DE3626366A1 - In rollen- oder plattenform vorliegender mineralfaserfilz fuer die daemmung von heissen flaechen an waermetechnischen geraeten, sowie verfahren zu seiner herstellung und damit ausgeruestetes waermetechnisches geraet - Google Patents
In rollen- oder plattenform vorliegender mineralfaserfilz fuer die daemmung von heissen flaechen an waermetechnischen geraeten, sowie verfahren zu seiner herstellung und damit ausgeruestetes waermetechnisches geraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen in Rollen- oder Plattenform
vorliegenden Mineralfaserfilz für die Dämmung von heißen
Flächen an wärmetechnischen Geräten, wie Backröhren oder
dergleichen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 3 und ein damit ausgerüstetes wärmetechni
sches Gerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Derartige Mineralfaserfilze werden bekanntlich dadurch
hergestellt, daß Mineralschmelze in Zerfaserungsaggregaten
zerfasert und auf einem Produktionsband abgelegt wird,
wobei die auf das Produktionsband herabfallenden Fasern
mit Bindemittel, in der Regel Phenolharz, besprüht werden.
Auf dem Produktionsband bildet sich eine Faserschicht, die
durch Walzen komprimiert wird, wobei in einem Tunnelofen
das Bindemittel ausgehärtet wird. Je nach Kompressionsgrad
und Bindemittelgehalt ergeben sich lockere, rollbare Filze
mit geringer Rohdichte von beispielsweise 15 bis 30 kg/m3
oder dichtere, härtere Platten mit höheren Rohdichten bis
200 kg/m3 und mehr.
So hergestellte Mineralfaserfilze oder -platten werden zur
Lösung der verschiedensten dämmtechnischen Probleme ein
gesetzt und an den jeweiligen Einsatzzweck durch entspre
chende Wahl der Rohdichte, des Bindemittelgehalts, der
Ausrüstung usw. bestmöglich angepaßt. Soweit derartige
Mineralfaserfilze für die Dämmung wärmetechnischer Geräte
eingesetzt werden sollen, sind ihre genauen Eigenschaften
im einzelnen mit dem Gerätehersteller abgestimmt und er
folgt dessen Belieferung mit speziell für diesen gefer
tigten Mineralfaserfilzen, die dann beim Gerätehersteller
in die Geräte eingebaut werden.
Wenn nun ein solches Produkt, wie gattungsgemäß vorausge
setzt ist, für die Dämmung von heißen Flächen an wärme
technischen Geräten dient, so erfolgt im Betrieb des Ge
räts erheblicher Wärmeeinfall an der der heißen Fläche
zugewandten Seite des Mineralfaserfilzes. Wenn auch der
Mineralfaserfilz entsprechend seiner Bestimmung gut dämmt
und somit einen starken Temperaturabfall über seine Dicke
erzeugt, so können die der heißen Fläche benachbarten
Oberflächenbereiche doch Temperaturen von mehreren 100°C
ausgesetzt sein. Die genaue Temperaturbelastung im Ein
zelfall ist durch die Eigenschaften des Geräts bestimmt,
für welches der Gerätehersteller das Mineralfaserprodukt
bezieht. Üblicherweise verwendete Bindemittel wie Phenol
harz sind aber nur gegen Temperaturen von 100 bis 200°C
beständig, zersetzen sich also bei höheren Temperaturen.
Dabei werden an sich unschädliche Gase frei, die aber ei
nen zuweilen als unangenehm empfundenen Geruch erzeugen,
so daß bei Inbetriebnahme neuer wärmetechnischer Geräte
mit derartigen Dämmungen in der Anfangsphase derartige
Gerüche unvermeidlich sind, bis das Bindemittel in den
temperaturbelasteten Bereichen zersetzt ist und bei er
neuter Temperaturbelastung keine Gase mehr freisetzt.
Um eine solche Geruchsbelästigung zu vermeiden, hat man
bereits mit bindemittelfreien Mineralfaserfilzen gearbei
tet, denen also im Fallschacht unterhalb des Zerfaserungs
aggregates kein Bindemittel beigegeben wird. Stattdessen
erfolgt die mechanische Verfestigung des Filzes durch Na
deln, Steppen oder dergleichen.
Auf diese Weise läßt sich zwar die Geruchsbelästigung
vermeiden, jedoch lassen sich solche Nadelfilze, Stepp
matten oder dergleichen unter industriellen Fertigungsbe
dingungen nur mit geringen Produktionsgeschwindigkeiten
von beispielsweise 10 m/min herstellen, da die mechanische
Einwirkung auf den Filz entsprechenden Zeitbedarf besitzt.
Die üblichen Produktionsgeschwindigkeiten bei bindemit
telhaltigen Mineralfaserfilzen liegen in der Größenordnung
von 40 m/min und mehr, so daß eine wesentlich rationellere
industrielle Fertigung möglich ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Mineralfaserfilz für die Dämmung wärmetechnischer
Geräte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen,
der bei Inbetriebnahme des zuvor unbenutzten wärmetechni
schen Gerätes auftretende Geruchsbelästigungen auf einfa
che Weise vermeidet bzw. drastisch vermindert, ohne daß
hierfür von der bisher üblichen Art der industriellen
Herstellung mit hoher Produktionsgeschwindigkeit abgewi
chen werden muß.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnen
den Merkmale des Anspruchs 1.
Durch die Reduktion der Menge des in unzersetzter Form
vorliegenden Bindemittels dort, wo der Mineralfaserfilz
bestimmungsgemäß an der heißen Fläche des wärmetechnischen
Gerätes anliegt, ergibt sich eine entsprechend verminderte
Möglichkeit einer weiteren Zersetzung des Bindemittels.
Dabei erfolgt auf jeden Fall eine Reduktion auf null an
der heißen Seite des Filzes, um dort eine völlig binde
mittelfreie Schicht bzw. äußerst bindemittelarme Zone
ausreichender Tiefe zu schaffen, wobei unter "Bindemittel"
in diesem Zusammenhang immer unzersetztes, also noch zer
setzbares Bindemittel zu verstehen ist, welches bei Wär
meeinwirkung Gase freisetzt.
Durch die praktisch völlige Abwesenheit zersetzungsfähigen
Bindemittels in dem über die Temperaturbeständigkeit des
Bindemittels hinaus wärmebelasteten Bereich an der heißen
Fläche sind Geruchsbelästigungen vermieden. Da aber hierzu
keinerlei mechanische Einwirkung auf den Filz bei der Pro
duktion wie etwa Nadeln, Steppen oder dergleichen erfor
derlich ist, kann mit unvermindert hoher Produktions
geschwindigkeit gefertigt werden, so daß eine rationelle
industrielle Massenfertigung bei günstigem Preis möglich
ist, was gerade bei derartigen Massenprodukten herausra
gende Bedeutung besitzt.
Durch die Maßnahmen des Anspruchs 2 wird bei üblichen or
ganischen Bindemitteln wie Phenolharz trotz gegebenenfalls
hoher Wärmeeinwirkung jegliche Zersetzung im Gerät mit
Gewißheit ausgeschlossen, so daß absolute Geruchsfreiheit
erzielt wird.
Zur Herstellung eines solchen Mineralfaserfilzes ist
denkbar, den Bindemittelzusatz im Fallschacht unterhalb
des Zerfaserungsaggregates derart zu beeinflussen, daß
sich eine bindemittelfreie Oberflächenschicht ergibt, oder
mit Fasern aus einer Mehrzahl hintereinandergeschalteter
Zerfaserungsaggregate zu arbeiten, wobei die Fasern des in
Produktionsrichtung letzten Zerfaserungsaggregates ohne
Bindemittel abgelegt werden. Abgesehen davon, daß hier
durch in den eigentlichen Produktionsprozeß eingegriffen
wird, was bei derartigen, herstellungstechnisch diffizilen
Produkten immer problematisch ist, läßt sich hierdurch in
der Praxis eine völlige Bindemittelfreiheit der zur Anlage
an die heiße Fläche vorgesehenen Oberflächenschicht nicht
immer zuverlässig erreichen, so daß doch Geruchsbelästi
gungen, wenn auch etwas vermindert oder kürzer, auftreten
können.
Bevorzugt ist daher gemäß Anspruch 3, den Mineralfaserfilz
in der üblichen Weise mit Bindemittelzusatz herzustellen
und sodann im Zuge der Produktion die Oberfläche der Mi
neralfaserbahn einer Wärmeeinwirkung auszusetzen, welche
an der Oberfläche der Mineralfaserbahn bevorzugt eine
Oberflächentemperatur von wenigstens 500°C erzeugt. Durch
eine solche Wärmeeinwirkung wird das Bindemittel bis in
eine gewünschte Tiefe zersetzt oder ausgebrannt. Besonders
zweckmäßig erfolgt ein solches Ausbrennen und Zersetzen
des Bindemittels in einem Oberflächenbereich zusätzlich zu
einer für diesen Oberflächenbereich verminderten Binde
mittelzugabe, was im Hinblick auf den geringeren Binde
mitteleinsatz entsprechend kostengünstiger ist. Im Hin
blick auf das nachfolgende Ausbrennen braucht aber kein
besonderer Aufwand getrieben zu werden, um bereits bei der
Ablage der Fasern eine fast bindemittelfreie Zone zu er
zielen, sondern kann eine Reduktion der Bindemittelzugabe
auf die oberflächenseitigen Fasern in dem Umfang erfolgen,
in dem keinerlei Störungen des Produktionsbetriebes zu
erwarten sind.
Die für das vollständige Ausbrennen des oberflächenseiti
gen Bindemittels erforderliche Wärmeeinwirkung erfolgt
gemäß Anspruch 4 zweckmäßig unterhalb einer Temperatur,
welche der Sinterungstemperatur der Mineralfasern ent
spricht. Auf diese Weise kann die Wärmeeinwirkung ohne
Beeinflussung der Mineralfasern in der Weise und über ei
nen solchen Zeitraum erfolgen, daß zuverlässig sämtliches
gewünschte Bindemittel ausgebrannt wird, ohne daß eine
Änderung der Konsistenz der Mineralfasern befürchtet wer
den muß.
Besonders zweckmäßig erfolgt gemäß Anspruch 5 in einem
zweiten Schritt eine lediglich kurzzeitige Wärmeeinwir
kung, die eine über der Erweichungstemperatur der Fasern
liegende Temperatur erzeugt. Hierdurch werden die ober
flächenseitigen Fasern an ihren Berührungsstellen mitein
ander verschweißt und wird die Oberfläche geglättet und
stabilisiert. Auch nach Entfernung des Bindemittels in
diesem Bereich ergibt sich damit eine in jedem Fall aus
reichende Oberflächenverfestigung des Mineralfaserfilzes,
so daß dieser bei der Handhabung gegenüber einer voll
durchgehärteten Platte oder dergleichen keine Nachteile
wie größere Beschädigungsanfälligkeit usw. zeigt.
Die vorliegende Erfindung manifestiert sich auch in einem
mit einem solchen Mineralfaserfilz gedämmten wärmetechni
schen Gerät, das bei erstmaliger Inbetriebnahme geruchfrei
bleibt. Ein solches wärmetechnisches Gerät ist in den
Ansprüchen 6 und 7 angegeben.
Aus der DE-OS 35 04 873 ist es bereits bekannt, Bindemit
tel aus einer bindemittelhaltigen Mineralfaserbahn selek
tiv durch Wärmeeinwirkung zu entfernen. Hierbei handelt es
sich jedoch um die Herstellung von Isolierplatten für
Kellergeschoßwände, die durch Imprägnierung hydrophob
ausgerüstet sind. Zur Schaffung von Drainagekanälen im Mi
neralfasermaterial für einen Wasserablauf wird das Impräg
niermittel durch Wärmeeinwirkung örtlich beseitigt und
dabei auch das Bindemittel zersetzt. Es handelt sich hier
somit zwar um eine ähnliche Behandlung eines Mine
ralfaserfilzes, jedoch ist der bestimmungsgemäße Einsatz
dieses Mineralfaserfilzes nicht mit dem erfindungsgemäßen
Einsatz in wärmetechnischen Geräten vergleichbar und wer
den gänzlich andere Wirkungen erzielt und angestrebt, die
nur für den andersartigen Einsatzfall, nicht aber im Rah
men der Erfindung Bedeutung besitzen.
Ähnlich ist es aus der DE-OS 31 47 316 bekannt, auf einem
bindemittelhaltigen Mineralfaserfilz eine bindemittelfreie
Oberflächenschicht zu erzeugen, die dann jedoch mit einer
Kaschierung versehen wird und einer Brandschachtprüfung
nach DIN 4102, Teil 1 unterzogen werden muß. Hierbei geht
es um das Problem, daß beim Aufbringen der Kaschierung mit
einem organischen Bindemittel der Bindemittelgehalt der
der Kaschierung benachbarten Mineralfaserschicht zu einer
lokal zu starken Belastung mit organischen Materialien
führt, um im Brandschachtversuch eine Einstufung in Klasse
A1 (nicht brennbar) zu ermöglichen. Statt einer Verminde
rung der lokalen organischen Belastung durch Verwendung
eines anorganischen Klebers für die Kaschierung wird vor
geschlagen, das Bindemittel aus dem benachbarten Oberflä
chenbereich der Mineralfaserbahn zu entfernen. Derartige
Überlegungen im Zusammenhang mit dem Brandverhalten von im
Hochbau zu verwendenden Baustoffen sind jedoch dem
Einsatzfeld von Mineralfaserfilzen zur Wärmedämmung in
wärmetechnischen Geräten gänzlich fremd, da es sich hier
nicht um Baumaterialien handelt, deren Verhalten im
Brandfall von sicherheitstechnischer Bedeutung ist. Somit
kann erfindungsgemäß zwar auf insoweit bekannte Techniken
zur lokalen Beseitigung des Bindemittelgehalts zurückge
griffen werden, jedoch in einem gänzlich anders gearteten
Einsatzfall und zu ganz anderen Zwecken.
Aus der US-PS 43 81 330 schließlich ist es bekannt, die
Oberfläche eines Mineralfaserfilzes einer Wärmebehandlung
bis über die Erweichungstemperatur der Mineralfasern hin
aus auszusetzen, um ohne Verwendung einer Kaschierung dort
eine mechanisch stabilisierte Oberfläche zu erzielen. Ein
solches Vorgehen kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ebenfalls genutzt werden, jedoch wird nach der Lehre der
US-PS 43 81 330 der Mineralfaserfilz bindemittelfrei her
gestellt, sodann genadelt, was eine entsprechende Vermin
derung der Produktionsgeschwindigkeit mit sich bringt, und
anschließend der Wärmeeinwirkung ausgesetzt, wonach erst
eine Imprägnierung des fertigen Filzes mit Bindemittel
erfolgt. Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung ent
sprechend Anspruch 5 eine Erwärmung der Mineralfasern über
ihren Erweichungspunkt hinaus erfolgt, so liegt der
Mineralfaserfilz bindemittelhaltig und ohne mechanische
Bearbeitung wie Nadelung, jedoch bereits mit oberflächen
seitig ausgebranntem Bindemittel vor, und wird in einem
letzten Schritt einer solchen zusätzlichen Wärmeeinwirkung
zur Verfestigung der Oberfläche unterzogen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer
Ausführungsform anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Backröhre
mit teilweise ausgeschnitten dargestellter Umfangswand und
Fig. 2 den ausgeschnittenen Wandbereich aus Fig. 1 im
Schnitt und in vergrößerter Darstellung.
In der Zeichnung ist mit 1 ein wärmetechnisches Gerät wie
eine Backröhre oder dergleichen bezeichnet, von dem ledig
lich eine Wand 2 dargestellt ist, welche eine äußere heiße
Fläche 3 besitzt. Diese ist beispielsweise gegenüber einer
mit 4 bezeichneten Gehäuseaußenwand des wärmetechnischen
Gerätes 1 auf engem Raum derart zu dämmen, daß die Außen
seite der Gehäuseaußenwand 4 keine für die Benutzung des
wärmetechnischen Gerätes 1 zu hohe Temperatur besitzt.
Zu diesem Zweck ist zwischen die Wand 2 und die Gehäu
seaußenwand 4 ein Mineralfaserfilz 5 eingesetzt, über
dessen veranschaulichten Querschnitt ein entsprechend
steiler Temperaturabfall zu seiner an der Gehäuseaußen
wand 4 anliegenden Oberfläche 8 hin erfolgt, wie dies be
kannt und üblich ist.
Der Mineralfaserfilz 5 ist in der üblichen Weise mit Phe
nolharz als organischem Bindemittel hergestellt, welches
bei üblichen Mineralfaserfilzen im wesentlichen homogen
verteilt angeordnet ist. Wenn nun die Temperatur der heis
sen Fläche 3, deren Höchstwert durch den bestimmungsgemäs
sen Gebrauch des wärmetechnischen Gerätes 1 festliegt,
einen Wert von über etwa 200°C erreicht, so ist der Wär
meeinfall in den mit 6 bezeichneten, der heißen Fläche 3
benachbarten Oberflächenbereich des Mineralfaserfilzes 5
so stark, daß dort vorliegendes Bindemittel zersetzen
würde. Hierbei werden an sich unschädliche, jedoch als
geruchsbelästigend empfundene Gase freigesetzt.
Um dies zu vermeiden, ist der Mineralfaserfilz 5 im Zuge
seiner Produktion beim Mineralfaserhersteller im Bei
spielsfalle einer Wärmeeinwirkung an seiner mit 7 be
zeichneten Oberfläche des Oberflächenbereiches 6 ausge
setzt worden, welche dort zu einer entsprechenden Zerset
zung des dort vorliegenden Bindemittels führt. Alternativ
oder unterstützend kann auch im Rahmen des Ablegens der
Fasern eine Oberflächenschicht verminderten Bindemittel
gehaltes erzeugt werden. Dies hat in jedem Fall zur Folge,
daß der Oberflächenbereich 6 bis zu der strichpunktiert
veranschaulichten Linie 9 praktisch frei von organischem
Bindemittel ist, wenn der Mineralfaserfilz 5 in das wär
metechnische Gerät 1 eingebaut wird. Unter Berücksichti
gung der bekannten maximalen Wärmeeinwirkung von der heis
sen Fläche 3 her und des Temperaturabfalls im Mineralfa
serfilz 5 ist die mit t bezeichnete Tiefe des Oberflä
chenbereiches 6 bis zu der veranschaulichten strichpunk
tierten Linie 9 so gewählt, daß an der Linie 9 lediglich
noch eine Temperatur von 150°C oder weniger vorliegt, so
daß die in der Zeichnung unterhalb der Linie 9 liegenden
Bereiche des Mineralfaserfilzes 5 keiner Temperaturein
wirkung ausgesetzt sind, welche das dortige Bindemittel
unter Geruchsbelästigung zersetzen würde.
Auf diese Weise ist die Geruchsbelästigung bei der ersten
Inbetriebnahme des wärmetechnischen Gerätes auf einfache
und sichere Weise vermieden.
Selbstverständlich führt die Entfernung des Bindemittels
im Oberflächenbereich 6 zu einer entsprechenden Verminde
rung der dortigen Bindekräfte. Wo dies bei der Handhabung
oder bei der Montage etwa durch Beschädigungsanfälligkeit
des Oberflächenbereiches 6 stört, kann im Anschluß an die
Entfernung des Bindemittels eine weitere Wärmebehandlung
der Oberfläche des Oberflächenbereichs 6 mit einer Tempe
ratur vorgenommen werden, die oberhalb der Erweichungs
temperatur der Mineralfasern liegt. Hierdurch werden die
oberflächenseitigen Mineralfasern angeschmolzen, verbinden
sich miteinander und bilden eine relativ feste, abriebfe
ste und stabile Oberfläche ohne Verwendung eines organi
schen Bindemittels.
Da die Technik der oberflächenseitigen Entfernung von
Bindemittel aus Mineralfaserfilzen, wenn auch zu ganz an
deren Zwecken und für ganz andere Einsatzfälle, an sich
bekannt ist, ebenso wie die oberflächenseitige Verfesti
gung durch Erweichung der Mineralfasern etwa durch Flamm
strahlen, kann auf eine nähere Erläuterung und Darstellung
dieser Techniken verzichtet werden.
Claims (7)
1. In Rollen- oder Plattenform vorliegender Mineralfa
serfilz (5) für die Dämmung von heißen Flächen (3) an
wärmetechnischen Geräten (1), wie Backröhren oder
dergleichen, welcher ein organisches Bindemittel
aufweist, dessen Temperaturbeständigkeit durch die
Temperatur der heißen Fläche (3) überschritten wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das in unzersetzter Form
vorliegende Bindemittel des Mineralfaserfilzes (5)
von der in Bezug auf die heiße Fläche (3) abgewandten
Oberfläche (8) bis zu der für das Anliegen an die
heiße Fläche (3) vorgesehenen Oberfläche (7) bis auf
den Wert null reduziert ist.
2. Mineralfaserfilz (5) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das in unzersetzter Form vorliegende
Bindemittel an der für das Anliegen an die heiße
Fläche (3) vorgesehenen, vorzugsweise unkaschierten
Oberfläche (7) des Mineralfaserfilzes (5) mindestens
bis in eine solche Tiefe (t) auf null reduziert ist,
in der beim bestimmungsgemäßen Gebrauch eine Tempe
ratur von ca. 150°C oder weniger vorliegt.
3. Verfahren zur Herstellung eines Mineralfaserfil
zes (5) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Mineral
fasern unter gleichmäßigem oder stufenweisem Zusatz
des organischen Bindemittels auf einem Produktions
band zu einer Matte mit gleichmäßigem oder dickenmäs
sig abnehmendem Bindemittelgehalt abgelegt und ver
dichtet werden sowie das Bindemittel ausgehärtet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (7)
der Mineralfaserbahn nach der Aushärtung des Binde
mittels einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt wird, die
eine Oberflächentemperatur auf der Mineralfaserbahn
von vorzugsweise wenigstens 500°C erzeugt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeeinwirkung eine Temperatur erzeugt, die
unterhalb der Sinterungstemperatur der Mineralfasern
liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einem zweiten Schritt eine Wär
meeinwirkung erfolgt, bei der kurzzeitig eine über
der Erweichungstemperatur der Fasern liegende Tempe
ratur erzeugt wird.
6. Wärmetechnisches Gerät (1), insbesondere Backröhre
oder dergleichen, mit einer an heißen Flächen (3)
anliegenden Dämmung aus ein organisches Bindemittel
enthaltendem Mineralfaserfilz (5), dadurch gekenn
zeichnet, daß das in unzersetzter Form vorliegende
Bindemittel des Mineralfaserfilzes (5) von der in
Bezug auf die heiße Fläche (3) abgewandten Oberflä
che (8) bis zu der an der heißen Oberfläche (3) an
liegenden Oberfläche (7) bis auf den Wert null redu
ziert ist.
7. Gerät (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das in unzersetzter Form vorliegende Bindemittel
an der an der heißen Fläche (3) anliegenden, vor
zugsweise unkaschierten Oberfläche (7) des Mineral
faserfilzes (5) mindestens bis in eine solche Tie
fe (t) auf null reduziert ist, in der beim bestim
mungsgemäßen Gebrauch des Geräts (1) eine Temperatur
von ca. 150°C oder weniger vorliegt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19863626366 DE3626366A1 (de) | 1986-08-04 | 1986-08-04 | In rollen- oder plattenform vorliegender mineralfaserfilz fuer die daemmung von heissen flaechen an waermetechnischen geraeten, sowie verfahren zu seiner herstellung und damit ausgeruestetes waermetechnisches geraet |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3626366A1 true DE3626366A1 (de) | 1988-04-14 |
DE3626366C2 DE3626366C2 (de) | 1991-02-21 |
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ID=6306664
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DE19863626366 Granted DE3626366A1 (de) | 1986-08-04 | 1986-08-04 | In rollen- oder plattenform vorliegender mineralfaserfilz fuer die daemmung von heissen flaechen an waermetechnischen geraeten, sowie verfahren zu seiner herstellung und damit ausgeruestetes waermetechnisches geraet |
Country Status (1)
Country | Link |
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