DE3627090C2

DE3627090C2 -

Info

Publication number: DE3627090C2
Application number: DE19863627090
Authority: DE
Inventors: Adolf Dipl.-Ing. 8070 Ingolstadt De Goetzenberger; Peter Dipl.-Ing. 8074 Gaimersheim De Schrom
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1986-08-09
Filing date: 1986-08-09
Publication date: 1990-01-04
Also published as: DE3627090A1

Description

Die Erfindung betrifft eine innen umgriffene Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem topfförmigen Flansch und einem Bremsgehäuse mit Bremsklötzen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Bei innen umgriffenen Scheibenbremsen mit einem topfförmigen Flansch als Bremsscheibenaufnahme und mit Öffnungen oder Aus nehmungen im Flansch zur Montage des flanschseitigen Brems klotzes ergeben sich Probleme in der Bremswirkung, die auf die hohen Temperaturen an der Bremsscheibe zurückzuführen sind. So wurde festgestellt, daß bei einer hohen Beanspruchung der Scheibenbremse thermische Verzüge an der Bremsscheibe und am Flansch auftreten, die in Extremfällen ein Bremsen rubbeln verursachen können.

Zur Vermeidung von derartigen thermischen Verzügen wurde in der DE-AS 11 66 018 bereits vorgeschlagen, die Bremsscheibe an ihrem Außenumfang jeweils im Bereich der Ausnehmungen mit Kühlrippen zu besetzen, welche im Winkel zur Drehachse der Bremsscheibe angestellt sind und eine gezielte Luftströmung erzeugen sollen. Mit dieser Maßnahme kann jedoch ebenfalls nicht vermieden werden, daß sich an der Bremsscheibe ein un gleichmäßiges Temperaturspektrum aufbaut, welches scheinbar Verzüge der genannten Art verursacht.

Aufgabe der Erfindung ist es, mit relativ einfachen Mitteln eine möglichst gleichmäßige Temperaturverteilung an der Brems scheibe sicherzustellen und damit thermische Verzüge weit gehendst zu eliminieren, ohne jedoch den Wartungsaufwand an der Scheibenbremse wesentlich zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Ausnehmungen um etwa die Hälfte zu verkleinern und, damit eine Montage der flansch seitigen Bremsklötze durch die Ausnehmungen hindurch noch möglich ist, auch die Bremsklötze entsprechend zu verkleinern bzw. zu teilen. Es hat sich gezeigt, daß durch die kleineren Ausnehmungen eine gleichmäßigere Temperaturverteilung an der Bremsscheibe und geringere Verzüge auch bei extremer Tempera turbelastung erzielt werden und daß ein Bremsenrubbeln ver mieden werden kann. Durch die Teilung der Bremsklötze wird die wirksame Bremsfläche nicht nennenswert vermindert und auch der Montageaufwand nur unwesentlich erhöht.

Als besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung haben sich die Merkmale des Patentanspruches 2 erwiesen. Durch die die Ausnehmungen unterteilenden, schmalen Stege wird eine besonders günstige, gleichmäßige Temperaturverteilung an der Bremsscheibe erreicht. Ferner kann durch die Dimensionierung der Stege die Wärmeabfuhr von der Bremsscheibe in den Flansch und von diesem über die Nabe auf die Radlager des Kraftfahr zeuges beeinflußt werden.

In montagegünstiger Weise können entsprechend den Merkmalen des Anspruches 3 die unterteilten Bremsklötze unabhängig von einander am Ausleger des Bremsgehäuses geführt und gehalten sein. Dadurch kann durch eine der erfindungsgemäß kleineren Ausnehmungen zunächst der eine Bremsklotz und dann durch ent sprechendes Nachverdrehen der Bremsscheibe der andere Brems klotz unabhängig voneinander montiert werden. Eine zweckmäßige auch durch die kleinere Ausnehmung günstig montierbare Anord nung der Bremsklötze ist im Anspruch 4 angeführt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 eine innen umgriffene Scheibenbremse in einem Kraftfahrzeug im Querschnitt,

Fig. 2 eine Ansicht X der Bremsscheibe gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Ansicht X gemäß Fig. 1 auf das Bremsgehäu se der Scheibenbremse, und

Fig. 4 einen Schnitt gemäß Linie IV-IV der Fig. 3.

In der Fig. 1 ist das Bremsgehäuse (10) einer innen umgrif fenen Scheibenbremse (12) an einem vorderen, angetriebenen Rad eines Kraftfahrzeuges dargestellt. Das Bremsgehäuse (10) ist in nicht gezeigter Weise an einem Bremsträger (14) ver schiebbar gelagert, wobei der Bremsträger (14) mit dem Rad träger (16) des Kraftfahrzeuges fest verbunden ist. Eine der artige Scheibenbremse im Detail ist z. B. der DE-OS 35 08 039 entnehmbar.

An dem mit einer nicht gezeigten Antriebswelle verbundenen, drehbar im Radträger (16) gelagerten Antriebsflansch (18) ist über mehrere Radschrauben (20) die Bremsscheibe (22) und die Radfelge (24) befestigt. Die Bremsscheibe (22) setzt sich aus dem scheibenförmigen Bremsring (26) und dem topfförmigen Flansch (28) zusammen, wobei der Bremsring (26) von seiner flanschseitigen Anbindung radial nach innen ragt.

In dem Bremsgehäuse (10) ist eine hydraulische Betätigungs einrichtung mit einem Zylinder (30) und einem Kolben (32) vorgesehen. Der Zylinder (30) ist in nicht gezeigter Weise an das hydraulische Bremssystem des Kraftfahrzeuges angeschlos sen. Der Kolben (32) wirkt auf einem Bremsklotz (34) mit einer Rückenplatte (36).

An das Bremsgehäuse (10) angeformt ist ein Ausleger (38), der den Bremsring (26) von innen umgreift und zwei parallel zum Bremsring ausgerichtete Arme (40, 42) besitzt, an denen die flanschseitigen Bremsklötze (44, 46) angeordnet sind.

Die beiden Bremsklötze (44, 46) sind in Umfangsrichtung hin tereinander und unabhängig voneinander an den Armen (40, 42) gehalten, wobei deren gemeinsame Breite b etwa gleich der Breite des einzigen, gegenüberliegenden Bremsklotzes (34) ist.

Im Flansch (28) sind in dem die Bremsklötze (44, 46) über deckenden Bereich eine Vielzahl von Ausnehmungen (48) über dessen Umfang eingearbeitet (vgl. Fig. 2), durch die hindurch die Bremsklötze (44, 46) nach Demontage der Radfelge (24) entlang der Reibfläche des Bremsringes (26) herausgezogen werden können. Die Montagelänge l einer jeden Ausnehmung (48) ist also so, daß jeweils nur ein Bremsklotz (44 oder 46) her ausziehbar ist, wobei ggf. noch ein entsprechendes Montage werkzeug zu berücksichtigen ist. Die Ausnehmungen (48) sind durch schmale Stege (50) gleicher Konfiguration unterteilt.

An den Rückenplatten (52, 54) der Bremsklötze (44, 46) sind jeweils zwei Vorsprünge (56, 58) vorgesehen, die zusammen mit planparallelen Führungsflächen (60, 62) an einem jeden Arm (40, 42) des Auslegers (38) zusammenwirken. Die axial bzw. senkrecht von der Rückenplatte abragenden Vorsprünge (56, 58) halten somit die Bremsklötze (44, 46) in Umfangsrichtung bzw. nehmen die Umfangskräfte auf. Ferner ist an einer jeden Rückenplatte (52, 54) ein stiftförmiger Vorsprung (64) durch gestellt, welcher in einer Bohrung (66) der Arme (40, 42) die Bremsklötze (44, 46) in radialer Richtung hält. An einem jeden Bremsklotz (44, 46) ist an dessen Rückenplatte (52, 54) noch eine Schenkelfeder (68) befestigt, deren Federenden (70) unter Vorspannung an den Stirnflächen (72) der Arme (40, 42) anliegen und somit die Bremsbeläge (44, 46) spiel- und klapperfrei an den Armen (40, 42) halten.

Die Demontage der Bremsklötze (44, 46) erfolgt, indem die Rückenplatten (52, 54) von ihrer Auflagefläche an den Armen (40, 42) abgedrückt werden, bis der stiftförmige Vorsprung (64) außerhalb der Bohrung (66) liegt. Dann können die Brems klötze (44, 46) entlang der Bremsfläche am Bremsring (26) jeweils durch eine Ausnehmung (48) im Flansch (28) der Brems scheibe (22) herausgezogen werden. Die Montage beispielswei se neuer Bremsklötze erfolgt umgekehrt.

Claims

1. Innen umgriffene Scheibenbremse, insbesondere für Kraft fahrzeuge, mit einem topfförmigen Flansch, an dessen Außen umfang der radial nach innen ragende Bremsring befestigt ist und der mit Ausnehmungen zum Montieren der flansch seitigen Bremsklötze versehen ist, sowie mit einem Brems gehäuse, welches auf einem ortsfesten Bremsträger verschieb bar geführt ist und mit einem Ausleger den Bremsring um greift und welches eine Betätigungseinrichtung für die Bremsklötze aufweist, wobei die Bremsklötze beiderseits des Bremsringes in einer entsprechenden Aufnahme am Aus leger und an der Betätigungseinrichtung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß

a) flanschseitig zumindest zwei in Umfangsrichtung der Bremsscheibe (22) hintereinanderliegende Bremsklötze (44, 46) vorgesehen sind und
b) die Ausnehmungen (48) im Flansch (28) so groß sind, daß jeweils nur ein Bremsklotz (44 oder 46) durch eine Ausnehmung (48) hindurch montierbar ist.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von gleichgroßen Ausnehmungen (48) über den Umfang des Flansches (28) angeordnet sind, welche Aus nehmungen (48) durch schmale Stege (50) unterteilt sind.

3. Scheibenbremse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, daß die zwei Bremsklötze (44, 46) unabhängig voneinander an der Aufnahme des Auslegers (38) geführt und gehalten sind.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein jeder Bremsklotz (44 oder 46) mit senkrecht von seiner Rückenplatte abragenden Vorsprüngen (56, 58) an einem je Bremsklotz am Ausleger (38) angeformten Arm (40, 42) geführt und mittels zumindest eines weiteren stift förmigen Vorsprunges (64) und einer Schenkelfeder (68) spielfrei gehalten ist, wobei der stiftförmige Vorsprung (64) in einer korrespondierenden Bohrung (66) im Arm (40, 42) aufgenommen ist.