DE3631586C2 - Verfahren zur Eichung von mehrkanaligen Peilern - Google Patents
Verfahren zur Eichung von mehrkanaligen PeilernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eichung von
mehrkanaligen Peilern nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Auch ein mit digitaler Signalverarbeitung arbeitender
Empfänger kann auf analoge Bauelemente (insbesondere
Anti-Aliasing-Filter, Sample and Hold) nicht verzichten.
Diese Bauelemente unterliegen Toleranzen (wie z. B. Temperaturschwankungen),
so daß auch bei einem mit Digitalfiltern
arbeitenden Mehrkanalpeiler nicht auf einen Abgleich
der Peilkanäle auf einen Referenzkanal, der natürlich
auch selbst Peilkanal sein kann, verzichtet werden
sollte.
Aufgrund der Möglichkeiten, die durch die digitale Signalverarbeitung
geboten werden, ist in Peilern mit digitaler
Signalverarbeitung im Vergleich mit analogen Geräten der
Kanalabgleich wesentlich exakter durchführbar. Hierzu wird
allen Kanälen ein gleiches analoges Eichsignal eingespeist.
Die entsprechenden im digitalen Teil des Signalwegs
auftretenden Digitalsignale werden für alle Kanäle,
außer einem als Referenz dienenden Kanal, jeweils mit
diesem Referenzsignal verglichen. Aus den sich dabei
ergebenden Abweichungen werden digitale Einstellwerte für
on-line Korrektureinrichtungen im digitalen Signalwert
abgeleitet. Die Korrektureinrichtungen beeinflussen dann
die im Peilbetrieb durchlaufenden Signale so, daß die
durch Toleranzen in den analogen Bauteilen entstandenen
Ungleichheiten der Kanalübertragungsfunktionen kompensiert
und alle Kanäle an den Referenzkanal angeglichen werden.
Derartige Verfahren sind beispielsweise aus der DE-OS 33 26 254
oder der DE-OS 34 32 145 bekannt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das mit
geringem Aufwand eine zuverlässige Kompensation von
Kanalungleichheiten eines Peilers ermöglicht.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die
Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung.
Die Erfindung ist nachfolgend
am Beispiel eines Dreikanalpeilers mit einem
Ost-West-, einem Nord-Süd- und einem Rundumkanal, der hier
als Referenzkanal angesehen wird, unter Bezugnahme auf die
Abbildung eingehend erläutert.
Im Peilbetrieb ergibt sich folgender Signalfluß:
Das von der Antennenanordnung kommende Signal durchläuft parallel die Analogteile A, die u. a. die notwendigen Anti-Aliasing-Filter enthalten, der drei Kanäle. Danach wird das Signal unter Beachtung des Abtasttheorems für Bandpaßsignale digitalisiert (A/D). In der digitalen Signalverarbeitungseinheit wird das Signal dann durch komplexe Mischung M ins Basisband umgesetzt und anschließend findet die Hauptselektion durch Digitalfilter F (FIR-Filter, IIR-Filter oder Kombinationen dieser beiden Typen) statt.
Das von der Antennenanordnung kommende Signal durchläuft parallel die Analogteile A, die u. a. die notwendigen Anti-Aliasing-Filter enthalten, der drei Kanäle. Danach wird das Signal unter Beachtung des Abtasttheorems für Bandpaßsignale digitalisiert (A/D). In der digitalen Signalverarbeitungseinheit wird das Signal dann durch komplexe Mischung M ins Basisband umgesetzt und anschließend findet die Hauptselektion durch Digitalfilter F (FIR-Filter, IIR-Filter oder Kombinationen dieser beiden Typen) statt.
Der Eichvorgang wird im Peilempfänger im off-line-Betrieb
durchgeführt und geht folgendermaßen vor sich:
An den Empfängereingang wird von einem Eichsignalgenerator EG gleichzeitig auf alle Kanäle des Peilempfängers ein Eichsignal gegeben. Dieses kann z. B. ein spektral gleichverteiltes Rauschen oder ein Kamm äquidistanter Frequenzen sein. Das Eichsignal durchläuft alle Kanäle des Peilempfängers z. B. bis zum Ausgang der Hauptselektionsfilter F. Die Ausgangswerte der Filter werden in der Eichphase dem Eichprozessor EP übergeben:
An den Empfängereingang wird von einem Eichsignalgenerator EG gleichzeitig auf alle Kanäle des Peilempfängers ein Eichsignal gegeben. Dieses kann z. B. ein spektral gleichverteiltes Rauschen oder ein Kamm äquidistanter Frequenzen sein. Das Eichsignal durchläuft alle Kanäle des Peilempfängers z. B. bis zum Ausgang der Hauptselektionsfilter F. Die Ausgangswerte der Filter werden in der Eichphase dem Eichprozessor EP übergeben:
Für den Eichvorgang müssen zwei mögliche Vorgehensweisen
in Betracht gezogen werden.
- - Die Datenrate wird am Ausgang der Hauptselektionsfilter an die gewählte Filterbandbreite angepaßt. In diesem Fall ist mit dieser Anpassung auch während des Peilbetriebs zu rechnen. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, daß die im Eichprozessor durchzuführenden Operationen (z. B. die verwendete FFT) an die tatsächliche Breite des Informationskanals angepaßt sind. Ein Nachteil besteht u. U. darin, daß sich im Peilbetrieb hinter den Hauptselektionsfiltern je nach gewählter Durchlaßbandbreite verschiedene Datenraten ergeben.
- - Die Datenrate am Ausgang der Hauptselektionsfilter bleibt in jedem Fall gleich, d. h. mindestens so groß, daß für die größtmögliche Filterbandbreite keine Überfaltungseffekte auftreten. In diesem Fall muß der Eichprozessor (z. B. wegen der spektralen Zerlegung durch die FFT) u. U. mehr Leistung als unbedingt nötig erbringen. Der Vorteil liegt in diesem Fall jedoch darin, daß die weiteren Verarbeitungsschritte, also insbesondere der Kanalabgleich mit einer Datenrate durchgeführt werden können, die von der Durchlaßbandbreite der Hauptselektionsfilter unabhängig ist.
Der Eichprozessor hat die Aufgaben,
- - das Eichsignal zu analysieren (FFT),
- - für ein unmittelbar nach der Stelle im Signalfluß, an der die Analyse des Eichsignals durchgeführt wurde, eingefügtes Kanalabgleichfilter (FIR), aus den Analyseergebnissen die Filterkoeffizienten FK zu berechnen und das Filter einzustellen.
Eichsignalanalyse und Kanalabgleich können an jeder Stelle
innerhalb der digitalen Signalverarbeitungseinheiten der
Peilkanäle durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft
erscheint es, den Ausgang der Hauptselektionsfilter zu
wählen. Für die folgenden Ausführungen sei angenommen, daß
der Eichprozessor an dieser Stelle arbeitet.
Die Ausgänge der Hauptselektionsfilter werden sowohl in
den Peilkanälen als auch im Referenzkanal spektral analysiert.
Dazu ist der FFT-Algorithmus mit einer geeignet
gewählten Fensterfunktion anzuwenden. Ist das Eichsignal
ein Frequenzkamm, sind die einzelnen Frequenzen so zu
wählen, daß sie nach Durchlaufen der Kanäle bis zum Ausgang
der Hauptselektion auf die Analysepunkte der FFT
fallen.
Der FFT-Ausgang liefert für jeden der betrachteten Kanäle
eine digitale Approximation an seine Übertragungsfunktion.
Für ein gebräuchlichen Dreikanalpeiler erhält man dann
beispielsweise die drei Übertragungsfunktionen
HOW (k), HNS (k), HR (k) mit k = 0,1, ..., N-1 als Nummern der FFT-Ausgangsblöcke für den Ost-West-, den Nord-Süd- bzw. den Referenzkanal. Dabei kann auch mit einer Mittelung über mehrere Ausgangsblöcke der FFT gearbeitet werden.
HOW (k), HNS (k), HR (k) mit k = 0,1, ..., N-1 als Nummern der FFT-Ausgangsblöcke für den Ost-West-, den Nord-Süd- bzw. den Referenzkanal. Dabei kann auch mit einer Mittelung über mehrere Ausgangsblöcke der FFT gearbeitet werden.
Bildet man punktweise die Differenz der FFT-Ausgänge
zweier Kanäle, erhält man die Abweichung der Übertragungsfunktion
des einen Kanals zu der des anderen. Auf
diese Weise werden nun Ost-West- und Nord-Süd-Kanal mit
dem Referenzkanal verglichen. Daraus ergeben sich die
Differenzen
KAOW und KANS sind Approximationen an die Übertragungsfunktionen
der Filter, die in die Peilkanäle eingefügt
werden müssen, um den Kanalabgleich zu bewerkstelligen.
Die Übertragungsfunktionen KAOW (k) und KANS (k) müssen nun
in Filter, die in die entsprechenden Peilkanäle eingesetzt
werden sollen, umgerechnet werden. Zum Abgleich der Kanäle
bieten sich FIR-Filter an, da für diese die Durchlaufzeit
exakt ein Vielfaches des Taktes ist, mit dem Hauptselektionsfilterausgangsdaten
anfallen. Somit kann während des
Peilbetriebs in den Referenzkanal auch exakt die notwendige
Zeitverzögerung (vgl. Abb.) eingesetzt werden.
Zum Entwurf der FIR-Kanalabgleichfilter aus den Übertragungsfunktionen
KAOW (k) und KNS (k), der ebenfalls im
Eichprozessor erfolgt, kann prinzipiell jedes geeignete
Entwurfsverfahren für FIR-Filter (siehe z. B. [3]) herangezogen
werden. Eine besonders einfache Lösung ergibt sich
mit dem Frequenzabtastverfahren (siehe [3], [4]). Z. B.
ist das Kanalabgleichfilter kaOW (n) mit seiner Übertragungsfunktion
über die diskrete Fourier-Transformation
(DFT) verknüpft:
Dementsprechend liefert die inverse diskrete Fourier-
Transformation (IDFT) die Impulsantwort des FIR-Filters
Dies sind die in das FIR-Kanalabgleichfilter des Ost-
West-Kanals einzusetzenden Filterkoeffizienten.
Bei der Anwendung des hier beschriebenen Verfahrens ist
darauf zu achten, daß wenn KAOW (k) oder KANS (k) für
alle k = 0,1, ..., N-1 verschwinden, die Übertragungsfunktion
des zugehörigen Peilkanals bereits so exakt der
Übertragungsfunktion des Referenzkanals entspricht, daß
ein Abgleich nicht nötig ist. In diesem Fall dürfen die
Koeffizienten kaOW (n) nicht über die IDFT berechnet
werden, da für sie dann kaOW (n) = 0 für alle n = 0,1, ...,
N-1 gelten würde.
Darüber hinaus ist zu beachten, daß es sich bei den
Filterkoeffizienten kaOW (n) und kaNS (n) i. a. um komplexe
Zahlen handelt.
- [1] DICKINSON, M.:
Digital matching of the I and Q signal paths of a direct coversion radio, Journal of the IERE, vol. 56 No. 2, pp. 75-78, February 1986 - [2] KELLOG, W. C.:
Digital Processing Rescues Hardware Phase Errors, Microwaves & RF, November 1982, pp. 63-80 - [3] RABINER, L. R. and B. GOLD:
Theory and Application of Digital Signal Processing, Prentice-Hall Inc. (New Jersey), 1975 - [4] SCHÜSSLER, H. W.:
Digitale Systeme zur Signalverarbeitung, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York, 1973
Claims (5)
1. Verfahren zum Eichen von mehrkanaligen Peilern mit
analoger und digitaler Signalverarbeitung durch gleichzeitiges
Einspeisen eines analogen Eichsignals in alle
Kanäle, Vergleich der digitalen Eichsignale in den verschiedenen
Kanälen, Ableitung von Korrektursignalen zur
Angleichung aller Kanäle an einen Referenzkanal und Einstellen
digitaler Korrekturglieder zur Echtzeit-Korrektur
der Empfangssignale, dadurch gekennzeichnet, daß für alle
Kanäle die digitalen Eichsignale einer Fourier-Transformation
unterzogen werden, daß die Differenzen der verschiedenen,
durch die Fourier-Transformation gewonnenen
Spektren gegenüber dem Spektrum des Referenzkanals gebildet
werden, daß aus den einzelnen Differenzen Koeffizienten
zur Einstellung eines komplexen digitalen FIR-
Filters für den jeweiligen Kanal abgeleitet werden, daß
die Filterung mit den FIR-Filtern unmittelbar nach den
Stellen in den Signalwegen, an denen die digitalen Signale zur
Fourier-Transformation abgenommen werden, erfolgt, und daß
im Referenzkanal das Signal um eine konstante Verzögerungszeit,
die gleich der Signallaufzeit durch die FIR-
Filter ist, verzögert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fourier-Transformation nach einem FFT-Verfahren durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Eichsignal ein Rauschsignal erzeugt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Eichsignal ein Signal mit mehreren äquidistanten
Frequenzen, die mit den Frequenz-Analysepunkten der FFT
zusammenfallen, erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fourier-Transformation und die
Ableitung der Filterkoeffizienten in Nicht-Echtzeit
(off-line) durchgeführt werden.
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DE19863631586 DE3631586C2 (de) | 1986-09-17 | 1986-09-17 | Verfahren zur Eichung von mehrkanaligen Peilern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3631586A1 DE3631586A1 (de) | 1988-03-31 |
DE3631586C2 true DE3631586C2 (de) | 1994-05-19 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863631586 Expired - Fee Related DE3631586C2 (de) | 1986-09-17 | 1986-09-17 | Verfahren zur Eichung von mehrkanaligen Peilern |
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Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8928524B1 (en) | 2009-11-06 | 2015-01-06 | Technology Service Corporation | Method and system for enhancing data rates |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2346879C2 (de) * | 1973-09-18 | 1983-08-11 | C. Plath Gmbh Nautisch-Elektronische Technik, 2000 Hamburg | Mehrkanalpeiler |
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DE3432145A1 (de) * | 1984-08-31 | 1986-03-13 | C. Plath Gmbh Nautisch-Elektronische Technik, 2000 Hamburg | Verfahren zur korrektur von gleichlauffehlern von mindestens zwei empfangskanaelen mit digitalfiltern, insbesondere bei mehrkanal-peilempfaengern |
DE3523537C2 (de) * | 1985-07-02 | 1993-10-14 | Deutsche Aerospace | Verfahren und Empfangsanordnung zur Unterdrückung von Inbandstörungen |
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- 1986-09-17 DE DE19863631586 patent/DE3631586C2/de not_active Expired - Fee Related
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