DE3634421A1 - Einrichtung zur stetigen ueberwachung einer relativen verlagerung von stator und rotor einer elektrischen maschine - Google Patents
Einrichtung zur stetigen ueberwachung einer relativen verlagerung von stator und rotor einer elektrischen maschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Messung und Überwachung
von gegenseitigen Verlagerungen zwischen Rotor und Stator
einer elektrischen Maschine. Gemäß der Erfindung arbeitet die
Meßeinrichtung mit akustischen Signalen im Ultraschallbereich.
Die relative Verlagerung von Stator und Rotor einer elektrischen
Maschine kann verschiedene Ursachen haben, wie z. B.
Lagerschäden, mechanische Beschädigung der Welle, Verlagerung
der Verankerung vom Stator-Gehäuse oder von Stehlagerböcken,
aber auch Fehler in Wicklungen, die zu unsymmetrischem magnetischen
Zug führen.
Es sind Meßeinrichtungen bekannt, die zur Feststellung einer
relativen radialen Verlagerung von Stator und Rotor mechanische
Taster oder Fühler verwenden. Andere Meßeinrichtungen arbeiten
mit kapazitiven oder induktiven Gebern zur Messung von Luftspaltänderungen,
oder besonderen Meßwicklungen zur Erfassung von
Exzentrizitätsfeldern wie in der deutschen Patentschrift
12 26 200 mit Zusatz 12 67 753 angegeben.
Meßeinrichtungen, die auf mechanischer Abtastung beruhen, sind
konstruktiv aufwendig und erlauben aufgrund ihrer Schaltcharakteristik
keine stetige Erfassung der gegenseitigen Lage von
Stator und Rotor. Eine stetige Erfassung der Luftspaltweite läßt
eine Früherkennung einer sich anbahnenden Verlagerung von Stator
und Rotor zu und ermöglicht eine rechtzeitige Entscheidung über
den weiteren Betrieb der elektrischen Maschine. Die stetige
Überwachung des Luftspaltes ermöglicht beispielsweise eine
Meßeinrichtung nach dem erwähnten Patent 12 26 200. Diese
Meßeinrichtung arbeitet jedoch nur bei betriebsmäßig umlaufendem
Rotor.
Kapazitive oder induktive Meßeinrichtungen erlauben zwar ebenfalls
eine stetige Messung, jedoch ist die eindeutige Auswertung
der ausgegebenen Signale, insbesondere bei umrichtergespeisten
Maschinen, wegen der hohen Störspannungen nur mit wirtschaftlich
unvertretbar hohem Geräteaufwand durchführbar.
Der Fortschritt der Erfindung besteht darin, daß eine stetige
Messung der Luftspaltweite sowohl bei stillstehender wie bei
drehender Maschine erfolgt, und mit einer weiteren Meßeinrichtung
gleichen Arbeitsprinzips auch axiale Verlagerungen des Rotors
gemessen werden können. Eine Störbeeinflussung akustischer
Wandler ist durch magnetische Felder ausgeschlossen, gegen
starke elektrische Felder ist eine Abschirmung leicht möglich.
Wählt man für die akustischen Wandler Signalfrequenzen von etwa
200 kHz oder darüber, lassen sich evtl. auftretende Störspannungen
in den Zuleitungen ausfiltern.
Die Entfernungsmessung mit Ultraschall beruht grundsätzlich auf
der Auswertung der Laufzeit, die ein von einem Sender abgestrahltes
Ultraschallsignal benötigt, bis es nach Reflexion am
Meßobjekt an einem Empfänger eintrifft. Sender und Empfänger
können mit je einem akustischen Wandler aufgebaut werden;
üblicherweise arbeitet jedoch ein akustischer Wandler sowohl als
Sender wie auch als Empfänger.
Bekannte praktische Ausführungen senden z. B. einen kurzen
Ultraschallimpuls aus und messen direkt die Laufzeit bis zum
Empfang dieses Impulses oder das Sendesignal ist frequenzmoduliert,
so daß die Frequenzdifferenz zwischen Sende- und
Empfangssignal ein Maß für die Objektentfernung ist oder es wird
die Phasendifferenz zwischen Sende- und Empfangssignal ausgewertet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden zwei Meßeinrichtungen
unter einem Winkel von 90 Grad oder 120 Grad am Umfang
innerhalb des Maschinengehäuses so angebracht, daß Änderungen
des radialen Abstandes zwischen Rotor und Stator, hervorgerufen
durch eine umlaufende Exzentrizität oder durch eine statische
Exzentrizität beliebiger Richtung, erfaßt werden. Für die Erfassung
einer umlaufenden Exzentrizität ist nur eine Meßeinrichtung
erforderlich, da die Veränderung der Luftspaltweite am
Umfang fortschreitet. Eine statische Exzentrizität kann sich
jedoch senkrecht zur Meßrichtung einer Meßeinrichtung ausbilden,
so daß für die sichere Erkennung zwei orthogonal angeordnete
Meßeinrichtungen erforderlich sind.
Je nach Art der elektrischen Maschine sollen die akustischen
Wandler in den Lücken zwischen den Polen des Stators einer
Gleichstrommaschine befestigt bzw. in entsprechenden Vertiefungen
des Statorblechpaketes oder der Nutverschlußkeile einer
Asynchron- oder Synchronmaschine angeordnet werden.
Ein Ausführungsbeispiel für den Einbau dreier Meßeinrichtungen
in eine Gleichstrommaschine zeigt Fig. 1. Die Meßeinrichtungen
(1) und (2) sind unter einem Winkel von 90 Grad an zwei Polen
(4) und die Meßeinrichtung (3) unter einem Winkel von 180 Grad,
bezogen auf Meßeinrichtung (1), an einem dritten Pol befestigt.
Der Schall wird radial gegen den Rotor (5) abgestrahlt. Der Rotor
liegt um das Maß ε exzentrisch in der Bohrung. Die Meßeinrichtungen
liefern daher Abstandsmeßwerte s₁, s₂ und s₃, die vom
Wert s₀ für die zentrische Lage des Rotors abweichen.
Weiterhin kann gemäß der Erfindung ein akustischer Wandler auf
einer Seite der Maschine so angebracht werden, daß axiale Verlagerungen
des Rotors gegenüber dem Maschinengehäuse gemessen
werden.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Asynchronmaschine zeigt
Fig. 2. Auf einer Welle (6) sind das Rotorblechpaket (7) und
ein Lüfter (8) montiert. Das Gehäuse (9) trägt das Statorblechpaket
(10) und die Wicklung (11) sowie einen akustischen Wandler
(12). Der Schall wird gegen die Stirnfläche des Rotors abgestrahlt
und gestattet so die Messung axialer Verlagerungen.
Die Art der Exzentrizität kann aus dem zeitlichen Verhalten der
Meßwerte ermittelt werden (Fig. 3). Nach der vorliegenden Erfindung
können die Meßwerte zur Feststellung einer statischen
Exzentrizität auf eine statische Abweichung s stat vom Sollwert
s 0 und zur Feststellung einer dynamischen Exzentrizität auf eine
sich periodisch mit dem Rotordrehwinkel ändernde Abweichung
s dyn vom Sollwert analysiert werden. Die Sollwerte sind die
Meßwerte der Luftspaltweite bei zentrischer Lage des Rotors in
der Bohrung.
Gemäß der Erfindung kann bei Verwendung von zwei Meßeinrichtungen
mit orthogonaler Anordnung der Meßrichtungen aus dem Verhältnis
der statischen Anteile der Meßwertabweichungen der beiden
Meßeinrichtungen sowie den Vorzeichen der statischen Anteile
der Meßwertabweichungen vom Sollwert die räumliche Richtung der
statischen Exzentrizität bestimmt werden.
Wegen der orthogonalen Meßrichtungen berechnet sich der
Winkel ϕ, für den die Luftspaltweite ein Minimum wird, zu
mit
s₁ =statischer Meßwertanteil der Meßeinrichtung 1,
s₂ =statischer Meßwertanteil der Meßeinrichtung 2,
s₀ =statischer Meßwertanteil bei zentrischer Rotorlage,
wobei ϕ = 0 für den Ort der Meßeinrichtung 2 gilt (Fig. 1).
Da die Arcustangensfunktion über den Bereich 2π nicht eindeutig
ist, müssen für die endgültige Bestimmung des Winkels ϕ noch die
Vorzeichen von (s₀-s₁) und (s₀-s₂) berücksichtigt werden.
Die minimale Luftspaltweite s min aufgrund der statischen Exzentrizität
ergibt sich dann zu
Der Meßwert s₀ kann bei fehlerfreier Maschine mit zentrischer
Rotorlage aufgenommen und für die weitere Meßwertverarbeitung
als Referenz gespeichert werden.
Auf diese Speicherung kann verzichtet werden, wenn in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung eine dritte Meßeinrichtung diametral
gegenüber einer der beiden anderen eingebaut wird. Ein
Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 1. Die Meßeinrichtungen (1) und
(3) sind unter einem Winkel von 180 Grad angeordnet, so daß
gilt
s₀=1/2 · (s₁+s₃)
mit s₃=statischer Meßwertanteil der Meßeinrichtung (3).
Die Algorithmen zur Auswertung der Signale lassen sich in bekannten
analogen oder digitalen Schaltungen implementieren.
Claims (8)
1. Anordnung zur Messung und Überwachung von gegenseitigen
Verlagerungen zwischen Rotor und Stator einer elektrischen
Maschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung mit
akustischen Signalen im Ultraschallbereich arbeitet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Meßeinrichtungen unter einem Winkel von 90 Grad oder 120
Grad am Umfang innerhalb des Maschinengehäuses so angebracht
sind, daß Änderungen des radialen Abstandes zwischen Rotor
und Stator, hervorgerufen durch eine umlaufende Exzentrizität
oder durch eine statische Exzentrizität beliebiger Richtung,
erfaßt werden.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dritte Meßeinrichtung diametral gegenüber
einer der beiden anderen Meßeinrichtungen (180 Grad Versatz)
am Umfang angeordnet wird, so daß auch bei exzentrischem
Rotor die Luftspaltweite, die bei zentrischem Rotor vorläge,
feststellbar ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die akustischen Wandler in den Lücken
zwischen den Polen einer Gleichstrommaschine befestigt
sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die akustischen Wandler in entsprechenden
Vertiefungen des Statorblechpaketes oder der Nutverschlußkeile
einer Asynchronmaschine oder Synchronmaschine angeordnet sind.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
akustische Wandler auf einer Seite der Maschine so angebracht
ist, daß axiale Verlagerungen des Rotors gegenüber
dem Maschinengehäuse gemessen werden.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerte zur Feststellung einer statischen Exzentrizität
auf eine statische Abweichung bezüglich des
Sollwertes und zur Feststellung einer dynamischen Exzentrizität
auf eine sich periodisch mit der Rotorumdrehung
ändernde Abweichung bezüglich des Sollwertes analysiert
werden.
8. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung von zwei Meßeinrichtungen
mit orthogonaler Anordnung der Meßrichtungen aus dem Verhältnis
der Meßwertabweichungen der beiden Meßeinrichtungen
sowie den Vorzeichen der Meßwertabweichungen vom Sollwert
die räumliche Richtung der statischen Exzentrizität bestimmt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863634421 DE3634421A1 (de) | 1986-10-09 | 1986-10-09 | Einrichtung zur stetigen ueberwachung einer relativen verlagerung von stator und rotor einer elektrischen maschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863634421 DE3634421A1 (de) | 1986-10-09 | 1986-10-09 | Einrichtung zur stetigen ueberwachung einer relativen verlagerung von stator und rotor einer elektrischen maschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3634421A1 true DE3634421A1 (de) | 1988-04-14 |
Family
ID=6311388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863634421 Withdrawn DE3634421A1 (de) | 1986-10-09 | 1986-10-09 | Einrichtung zur stetigen ueberwachung einer relativen verlagerung von stator und rotor einer elektrischen maschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3634421A1 (de) |
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-
1986
- 1986-10-09 DE DE19863634421 patent/DE3634421A1/de not_active Withdrawn
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CN108729963B (zh) * | 2018-05-30 | 2020-08-04 | 安徽霍克斯仪器仪表有限公司 | 一种汽轮机组轴系故障预测方法及系统 |
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