Bunshah und Raghuram "Activated
Reactive Evaporation Process for High Rate Deposition of
Compounds", veröffentlicht in J. Vac. Sci. Technol.,
Band 9, Nr. 6, November-Dezember 1972, Seiten 1385 bis
1388, bekannt. Bei dem dort beschriebenen Verfahren wird
das Metall mittels eines Elektronenstrahls verhältnis
mäßig niedriger Beschleunigungsspannung (10 kV) un
mittelbar in der Vakuumkammer verdampft. Gleichfalls
unmittelbar im Dampfstrom befindet sich eine draht
förmige Elektrode, die gegenüber Masse positiv vorge
spannt ist, beispielhaft auf eine Spannung zwischen
80 und 200 V. Beim Betrieb dieser Vorrichtung dient
der Elektronenstrahl nicht nur zum Verdampfen des
Metalls, sondern auch als Elektronenlieferant, während
die positive Elektrode negative Ladungsträger anzieht,
dadurch die Ionisationswahrscheinlichkeit erhöht, und
unmittelbar von einer Glimmentladung umgeben ist. Das
bekannte Verfahren bzw. die Vorrichtung sind jedoch
über die Anwendung im Labormaßstab nicht hinausgekommen,
da die Verdampfungsrate sich für großtechnische
Prozesse nicht in gewünschtem Maße erhöhen ließ. Alle
Versuche, die Verdampfungsrate durch Erhöhung des
Strahlstromes und damit der Strahlleistung zu erhöhen,
scheiterten daran, daß die Reaktion nicht mehr
stöchiometrisch ablief, obwohl eine Düse für die Zuleitung
des Reaktionsgases unmittelbar oberhalb der Ver
dampfungszone mündet. Die
Niederschlagsraten lagen zwar örtlich zwischen 4 und
9,7 µm/min, liessen sich jedoch nicht über eine
größere Fläche verteilen, und die niedergeschlagenen
Schichten enthielten in erheblichem Umfange nicht
an der Reaktion beteiligte Metallanteile.
Man hat daher bei der Beschichtung von Werkstoffen
mit Hartstoffschichten in großtechnischem Maßstabe
nahezu ausschließlich das Verfahren der Katodenzer
stäubung mit Magnetfeldunterstützung angewandt, ist
hierbei jedoch nicht oder zumindest nicht wesentlich
über Niederschlagsraten von etwa 1 bis 1,5 µm/min
hinausgekommen.
Durch die DE-OS 36 27 151 gehört ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Gattung zum Stande der
Technik, bei dem eine Elektrodenanordnung verwendet
wird, die aus einer einzigen Elektrode besteht, die
die Blendenöffnung im wesentlichen rahmenförmig um
gibt, so daß sämtliche Oberflächenelemente der
Elektrode stets auf gleichen Potential liegen. Es
hat sich gezeigt, daß ein solches Verfahren für
relativ kurze Tiegellängen zu ausgezeichneten Er
gebnissen führt, daß jedoch die Entladung und die
Führung des Elektronenstrahls mit zunehmender Länge
des Verdampfertiegels instabiler werden.
Rechteckige Verdampfertiegel beträchtlicher Länge,
wobei an Längen von etwa 50 cm und darüber gedacht
ist, werden für die Bedampfung von Folien großer
Breite benötigt, wobei die Bewegungsrichtung der Folie
quer zur längsten Tiegelachse verläuft. Die längste
Tiegelachse ist dabei diejenige horizontale Achse,
die in der Tiegelöffnung verläuft. Auf dieser längsten
Achse wird auch in aller Regel der Elektronenstrahl
während seiner periodischen Ablenkung auf dem Ver
dampfungsgut bewegt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren hat sich im
Betrieb gezeigt, daß die relativ starke elektrische
Entladung instabil ist und insbesondere unkontrolliert
in Längsrichtung des Tiegels wandert. Dadurch bedingt
entspricht auch nicht immer der momentane Verlauf des
Strahlweges dem durch die Ablenkspannung des Ablenk
systems bzw. dem durch das Magnetfeld des Ablenk
systems an sich vorgegebenen Verlauf. Starke Ent
ladungen, ja sogar Überschläge zwingen den Elektronen
strahl zu einem seitlichen Ausweichen, so daß auch
instabile und insbesondere unkontrollierbare Ver
dampfungsbedingungen die Folge sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das
eingangs beschriebene Verfahren dahingehend zu ver
bessern, daß auch bei Verdampfertiegeln größerer
Länge stabile und reproduzierbare Betriebsbe
dingungen aufrechterhalten werden können.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem
eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß da
durch, daß
- f) der Elektronenstrahl bei einem langgestreckten Ver dampfertiegel in an sich bekannter Weise periodisch in Richtung der längsten Tiegelachse über das zu verdampfende Metall bewegt wird, und
- g) die jenseits der Blendenöffnung liegende Elektroden anordnung aus mindestens einer zur längsten Tiegel achse parallelen Reihe von Einzelelektroden besteht, die von einer jeweils einer jeden Einzelelektrode zugeordneten Stromquelle unabhängig von den anderen Einzelelektroden gespeist werden.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die
Korrelation der einzelnen Verfahrensparameter jeweils
in Längsabschnitten des Tiegels erzwungenermaßen bei
behalten, wobei die Längsabschnitte des Tiegels durch
die Einzelelektroden vorgegeben werden. Es
ist also nicht mehr möglich, daß der örtliche Verlauf
der Plasmaentladung ein anderer ist als derjenige des
Elektronenstrahls, so daß es nicht vorkommen kann, daß
die Plasmaentladung an einer Stelle des Verdampfer
tiegels brennt, während sich der Elektronenstrahl
gerade an einer anderen Stelle des Verdampfer
tiegels befindet. Da der Elektronenstrahl eine ganz
wesentliche Energiequelle für die Plasmaentladung dar
stellt, würde eine vorübergehende Trennung von
Plasmaentladung und Elektronenstrahl zu einem kurz
zeitigen Absinken der Intensität der Plasmaent
ladung führen, worauf die instabilen Betriebsver
hältnisse zurückzuführen sind.
Diese Problematik wird durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen ausgeschaltet und es werden über die ge
samte Tiegellänge außerordentlich stabile Betriebs
bedingungen erreicht, die eine konstante und gleich
förmige Verdampfungsrate über die Tiegellänge ein
schließlich einer stöchiometrischen Reaktion mit dem
Reaktionsgas gewährleisten. Es ist dabei besonders vor
teilhaft, wenn man den Elektronenstrahl im Bereich
einer jeden Einzelelektrone eine definierte
Zeitspanne verweilen läßt. Dieses örtliche Verweilen
reicht in Verbindung mit einer entsprechend angepaßten
Ablenkfrequenz aus, um an den Verweilorten deutlich
sichtbare heiße Stellen, sogenannte "Hot Spots" zu er
zeugen, die als weiteres stabilisierendes Element für
die Plasmaentladung an dieser Stelle dienen.
Es ist dabei weiterhin von Vorteil, wenn man das Reaktions
gas über eine Vielzahl von Verteilerrohren in die Innen
kammer einleitet, wobei die Verteilerrohre in geometrisch
ähnlicher Weise wie die Einzelelektroden aufgeteilt und
angeordnet sind.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur
Durchführung des eingangs beschriebenen Verfahrens
mit einer äußeren Vakuumkammer, einem Verdampfer
tiegel mit einer Elektronenkanone zum Beschuß des
im Verdampfertiegel befindlichen Verdampfungsgutes
mit einem Elektronenstrahl, wobei
- a) der Raum über dem Verdampfertiegel von einer Innen kammer umgeben ist, die eine Eintrittsöffnung für den Elektronenstrahl und in Richtung auf das Sub strat eine Blendenöffnung aufweist,
- b) die Innenkammer mit einer Zuführeinrichtung für ein Reaktionsgas versehen ist, und
- c) jenseits der Blendenöffnung eine nicht in der Projektionsfläche der Blendenöffnung liegende Elektroden anordnung isoliert befestigt ist, die mit einer Strom quelle mit einer gegenüber Masse positiven Ausgangs spannung verbunden ist.
Zur Lösung im wesentlichen der gleichen Aufgabe ist
eine solche Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch ge
kennzeichnet, daß
- d) die Elektronenkanone in an sich bekannter Weise bei einem langgestreckten Verdampfertiegel ein Ablenksystem aufweist, durch das der Elektronen strahl periodisch in Richtung der längsten Tiegel achse A-A über das zu verdampfende Metall beweg bar ist,
- e) die jenseits der Blendenöffnung liegende Elektroden anordnung aus zwei zur längsten Tiegelachse A-A parallelen und beiderseits derselben paarweise angeordneten Reihen von Einzelelektroden besteht und
- f) jedes Paar von Einzelelektroden mit einer Stromquelle verbunden ist, die von den Stromquellen der jeweils anderen Paare von Einzelelektroden unabhängig ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wird nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gegenstand von
Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine Vakuumkammer 1 dargestellt, die
über einen Saugstutzen 2 von einem nicht dargestellten
Pumpsatz evakuiert wird. In der äußeren Vakuumkammer
befindet sich eine Innenkammer 3, die einen waagrechten
Boden 4, vier senkrechte Seitenwände 5 und eine wieder
um waagrechte obere Wand 6 besitzt. Auf dem Boden 4
ruht ein Verdampfertiegel 7, in dem das schmelzflüssige
Verdampfungsgut 8 untergebracht ist, und der von einer
Kühlschlange 9 umgeben ist. In der linken Seitenwand 5
befindet sich eine Eintrittsöffnung 10 für einen
Elektronenstrahl 11, der auf einer bogenförmigen Bahn
auf die Oberfläche des Verdampfungsgutes 8 abgelenkt wird.
Die Mittel für die Strahlablenkung gehören zum Stand der
Technik. Hinter der Eintrittsöffnung 10
befindet sich eine Elektronenkanone 12 mit einem
Ablenksystem 13, durch das der Elektronenstrahl 11 nach
einem vorgegebenen und von einem Programmgeber ge
steuerten Ablenkmuster auf der Oberfläche des
Verdampfungsgutes 8 periodisch abgelenkt wird.
Die obere Wand 6 ist als Blende ausgebildet, d.h.
sie besitzt eine Blendenöffnung 14, die gegenüber dem
Gesamtquerschnitt der Innenkammer 3 einen merklich
kleineren Querschnitt aufweist. In dem unteren
Teil der Innenkammer 3 befindet sich eine Zuführein
richtung 15, die aus perforierten geraden Rohren
besteht, die senkrecht zur Zeichenebene verlaufen und zur
Zufuhr des Reaktionsgases dienen. Der durch die Wirkung
des Elektronenstrahls 11 gebildete Dampf des Verdampfungs
gutes 8 und das durch die Zuführeinrichtung 15 zuge
führte Gas werden durch die Blendenöffnung 14 hindurch
auf ein Substrat 16 geleitet, das sich stationär oder
beweglich oberhalb der Blendenöffnung 14 befindet. Im
vorliegenden Fall ist das Substrat 16 stationär darge
stellt.
Jenseits der Blendenöffnung 14, d.h. zwischen der oberen
Wand 6 und dem Substrat 16 befindet sich eine nicht in der
Projektionsfläche der Blendenöffnung 14 liegende Elektrodenan
ordnung 17, die sich mittels Isolatoren 18 auf der
oberen Wand 6 abstützt. Die Innenkanten 14 a der Blenden
öffnung 14 bilden ein Rechteck; das gleiche gilt auch
für die Innenkanten 17 a der Elektrodenanordnung.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Innen
kanten 14 a und 17 a im wesentlichen miteinander
fluchten, wobei allerdings geringfügige Abweichungen
von der Fluchtstellung nicht weiter kritisch sind.
Während die Innenkammer 3 ebenso wie die äußere
Vakuumkammer 1 und der Verdampfertiegel 7 an Masse
gelegt ist, ist die Elektrodenanordnung 17 über
ein Leitungsbündel 20 und eine Isoilierdurch
führung 21 mit einer Stromquelle 22 verbunden.
Während es möglich ist, das Substrat 16 gleichfalls
auf Massepotential zu legen, kann es, wie in Fig. 1
dargestellt, auch über eine Leitung 23 und eine
Isolierdurchführung 24 an eine Gleichspannungsquelle 25
gelegt werden. Durch die angegebene Potential
differenz zwischen der Elektrodenanordnung 17 und
der Innenkammer 3 im Bereich der Blendenöffnung 14
wird eine äußerst intensive Plasmaentladung er
zeugt, deren obere und seitliche Begrenzung in
etwa durch die gestrichelte Linie 26 angedeutet
werden kann.
Beispielhaft beträgt der Abstand zwischen der Oberseite
der oberen Wand 6 und der Oberseite der Elektrodenanordnung 17
31 mm, und der Abstand zwischen der Oberseite der Elektroden
anordnung 17 und der Unterseite des Substrats 16
beträgt 34 mm.
In Fig. 2 wurden nur die wesentlichsten Teile aus
Fig. 1 übernommen. Zu erkennen ist zunächst, daß
der Verdampfertiegel 7 den Umriß eines langgestreckten
Rechtecks hat und infolgedessen eine längste Tiegel
achse A-A, die durch die gestrichelte Mittellinie
angedeutet ist. Entlang dieser Achse A-A wird der
Elektronenstrahl 11 mittels des Ablenksystems 13
nach einem vorgegebenen Ablenkmuster über das Ver
dampfungsgut 8 (Metall) geführt, und zwar periodisch
mit einer Ablenkfrequenz zwischen 5 und 500 Hz, vorzugs
weise zwischen 100 und 200 Hz. Die Ablenkung geschieht
dabei schrittweise unter Einhaltung bestimmter Verweilzeiten
an mehreren Verweilorten a, b, c, d, e, die durch die
schraffierten Kreisflächen angedeutet sind. Während
der Abstand der Verweilorte vorzugsweise gleich groß
ist, müssen die Verweilzeiten selbst nicht gleich
lang sein. So ist es beispielsweise regelmäßig er
forderlich, die Verweilzeiten im Bereich der Tiegel
enden gegenüber den Verweilzeiten in Tiegelmitte
länger zu wählen, um sowohl die größeren Wärmever
luste im Bereich der Tiegelenden als auch die Tat
sache zu kompensieren, daß das über den Tiegel hin
weggeführte Verdampfungsgut an seinen Rändern im
wesentlichen nur aus einer Richtung mit dem Dampf
beaufschlagt wird.
Es ist zu erkennen, daß die Elektrodenanordnung aus
zwei zur längsten Tiegelachse A-A parallelen und
beiderseits derselben paarweise angeordneten Reihen
von Einzelelektroden besteht. Die linke Reihe ist mit
17-1 a bis 17-5 a beziffert, während die rechte Reihe
mit 17-1 b bis 17-5 b beziffert ist. Die jeweils in Be
zug auf die Achse A-A gegenüberliegenden Einzel
elektroden bilden jeweils ein Paar, so z.B. das Paar
17-1 a/17-1 b etc. Es ist weiterhin zu erkennen, daß
jedes Paar von Einzelelektroden über nicht näher be
zeichnete Leitungen mit jeweils einer Stromquelle 22-1
bis 22-5 verbunden ist, die unabhängig voneinander
einzeln auf einem bestimmten Stromfluß einstellbar
sind. Zur Vereinfachung sei angenommen, daß die in
Fig. 2 schraffiert eingezeichneten Verweilorte
während des Auftreffens des Elektronenstrahls an dem
betreffenden Verweilort mit der momentanen Auftreff
stelle übereinstimmen. So gehört mithin die Auftreff
stelle a zu dem Paar von Einzelelektroden 17-1 a und
17-1 b. Dieses ist das jeweils am nächsten zur Auftreff
stelle a liegende Paar von Einzelelektroden. Die Auf
treffstelle b gehört zu dem Paar von Einzelelektroden
17-2 a und 17-2 b und so fort. Durch diese definierte
räumliche Zuordnung einzelner Auftreffstellen bzw.
Verweilorte zu bestimmten Elektrodenpaaren wird das
System in Längsrichtung des Tiegels in Einzelsysteme
unterteilt, deren Betriebsparameter definiert steuer
bar bzw. regelbar sind.
Es ist dabei besonders zweckmäßig, wenn man gemäß der
Darstellung in Fig. 2 für sämtliche Einzelelektroden
die gleiche axiale Länge und auch äquidistante Abstände
vorsieht. Dies muß jedoch nicht unbedingt sein, und
so können die Längen der einzelnen Elektroden bzw.
Elektrodenpaare auch unterschiedlichen Abständen der
einzelnen Verweilorte angepaßt werden.
Aus Fig. 2 ist weiterhin ersichtlich, daß die Zu
führungseinrichtung für das Reaktionsgas aus zwei
zur längsten Tiegelachse A-A parallelen und beider
seits derselben angeordneten Reihen von paarweisen
Verteilerrohren besteht. Die linke Reihe von Ver
teilerrohren trägt die Bezifferung 15-1 a bis 15-5 a,
während die rechte Reihe von Verteilerrohren die Be
zifferung 15-1 b bis 15-5 b trägt. Die Zuordnung ist
dabei geometrisch ähnlich wie diejenige der Einzel
elektroden gewählt, d.h. die einzelnen Verteiler
rohre sind sowohl einem Elektrodenpaar als auch einem
bestimmten Verweilort zugeordnet. Die Verteilerrohre
15-1 a und 15-1 b bilden dabei ein Paar usw. bis zum Paar
von Verteilerrohren 15-5 a/15-5 b.
Die Verteilerrohre sind über ein Steuergerät 50 paar
weise an eine Gasquelle (51) angeschlossen, wobei
sich durch das Steuergerät (50) eine individuelle
Anpassung der Gaslieferung an den Gasbedarf nach Maß
gabe der Reaktionsverhältnisse erzielen läßt.
Allerdings sind nur die beiden
Gasleitungen 52 und 53 zu dem Paar von Verteiler
rohren 15-5 a und 15-5 b eingezeichnet, während die Gas
leitungen zu den übrigen Verteilerrohren nur in
ihren Anfängen in der Nähe des Steuergerätes 50 ein
gezeichnet sind.
Es ergibt sich insbesondere aus Fig. 2, daß die
Verteilerrohre in der hier nicht gezeichneten Innen
kammer 3 (Fig. 1) in geometrisch ähnlicher Weise
wie die Einzelelektroden aufgeteilt und angeordnet
sind.
Claims (7)
1. Verfahren zum reaktiven Aufdampfen von Metallver
bindungen auf Substrate durch Verdampfen mindestens
eines Metalls aus einem Verdampfertiegel mittels
eines Elektronenstrahls in einer aus dem Reaktions
gas bestehenden Atmosphäre bei Drücken von
höchstens 10-1 mbar, wobei
- a) der Metalldampf in einer den Verdampfer um gebenden Innenkammer erzeugt wird, die gegen über dem Substrat eine Blendenöffnung aufweist,
- b) das Reaktionsgas in die Innenkammer eingeleitet wird,
- c) Metalldampf und Reaktionsgas durch die Blenden öffnung in Richtung auf das Substrat geleitet werden,
- d) der Elektronenstrahl in der Innenkammer mit dem Metalldampf und dem Reaktionsgas zu Ionisations zwecken in Wechselwirkung gebracht wird, wobei eine Beschleunigungsspannung von mindestens 20 kV gewählt wird, und
- e) die in der Innenkammer gebildeten bzw. in dieser eingeschlossenen negativen Ladungsträger durch eine jenseits der Blendenöffnung und außerhalb des Dampfstroms liegende, gegenüber Masse positiv vorgespannte Elektrodenanordnung durch die Blenden öffnung hindurch abgesaugt werden, so daß eine intensive, im Bereich von Blendenöffnung und Elektrode brennende Glimmentladung erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- f) der Elektronenstrahl bei einem langgestreckten Verdampfertiegel in an sich bekannter Weise periodisch in Richtung der längsten Tiegelachse über das zu verdampfende Metall bewegt wird, und
- g) die jenseits der Blendenöffnung liegende Elektroden anordnung aus mindestens einer zur längsten Tiegel achse parallelen Reihe von Einzelelektroden besteht, die von einer jeweils einer jeden Einzelelektrode zugeordneten Stromquelle unabhängig von den anderen Einzelelektroden gespeist werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den Elektronenstrahl im Bereich einer jeden
Einzelelektrode eine definierte Zeitspanne ver
weilen läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrodenanordnung aus zwei beiderseits der
Tiegelachse angeordneten Reihen von paarweisen
Einzelelektroden besteht, wobei jeweils ein Paar
von Elektroden von einer Stromquelle gespeist wird,
die von den Stromquellen für die anderen Paare
von Einzelelektroden unabhängig ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einer äußeren Vakuumkammer, einem
Verdampfertiegel mit einer Elektronenkanone zum
Beschuß des im Verdampfertiegel befindlichen Ver
dampfungsguts mit einem Elektronenstrahl, wobei
- a) der Raum über dem Verdampfertiegel von einer Innenkammer umgeben ist, die eine Eintritts öffnung für den Elektronenstrahl und in Richtung auf das Substrat eine Blendenöffnung aufweist,
- b) die Innenkammer mit einer Zuführeinrichtung für ein Reaktionsgas versehen ist, und
- c) jenseits der Blendenöffnung eine nicht in der Projektionsfläche der Blendenöffnung liegende Elektrodenanordnung isoliert befestigt ist, die mit einer Spannungsquelle mit einer gegenüber Masse positiven Ausgangsspannung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- d) die Elektronenkanone (12) in an sich bekannter Weise bei einem langgestreckten Verdampfer tiegel (7) ein Ablenksystem (13) aufweist, durch das der Elektronenstrahl periodisch in Richtung der längsten Tiegelachse (A-A) über das zu verdampfende Metall bewegbar ist,
- e) die jenseits der Blendenöffnung (14) liegende Elektrodenanordnung (17) aus zwei zur längsten Tiegelachse (A-A) parallelen und beiderseits der selben paarweise angeordneten Reihen von Einzel elektroden (17-1 a; 17-2 a; 17-3 a; 17-4 a; 17-5 a; bzw. 17-1 b, 17-2 b; 17-3 b; 17-4 b; 17-5 b) besteht, und
- f) jedes Paar von Einzelelektroden mit einer Strom quelle (22) verbunden ist, die von den Strom quellen der jeweils anderen Paare von Einzel elektroden unabhängig ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung (15) für das Reaktionsgas
aus zwei zur längsten Tiegelachse (A-A) parallelen
und beiderseits derselben angeordneten Reihen von
paarweisen Verteilerrohren (15-1 a; 15-2 a; 15-3 a;,
15-4 a; 15-5 a bzw. 15-1 b; 15-2 b; 15-3 b; 15-4 b, 15-5 b)
besteht.
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