DE3625948A1 - Antivirale und antitumor-zusammensetzung, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung - Google Patents

Antivirale und antitumor-zusammensetzung, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung

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DE3625948A1 DE19863625948 DE3625948A DE3625948A1 DE 3625948 A1 DE3625948 A1 DE 3625948A1 DE 19863625948 DE19863625948 DE 19863625948 DE 3625948 A DE3625948 A DE 3625948A DE 3625948 A1 DE3625948 A1 DE 3625948A1
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft neue Zusammensetzungen, die geeignet sind um Viren und Tumore zu bekämpfen, d. h. vorzugsweise pharmazeutische Zusammensetzungen, die geeignet sind um durch Viren oder Tumore hervorgerufene krankhafte Zustände zu beseitigen, zu bessern, zu lindern oder zu mildern, oder um Viren und Tumore zu bekämpfen. Zu den krankhaften Erscheinungen, die von Viren oder Tumoren hervorgerufen werden, gehören beispielsweise Gebrechen, Schmerzen, Infektionen und Krankheiten. Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen enthalten zusätzlich zu einem Wirkstoff mit antiviraler Aktivität oder Antitumor- Aktivität, vorzugsweise einem Xanthat, einen ionischen Zusatzstoff, der sowohl mindestens ein lipophile als auch mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist und der die antivirale Aktivität und Antitumor- Aktivität des Wirkstoffes erhöht oder steigert.
In der Deutschen Offenlegungsschrift Nr. 31 46 772, und ferner in der britischen Patentschrift Nr. 20 91 244, den kanadischen Patentschriften Nr. 11 74 978 und 11 75 047, sowie in der USA Patentschrift Nr. 46 02 037, die am 22. Juli 1986 veröffentlicht werden wird, werden Xanthate beschrieben, die interessante pharmakologische Eigenschaften besitzen, insbesondere antivirale Aktivitäten und Antitumor-Aktivitäten oder entsprechende Wirksamkeiten.
Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, dass bestimmte Hilfsstoffe oder Zusätze, die selbst keine antivirale Aktivität oder Antitumor- Aktivität aufweisen, die Wirkungsweise der antiviral wirkenden und Antitumor-wirkenden Xanthate erhöhen, insbesondere derjenigen, die in der Deutschen Offenlegungsschrift 31 46 772 beschrieben sind, die am 2. September 1982 veröffentlicht wurde, sowie in der G.B. Patentschrift 20 91 244 genannt sind, die am 28. Juli 1982 veröffentlicht und am 6. Februar 1985 erteilt wurde, und diejenigen, die in den kanadischen Patentschriften Nr. 11 74 978 und 11 75 047 genannt sind, die beide am 25. September 1984 veröffentlicht wurden und ferner auch in dem U.S.A. Patent Nr. 46 02 037 geoffenbart sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen mit antiviraler Wirksamkeit und Antitumor- Wirksamkeit, die nützlich sind, um Viren und durch Tumore hervorgerufene krankhafte Erscheinungen zu bekämpfen und die als aktiven Bestandteil eine bekannte Verbindung mit antiviraler Aktivität und Antitumor- Aktivität enthalten, vorzugsweise ein Xanthat und insbesondere bevorzugt ein solches, welches die folgende allgemeine Formel I aufweist.
In dieser Formel I bedeutet
R1 einen Norbornylrest, einen Tricyclodecylrest, einschliesslich des Adamantylrestes, einen Benzylrest, einen geradkettigen oder verzweigkettigen Alkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, einen Furylrest, einen Pyridylrest oder einen Chinuclidinylrest (also einen l-Azabicyclo[2,2,2]-octylrest) oder einen geradkettigen oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls als Substituenten Hydroxygruppen, Alkoxygruppen mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Halogenatomen aufweist oder einen der vorhin genannten Cycloalkylreste mit 3-20 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls als Substituenten Hydroxygruppen, Alkoxygruppen mit 1-4 Kohlenstoffatomen, Alkylgruppen mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder Halogenatome aufweist und
R2 bedeutet ein Aequivalent eines einwertigen oder mehrwertigen Metallions, einen gradkettigen oder verzweigtkettigen Alkylrest mit 1-6 Kohlenstoffatomen, der gegebenenfalls als Substituenten Hydroxygruppen, Alkoxygruppen mit 1-4 Kohlenstoffatomen, Aminogruppen, Alkylaminogruppen mit 1-4 Kohlenstoffatomen, Dialkylaminogruppen, mit 1-4 Kohlenstoffatomen in jeder der beiden Alkylgruppen, Trialkylaminogruppen mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen in jeder der Alkylgruppen, Halogenatome, 2,3-Dihydroxypropylgruppen oder ω-Hydroxy- (C1-C4-alkoxy)-methyl-gruppen aufweist.
Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemässen Zusammensetzungen ist dasjenige, dass sie als weitere Komponente mindestens einen ionischen Zusatzstoff enthalten, der sowohl mindestens eine lipophile Gruppe als auch mindestens ein hydrophile Gruppe in seinem Molekül aufweist.
Diese beiden Bestandteile sind für die vorliegende Erfindung wesentlich und dementsprechend enthalten die erfindungsgemässen Zusammensetzungen diese beiden Bestandteile oder sie bestehen hauptsächlich aus diesen beiden Bestandteilen.
Das ionische Hilfsmittel oder die Verbindung, welche die Wirksamkeit steigert, muss sowohl mindestens eine lipophile Gruppe als auch mindestens eine hydrophile Gruppe aufweisen und diese Verbindung ist vorzugsweise eine solche, in welcher die lipophile Gruppe eine geradkettige oder verzweigtkettige aliphatische Gruppierung mit 6 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatomen ist, während die hydrophile Gruppe vorzugsweise 1 oder 2 Carboxylgruppen und/oder 1 oder 2 Sulfatgruppen, Sulfonatgruppen oder Phosphatgruppen aufweist.
Speziell vorteilhaft ist diese ionische Verbindung eine aliphatische Monocarbonsäure oder Dicarbonsäure mit 6 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatomen oder eine Monosulfat oder Disulfat-Verbindung, eine Monosulfonat der Disulfonat-Verbindung oder eine Monophosphat oder Diphosphat-Verbindung, wobei diese Verbindungen die gleiche Anzahl an Kohlenstoffatomen aufweisen und wobei sie ausserdem 1 oder 2 Aethergruppierungen und/oder Amidgruppierungen aufweisen. Des weiteren sind aliphatische Monocarbonsäuren mit 9 bis einschliesslich 13 Kohlenstoffatomen, sowie ferner Fettalkoholsulfate, Fettalkohol-Aethersulfate, Fettalkoholphosphate, Fettalkohol-Aetherphosphate, Alkansulfonate, olefinische Sulfonate, Sulfocarbonsäureester und Glyzeridsulfate geeignet, wobei diese genannten Verbindungen in jedem Fall 8 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweisen.
Mit Vorteil können Steroidsäuren, wie zum Beispiel Desoxycholsäure, angewandt werden, vorzugsweise in Form eines Alkalimetallsalzes dieser Säuren, beispielsweise in Form des Natriumsalzes oder Kaliumsalzes. Insbesonders vorteilhaft sind natürlich vorkommende Fettsäuren oder Fettalkoholsulfate mit 8 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 8 bis einschliesslich 14 Kohlenstoffatomen und speziell bevorzugt 10 bis einschliesslich 12 Kohlenstoffatomen. Aus dieser Reihe an Verbindungen scheint eine Kohlenstoffanzahl von 11 Kohlenstoffatomen das Optimum zu sein.
Im allgemeinen kann die als Hilfsmittel eingesetzte Verbindung vorteilhafterweise etwa 8 bis etwa einschliesslich 24 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 8 bis einschliesslich 14 Kohlenstoffatome, enthalten und sie ist vorzugsweise anionisch und sie wird ferner mit Vorteil in Form eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes der anionischen Verbindung eingesetzt, beispielsweise in Form eines Alkalimetallsalzes, wie zum Beispiel als Natriumsalz oder Kaliumsalz dieser Verbindung.
In der Folge werden nun die Zeichnungen kurz erläutert.
Fig. 1 veranschaulicht den Einbau von radioaktiv markiertem Uridin in Fibronucleinsäure. Als Hilfsmittel wurde bei dieser Untersuchung Undekansäure verwendet und auf der Abszisse ist die Menge an Undekansäure in µg pro ml angegeben. Auf der Ordinate ist die gemessene Menge an Trizium in
3H cpm × 10-4
amgeführt. Es wurden Präparate untersucht, die jeweils eine konstante Menge, nämlich 20 µg/ml an dem aktiven Bestandteil DEXA (aktiver Bestandteil D609) enthielten und variable Mengen an dem Hilfsmittel, nämlich 10 µg/ml bis 100 µg/ml an der Undekansäure. Die Aufnahme des radioaktiv markierten Uridines wurde an transformierten und nicht transformierten, also normalen, Fibrinoplastzellen von Mäuseembryonen bestimmt.
In Fig. 2 wird das Ansprechen auf eine Behandlung von Tumoren durch intravenöse Injektion veranschaulicht. Die Tumore, die behandelt wurden, waren induzierte Haupttumore. Auf der Abszisse der Fig. 2 sind die Tage eingetragen, nämlich 1-5 Tage. Ferner sind oberhalb dieser Zeitskala die Zeitpunkte eingetragen, an denen intravenöse Behandlungen durchgeführt wurden, und zwar jeweils eine Anzahl von 10, bzw. eine Anzahl von 3 intravenösen Behandlungen. Auf der Ordinate ist die durchschnittliche Tumorgrösse in Prozent angegeben. Bei der Kurve, deren Messpunkte in unausgefüllten Kreisen aufgetragen sind, handelt es sich um die Vergleichsgruppe, an die weder Wirkstoff noch ionische Hilfssubstanz verabreicht wurde. Bei der Kurve, deren Messpunkte in Dreiecken angegeben ist, wurde an die Tiere nur die ionische Verbindung, nämlich Undekansäure, in einer Menge von 10 mg/kg Körpergewicht verabreicht. Bei der Kurve, deren Messpunkte in Quadraten eingezeichnet sind, wurde an die Tiere nur der Wirkstoff, also das Xanthat mit der Bezeichnung DEXA verabreicht, und zwar in einer Menge von 10 mg/kg Körpergewicht.
Bei der Kurve, deren Messpunkte mit ausgefüllten Kreisen angegeben sind, wurde an die Tiere sowohl 10 mg DEXA pro kg Körpergewicht, als auch 10 mg Undekansäure pro kg Körpergewicht verabreicht.
In Fig. 3 wurde der synergistische Effekt von verschiedenen Monocarbonsäuren in Kombination mit dem Xanthatwirkstoff der Bezeichnung D609 untersucht. Auf der Abszisse ist die Anzahl der Kohlenstoffatome der jeweiligen Monocarbonsäure aufgetragen, nämlich 6, 8, 9, 10, 11, 12, 14, 16 und 18. Auf der Ordinate ist der Faktor der Hemmung aufgetragen. Die Bestimmung der antiviralen Aktivität und der Cytotoxizität der Kombination aus Wirkstoff und Monocarbonsäure wurde sowohl an nicht infizierten Ritazellen untersucht (siehe die Kurve deren Messpunkte mit unausgefüllten Dreiecken dargestellt ist) als auch an mit HSV-1- infizierten Ritazellen untersucht (siehe die Kurve, deren Messpunkte mit ausgefüllten Quadraten dargestellt sind).
In Fig. 4 wird die Hemmung des Wachstums des Herpesvirus untersucht. Es wurden dazu verschiedene Konzentrationen des Xanthatwirkstoffes mit der Bezeichnung D609 in Kombination mit verschiedenen Gewichtsverhältnissen an Undekansäure verabreicht.
Auf der Abszisse der Fig. 4 sind die verabreichten Konzentrationen in µg/ml aufgetragen. Auf der Ordinate der Fig. 4 ist der Faktor der Hemmung aufgetragen.
In Fig. 5 sind Ergebnisse der Gelelektrophorese veranschaulicht. Aus diesen Ergebnissen sieht man, dass eine vollständige Hemmung der Vermehrung von HTLVIII-Virus erreicht werden konnte.
In Fig. 6 sind die Ergebnisse einer Behandlung von Meth-A-Tumor, unmittelbar nach einer Transplantation veranschaulicht. Auf der Abszisse dieser graphischen Darstellung sind die Tage dargestellt, die nach der Transplantation verstrichen sind. Auf der Ordinate sind die Anzahl der Tiere dargestellt, die zum jeweiligen Zeitpunkt überlebt hatten. An diejenige Gruppe von Tieren, deren Messpunkte in Quadraten veranschaulicht sind, wurde kein Medikament verabreicht und man sieht, dass bei dieser Gruppe an unbehandelten Tieren am 25. Tag nach der Verpflanzung des Tumors alle Tiere gestorben waren. An diejenige Gruppe von Tieren, deren Messpunkte mit Kreisen dargestellt sind, wurde sowohl das Xanthat mit der Bezeichnung D609 verabreicht als auch Undekansäure. Man sieht daraus, dass von den zehn untersuchten Tieren zwei am 12. Tag gestorben waren, die übrigen 8 Tiere jedoch nach dem 30. Tag weiterlebten, und zwar ein Alter von mehr als 90 Tagen erreichten.
In Fig. 7 sind die Ergebnisse veranschaulicht, die bei einer Behandlung von Meth-A-Tumor erreicht wurden, wenn die entsprechende Behandlung beträchtlich nach der Transplantation des Tumors gewonnen wurde. Auf der Abszisse ist wieder die Anzahl der Tage aufgetragen und auf der Ordinate die Anzahl der Tiere, die zum gegebenen Zeitpunkt überlebt hatten. Diejenige Kurve, deren Messpunkte mit Quadraten dargestellt sind, veranschaulicht die Ergebnisse der Kontrollgruppe an Tieren, die keiner Behandlung unterzogen worden waren. Wie man sieht, waren in dieser Gruppe 23 Tage nach der Verpflanzung des Tumors sämtliche zehn Tiere gestorben. Bei der Kurve, deren Messpunkte mit Kreisen dargestellt sind, wurde eine Behandlung sowohl mit dem Xanthat mit der Bezeichnung D609 als auch mit Undekansäure vorgenommen. Einige Tiere dieser Gruppe überlebten den 30. Tag und dann noch mehr als 65 Tage.
In Fig. 8 ist die Empfindlichkeit von verschiedenen Zellen gegenüber einer kombinierten Behandlung mit dem Xanthat mit der Bezeichnung D609 und Undekansäure veranschaulicht. Auf der Abszisse dieser Figur ist die Konzentration an D609 und an Undekansäure, die jeweils verwendet wurde, in µg/ml gegeben, und zwar oberhalb des Bruchstriches die Konzentration an D609, die jeweils bei 5 µg/ml konstant gehalten wurde und unterhalb des Bruchstiches die Konzentration an Undekansäure, die 0, 10, 20, 40 bzw. 60 µg betrug. Auf der Ordinate ist die relative Anzahl der Zellen in Prozent angegeben. Die untersuchten Zellen waren normale Blutlymphozyten, T-Zellen und B-Zellen- Lymphome.
In der Folge werden die Ziele der vorliegenden Erfindung näher erläutert.
Man war bestrebt, eine Zusammensetzung mit antiviraler Wirksamkeit und Antitumor-Wirksamkeit bereitzustellen, die einen bekannten Wirkstoff mit antiviraler Aktivität, bzw. Antitumor-Aktivität enthält, vorzugsweise eine Xanthatverbindung und die als weitere Komponente eine die Aktivität des Wirkstoffes erhöhende Menge an einem ionischen Zusatz oder Hilfsmittel enthält, wobei diese ionische Verbindung sowohl mindestens eine lipophile Gruppe als auch mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist. Durch diesen weiteren Zusatz wird auch die Wirksamkeit eines Xanthates mit antiviraler Wirkung und Antitumor-Wirkung auf einen breiteren pH-Bereich ausgedehnt, einschliesslich die physiologischen pH-Bereiche. Des weiteren war man bestrebt, ein Verfahren zur Herstellung derartiger Zusammensetzungen bereitzustellen. Entsprechende erfindungsgemässe pharmazeutische Präparate können eingesetzt werden, um eine antivirale therapeutische Behandlung oder Antitumor therapeutische Behandlung durchzuführen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein pharmazeutisches Präparat, das eine synergistische Wirkung mit einem pharmazeutischen Präparat aufweist, das als Wirkstoff ein Xanthat mit antiviraler Wirksamkeit und Antitumor-Wirksamkeit enthält. Dieses synergistisch wirkende pharmazeutische Präparat enthält eine ionische Verbindung, die in ihrem Molekül mindestens eine lipophile Gruppe und mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist und das fragliche Präparat kann gleichzeitig mit dem Xanthat mit antiviraler und Antitumor-Wirksamkeit oder vor oder nach dem Xanthat mit antiviraler Wirksamkeit und Antitumor- Wirksamkeit verabreicht werden um die Bekämpfung der Viren, bzw. der Tumore zu erreichen.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von sowohl einem Mittel mit antiviraler Wirksamkeit als auch einer ionischen Verbindung, die in ihrem Molekül mindestens eine hydrophile Gruppe und mindestens eine lipophile Gruppe aufweist, zur Bekämpfung von Viren ausserhalb eines lebenden tierischen Organismuses oder menschlichen Organismuses, beispielsweise zur deinfizierenden Behandlung von Substraten zur Abtötung von darauf befindlichen Viren.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine pharmazeutische Zusammensetzung mit antiviraler und Antitumor-Wirksamkeit, die als Komponenten
(a) ein Xanthat mit antiviraler Wirkung und Antitumor- Wirkung und
(b) einen ionischen Hilfsstoff enthält, der sowohl eine lipophile Gruppe als auch eine hydrophile Gruppe enthält.
Bevorzugte Xanthate, deren Wirksamkeit durch den ionischen Hilfsstoff erhöht wird, sind solche, welche die folgende allgemeine Formel I aufweisen, in welcher
R1 ein Norbornylrest, ein Tricyclodecylrest, ein Benzylrest, ein Alkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, ein Cycloalkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, ein Furylrest, ein Pyridylrest oder ein Chinuclinidylrest ist oder ein Alkylrest ist, der 3-20 Kohlenstoffatome aufweist und als Substituenten mindestens eine Hydroxygruppe, Alkoxygruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder mindestens ein Halogenatom aufweist oder zwei oder mehr unterschiedliche der genannten Substituenten trägt oder ein Cycloalkylrest, der 3-20 Kohlenstoffatome aufweist und als Substituenten mindestens eine Hydroxygruppe, Alkoxygruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen, Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder mindestens ein Halogenatom aufweist oder zwei oder mehr unterschiedliche der genannten Substituenten trägt und wobei
R2 ein Aequivalent eines einwertigen oder mehrwertigen Metallatoms darstellt oder ein Alkylrest mit 1-6 Kohlenstoffatomen, ein Alkylrest mit 1-6 Kohlenstoffatomen, der als Substituenten mindestens eine Hydroxygruppe, eine Alkoxygruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen, eine Aminogruppe, eine Monoalkylaminogruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, eine Dialkylaminogruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen in jeder der beiden Alkylgruppen, eine Dialkylaminogruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen in jeder der Alkylgruppen oder ein Halogenatom trägt oder eine 2,3-Dihydroxypropyl-gruppe oder einen ω-Hydroxy-(C1-C4-alkoxy)-methyl-rest.
Bevorzugte in den Zusammensetzungen enthaltene ionische Hilfsmittel sind solche, in welchen die lipophile Gruppe eine aliphatische Gruppe mit sechs bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatomen ist und die hydrophile Gruppe ein oder zwei Carboxylgruppen, Sulfatgruppen, Sulfonatgruppen oder Phosphatgruppen oder pharmazeutisch annehmbare Salze dieser genannten Gruppen enthält.
Bevorzugte ionische Hilfsmittel sind entsprechende aliphatische Monocarbonsäuren oder Dicarbonsäuren oder entsprechende Säuren, die fluoriniert sind oder aliphatische Monosulfate oder Disulfate oder Monosulfonate oder Disulfonate oder Monophosphate oder Diphosphate, wobei in jedem der genannten Fälle der lipophile Teil des Moleküls 6- einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweist oder entsprechende Verbindungen, die ein oder zwei Aethergruppen oder Amidgruppierungen aufweisen, oder pharmazeutisch annehmbare Salze der genannten Verbindungen.
Bevorzugte ionische Verbindungen, die als Hilfsmittel geeignet sind, aliphatische Monocarbonsäuren, die 9 bis einschliesslich 12 Kohlenstoffatome aufweisen, wobei die entsprechenden Säuren gegebenenfalls fluoriniert sind und ferner pharmazeutisch annehmbare Salze dieser Säuren, sowie 8 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweisende Fettalkoholsulfate oder Fettalkoholphosphate oder Fettalkoholätherphosphate oder Fettalkoholäthersulfate oder Alkansulfonate oder oelfinische Sulfonate oder Sulfocarbonsäureester oder Glyzeridsulfate oder pharmazeutisch annehmbare Salze der genannten Verbindungen.
Typische Beispiele für erfindungsgemäss zu verwendende ionische Hilfsstoffe sind natürlich vorkommende Fettsäuren oder Fettalkoholsulfate, wobei die fraglichen Verbindungen etwa 8 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweisen oder pharmazeutisch annehmbare Salze der genannten Verbindungen.
Weitere Beispiele für ionische Hilfsstoffe sind entsprechende anionische Verbindungen, die etwa 8 bis einschliesslich 24, vorzugsweise 8 bis einschliesslich 14 Kohlenstoffatome, enthalten.
Bevorzugte Beispiele für Xanthate der vorne angegebenen Formel I sind diejenigen, in welchen
R1 ein Benzylrest, ein Cyclohexylrest, ein Tricyclodecylrest, ein l-Norbornylrest, ein Dyclododecylrest, ein n-Dodecylrest oder ein 4-Isobornylcyclohexylrest ist und in welchen
R2 ein Natriumion oder Kaliumion ist oder einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Diese bevorzugt einzusetzenden Xanthate der Formel I werden vorzugsweise in Kombination mit einer Hilfsverbindung verwendet, die eine natürlich vorkommende Fettsäure oder ein Fettalkoholsulfat ist, wobei die fraglichen Verbindungen 8 bis einschliesslich 14 Kohlenstoffatome aufweisen oder Alkalimetallsalze der genannten Verbindungen sind.
Beispiele für verwendbare Xanthate sind die folgenden:
Natrium- oder Kalium-benzylxanthat,
Natrium- oder Kalium-cyclohexylxanthat,
Natrium- oder Kalium-1-adamantylxanthat,
Natrium- oder Kalium-8(9)-tricyclo-[5-2.1.02.6]- decylxanthat, Natrium- oder Kalium-2-endo- oder exo-bicyclo [2.2.11.4]-heptylxanthat, Natrium- oder Kalium-cyclododecylxanthat, Natrium- oder Kalium-n-dodecylxanthat, oder Natrium- oder Kalium-4-isobornyl-cyclohexylxanthat.
Die fraglichen Verbindungen werden mit Vorteil mit einem Hilfsmittel kombiniert, das eine aliphatische Monocarbonsäure mit 9 bis einschliesslich 13 Kohlenstoffatomen oder ein Natriumsalz oder Kaliumsalz desselben ist oder das ein Fettalkoholäthersulfat oder -phosphat oder -phosphonat ist, wobei die fraglichen Verbindungen 8 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweisen oder Natriumsalze oder Kaliumsalze derselben sind oder der Hilfsstoff ist ein Alkalimetall- desoxycholat.
Typische Beispiele für derartige Hilfsstoffe sind das Natriumsalz oder das Kaliumsalz der Dekansäure, der Undekansäure, der Dodekansäure, der Desoxycholsäure, das Natriumsalz oder Kaliumsalz des Dodecylsulfates oder der Dodecylphosphonsäure.
In den entsprechenden Zusammensetzungen ist das Molverhältnis von Xanthat zu Hilfsstoff vorzugsweise in der Grössenordnung von 1 : 6 bis 1 : 0,25, und vorzugsweise im Bereich von 1 : 3 bis 1 : 0,5, und insbesondere im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 1.
Erfindungsgemässe pharmazeutische Zusammensetzungen können solche sein, die zur örtlichen Anwendung (topisch), zur oralen Anwendung oder zur parenteralen Anwendung geeignet sind und beispielsweise können entsprechende pharmazeutische Formulierungen in Form von Salben oder Gelen oder Sprays oder in Form von Tabletten, Kapseln, Suppositorien oder Lösungen vorliegen, die zur Infusion oder zur Injektion geeignet sind.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen antiviralen und Antitumor-Zusammensetzung, die eine erhöhte antivirale Aktivität, bzw. Antitumor-Aktivität ist, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung eine bekannte Xanthatverbindung mit antiviraler Aktivität und Antitumor- Aktivität und ferner eine die Aktivität erhöhende Menge eines ionischen Hilfsmittels formuliert, wobei das ionische Hilfsmittel sowohl mindestens eine hydrophile Gruppe als auch mindestens eine lipophile Gruppe aufweist.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens wird das Molverhältnis des Xanthates zu dem Hilfsmittel vorzugsweise im Bereich von 1 : 6 bis 1 : 0,25, speziell bevorzugt im Bereich von 1 : 3 bis 1 : 0,5 und insbesondere im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 1 eingehalten.
In den so hergestellten pharmazeutischen Präparaten ist das Hilfsmittel vorzugsweise eine anionische Verbindung und die Präparate können so formuliert werden, dass sie zur topischen Anwendung, zur oralen oder parenteralen Anwendung geeignet sind, wie zum Beispiel vorzugsweise in Form einer Salbe, eines Gels oder eines Sprays oder in Form einer Tablette, einer Kapsel oder eines Zäpfchens oder einer zur Infusion oder Injektion geeigneten Lösung. Die so hergestellten pharmazeutischen Präparate können zur Bekämpfung von Viren und von Tumoren eingesetzt werden.
Des weiteren ist ein Verfahren zur Bekämpfung von Viren oder Tumoren vorgesehen, bei dem man an das zu behandelnde Tier oder den zu behandelnden Menschen, bzw. an den von einem Virus oder Tumor befallenen Stellen, ein chemotherapeutisches Mittel aufträgt, wobei gleichzeitig oder aufeinander folgend ein Mittel eingesetzt wird, das als Wirkstoff ein Xanthat mit antiviraler Wirkung und Antitumor-Wirkung enthält und ausserdem ein pharmazeutisches Mittel eingesetzt wird, das ein synergistisch damit wirkendes ionisches Hilfsmittel enthält, das sowohl mindestens eine lipophile Gruppe als auch mindestens eine hydrophile Gruppe enthält und wobei die Mengen an jedem der beiden pharmazeutischen Mittel so eingehalten werden, dass eine antivirale Wirkung oder eine Antitumor- Wirkung erreicht wird.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bekämpfung von Viren oder Tumoren, indem man an die befallenen menschlichen oder tierischen Patienten ein Mittel verabreicht oder die von einem Virus oder einem Tumor befallenen Stellen mit einem Mittel behandelt, das sowohl eine Xanthatverbindung mit antiviraler Aktivität und Antitumor- Aktivität als auch ein ionisches Hilfsmittel enthält, das mindestens eine hydrophile Gruppe und mindestens eine lipophile Gruppe aufweist, und wobei die angewandten Mengen so sind, dass eine Beseitigung oder Aenderung des krankhaften Zustandes erreicht wird.
Bei den erfindungsgemäss zu verwendenden Hilfsmitteln, die eine synergistische Wirkung mit dem Bestandteil, der antivirale Wirksamkeit oder Antitumor- Wirksamkeit besitzt, aufweisen, ist es vorteilhaft, wenn die hydrophile Gruppe, nämlich vorzugsweise die Carboxylgruppe, die Sulfatgruppe, die Sulfonatgruppe oder die Phosphatgruppe des genannten Hilfsmittels sich an einem Ende des Moleküls befindet, wobei die lipophile Gruppe vorzugsweise eine längere aliphatische Kette ist, wobei die hydrophile Gruppe an ein Ende dieser Kette gebunden ist. Auf diese Weise entsteht ein polares Molekül, das einen hydrophilen "Kopf" und einen lipophilen "Körper" besitzt. Speziell bevorzugte Carbonsäuren des angegebenen Typuses sind Dekansäure, also Carprinsäure, welche die Formel
CH3-(CH2)8-COOH
aufweist, Undekansäure der Formel
CH3-(CH2)9-COOH
und Dodekansäure der Formel
CH3-(CH2)10-COOH.
Die als Hilfsmittel dienenden Verbindungen sind dementsprechend vorzugsweise Verbindungen mit einer anionischen hydrophilen Gruppe. Diese werden speziell bevorzugt in Form von pharmazeutisch annehmbaren Salzen eingesetzt, insbesondere Alkalimetallsalzen, wobei von diesen wiederum die entsprechenden Natriumsalze oder Kaliumsalze speziell bevorzugt sind. Es können jedoch auch andere kationische Verbindungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel quaternäre Ammoniumsalze, die ebenfalls zum Stande der Technik gehören und auch diese Verbindungen können in manchen Fällen mit Vorteil verwendet werden, wobei sie die Anforderungen treffen müssen, dass sie eine lipophile Gruppe und einen hydrophilen Rest aufweisen. Weitere Beispiele werden in der Folge noch erwähnt.
Entsprechende Carbonsäuren können fluoriert oder perfluoriert sein, d. h. also einige der an Kohlenstoff gebundenen Wasserstoffatome oder sämtliche an Kohlenstoffatome gebundenen Wasserstoffatome können durch Fluoratome ersetzt sein.
Weitere Beispiele für mit dem antiviralen Wirkstoff, bzw. Antitumor-Wirkstoff synergistisch zusammenwirkende Hilfsmittel sind Fettalkoholsulfate, also Schwefelsäureester der Fettalkohole, und als Beispiel hiefür seien die Verbindungen Natrium-, Dodecylsulfat und Ammonium-laurylsulfat genannt, sowie ferner Fettalkohol-äther-sulfate, also Sulfate von entsprechenden Alkyläthern, wie z. B. die Verbindung der folgenden Formel
R-(O-CH2-CH2)2-OSO3Na,
sowie Natrium-alkylsulphoacetate, also Verbindungen der folgenden Formel
R-O-CO-CH2-SO3Na,
Sulphocolaurate, das Kaliumsalz eines Laurinsäureesters, das die folgende Formel
CH3-(CH2)10-COO-CH2CH2-NH-CO-CH2-So3K
aufweist, Alkylol-amide-sulphate (sulphatierte Fettsäure- alkylolamide), nämlich Verbindungen, welche die folgende allgemeine Formel
R-CONH-R1-OSO3Na
aufweisen, in welcher R1 beispielsweise die Gruppe -CH2- sein kann, Alkansulfonate und Hydroxyalkansulfonate, olefinische Sulfonate, α-Sulpho-fettsäureester, Alkylbenzolsulfonate, beispielsweise Dodecylbenzolsulfonate, Sulphosuccinate, wie zum Beispiel entsprechende Monoester der Formel oder entsprechende Diester der Formel wobei als spezielles Beispiel für einen entsprechenden Diester das Dioctyl-natrium-sulfphonsuccinat der Formel genannt sei.
Als weitere Beispiele für mit dem antiviralen Wirkstoff oder Antitumor-Wirkstoff synergistisch zusammenwirkende Hilfsstoffe seien Kondensationsprodukte von Fettsäuren genannt, wie zum Beispiel Fettsäure- isothiomate, Verbindungen der allgemeinen Formel
R-COO-CH2-CH2-SO3Na,
Fettsäure-methyltauride der Formel Fettsäure-sarcoside der Formel Kondensationsprodukte aus Fettsäuren und Proteinen, also Kondensationsprodukte aus Fettsäure und Polypeptiden, wie zum Beispiel Verbindungen der allgemeinen Formel also beispielsweise der Verbindung der Formel
Weitere geeignete synergistisch wirkende Hilfsmittel sind Fettalkoholätherphosphate, nämlich Phosphorsäureester der Fettalkohole, beispielsweise Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel wie zum Beispiel ethoxylierte Oleylätherphosphate. Des weiteren sind Beispiele für synergistisch wirkende Hilfsstoffe Monoglyzeridsulfate, beispielsweise Verbindungen, welche die folgende Struktur aufweisen, sowie ferner Sulphoricinoleat (Türkischrotöl) und Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel
Na-SO3-O-C17H32-COONa.
Die in den oben genannten Formeln auftretenden Reste R sind Alkylgruppen, deren Länge so dimensinoniert ist, dass eine Gesamtzahl an Kohlenstoffatomen in jeder dieser Verbindungen im Bereich von 6-18 erreicht wird.
Von den Wirkstoffen mit antiviraler Wirksamkeit, bzw. Antitumor-Wirksamkeit der Formel I sind diejenigen speziell bevorzugt, in welchen
R1 der Benzylrest, der Cyclohexylrest, der 1-Adamanylrest, der Tricyclodecylrest, der 1-Norbornylrest, der Cyclododecylrest, der n-Dodecylrest oder der Isobornyl-cyclohexylrest und der Rest
R2 Natrium, Kalium oder eine Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen darstellt.
Beispiele für derartige vorteilhafterweise angewandte Wirkstoffe mit antiviraler Wirkung und Antitumor-Wirkung sind die folgenden Natriumxanthate, bzw. Kaliumxanthate:
das Benzyl-xanthat,
das Cyclohexyl-xanthat,
das Adamantyl-xanthat, welches in der Folge mit D424 abgekürzt wird,
das 8(9)-Tricyclo-[5.2.1.02.6]-decyl-xanthat,
welches in der Folge mit D609 abgekürzt wird,
das 2-Endo- oder Exo-bicyclo [2.2.11.4] heptyl- xanthat, welches in der Folge mit D611 abgekürzt wird,
das Cyclododecyl-xanthat, das in der Folge mit D435 abgekürzt wird,
das n-Dodecylxanthat und
das 4-Isobornyl-cyclohexyl-xanthat, das in der Folge mit D622 abgekürzt wird.
Das aktive Xanthat und das seine Wirkung steigernde Hilfsmittel sind in den erfindungsgemässen pharmazeutischen Präparaten vorzugsweise in einem Molverhältnis anwesend, das im Bereich von 1 : 6 bis 1 : 0,25 liegt, wobei speziell bevorzugt das Molverhältnis im Bereich von 1 : 3 bis 1 : 0,5 und insbesondere im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 1 liegt. Diese Molverhältnisse bedeuten also aktives Xanthat: Hilfsmittel.
Die erfindungsgemässen pharmazeutischen Zusammensetzungen können topisch, oral oder parental verabreicht werden. Geeignete Formen für die orale Verabreichung oder parenterale Verabreichung sind Tabletten, Kapseln, Suppositorien und für die Infusion oder Injektion geeignete Lösungen oder Dispersionen. Diese Verabreichungsformen werden unter Verwendung der üblichen pharmazeutisch verträglichen Hilfsmittel, Trägermaterialien, Verdünnungsmittel und Einschlussmittel hergestellt.
Die Dosierung, die angewandt werden muss, hängt im Prinzip von der speziellen Anwendungsform und von dem Zweck oder dem Ziel der Anwendung ab, beispielsweise davon, ob eine therapeutische Behandlung oder eine prophylaktische Behandlung durchgeführt werden soll. Die Grösse der Einzeldosierung und auch die Art ihrer Anwendung können am besten bestimmt werden, indem man die im einzelnen Fall zu lösenden Probleme in Betracht zieht. Ueblicherweise liegt die therapeutisch aktive Menge der erfindungsgemässen synergistischen Kombination dann, wenn sie in Form einer Injektion verabreicht wird, im Bereich von etwa 0,005 mg por kg Körpergewicht bis etwa 10 mg pro kg Körpergewicht und vorzugsweise im Bereich von etwa 0,01 mg pro kg Körpergewicht bis 0,1 mg pro kg Körpergewicht.
Zusätzlich zu der erfindungsgemässen synergistischen Kombination enthalten phamazeutische Präparate zur oralen oder parenteralen Anwendung üblicherweise einen Puffer, der den pH-Wert im Bereich zwischen etwa 7 und 8 aufrecht erhält, vorzugsweise bei etwa 7,4 und vorzugsweise ausserdem Natriumchlorid, Mannit oder Sorbit, um eine isotone Lösung zu erhalten.
Die erfindungsgemässen pharmazeutischen Präparate können auch in lyophilisierter Form oder verfestigter Form hergestellt werden. Wenn ein entsprechendes Präparat eingesetzt werden soll, um einen Virus ausserhalb eines lebenden tierischen Körpers oder menschlichen Körpers abzutöten, dann kann die Kombination angewandt werden, ohne dass man den Gesichtspunkt der Therapie oder pharmazeutische Gesichtspunkte in Betracht zieht.
Ein geeignetes Präparat zur topischen Anwendung kann auf einer wässrigen Basis hergestellt werden, beispielsweise indem man die erfindungsgemässe synergistische Kombination in einer wässrigen Pufferlösung auflöst und anschliessend ein polymeres Verdickungsmittel zusetzt, wie zum Beispiel Polyvinylpyrrolidon.
Eine geeignete ölige Anwendungsform, die zur topischen Anwendung herangezogen werden kann, kann beispielsweise erhalten werden, indem man die erfindungsgemässe Mischung in einem Öl suspendiert und anschliessend ein Quellmittel zugibt, wie zum Beispiel Aluminiumstearat und/oder ein pflanzliches aktives Mittel oder ein Tensid, das ein hydrophiles- lipophiles Gleichgewicht, also einen Wert für die hydrophile-lipophile Balance, der in der Folge als HLB-Wert abgekürzt wird, der geeigneter Weise unterhalb von 10 liegt. Beispiele für derartige oberflächenaktive Mittel oder Tenside sind Fettsäuremonoester von mehrwertigen Alkoholen, beispielsweise Glyzerinmonostearat oder Sorbitan-monooleat.
Eine geeignete fettige Salbe kann beispielsweise hergestellt werden, indem man die beiden erfindungsgemäss zu verwendenden aktiven Substanzen in einer Salbengrundlage suspendiert und anschliessend ein oberflächenaktives Mittel oder Tensid zugibt, dessen HLB-Wert unterhalb von etwa 10 liegt. Eine Emulsionssalbe kann in ähnlicher Weise hergestellt werden, beispielsweise indem man eine wässrige Lösung, welche die beiden erfindungsgemäss einzusetzenden aktiven Substanzen enthält, in eine weiche Salbenbasis einmischt und ein oberflächenaktives Mittel oder Tensid zugibt, das einen HLB-Wert von unterhalb etwa 10 aufweist.
Alle derartigen Formulierungen zur topischen Anwendung können ausserdem Konservierungsmittel enthalten. Die Konzentration der beiden aktiven Substanzen in der gesamten Mischung beträgt üblicherweise 0,05 mg bis 5 mg pro 100 mg der gesamten Zusammensetzung, vorzugsweise 0,25 mg bis 1 mg pro etwa 100 mg der gesamten Zusammensetzung, wobei diese angegebenen Grenzen auch breiter gehalten werden können, und beispielsweise bis zu 10 mg der beiden aktiven Komponenten pro 100 mg der gesamten Zusammensetzung eingesetzt werden können.
Die Xanthate der allgemeinen Formel I sind bekannte Verbindungen und sie können hergestellt werden, indem man beispielsweise ein Alkoholat der Formel II
in welchem
R1 die gleiche Bedeutung besitzt wie in den Xanthaten der Formel I und
Me ein Alkalimetallatom bedeutet,
mit Schwefelkohlenstoff der Formel CS2 umsetzt. Des weiteren können die Xanthate der Formel II hergestellt werden, indem man einen Alkohol der Formel R1-OH, worin R1 die gleiche Bedeutung besitzt wie in den Xanthaten der Formel II, mit Schwefelkohlenstoff in Anwesenheit einer Stärkenbase in an sich bekannter Weise umsetzt. Eine derartige Herstellung ist in der deutschen Offenlegungsschrift 31 46 772 beschrieben und ebenfalls in den anderen veröffentlichten Patentanmeldungen oder Patentschriften, die weiter vorne erwähnt wurden. In diesem Zusammenhang wird besser auf das Bezug genommen, was in diesen Veröffentlichungen bereits geoffenbart ist.
Die zweite Komponente der erfindungsgemässen Zusammensetzung, nämlich die als synergistisches Hilfsmittel wirkende ionische Zusammensetzung, die sowohl eine lipophile Gruppe als auch mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist, kann beispielsweise aus käuflich erhältlichen Verbindungen, wie Monocarbonsäuren oder Dicarbonsäuren, Monosulfaten oder Disulfaten, Monosulfonaten oder Disulfonaten, Monophosphaten oder Diphosphaten ausgewählt werden, wobei all diese Verbindungen eine geradkettige oder verzweigtkettige, gesättigte oder ungesättigte aliphatische Gruppierung besitzen, die beispielsweise 6-18 Kohlenstoffatome aufweisen. Verbindungen dieses Typs können mit Vorteil in entsprechende Salze nach an sich bekannten Verfahrensweisen umgewandelt werden, beispielsweise indem man eine Base verwendet, die ein pharmazeutisch annehmbares Salz liefert.
In der Folge werden einige Ergebnisse angeführt, die bei pharmakologischen Tests erhalten wurden.
Ueberprüfung der Cytotoxität
Die getesteten Substanzen waren die folgenden:
Kalium-8(9)-tricyclo-[5.2.1.02.6]-decyl-xanthat, also die Verbindung mit der Bezeichnung D609, die in der Folge als "DEXA" abgekürzt wird.
Dieses Xanthat mit cytotoxischer Wirksamkeit wurde in Kombination mit verschiedenen langkettigen Carbonsäuren getestet, wobei die fraglichen Carbonsäuren in der nachfolgenden Tabelle I angeführt wind.
Es wurden die folgenden Zellkulturen verwendet:
normale Fibroblasten von Hamsterembryonen, also normale Hamster-Embroy-Fribroblasten, die in der Folge mit "HEF" abgekürzt werden.
Fibrinoblasten von Hamsterembryonen, die mit dem Rinder-papillom-virus transformiert worden waren, also Hamster-Embryo-Fibroblasten, transformiert mit Bovinem-Papillom-Virus. Diese transfomierten Zellen werden in der Folge mit "HEF-BPV" abgekürzt.
Das verwendete Medium war das folgende:
Das Grundmedium, das mit Eagle mit Salzen nach Eagle, welches in der Folge mit "BME" abgekürzt wird, wobei dieses Grundmedium mit 10% fötalem Kälberserum, das in der Folge mit "FBS" abgekürzt wird, ergänzt wurde, und wobei das Medium 1% Penicillin, Streptomycin enthielt und einen pH-Wert von 7,4 besass.
Der Test wurde nach der folgenden Methode durchgeführt:
Die erwähnten Zelltypen werden in vitro in dem angegebenen Medium bebrütet. Zu jeder Probe wurde eine Mischung zugesetzt, die 20 µg der oben erwähnten aktiven Substanz DEXA enthielt und stufenweise ansteigende Mengen an den Säuren, die in der nachfolgenden Tabelle I angeführt sind, enthielten. Die Mengen der Fettsäure, also die Mengen an den entsprechenden synergistisch wirkenden Hilfsmitteln sind ebenfalls in der nachfolgenden Tabelle I angeführt.
Nach drei Tagen wurden die Kulturen mikroskopisch geprüft und dadurch konnte die minimale toxische Konzentration festgestellt werden. Auch die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I
Aus den in der Tabelle I angegebenen Werten für die minimale toxische Konzentration der Kombination aus 20 µg/ml DEXA plus der jeweiligen Säure, sieht man, dass die fragliche Kombination für die Zellkulturen, die transformierte Zellen enthielten, wesentlich stärker toxisch war als für die Zellkultur, die keine transformierten Zellen enthielt. Dies trifft insbesondere für die Kombination von DEXA mit Dekansäure und DEXA mit Undekansäure zu, denn diese Mischungen sind gegenüber Zellkulturen von transformierten Zellen zehn mal stärker toxisch als gegenüber Zellkulturen von normalen Zellen.
Bei einem weiteren Cytotoxizitätstest wurden unterschiedliche erfindungsgemässe synergistische Kombinationen bezüglich ihrer Toxizität getestet. Die getesteten Zellkulturen waren Fibroblasten von Mäusenembryos, also Mäuse-Embryo-Fibroblasten, die in der Folge als "MEF" abgekürzt werden und Fibroblasten von Mäuseembryonen, die transformiert worden waren, wobei diese transformierten Mäuse- Embryo-Fibroblasten in der Folge mit "MEF-K1" abgekürzt werden.
Diese Zellkulturen wurden in dem folgenden Medium bebrütet:
BME + 5% Kälberplasma, unter Zusatz von Penicillin und Streptomycin. Das Medium hatte einen pH-Wert von 7,4.
Die Tests wurden in analoger Weise ausgeführt, wie die Testung der vorher beschriebenen Zellkulturen, jedoch bestand der Unterschied zu dem vorangegangenen Test darin, dass die mikroskopische Auswertung der Tests bereits nach 24 Stunden, und nicht erst nach drei Tagen, erfolgte.
Die bei diesem Test erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle II
Aus den in Tabelle II angegebenen Werten sieht man, dass die getesteten erfindungsgemässen synergistischen Mischungen viel stärker toxisch gegenüber transformierten Zellkulturen sind, als gegenüber normalen Zellkulturen.
Die Selektivität der toxischen Wirkung von DEXA in Kombination mit Undekansäure gegenüber transformierten Zellkulturen ist aus dem nachfolgenden Test noch deutlicher ersichtlich, der auf der Einführung von Uridin, das mit Tritium markiert ist, basiert. Das mit Tritium markierte Uridin wird in der Folge als "3H-Uridin" geschrieben.
Normale Fibrinoblasten von Mäuseembryos, abgekürzt als "MEF" und Fibrinoblasten von Mäuseembryos, die mit dem Rinder-Papillon-Virus modifiziert worden waren und die in der Folge mit "MEF-BPV" angekürzt werden, wurden auf Linbro-Platten gesät, und zwar in einer Dichte von jeweils 2 × 105 Zellen pro Vertiefung. Die auf den Platten befindlichen Zellen wurden mit synergistischen Mischungen aus 20 µg/ml an DEXA und ansteigenden Mengen an Undekansäure behandelt, und zwar betrug jeweils die Menge an Undekansäure in der Mischung 10 µg/ml, 20 µg/ml, 40 µg/ml, 60 µg/ml und 80 µg/ml. Als Medium wurde das Grundmedium gemäss Eagle mit Salz gemäss Eagle verwendet, welches mit 5% Kälberplasma ergänzt worden war. Dieses Medium besass einen pH-Wert von 7,5 und es wurde unter einer Atmosphäre mit 5% Kohlendioxid gehalten.
Nach zwei Tagen wurde neues Medium zugesetzt, welches 1 µCi/ml an 3-Uridin enthielt, aber welches die oben erwähnte aktive Substanz nicht enthielt.
Zwei Stunden später kann die Menge an dem 3H-Uridin mit Säure ausgefüllt werden und sie wird in jeder Kultur bestimmt. Ehe man die Gesamtzählung durchführt, werden die Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht, einschliesslich desjenigen 3H-Uridines, das nicht inkorporiert worden war, aufgewaschen. Anschliessend werden die Zählungen an den trockenen Kulturen durchgeführt. Die durchschnittlichen Werte der Radioaktivität, die in zwei Kulturen gemessen wurden, sind in der Fig. 1 dargestellt.
Das in Fig. 1 dargestellte Diagramm zeigt, dass die transformierten Zellkulturen (siehe die Kurve mit der Bezeichnung MEF-BPV) durch die erfindungsgemässen synergistischen Mischungen selektiv zerstört oder inaktiviert werden. Dies ist daraus zu ersehen, dass die Radioaktivität, d. h. das 3H-Uridin nur in den normalen Zellkulturen, nicht jedoch in den transformierten Zellkulturen gefunden werden konnt.
2. Testung der antiviralen Wirkung
Die hemmende Wirkung der aktiven Substanz DEXA der synergistisch wirkenden Kombination aus DEXA und unterschiedlichen Konzentrationen an Dekansäure und an Dekansäure allein, wurde in verschiedenen in vitro Kulturen überprüft, die mit Herpes-Simplex-Virus 1 beimpft worden waren. Diese mit Herpes-Simplex-Virus 1 geimpften Kulturen werden in der Folge als "HSV1- Kulturen" abgekürzt.
Das Medium hatte einen pH-Wert von 7,4. Nach zwei Tagen Bebrütung wurde die Ausbeute an dem Virus bestimmt und es wurde der Prozentsatz der Platten bildenden Einheiten, der basierend auf der englischsprachigen Bezeichnung "plaque-forming units" in der Folge mit "% pfu" abgekürzt wird. Der Prozentsatz an Platten bildenden Einheiten der Viruskulturen, die keiner Behandlung mit Hemm-Mitteln oder Inhibitoren unterworfen worden waren, wird mit 100% angenommen und der % pfu der behandelten Kulturen wurde auf diesen Wert von 100% bezogen.
Die so erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle III zusammengestellt.
Tabelle III
Man sieht aus der Tabelle III, dass die Kombination von DEXA plus Dekansäure eine deutlich stärkere hemmende Wirkung auf die Viruskultur ausübt als die gleiche Konzentration an DEXA alleine und auch als die gleiche Konzentration an Dekansäure alleine.
Eine Kombination aus DEXA und dem Natriumsalz des Dodecylsulfates, das in der Folge mit "SDS" abgekürzt wird, zeigt eine ähnlich starke Hemmung der Vermehrung des Herpes-Simplex-Virus 1 (HSV1).
In der Folge wurden Untersuchungen an den Zellen Rita P 0/37 unternommen.
Das verwendete Medium war BME, ergänzt mit 5% FBS plus 1% Penicillin plus Streptomycin. Der pH-Wert dieses Mediums betrug 7,4 und es wurde unter einer Atmosphäre mit einem Gehalt von 5% an CO2 gezüchtet.
Als Inhibitoren wurden erfindungsgemässe synergistische Kombinationen verwendet, die jeweils 10 µg/ml an dem Wirkstoff DEXA plus unterschiedliche Mengen an Dodecylsulfat (abgekürzt als SDS) enthielten, und zwar 10 µg/ml, bzw. 20 µg/ml, bzw. 40 µg/ml, bzw. 80 µg/ml.
Es erfolgte eine Infektion der Rita Zellen mit MOI, und zwar in einer Menge von 0,05 Platten bildenden Einheiten pro Zelle, also 0,05 pfu/Zelle.
Die Zugabe der Inhibitoren erfolgte eine Stunde nach der Infektion der Zellkulturen, wobei für jeden Rest zwei Parallelkulturen verwendet wurden.
24 Stunden nach der Infektion erfolgte eine Wiedereinsammlung der Nachkommen des Virus.
Der Kontrolltiter betrug 7,7 × 106 pfu/ml.
Die dabei erzielten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
Tabelle III a
Es wurde ferner das Wachstum der nicht infizierten Rita Zellen unter Zugabe der Kombination der Hemmstoffe getestet und es zeigte sich dabei, dass durch die gleiche Kombination an aktiven Substanzen dieses Wachstum praktisch nicht gehemmt wurde.
Analoge Resultate wurden mit einer Kombination von Cyclododecyl-xanthat (abgekürzt als D435) und Undekansäure erhalten. Diese erfindungsgemässe Wirkstoffkombination wurde auch weiter getestet, beispielsweise auf konfluente Zellen der Lunge von menschlichen Embryonen, wobei die Zellen mit HSV-1 infiziert worden waren. Es wurden dabei sehr wirksame Ergebnisse bezüglich der Hemmung erreicht. Der gleiche Effekt konnte verwendet werden, wenn statt des Xanthates mit der Bezeichnung D609 die Xanthate mit der Bezeichnung D424, D611 oder D622 verwendet wurden.
Es zeigte sich auch, dass RNA-Viren (einsträngige Viren), wie zum Beispiel der Virus, der eine Entzündung der Mundschleimhaut, unter Ausbildung von Bläschen, hervorruft, also der Vesicular- Stomatitis-Virus, durch die weiter oben beschriebenen Kombinationen an aktiven Substanzen gehemmt wird.
Ein weiterer Test wurde an Meerschweinchen durchgeführt, die Verletzungen aufwiesen, welche mit HSV infiziert waren. Der Heilungseffekt der erfingungsgemässen Kombination und derjenige, der mit dem Hilfsmittel alleine errreicht wurde, wurde getestet.
Die in der nachfolgenden Tabelle IV angegebenen Substanzen wurde in den angegebenen Konzentrationen in eine Vaselinesalbe eingemischt. Diese Salbe wurde auf die mit HSV infizierten Verletzungen auf der Haut der Meerschweinchen aufgetragen, und zwar zwei mal täglich. Die erzielten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Tabelle IV
Man sieht aus der Tabelle IV, dass die weitaus besten Heilungsresultate unter Verwendung einer erfindungsgemässen synergistischen Mischung erreicht werden konnten.
Bei einem weiteren Test der antiviralen Wirkung von erfindungsgemässen Mischungen wurden sechs Meerschweinchen mit HSV-1 der Wal Linie (Wal lineage) beimpft. 18 Stunden später begann die Behandlung mit einer Vaselinecreme, die 5% DEXA und 5% Dekansäure enthielt, und zwar erfolgte die Behandlung zwei mal täglich. Nach zwei Tagen der Behandlung, also 72 Stunden nach der Einimpfung, wurden die Tiere getötet und die infizierte Haut wurde entfernt. Die Haut wurde mit flüssigem Stickstoff gefroren und dann in einer Schlagmühle der Bezeichnung "Mikro Dismembrator" (tm) zerkleinert. Pro Tier wurden zwei Proben genommen. Nach dem Zerkleinern folgte eine nachfolgende Wiederaufnahme in einer zehnfachen Menge (Gewicht/Volumen) eines Mediums für Gewebekulturen. Nach einer kurzen Zentrifugierung, nämlich eine Minute auf einer Zentrifuge der Bezeichnung Eppendorf-desk top centrigufe, wurde der Virurtiter der überstehenden Flüssigkeitsschicht bestimmt. Es zeigte sich, dass kein Virus feststellbar war. Im Gegensatz dazu war der Titer des Testmediums des Leerversuches 1 × 105 pfu/g an Gewebe.
Der Einfluss der Kettenlänge von Monocarbonsäuren auf die antivirale Aktivität und die Cytotoxizität in Kombination mit dem Xanthat der Bezeichnung D609 wird in Fig. 3 veranschaulicht. Die Ergebnisse, die bei den nicht infizierten Rita Zellen erhalten wurden, sind der der Kurve dargestellt, deren Messpunkte mit Dreiecken angegeben sind. Die Ergebnisse, die bei den mit HSV-1 infizierten Rita Zellen erzielt wurden, sind in der Kurve dargestellt, deren Messpunkte mit Quadraten angegeben sind. Die Zellen wurden jeweils mit 10µg/ml des Xanthates mit der Bezeichnung D609 und 40µg/ml jeder der genannten Monocarbonsäuren bei einem pH-Wert von 7,4 behandelt. Die Anzahl der Kohlenstoffatome der jeweils verwendeten Monocarbonsäure ist auf der Abszisse aufgetragen.
Die Virusausbeute von zwei Kulturen wurde einzeln getestet, indem man einen doppelten Plattentest durchführte. In der Fig. 3 sind ferner die Fehlergrenzen angegeben, in welchen die Standardabweichung dargestellt ist.
Die Zelldichten des doppelt durchgeführten Tests bei den nicht infizierten behandelten Rita Zellkulturen und bei den unbehandelten Rita Zellkulturen wurde nach einer Anfärbung mit Trypan-blau durchgeführt, indem man mit einem Hämatocytometer zählte.
3. Bestimmung der Antitumor-Aktivität:
Bei diesem Test wurde eine Behandlung der lymphatischen Leukämie bei Mäusen durchgeführt.
An sechs Wochen alte DBA-2-Mäuse wurden intravenös 1 × 105 Tumorzellen eingeimpft, und zwar Tumorzellen der NCI-Ei-Leukämie. 18 Stunden später unterteilte man in drei Gruppen, wobei jede Gruppe zehn Tiere umfasste.
Bei einer Gruppe wurde keine Behandlung durchgeführt, und diese stellt die Gruppe zu Vergleichszwecken dar.
Bei der zweiten Gruppe wurde nur eine Behandlung mit dem Xanthat der Bezeichnung "DEXA" durchgeführt, und zwar zuerst 4 mal mit je 15 mg/kg und dann 6 mal mit je 11 mg/kg Körpergewicht.
Die dritte Gruppe der Mäuse wurde mit einer erfindungsgemässen synergistischen Kombination unterworfen, und zwar wurde in der gleichen Weise, wie in der Gruppe 2, und in den dort angegebenen Dosierungen, eine Behandlung mit dem Xanthat der Bezeichnung "DEXA" durchgeführt und ausserdem wurde an die Tiere Undekansäure verabreicht, und zwar zunächst 4 mal in einer Menge von jeweils 7,5 mg/kg Körpergewicht und anschliessend 6 mal in einer Menge von jeweils 5,5 mg/kg
Alle Verabreichungen erfolgten intravenös. Die Injektionen wurden in Zeiträumen von einer Stunde verabreicht. Am nachfolgenden Tag, nämlich zwei Tage nach der Einimpfung der Tumorzellen, wurden von jedem Tier Blutproben genommen und die Konzentration der Lymphocyten wurde bestimmt.
Die dabei erzielten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle V zusammengestellt.
Tabelle V
Aus den in Tabelle V angeführten Ergebnissen sieht man, dass eine erfindungsgemässe synergistisch wirkende Kombination zu einer wesentlichen Verminderung der Anzahl der Lymphocyten führt.
In der Folge wurde das Zurückgehen von autochthonen Hauttumors bei Mäusen nach einer systemischen Behandlung mit einer erfindungsgemässen synergistisch wirkenden Kombination untersucht.
Die bei diesem Versuch verwendete Kombination bestand aus dem Xanthat mit der Bezeichnung DEXA und aus Undekansäure.
Die autochthonen Hauttumore wurde in bekannter Weise bei sieben Wochen alten weiblichen Mäusen der NMRI-Linie induziert. Hinzu wurde eine topische Behandlung mit einer einzelnen Dosis von 25,6 mg an DMBA, aufgelöst in 0,1 ml Aceton durchgeführt und sieben Tage später erfolgte eine Behandlung mit 6,16 mg an TPA, aufgelöst in 0,1 ml Aceton, wobei dieses zuletzt genannte Medium während 23 Wochen zweimal pro Woche aufgetragen wurde.
Drei Wochen nach der Beendigung dieser Hautkrebs hervorrufenden Behandlung wurde die Chemotherapie des Hautkrebses begonnen, indem man intravenöse Injektionen von 10 mg/kg der Testverbindung verabreichte, und zwar wurde diese in einer Konzentration von 1 mg/ml verabreicht. Die zu testende Verbindung war vorher in einer 0,9%-igen Natriumchloridlösung eines pH-Wertes von 7,4 aufgelöst worden. Der pH-Wert dieser Lösung wurde durch die Zugabe von 0,15 Molare Natronlauge entsprechend eingestellt.
40 Tiere mit Tumoren wurden ausgewählt, wobei man vier willkürlich zusammengestellte Gruppen bildete.
Eine Gruppe, die 11 Tiere umfasste, wurde keiner Behandlung unterzogen. Eine weitere Gruppe, die 10 Tiere umfasste, wurde mit dem Xanthat der Bezeichnung "DEXA" behandelt.
Eine weitere Gruppe, die 10 Tiere umfasste, wurde mit Undekansäure behandelt.
Die vierte Gruppe, die 9 Tiere umfasste, wurde mit einer synergistischen Kombination aus dem Xanthat der Bezeichnung "DEXA" und Undekansäure behandelt. In dieser Gruppe wurde jede der Verbindungen in einer Menge von 1 mg/ml in der angegebenen Kochsalzlösung gelöst und die Verabreichung erfolgte so, dass 10 mg jeder der beiden Substanzen pro kg Körpergewicht verabreicht wurden.
Die bei diesem Test erzielten Ergebnisse sind in der Fig. 2 veranschaulicht, wobei auf der Zeitachse, also der Abszisse, die Zeitpunkte der Injektionen mit Hilfe von kleinen Rechtecken angezeigt sind. Die Grösse aller Tumore (dreidimensional) wurde bestimmt, indem man eine gleitende Tastvorrichtung verwendete. Auf diese Weise wurde die Grösse von 35 Tumoren der unbehandelten Tiere, sowie von 40 Tumoren der Tiere, die nur mit Undekansäure behandelt worden waren, und ferner von 37 Tumoren der Tiere, die nur mit DEXA behandelt worden waren und von 35 Tumoren der Tiere, die mit der erfindungsgemässen synergistisch wirkenden Kombination behandelt worden waren, bestimmt.
Die anfängliche Grösse der Tumore variiert zwischen 2 mm3 und 400 mm3. Die Grösse jedes einzelnen Tumors wurde während des Tests beobachtet. Die Vergrösserung der Tumore bzw. die Verkleinerung der Tumore wurde in Prozent der anfänglichen Grösse dieser Tumore ausgedrückt.
Die durchschnittlichen Werte jeder Gruppe sind in Fig. 2 veranschaulicht. Die Gruppe, in der die Messpunkte in nicht ausgefüllten Kreisen dargestellt sind, ist die Gruppe zu Vergleichszwecken, bei der keine Behandlung durchgeführt wurde. Die Gruppe, bei der die Messpunkte durch Dreiecke dargestellt sind, ist die Gruppe, an die nur Undekansäure in einer Menge von 10 mg/kg Körpergewicht verabreicht worden war.
Die Gruppe, deren Messpunkte mit Quadraten dargestellt sind, ist diejenige, an die nur DEXA in einer Menge von 10 mg/kg Körpergewicht verabreicht wurde.
Die Gruppe, deren Messpunkte mit ausgefüllten Kreisen dargestellt sind, ist diejenige, an die sowohl DEXA in einer Menge von 10 mg/kg Körpergewicht als auch Undekansäure in einer Menge von 10 mg/kg Körpergewicht verabreicht wurde. Die Anzahl der Tage ist unterhalb der Abszissenachse aufgetragen und oberhalb der Abszissenache sind die Anzahlen der intravenösen Injektionen (jeweils in Klammer gesetzt) angeführt.
Die bedeutende Verkleinerung der Tumore in der Gruppe, die mit einer erfindungsgemässen synergistisch wirkenden Kombination behandelt worden war, wurde nach dem Student's T-Test berechnet. Nach zwei Tagen Behandlung unterschied sich die Grösse der Tumore der Gruppe der behandelten Mäuse betächtlich von derjenigen der unbehandelten Mäuse, und der bestimmte Wert war p ≦ωτ 10-10. Nach fünf Tagen Behandlung betrug dieser Wert p ≦ωτ 10-7.
In der Folge wird die subcutane Behandlung eines autochthonen Hauttumors beschrieben.
20 Testtiere des vorher beschriebenen Typs, die durch chemische Einwirkung hervorgerufene Hauttumore aufwiesen, welche in der vorher beschriebenen Weise erzeugt wurden, wurden willkürlich in vier Gruppen aufgeteilt. Die Behandlung der Hauttumore wurde durchgeführt, indem man subcutane Injektionen in unmittelbarer Nachbarschaft der Tumore verabreichte, wobei bei Portionen von je 0,5 ml alle zwei Stunden während zwei Tagen injiziert wurden. Am dritten Tag wurde dann eine Einzeldosis injiziert. Die injizierte Lösung enthielt 5 mg/ml an dem Xanthat mit der Bezeichnung DEXA und 5 mg/ml an Undekansäure. Sechs Tage nach dem Beginn der Behandlung wurde eine photographische und visuelle Auswertung durchgeführt.
Das Ergebnis dieses Tests war, dass sämtliche Tumore in der Grösse stark abgenommen hatten und einzelne sogar völlig verschwunden waren. Alle Tumore hatten ihre Grösse auf mindestens 50% der anfänglichen Grösse vermindert.
Im folgenden Test wurde die Verkleinerung von autochthonen Hauttumoren bei Mäusen nach einer systemischen Behandlung mit einer erfindungsgemässen synergistischen Kombination geprüft, wobei die Kombination das Xanthat mit der Bezeichnung DEXA und Undekansäure enthielt.
Bei NMRI-Mäusen wurden Hauttumore nach dem vorher beschriebenen Verfahren erzeugt. Zwei Tage nach der letzten Auftragung von TPA, wurde die Chemotherapie begonnen.
Das Behandlungsmittel wurde an die Tiere durch intravenöse Injektion dreimal täglich verabreicht. Die injizierte Lösung enthielt 1 mg/ml an DEXA und 1 mg/ml an Undekansäure, aufgelöst in einer 0,9 %-igen Natriumchloridlösung. Der pH-Wert dieser Lösung wurde unter Verwendung einer 0,15 molaren Natronlauge auf 7,4 eingestellt. Mit jeder Injektion wurden an das Tier 10 mg Dexa pro kg Körpergewicht und 10 mg Undekansäure pro kg Körpergewicht verabreicht.
Die Tiere wurden am Beginn und am Ende der Behandlung photographiert, wobei die Anzahl an Tumoren auf jedem Tier bestimmt wurde. Vier Wochen nach der Beendigung der Therapie wurden die Tumore nochmals beurteilt. Es konnten keine wieder auftretenden Tumore, also keine Rückfälle oder Rezidiva an denjenigen Stellen festgestellt werden, an denen die Tumore durch die Behandlung verschwunden waren.
Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der nachfolgenden Tabelle VI zusammengefasst:
Tabelle VI
mit DEXA + Undekansäure behandelte Tiere
Durch die Behandlung konnte die Anzahl der Tumore um 59% vermindert werden.
Vergleichsgruppe der nicht behandelten Tiere
Bei den unbehandelten Tieren betrug der Rückgang der Tumore nur 25%.
Aus der Tabelle VI sieht man also, dass mit einem erfindungsgemässen Präparat, das sowohl DEXA als Undekansäure enthält, ein Rückgang der Hauttumore in einem Ausmass von 59% erreicht werden konnte, während der Rückgang der Hauttumore bei den unbehandelten Tieren nur 25% betrug.
Weitere Tests bezüglich der antiviralen Aktivität und Antitumor-Aktivität der erfindungsgemässen pharmazeutischen Zusammensetzungen wurden wie folgtdurchgeführt:
(A) Testung der antiviralen Aktivität von D609 + Undekansäure
Es ist bekannt, dass Xanthat-Verbindungen antivirale Aktivität gegen verschiedene DNA-Viren und RNA-Viren unter sauren pH Bedingungen aufweisen. Es sei in diesem Zusammenhang auf die Veröffentlichung von Sauer, G., Amtmann, E., Melber, K., Knapp, A., Müller, K., Hummel, K., und Scherm, A. mit dem Titel "DNA & RNA virus species are inhibited by xanthates, a class of antiviral compounds with unique properties" in Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 3263-3267 (1984) verwiesen.
Durch die vorliegende Erfindung ist es nunmehr möglich geworden, in effektiverer Weise den einzigartig breiten Bereich des antiviralen Spektrums dieser Verbindungen unter Bedingungen eines höheren pH-Wertes und unter physiologischen pH Bedingungen nämlich einem pH-Wert in der Gegend von 7,4, zu benützen, indem man erfindungsgemäss die fraglichen Xanthatverbindungen gleichzeitig oder in Kombination mit den ionischen Hilfsmitteln einsetzt, die sowohl mindestens eine hydrophile Gruppe als auch mindestens eine lipophile Gruppe aufweisen.
Das Tricyclodecan-9-yl-xanthat, das in der Folge mit D609 abgekürzt wird, wurde in Kombination mit den ionischen Hilfsmitteln Natrium-desoxychloat, Natrium-dodecylsulfat und bestimmten Fettsäuren verwendet, wobei die ionischen Hilfsmittel selbst keine antivirale Aktivität besitzen. Durch die Kombination von D609 mit den genannten ionischen Hilfsmitteln, wurde die Vermehrung von verschiedenen DNA-Viren und RNA-Viren in vitro bei einem pH-Wert von 7,4 gehemmt, wie zum Beispiel die Vermehrung von Herpes-simplex- virus, des Viruses, der die Entzündung der Mundschleimhaut unter Bläschenbildung (Vesicular-stomatitis) hervorruft und des Coxsackie B 4-Viruses. Die entsprechenden Ergebnisse sind in der Tabelle VII zusammengestellt.
Von den gesättigten Fettsäuren verschiedener Kettenlängen war ein bedeutender Vorteil bezüglich der Kettenlänge bei der Undekansäure, also der geradkettigen Monocarbonsäuren mit 11 Kohlenstoffatomen festzustellen. Die Wirksamkeit der Kombination von D609 mit Undekansäure war um drei Grössenordnungen höher als diejenige von D609 mit Monocarbonsäuren mit kürzeren Ketten, nämlich Monocarbonsäuren von insgesamt 8 Kohlenstoffatomen und Monocarbonsäuren mit längeren Ketten, nämlich Monocarbonsäuren mit insgesamt 18 Kohlenstoffatomen.
Die Dosis abhängige Kinetik zeigte, dass eine Dosis, welche die Vermehrung von Herpes-simplex- virus um einen Faktor von 1000 hervorrief, noch immer die mitotische Aktivität von nicht infizierten wachsenden Kulturen zu Vergleichszwecken gewährleistete. Eine Mischung in einem Mischungsverhältnis von D609 zu Undekansäure von 1 : 1 erwies sich am vorteilhaftesten, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist. In dieser Figur ist diejenige Kurve, deren Messpunkte mit ausgefüllten Kreisen dargestellt sind, in der angegebenen 1 : 1 Mischung.
Aehnliche Ergebnisse wurden auch im Fall des HTLVIII Viruses erhalten. Das Wachstum dieses Viruses konnte in Gewebekulturen durch eine Mischung aus 10 µg/ml an D609 plus 10 µg/ml an Undekansäure gehemmt werden, nachdem Anwendungszeiträume von drei bis fünf Tagen stattgefunden hatten. Die entsprechenden Ergebnisse sind in Fig. 5 veranschaulicht.
Die Behandlung mit diesen erfindungsgemässen Mischungen lässt die mitotische Aktivität von mitogen-stimulierten peripheren menschlichen Blutlimphocyten bei solchen Konzentrationen unverändert, die in der Lage sind, B-Zellenlymphome und T-Zellenlymphome abzutöten. Es sei in diesem Zusammenhang auf den Abschnitt B der Fig. 5 verwiesen. Aus diesem Grunde ist eine Kombination von D609/Undekansäure möglicherweise geeignet, um eine Chemotherapie der Immunschwächekrankheit AIDS durchzuführen.
Tabelle VII
Antivirale Wirksamkeit der Kombination aus D609 + Undekansäure auf RNA-Viren bei einem pH-Wert von 7,4
Die Virusart mit der Abkürzung VSV ist der Virus der Vesicular-stomatitis. Werte für die Virusausbeuten wurden erhalten, indem man doppelt gezüchtete Kulturen auswertete und die erhaltenen Virusausbeuten wurden zweimal bestimmt. Die Nachkommen des Vesicular-stomatitis-viruses wurden zehn Stunden nach der Infektion isoliert, und die Nachkommen des Coxsackie B 4-viruses 27 Stunden nach der Infektion isoliert und gezählt.
In Fig. 4 wird die Hemmung des Wachstums von Herpes-virus durch verschiedene Konzentrationen an D609 und an Undekansäure vernschaulicht.
Auf der Abszisse der Fig. 4 ist die Konzentration an beiden Komponenten in µg/ml aufgetragen. Das Mischungsverhältnis von D609 zu Undekansäure war jedoch bei den vier dargestellten Kurven unterschiedlich, und zwar betrug das Mischungsverhältnis von D609 zu Undekansäure bei derjenigen Kurve, deren Messpunkte mit ausgefüllten Kreisen dargestellt sind, 1 : 1, bei derjenigen Kurve, deren Messpunkte mit unausgefüllten Kreisen dargestellt sind, 1 : 2, bei derjenigen Kurve, deren Messpunkte durch ausgefüllte Quadrate dargestellt sind, 1 : 3, und bei derjenigen Kurve, deren Messpunkte durch unausgefüllte Quadrate dargestellt sind, 0 : 1, d. h. in diesem Falle wurde nur Undekansäure, doch kein D609 verwendet.
Bei denjenigen Konzentrationen, bei denen eine Hemmung um mehr als einem Faktor von 103 erreicht wurde, traten gleichzeitig auch cytotoxische Effekte auf. Niedrigere Konzentrationen riefen jedoch bei den nicht infizierten Zellen zu Vergleichszwecken keine feststellbare Cytotoxizität hervor.
Es ist aus der Fig. 4 zu ersehen, dass ein Mischungsverhältnis von D609 zu Undekansäure von 1 : 1 am wirksamsten ist, und zwar im Vergleich zu der gleichen Konzentration jeder der beiden Verbindungen alleine und unter Berücksichtigung des kombinierten antiviralen Effektes. Dementsprechend ist es am zweckmässigsten, in der entsprechenden Mischung ein Verhältnis von 1 : 1 aufrecht zu erhalten.
In Fig. 5 sind die Ergebnisse einer Gelelectrophorese veranschaulicht. In diesem Falle wurden die für HTLVIII spezifischen Nucleinsäuren, nämlich superhelicale DNA, als replikatives Zwischenprodukt insuliert und nach einer Gel-electrophorese und Hybridisierung mit geclontem authentischem radioaktiv markiertem HTLVIII-DNA sichtbar gemacht.
Nach einer Behandlung während drei Tagen (Probe a) und einer Behandlung von fünf Tagen (Probe c) ist das Signal, das typisch für die HTLVIII-DNA ist, vollständig verschwunden, während in den unbehandelten mit K37 T-lymphom infizierten Kulturen (siehe die Proben b und d) die für HTLVIII spezifische DNA festgestellt werden kann, und zwar sowohl die superhelicale Form I, als auch die entspannte kreisförmige Form II der DNA.
Nach der Spaltung mit einer eine einzige Spaltstelle hervorrufenden Restriktions-endonuclease werden die Form I und die Form II in die lineare Form III umgewandelt (siehe die Versuche f und h).
Die in der Fig. 5 veranschaulichten Ergebnisse zeigen, dass nach einer Behandlung mit einer Mischung aus dem Xanthat D609 und Undekansäure die Vermehrung von XTLVIII, also die Replikation von HTLVIII vollständig gehemmt werden kann.
B. Testung der Antitumor-Aktivität einer Kombination aus D609 + Undekansäure
Xanthatverbindungen mit antiviralen Eigenschaften üben in Kombination mit Monocarbonsäuren einer bestimmten Grösse, vorzugsweise einer Kettenlänge von 11 Kohlenstoffatomen oder 12 Kohlenstoffatomen eine deutliche Antitumor-Wirkung in vitro hervor.
Das Tricyclodecan-9-yl-xanthogenat, das mit D609 abgekürzt wird oder das Cyclododecylxanthogenat, das mit D435 abgekürzt wird, wurden zusammen entweder mit Undekansäure oder mit Dodekansäure an unterschiedliche transformierte Zellen verabreicht, im allgemeinen solche Zellen, die wenig Serum benötigen. Diese Mischungen können zum Tod der Zelle führen. Wenn man die gleiche Konzentration jedoch an nicht transformierte Zellen, sondern an entsprechende normale Zellen verabreicht, aus denen die transformierten Zellen gebildet worden waren, dann ist eine Schädigung der Zellen entweder nicht festzustellen oder sie ist wesentlich weniger stark.
Die entsprechenden Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle VIII zusammengestellt, in der der Einfluss von Mischungen aus D609 + Undekansäure auf normale Zellen und auf transformierte Zellderivate verglichen wird. Die selektive Abtötung von Tumorzellen und von chemisch transformierten Zellen oder durch Viren transformierten Zellen ist aus dem Unterschied in der Ueberlebensrate ersichtlich, der bis zu einem Faktor von 10-6 reicht. Dies ist die Grenze der Feststellbarkeit in experimentellen Testsystemen.
Während also normale Zellen durch die angewandte Behandlung beinahe nicht angegriffen werden, überlebten ihre transformierten Derivate, die niedrige Serumanforderungen zeigten, die gleiche Behandlung nicht.
Das Auftreten eines spezielln Fibrosarkoms, nämlich des Meth-A-Tumors, kann erfolgreich durch eine intraperitoneale Anwendung von einer Kombination aus D609 + Undekansäure verhindert werden. Die entsprechenden Ergebnisse sind in Fig. 6 veranschaulicht.
Selbst bei fortgeschrittenen Stadien dieses Tumors (fünf Tage nach der Einimpfung), kann ein therapeutischer Effekt dieser Mischung nachgewiesen werden. Die entsprechenden Ergebnisse sind in Fig. 7 veranschaulicht. In beiden Fällen wies eine Behandlung mit D609 in Abwesenheit von Undekansäure im wesentlichen keinen feststellbaren Antitumoreffekt auf.
Des weiteren ist in Fig. 8 die selektive Abtötung von verschiedenen B-Zellenlymphomen und T-Zellenlymphomen durch eine Behandlung einer Mischung aus D609 und Undekansäure veranschaulicht. Aus dieser Fig. 8 ist ferner ersichtlich, dass periphere menschliche Blutlymphocyten, abgekürzt als pBL, die entsprechende Behandlung überstanden.
Tabelle VIII
Tabelle VIII (Fortsetzung)
Erläuterungen zur Tabelle VIII
In dieser Tabelle wird die Empfindlichkeit verschiedener Zelltypen auf eine Behandlung mit einem Xanthat und einer Monocarbonsäure veranschaulicht und es werden auch die Wachstumseigenschaften verschiedener Zelltypen veranschaulicht.
Die fraglichen Zellen wurden in einer Dichte von 3,8 × 104/cm2 in Kunststoffkolben oder Petrischalen eingesät und das Zellkulturmedium wurde das Grundmedium nach Eagle, ergänzt mit 2,2 g an NaHCO3 und 1% Penicillin und Streptomycin eingesetzt, wobei dieses Medium mit BME bezeichnet wird und dieses Medium wurde vor seiner Verwendung mit 5% fötalem Rinderserum, abgekürzt als FBS ergänzt. Entweder wurde dieses ergänzte Medium verwendet oder ein identisches Medium, das ausserdem noch 10 µg/ml an dem Xanthat D609 und 40 µg/ml an Undekansäure enthielt. Neues Kulturmedium, und zwar entweder solches, das die Wirkstoffkombination enthielt oder frei von dieser war, wurde vier Stunden nach dem Einsäen der Zellen zugesetzt und die Kulturen wurden in einer Atmosphäre von 5% CO2 bei einem pH-Wert von 7,4 ± 0,05 bis 37°C bebrütet. Sowohl bei den Vergleichsversuchen als auch bei den behandelten Kulturen wurden immer zwei Parallelansätze gemacht. Nach 24 Stunden wurde das Gewebekulturmedium versetzt und man verwendet jetzt als Medium BME, ergänzt mit 10% FBS.
In der vorhergegangenen Tabelle VIII in der Spalte "Ueberlebensrate" ist die Bezeichnung Δ, bzw. die Bezeichnung ΔΔ zu finden.
Die Bezeichnung Δ bedeutet, dass die Zellen 24 Stunden nach der Entfernung aus dem Medium, das D609 + Undekansäure enthielt, trypsiniert wurden und die Anzahl an lebensfähigen Zellen wurde nach der Anfärbung mit Trypan-blau unter Verwendung eines Neubauer- Hämatocytometers bestimmt. Die Ueberlebensrate ist das Verhältnis zwischen der Zellenzahl in den unbehandelten Kulturen und in den behandelten Kulturen.
Die Bezeichnung ΔΔ bedeutet, dass 10 Tage nach der Bebrütung bei 37°C die Kolben zwei Minuten in 2% Formaldehyd fixiert wurden und dann eine Minute mit 0,5% Kristall-violett gefärbt wurden. Die Anzahl an Zellen, die in die Schalen oder Kolben vor der Behandlung eingesät worden war, zeigt die maximale Ueberlebensrate an. Es war in keinem Fall möglich, überlebende Zellen zu finden.
Die in Tabelle VIII, Spalte 4, angeführte Verdoppelungszeit in Tagen wurde wie folgt bestimmt. In Petrischalen eines Durchmessers von 6 cm wurden 4 × 105 Zellen eingesät und man brütete mit BME + 5% FBS in einer 5% CO2 enthaltenden Atmosphäre. Nach einem Tag und nach zwei Tagen wurde die Zellzahl in den zwei Schalen bei jeder Zell-Linie bestimmt. Die Verdoppelungszeit wurde aus den vorher aufgestellten Wachstumskurven extrapoliert.
In der vorletzten Spalte der Tabelle VIII wird die Koloniebildung bei niedriger Serumkonzentration beurteilt. Zu diesem Zweck wurden von jedem Zelltyp 103 Zellen in Petrischalen eines Durchmessers von 6 cm eingesät und man bebrütete während zwei Wochen in einem Medium, das 1% an FBS oder 2% an FBS oder 5% an FBS oder 10% an FBS enthielt. Die Kolonien wurden durch eine Anfärbung mit Kristallviolett nach einer Fixierung in 1% Formaldehyd sichtbar gemacht.
In Fig. 6 werden die Ergebnisse veranschaulicht, die bei einer Behandlung des Meth-A-Tumors unmittelbar nach seiner Transplantation erzielt wurden. Männliche Balb-o-Mäuse, die 8-10 Wochen alt waren und 20 g wogen, wurden mit 1 × 106 Tumorzellen intraperitoneal beimpft. Eine Stunde nach der Transplantation der Tumorzellen wurde die Behandlung der Tiere begonnen.
Zehn Tiere wurden einmal täglich während eines Zeitraumes von fünf Tagen mit 50 mg an dem Xanthat D609 pro kg Körpergewicht und 50 mg an dem Kaliumsalz der Undekansäure pro kg Körpergewicht, sowie 25 Einheiten Insulin pro kg Körpergewicht in isotoner Glucose behandelt. Diese Substanzen wurden intraperitoneal unter Verwendung von einem ml/20 g Körpergewicht des Tieres eingeimpft. Die Ergebnisse sind in der Fig. 6 durch diejenige Kurve veranschaulicht, deren Messpunkte mit Kreisen angegeben sind.
An eine weitere Gruppe von 10 Tieren wurden statt dessen pro Injektion immer nur 1 ml an Insulin in isotoner Glucose verabreicht. Die entsprechende Kurve ist in Fig. 6 diejenige, deren Messpunkte in Form von ausgefüllten Quadraten angegeben sind.
Man sieht aus der Fig. 6, dass acht Tiere derjenigen Gruppe, die sowohl mit D609 als auch mit Undekansäure behandelt worden war, während mehr als 90 Tagen überlebte.
In Fig. 7 sind die Ergebnisse veranschaulicht, die erzielt wurden, wenn die Behandlung mit der Kombination aus D609 plus Undekansäure lange nach der Transplantation des Meth-A-Tumors begonnen wurde.
Weibliche Balb-c-Mäuse, die 10-12 Wochen alt waren und 20 g pro Tier wogen, wurden intraperitoneal mit 1 × 106 Meth-A-Tumorzellen beimpft.
Fünf Tage nach der Transplantation dieser Tumorzellen wurden 10 Tiere mit 50 mg/kg Körpergewicht an dem Xanthat mit der Bezeichnung D609 und 50 mg/kg Körpergewicht an dem Kaliumsalz der Undekansäure, sowie 25 Einheiten an Insulin/kg Körpergewicht, in isotoner Glucose jeweils zweimal täglich behandelt. Die entsprechenden Substanzen wurden in Form einer Lösung von 1 ml an jedes der Tiere durch Injektion verabreicht. Die entsprechende Behandlung wurde nach 25 Einimpfungen abgeschlossen.
Zu Kontrollzwecken wurde eine Gruppe von zehn Tieren nach der Transplantation der Tumorzellen keiner weiteren Behandlung unterzogen. In Fig. 7 ist die Kurve dieser Tiere der Vergleichsgruppe diejenige, deren Messpunkte mit ausgefüllten Quadraten veranschaulicht sind.
In Fig. 7 ist die Kurve, deren Messpunkte mit unausgefüllten Kreisen dargestellt sind, diejenige der Tiere, die mit D609 plus dem Kaliumsalz der Undekansäure behandelt worden waren. Man sieht aus diesen Ergebnissen, dass zwei der gestesteten Tiere mehr als 65 Tage überlebten.
Bei dem beschriebenen Test wurde das Insulin deshalb zugegeben, um den nötigen Wachstumsfaktor im tierischen Körper für die angestiegene Glucoseproduktion zur Verfügung zu stellen und um das Zellwachstum und die Produktivität, sowie die Stabilität zu erhöhen.
In Fig. 8 ist die Empfindlichkeit von normalen Blutlymphocyten, sowie von T-Zellenlymphomen und B-Zellenlymphomen auf eine kombinierte Behandlung mit dem Xanthat der Bezeichnung D609 und Undekansäure veranschaulicht.
Periphere Blutlymphocyten, abgekürzt als pBL, wurden durch Zentrifugieren auf Lymphoprep-gradienten isoliert.
Die Zellen wurden in einem RPMI-1640-Medium, das mit 10% fötalem Kälberserum und 5 µg/ml an Phythamagglutinin ergänzt ist, bebrütet. Nach einem Tag wurden die Zellen durch Zentrifugieren isoliert und auf Mikrotiterplatten übertragen, und zwar in einer Menge von 2 × 105 Zellen pro Vertiefung. Es wurde jetzt neues Medium zugegeben, in dem jedoch das Phythyamagglutinin fehlte, das jedoch mit 10% an Interleukin-2 ergänzt war. Das Xanthat mit der Bezeichnung D609 und ansteigende Konzentrationen an Undekansäure wurden zugesetzt und die entsprechenden Konzentrationen sind auf der Abszisse der Fig. 8 eingetragen und wie man aus dieser ersehen kann, enthielten sämtliche verwendete Präparate 5 µg/ml an D609, während die Konzentration an der Undekansäure 0 µg/ml, 10 µg/ml, 20 µg/ml, 40 µg/ml und schliesslich 60 µg/ml betrug.
In Parallelversuchen wurden 2 T-Zellenlymphome, nämlich Jurkat und K37, und 2 B-Zellenlymphome, nämlich Raji und P3HRl, in der gleichen Weise behandelt. Nach vier Tagen der Bebrütung wurde die Anzahl der lebenden Zellen in jeder Vertiefung bestimmt, indem man die Farbausschlussmethode unter Verwendung von Trypen-blau anwandte.
In den Kulturen von Jurkat, Raji und K37- Zellen, die mit 5 µg/ml an D609 und 40 µg/ml an Undekansäure behandelt worden waren, konnte keine lebenden Zellen festgestellt werden. Die entsprechend behandelten menschlichen peripheren Blutlymphocyten (siehe die Kurve mit der Bezeichnung pBL) waren jedoch trotz der gleichen Behandlung immer noch in der Lage, mitotische Teilungen durchzuführen.
In der Folge wird die antivirale Aktivität von Mischungen aus D609 plus Undekansäure und D609 plus Dodecyltrimethylammoniumbromid bei einem pH-Wert von 7,4 verglichen. Die entsprechenden Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle VIII A zusammengestellt.
Tabelle VIII A
Bei den in der obigen Tabelle VIII A angegebenen Werten erfolgte die Bestimmung der antiviralen Aktivität wie folgt:
Mit HSV-1 infizierte Rita-Zellen (MOI = 0,01 pfu/Zelle) wurden in einem doppelt geführten Versuch getestet, indem man sie 23 Stunden nach der Adsorptionsperiode mit einem Behandlungsmittel behandelte, das 10 µg/ml an dem Xanthat der Bezeichnung D609 und entweder ausserdem 40 µg/ml an der Undekansäure oder statt dessen 20 µg/ml an dem Dodecyltrimethylammoniumbromid enthielt. Diese Wirkstoffe befanden sich in dem Medium BME, das mit 5% FBS ergänzt war und 1% Penicillin + Streptomycin enthielt und einen pH- Wert von 7,4 besass. Die Vermehrung der Viren wurde in Plattentests bestimmt und die Virusausbeute wurde mit entsprechenden nicht behandelten Kulturen verglichen. In der Tabelle VIII wird die antivirale Aktivität als Faktor der Hemmung der viralen Titer angegeben, wobei von den zwei Parallelkulturen der Mittelwert angeführt ist.
Die in Tabelle VIII A angegebene Cytotoxizität wurde an nicht infizierten Rita-Zellen bestimmt.
Zu diesem Zweck wurden die nicht infizierten Rita- Zellen in der gleichen Weise behandelt, wie dies im vorangegangenen Abschnitt im Zusammenhang mit der antiviralen Aktivität erläuert wurde. Es wurde dann die Zellzahl bestimmt, indem man die Zellen in einer Neubauer Zählkammer zählte. Das Verhältnis zwischen entsprechenden unbehandelten Kulturen und behandelten Kulturen ist in der Tabelle angegeben, wobei der angeführte Wert der Mittelwert aus den beiden Parallelversuchen ist.
Aus den in Tabelle VIII A angeführten Ergebnissen sieht man, dass das kationische Hilfsmittel Dodecyltrimethylammoniumbromid wesentlich schlechter geeignet ist als die Undekansäure. Man sieht deutlich, dass das Dodecyltrimethylammoniumbromid wesentlich weniger die antivirale Aktivität des Wirkstoffes steigert, als die Undekansäure.
Obwohl die in den erfindungsgemässen Zusammensetzungen enthaltenen Xanthate mit antiviraler Aktivität und Antitumor-Aktivität und insbesondere das Xanthat mit der Bezeichnung D609, alleine verwendet, ihre antivirale Aktivität wirksamer bei einem pH-Wert von 6,8 ausüben als bei etwas höher liegenden pH-Werten im Bereich von 7,25-7,8, so sind dennoch die erfindungsgemässen pharmazeutischen Zusammensetzungen, die als weitere Komponente das ionische Hilfsmittel enthalten, wirksame Inhibitoren für das Wachstum von Viren bei physiologischen pH-Werten, die etwa 7,4 betragen.
Bei der Durchführung weiterer Untersuchungen wurden Zellkulturen von Rita-Zellen einen Tag nach ihrer Infektion mit HSV-l mit dem Xanthat D609 behandelt und gleichzeitig mit einem der ionischen Hilfsmittel, die in der nachfolgenden Tabelle IX zusammengestellt sind. Aufgrund der Ergebnisse von Voruntersuchungen wurde in allen Fällen ein Verhältnis von D609 zu dem ionischen Hilfsmittel von 1 : 4 eingehalten. Die Ausbeute der Virenvermehrung wurde nach dem Plattentest bestimmt und mit der Ausbeute von unbehandelten infizierten Kulturen verglichen.
Eine kombinierte Behandlung mit D609 und irgendeinem der drei in der Tabelle IX zuerst genannten ionischen Hilfsstoffe führte zu einer drastischen Hemmung des Wachstums von HSV-l bei einem pH-Wert von 7,4. Die erhöhte antivirale Wirkung kann nicht auf eine erhöhte Cytotoxizität zurückgeführt werden, weil zwischen 62,5% und 83% der nicht infizierten Zellen zu Kontrollzwecken, die unter den gleichen Bedingungen gezüchtet wurden, wie die infizierten Zellkulturen, immer noch fähig waren, mitotische Teilungen durchzuführen. Es sei in diesem Zusammenhang auf Tabelle IX verwiesen. Die drei anderen Hilfsmittel, die in der Tabelle IX genannt sind, also das dort an 4.Stelle, 5. Stelle und 6. Stelle genannte ionische Hilfsmittel, zeigten nur eine minimale antivirale Wirksamkeit, wenn man sie mit den ersten drei in der Tabelle genannten Hilfsmitteln vergleicht.
Tabelle IX
Antivirale Aktivität von D609 in Kombination mit ionischen Hilfsmitteln bei einem pH-Wert von 7,4
Die in Tabelle IX in der vierten Spalte angegebene antivirale Aktivität wurde bestimmt, indem Kulturen von mit HSV-l infizierten Rita-Zellen in einem Doppelversuch getrennt während 23 Stunden nach der eine Stunde dauernden Adsorptionsperiode mit einem Behandlungsmittel behandelt wurden, das 10 µg/ml an D609 und 40 µg/ml an jedem der angeführten ionischen Hilfsstoffe enthielt. Die Virusvermehrung wurde anhand von im Doppel durchgeführten Plattentests bestimmt und mit der Virusausbeute von entsprechenden nicht behandelten Kulturen verglichen. Die antivirale Aktivität wird als der Faktor der Hemmung der Virusbildung oder Virusvermehrung angegeben.
Die in Tabelle IX in der letzten Spalte angegebene Cytotoxität wurde bestimmt, indem nicht infizierte Rita-Zellen in der gleichen Weise, wie oben angegeben, behandelt wurden und auch dieser Test wurde jeweils doppelt aufgeführt. Die Zellzahl wurde bestimmt, indem man die Anzahl der Zellen unter Verwendung einer Neubauer Zählkammer zählte. Das Verhältnis der Anzahl der Zellen, die in entsprechenden nicht behandelten Kulturen anzutreffen waren, zu der Anzahl der Zellen, die in den behandelten Kulturen anzutreffen waren, ist in der letzten Spalte der Tabelle IX angeführt, wobei in jedem Fall die Mittelwerte aus zwei parallelen Kulturen zur Berechnung herangezogen wurden.
Hemmung von HTLVIII-Virus durch eine synergistische Kombination von DEXA plus Undekansäure
Zur Vermehrung des HTLVIII-Virus wurden K37-Zellen, also T-Zellen von menschlichen Lymphomen, verwendet. Die K37-Zellen wurden mit HTLVIII-Virus infiziert und sie wurden während eines Zeitraumes von drei oder fünf Tagen nach der Infektion mit einer synergistischen Mischung behandelt, die 10 µg/ml an DEXA und 10 µg/ml an Undekansäure enthielt.
Unter diesen Bedingungen wachsen die K37- Zellen immer noch, wie dies durch die Zählung der Zellen nach einer Anfärbung der vitalen Zellen sichtbar war, und zwar wurde die Zählung vor dem Beginn und am Ende der fünf Tage der Behandlung durchgeführt. Ausserdem wurde die gleiche Menge an cellularer mRNA (Northern Blot) in den behandelten und in den unbehandelten Zellen gefunden. Zur gleichen Zeit wurde die DNA von den behandelten Zellen und auch von den unbehandelten infizierten Kulturen der K37-Zellen isoliert und mit geclonter authentischer HTLVIII-DNA hybridisiert, welche mit 32P markie 05271 00070 552 001000280000000200012000285910516000040 0002003625948 00004 05152rt worden war. Die Ergebnisse wurden autoradiographisch bestimmt.
Ein Zwischenprodukt der Replikation von HTLVIII-Virus ist die superhelicale DNA und dies trifft für alle Retroviren zu. Diese superhelicale DNA, nämlich die Form I und auch die entspannte oder relaxierte Form II kann in den unbehandelten infizierten Kulturen nach drei Tagen und auch nach fünf Tagen nachgewiesen werden, und zwar in der Form von schwarzen Flecken in den Autoradiogrammen, die in den Fig. 5b und 5d dargestellt sind.
Nach der Spaltung mit einem eine einzige Schittstelle oder Spaltstelle hervorrufenden Restriktionsenzym, welches die Oeffnung der ringförmigen DNA unter Bildung einer linearen DNA eine einheitlichen Länge bewirkt, erhält man die typischen Signale wieder nach drei Tagen, bzw. fünf Tagen. Diese Ergebnisse sind aus den Fig. 5f und 5h ersichtlich.
Es war nicht möglich, in den behandelten Kulturen nach drei Tagen oder nach fünf Tagen entweder die superhelicale DNA festzustellen (dies ist aus den Fig. 5a und 5c ersichtlich) oder nach der Spaltung der lineare DNA festzustellen (dies ist aus den Fig. 5e und 5f ersichtlich).
Die hier gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass die Behandlung mit dem Xanthat der Bezeichnung DEXA und der Undekansäure die Replikation des HTLVIII- Virus vollstänig hemmt.
Diese Hemmung findet in den K37-Zellen bei einer Konzentration statt, die nicht infizierte Zellen in keiner Weise toxisch schädigt. Nur ein Ansteigen der Konzentration führt zu einer selektiven Zerstörung, nicht nur der K37-T-lymphomzellen, sondern auch der anderen menschlichen T-lymphomzell-Linien und B-lymphomzell- Linien, wie dies aus der Fig. 8 ersichtlich ist. Die synergistische Mischung aus DEXA und Undekansäure lässt jedoch die mitogen-stimulierten menschlichene peripheren Lymphocaten, die mit pBL abgekürzt werden, bei solchen Konzentrationen ungeschädigt, die selektiv letal für Tumorzellen sind.
Zu diesem Zwecke wurden periphere Blutlymphocyten durch Zentrifugieren über Lymphoprepgradienten isoliert. Die Zellen wurden in RPMI-1640- Medium, dem 10% an fötalem Kälberserum und 5 µg/ml Phythamagglutinin zugesetzt worden waren, bebrütet. Nach einem Tag wurden die Zellen durch Zentrifugation pelletiert und auf Mikrotiterplatten transferiert, und zwar in einer Menge von 2 × 105 Zellen pro Vertiefung. Auf den Mikrotiterplatten wurden die Zellen in einem neuen Medium gezüchtet, das kein Phythymagglutinin enthielt, das jedoch 10% an Interleukine-2 enthielt.
Als Behandlungsmittel wurden Mischungen verwendet, die jeweils 5 µg/ml an dem Xanthat mit der Bezeichnung DEXA enthielten und ansteigende Mengen an Undekansäure, nämlich 0 µg/ml, bzw. 10 µg/ml, bzw. 20 µg/ml, bzw. 40 µg/ml, bzw. 60 µg/ml. Diese Ergebnisse sind aus der Fig. 8 ersichtlich.
Parallel zu diesem Versuch wurden sowohl T-Zellenlymphome, nämlich Jur-kat und K37, als auch B-Zellenlymphome, nämlich Raji und P3HR1 in der gleichen Weise behandelt. Nach einer Bebrütung während vier Tagen wurde die Anzahl an lebenden Zellen durch das Farbausschussverfahren unter Verwendung von Trypan- blau bestimmt. In den Jurcat-, Raji-, und K37-Kulturen, die mit der Mischung aus 5 µg/ml an DEXA und 40 µg/ml an Undekansäure behandelt worden waren, wurden keine lebenden Zellen gefunden. Behandelte menschliche periphere Blutlymphocyten waren jedoch in der Lage, selbst unter diesen Bedingungen eine mitotische Teilung vorzunehmen.
Die spezifische Hemmung der Vermehrung oder Replikation von HTLVIII-Virus und auch die selektive Cytotoxität gegenüber menschlichen T- lymphomtumorzellen und menschlichen B-lymphomtumorzellen bewirken, dass eine Mischung aus DEXA und Undekansäure ein wirksames Mittel zur Chemotherapie der Immunschwächekrankheit AIDS ist.
Aus den weiter vorne veranschaulichten Versuchsergebnissen sieht man, dass die erfindungsgemässen synergistischen Mischungen neue antivirale Zusammensetzungen und Antitumor-Zusammensetzungen sind, die einen bekannten Wirkstoff mit antiviraler Wirksamkeit und Antitumor-Wirksamkeit enthalten, vorzugsweise ein entsprechendes Xanthat und ferner ein die Aktivität erhöhendes Hilfsmittel, das eine ionische Verbindung ist, die in ihrem Molekül mindestens eine lipophile Gruppe und ausserdem mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist. Des weiteren werden Verfahren zur Herstellung dieser Mittel beschrieben und es wird ausserdem erläutert, wie diese Mittel eingesetzt werden können um Viren und Tumore zu bekämpfen. Die erfindungsgemässen Mittel haben eine Anzahl an vorteilhaften Eigenschaften.
Es sei darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf auf irgendwelche einzelne hier beschriebene Arbeitsverfahren, spezielle Zusammensetzungen, Methoden und Arbeitsschritte beschränkt werden soll. Für den Fachmann auf diesem Gebiet sind entsprechende Variationen und Modifikationen der hier beschriebenen speziellen Ausführungsarten auf der Hand liegend.

Claims (19)

1. Antivirale und Antitumor-Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass sie
(a) einen Wirkstoff mit antiviraler Aktivität und Antitumor-Aktivität und
(b) eine Hilfsverbindung enthält, die in ihrem Molekül mindestens eine lipophile Gruppe und mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist.
2. Zusammensetzung gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Wirkstoff mit antiviraler Aktivität und Antitumor-Aktivität ein Xanthat enthält, vorzugsweise ein Xanthat der folgenden Formel I in welcher
R1 einen Norbornylrest, einen Tricyclodecylrest, einen Benzylrest, einen Alkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, einen Furylrest, einen Pyridylrest, einen Chinuclinidylrest, einen Alkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen, der als Substituenten mindestens eine Hydroxygruppe oder Alkoxygruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder mindestens ein Halogenatom aufweist, oder einen Cycloalkylrest mit 3-20 Kohlenstoffatomen bedeutet, der als Substituenten mindestens eine Hydroxygruppe, mindestens eine Alkoxygruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen, mindestens eine Alkylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder mindestens ein Halogenatom aufweist, und
R2 ein Aequivalent eines einwertigen oder mehrwertigen Metallions, eine Alkylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen, eine Alkylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen, die als Substituent mindestens eine Hydroxygruppe, eine Alkoxygruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen, eine Aminogruppe, eine Alkylaminogruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen, eine Dialkylaminogruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen in jeder der beiden Alkylgruppen, eine Trialkylaminogruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen in jeder der Alkylgruppen oder mindestens ein Halogenatom aufweist oder die 2,3-Dihydroxypropyl-gruppe oder eine ω-Hydroxy-(C1-C4-alkoxy)-methyl-gruppe ist.
3. Zusammensetzung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsverbindung (b) eine solche ist, in welcher die lipophile Gruppe eine aliphatische Gruppe mit 6 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatomen aufweist und die als hydrophile Gruppen ein oder zwei Carboxylgruppen, Sulfatgruppen, Sulfonatgruppen oder Phosphatgruppen trägt, oder die ein entsprechendes pharmazeutisch annehbares Salz dieser Verbindungen ist.
4. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsverbindung (b) eine aliphatische Monocarbonsäure oder Dicarbonsäure oder eine entsprechende fluorinierte oder perfluorinierte aliphatische Monocarbonsäure oder Dicarbonsäure oder ein aliphatisches Monosulfat oder Disulfat oder ein Monosulfonat oder Disulfonat oder ein Monophosphat oder Diphosphat ist, wobei die fragliche Verbindung in jedem Fall 6 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweist oder eine Verbindung ist, die ein oder zwei Aethergruppen oder Amidgruppen aufweist oder pharmazeutisch annehmbare Salze der genannten Verbindungen sind.
5. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsverbindung (b) eine aliphatische Monocarbonsäure mit 9 bis einschliesslich 12 Kohlenstoffatomen, oder eine entsprechende fluorierte oder perfluorierte Säure ist oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz dieser Säuren ist, oder dass sie ein 8 ein einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweisendes Fettalkoholsulfat, Fettalkoholphosphat, Fettalkohol-ätherphosphat, Fettalkohol- äthersulfat, Alkan-sulfonat, olefinisches Sulfonat, Sulfoncarbonsäure-ester oder Glycerinsulfat ist oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz der genannten Verbindungen ist.
6. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsstoff (b) eine natürlich vorkommende Fettsäure oder ein Fettalkoholsulfat ist, wobei die Verbindung etwa 3 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatome aufweist oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz der genannten Verbindungen ist.
7. Zusammensetzung gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsverbindung anionisch ist und etwa 8 bis einschliesslich etwa 24 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 8 bis einschliesslich 14 Kohlenstoffatome aufweist.
8. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Wirkstoff mit antiviraler Aktivität und Antitumor- Aktivität ein Xanthat der Formel I enthält, in welchem
R1 ein Benzylrest, ein Cyclohexylrest, ein Tricyclodecylrest, ein Norbornylrest, Cyclododecylrest, ein n-Dodecyl oder ein 4-Isobornylcyclohexyl-rest ist und in welchem
R2 ein Natriumion oder Kaliumion oder ein Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen ist und
wobei die Zusammensetzung als Hilfsstoff vorzugsweise eine natürlich vorkommende Fettsäure oder ein Fettalkoholsulfat mi 8 bis einschliesslich 14 Kohlenstoffatomen oder ein Alkalimetallsalz dieser Verbindungen enthält.
9. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Wirkstoff mit antiviraler Aktivität oder Antitumor- Aktivität (a) mindestens eines der folgenden Xanthate enthält:
Natrium- oder Kalium-benzylxanthat,
Natrium- oder Kalium-cyclohexylxanthat,
Natrium- oder Kalium-1-adamantylxanthat,
Natrium- oder Kalium-8(9)-tricyclo-[5-2.1.02.6]- decylxanthat
Natrium- oder Kalium-2-endo oder -exo-bicyclo [2.2.11.4]-heptylxanthat,
Natrium- oder Kalium-cyclodecylxanthat,
Natrium- oder Kalium-n-dodecylxanthat oder
Natrium- oder Kalium-4-isobornyl-cyclohexylxanthat
und
dass die als Hilfsmittel (b) vorzugsweise eine aliphatische Monocarbonsäure mit 9 bis einschliesslich 13 Kohlenstoffatomen oder ein Natriumsalz oder Kaliumsalz derselben oder ein Fettalkoholäthersulfat, oder -phosphat, oder -phosphonat mit jeweils 8 bis einschliesslich 18 Kohlenstoffatomen oder ein Natriumsalz oder Kaliumsalz dieser Verbindungen oder ein Alkalimetall-desoxycholat enthält.
10. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Hilfsverbindung das Natriumsalz oder das Kaliumsalz der Dekansäure, der Undekansäure, der Dodekansäure, der Desoxycholsäure, des Dodecylsulfates oder der Dodecylphosphonsäure enthält.
11. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass in ihr das Molverhältnis von Xanthatverbindung zu Hilfsverbindung im Bereich von 1 : 6 bis 1 : 0,25, vorzugsweise im Bereich von 1 : 3 bis 1 : 0,5, und speziell bevorzugt im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 1 liegt.
12. Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine pharmazeutische Zusammensetzung ist, vorzugsweise eine entsprechende Zusammensetzung zur topischen Anwendung, zur oralen Anwendung oder zur parenteralen Anwendung, speziell bevorzugt eine pharmazeutische Zusammensetzung in Form einer Salbe, eines Gels oder eines Sprays oder in Form einer Tablette, einer Kapsel, eines Suppositoriums oder einer zur Infusion oder Injektion geeignete Lösung oder Dispersion.
13. Verfahren zur Herstellung der antiviralen und Antitumor-Zusammensetzung gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens einen Wirkstoff mit antiviraler Wirksamkeit und Antitumor- Wirksamkeit und mindestens ein Hilfsmittel, das mindestens eine hydrophile Gruppe und mindestens eine lipophile Gruppe aufweist, vermischt.
14. Verfahren nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass man als Wirkstoff mit antiviraler Wirksamkeit und Antitumor-Wirkung ein Xanthat verwendet, insbesondere ein Xanthat der Formel I gemäss Patentanspruch 2 und dass man das Xanthat mit der Hilfsverbindung in einem Molverhältnis von 1 : 6 bis 1 : 0,25, vorzugsweise 1 : 3 bis 1 : 0,5, und speziell bevorzugt 1 : 2 bis 1 : 1 vermischt.
15. Verfahren nach Patentanspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Hilfsstoff ein anionischer Hilfsstoff ist und dass man eine entsprechende pharmazeutische Zusammensetzung herstellt, insbesondere eine solche, die zur topischen Anwendung, oralen Anwendung oder parenteralen Anwendung geeignet ist, vorzugsweise eine pharmazeutische Zusammensetzung in Form einer Salbe, eines Gels oder eines Sprays oder in Form einer Tablette, einer Kapsel, eines Suppositoriums oder einer zur Infusion oder Injektion geeigneten Lösung oder Dispersion.
16. Verwendung eines Hilfsstoffes, der in seinem Molekül mindestens eine lipophile Gruppe und mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist, zur Erhöhung der antiviralen Aktivität und Antitumor- Wirksamkeit eines Stoffes mit antiviraler Wirkung und Antitumor-Wirkung, insbesondere eines entsprechenden Xanthatwirkstoffes.
17. Pharmazeutisches Präparat, das zur vorherigen Verabreichung vor, nachherigen Verabreichung nach, oder gleichzeitigen Verabreichung mit einem pharmazeutischen Präparat mit antiviraler Wirkung und Antitumor-Wirkung vorgesehen ist, wobei das pharmazeutische Präparat einen Wirkstoff enthält, der die Wirksamkeit des Wirkstoffes der pharmazeutischen Zusammensetzung mit antiviraler Aktivität und Antitumor-Aktivität steigert, dadurch gekennzeichnet, dass dieses mit dem antiviralen Präparat und Antitumor- Präparat synergistisch zusammenwirkende pharmazeutische Präparat als Wirkstoff mindestens eine Verbindung enthält, die in ihrem Molekül mindestens eine hydrophile Gruppe und mindestens eine lipophile Gruppe enthält.
18. Verfahren zur Bekämpfung von Viren ausserhalb des lebenden menschlichen Organismuses oder lebenden tierischen Organismuses, dadurch gekennzeichnet, dass man auf die Stellen, an denen die Viren bekämpft werden sollen, sowohl eine Verbindung mit antiviraler Wirksamkeit, vorzugsweise ein Xanthat mit antiviraler Wirksamkeit, als auch eine die Wirksamkeit der antiviralen Verbindung erhöhenden Menge an mindestens einer Hilfsverbindung aufträgt, die in ihrem Molekül mindestens eine lipophile Gruppe und ausserdem mindestens eine hydrophile Gruppe aufweist.
19. Zusammensetzung gemäss einem der Patentansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein pharmazeutisches Präparat zur Behandlung der Immunschwächekrankheit AIDS ist.
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