DE3623602A1 - Steuerung fuer koordinatenmessgeraete - Google Patents
Steuerung fuer koordinatenmessgeraeteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Steue
rung von Koordinatenmeßgeräten sowie eine zur Durchführung des
Verfahrens dienende Anordnung.
Koordinatenmeßgeräte werden zunehmend im Serienmeßbetrieb ein
gesetzt und arbeiten dann z.B. in einer mannlosen Nachtschicht
ohne Betreuung durch Bedienpersonal CNC-gesteuert eine größere
Anzahl auf dem Maschinentisch aufgespannter oder über ein Hand
habungssystem kontinuierlich zugeführter Werksstücke ab. In
dieser Betriebsweise gibt der mit dem Arbeitsprogramm geladene
Rechner der Meßmaschine laufend Positions- und Technologiebe
fehle - z.B. betreffend die einzuwechselnde Taststiftkombina
tion, die für die Messung gewählte Antastkraft etc.- aus und
empfängt die gemessenen Koordinatenwerte und Zustandsmeldungen
von der Steuerelektronik der Meßmaschine.
Treten während des automatischen Betriebs Störungen auf, weil
z.B. der Tastkopf mit einem Hindernis kollidiert oder aufgrund
eines zu kurzen Antastweges oder verschmutzter Werkstückober
fläche kein korrekter Meßwert übernommen werden kann, so führt
dies zu einer Fehlermeldung.
Nach dem bisher bekannten Stand
der Technik wird der CNC-Betrieb beim Auftreten einer solchen
Fehlermeldung abgebrochen, es ertönt ein Warnsignal und die
Maschine muß nach Beseitigung des Fehlers durch Bedienpersonal
wieder manuell gestartet werden. Derartige Betriebsunter
brechungen sind unerwünscht, denn dadurch bleibt unter Umstän
den ein Meßauftrag von mehreren Stunden unerledigt.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt ein Verfahren
zur automatischen Steuerung von Koordinatenmeßgeräten anzuge
ben, welches die vorstehend beschriebene Abhängigkeit der Ma
schine von Bedienpersonal bei Störungen stark vermindert.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruches
dadurch gelöst, daß vor dem Start des eigentlichen Meßprogramms
auf der für den Tastkopf bzw. die Antastkugel vorgegebenen Bahn
liegende Sicherheitspositionen (S 1- S 7) bestimmt und in das
Meßprogramm eingegeben werden und während des ablaufenden Meß
programmes ausgegebene Fehlermeldungen ein Steuerungsmodul
aktivieren, das den zuletzt durchgeführten Meßvorgang wieder
holt und bei nochmaliger Fehlermeldung den Tastkopf zu
einer der bereits passierten Sicherheitspositionen (S 1- S 7)
zurück und von da aus zu einer anderen Sicherheitsposition
(S 1/ S 5- S 7) verfährt, so daß der anzufahrende Meßpunkt (Z 5)
oder das betreffende Element (Z 5- Z 8) am Werkstück bzw. alle
restlichen Meßpunkte am Werkstück ausgelassen werden.
Indem bei Antastproblemen der Meßpunkt erneut, unter Umständen
mit geänderten Steuerungsparametern wie z.B. höherer Antastge
schwindigkeit und/oder geringerer eingestellter Meßkraft ange
fahren wird, kann in vielen Fällen doch noch eine korrekte
Meßwertübernahme erreicht werden, so daß Fehlermeldungen, die
zu Maschinenstillständen führen, vermieden sind. Die genannten
Maßnahmen führen beispielsweise in den Fällen zum Erfolg, in
denen die Signalintensität des Antastimpulses beim Arbeiten mit
geringerer Geschwindigkeit nicht ausreicht, weil z.B. die Werk
stückoberfläche aus stoßdämpfendem Material besteht, oder in
den Fällen, in denen der Triggerimpuls aus dem Lager des Tast
stifts zu spät kommt, weil sich ein zu schlanker Taststift
infolge zu hoch eingestellter Meßkraft erst einmal verbiegt.
Eine weitere häufige Fehlerursache, die durch das erneute An
fahren des Meßpunktes aus einer definierten Sicherheitsposition
heraus beseitigt werden kann, sind Verfehlungen der Meßposition
aufgrund von Positionierungenauigkeiten in den Regelkreisen der
Maschinensteuerung.
Liegt eine nicht behebbare Störung vor, indem beispielsweise
das zu vermessende Element des Werkstücks unbearbeitet ist oder
sogar fehlt, oder die programmierte Bahn des Tastkopfes mit
nicht berücksichtigten Teilen kollidiert, dann tritt dieser
Fehler während des erneuten Anfahrens an gleicher Stelle wie
derholt auf. Indem dann das Steuerungsmodul den Tastkopf direkt
zur nächsten Sicherheitsposition verfährt und das betreffende
Element am Werkstück überspringt, wird die Meßaufgabe zumindest
zum Teil erfüllt und ein Abbruch des Meßvorganges und Still
stand der Maschine verhindert.
Es ist zweckmäßig Sicherheitspositionen unterschiedlicher Prio
ritätsstufe vorzugeben, von denen mindestens eine den direkten
Wechsel zum nächsten zu vermessenden Werkstück bedingt. Mit
dieser Maßnahme wird unter anderem sichergestellt, daß Meßpunk
te, deren Aufnahme für das betreffende Werkstück unerläßlich
sind, weil z.B. aus ihnen die Lage des Werkstückkoordinaten
systems berechnet wird, nicht übersprungen werden können. Ver
hindert ein Fehler die Messung dieser Position, so wird das
gesamte Werkstück ausgelassen und überflüssige Messungen an
nicht mehr relevanten Elementen sind dadurch vermieden.
Weiterhin ist vorteilhaft, wenn das Steuerungsmodul vor dem
erneuten Anfahren einer mit Fehlermeldung versehenen Meßposi
tion vom Fehlertyp abhängige Abhilferoutinen einleitet. Eine
solche Abhilferoutine kann beispielsweise darin bestehen, bei
einem Tastkopf vom schaltenden Typ einen offengebliebenen Trig
gerkontakt durch Ausüben eines mechanischen Stoßes auf den
Tastkopf zu schließen, indem z.B. ein am Tastkopf oder in der
Nähe seiner Aufhängung angeordneter Elektromagnet erregt wird,
wie dies in der am gleichen Tage eingereichten Anmeldung mit
dem Titel "Koordinatenmeßgerät mit einem Tastkopf vom schalten
den Typ" beschrieben ist.
Eine weitere, vor dem Zurückfahren zur Sicherheitsposition
durchführbare Abhilferoutine kann darin bestehen, bei einer
gemeldeten Kollision außerhalb der Werkstückoberfläche den
Meßpunkt ohne Änderung der Steuerungsparameter sofort nochmals
anzufahren. Mit dieser Maßnahme werden ein Teil der sogenannten
uneigentlichen Störungen, die keine systematischen Ursachen
haben sondern statistisch auftreten, bereits von vorne herein
eliminiert. Solche uneigentlichen Störungen können z.B. "Luft
antastungen" sein, wo verursacht durch Gebäudeschwingungen oder
eines zu starken Beschleunigens der Maschine in Verbindung mit
relativ hoher Taststiftmasse ein Triggerimpuls generiert wird,
der eine Antastung oder Kollision vortäuscht.
Das Steuerungsmodul, das die vorstehend beschriebenen Maßnahmen
im Störungsfalle einleitet, kann als Software-Modul in den auf
dem Rechner der Meßmaschine geladenen Programm enthalten sein.
Es ist jedoch auch möglich, das Steuermodul in Firmware auszu
führen und beispielsweise in Form eines entsprechend program
mierten Mikroprozessors in die Steuerelektronik des Koordina
tenmeßgerätes aufzunehmen.
Diese letzt genannte Variante wird
nachfolgend als Ausführungsbeispiel anhand der Fig. 1 der
beigefügten Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 ist ein Blockschaltbild zur Steuerung eines Mehrkoor
dinatenmeßgerätes nötigen Komponenten;
Fig. 2 ist ein Diagramm, das in vereinfachter Darstellung die
bei Vermessung eines typischen Werkstücks zurückgeleg
te Bahn zeigt;
Fig. 3 ist ein Flußdiagramm der vom Steuerteil (4) aus Fig. 1
durchgeführten Abhilfeprogramms im Störungsfalle.
Im Blockschaltbild nach Fig. 1 ist mit (1) die Steuerelektronik
des Koordinatenmeßgerätes bezeichnet. Kernstück der Steuer
elektronik (1) ist das aus Mikroprozessoren bestehende Steuer
teil (4), welches über einen Datenbus (20) mit dem vom Benutzer
programmierbaren Rechner (5) verbunden ist und von dort die
Positions- und Technologiedaten für das durchzuführende Meßpro
gramm empfängt. Das Steuerteil (4) berechnet aus den vom
Rechner empfangenen Daten u.a. die Geschwindigkeitssollwerte
v x, v y und v z für die Geschwindigkeitsregelkreise der Antriebe
der Maschine in den drei verfahrbaren Meßachsen. Diese Regel
kreise bestehen jeweils aus einem Antriebsmotor (8) mit ange
setztem Tachogenerator (7) und der den Regelkreis schließenden
Leistungselektronik (9). Mit den Motoren (8 a bis c) wird der in
Fig. 1 mit (10) bezeichnete Tastkopf zu den im Rechner (5)
festgelegten Meßpositionen bewegt.
Mit den drei den Meßachsen, X, Y und Z zugeordneten Maßstäben
(3 a-c) wird die Position des Tastkopfs (10) im Maschinenkoor
dinatensystem gemessen. Dazu sind die zur Ablesung der Maßstäbe
dienenden Signalgeber (2 a-c) ebenfalls mit dem Steuerteil (4)
verbunden und Teil eines separaten Lageregelkreises.
Für die eigentliche Meßwerterfassung beim Antastvorgang ist der
Schaltkontakt (17) im Lager des Taststiftes (12) mit dem
Steuerteil (4) über die Leitung (18) verbunden. Der Schaltkon
takt (17) liefert den Antastimpuls oder eine Koinzidenzkennung,
die den Antastimpuls eines empfindlichen Piezosensors im Tast
stift (12) verifiziert. Das Steuerteil (4) speichert die im
Moment des Antastens gemessenen Koordinatenwerte der Maßstäbe
(3 a-c) und gibt diese Daten als Meßergebnis an den Rechner
(5) aus.
Das Steuerteil (4) ist noch über weitere Leitungen mit dem
Tastkopf (10) verbunden: über die Leitung (15) kann der zu
einer Taststiftwechseleinrichtung gehörende Elektromagnet (16)
vom Steuerteil (4) erregt werden und die Leitung (13) dient zur
Ansteuerung einer durch die Feder (14) symbolisierten Einrich
tung zur Einstellung der Meßkraft des Taststiftes (12).
In Fig. 2 ist skizziert, wie die Bahn aussieht, die der Tast
kopf (10) bzw. die an seinem Taststift (12) befestigte Tastku
gel (11) bei der Vermessung zweier gleichartiger typischer
Werkstücke W 1 und W 2 zurücklegt. Der Einfachheit halber be
schränkt sich die Darstellung auf Bewegungen in durch die
Werkstücke W 1 und W 2 gelegte senkrechte Ebenen (X-Z-Ebenen.) Es
ist jedoch klar, daß eine derartige Meßaufgabe in der Regel
alle drei Koordinatenrichtungen X, Y und Z einschließt.
Mit Beginn des Meßprogrammes wird der Tastkopf (10) zur ersten
Zwischenposition Z 1 vor der Stirnseite des Werkstücks W 1
verfahren. Von dort wird die Stirnseite an verschiedenen Stel
len angestastet und aus den Antastpunkten die Lage der dadurch
definierten Fläche im Raum bestimmt. Anschließend wird über die
Punkte Z 2, S 2 und S 3, bei denen sich die Fahrtrichtung ändert,
eine Position Z 3, 4 in einer Bohrung angefahren, deren Durchmes
ser bestimmt werden soll und deren Achslage in Verbindung mit
der vorher gemessenen Fläche zur Bestimmung des Werkstückkoor
dinatensystems nötig ist. Nach dem Herausfahren aus der Bohrung
wird vom Punkt S 4 aus eine weitere Fläche an einem überstehen
den Element des Werkstücks W 1 angefahren. Nach deren Antastung
verläuft die Bewegung über die Positionen S 5 und S 6 zur Posi
tion Z 6, 7 in einer zweiten Bohrung des Werkstücks W 1. Nach
Aufnahme der Meßwerte in der Bohrung gelangt der Tastkopf über
die Zwischenposition Z 8 und S 7 zur Position Z 9 auf der Rück
seite von W 1 und nach Beendigung der dort vorzunehmenden An
tastungen fährt der Tastkopf über Z 10 zum Punkt Z 11, an dem das
Meßprogramm für das Werkstück W 1 beendet ist. Die Punkte S 1 und
und Z 11 liegen aus Sicherheitsgründen weit oberhalb der zu
messenden Werkstücke. In dieser Ebene kann der Tastkopf ohne
weiteres auf kürzestem Weg zum Anfangspunkt S 1 des nächsten
Werkstücks W 2 bewegt werden.
Nach dem Stand der Technik würde der CNC-Betrieb abgebrochen
und das Koordinatenmeßgerät stillgesetzt, wenn während des
geschilderten Meßvorganges eine Störung wie z.B. eine Kollision
oder eine sogenannte Luftantastung auftrete, bzw. wenn bestimm
te Meßwerte nicht programmgemäß übernommen werden können weil
z.B. der erwartete Antastimpuls ausbleibt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sieht der Benutzer in dem
vorgesehenen Programmablauf sogenannte Sicherheitspositionen
vor. Im gezeigten Beispiel nach Fig. 2 sind das die mit einem
Kreis versehenen und mit S bezeichneten Punkte, die außerdem
mit verschiedenen Typbezeichnungen oder Prioritätsstufen "1"
und "2" versehen werden. Die Prioritätsstufe "1" bedeutet, daß
der Tastkopf im Störungsfalle zu dieser Sicherheitsposition
zurückgefahren werden soll, während die Prioritätsstufe "2" ein
Weiterfahren zur nächsten Sicherheitsposition bedingt. Die
Wertigkeit "1" wird beispielsweise vergeben, wenn der nächste
Meßpunkt für das zu messende Werkstück unverzichtbar ist, z.B.
weil aus ihm die Werkstücklage berechnet werden muß. Die
Wertigkeit "2" kann vergeben werden, wenn der nachfolgende
Meßpunkt ausgelassen werden darf.
Diese Sicherheitspositionen und die zugehörigen Typbezeichnun
gen sind vom Benutzer an den im Rechner (5) gespeicherten,
nacheinander abzuarbeitenden Positionen, beispielsweise im
Rahmen eines einmal durchgeführten Testlaufes markiert worden.
Beim Passieren einer Sicherheitsposition meldet der Rechner (5)
dem Steuerteil (4) das Vorhandensein und die Prioritätsstufe
der Sicherheitsposition. Tritt nun während des Meßprogrammes
eine Störung wie eine Kollision etc. auf, so unterbricht das
Steuerteil (4) den Meßablauf und leitet Abhilfemaßnahmen ein,
die unter anderem darin bestehen
- 1) den zuletzt durchgeführten Vorgang nochmals, eventuell aus der letzten Sicherheitsposition heraus und mit geänderten Parametern wie Antastkraft oder Antastgeschwindigkeit wiederholen,
- 2) bei wiederholter Fehlermeldung an gleicher Stelle zur letzten Sicherheitsposition zurückzufahren
- 3) entsprechend der Prioriätsstufe "1" auf den bisher zurückge legten Weg rückwärts zum Ausgangspunkt S 1 zurückzukehren und von dort zum nächsten Werkstück überzugehen oder "2" zum nächsten Sicherheitspunkt weiterzufahren unter Auslassung der dazwischenliegende Meßpunkte.
Dieser Vorgang läuft nach Aktivierung des entsprechenden
Steuermodules im Steuerteil (4) durch die Fehlermeldung gemäß
einer festgelegten Routine ab, deren Flußdiagramm in Fig. 3
dargestellt ist. Zum besseren Verständnis wird dieser Ablauf
anhand von Fallbeispielen nachstehend beschrieben, wobei auf die
Fig. 3 und Fig. 2 Bezug genommen wird.
Es sei angenommen, daß beim Abtasten von der Stirnseite des
Werkstücks W 1 in Richtung auf Z 2 der Schaltkontakt im Tastkopf
offengeblieben ist. Diese Störung veranlaßt das entsprechende
Modul, das Meßprogramm zu stoppen, den Status des Schalt
kontaktes abzufragen und, wenn dieser offen ist, kurzzeitig den
Magneten (16) der Tasterwechseleinrichtung mit einem Impuls zu
versehen, durch dessen mechanische Erschütterung der Kontakt
schließt. Dadurch ist die Störung behoben und das Meßprogramm
läuft weiter. Besitzt der Tastkopf der Meßmaschine keine
Tasterwechseleinrichtung, so wird die Stirnseite nochmal ange
fahren, wodurch der Taststift wieder ausgelenkt wird. Beim
anschließenden Abtasten schließt der Kontakt, wodurch der Feh
ler behoben ist und das Meßprogramm weiter läuft.
Beispiel 2
Es sei angenommen, daß sich zwischen den Positionen S 2 und S 3
ein Hindernis befindet. In diesem Falle wird die Abfrage nach
einem offenen Schaltkontakt negativ beantwortet, dagegen führt
der an dieser Stelle nicht vorgesehene Antastimpuls in der als
nächstes vom Programm abgearbeiteten Entscheidungsraute "Kolli
sion?" zum Ausgang "Ja". Das Steuermodul fährt jetzt die Kolli
sionsposition noch einmal an. Tritt jetzt der gleiche Fehler an
dieser Stelle nicht mehr auf, so hat es sich um eine sogenannte
"Luftantastung" gehandelt, das heißt der Antastimpuls wäre z.B.
von einer Schwingung im Maschinenbett ausgelöst worden. Es
liegt dann keine echte Kollision vor und das Meßprogramm würde
weitergeführt. Da aber angenommen ist, daß in diesem Fallbei
spiel tatsächlich ein Hindernis im Weg zwischen S 2 und S 3
liegt, tritt der Antastimpuls an gleicher Stelle nochmals auf.
Das Steuermodul fährt jetzt den Tastkopf zur letzten überfahre
nen Sicherheitsposition, das heißt zu S 2 zurück und fragt deren
Prioriätsstufe ab. Da für S 2 die Priorität "1" vergeben wurde,
weil die in der Bohrung von Z 3, 4 ausgehenden Messungen zur
Bestimmung der Werkstücklage unbedingt erforderlich sind, wird
von S 2 der Rücklauf zur Startposition S 1 bedingt und von da aus
entlang des gestrichelt dargestellten Weges in einer über den
Werkstücken W 1 und 2 liegenden Ebene direkt zum nächsten Werk
stück W 2 übergegangen. Das Meßprogramm läuft dann also mit der
Vermessung von W 2 weiter, wobei ein entsprechender Hinweis auf
das Auslassen von W 1 im Meßprotokoll erscheint, das der Rechner
ausgibt.
Beispiel 3
Es sei angenommen, daß das Antasten der Fläche am überstehenden
Element des Werkstücks W 1 von S 4 aus keine brauchbaren Meßer
gebnisse liefert; z.B. bleibt der Antastimpuls aus, weil die
Fläche aufgrund schlechter Bearbeitung zu sehr versetzt ist
oder der Überstand sogar ganz fehlt, oder weil das überstehende
Element aus einem anderen Material besteht, für dessen An
tastung ungeeignete Parameter (Meßkraft, Antastgeschwindigkeit)
gewählt wurden. Solche Fehler führen in der dritten Ent
scheidungsraute (Antastfehler) zum Ausgang "Ja". Das Programmo
dul fährt den Tastkopf jetzt zur Sicherheitsposition S 4 zurück,
von wo aus der Meßpunkt mehrmals, auch mit geänderten Parame
tern wieder angefahren wird. Diese Wiederholschleife ist im
Flußdiagramm nach Fig. 3 mit R markiert. Führt das Wiederan
fahren zum Erfolg, so läuft das Meßprogramm weiter. Tritt aber
immer wieder der gleiche Antastfehler auf, so fährt das Steuer
modul den Tastkopf zur Sicherheitsposition S 4 zurück. Die an
schließende Abfrage nach deren Prioritätsstufe ergibt den Wert
"2" und bedingt von S 4 aus ein direktes Weiterfahren zur
nächsten Sicherheitsposition S 5. Sobald S 5 erreicht ist, läuft
das Meßprogramm von dort aus weiter, wobei protokolliert wird,
daß die von Z 5 ausgehende Messung ausgelassen wurde. Tritt
jedoch beim direkten Lauf von S 4 nach S 5 eine weitere Störung
auf, und wird die Sicherheitsposition S 5 deshalb nicht er
reicht, so erfolgt der Rücklauf entlang der bereits passierten
Sicherheitspositionen zur Anfangsposition S 1 zurück und von da
aus zum nächsten Werkstück W 2. Auch in diesem Falle wird im
Meßprotokoll ein Hinweis auf die ausgelassenen Meßpunkte
ausgegeben.
Claims (9)
1. Verfahren zur Steuerung von Koordinatenmeßgeräten im Serien
meßbetrieb mit einer Steuereinheit, die bei Maschinenstörun
gen wie z.B. Kollisionen oder Antastfehlern eine Fehlermel
dung ausgibt, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Start des
eigentlichen Meßprogramms auf der für den Tastkopf bzw. die
Antastkugel vorgegebenen Bahn liegende Sicherheitspositionen
(S 1- S 7) bestimmt und in das Meßprogramm eingegeben werden
und während des ablaufenden Meßprogrammes ausgegebene Feh
lermeldungen ein Steuerungsmodul aktivieren, das den zuletzt
durchgeführten Meßvorgang wiederholt und bei nochmaliger
Fehlermeldung den Tastkopf (10) zu einer der bereits pas
sierten Sicherheitspositionen (S 1- S 7) zurück und von da
aus zu einer anderen Sicherheitsposition (S 1/ S 5- S 7)
verfährt, so daß der anzufahrende Meßpunkt (Z 5) oder das
betreffende Element (Z 5- Z 8) am Werkstück bzw. alle rest
lichen Meßpunkte am Werkstück ausgelassen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Sicherheitspositionen (S "1", S "2") unterschiedlicher Priori
tätsstufe vorgegeben werden und mindestens eine der Priori
tätsstufen (S "1") den Wechsel zum nächsten zu ver
messenden Werkstück (W 2) bedingt, wenn das folgende Element
trotz Wiederholung nicht gemessen werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Antastfehlern die Wiederholung des Meßvorganges von der
Sicherheitsposition (S 4"2") aus mit geänderten Steuerungspa
rametern erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerungsmodul vor dem Wiederholen eines mit Fehlermeldung
versehenen Meßvorganges vom aufgetretenen Fehlertyp abhän
gige, zusätzliche Maßnahmen einleitet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusätzliche Maßnahme bei einem offengebliebenen Triggerkon
takt (18) im Tastkopf (10) darin besteht, einen mechanischen
Stoß auf den Tastkopf oder den Taststift auszuüben.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wechsel zum nächsten Werkstück (W 2) rückwärts entlang der
bereits abgearbeiteten Sicherheitspositionen erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Sicherheitspositionen (S "1", S "2") unterschiedlicher
Prioritätsstufe vorgegeben werden und mindestens eine der
Prioritätsstufen (S "2") den Wechsel zur nächsten Sicher
heitsposition am gleichen Werkstück (W 1) bedingt, wenn das
folgende Element trotz Wiederholung nicht gemessen werden
kann.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerungsmodul einen Eintrag im
Meßprotokoll veranlaßt, der die ausgelassenen Meßpositionen
identifiziert.
9. Anordnung für die Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das bei Fehler
meldungen aktivierbare Steuermodul (4) in Firmware ausge
führt und Teil der Steuerelektronik (1) der Meßmaschine ist.
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