DE10353620B3 - Verfahren zum sensorischen Beobachten des Laufs einer drehenden Maschine - Google Patents

Verfahren zum sensorischen Beobachten des Laufs einer drehenden Maschine Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zum sensorischen Beobachten des Laufs einer drehenden Maschine, insbesondere eines axialen Turbo-Luftverdichters, wobei mindestens zwei diametral umfänglich an einem Stator (1) angeordnete Ultraschall-Sonden auf eine Rotorwelle (3) gerichtete Schallimpulse abstrahlen und deren Echo wieder empfangen und aus den Laufzeiten der Schallimpulse die Lage der Rotorwelle (3) im Stator (1) und/oder eine eventuelle Exzentrizität der Rotorwelle (3) und/oder indirekt die Größe des Spalts (5) zwischen dem Stator (1) und den von der Rotorwelle (3) mitgenommenen Bauteilen (4) ermittelt wird, wird außerdem aus den Schall-Laufzeiten die mittlere Lufttemperatur zwischen dem Stator (1) und der Rotorwelle (3) nach der Gleichung: DOLLAR F1 ermittelt mit: DOLLAR A DOLLAR I2 = mittlere Geschwindigkeit: (l¶nenn,1¶/ж1¶ + l¶nenn,2¶/ж2¶), DOLLAR A wobei: DOLLAR A l¶nenn,1¶ = Nennabstand zwischen Stator und Rotorwelle an der Ultraschall-Sonde 1 und DOLLAR A l¶nenn,2¶ = Nennabstand zwischen Stator und Rotorwelle an der Ultraschall-Sonde 2, DOLLAR A X = Adiabatenkoeffizient der Luft, DOLLAR A R = Gaskonstante für Luft.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum sensorischen Beobachten des Laufs einer drehenden Maschine, wobei mindestens zwei diametral umfänglich an einem Stator angeordnete Ultraschall-Sonden auf eine Rotorwelle gerichtete Schallimpulse abstrahlen und deren Echo wieder empfangen, und aus den Laufzeiten der Schallimpulse die Lage der Rotorwelle im Stator und/oder eine eventuelle Exzentizität der Rotorwelle ermittelt wird, insbesondere für einen axialen Turbo-Luftverdichter.
  • Axiale Turbo-Luftverdichter besitzen einen Stator mit zwei innenwandig auf engen Abstand angeordneten Leitschaufelringen, zwischen denen die Laufschaufeln eines Laufschaufelrades rotieren, das von einer zentrisch im Stator gelagerten Rotorwelle angetriebenen wird. Das Laufschaufelrad saugt die Luft oder andere Gase durch einen Einlauf an und fördert sie im verdichteten Zustand im Schaufelkanal bis zum Auslass weiter. Um mit Hilfe solcher Verdichter große Druckdifferenzen zwischen dem Einlauf für die Luft und ihrem Austritt aus dem Verdichter zu überwinden, schaltet man mehrere Leitschaufelringe und Laufschaufelräder axial hintereinander und erhöht so von Laufschaufelrad zu Laufschaufelrad stufenweise den Druck bis zur gewünschten Endhöhe.
  • Axiale Turbo-Luftverdichter finden in axialen Strömungsmaschinen Anwendung, beispielsweise in Luftstrahltriebwerken und Gasturbinen.
  • Für einen sicheren und verlustarmen Betrieb von axialen Turbo-Luftverdichtern ist es wünschenswert, ihren Lauf zu überwachen. Dabei ist die Einhaltung der zentrischen Lage der Rotorwelle und die Einhaltung des radialen Spalts zwischen den Spitzen der Laufschaufeln und der Innenwand des Stators von besonderem Interesse. Einerseits darf aus Sicherheitsgründen ein Mindestspalt nicht unterschritten werden, um Beschädigungen durch Berührung zu vermeiden, und andererseits verursacht ein zu großer Spalt unnötige Leckverluste, die wiederum unmittelbar auf den Wirkungsgrad des Verdichters durchschlagen. Außerdem ist es bedeutsam, die mittlere Temperatur im Schaufelkanal längs der Schaufelkanalhöhe, also zwischen der Statorinnenwand und der Rotorwelle, zu beobachten.
  • Es ist bekannt, den Spielraum der Laufschaufelspitzen zum Stator elektromechanisch mittels eines Taststiftes ( DE 28 07 296 C ), unter Ausnutzung der elektrischen Kapazität ( DE 34 33 351 A1 , DE 36 17 373 A1 , DE 38 15 208 A1 ), auf optischen Wege (US 2001/0023581 A1), induktiv oder auf dem Wirbelstromprinzip ( US 5 203 673 A ) beruhend zu ermitteln. Vorgenannte Prinzipe sind mehr oder weniger schwingungs-, temperatur- und schmutzempfindlich.
  • Aus der DE 197 05 769 A1 ist es bekannt, ein Mikrowellen-Radarsystem zu verwenden, um die Position einer bestimmten Schaufel relativ zum Stator sehr genau zu bestimmen. Das Radarsysten umfasst eine Sende- und Empfangseinheit, von der Mikrowellen durch einen Hohlleiter in im Wesentlichen radialer oder axialer Richtung auf das Schaufelrad gerichtet werden. Befindet sich eine Schaufelradspitze direkt gegenüber dem Hohlleiterende, werden die Mikrowellen reflektiert, und aus dem Reflexionssignal kann der Abstand der Schaufel vom Hohlleiter und somit vom Stator bestimmt werden. Durch Anbringen mehrerer solcher Hohlleiter auf dem Umfang des von dem Schaufellrad überstrichenen Volumens kann der Radialspalt oder Axialspalt an verschiedenen Stellen des Stators bestimmt werden. Die Anordnung kann auch verwendet werden, um die Unversehrtheit der Schaufeln zu kontrollieren. Zur Erfassung der Temperatur müssen spezielle Temperatursensoren eingesetzt werden.
  • In der US 2003/0094956 A1 ist eine Methode zur Bestimmung des Abstandes zwischen den rotierenden Laufschaufelspitzen einer Turbine und dem Stator mittels einer Hybrid-Sensorvorichtung zu bestimmen. Ein Radar-Sensor ermittelt nach dem Impuls-Echoverfahren den Abstand zwischen dem Sensor und den rotierenden Laufschaufelspitzen. Ein zweiter Sensor arbeitet mit Ultraschall und ermittelt gleichfalls nach dem Impuls-Echoverfahren den Abstand zum Stator. Aus beiden Messsignalen wird durch Differenzbildung der gewünschte Abstand errechnet. Die Anordnung hat den Vorteil, dass die Sensoren genügend weit entfernt von den heißen Bereichen der Turbine sind und somit ihre Lebenserwartung hoch ist. Es werden jedoch auf zweierlei physikalischen Prinzipe basierende Sonden benötigt. Die Radarsonde ist nicht geeignet für die Beobachtung nichtmetallischer Bauteile. Über die Erfassung der Temperatur ist nichts gesagt.
  • Aus DE 36 34 421 A1 ist eine Anordnung zur Messung und Überwachung von gegenseitigen Verlagerungen zwischen Rotor und Stator einer elektrischen Maschine mittels Ultraschall bekannt, wobei mindestens zwei diametral umfänglich an einem Stator angeordnete Ultraschall-Sonden auf eine Rotorwelle gerichtete Schallimpulse abstrahlen und deren Echo wieder empfangen, und aus den Laufzeiten der Schallimpulse die Lage der Rotorwelle im Stator und/ oder eine eventuelle Exzentizität der Rotorwelle ermittelt wird. Eine weitergehende Auswertung der Messwerte erfolgt nicht.
  • Aus DE 100 62 875 A1 ist weiterhin ein Durchflussmesser für flüssige oder gasförmige Medien mit einer Messkammer bekannt, in der mindestens eine Sende/Empfangseinrichtung zum aussenden und zum Empfang von Ultraschallsignalen, die die Messkammer mit und entgegen der Strömungsrichtung durchsetzen, angeordnet ist. Die Sende/Empfangseinrichtung umfasst mindestens einen Ultraschallwandler zur Schallerzeugung, wobei mindestens ein Drucksensor vorgesehen ist, mit dem Schallwellen abhängige Messsignale zur Schalllaufzeitermittlung erzeugbar sind. Der Schall wird mit Ultraschallwandlern erzeugt, z. B. piezoelektrischen Elementen, während die Messung der Schalllaufzeit ausschließlich mit Hilfe zweier zusätzlichen Drucksensoren erfolgt. Nach einer Ausprägung besteht die Möglichkeit, dass nur ein Ultraschallwandler und ein Drucksensor vorgesehen sind und die Zeit der Ultraschallsignale zwischen dem Ultraschallwandler und dem Drucksensor und zurück gemessen wird, woraus die Differenzlaufzeit ermittelbar ist. Aus der ermittelten Schalllaufzeit kann dann die Temperatur, Dichte oder Viskosität des zu messenden Mediums bestimmt werden. In jedem Falle sind zwei verschiedene Sensortypen und damit zwei verschiedene Ansteuer- und Auswerteschaltungen notwendig. Eine Abstandsmessung erfolgt nicht.
  • Aus Ludwig Bergmann: „Der Ultraschall", 6. Auflage, 1954, S. 515-516 ist es an sich schon bekannt, aus der Messung der Laufzeit von Ultraschallwellen die Temperatur der Luft zu bestimmen. Eine Anwendung zur Abstands- oder Temperaturmessung in drehenden Maschinen ist nicht angesprochen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit ein und denselben Sensoren eine eventuelle Verschiebung der Rotorwelle, und/oder eine eventuelle exzentrische Bewegung der Rotorwelle, und/oder die Spaltgröße zwischen dem Stator und den vom Rotor mitgenommenen Bauteilen und die mittlere Temperatur im Schaufelkanal zwischen dem Stator und der Rotorwelle einer drehenden Maschine, insbesondere eines Axial-Turbo-Luftverdichters, zu detektieren, wobei bis zum Rotor hineinreichende und/oder zahlreiche punktförmig messende Sensoren vermieden werden sollen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen geben die abhängigen Ansprüche an.
  • Erfindungsgemäß lassen sich eine radiale Rotorwellenverschiebung, die Spaltgröße und die mittlere Lufttemperatur zwischen Stator und Rotorwelle mit zwei oder mehr identischen Ultraschall-Sonden erfassen. Es entfallen unterschiedliche Sensortypen ebenso wie die üblichen in den Rotorwellenraum hineinragenden Temperatursensoren. Für die Erfassung der mittleren Temperatur zwischen Stator und Rotorwelle müssen nicht zahlreiche punktförmig messende Temperatursensoren eingebaut werden. Das Verfahren eignet sich auch bei Verwendung nichtmetallischer Werkstoffe für die Maschine, beispielsweise Teilen aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen, die in Masse und Preis günstig sind. Die gebotenen Mindestabstände der Ultraschall-Sonden von der Rotorwelle lassen sich problemlos einhalten. Im Vergleich zu optischen Verfahren ist das akustische Verfahren wesentlich unempfindlicher gegenüber Verschmutzung.
  • Die Erfindung macht sich die wohlbekannte Tatsache zu Nutze, wonach die Schallgeschwindigkeit in Luft nur von der Temperatur abhängig ist und nicht vom Luftdruck.
  • Es gilt für die Schallgeschwindigkeit a in Luft a = √X·R·T (1)mit:
    a Schallgeschwindigkeit,
    x Adiabatenkoeffizient (für Luft bei 273,15 K: 1,402),
    R Gaskonstante für Luft,
    T Temperatur der Luft in Kelvin.
  • Man sieht, dass mit steigender Temperatur T die Schallgeschwindigkeit zunimmt.
  • Diese Beziehung gilt, wie Messungen ergeben haben, für Luft praktisch bis in den Ultraschallbereich hinein.
  • Für die Beobachtung einer eventuellen Verschiebung der Rotorwelle wird die Laufzeit gemessen, die der Schall senkrecht von der am Stator angebrachten Ultraschall-Sonde auf seinem Wege zur Rotorwelle und zurück benötigt: τ = 2·l/a (2)mit:
    τ Laufzeit des Schalls vom Stator zur Rotorwelle,
    l Abstand zwischen Stator und Rotorwelle,
    a Schallgeschwindigkeit in Luft.
  • Hieraus errechnet sich der Abstand zwischen Stator und Rotorwelle zu: l = τ·a/2. (3)
  • Indirekt erhält man damit zugleich die Spaltgröße zwischen den äußeren drehenden Teilen, beispielsweise der Schaufelspitzen des Laufschaufelrades, und dem Stator.
  • Um eine Aussage über eine radiale Verschiebung der Rotorwelle bzw. Spaltänderung treffen zu können, werden zwei Ultraschall-Sonden diametral am Stator angeordnet.
  • Entsprechend erfolgt eine Auswertung der gemessenen Schall-Laufzeiten τ1 und τ2 beider Sonden zu: τ1 = 2·l1/a und (4) τ2 = 2·l2/a zwecks Ermittlung ihrer Laufzeitdifferenz: (5) τ1 = τ2 = 2(l1 – l2)/a. (6)
  • Die radiale Rotorwellenverschiebung bzw. Spaltänderung in der Richtung der Verbindungslinie von zwei gegenüberliegenden Ultraschall-Sonden beträgt demnach:
    Figure 00060001
  • Dieser Wert kann von einer Auswerteeinheit während des Laufs der drehenden Maschine permanent – entsprechend dem Ultraschall-Messzeitbedarf – oder zyklisch ausgegeben bzw. verarbeitet werden.
  • Unabhängig von der Schallgeschwindigkeit a und dem Nennabstand lnenn zwischen Stator und Rotorwelle ist aus dem Verhältnis der gemessenen Laufzeit (Gl.(4) und Gl.(5)) τ12 = l1 – l2 (8)(gleich, größer oder kleiner als der Anfangswert) das Vorzeichen der Spaltänderung oder Exzentrizität zu entnehmen. Falls notwendig, erfolgt die Rotor-Umfangswinkel-Zuordnung mit einem Triggerimpulssensor. Die Vorzeichenzuordnung gilt für denjenigen Umfangswinkel, um den sich der Rotor während der gemessenen Laufzeit dreht.
  • Die Schallgeschwindigkeit des Ultraschalls auf dem Wege zwischen Stator und Rotorwelle hängt von den dort herrschenden Lufttemperatur-Gradienten ab. Aus den Laufzeiten des Ultraschalls erhält man unter Zugrundelegung des Nennabstandes zwischen Stator und Rotorwelle im Bereich der Sonden eine mittlere Schallgeschwindigkeit: a - = (lnenn,11 + lnenn,22)/2, (9)mit:
    lnenn,1 = Nennabstand zwischen Stator und Rotorwelle an Ultraschall-Sonde 1 und
    lnenn,2 = Nennabstand zwischen Stator und Rotorwelle an Ultraschall-Sonde 2.
  • Durch Einsetzen der mittleren Schallgeschwindigkeit a - in die Gleichung (1) und Auflösung dieser Gleichung nach der Temperatur, berechnet sich die mittlere Lufttemperatur T zwischen dem Stator und der Rotorwelle in der Querschnittsebene der Ultraschall-Sonden zu:
    Figure 00070001
  • Dies ist der gesuchte Wert.
  • In einer Ausprägung der Erfindung werden drei Ultraschall-Sonden, jeweils versetzt um 120°, oder vier Ultraschall-Sonden, jeweils versetzt um 90°, umfänglich am Stator angeordnet, wodurch die Mittelpunktskurve eines Rotors durch gerichtete Exzentrizität oder – unter Umständen abschnittsweise – umlaufende Exzentrizität beobachtet werden kann.
  • Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
  • 1 stark schematisiert einen Querausschnitt durch einen Axial-Turbo-Luftverdichter und
  • 2 einen Längsausschnitt hierzu, ebenfalls stark schematisiert.
  • Von dem Axial-Turbo-Luftverdichter ist ein äußeres, rohrförmiges Gehäuse, nämlich der Stator 1, dargestellt. Leitschaufelringringe 2 sind Bestandteil des Stators 1 oder an seiner Innenwand befestigt. Innerhalb des Stators 1 läuft eine Rotorwelle 3. Ein Laufschaufelrad mit peripheren angeordneten Laufschaufeln 4 sitzt fest auf der Rotorwelle 3. Das Laufschaufelrad läuft zwischen zwei Leitschaufelringen 2. Es können mehrere Leitschaufelringe 2 und Laufschaufelräder im Wechsel axial hintereinandergeschaltet sein. Die Rotorwelle 3 wird von einem nicht dargestellten Motor angetrieben. Mit 5 ist der Spalt zwischen den Spitzen der Laufschaufeln 4 zum Stator 1 bezeichnet. Diametral am Stator 1 sitzen die angepassten Anschlussflächen 6 nach dem Sensorblindbereich und eventuell einem Wellenleiter für den Wärmeschutz von mindestens zwei Ultraschall-Sonden, beispielsweise Ultraschall-Sender/Empfänger-Einheiten, von denen eine stark schematisiert dargestellt ist. Jede Ultraschall-Sonde sendet eine radial ausgerichtete Schallkeule in einem Spalt 7 zwischen einem Leitschaufelring 2 des Stators 1 und den Laufschaufeln 4 bis auf die Rotorwelle 3. Die Schallwellenimpulse werden bei spielsweise im Ultraschallbereich ausgestrahlt. Von der Rotorwelle 3 werden diese Impulse reflektiert und von den Ultraschall-n Sonden wieder empfangen. Hierzu können die Ultraschall-n Sonden zwischen zwei abgestrahlten Schallimpulsen von Sender zu Empfänger und umgekehrt umgeschaltet werden. Sender und Empfänger können beispielsweise mit Hilfe eines Piezo-Quarzes arbeiten. Die Ultraschall-Sonden erfassen somit die Höhe des Schaufelkanals, also den lichten Abstand zwischen dem Stator und der Rotorwelle an zwei diametral liegenden Stellen. Aus der Differenz der Laufzeit beider Schallimpulse lässt sich eine eventuelle Verschiebung der Rotorwelle 3 beobachten und berechnen. Der Spalt 5 über den Spitzen der Laufschaufeln 4 wird indirekt mit ermittelt, da die Abmessungen des Laufschaufelrades bekannt sind.
  • Da die Laufzeit (longitudinaler) Luftschallwellen abhängig von der Dichte der Luft und damit von der Lufttemperatur ist, nicht aber vom Luftdruck, kann aus den Schall-Laufzeiten außerdem, wie oben angegeben, die mittlere Lufttemperatur zwischen dem Stator und der Rotorwelle im Schaufelkanal ermittelt werden. Es bedarf also keiner Vielzahl zusätzlicher, in den Schaufelkanal mehr oder weniger hineinragender, punktförmiger Temperatursensoren.
  • Bevorzugt sind drei oder vier Ultraschall-Sonden umfänglich an der Statorinnenwand im Abstand von 120° bzw. 90° versetzt angeordnet, aus deren Schall-Laufzeiten sich die Rotormittelpunktkurve (Exzentrizität des Rotors 3) errechnen lässt.
  • Die Ultraschall-Sonden können in allen oder ausgewählten Stufen des Axial-Turbo-Luftverdichters vorgesehen werden. Sie arbeiten im Ultraschallbereich oder mit anderen, dem Messverfahren angepasste Frequenzen.
  • Die Erfindung ist nicht auf das Beobachten von Axial-Turbo-Verdichtern beschränkt. Ersichtlich lassen sich auf diese Weise auch Spalte, radiale Rotorwellenverschiebungen oder Exzentrizitäten an sonstigen Strömungsmaschinen, an drehenden elektrischen Maschinen oder ganz allgemein, Spalte zwischen sich bewegenden Teilen, gewinnbringend ausmessen.
  • Anhand eines Rechenbeispiels sollen nachstehend die radiale Auslenkung eines Rotors und die mittlere Temperatur im Schaufelkanal einer Turbine ermittelt werden.
  • Gegeben sei:
    Abstand lnenn1,2 = 60,0 mm,
    Abstand l1 = 60,3 mm und gegenüberliegend Abstand l2 = 59,7 mm;
    Lufttemperatur T = 333,0 K;
    Adiabatenkoeffizient x = 1,4;
    Gaskonstante RLuft = 287 J/kg·K für trockene Luft.
  • Die Gaskonstante Rgem von Gemischen ist die Summe der mit den Massenanteilen Mi/Mges gewichteten Gaskonstanten Ri der Komponenten (für Wasserdampf z.B. Rgem = 461,5 J/kg·K)
    Figure 00100001
  • Beispielhafe Messgrößen:
    • Schall-Laufzeit τ1 = 0,3297 ms
    • Schall-Laufzeit τ2 = 0,3264 ms
  • Auswertung:
  • Vorzeichen der Rotorverschiebung:
  • l1/l2 = τ12 = 1,010; das heißt: l1 > l2.
  • Mittlere Schallgeschwindigkeit a - mit
    lnenn,1 = 60,0 mm
    lnenn,2 = 60,0 mm a - = 4·lnenn/(τ1 – τ2) = 365,8 m/s.
  • Radiale Rotorauslenkung:
    • Δl = a -·(τ1 – τ2)/2 = 0,60 mm.
  • Mittlere Lufttemperatur im Schaufelkanal:
    • T - = a -2/(x·R) = 333,0 K.
  • Tabellarisch seien beispielhaft für drei verschiedene Rotordrehfrequenzen die Rotordrehwinkel während der an der Ultraschall-Sonde 1 gemessenen Schall-Laufzeit τ1 = 0,3297 ms mit lnenn,1 = 60,0 mm angegeben:
    Figure 00110001
  • 1
    Stator
    2
    Leitschaufelring
    3
    Rotorwelle
    4
    Laufschaufel
    5
    Spalt zwischen Stator und Laufschaufelspitzen
    6
    Sondenanschlussfläche einer Ultraschall-Sonde
    7
    Spalt zwischen zwei Leitschaufeln

Claims (6)

  1. Verfahren zum sensorischen Beobachten des Laufs einer drehenden Maschine, wobei mindestens zwei diametral umfänglich an einem Stator angeordnete Ultraschall-Sonden auf eine Rotorwelle gerichtete Schallimpulse abstrahlen und deren Echo wieder empfangen, und aus den Laufzeiten der Schallimpulse die Lage der Rotorwelle im Stator und/oder eine eventuelle Exzentizität der Rotorwelle ermittelt wird, insbesondere für einen axialen Turbo-Luftverdichter, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Schall-Laufzeiten außerdem die mittlere Lufttemperatur zwischen dem Stator (1) und der Rotorwelle (3) der drehenden Maschine nach der Gleichung: T - = a -2/(x·R)mit a - = mittlere Schallgeschwindigkeit zwischen Stator und Rotorwelle: a - = (lnenn,11 + lnenn,22)ermittelt wird, mit: lnenn,1 = Nennabstand zwischen Stator und Rotorwelle an der Ultraschall-Sonde 1 und lnenn,2 = Nennabstand zwischen Stator und Rotorwelle an der Ultraschall-Sonde 2, x = Adiabatenkoeffizient der Luft, R = Gaskonstante für Luft.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennziechnet, dass die Schallimpulse der Ultraschall-Sonden die Höhe eines Schaufelkanals eines Axial-Turbo-Luftverdichters erfassen und aus den Schall-Laufzeiten eine radiale Verschiebung der Rotorwelle (3), und/oder eine eventuelle Exzentrizität der Rotorwelle (3) und/oder indirekt die Größe des Spalts (5) zwischen dem Stator (1) und den Spitzen der Laufschaufeln (4) sowie die mittlere Lufttemperatur im Schaufelkanal.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennziechnet, dass die Rotorverschiebung (Δl) und/oder der Rotorspalt (5) aus der Differenz der Schall-Laufzeiten (τ1 _ τ2) mindestens zweier diametral gegenüberliegender Ultraschall-Sonden errechnet wird nach: Δl = a(τ1 – τ2)/2mit: a = Schallgeschwindigkeit in Luft.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass indirekt die Größe des Spalts (5) zwischen dem Stator (1) und den von der Rotorwelle (3) mitgenommenen Bauteilen (4) ermittelt wird.
  5. Verfahren nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass umfänglich am Stator (3) drei Ultraschall-Sonden im Winkelabstand von 120° versetzt angeordnet sind.
  6. Verfahren nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass umfänglich am Stator (3) vier Ultraschall-Sonden im Winkelabstand von 90° versetzt angeordnet sind.
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RU2468212C2 (ru) * 2007-08-02 2012-11-27 Дженерал Электрик Компани Система и способ для обнаружения смещения базового значения эксцентриситета ротора

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