DE3626618A1 - Vorrichtung zur behandlung von gewaesserboeden - Google Patents
Vorrichtung zur behandlung von gewaesserboedenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Behandlung von Gewässerböden mit abgelagerter, sauer
stoffarmer Sedimentation, insbesondere durch Belüftung.
Es ist bereits bekannt, Gewässer mit Aggregaten zu
belüften, wobei insbesondere das sauerstofflos gewordene
Tiefenwasser durchlüftet wird, um das biologische Gleich
gewicht des Gewässers aufrecht zu erhalten. Hierbei ist
nur eine örtliche Belüftung entsprechend dem Aufstellungsort
möglich, und es hat sich gezeigt, daß die gebildete
Schlammschicht durch sauerstoffarme Gewässer-Sedimente
nicht abbaubar ist.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache Weise
eine Flächenbearbeitung von Gewässerböden durchzuführen
und einen Abbau abgelagerter, sauerstoffarmer Sedimen
tation zu ermöglichen, sowie einen Einsatz unabhängig
von der Bodenbeschaffenheit zu gewährleisten.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß da
durch, daß Arbeitsarme in Form von Rohren mit ihrem
einen Ende an einem verfahrbaren Schwimmkörper min
destens höhenverschwenkbar über Gelenke angeordnet sind
und mit ihrem anderen Ende des Arbeitsarmes den Gewässer
boden überstreichen sowie in diesem Endbereich über eine
düsenartige Öffnung Wasser unter Druck zur Aufwirbelung
der Sedimente ausstoßbar und mindestens Sauerstoff dem
Wasser zumischbar bzw. über eine weitere Öffnung
zuführbar ist.
Hierdurch ist es möglich, über das unter Druck auf die
Sedimentation einwirkende Wasser eine Aufwirbelung
herbeizuführen und auch entsprechende Faulgase freizu
setzen sowie gleichzeitig eine Anreicherung mit Sauer
stoff durchzuführen. Ferner werden die unteren Wasser
schichten ausgetauscht bzw. vermischt. Durch die
Bewegung des Schwimmkörpers, gegebenenfalls über Zugfahr
zeuge, ist auf einfache Weise eine Flächenbearbeitung
möglich und Hindernisse bzw. unterschiedliche Ausgestal
tungen des Gewässerbodens werden durch die selbsttätig
sich einstellende Arbeitsarme berücksichtigt, ohne die
Funktionsfähigkeit zu beeinträchtigen.
Um eine Verbesserung der Bearbeitung herbeizuführen,
wird vorgeschlagen, daß im Endbereich des Arbeitsarmes
mit Druckwasser- und Luftzuführung zusätzlich eine
Zuführöffnung für chemische Zusätze zur Neutralisierung
des Bodens angeordnet ist. Es ist damit möglich,
gleichzeitig eine Neutralisierung des Bodens zu
erreichen und dabei einen aktiven Zersetzungsprozeß zu
begünstigen.
Eine günstige Ausbildung wird dadurch erzielt, daß der
Sauerstoff in Form von Druckluft zuführbar ist.
Zur einfachen Ausgestaltung und zur weiteren Beschleu
nigung des zugeführten Sauerstoffs wird vorgeschlagen,
daß die Luftzuführung in der Art einer Venturidüse die
Öffnung zur Druckwasserzuführung umgibt.
Eine günstige Ausgestaltung wird dadurch geschaffen, daß
die Zuführungen für Luft, Wasser und chemische Zusätze
in den Austrittsbereich des Arbeitsarmes durch Schlauch
verbindungen gebildet sind.
Um ein Aufschwimmen des Arbeitsarmes zu vermeiden, wird
vorgeschlagen, daß jeder Arbeitsarm zur Aufnahme von
Balastwasser flutbar ausgebildet ist.
Eine weitere Ausführungsform wird in Ausgestaltung der
Erfindung dadurch geschaffen, daß der rohrförmige
Arbeitsarm mit seiner Austrittsöffnung als
Wasserzuführung und gleichzeitig als Mischkammer dient,
wobei Sauerstoff und/oder chemische Zusätze über Rohre
vor der Austrittsöffnung im Endbereich des Arbeits
armes zuführbar sind.
Um eine Einstellung der Zumischung nach den Erforder
nissen der Schlammschicht zu ermöglichen, wird vor
geschlagen, daß die Rohre höheneinstellbar im Arbeitsarm
angeordnet sind.
Eine günstige Ausführungsform zur Erzielung einer großen
Arbeitsbreite mit individueller Anpassung an den Boden
wird dadurch geschaffen, daß mehrere Arbeitsarme
parallel in der Art einer Harke angeordnet sind.
Alternativ ist vorgesehen, daß mehrere Arbeitsarme in
einem verschwenkbaren Flächenelement als Schild fest
angeordnet sind.
Um eine Behinderung durch Wurzelwerk oder Pflanzen zu
vermeiden, ist vorgeschlagen, daß jeder Arbeitsarm an
den dem Gewässerboden zugewandten Ende in Bewegungs
richtung weisende Schneideelemente trägt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Arbeitsarmes,
Fig. 2 eine Draufsicht einer Vorrichtung mit
mehreren parallelen Arbeitsarmen,
Fig. 3 das untere Ende eines Arbeitsarmes im
vergrößerten Maßstab,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer weiteren
Ausführungsform eines Arbeitsarmes als
Zuführung und Mischkammer.
Bei der dargestellten Anordnung ist ein pontonartiger
Schwimmkörper 1 angeordnet, der einen Eigenantrieb
aufweist bzw. geschleppt wird. An seinem hinteren Ende
sind Arbeitsarme 2 parallel zueinander entsprechend
einer Harke höhenverschwenkbar über eine Gelenkanordnung
3 angeordnet, daß das untere Ende des Arbeitsarmes 2
jeweils den Gewässerboden 4 mit einer Schlammschicht 5
überstreicht. Die Arbeitsarme 2 werden dabei über
Schwerkraft am Gewässerboden 4 gehalten und stellen sich
über die Gelenkanordnung 3 am Schwimmkörper individuell
auf unterschiedliche Tiefenverhältnisse ein sowie
weichen auftretenden Hindernissen durch entsprechende
Schwenkbewegungen aus.
Im unteren Endbereich des Arbeitsarmes sind Austrittsöff
nungen in Form von Düsen 6, 7 und 8 angeordnet, wobei
über die Düse 6 Wasser unter Druck zum Aufrühren des
Schlamms 5 austritt und die vorhandenen Faulgase frei
setzt. Gleichzeitig wird in den Schlamm 5 über die Düse
7 Sauerstoff in Form von Druckluft eingebracht, um eine
Belebung herbeizuführen. Zusätzlich werden über die Düse
8 chemische Zusätze als Nährstoff in die Schlammschicht
5 eingebracht, um eine Neutralisierung herbeizuführen
und einen aktiven Zersetzungsprozeß einzuleiten.
Die Zuführung der einzelnen Medien erfolgt zweckmäßiger
weise über Schläuche 9, 10, 11, die in diesem Fall mit
entsprechenden Aggregaten bzw. Behältern auf dem Schwimm
körper 1 verbunden sind. Die Schläuche 9, 10, 11 sind
gegebenenfalls durch den Arbeitsarm 2 zu den einzelnen
Düsen 6, 7, 8 geführt. Hierdurch ist es auch möglich, den
Arbeitsarm 2 zur Gewichtserhöhung zu fluten, um den
unteren Bereich des Arbeitsarmes 2 am Gewässerboden 4 zu
halten.
Eine weitere Ausführungsform gemäß Fig. 4 besteht darin,
daß der rohrförmige Arbeitsarm 2 als Wasserzuführung mit
einer Austrittsöffnung 6′ ausgebildet ist. Im Arbeitsarm
2 wird dabei im Bereich vor der Austrittsöffnung 6′ eine
Mischkammer ausgebildet, in die über gesonderte Rohre
13, 14 mit Austrittsdüsen 15, 16 Sauerstoff und/oder
chemische Zusätze zugeführt werden. Hierdurch ist es
möglich, eine bessere Verteilung der Zusätze zu bewirken
und insbesondere eine wirkungsvolle, fein verteilte
Sauerstoffzuführung in die Schlammschicht 5 zu ermög
lichen.
Durch diese Anordnung ist es möglich, durch Bewegung des
Schwimmkörpers 1 Bearbeitungsfelder anzulegen und den
Schlammabbau zu ermöglichen. Um ein Verhaken und Fest
setzen der Arbeitsarme zu verhindern, besitzen die
Arbeitsarme 2 in Bewegungsrichtung weisende Schneide
elemente 12, so daß entsprechende Pflanzen und Wurzel
werk keine Hindernisse bilden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Behandlung von Gewässerböden mit
abgelagerter, sauerstoffarmer Sedimentation, insbe
sondere durch Belüftung, dadurch gekennzeichnet, daß
Arbeitsarme (2) in Form von Rohren mit ihrem einen
Ende an einem verfahrbaren Schwimmkörper (1)
mindestens höhenverschwenkbar über Gelenke (3) ange
ordnet sind und mit ihrem anderen Ende des Arbeits
armes (2) den Gewässerboden (4) überstreichen sowie
in diesem Endbereich über eine düsenartige Öffnung
(6) Wasser unter Druck zur Aufwirbelung der Sedimente
ausstoßbar und mindestens Sauerstoff dem Wasser
zumischbar bzw. über eine weitere Öffnung (7)
zuführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Endbereich des Arbeitsarmes (2) mit Druck
wasser- und Luftzuführung (6, 7) zusätzlich eine
Zuführöffnung (8) für chemische Zusätze zur Neutra
lisierung des Bodens angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sauerstoff in Form von Druckluft
zuführbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftzuführung (7) in der Art
einer Venturidüse die Öffnung (6) zur Druckwasser
zuführung umgibt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführungen für Luft, Wasser
und chemische Zusätze in den Austrittsbereich des
Arbeitsarmes (2) durch Schlauchverbindungen (9, 10, 11)
gebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Arbeitsarm (2) zur Aufnahme
von Balastwasser flutbar ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der rohrförmige Arbeitsarm (2)
mit seiner Austrittsöffnung (6′) als Wasserzuführung
und gleichzeitig als Mischkammer dient, wobei Sauer
stoff und/oder chemische Zusätze über Rohre (13, 14)
vor der Austrittsöffnung (6′) im Endbereich des
Arbeitsarmes (2) zuführbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohre (13, 14) höheneinstellbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Arbeitsarme (2) parallel
in der Art einer Harke angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Arbeitsarme (2)
in einem verschwenkbaren Flächenelement als Schild
fest angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Arbeitsarm (2) an
dem dem Gewässerboden (4) zugewandten Ende in
Bewegungsrichtung weisende Schneideelemente (12)
trägt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863626618 DE3626618A1 (de) | 1986-08-06 | 1986-08-06 | Vorrichtung zur behandlung von gewaesserboeden |
DE19863630032 DE3630032C2 (de) | 1986-08-06 | 1986-09-03 | Vorrichtung zur flächenmäßigen Behandlung von Gewässerböden |
EP19870110803 EP0257317A1 (de) | 1986-08-06 | 1987-07-25 | Vorrichtung zur Behandlung von Gewässerböden |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE3626618A1 true DE3626618A1 (de) | 1988-02-18 |
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Family
ID=6306796
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE3626618A1 (de) |
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