DE3630700A1 - Optische linse - Google Patents
Optische linseInfo
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- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B3/00—Simple or compound lenses
- G02B3/12—Fluid-filled or evacuated lenses
- G02B3/14—Fluid-filled or evacuated lenses of variable focal length
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Description
Die Erfindung betrifft eine optische Linse, bestehend
aus einem von zwei brechenden Flächen abgegrenzten
transparenten, optischen Medium.
In der Optik versteht man unter einer Linse einen von
zwei Flächen vorwiegend sphärischer Gestalt begrenzten
Körper aus einem durchsichtigen optischen Medium, der
eine optische Abbildung vermittelt. Bei den sphärischen
Linsen gibt es je nach Anordnung der begrenzenden
Flächen sechs verschiedene Linsenformen. Dies sind im
einzelnen bikonvexe, plankonvexe oder konkavkonvexe
Sammellinsen, bei denen die Mitte dicker als der Rand
ist, sowie bikonkave, plankonkave oder konvexkonkave
Zerstreuungslinsen, bei denen die Mitte dünner als der
Rand ist. Die Brechkraft derartiger sphärischer Linsen
wird durch die Brennweite charakterisiert, die vom
Brechungsindex des Linsenmaterials und den Radien der
brechenden Kugelflächen abhängig ist. Die Brennweite der
aus Glas oder Kunststoff bestehenden optischen Linsen
ist also durch die Gestalt der brechenden Flächen fest
vorgegeben.
Variable Brennweiten werden durch viellinsige Systeme
ermöglicht, die als Zoom-Objektive, Varioobjektive oder
auch als Gummilinsen bezeichnet werden. Die Änderung der
Gesamtbrennweite des Linsensystems erfolgt dabei durch
Verschieben von Linsen in axialer Richtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optische
Linse zu schaffen, bei welcher die Brennweite mit
geringem Aufwand verändert werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer optischen Linse der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das transparente optische Medium flüssig ist und daß
die Brennweite durch Veränderung des Volumens und/oder
der Brechkraft des flüssigen Mediums variabel ist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß als
Linsenmaterial durch eine transparente Flüssigkeit mit
optischen Eigenschaften verwendet werden kann und damit
auch Veränderung des Volumens der Flüssigkeit die
Gestalt und damit die Brennweite der Linse verändert
werden kann. Allein oder zusammen mit einer Volumen
änderung kann die Brennweite aber auch durch die Wahl
von Flüssigkeiten mit verschiedener Brechkraft beein
flußt werden. Dabei sind durch entsprechende Mischungen
von Flüssigkeiten prinzipiell auch kontinuierliche
Änderungen der Brechkraft und damit der Brennweite
möglich.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
mindestens eine begrenzende Fläche durch eine flexible,
transparente Folie gebildet. Eine derartige Folie bildet
eine seitliche Begrenzung der Flüssigkeit die gleich
zeitig auch auf besonders einfache Weise Volumen- und
Formänderungen der Linse ermöglicht.
Sind beide begrenzenden Flächen durch flexible, trans
parente Folien gebildet, so kann die Form beider
brechender Flächen durch Volumenänderungen verändert
werden. Insbesondere bei bikonvexen und bikonkaven
Linsenformen wird damit eine besonders einfache Brenn
weitenverstellung ermöglicht.
Es ist aber auch möglich, daß eine begrenzende Fläche
durch einen starren, transparenten Körper definiert ist.
Dieser Körper legt dann die Form einer begrenzenden
Fläche fest, während die durch eine Folie gebildete
andere begrenzende Fläche Volumen- und Formänderungen
ermöglicht. Ist dann als starrer, transparenter Körper
eine dünne, plane Scheibe vorgesehen, so können plan
konvexe oder plankonkave Linsenformen auf besonders
einfache Weise realisiert werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Er
findung ist vorgesehen, daß der axiale Abstand zwischen
den beiden begrenzenden Flächen im Randbereich durch
einen Abstandsring definiert ist. Durch einen derartigen
Abstandsring wird beispielsweise auf einfache Weise die
Ausbildung bikonkaver oder plankonkaver Linsenformen
ermöglicht. In den Abstandsring kann dann aber auch
mindestens eine Bohrung für die Zufuhr oder Entnahme des
flüssigen Mediums eingebracht werden. Hierdurch können
Volumenänderungen oder auch Änderungen der Brechkraft
des flüssigen Mediums besonders einfach realisiert
werden.
Der Abstandsring ist dann vorzugsweise axial zwischen
zwei Halteringe eingespannt. Diese Halteringe bewirken
dann auch eine besonders effektive Abdichtung, da sie
beispielsweise den Rand einer Folie wie eine Dichtung
gegen den Abstandsring drücken.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Halteringen
ergibt sich dann, wenn mindestens ein Haltering gleich
zeitig eine Blende zum Abblenden der Randstrahlen
bildet. Eine derartige Blende bewirkt, daß nur der Teil
einer Folie für die optische Brechung genutzt wird, der
einer Kugeloberfläche angenähert werden kann.
Schließlich ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, daß die Zufuhr oder Entnahme des
flüssigen Mediums zwischen den beiden begrenzenden
Flächen durch mindestens eine Dosiervorrichtung regel
bar ist. Durch die Verwendung derartiger Dosiervorrich
tungen, die beispielsweise durch Hydraulikzylinder ge
bildet werden können, wird dann insbesondere eine elek
tronische Ansteuerung der Brennweitenänderung ermöglicht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen in stark vereinfachter schematischer Dar
stellung:
Fig. 1 eine bikonvexe Linse,
Fig. 2 eine plankonvexe Linse,
Fig. 3 eine bikonkave Linse und
Fig. 4 eine plankonkave Linse
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine optische
Linse, bei welcher die dargestellte bikonvexe Linsen
form durch zwei flexible, transparente Folien F 1 und F 2
begrenzt ist, zwischen welchen sich ein flüssiges,
transparentes Medium M befindet. Das flüssige Medium M
soll dabei optische Eigenschaften aufweisen und eine von
der Umgebung abweichende Brechkraft aufweisen. Die
beiden Folien F 1 und F 2 sollen ebenfalls optische Eigen
schaften aufweisen.
Im Randbereich befindet sich zwischen den beiden Folien
F 1 und F 2 ein Abstandsring A, in welchen mindestens eine
radiale Bohrung für die Zufuhr oder Entnahme des flüssi
gen Mediums M eingebracht ist. Im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel erfolgt die Zufuhr oder Entnahme des
flüssigen Mediums M durch eine als Spritze ausgebildete
Dosiervorrichtung D, deren Kanüle K in die nicht näher
bezeichnete radiale Bohrung des Abstandsringes A einge
klebt ist. Über die Dosiervorrichtung D steuerbare
Volumenänderungen des flüssigen Mediums M werden dadurch
ermöglicht, daß die flexiblen Folien F 1 und F 2 jeweils
am Rand nach Art einer Membran zwischen einem Haltering
H 1 und dem Abstandsring A bzw. zwischen einem Haltering
H 2 und dem Abstandsring A eingespannt sind. Die axiale
Verspannung der Halteringe H 1 und H 2 erfolgt dabei über
mehrere, gleichmäßig über den Umfang verteilte Spann
schrauben, deren Anordnung in der Zeichnung lediglich
durch eine strichpunktierte Linie L angedeutet ist. Im
übrigen bilden die Halteringe H 1 und H 2 mit B 1 bzw. B 2
bezeichnete Blenden, welche die Randstrahlen abblenden.
Die Blenden B 1 und B 2 bewirken also, daß nur derjenige
Teil der Folien F 1 und F 2 für die optische Brechung ge
nutzt wird, der zumindest annähernd die Form einer
Kugelfläche aufweist. Zur kontinuierlichen Brennweiten
verstellung können dann die Radien der brechenden Kugel
flächen durch eine entsprechende Betätigung der Dosier
vorrichtung D verändert werden.
Fig. 2 zeigt eine plankonvexe Linse, bei welcher an
stelle der in Fig. 1 dargestellten Folie F 2 eine plane
Scheibe S zwischen den Abstandsring A und den Haltering
H 2 eingespannt ist. Da die plane Scheibe S aus einem
starren, transparenten optischen Medium besteht, wird
über die Dosiervorrichtung D hier nur der Radius der
durch die Folie F 1 definierten Kugelfläche verändert.
Fig. 3 zeigt eine bikonkave Linse, bei welcher über die
Dosiervorrichtung D ein Unterdruck des flüssigen Mediums
M zwischen den beiden Folien F 1 und F 2 erzeugt wird. Im
Hinblick auf die verstellbare bikonkave Linsenform weist
der Abstandsring A hier eine gegenüber Fig. 1 ver
größerte axiale Breite auf. Im übrigen ist ohne weiteres
zu erkennen, daß die in Fig. 3 dargestellte bikonkave
Linsenform durch eine entsprechend bemessene Zufuhr des
flüssigen Mediums M in eine bikonvexe Linsenform (vgl.
Fig. 1) überführt werden kann.
Fig. 4 zeigt eine plankonkave Linse, bei welcher an
stelle der in Fig. 3 dargestellten Folie F 2 eine plane
Scheibe S zwischen den Abstandsring A und den Haltering
H 2 eingespannt ist. Diese plankonkave Linsenform kann
durch eine entsprechend bemessene Zufuhr des flüssigen
Mediums M in eine plankonvexe Linsenform (vgl. Fig. 2)
überführt werden.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
werden 0,1 bis 0,5 mm starke Folien F 1 und F 2 aus glas
klarem PVC und glasklarem PMMA verwendet. Zahlreiche
andere Kunststoffe die glasklar durchsichtig sind, wie
z. B. Polyäthylenglykolterephthalsäureester oder
Polystyrole können ebenfalls als Materialien für die
Folien F 1 oder F 2 verwendet werden. Dabei ist es zweck
mäßig die Folien F 1 oder F 2 derart zu läppen, daß
absolut planparallele Oberflächen und damit hervor
ragende optische Eigenschaften gewährleistet sind. Die
in den Fig. 2 und 4 dargestellten Scheiben S bestehen
beispielsweise aus planparallelem optischem Glas mit
Stärken zwischen 1 und 2 mm. Als optisches Medium M
können schließlich alle organischen und anorganischen
Flüssigkeiten und Lösungen verwendet werden, die glas
klar durchsichtig sind. Als Beispiele sind Wasser mit
einem Brechungsindex von 1,33, Immersionsöl mit einem
Brechungsindex von 1,52 und Monobromnaphthalin mit einem
Brechungsindex von 1,66 zu nennen. Durch Auswahl, Aus
tausch oder Veränderung des flüssigen Mediums M kann die
Brennweite ebenfalls verändert werden. Kontinuierliche
Veränderungen der Brennweite werden jedoch vorzugsweise
durch Volumenänderungen des flüssigen Mediums M vorge
nommen.
Anstelle der in den Ausführungsbeispielen als Dosier
vorrichtung D verwendeten Spritzen können auch Hydrau
likzylinder eingesetzt werden. In diesem Fall kann dann
die Brennweitenänderung auch elektronisch angesteuert
werden.
Claims (10)
1. Optische Linse, bestehend aus einem von zwei brechen
den Flächen begrenzten, transparenten optischen
Medium, dadurch gekennzeichnet,
daß das transparente optische Medium (M) flüssig ist
und daß die Brennweite durch Veränderung des Volumens
und/oder der Brechkraft des flüssigen Mediums (M)
variabel ist.
2. Optische Linse nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine be
grenzende Fläche durch eine flexible, transparente
Folie (F 1) gebildet ist.
3. Optische Linse nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß beide begrenzende
Flächen durch flexible, transparente Folien (F 1, F 2)
gebildet sind.
4. Optische Linse nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine begrenzende
Fläche durch einen starren, transparenten Körper
definiert ist.
5. Optische Linse nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß als starrer, trans
parenter Körper eine dünne, plane Scheibe (S) vor
gesehen ist.
6. Optische Linse nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale Abstand zwischen den beiden begrenzen
den Flächen im Randbereich durch einen Abstandsring
(A) definiert ist.
7. Optische Linse nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den Abstandsring
(A) mindestens eine Bohrung für die Zufuhr oder Ent
nahme des flüssigen Mediums (M) eingebracht ist.
8. Optische Linse nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstandsring (A)
axial zwischen zwei Halteringe (H 1, H 2) eingespannt
ist.
9. Optische Linse nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein Halte
ring (H 1, H 2) gleichzeitig eine Blende (B 1, B 2) zum
Abblenden der Randstrahlen bildet.
10. Optische Linse nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhr oder Entnahme des flüssigen Mediums
(M) zwischen den beiden begrenzenden Flächen durch
mindestens eine Dosiervorrichtung (D) regelbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863630700 DE3630700A1 (de) | 1986-09-09 | 1986-09-09 | Optische linse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863630700 DE3630700A1 (de) | 1986-09-09 | 1986-09-09 | Optische linse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3630700A1 true DE3630700A1 (de) | 1988-03-17 |
Family
ID=6309228
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863630700 Withdrawn DE3630700A1 (de) | 1986-09-09 | 1986-09-09 | Optische linse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3630700A1 (de) |
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-
1986
- 1986-09-09 DE DE19863630700 patent/DE3630700A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |