DE3623814A1 - Thermostatventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Thermostatventil nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Bei modernen Heizungsanlagen werden die Heizkörper mit
Thermostatventilen ausgerüstet. An diesen Thermostatventi
len kann die gewünschte Raumtemperatur mit Hilfe eines
Sollwertstellers eingestellt werden, wobei das Thermostat
ventil automatisch durch eine Regulierung des Heizungs
wasserdurchlaufs durch den Heizkörper die eingestellte
Raumtemperatur hält. Für diese Regulierung ist im Thermo
statventilkopf ein Ausdehnungsbalg eingebaut, der sich ent
sprechend der jeweiligen Raumtemperatur in seiner Ausdeh
nung verändert und dadurch eine entsprechende Ventilstellung
bewirkt.
In Wohn-, Verwaltungs- und Bürogebäuden ist es meistens
nur erforderlich, eine Heizungsanlage während des Tages
oder an Werktagen voll zu betreiben, in den Nachtstunden
oder an Sonn- und Feiertagen, wenn die beheizten Räume
nicht benutzt werden, ist es für einen energiesparenden
Betrieb der Heizungsanlage zweckmäßig, die Temperatur in
solchen Räumen mit Hilfe der sogenannten "Nachtabsenkung"
abzusenken. Diese Nachtabsenkung wird üblicherweise so
durchgeführt, daß an zentraler Stelle die Vorlauftempera
tur für die gesamte Heizungsanlage um einen bestimmten
vorgegebenen Betrag automatisch über eine Zeitschaltuhr
abgesenkt wird. Eine solche Nachtabsenkung ist zwar preis
günstig durchzuführen, enthält jedoch eine Reihe gravie
render Nachteile:
Da die Sollwert-Einstellung der Thermostatventile an den
Heizkörpern bei der zentral vorgenommenen Nachtabsenkung
nicht verändert wird, ist ersichtlich, daß die Thermostat
ventile durch ein weiteres Öffnen entsprechend ihrer Re
gelfunktion versuchen, die Raumtemperatur trotz geringerer
Vorlauftemperatur im Heizkreislauf zu halten. Die zentrale
Nachtabsenkung und die Thermostatventile wirken somit ge
geneinander. Erst wenn die Thermostatventile am Anschlag
sind, d. h. ganz aufgemacht haben und die Vorlauftempera
tur soweit abgesenkt ist, daß der Raum tatsächlich abge
kühlt wird, wird die gewünschte Nachtabsenkung erreicht.
Da eine zentrale Vorlauftemperaturabsenkung auf alle be
heizten Räume gleichzeitig wirkt, kann nicht gewählt wer
den, ob in einigen Räumen überhaupt keine Absenkung oder
eventuell nur eine geringere Absenkung durchgeführt werden
soll. Wenn beispielsweise in größeren Gebäuden auch nur
wenige Räume während der Nachtzeit oder an Sonn- und Fei
ertagen, z. B. bei Schicht- oder Notdiensten, beheizt wer
den müssen, ist eine Nachtabsenkung auch für die übrigen
Räume nicht möglich, was zu einer erheblichen Verteuerung
der Heizkosten führt.
Zur Lösung der vorstehenden Probleme sind bereits elek
trische und elektronische Steuersysteme bekannt, mit denen
eine Nachtabsenkung individuell für einzelne Räume oder
Raumgruppen durchgeführt werden kann. Dabei werden im
wesentlichen die Sollwerte der Thermostatventile ent
sprechend eines eingegebenen Zeitprogramms automatisch
verändert. Ein solches System löst zwar die vorstehend ge
nannten Probleme, ist jedoch sehr teuer. Einerseits sind
die elektrisch verstellbaren Thermostatventile aufwendig
und andererseits ist es erforderlich, zusätzlich zu der
Heizungsrohrinstallation elektrische Leitungen zu jedem
Heizkörper zu installieren. Daher konnten sich solche
Systeme bisher wegen der erheblichen Kosten nicht durch
setzen. Eine nachträgliche Umrüstung bestehender Heizungs
anlagen auf solche Systeme ist wegen der erforderlichen
Elektroinstallation ohnehin nicht sinnvoll.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, zur Übertragung von
Steuer- und Stellsignalen das Röhrensystem der Heizung
selbst zu verwenden und durch eine zeitabhängige Drucker
höhung eine Fernverstellung der Temperatureinstellung an
Heizungsventilen durchzuführen (DE-OS 34 17 209). Dazu
wird wieder an zentraler Stelle, d. h. kostengünstig eine
ansteuerbare Gebereinrichtung zur Druckerhöhung von einem
unteren Druckwert auf einen oberen Druckwert angeschlos
sen.
Eine Ausführung eines Heizkörperventils, das durch eine
Druckerhöhung im Rohrleitungssystem fernverstellt werden
kann, ist ebenfalls bereits bekannt (DE-OS 34 17 209,
Fig. 2). Dieses Heizkörperventil besteht im wesentlichen
aus einem Drehknopf zur Einstellung des gewünschten Tempe
raturwertes bzw. des Ventildurchgangsquerschnitts, einer
damit verbundenen Ventilspindel mit Ventilteller und einem
Ventilsitz. Von einer Rohrleitung zum Heizkörpereinlauf
führt eine Kapillare in ein Druckgehäuse, so daß sich eine
Druckerhöhung im Rohrsystem auch im Druckgehäuse ausbrei
tet und einen darin befindlichen Faltenbalg so verstellt,
daß er bei einem Druck von ca. 1 bar in eine gestreckte
Stellung und bei einem Druck von ca. 2 bar in eine zu
sammengeschobene Stellung geführt wird. Mit der bewegli
chen Seite des Faltenbalgs ist eine Schubstange verbunden,
an deren Oberseite eine Zahnstange angebracht ist, die
über ein Zahnrad und eine nachgeschaltete Rutschkupplung
mit dem Einstellungsdrehknopf verbunden ist. Am Drehknopf
sind radial am Umfang verteilt Einstecklöcher für Steck
reiter, die als Anschläge dienen.
Das bekannte Heizkörperventil hat somit die Funktion, daß
dann, wenn die Heizung im unteren Druckbereich (1 bar;
Nachtabsenkung) betrieben wird, der Einstelldrehknopf über
die Bewegung des Faltenbalgs und die Zahnstange gegen
einen Steckreiter geführt ist und somit dieser Temperatur
sollwert eingestellt ist. Bei einem Betrieb der Heizung in
ihrem höheren Druckbereich (2 bar) wird dagegen der Ein
stelldrehknopf gegen den anderen Anschlag geführt, so daß
dadurch ein anderer, höherer Temperaturwert vorgegeben
ist. Bei dem Ventil kann es sich um ein einfaches Stell
ventil oder auch um ein Thermostatventil handeln, bei dem
die Temperatursollwert-Einstellung verändert wird.
Das bekannte Heizungsventil ist durch die Verwendung von
bewegungsübertragenden Teilen, die eine Linearbewegung in
die Verstellbewegung übersetzen, relativ aufwendig im Auf
bau und teuer.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Thermostat
ventil zu schaffen, das für eine zentrale Nachtabsenkung
über eine Druckänderung im Heizungssystem geeignet ist und
das kompakt und einfach aufgebaut ist sowie kostengünstig
herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Thermostat
ventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Gemäß Anspruch 1 enthält auch das erfindungsgemäße Ther
mostatventil einen Thermostatventilkopf mit einem tempera
turabhängigen Ausdehnungselement, üblicherweise einem Aus
dehnungsbalg, mit einem entsprechenden Druckbolzen sowie
mit einem Sollwert-Einsteller. Auch das Ventil selbst ist
in üblicher Weise in einem Leitungsstück eingebaut mit
einem Ventilsitz und einem beweglichen Ventilteller.
Für eine druckabhängige Verstellung des Ventils ist weiter
ein druckabhängiges Ausdehnungselement vorgesehen, das mit
der Rohrleitung oder dem Leitungsstück über eine Leitung
verbunden oder verbindbar ist, so daß der Systemdruck aus
der Rohrleitung an das druckabhängige Ausdehnungselement
herangeführt werden kann.
Erfindungsgemäß sind das druckabhängige Ausdehnungselement
und das temperaturabhängige Ausdehnungselement in ihren
Ausdehnungsrichtungen hintereinander geschaltet. Damit er
gibt sich eine übliche Temperaturregelung über das tempe
raturabhängige Ausdehnungselement, der eine druckabhängige
Verstellung entsprechend dem Systemdruck dadurch überla
gert ist, daß die Grundeinstellung des Ventiltellers ge
genüber dem Ventilsitz druckabhängig verstellbar ist.
Durch die Hintereinanderschaltung der beiden Ausdehnungs
elemente ergibt sich ein sehr einfacher Aufbau des ge
samten Thermostatventils mit der Möglichkeit einer preis
günstigen Herstellung. Komplizierte Übertragungselemente
können dadurch entfallen.
Nach Anspruch 2 ist es vorteilhaft, das druckabhängige
Ausdehnungselement unmittelbar nach dem Ventil, d. h. zwi
schen dem Thermostatventilkopf und dem Ventil anzuordnen.
Das druckabhängige Ausdehnungselement wirkt bei dieser An
ordnung wie ein Stellglied für eine druckabhängige Verlän
gerung oder Verkürzung der Ventilspindel. Mit dieser An
ordnung läßt sich ein Thermostatventil in üblicher Weise
aufbauen mit einem leicht für eine Sollwert-Temperaturver
stellung zugänglichen Thermostatventilkopf, dem lediglich
vor dem Ventil ein druckabhängiges Stellglied nachgeschal
tet ist. Das Bauvolumen bzw. die Länge eines solchen Ther
mostatventils wird dadurch nur unerheblich vergrößert und
es ergibt sich eine kompakte Bauweise. Für die Funktion
des Thermostatventils ist es erforderlich, daß sich das
Stellglied zusammen mit der temperaturabhängig bewegten
Ventilspindel verschiebt.
Als druckabhängiges Ausdehnungselement wird zweckmäßig
eine Druckdose mit Faltenbalg verwendet. Eine besonders
vorteilhafte Ausführung ergibt sich dadurch, daß durch den
Ventilstößel eine Kapillare zum Innenraum des Metallfal
tenbalgs führt, wodurch keine zusätzlichen druckübertra
genden Leitungen erforderlich sind. Es ist zweckmäßig, den
Faltenbalg von außen her mit Druck zu beaufschlagen, damit
die Gefahr eines Ausknickens vermieden wird (Anspruch 3).
Mit den Merkmalen des Anspruchs 4 wird erreicht, daß das
druckabhängige Ausdehnungselement zwei bestimmte Stellun
gen bei zwei bestimmten in gewissen Toleranzgrenzen lie
genden Systemdrücken einnimmt. Dabei soll das druckabhän
gige Ausdehnungselement als sozusagen "starres" Stellglied
mit zwei Stellungen wirken. Dies bedeutet, daß bei einem
niederen Systemdruck das Stellglied seine verkürzte Stel
lung einnimmt und bei einem bestimmten höheren Systemdruck
eine bestimmte verlängerte Stellung einnimmt. Damit das
Stellglied in diesen Positionen als starre Übertragung für
die temperaturabhängigen Ventilspindelbewegungen ent
sprechend der Temperaturregelung durch den Thermostatven
tilkopf wirkt, ist es erforderlich, daß die am Stellglied
wirkenden Verstellkräfte größer als die Verstellkräfte vom
temperaturabhängigen Ausdehnungselement sind. Mit einer
solchen Anordnung und Dimensionierung arbeitet die Tempe
raturregelung von zwei unterschiedlichen Niveaus aus. Da
mit besteht beispielsweise die Möglichkeit einer Nachtab
senkung an einer Heizungsanlage durch Erhöhung des System
drucks, wobei die Sollwert-Temperatureinstellung auf der
angebrachten Skala für den normalen Tagbetrieb gilt und
davon ausgehend eine ventilinterne Reduzierung des Soll
werts ohne Verstellung am Drehknopf durch eine zentrale
Druckerhöhung für eine Nachtabsenkung erfolgt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Thermostat
ventils ergibt sich mit den Merkmalen des Anspruchs 5, wo
bei wenigstens eine der beiden Extremstellungen des druck
abhängigen Stellglieds durch einen verstellbaren Anschlag
über einen Bedienhebel veränderbar ist. Durch eine solche
Verstellung ergibt sich beispielsweise eine unterschied
lich große und individuell für jedes Ventil vorwählbare
Nachtabsenkung entsprechend einer mehr oder weniger großen
Verlängerung des Stellglieds.
Es ist nach Anspruch 5 zweckmäßig, das Stellglied so anzu
steuern, daß einer Systemdruckerhöhung die Nachtabsenkung
entspricht und dem "Normaldruck" im System der Tagbetrieb
einer Heizung zugeordnet ist. Dadurch wird sichergestellt,
daß bei einem eventuellen Ausfall der Druckerhöhungsein
richtung zwar auch im Nachtbetrieb normal weitergeheizt
wird aber nicht während des Tagbetriebs eine unerwünschte
Temperaturreduzierung erfolgen kann. Als geeignete Druck
werte haben sich Drücke um 1 bar für den Tagbetrieb und
Drücke um 2 bar für eine Nachtabsenkung erwiesen. Um keine
zu großen Druckschwankungen zu erhalten, die zu Fehlreak
tionen im System führen können, ist es zweckmäßig, diese
Drücke geregelt einzustellen (Anspruch 8).
Mit den Merkmalen des Anspruchs 7 wird eine Kompensation
des statischen Wasserdrucks in Folge unterschiedlicher
Einbauhöhen von Thermostatventilen bei mehrstöckigen Ge
bäuden ermöglicht. Dazu ist eine einmalige Einstellung der
Federvorspannung bei der Installation durchzuführen.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung mit
weiteren Einzelheiten, Merkmalen und Vorteilen näher er
läutert.
Die einzige Fig. zeigt einen Schnitt durch ein Thermostat
ventil in einer Ausführung als Eckventil.
In Fig. 1 ist ein Thermostatventil 1 dargestellt, das aus
einem Thermostatventilkopf 2, einem Eckventil 3 und einem
dazwischen angeordneten Stellglied 4 besteht. Im Thermo
statventilkopf 2 ist ein Ausdehnungsbalg 5 enthalten, der
bei Umgebungstemperaturänderungen seine Länge verändert
und diese Bewegung über einen Druckbolzen 6 weitergibt.
Das Gehäuseoberteil des Thermostatventilkopfes 2 ist in
üblicher Weise als Drehknopf 7 ausgebildet für eine Soll
wert-Einstellung, mit der die Lage des Ausdehnungsbalges 5
mit Hilfe einer (nicht dargestellten) Verstelleinrichtung
veränderbar ist. Der Thermostatventilkopf ist somit in be
kannter und herkömmlicher Weise aufgebaut.
Das Eckventil 3 enthält eine Einlaßöffnung 8 und Auslaß
öffnung 9 für den Heizwasserkreislauf zu einem Heizkörper.
Der Durchtritt ist mit einem Ventilsitz 10 versehen, der
mit Hilfe eines Ventiltellers 11 absperrbar oder in seiner
Größe der Durchtrittsöffnung kontinuierlich veränderbar
ist. Der Ventilteller 11 ist über einen Ventilstößel 12
mit dem Stellglied 4 verbunden, wobei der Ventilstößel 12
in einem Lagerteil 13 geführt ist. Darin kann auch eine
(nicht dargestellte) Rückstellfeder angeordnet sein, die
den Ventilteller 11 bzw. den Ventilstößel 12 in die Offen
stellung drängt. Diese Rückstellfeder kann auch im Thermo
statventilkopf 2 angebracht sein.
Das Stellglied 4 ist sowohl mit dem Ventilstößel 12 als
auch mit dem Druckbolzen 4 verbunden und innerhalb des Ge
häuseteils 14 verschiebbar gelagert. Es besteht im wesent
lichen aus einer Druckdose 15 mit einem darin enthaltenen
Faltenbalg 16. Der Boden 17 der Druckdose ist mit dem Ven
tilstößel 12 verbunden und der Innenraum der Druckdose 15
hat über eine Kapillare 18 durch den Ventilstößel 12 und
dem Ventilteller 11 eine hydraulische Verbindung zur Ein
laßöffnung 8. Der Metallfaltenbalg 16 stützt sich an einer
oberen Platte 19 ab und bei einer Druckbeaufschlagung über
die Kapillare 18 ist die untere Balgwand 20 gegen die
Kraft einer Rückstellfeder 21 in Richtung nach oben gegen
einen Anschlagring 22 bewegbar.
Der Anschlagring 22 kann auf einer Gewindehülse 23 mit
Hilfe eines Einstellhebels 24 und eines Übertragungsteils
25 verdreht und damit in vertikaler Richtung in unter
schiedliche Positionen für die Anlage der unteren Balgwand
20 gebracht werden.
Die Rückstellfeder 21 stützt sich einerseits auf der Balg
wand 20 ab und andererseits auf einem Einstellring 26, der
in der Gewindehülse 23 eingeschraubt ist und je nach Ein
schraubtiefe eine mehr oder weniger große Vorspannung für
die Bewegung des Metallfaltenbalges 16 ergibt. Der Ein
stellring 26 wird bei Abnahme des Thermostatventilkopfes
bzw. des Drehknopfes 7 zugänglich und kann mit einem Werk
zeug für eine Einstellung der Vorspannung verdreht werden.
Die Eckventilteile, das Gehäuseteil 14 und der Thermostat
ventilkopf 2 sind nach der Installation ortsfest. Der
Druckbolzen 6, die Gewindehülse 23 mit dem Einstellring
26, dem Anschlagring 22 und dem Einstellhebel 24, die
Druckdose 15 und der Faltenbalg 16 sowie der Ventilstößel
12 und der Ventilteller 11 sind innerhalb der ortsfesten
Teile beweglich und verschiebbar gelagert. Dieser Bewegung
ist eine Relativbewegung überlagerbar, die bei einer
Druckerhöhung über die Kapillare 18 den Metallfaltenbalg 5
gegen die Rückstellkraft der Feder 21 zusammenschiebt und
dadurch den Dosenboden 17 und die untere Balgwand 20 so
lange auseinanderschiebt, bis die Balgwand 20 am Anschlag
ring 22 anliegt.
Das dargestellte Thermostatventil hat folgende Funktion:
Für einen normalen Tagbetrieb wird im Rohrleitungssystem
der Heizungsanlage etwa ein Druck von 1 bar aufrechterhal
ten. Über die Kapillare 18 wird dieser Druck auch auf den
Metallfaltenbalg 15 bzw. auf die untere Balgwand 22 ge
leitet. Die Rückstellfeder 21 ist nun so dimensioniert,
daß dieser Druck nicht ausreicht, den Metallfaltenbalg 15
zusammenzuschieben, so daß die Balgwand 20 und der Dosen
boden 17 in ihrer angenäherten ggf. durch Anschläge abge
stützten Extremposition aneinanderliegen. Die Gesamtlänge
zwischen dem Druckbolzen 6 und dem Ventilstößel 12 ist
daher kurz, so daß der Ventilteller 11 in einer entfernte
ren Stellung vom Ventilsitz 10 entsprechend einem relativ
hohen Durchsatz des Heizmediums steht und die Stellbewe
gungen entsprechend dem eingestellten Sollwert und der Um
gebungstemperatur des Ausdehnungsbalgs 5 durchführt. Das
Stellglied 4 wirkt dabei als starres Übertragungselement,
das in seiner kurzen Stellung liegt, da die Federstärke
der Rückstellfeder 21 groß gegenüber den Betätigungskräf
ten des Ausdehnungsbalgs und den Ventilrückstellungskräf
ten gewählt ist.
Für eine Nachtabsenkung zu einer Reduzierung der Raumtem
peratur wird der Druck im Heizungssystem auf ca. 2 bar er
höht. Dieser Druck wird über die Kapillare 18 in die
Druckdose 15 geleitet und ist nun ausreichend, die Rück
stellfeder 21 so lange zu überdrücken, bis die Balgwand 20
am Anschlagring 22 anliegt (Darstellung in Fig. 1). Da
durch wird insgesamt eine Verlängerung der Strecke zwi
schen dem Druckbolzen 6 und dem Ventilteller 11 erreicht,
wodurch der Ventilteller 11 näher an den Ventilsitz 10
herangebracht wird. Die TemperaturregeIung über den Aus
dehnungsbalg 5 wird somit von einem bereits insgesamt re
duzierten Durchflußniveau ausgehend durchgeführt, wodurch
eine Raumtemperaturabsenkung für den Nachbetrieb erreicht
wird. Die Niveauhöhe bzw. die veränderte Grundstellung des
Ventiltellers 11 ist abhängig von der Lage des Anschlag
rings 22, so daß dadurch die Höhe der Nachtabsenkung mit
Hilfe des Einstellhebels 24 für jedes Thermostatventil 1
individuell vorgegeben werden kann. Auch in diesem Zustand
wirkt das Stellglied 4 als starres, um einen bestimmten
Betrag verlängertes Übertragungselement bei entsprechender
Wahl der Federstärken bzw. Druckflächen innerhalb der
Druckdose 15.
In Fig. 1 ist ein Fall dargestellt, bei dem bei Nachtbe
trieb (Balgwand 20 und Dosenboden 17 voneinander entfernt
und Balgwand 20 gegen den Anschlagring 22 gefahren) die
Umgebungstemperatur beispielsweise unmittelbar nach Um
schaltung auf Nachtbetrieb so hoch ist, daß über den Ven
tilteller 11 das Ventil geschlossen ist. Wenn nun die
Raumtemperatur abnimmt, fährt der Druckbolzen 6 zusammen
mit dem "starren" Stellglied 4 zurück, wodurch eine Tempe
raturregelung wieder aufgenommen wird. Die Temperatur wird
nun vom Thermostatventil auf eine Raumtemperatur geregelt,
entsprechend der Einstellung am Drehknopf 7 für Tagbetrieb
vermindert um die am Einstellhebel 24 eingestellte Nacht
absenkung. Es ist zweckmäßig auch gegenüber dem Einstell
hebel 24 eine Gradeinteilung für die Nachtabsenkung anzu
geben, wobei sich eine Nachtabsenkung im Bereich von 0 bis
etwa 8°C als günstig erwiesen hat:
Bei der Installation mehrerer Thermostatventile in unter
schiedlichen Gebäudestockwerken wird für eine Kompensation
des unterschiedlichen statischen Wasserdrucks mit Hilfe
des Einstellrings 26 die Vorspannung der Rückstellfeder 21
so eingestellt, daß bei einer Systemdruckerhöhung für alle
Thermostatventile etwa die gleichen Druckbedingungen für
das Ansprechen des Stellglieds 4 vorliegen.
Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit der Erfindung
ein Thermostatventil vorgeschlagen wird, das bei einem re
lativ einfachen Aufbau eine individuelle Verstellung des
Temperaturregelniveaus, insbesondere für eine Nachtabsen
kung in einem Heizungssystem, durch eine Druckerhöhung im
Leitungssystem erlaubt.
Claims (8)
1. Thermostatventil für eine Rohrleitung
mit einem Thermostatventilkopf, der ein temperaturabhän giges Ausdehnungselement mit entsprechend beweglichem Druckbolzen sowie einen Sollwert-Einsteller enthält,
mit einem Ventil in einem Leitungsstück mit Ventilsitz und Ventilteller, das mit dem Druckbolzen bzw. dem Aus dehnungselement für temperaturabhängige Öffen- und Schließbewegungen des Ventils bewegungsübertragend ver bunden ist,
mit einem druckabhängigen weiteren Ausdehnungselement, das mit der Rohrleitung oder dem Leitungsstück über eine Leitung verbunden oder verbindbar ist zur Beaufschla gung mit dem Systemdruck in der Rohrleitung und das eine der temperaturabhängigen Verstellung überlagerte Ventilverstellung zwischen zwei bestimmten Stellungen in Abhängigkeit des Systemdrucks in der Rohrleitung be wirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß das druckabhängige Ausdehnungselement (Stellglied 4) und das temperaturabhängige Ausdehnungselement (5) in Ausdehnungsrichtung hintereinandergeschaltet sind.
mit einem Thermostatventilkopf, der ein temperaturabhän giges Ausdehnungselement mit entsprechend beweglichem Druckbolzen sowie einen Sollwert-Einsteller enthält,
mit einem Ventil in einem Leitungsstück mit Ventilsitz und Ventilteller, das mit dem Druckbolzen bzw. dem Aus dehnungselement für temperaturabhängige Öffen- und Schließbewegungen des Ventils bewegungsübertragend ver bunden ist,
mit einem druckabhängigen weiteren Ausdehnungselement, das mit der Rohrleitung oder dem Leitungsstück über eine Leitung verbunden oder verbindbar ist zur Beaufschla gung mit dem Systemdruck in der Rohrleitung und das eine der temperaturabhängigen Verstellung überlagerte Ventilverstellung zwischen zwei bestimmten Stellungen in Abhängigkeit des Systemdrucks in der Rohrleitung be wirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß das druckabhängige Ausdehnungselement (Stellglied 4) und das temperaturabhängige Ausdehnungselement (5) in Ausdehnungsrichtung hintereinandergeschaltet sind.
2. Thermostatventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das druckabhängige Ausdehnungselement (4) zwi
schen dem Ventil (3) und dem Thermostatventilkopf (2)
bzw. dem temperaturabhängigen Ausdehnungselement (5)
angeordnet ist, d. h. mit dem Druckbolzen (6) und einem
Ventilstößel (12) verbunden ist und insgesamt mit der
temperaturabhängigen Bewegung verschiebbar ist.
3. Thermostatventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das druckabhängige Ausdehnungselement (4) eine
Druckdose (15) mit Metallfaltenbalg (16) aufweist,
deren Innenraum über eine Kapillare (18) durch den Ven
tilstößel (12) mit der Rohrleitung Verbindung hat.
4. Thermostatventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das druckabhängige Ausdeh
nungselement (4) zwischen zwei bestimmten Stellungen
bei zwei innerhalb gewisser Toleranzen liegender hy
drostatischer Systemdrücke in der Rohrleitung verstell
bar ist und in diesen Stellungen als "starres" Element
wirkt, d. h. daß das druckabhängige Ausdehnungselement
(4) so zu dimensionieren ist, daß die die beiden ex
tremen Stellungen bewirkenden Kräfte (Druckkraft aus
dem System und Rückstellkraft einer Feder (21) größer
als die Verstellkräfte vom temperaturabhängigen Ausdeh
nungselement (5) oder die Ventilrückstellkräfte sind.
5. Thermostatventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine der beiden Stellungen durch
einen in der Bewegungsrichtung mit einem Einstellhebel
(24) verstellbaren Anschlag (22) bestimmt ist.
6. Thermostatventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das druckabhängige Ausdehnungselement (4) so
eingebaut ist, daß eine Druckerhöhung des Systemdrucks
insgesamt einer Verlängerung des Ventilstößels (12)
entspricht und einer "Temperaturnachtabsenkung" an dem
Thermostatventil (1) zugeordnet ist, deren Größe mit
Hilfe des Einstellhebels (24) und des verstellbaren An
schlags (22) einstellbar ist.
7. Thermostatventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Rückstellkraft für das
druckabhängige Ausdehnungselement (4) durch eine Feder
(21) aufgebracht wird, deren Abstützung (26) zur Verän
derung der Vorspannung verstellbar ist.
8. Thermostatventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das druckabhängige Ausdeh
nungselement (4) so dimensioniert ist, daß es bei einem
Systemdruck von etwa 1 bar im zusammengezogenen ersten
Zustand und bei etwa 2 bar im auseinandergeschobenen
zweiten Zustand ist.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19846590A1 (de) * | 1998-10-09 | 2000-05-04 | Kermi Gmbh | Kompensationseinrichtung |
WO2001020208A1 (de) * | 1999-09-16 | 2001-03-22 | Danfoss A/S | Ventil |
CN100365327C (zh) * | 2003-01-31 | 2008-01-30 | 丹福斯有限公司 | 恒温器阀 |
ITUA20163281A1 (it) * | 2016-05-09 | 2017-11-09 | Caleffi Spa | Valvola idraulica di regolazione con comando termostatico, in particolare per radiatori |
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DE102006045063B8 (de) * | 2006-09-21 | 2010-02-11 | Peter Dipl.-Ing. Behr | Zum Einbau in ein Ventilgehäuse vorgesehene Vorrichtung zur Mengenbegrenzung, für den Heizungsbereich vorgesehenes Thermostatventil sowie für den Sanitärbereich vorgesehenes Vorabsperrventil |
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EP0027933A1 (de) * | 1979-10-12 | 1981-05-06 | Honeywell-Braukmann GmbH | Thermostatventil, insbes. thermostatisches Heizkörperventil |
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DE3400606A1 (de) * | 1984-01-09 | 1985-08-01 | Willi 2330 Eckernförde Krücken | Heizkoerperthermostatventil fuer warmwasserheizungsanlagen mit 2-facher temperaturregelung |
-
1986
- 1986-07-15 DE DE3623814A patent/DE3623814A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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